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"Schleifgerät für Gipsmodelle in der Dentaltechnik"
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Die Erfindung betrifft ein Schleifgenit für Gipsmodelle in der Dentaltechriik.
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Bis zur heutigen Zeit wurde das Abschleifen von Gipsmodellen wie folgt
durchgeführt: Ein bekanntes Schleifgert ist derart ausgestaltet, daß ein elektrischer
Motor mit einer horizontalen Antriebswelle in einem Gehäuse montiert ist, und daß
auf der horizontalen Antriebswelle ein Schleifrad angebracht ist, so daß bei einer
Rotation der jintriebswelle das Schleifrad seinerseits in einer vertikalen Ebene
sich dreht mit Bezug auf die horizontal liegende Antriebswelle. Im Gehäuse dieses
Ger«;ts ist eine Öffnung vorgesehen, durch die das abzuschleifende Gipsmodell in
das Gehäuse eingeführt werden kann, wobei das Gipsmodell auf einer Unterl.nge oder
Stütze ruht. Beim SchleiSvorgallg drückt das Bedienungspersonal das Gipsmodell,
bzw. die Stützplatte, auf der das Gipsmodell ruht, gegen das vom elektrischen Motor
angetriebene Scbleifrad, bis das Gipsmodell auf die gewünschte Kontur abgeschliffen
ist. Um das Verstreuen von Gipsstaub zu vermeiden, ist bei einem derartigen Schleifgerät
eine Wasserzuführung in das Gehäuse vorgesehen, wozu im Gehiuseboden ein Wasseranschluß
vorhanden ist. Dieses Wasser wird auf das Schleifrad aufgesprüht, so daß der beim
Schleifen entstandene Gipsstaub von den Wasserteilchen gebunden wird und zusammen
mit diesen über einen im Gehäuse ebenfalls vorgesehenen Wasserabfluß entfernt wird.
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Dieser Abschleifprozeß unter Verwendung von Wasser hat mehrere Nachteile:
Infolge des Wassers wird der beim Abschleifen entstehende Gipsstaub klebrig und
zah, wodurch er an dem zu schleifenden Gipsmodell hängen bleibt, insbesondere an
denjenigen Teilen des Gipsmodells, die den Zähnen entsprechen, von wo dieses Staub-Wasser-Gemisch
unter Umständen nicht mehr entfernt werden kann.
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Der feuchte Gipsstaub lagert sich auch leicht an den drehbaren Teilen
des Schleifgerätes an, wodurch ein zunehmender Widerstand dieser Teile gegen Drehbewegungen
auftritt; Der feuchte Gipsstaub kann außerdem den Wasserabfluß verstopfen; die Verwendung
von Wasser beschränkt die Anwendung eines derartigen Gerätes auf Plätze auf denen
ein Wasseranschluß zur Verfügung steht.
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Ein andersartiger Nachteil des bekannten Gerätes besteht darin, daß
lediglich eine flache Schleiffläche vorgesehen ist, die dementsprechend ihre optimale
Funktion nur beim Schleifen von weitgehend flachen Oberflächen erfüllt, wie z. B.
eines Flankenteils A eines Gebißmodelles wie in Fi gur 4a dargestellt, wogegen eine
derartige flache Schleif scheibe versagt, wenn ein nach innen gekrümmter Teil 3
eines Gipsgebisses gemäß Figur 4b abgeschliffen werden soll.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, stellt sich die vorliegend de Erfindung
daher zur Aufgabe, bei einen 8chieifgert für Gipsmodelle in der Dentaltechnik ohne
die Verwendung von Wasser auszukommen, und außerdem eine vielseitigere Schleifmöglichkeit
für diese Gipsmod-lle anzugeben.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß eine erste Schleifeinrichtung
mit einer ebenen Schleifoberfläche und eine zweite Schleifeinrichtung mit einer
zylindrischen Schleifoberfläche vorgesehen sind, daß beide Schleifeinrichtungen
um eine gemeinsame Achse mittels eines Motors drehbar sind, daß eine Abdeckplatte
sich von außen über die erste Schleifeinrichtung erstreckt, wobei'eine Öffnung die
scheibenförmige Schleifoberfiäche freiläßt, aus der die zweite Schleifeinrichtung
herausragt, und daß Saugeinrichtungen vorgesehen sind, die die Verstreuung von Gipsstaub
infolge des Schleifens verhindern.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Schleifgerätes sind daher darin
zu sehen, daß einerseits dieses Gerät an jedem gewünschten Ort installiert werden
kann ohne daß dafür ein Wasseranschluß und ein Wasserabfluß zur Verfügung stehen
muß. Durch die Absaugung des Gipsstaubes ist außerdem erreicht, daß kein Gipsstaub
sich mehr in irgendeiner Form wieder an dem abgeschliffenen Gipsmodell festsetzt.
Die Verwendung der zylindrischen Schleifoberfläche garantiert, daß auch nach innen
gekrümmte Teile eines Gipsmodells einwandfrei abgeschliffen werden können.
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Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels mittels Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Langsschnitt durch ein Schleifgerät gemäß
der Erfindung, Fig. 2 eine Aufsicht auf die eine Hälfte des erfindungsgemäßen Schleifgeräts,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Schleifgeräts, wobei
diejenige Position dargestellt ist, in der die zylindrische Schleifoberfläche zurl
Schleifen benutzt wird und die ebene Schleifoberfläche durch einen Deckel abgedeckt
ist,
Figuren 4(a),(b) und (c) Gipsmodelle von Gebissen in verschiedener
Ausgestaltung, die mit dem erfindungsgemäßen Schleifgerät bearbeitet werden können.
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In den Figuren 1 bis 3 ist ein Gehäuse 1 dargestellt, in dessem unteren
Teil ein elektrischer Motor 2 fest montiert ist, dessen Antriebswelle 3 aufrecht
steht, an der eine Trägerplatte 4 starr befestigt ist. Eine Scheibe 6 ist über zwei
oder mehrere flügel- oder schaufelartig ausgebildete Verbindungsstücke 5 auf der
Trägerplatte 4 parallel zu dieser angebracht. Die Scheibe 6 hat eine Öffnung 7 in
der Mitte, und stellt damit ein ringförmiges Gebilde dar. Auf der oberen Oberfläche
der Scheibe 6 ist mittels eines Klebemittels eine Schmirgelschicht 8 aufgebracht.
Die Kombination der Scheibe 6 und der Schmirgelschicht 8 bilden eine erste Schleifeinrichtung
10 mit einer ebenen Schleifoberfläche 9.
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Die flügel- oder schaufelartig ausgebildeten Verbindungsstücke 5 sind
derart zwischen der Scheibe 6 und der grägerplatte 4 angeordnet, daß sie Luftzirkulationen
von den inneren Teilen dieser Scheiben radial nach außen hervorrufen, wenn die Antriebswelle
3 des Motors 2 die Stützplatte 4 und die Scheibe 6 in Rotation versetzt.
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Über eine Kupplung 11 ist eine weitere Welle 12 mit der hntriebswelle
3 verbunden (oder die Antriebswelle 3 erstreckt sich so weit nach oben). Am oberen
Ende der Welle 12, die durch die Öffnung 7 der Scheibe 6 hindurchgreift, ist eine
Trägerscheibe 13 angebracht, auf der ein zylindrischer Schmirgelteil sitzt. Dadurch
wird eine zweite Schleifeinrichtung 16 gebildet, die über eine zylindrische Schleifoberfläche
15 verfügt.
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Am oberen Teil des Gehäuses 1 ist eine Abdeckplatte 17 vorgesehen,
und zwar so, daß sie etwas höher liegt als die erste Schleifeinrichtung 10. Die
Abdeckplatte 17 hat in ihrer Mitte eine kreisförmige Öffnung 18, durch die ein abzuschleifendes
Gipsmodell auf die erste Schleifeinrichtung 10 gedrückt werden kann. Falls die erste
Schleifeinrichtung 10 nicht in Betrieb ist, kann ein scheibenförmiger Deckel 20
aufgesetzt werden, der in eine Umfangnut 19 der Öffnung 18 eingreift und seinerseits
in der Mitte eine kreisförmige Öffnung 21 aufweist, die groß genug ist, daß die
zweite Schleifeinrichtung 16 hindurchgreifen kann. Der Deckel 20 ist in Figur 1
gestrichelt dargestellt und in der perspektivischen Darstellung der Figur 3 eingesetzt
gezeichnet; wenn die zweite Schleifeinrichtung mit der zylindrischen Schleifoberfläche
15 in Betrieb genommen werden soll, wird der Deckel 20 in die Öffnung 18 eingesetzt,
um die erste Schleifeinrichtung 10 abzudecken.
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Die Abdeckplatte 17 und der Deckel 20 weisen eine Anzahl durchgehender
Löcher 22 auf, die als Saugöffnungen wirken.
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Mit den Löchern 22 steht eine Staubkammer 23 in Verbindung, die unterhalb
der Abdeckplatte 17 den oberen Teil des Gehäuses 1 einnimmt. Eine Staubabsaugleitung
24 verbindet die Staubkammer 23 mit einem Staubsammelgerät 25.
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Auf die obere Seite der Abdeckplatte 17 ist eine Staubfang abdeckung
26 aufgesetzt, um zu verhindern, daß der beim Abschleifen entstehende Gipsstaub
in die Umgebung des Schleifgeräts verstreut wird. Diese Staubfangabdeckung 26 soll
einen möglichst großen Raum auf der Abdeckplatte 17 einnehmen, so daß gerade die
vom Bedienungspersonal vorgenommenen Schleifarbeiten nicht behindert werden.
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Der tatsächliche Schleifvorgang besteht darin, daß ein abzuschleifendes
Gipsmodell 27 von Hand gegen die erste Schleifeinrichtung
10 oder
die zweite Schleifeinrichtung 16 gedrückt wird, wobei die Benutzung einer der beiden
Schleifeinrichtungen von der Form des Gipsmodells abhängt, wie in den Figuren 4(a),
(b) oder (c) dargestellt ist. Beim Betrieb des Schleifgerätes und bei angeschaltetem
Staubsammclger 25 werden im Zwischenraum 28 zwischen der Öffnung 18 und der ebenen
Schleifoberfläche 10 sowie in einem Zwischenraum 29 zwischen der Umfangsbegrenzung
der Öffnung 7 in der ersten Schleifeinrichtung 10 und der zweiten Schleifeinrichtung
Luftströme erzeugt. Ebenso bildet sich eine Luftzirkulation durch die Löcher 22
über die Staubkammer 23 und danach über die Staubsammelleitung 24 in das Staubsammelgerät
25, wobei der beim Schleifen angefallene Gipsstaub durch diese Luftströme in die
Staubkammer 23 unterhalb der Abdeckplatte gesaugt wird, und ggf. vom Staubsammelgerät
25 aufgenommen wird, ohne daß ein wesentlicher Teil des Gipsstaubes in die unmittelbare
Umgebung des Schleifgerätes gelangen kann, da ein Rest von Gips staub auch von der
Staubfangabdeckung 26 zurückgehalten wird.