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Vorrichtung zum Einstellen von Rollelementen
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Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Einstellen des Kraftangriffs an der Achse von Rollelementen wie Fahrzeugrädern,
insbesondere gelenkten Rädern, Walzen o.dgl., mit einer am Achsträger befestigten
Halterung für einen Exzenter mit Stellstück, das mit dem Rollelement- bzw. Radträger
verbunden ist.
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Für die Bewegung von Rollelementen auf einem Untergrund ist die räumliche
Lage der Achse sehr wichtig. Nicht nur die jeweilige Auflagestelle oder -fläche,
d.h. bei ebenem Boden die Auftreffstelle der die Achse des Rollelements durchsetzenden
Senkrechten, sondern u.a. auch der damit nicht unbedingt zusammenfallende sogenannte
Spurpunkt beeinflußt das Laufverhalten. So sollen Räder, die ja zu den empfindlichsten
Haupt-Teilen eines Fahrzeugs zählen, ständig auf der Fahrbahn sein; damit das Fahrzeug
verkehrssicher ist, dürfen sie nicht nflattern. Hierzu trägt der vor allem bei gelenkten
Vorderrädern und Hinterradantrieb
übliche Nachlauf bei, d.h. ein
Vorsetzen oder Schrägstellen der Achsschenkelbolzen derart, daß der von einer durch
ihn gedachten Geraden bis zur Fahrbahn erzeugte Spurpunkt vor der senkrechten Radmittellinie
liegt. Das Rad wird also gezogen und läuft dem Spurpunkt nach, wodurch eine Stabilisierung
bewirkt wird. Die Fahreigenschaften hängen unter anderem auch davon ab, wie der
Nachlauf eingestellt wird; er kann beispielsweise bei Kraftwagen mit Frontantrieb
sogar negativ sein, so daß ein Vorlauf gegeben ist und das Rad geschoben wird.
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Radaufhängungen mit einstellbarem Sturz und gegebenenfalls einstellbarem
Nachlauf sind beispielsweise aus der DE-OS 17 55 864 sowie aus den DE-AS 19 11 378
und 23 03 102 bekannt. Diese Vorrichtungen sehen allgemein eine Befestigung mittels
Teilen vor, die Langlöcher oder Schlitze aufweisen und deshalb mit Schrauben, welche
letztere durchsetzen, in unterschiedlichen Positionen festgelegt werden können.
Auf diese Weise ist es möglich, verschiedene Klemmlagen für die Halterungen der
maßgeblichen Teile zu fixieren. Von "Einstellen" im Sinne einer gesteuert veränderlichen
oder gar kontinuierlichen Justierung ist dabei aber keine Rede, denn die jeweils
gewünschte Position muß am stilliegenden Fahrzeug durch zeitraubendes Probieren
mit wiederholtem Lösen und Anziehen der Befestigungsschrauben mehr oder minder mühsam
gefunden werden.
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Eine Kontrolle ist dann nur im nachhinein möglich.
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Eine Verbesserung der Nachlauf-Einstellmöglichkeiten zeigt die DE-AS
23 27 609 anhand einer Vorrichtung, wobei eine das Teleskop-Federbein des Rades
umscHießende Manschette oder Buchse mittels einer Drehpunkt-Schraube und einer im
Abstand zu dieser vorgesehenen Exzenter-Schraube befestigt ist. Wird nun der Exzenterbolzen
gelöst und die zugehörige Exzenter-Schraube verdreht, so erfolgt in einstellbarer
Weise eine
Verschwenkung der Federbein-Achse, d.h. der Nachlaufwinkel
laPJt sich justieren. Natürlich muß aber auch hierbei die Befestigung im Ruhezustand
des Fahrzeugs gelöst und wieder sicher angezogen werden.
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Für viele Anwendungsfälle wäre es aber zçunschenswert, die Einstellung
des Achsangriffs und damit einer wesentlichen Bedingung des Fahrverhaltens nicht
bloß einmalig festzulegen und allenfalls bei einer Inspektion nachzujustieren, sondern
gesteuert verändern und nach Bedarf sogar den jeweiligen Untergrundzuständen anpassen
zu können. Die Einstellung müßte dazu nicht nur einfacher als bisher, sondern auch
während der Fahrt bzw. Bewegung vorgenommen und vor allem auf weitere Stellgrößen
ausgedehnt werden können.
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Es ist ein wichtiges Ziel der Erfindung, unter Überwindung der Nachteile
des Standes der Technik mit einfachen Mitteln eine verbesserte Vorrichtung zum Einstellen
des Kraftangriffs an der Achse von Rollelementen, namentlich Fahrzeugrädern u.dgl.,
zu schaffen und sowohl eine bequeme, übersichtliche Bedienung als auch eine zuverlässige,
gesteuerte Anpassung an unterschiedliche Anforderungen zu ermöglichen.
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Bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß der Exzenter und das mit ihm zusammenwirkende Stellstück in einer
Trommel innerhalb des Rollelements bzw. Rades angebracht und von außen her, vorzugsweise
entgegen einer Federbelastung, mechanisch und/oder hydraulisch verstellbar sowie
festsetzbar ist. Zur Verstellung nach beiden Richtunger zu einer Bezugsrichtung,
insbesondere zur Achssenkrechten, können Einstell- und Anschlagelemente vorhanden
sein. Dadurch ist es möglich, die Aufnahmerichtung einer Achsbelastung auf einfache
Weise schnell und genau bestimmten Anforderungen anzupassen. Insbesondere ist apparativ
eine Vorzugsrichtung vorgebbar, welcher einer maßgeblichen Komponente von Beschleunigungs-oder
Verzögerungskräften
entspricht, so daß das Lauf- bzw.
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Fahrverhalten auf die jeweils gewünschten oder herrschenden Bedingungen
einstellbar ist, was erfindungsgemäß auch automatisch vor sich gehen kann.
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Nach einer wichtigen Ausgestaltung der Erfindung ist als Stellstück
ein Rollenblock mit wenigstens einer Rolle, vorzugsweise einem Rollenpaar, zur Radachse
radialbewegich in oder an einem daran befestigten Träger angeordnet, und zwar bevorzugt
in einem Gehäuse, das von der Trommel oder von einem mit dem Träger fest verbundenen,
insbesondere einstückigen Kasten gebildet ist. Durch Steuerung oder Regelung wird
bedarfsweise die Rolle bzw. das Rollenpaar reibschlüssig an die Trommel gedrückt
und so ein gerichteter Kraftschluß hergestellt, welcher auf die Achse einwirkende
Kräfte allein oder zusätzlich zum Achslager aufnimmt.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann das Rollenpaar auf einer
durchgehenden Achse gelagert sein, deren Mittelteil als Paß stück im Rollenblock
geführt und von einer Blattfeder gehalten ist. Zwischen dem fest an der Radachse
befestigten Träger und dem Stellstück kann ein hydraulisch betätigbares Druckstück
angeordnet sein. Günstig ist es, wenn der Träger einen hydraulischen Verteiler mit
Anschlüssen zu einem Steuerorgan sowie zu jedem Druckstück besitzt und wenn mit
dem Verteiler eine Federbrücke befestigt ist, welche die Blattfedern für zwei Rollenblöcke
hält, die bevorzugt in je einem am Träger vorgesehenen Kasten zurRadachse radialverschieblich
angeordnet sind.
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Diese sehr einfache Konstruktion erfordert nur wenige Bauteile mit
geringem Platzbedarf und gewährleistet eine zuverlässige Steuerung der Achsangriffs-Einstellung.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung kann der Träger außer
dem Stellstück zugleich wenigstens eine Bremsbacke haltern, die zusammen mit dem
Stellstück durch ein gemeinsames Schaltsegment betätigbar ist. Dieses kann mit einem
Schwenklager innerhalb des Trägers daran angebracht und mittels eines Schalthebels,
insbesondere durch einen Seilzug, betätigbar sein. Eine derartige Vorrichtung ist
für Zweirad-Fahrzeuge mit und ohne Motor gut geeignet. Besonders vorteilhaft ist
hierbei die mechanische Schaltbetätigung sowohl für die Bremselemente als auch für
die Achsabstützung, wofür ein im Inneren der Rolle auf dem Achszapfen angebrachter
Spannexzenter besonders günstig ist. Zur Umfangs-Abstützung des Trägers, der Trommel
und/oder eines Schaltgliedes kann eine Rahmenklaue vorgesehen sein.
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tine weitere Pollen-Achsträger-Anordnung kann so ausgebildet sein,
daß als Stellstück eine Scheibe mit Bohrung für eine Stellschraube vorhanden ist,
die einen Bogenschlitz eines Achsträgers durchsetzt, der die Achse einer auf einem
Spannexzenter angeordneten Rolle haltert. Wenn sich zwei solcher Anordnungen in
entsprechendem Abstand gegenüberstehen, wird ein zwischen den Rollen hindurchlaufendes
Material reibschlüssig erfaßt und gefördert bzw. gehalten, wobei wiederum die Aufnahmerichtung
der auf die Vorrichtung wirkenden Kräfte passend einstellbar ist.
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Ferner kann eine an dem Träger befestigbare Abdeckscheibe mit Paßöffnungen
versehen sein, in denen je eine formgleiche Lagerung für eine an die Trommel innen
anpreßbare Rolle sitzt. Vorzugsweise sind die Paßoffnungen sowie die Lagerungen
formverschieden, insbesondere zylindrisch mit seitlichen Abflachungen, die bevorzugt
einen rechten Winkel zueinander einschließen. Jede Lagerung kann aus einem die Rollenachse
umschließenden Spannexzenter bestehen. Eine solche Vorrichtung ist besonders geeignet
für tragende und druckende Rollen bzw. Walzen mit größeren Durchmessern.
Auch
hierbei können beiderseits der Achse oder Welle und diametral dazu zwei Rollenpaare
mit zugehörigen Lagerungen und gegebenenfalls Paßöffnungen angeordnet sein.
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Die Erfindung sieht ferner vor, daß die Trommel mit einer Geräuschdämmung
versehen oder schalldämpfend ausgebildet ist, was insbesondere für den Betrieb bei
höheren Drehzahlen sehr-rqünscht oder notwendig sein kann.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
Darin zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Kraftfahrzeug-Radkörpers mit eingebauter
Vorrichtung nach der Erfindung, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch den Radkörper
von Fig. 1, Fig. 3 einen Teilschnitt entsprechend der Linie III-III aus Fig. 1,
Fig. 4 einen Teilschnitt entsprechend der Linie IV-IV aus Fig. 3, Fig. 5 eine Schrägansicht
des Befestigungsteils der Vorrichtung von Fig. 1 bis 4, mit einlegbarem Ausgleichsring
unterschiedlichen Profils gemäß Schnittansichten in Fig. 5a und 5b, Fig. 6 eine
vergrößerte Teildarstellung des unteren Teils der Vorrichtung von Fig. 1 bzw. 2,
Fig. 7 eine Seitenansicht einer in Fig. 2 eingebaut gezeichneten Trommel, Fig. 8
einen Schnitt entsprechend der Linie VIII-VIII von Fig. 7, Fig. 9 eine Draufsicht,
teilweise im Schnitt, eines Druckelements aus Fig. 3 bzw. Fig. 4, Fig. 10 eine Seitenansicht
des Druckelements von Fig. 9,
Fig. 11 eine Draufsicht auf eine
erfindungsgemäße Vorrichtung in einer abgewandelten Ausführungsform, Fig. 12 einen
Schnitt entsprechend der Linie XII-XII in Fig. 11, Fig. 13 eine Ansicht der zu Fig.
11 gegenüberliegenden Außenseite der Vorrichtung, Fig. 14 eine Draufsicht auf eine
weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 15 einen etwas
vergrößerten Schnitt entsprechend der Linie XV-XV in Fig. 14, Fig. 16 eine Ansicht
der zu Fig. 14 gegenüberliegenden Außenseite der Vorrichtung, Fig. 17 eine Draufsicht
auf eine andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bei abgenommener
Stellscheibe, Fig. 18 einen Schnitt entsprechend der Linie XVIII-XVIII in Fig. 17
mit Stellscheibe und Stellschraube, Fig. 19 eine schematische Seitenansicht einer
weiteren Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung, Fig. 20 eine Draufsicht
auf noch eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung bei abgenommener
Abdeckscheibe, Fig. 21 einen Schnitt entsprechend der Linie XXI-XXI in Fig. 20 mit
Abdeckscheibe und Fig. 22 eine Außenansicht der Vorrichtung von Fig. 20 bzw. 21
mit Abdeckscheibe.
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Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Radkörper kann allgemein herkömmlichen
Aufbau besitzen. Er hat eine Felge 30 mit einer Radscheibe 32 und einer Nabe 34.
Diese sitzt mit Wälzlagern 36 auf einem Achsschenkelbolzen 38.
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In den Radkörper ist eine Trommel 40 eingepaßt, auf der Rollen 42
in vorgegebener Winkelstellung zur Achssenkrechten A zur kraftübertragenden Anlage
gebracht werden können. Wie Fig. 3 und 4 erkennen lassen, sind die Rollen 42 in
einem Paßstück 44 auf Zapfen bzw. Achsen 46 gelagert. Der Kopf einer Haltefeder
48 umgreift das Paß stück 44 formschlüssig von unten. Die Haltefedern 48 sind mit
Vorspannung an einer Federbrücke 50 befestigt, die nach beiden Seiten abgesetzt
in je einen Rollenblock 52 ragt, der in einem Kasten 53 an einem Träger 54 befestigt
oder mit ihm einstückig ist.
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Man erkennt aus Fig. 1 und 2, daß es für den Raumbedarf gleichgültig
ist, ob der Radkörper eine Bremstrommel oder eine Bremsscheibe aufweist. Bevorzugt
ist die Trommel 40 zwischen der Radscheibe 32 und der Nabe 34 angebracht. Die Befestigung
erfolgt bei gelenkten Rädern an der Zapfenerweiterung des Achsschenkels 38, bei
ungelenkten Rädern auch am Achskörper selbst. Ein Auge 64 mit Befestigungsbügel
58 dient zur Halterung des Trägers 54, der außen radial in die Kästen 53 übergeht,
in welchen die Blöcke 52 mit ihren Rollen 42 untergebracht sind.
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Im gezeichneten Ausführungsbeispiel schließen die Rollen 42 im feststehenden
Träger 54 einen Winkel von je 450 zur Bezugsrichtung ein, vorzugsweise zur Achssenkrechten
A. Jeder Kasten 53 mit Block 52 nimmt ein Paßstück 44 von unten auf, wobei die senkrechten
Innenwände 55, 55' (Fig. 3) des Kastens 53 zur (senkrechten) Führung dienen.
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In der Achsmittellinie A ist gemäß Fig. 1 und 6 ein Steuerblock oder
Ventilkasten 60 für ein Druckmittel mit Anschlüssen bzw. Zuleitungen 62 für ein
Druckmittel vorhanden, mit dem ein dehnbares Druckstück 56 beaufschlagbar ist. Das
Druckstück 56 sitzt zwischen dem Träger 54 und dem Kasten 53 mit Block 52 über den
Rollen 42. Letztere können mittels fettverkapselten Zylinder-Wälzlagern tragend
abgestützt sein (vgl. Fig. 3).
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Aus Fig. 5 ist ersichtlich, daß ein Paßring 66 im Befestigungs-Auge
64 dessen Anpassung an Normmaße ermöglicht, so daß es genügt, die Maße des Paßringes
66 an diejenigen der Achsen bzw. Achskörper einzelner Fahrzeuge anzugleichen. Spannschrauben
67 dienen zur Festlegung des Paßringes 66 mittels des Bügels 58 (vgl. Fig. 1). Ist
der Paßring 66 exzentrisch ausgebildet, so kann die Vorrichtung bequem zugleich
auch verschiedenen Felgendurchmessern angepaßt werden. Durch Verwendung des Paßringes
66 werden daher Produktion und Lagerhaltung sehr wirtschaftlich.
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Unterschiedliche Profile, beispielsweise wie in Fig. 5a und 5b veranschaulicht,
können erhöhte Montagesicherheit und Haltsicherung gewährleisten.
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Die vergrößerte Schrägansicht in Fig. 6 läßt erkennen, daß der Steuerblock
oder Ventilkasten 60 in der Bezugsrichtung bzw. Achssenkrechten A mit Druckleitungen
bzw. Anschlüssen 62 zu den Druckstücken 56 versehen ist. Je nach Schaltschema kann
eine innen geführte Druckzuleitung zum Steuerblock bzw. Ventilkasten 60 von einer
Rücklaufleitung begleitet sein. Durch Druckmittel-Beaufschlagung ist es möglich,
die Rollenblöcke 52 in den Parallelführungen 55, 55t nach Art von Kolben-Zylinder-Anordnungen
druckmittelgesteuert aus der in Fig. 4 gezeichneten oberen Stellung herauszufahren,
so daß die auf dem Zapfen 46 gelagerte Rolle 42 auf die Trommel 40 gedrückt wird.
Hierdurch wird der Kraftschluß hergestellt, der die Achsbelastung im Winkel von
450 zur Bezugsrichtung, d.h. hier zur Achssenkrechten A, wirken läßt. In "+"Stellung
läuft das Rad dem so eingestellten Spurpunkt nach, wogegen ihm in "-"Stellung das
Rad vorläuft; oder anders ausgedrückt: die Richtung der Belastungsaufnahme wird
in Plus-Stellung um 450 vor den Auflagepunkt des Rades gestellt und in Minus-Stellung
entsprechend um 450 hinter die Auflagestelle. Die Kraftaufnahmerichtung an der Rollelementachse
entspricht daher einer maßgeblichen Komponente von Beschleunigungs- bzw. Verzögerungskräften,
doch ist stets auch eine zur Fahrbahn senkrechte Komponente vorhanden, so daß gute
Bodenhaftung gewährleistet bleibt.
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Fig. 7 bis 10 machen Einzelheiten gewisser Bauelemente deutlich. Die
in Fig. 7 und 8 veranschaulichte Trommel 40 hat einen mittleren Freiraum für den
Achskörper und eine Radbolzenlochung 70, die jeweils der Konstruktion des Radkörpers
anzupassen ist. Der obere Freiraum mit einem Zentriwinkel von etwa 2400 der Trommel
40 steht für die Bremsanordnung zur Verfügung. Das einlegbare Druckelement 56 gemäß
Fig. 9 und 40 kann aus Gummi oder Weich-PVC mit einstückigem Leitungsanschluß oder
mit eingelegter Metall-Anschlußhülse 72 gefertigt sein. Es ist der oberen Innenfläche
des Kastens 53 angepaßt und ermöglicht daher die volle Ausnutzung der vorhandenen
Fläche für die Druckübertragung auf den Träger 54 bzw. Block 52 mit den Rollen 42.
Diese Anordnung ist nicht nur höchst wirksam, sondern auch gegenüber zylindrischen
Einrichtungen verbilligt, die mehr Raum benötigen und nicht die hier erzielte Nutzfläche
bieten.
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Die folgenden Erläuterung betreffen Konstruktionen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung anhand von Fig. 11 bis 16.
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Sie sind vor allem für Zweiradfahrzeuge mit oder ohne Motor geeignet,
z.B. für deren (gelenktes) Vorderrad, für ein bremsloses Hinterrad oder für beide
Räder mit vorhandener Bremstrommel.
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Im Ausführungsbeispiel der Fig. 11 ist ein feststehender Träger 54
mit einer Achsbohrung 74 vorhanden, der rundum von einem Nabenraum umgeben ist.
Hier dient die Trommel 40, die herkömmliche Verspeicherungskränze aufweisen kann
(Speichenansätze sind in Fig. 12 und 15 unten angedeutet), zugleich als Bremstrommel.
Am Träger 54 sind eine Rollenachse 76 und ein Bremsbackenzapfen 78 ausgearbeitet.
Eine Bremsbacke 80 mit Bremsbelag 82 weist ein Schaltsegment 84 auf, das einen Schaltzapfen
86 trägt und über eine Rollenlasche 88 mit einem Spannexezenter 90 in Verbindung
steht. Auf diesen ist eine Rolle 42 aufgepreßt. Diese Vorrichtung ist in Fig. 12,
in
Bewegungs- oder Fahrtrichtung F gesehen, im Schnitt gezeigt.
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Die Außenansicht der Fig. 13 veranschaulicht den Träger 54 mit dem
Schaltzapfen 86 in einer Führungsöffnung. Ein Bowdenzug 92 greift an dem Schaltzapfen
86 an. Durch den mit einem einzigen Hebelzug bewirkten Schaltvorgang erfolgt sowohl
die Exzenterbewegung in die Ruhelage, d.h. die Ausschaltung der Rollen 42, als auch
die Betätigung der Bremsbacken 80. Nach jeder Bremsung spannt sich der Exzenter
90 durch die weitere X w. neue Bewegung der Trommel 40 selbsttätig.
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Eine Vorrichtung für ein Fahrrad-Hinterrad mit herkömmlicher Bremsnabe
34 ist aus Fig. 14 bis 16 ersichtlich. Wiederum ist ein Träger 54 mit einer Achsbohrung
74 und einer Paßöffnung für die Nabe versehen. Die Rolle 42 sitzt auf dem Spannexzenter
90. Er weist einen Anschlagstollen 94 auf, damit er anschließend an den während
der Bremsung stattfindenden Ausschaltvorgang* gelangt. Der Spannexzenter 90 sitzt
fest auf der Rollenachse 76, die mit einem von außen z.B. auf einen Vierkant (Fig.
16) aufsteckbaren Schalthebel 95 versehen ist. Durch dessen Ausschalt-Betätigung
erzielt man die Bremswirkung. Aus Fig. 15 sieht man, daß der nötige Nabenraum stets
zur Verfügung steht. Die seitlichen Begrenzungen der Vorrichtung können auch Linsenform
haben, d.h. nach außen gewölbt sein. Dadurch ist es möglich, den Nabenkörper 34
und die Trommel 40 gegebenenfalls mit Ver spe i chungslrränz en in einem herzustellen.
Fig. 16 zeigt die Außenseite des Trägers 54 mit Schalthebel 96, Bowdenzug 92 und
einer Rahmenklaue 98, die zusammen mit der inneren Nabenpassung 34 den üblicherweise
vorhandenen Bremsbügel ergänzen oder ersetzen kann. Im Bedarfsfalle kann die Klaue
98 auch am Träger 54 (Fig. 13) angebracht sein.
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* wieder selbsttätig in die Arbeitsstellung
Andere
Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung gestatten die Anwendung bei
Rollen und Walzen, wie nachstehend in Verbindung mit Fig. 17 bis 22 beschrieben.
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Eine Gestaltung für kleinere Rollen- und Walzendurchmesser ist in
Fig. 17 und 18 dargestellt. Anhand von Fig. 18 erkennt man die Innenraum-Aufteilung
für einen Spannexzenter 90 mit Rollenachse 76 in der Achsbohrung 74 und mit einer
Stellschraubenbohrung 100. Eine Rolle 42 sitzt fest auf dem Spannexzenter 90. Die
Tromnel 40 ist hierbei ein Rollenkörper, der durch ein herkömmliches Wälzlager 36
auf der Achse 76 angebracht ist. Neben einer Stellscheibe 10all (Fig. 18; der Übersicht
halber in Fig. 17 weggelassen) schließt ein Paßstück 106 und ein Achsträger110 an.
Die durchgehende Stellschraube 102 hält die Vorrichtung in der jeweils eingestellten
Winkellage.
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Eine Anwendungsmöglichkeit für tragende und drückende Rollen bzw.
Walzen ist in Fig. 19 schematisch veranschaulicht. Man erkennt, daß auch bei dieser
Verwendung ein zwischen den Rollen 42 erfaßtes Material 114 mit einstellbarem Kraftschluß
gefördert werden kann, und zwar in beiden Förderrichtungen, wobei in entgegengesetzter
Föraerrichtung die Einstellung auf 8 (minus) die gleiche Wirkung wie die in Fig.
19 gezeigte Einstellung auf "+" (plus) in der Förderrichtung F ergibt.
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Ein segmentförmiges Langloch oder ein Bogenschlitz 112 im Achsträger
110 begrenzt mit seinen Enden beiderseits den Bewegungsraum des Schafts der Stellschraube
102, so daß sich stets die beste Wirkungslage der Vorrichtung einstellt. Wird fallweise
eine Bremsstellung nötig, so kann diese durch Eingriff von Hand oder über eine Regelstrecke
auf den Bedarf eingestellt werden.
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Für Rollen und Walzen mit größeren Durchmessern eignet sich die Vorrichtung
gemäß Fig. 20 bis 22. Auch hier dient der Rollen- oder Walzenkörper als Trommel
40, wie aus Fig. 20 bei abgenommener Abdeckscheibe 116 (Fig. 21) hervorgeht. Der
Träger
54 weist bei dieser Ausführung in der Mitte einen Achskörper 108 mit Nuten 122 und
(Rad-)Bolzenbohrungen 70 sowie zwei Rollenachsen 76 mit beiderseitiger, um 900 bzw.
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1800 zueinander versetzter Abplattung auf. Auf jeder Rollenachse 76
sitzt ein Spannexzenter 90 beweglich. Er hat bei dieser Ausführungsform gleichfalls
entsprechende Abplattungen, so daß beide Teile in die Paßöffnungen 124, 126 der
Abdeckscheibe 116 passen (Fig. 22).
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Wie bei der Rollenanordnung von Fig. 17 bis 19 ist auch hier ein Teil
des Rollen- oder Walzenkörpers selbst als Trommel 40 verwendbar. Ein Einlegekeil
120 zur Anordnung in der vorhandenen Achsnut 122 hält die Vorrichtung in der eingestellten
Winkellage; eine dauernde Festlegung erfolgt beispielsweise durch eine Verschraubung
am Achsträger 110. Die Trommel 40, d.h.
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der Rollenträger oder Walzenkörper selbst, sitzt in Verbindung mit
seinem Wälzlager 108 drehbar auf der Achse bzw. Welle 118, wobei der Einlegekeil
120 seinerseits durch die Abdeckscheibe 116 lagegesichert ist.
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Die Abdeckscheibe 116 mit Achsbohrung 74, Bohrungen 70 für Befestigungsschrauben
und den beiden verschiedenen Paßöffnungen 124, 126 ist in Fig. 22 gezeigt. Die beiden
Rollenachsen 76 sind in bezug aufeinander Stabilisierungsträger, welche durch die
Verbindung der Abdeckscheibe 116 ergänzt werden. Die Paßöffnungen 124, 126 dienen
nämlich nicht nur zur Aufnahme der Abplattungen der Rollenachsen 76 und des Spannexzenters
90, sondern sie stellen dank ihrer unterschiedlichen Anordnung oder Formverschiedenheit
auch sicher, daß die eine (z.B. untere) Rolle 42 in ihrer Arbeitsstellung gehalten
wird, während sich die andere (z.B. obere) Rolle 42 in Ruhestellung befindet, so
daß der Exzenter-Spannpunkt seitlich liegt. Dadurch kann eine eventuell anfallende
Reparatur schnell und bequem erledigt werden.
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Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden
Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen
und Verfahrensschritten können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
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