DE3925241A1 - Vorrichtung zur radstellungsaenderung von kraftfahrzeugen - Google Patents
Vorrichtung zur radstellungsaenderung von kraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur
Radstellungsänderung von Kraftfahrzeugen nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Es sind Vorrichtungen zur Radstellungsänderung von
Kraftfahrzeugrädern bekannt (EP-A 00 52 153), bei denen
der Führungslenker mit seinem vorderen Ende über ein
elastisches Lager mit dem Fahrzeugaufbau so verbunden
ist, daß unter dem Einfluß von Längs- und/oder Seiten
kräften sich das aufbauseitige Ende des Führungslenkers
gezielt querverlagert. Auf diese Weise können den Rädern
gezielte kleine Lenkwinkel aufgeprägt werden. Da dies
allerdings im Rahmen der Elastiziät der aufbauseitigen
Lenkerlagerung erfolgt, ist es schwierig, den Lenkwinkel
des Hinterrades, der bei einem bestimmten Fahrzustand
gewünscht wäre, in der richtigen Größe oder auch in der
richtigen Richtung zu erhalten.
Es ist daher auch schon eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bekannt
(EP-A-00 96 345, Fig. 14), bei der der Führungslenker
durch die Kolbenstange einer hydraulisch beaufschlag
baren Zylinder/Kolben-Einheit im Rahmen der Elastizität
des Gummilagers der Anlenkung etwa quer zur Längser
streckung des Führungslenkers verlagerbar ist. Diese
Bauart hat den Nachteil eines verhältnismäßig großen
Platzbedarfs seitlich von den aufbauseitigen Enden des
Führungslenkers, da in diesem Bereich die Hydraulik
zylinder angeordnet und auch eigens abgestützt werden
müssen. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die
Gummilager der aufbauseitigen Anlenkungen der Führungs
arme beim Aktivieren der Hydraulikzylinder stark ver
zwängt werden, wodurch sie verhärten und Komforteinbußen
bringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur Radstellungsänderung von Kraftfahrzeugrädern
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die mit
mäßigem zusätzlichen Bauaufwand und im wesentlichen ohne
zusätzlichen Platzbedarf ein aktives, begrenztes Lenken
der Räder ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Vorrichtung
der vorausgesetzten Gattung dadurch gelöst, daß die
Verstelleinrichtung zum begrenzten Verlagern des aufbau
seitigen Endes des Führungslenkers in die aufbauseitige
Anlenkung dieses Führungslenkers integriert ist. Zweck
mäßig weist hierzu die Verstelleinrichtung einen mit dem
Fahrzeugaufbau fest verbundenen Hydraulikkolben mit
einer etwa in Fahrzeugquerrichtung verlaufenden Kolben
achse und einen außen das Gummilager des Führungslenkers
tragenden Zylinder auf. Weitere vorteilhafte Einzelhei
ten der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn
zeichnet.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich bei
spielsweise mit einem gegenüber herkömmlichen Lager
böcken nur geringfügig verbreiterten Lagerbock für die
Anlenkung des Führungslenkers der Raumbedarf für die
Verstelleinrichtung minimieren. Da die Verstellein
richtung in einem beträchtlichen Abstand zur eigent
lichen Querabstützung der Radaufhängung, in der Regel
über mindestens einen Querlenker, angeordnet ist, ist
das Kraftniveau für das Ausführen der Verstellbe
wegungen, d. h. der Lenkbewegungen, verhältnismäßig
niedrig. Wird die aufbauseitige Anlenkung des Füh
rungslenkers quer verlagert, so bleibt das den Füh
rungslenker an seinem aufbauseitigen Ende abstützende
elastische Gummilager in seiner Charakteristik im
wesentlichen unbeeinflußt, so daß auch bei aktivierter
Verstelleinrichtung keine Komforteinbußen durch Ver
härtung der aufbauseitigen Anlenkung eintritt. Weiterhin
ist die elastokinematische Funktion dieser Anlenkung
(beispielsweise gemäß EP-A-00 52 153) unbeeinflußt, wenn
die Verstelleinrichtung aktiviert ist oder auch wenn sie
ausfallen sollte.
Es ist zwar schon bekannt (DE-A-37 03 618), beispiels
weise bei einer Schräglenkerachse wenigstens eines der
Lenkerlager mit hydraulisch beaufschlagbaren Kammern zu
versehen, die in dem Material des Gummilagers ausge
bildet sind. Zum einen können hiermit nur geringere
Verstellwege realisiert werden, zum anderen bringt aber
jedes Beaufschlagen einer Kammer des Gummilagers eine
deutliche Beeinflussung der Elastizität dieses Lagers
und damit eine Komforteinbuße. Da die gesamten Vor
triebs-, Brems- und auch Seitenkräfte von den hydrau
lisch beeinflußbaren Gummilagern aufgenommen werden
müssen, kann die Komforteinbuße ganz beträchtlich sein.
Außerdem ist das zum Verstellen und zum Aufrechterhalten
der Verstellung erforderliche Kraftniveau sehr hoch.
Die Erfindung ist im folgenden anhand eines in der
Zeichnung näher dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Aufhängung eines
Hinterrades eines Kraftfahrzeugs in der
Gattung, bei der die erfindungsgemäße Ver
stellvorrichtung Anwendung finden kann und
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittdarstellung der
aufbauseitigen Anlenkung des nach vorne
gerichteten Führungslenkers der Radaufhängung
nach Fig. 1.
Die Hinterradaufhängung nach Fig. 1 weist einen das Rad
1 lagernden Radträger 2 auf, der über ein in Draufsicht
ecksteifes Drehgelenk 3 mit einem in Fahrtrichtung nach
vorn weisenden Führungslenker 4 verbunden ist. Der
Führungslenker 4 ist mit seiner aufbauseitigen vorderen
Anlenkung 5, die weiter unten noch näher beschrieben
werden wird, mit dem Fahrzeugaufbau 6 verbunden. Die
Querabstützung des Rades 1 erfolgt über einen hinten am
Radträger 2 gelenkig angreifenden Querlenker 7 und ein
lediglich angedeutes Federbein 8, oder auch über zwei
hintere Querlenker, wie etwa bei der Radaufhängung nach
der EP-A-00 52 663, bei der der Führungslenker starr in
den Radträger übergeht. Bei der eben erwähnten und bei
der in Fig. 1 dargestellten Radaufhängung bestimmt der
Führungslenker 4 die Laufrichtung des Rades. Eine
Querverlagerung seines vor dem Rad 1 gelegenen aufbau
seitigen Endes, sei es elastokinematisch, sei es aktiv
durch hydraulische Verlagerung, führt zu einer gewissen
Lenkbewegung des Rades 1 um eine Hochachse.
Die im Sinne des Doppelpfeiles 7 erfolgende Querver
lagerung des aufbauseitigen Endes des Führungslenkers 4
erfolgt durch eine Verstelleinrichtung, die in die
aufbauseitige Anlenkung 5 des Führungslenkers 4 inte
griert ist. Sie umfaßt im wesentlichen einen mit dem
Fahrzeugaufbau - über den Lagerbock 8 - fest verbundenen
Hydraulik-Kolben 9 mit einer in etwa in Fahrzeugquer
richtung verlaufenden Kolbenachse 10. Relativ zu dem
feststehenden Kolben 9 ist ein Zylinder 11 verschiebbar,
der außen das Gummilager 12 des Führungslenkers 4 trägt.
Das Gummilager 12 ist in der üblichen Weise in ein
entsprechend ausgebildetes Gelenkauge 13 des Führungs
lenkers 4 eingepreßt. An den hydraulisch wirksamen
stirnseitigen Ringflächen des Kolbens liegen Federn 14
an, gegen deren Wirkung der Zylinder 11 aus einer
mittigen, in Fig. 2 ersichtlichen Grundstellung ver
schiebbar ist.
Wie man erkennt, ist der Kolben 9 beidseitig hydraulisch
beaufschlagbar. Die Ölzu- und abfuhr zu den Arbeits
räumen 15 des Zylinders 11 erfolgt über axiale, im
Durchmesser reduzierte Fortsätze 16 des Kolbens 9, die
mit zwei Lagerwangen 17 des Lagerbocks 8 fest verbunden
sind.
Zum Befestigen der Fortsätze 16 sind Befestigungsschrau
ben 18 vorgesehen, die die Lagerwangen 17 durchsetzen
und hohl sind. Die jeweils mit einer Ölversorgungslei
tung 19 verbundenen Befestigungsschrauben 18 durchsetzen
die Lagerwangen 17 und sind mit ihrem Schaft stirnseitig
jeweils in eine mittige Längsbohrung 19 jedes Fortsatzes
16 eingeschraubt. Von dieser Längsbohrung 19 verläuft
eine Querbohrung 20 in den zugeordneten Arbeitsraum 15
des Zylinders 11. Der Zylinder 11 ist stirnseitig durch
aufgeschraubte Ringkappen 21 dicht verschlossen, durch
deren konzentrische Mittelöffnung die Fortsätze 16,
durch Gleitdichtungen 22 abgedichtet, herausgeführt
sind.
Die als Druckfedern, ggf. mit einer gewissen Vor
spannung, eingebauten schon erwähnten Federn 14 sind
zwischen dem Kolben 9 und einem nach innen gerichteten
radialen Wandabschnitt der Ringkappen 21 angeordnet.
Zwischen den Lagerwangen 17 und dem Zylinder 11 bzw. der
äußeren Hülse des Gummilagers 12 oder auch dem zugeord
neten Lagerauge 13 des Führungslenkers 4 ist unter
Belassung eines axialen Freiganges 23 jeweils ein
elastischer Anschlagpuffer 24 angeordnet, der bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils durch einen im
Durchmesser etwa dem Durchmesser des Gelenkauges 13
entsprechenden Gummiring gebildet ist.
Die beschriebene Vorrichtung zur Radstellungsänderung
der hinteren Räder eines Kraftfahrzeugs benötigt, wie
schon eingangs erwähnt, wenig zusätzlichen Einbauraum,
bedingt verhältnismäßig geringe zusätzliche Kosten und
ein nur mäßiges zusätzliches Gewicht. Die dem Gummilager
12 ggf. verliehenen besonderen elastokinematischen
Eigenschaften werden durch Aktivierung der Verstellvor
richtung nicht beeinträchtigt. Die Grundvorspur der
hinteren Räder 1 wird durch die einjustierbare Be
festigung des Lagerbockes 8 vorgenommen und stellt sich
durch die Rückführkräfte der Federn 14 nach Beendigung
des Verstellvorganges stets wieder ein. Auch sind die
Hydraulikanschlüsse an den Befestigungsschrauben 18 gut,
z. B. von unten, zugänglich.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Radstellungsänderung von Kraftfahrzeug
rädern, insbesondere zum begrenzten Lenken der
hinteren Räder, von denen jedes Rad mit dem Fahrzeug
aufbau o. dgl. über einen die Laufrichtung des Rades
bestimmenden und mindestens annähernd in Fahrtrich
tung verlaufenden Führungslenker verbunden ist,
dessen aufbauseitige Anlenkung hydraulisch etwa
quer zur Längserstreckung des Führungslenkers
verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verstelleinrichtung in die aufbauseitige Anlenkung
(5) des Führungslenkers (4) integriert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Verstelleinrichtung einen mit dem
Fahrzeugaufbau (6) fest verbundenen Hydraulik-
Kolben (9) mit einer etwa in Fahrzeugquerrichtung
verlaufenden Kolbenachse (10) und einen außen das
Gummilager (12) des Führungslenkers (4) tragenden
Zylinder (11) umfaßt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Zylinder (11) gegen die Wirkung
wenigstens einer Feder (14) aus seiner Grund
stellung verschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kolben (9) beidseitig hydraulisch
beaufschlagbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Ölzu- und abfuhr zu den Arbeits
räumen (15) des Zylinders (11) durch axiale, im
Durchmesser reduzierte Fortsätze (16) des Kolbens
(9) erfolgt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fortsätze (16) mit zwei Lager
wangen (17) eines am Fahrzeugaufbau (6) befestig
baren Lagerbockes (8) fest verbunden sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Lagerwangen (17) von hohlen, außen mit
einer Ölversorgungsleitung verbundenen Befesti
gungsschrauben (18) durchsetzt sind, die mit ihrem
Schaft stirnseitig jeweils in eine mittige Längs
bohrung (19) eines Fortsatzes (16) eingeschraubt
sind, von wo wenigstens eine Querbohrung (20) in
den zugeordneten Arbeitsraum (15) verläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zylinder (11) stirnseitig durch
aufgeschraubte Ringkappen (21) dicht verschlossen
ist, durch deren konzentrische Mittelöffnung die
Fortsätze (16), durch Gleitdichtungen (22) abge
dichtet, herausgeführt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
chnet, daß zwischen dem Kolben (9) und einem
radialen Wandabschnitt der Ringkappen (21) Druck
federn (14) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen den Lagerwangen (17) und dem
Zylinder (11) bzw. der äußeren Hülse des Gummi
lagers (12) unter Belassung eines axialen Frei
ganges (23) elastische Anschlagpuffer (24) ange
ordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925241 DE3925241A1 (de) | 1989-07-29 | 1989-07-29 | Vorrichtung zur radstellungsaenderung von kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19893925241 DE3925241A1 (de) | 1989-07-29 | 1989-07-29 | Vorrichtung zur radstellungsaenderung von kraftfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3925241A1 true DE3925241A1 (de) | 1991-01-31 |
Family
ID=6386177
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19893925241 Withdrawn DE3925241A1 (de) | 1989-07-29 | 1989-07-29 | Vorrichtung zur radstellungsaenderung von kraftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
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