DE2838296A1 - Verfahren zur herstellung einer kokille fuer stranggiessen - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer kokille fuer stranggiessenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Kokille
für Stranggießen j und insbesondere auch eine Kokille aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, die mit einem
Hartmetall überzogen ist, wie z.B. Nickel oder Chrom.
Bisher wurde ein Chromüberzug auf den Wänden des G-ießhohlraums
der Kupferkokille verwendet. Da die Überzugsschicht jedoch dazu rteigt, sich vom Hauptkörper der Kokille zu trennen, und da der
Chromüberzug eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist, ergaben
sich Nachteile bei der praktischen Anwendung für das Stranggießen.
Es ist ein Nickelüberzug auf den Wänden des G-ießhohlraums der
Kokille aus Kupfer oder eine Kupferlegierung bekannt. der Nickelüberzug fest auf der Kupferkokille haftet und auch die
Kühlwirkung hervorragend ist verglichen mit dem Chromüberzug, findet weitgehend der Nickelüberzug Anwendung.
Die japanische Patentanmeldung Nr. 9 169 aus dem Jahr 1977 beschreibt
einen Überzug aus Nickel, der 3-13 Gewichts-^ Phosphor
enthält und durch ein nicht elektrolytisches Plattieren auf eine Kupferkokille und einer Dicke von weniger als 0,3 mm aufgebracht
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ORIGINAL INSPECTED
und die Überzugsschicht wärmebehandelt wird. Da die
Überzugssehicht dünn ist, nützt sie sich schnell ab und hat eine kurze Lebensdauer. Insbesondere wenn das Kupfer an
der Unterseite der Kokille freigelegt wird, neigt das Kupfer dazu,
sich in den zu vergießenden Stahl zu mischen und die zu starke Kühlwirkung führt zur Rißbildung.
Bei einem Nickelüberzug von etwa 3 mm Dicke können etwa 1000 Chargen
mit ein- oder zweimaligem zwischenzeitlichem Abschälen der
Oberfläche gegossen werden und bei einem etwa 5 mm dicken Überzug können etwa 1600 Chargen mit drei- bis fünfmaligem zwischenzeitlichem
Abschälen der Oberfläche gegossen werden. Ein derartiger Nickelüberzug neigt jedoch zur Rißbildung an der Oberfläche
längs der Korngrenzen, wie in Figur 1 gezeigt wird. Der Riß in
Figur 1 stammt von einer Kokillenoberfläche nach dem Gießen von 500 Chargen.
Die japanische Offenlegungsschrift Nr. 147 431 aus dem Jahre 1976
beschreibt einen elektrolytisch aufgebrachten Überzug, der wenigstens
aus einem der Elemente Nickel oder Kobalt besteht und aufgebracht ist auf einer Kokille aus Kupfer oder einer Kupferlegierung
und eine Oberflächenschicht aufweist,die aus einem der
Elemente Nickel und Kobalt besteht, wobei der Überzug eines der Elemente Phosphor und Bor enthält. Die Oberflächenschicht hat
eine Dicke von 20 bis 100 ^m. Die Oberflächenschicht ist zu dünn
und nützt sich nach dem Gießen von nur etwa 100 Chargen ab.
Außerdem enthält dieses Verfahren keine Wärmebehandlung, so daß das feste Haften des Überzugs auf der Kupferkokille nicht
erwartet werden kann, insbesondere nicht an einer ausseheidungsgehärteten
Kupferkokille.
Die japanische Patentanmeldung Nr. 28 255 aus dem Jahre 1973
beschreibt, daß ein Nickelüberzug auf der Oberfläche des Hohlraums einer Kupferkokille in nicht oxydierender Atmosphäre bei
irmebehandelt wi 909 8 1 37.0 7 5 9
etwa 600 bis 1000 C wärmebehandelt wird zur Erzeugung einer
ORIGINAL. INSPECTED
Nickel-Kupfer-Diffusionsschicht zwischen den Metallen Nickel und Kupfer.
Einige der oben beschriebenen Oberflächenschichten sind zu dünn, um dem Gießen vieler Chargen standzuhalten und sämtliche Nickelüberzüge
auf den Hohlraumwänden von Kupferkokillen sind in Bezug auf die Warmrissigkeit und Verschleißfestigkeit problematisch.
Es wurde nun gefunden, daß Warmrisse an einem Nickelüberzug auf den
Oberflächen des Hohlraumes einer Kokille für Stranggießen
auf die Eigenschaftsänderung von Nickel bei hohen Temperaturen zurückgehen, da Nickel eine niedrige Rekristallisationstemperatur und einen niedrigen Umwandlungspunkt aufweist. Da der
Nickelüberzug eine sehr hohe Affinität und Adhäsionskraft zu einer Oberfläche aus Kupfer oder einer Kupferlegierung aufweist,
was eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber Wärmespannungen und
mechanischer Beanspruchung zur Folge hat, müssen das Material oder die Materialien,die geeignet sind für den wünschenswerten
Oberflächenüberzug Eigenschaften aufweisen, wie hohe Rekristallisationstemperatur,
hohen IJmwandlungspunkt und ebenso hohe Affinität und Adhäsionskraft zu Kupfer und Kupferlegierungen.
Die Erfindung hat sich daher zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Herstellung einer Kokille für kontinuierliches Gießen zu entwickeln
das die Eigenschaften bezüglich Warmrissigkeit und Verschleißfestigkeit
verbessert und Stranggießen tei
hohen Geschwindigkeiten ermöglicht.
Diese Mfgäbe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Überzug
aus einer Legierung besteht, die sich hauptsächlich aus Nickel zusammensetzt und wenigstens eines der Elemente Kobalt,
Eisen und Mangan enthält, auf die Hohlraumoberflächen einer Kokille aus Kupfer oder einer Kupferlegierung aufgebracht wird,
und die Kokille wärmebehändeIt wird.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert.
Die Figuren 1 "bis 5 zeigen die mikroskopische Kristallstruktur
bei 400-facher Vergrößerung, wobei
Figur 1 Warmrisse an einem herkömmlichen Nickelüberzug auf der Oberfläche des Hohlraums einer Zupferkokille zeigt;
Figuren 2 und 3 die Oberfläche und insbesondere das Schliffbild eines bekannten Nickelüberzuges zeigen, wobei (A) das Erscheinungsbild
ohne Wärmebehandlung darstellt, (B) jenes bei 4000C Wärmebehandlung, (C), (D), (E) und (F) das Erscheinungsbild fcei
einer Wärmebehandlung bei 4250C, 45O0C, 4750C und 5000C darstellt;
und
Figuren 4 und 5 zeigen einen Überzug aus einer Legierung aus 80 io Nickel und 20 $ Kobalt und einen Überzug aus
einer Legierung aus 60 $ Nickel und 40 i> Kobalt, der sich gemäß
der Erfindung auf der Oberfläche des Hohlraums einer Kupferkokille befindet, wobei (A) bis (D) die Oberflächenstruktur und
(E) bis (H) die Schliffstruktur zeigen, und in denen (A) und (E)
den Zustand ohne Wärmebehandlung, (B) und (F) den Zustand nach Wärmebehandlung bei 3000C, (C) und (G) den Zustand nach Wärmebehandlung
bei 40O0C und (D) und (H) den Zustand nach Wärmebehandlung
bei 5000C zeigen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Kokille für
kontinuierliches Gießen wird anhand der folgenden Beispiele von bevorzugten Ausführungsformen erläutert.
A) Kokillenkörper
Material: Ausscheidungsgehärtete Kupferlegierung Abmessungen: Breite 704 mm, Länge 2 485 mm, Tiefe 60 mm;
B) Überzug aus Nickel-Kobalt-Legierung auf der Oberfläche des Kokillenhohlraums
Bedingungen für das Aufbringen des Überzugs:
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Nickelmetall | : 75 - | 100 | g/l | 6 |
Kobaltmetall | : 3 - | 10 | g/i | 0C |
Borsäure | : 25 - | 35 | g/l | A/dm |
pH | : 4.0 - | 4. | mm | |
!Temperatur der Flüssigkeit: | 45 - | 55 | ||
Stromdichte | 5 - | 10 | ||
Dicke des Überzugs | ' 3 - | VJI |
C)Wärmebehandlung
300 bis 5000C in normaler Atmosphäre.
A) Kokillenkörper )
C) Wärmebehandlung ] wie in Beispiel 1
B) Überzug aus Nickel-Eisen-Legierung auf der Hohlraumoberfläche
der Kokille
Bedingungen für das Aufbringen des Überzugs:
Nickelmetall:
Eisenmetall Borsäure pH
Temperatur der Flüssigkeit 45 Stromdichte Dicke des Überzugs
75 - | 1 | 00 | g/i | 3 |
1 - | 10 | g/l | 0C | |
25 - | 35 | g/l | A/dm2 | |
4,0 - | 4. | mm | ||
45 - | 55 | |||
5 - | 10 | |||
3 - | Ul |
A) Kokillenkörper )
G) Wärmebehandlung] wie in Beispie] 1
B) Überzug aus Mckel-Mangan-Iegierung auf der Hohlraumoberfläche
der Kokille
Bedingungen für das Aufbringen des Überzugs:
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Nickelmetall | ί 75 - | 100 g/l |
Manganmetall | : 2 - | 5 g/l |
Borsäure | : 25 - | 35 g/l |
pH | : 4.0 - | 4.6 |
Temperatur der Flüssigkeit | : 45 - | 550C |
Stromdichte | : 5 - | 10 %/ä.m |
Dicke des Überzugs | : 3 - | 5 mm |
In der praktischen Anwendung zeigen diese in den Beispielen 1 bis 3 beschriebenen erfindungsgemäßen Kokillen eine 50 fo höhere
lebensdauer, d.h. 1500 bis 2400 Chargen bei einer Dicke des
Überzugs von 3 bis 5 mm gegenüber der lebensdauer einer herkömmlichen Kokille mit einem Kupferüberzug desselben Dickenbereichs.
Ferner bewirkt die langsame Kühlung der Kokillen gemäß der Beispiele 1 bis 3 verbesserte Oberflächeneigenschaften des vergossenen
Stahls durch Verminderung der Oberflächenrisse, so daß der
Arbeitsaufwand zur Beseitigung der Oberflächenrisse wesentlich vermindert wird und darüberhinaus die Streckgrenze verbessert
wird.
Tabelle I zeigt Eigenschaften der Legierungsüberzüge aus den Beispielen 1 bis 3 verglichen mit herkömmlichen Nickelüberzügen.
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-8-Tatielle I
Mikro- struktur |
Temperatur nach Wärme behandlung |
100 | i» Ni | 0 | 4< | Korn- | 65 Ni - | 3S | 62 | >0 | O C |
80 Ni - 20 Pe | 5 | 25 410 90 |
30 | 85 Ni-15 Mn | 5r | 25 300 60 |
^O | |
Dentritische grenze (400°( |
1 | p. | 5 Co | 800 | likrostruktur 5000C | 15 | 18 | 550 | ||||||||||||
{SO | 4000C | 1470 | 1490 | 1150 | ||||||||||||||||
O co |
Adhäs i onskraft (kg/mm2) Härte (MHY) Zugfestigkeit (kg/mm2) |
25 170 42 |
Norm. Tenn | ,20 | Rorm. Temp. 4000C | 0.21 | Nor.T. 4000C | 0.21 | ||||||||||||
* OJ O ~J |
Dehnung (<f0) | Norm. Tem' | DO | 26 | 18 450 100 |
3. 400 | 5.C | 18 550 115 |
15.0 χ 10~6 | 18 400 80 |
14.6x10""6 | |||||||||
cn | Rekristallisations temperatur (0C) |
18 250 50 |
552 | 10 | 25 520 80 |
) x 10 | 8 | 15 | ||||||||||||
Umwandlungspunkt (0C) | 20 | 1455 | 15 | |||||||||||||||||
Schmelzpunkt (0C) | ,22 | -6 | ||||||||||||||||||
Wärmeleitfähigkeit (kal/cm ^s0C) |
5.5 x | |||||||||||||||||||
linearer Ausdehnungs koeffizient (4pn\ |
ΙΟ"6 | 0 | ||||||||||||||||||
1 | ||||||||||||||||||||
Die Mikrostrukturen werden in den Figuren 1 bis 5 gezeigt, in
denen Figur 1 bis 3 einen herkömmlichen Überzug auf 100 f° Nickel
und Figuren 4 und 5 Überzüge aus einer Niekel-Kobalt-Legierung zeigen, wobei die Kristallstrukturen der Überzüge aus M-Co,
Ni-Fe und Ni-Mn nahezu gleich sind, so daß der Ni-Co Überzug die erfindungsgemäßen Überzüge repräsentieren kann.
Im einzelnen zeigen die Figuren 2 und 3 die Oberfläche und insbesondere
den Schliff eines herkömmlichen Überzugs aus 100 $ Nickel, wobei (A) den Zustand ohne Wärmebehandlung zeigt und (B),
(C), (D), (E) und (F) den Zusiaid nach Wärmebehandlung bei 400°ο,
425°C, 45O0C, 475°c und 500°C zeigen.
Die Figuren 4 und 5 zeigen einen erfindungsgemäßen Überzug '.. .. aus einer Legierung aus 80 fo Ni und 20 % Co und einer
legierung aus 60 $> Ni und 40 # Co. Die Strukturen werden bei
400-facher Vergrößerung wie in allen übrigen Figuren gezeigt. Die Figuren 4 und 5 (A) bis (E) zeigen die Oberflächenstrukturen
und (E) bis (H) zeigen die Schliffstrukturen. (A) und (E) zeigen
den Zustand ohne Wärmebehandlung, (B) und (F) zeigen den Zustand nach Wärmebehandlung bei 3000C, (C) und (G-) bei 4000C und (D)
und (H) bei 5000C.
Wie in den Figuren 1 bis 5 klar gezeigt wird, weisen die in den Figuren 4 und 5 gezeigten Oberflächenüberzüge eine sehr£®jntöjcnige
Kristallstruktur verglichen mit den Nickelübersügen, die in den Figuren 2 und 3 gezeigt sind, auf, wobei die Struktur selbst
"bei hohen Temperaturen stabil ist.
In Tabelle I wird klar gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Überzüge
eine hohe Rekristallisationstemperatur und einen hohen Umwandlungspunkt aufweisen, so daß die Kristallstruktur bei hohen
Temperaturen stabil ist. Die Härte und die Zugfestigkeit sind verglichen mit den entsprechenden Werten des Nickelüberzugs etwa
zweimal so hoch. Die hohe Adhäsionskraft, die in Tabelle I
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-ΙΟ-
gezeigt wird, beweist, daß das Ablösen des Überzugs der herkömmlichen
Chromüberzüge hier nicht auftritt.
Kokillen, die mit den erfindungsgemäßen Überzügen an der Oberfläche
ausgestattet sind, weisen den Vorteil einer längeren Lebensdauer bei herkömmliche Kokillen auf, und bieten außerdem
den Vorteil, daß die Probleme der Oberflächenrißbildung und der Ablösung der Überzüge tei harköimüichen Kokillen gelöst werden.
In den beschriebenen Ausführungsformen werden die erfindungsgemäßen
Oberflaehenüberzüge elektrolytisch aufgebracht. Auch andere
Methoden, wie beispielsweise Explosionsplattieren können angewandt werden.
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L e e r s e it e
Claims (6)
1.Verfahren zur Herstellung einer Kokille für Stranggießen, gekennzeichnet
durch folgende Schritte:
Aufbringen eines Überzugs aus einer Legierung, die hauptsächlich aus Nickel besteht und wenigstens eines der Elemente Kobalt,
Eisen und Mangan enthält, auf die Oberfläche des Hohlraums einer Kokille aus Kupfer oder einer Kupferlegierung und
das Warmebehändein der Kokille.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupferkokille aus einer auseheidungshärtbaren Kupferlegierung
besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung des Überzugs aus 8o bis βθ % Ni und 20 bis 4o % Co
besteht und die Wärmebehandlung zwischen 300 und 5000C durchgeführt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung des Überzugs aus 65 % Ni und 35 % Co besteht und
die Wärmebehandlung zwischen 300 und 5000C durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung des Überzugs aus 80 # Ni und 20 % Fe besteht und
die Wärmebehandlung zwischen 300 und 500°c durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Legierung des Überzugs aus 85 % Ni und 15 % Mn besteht und
die Wärmebehandlung zwischen 300 und 5000C durchgeführt wird.
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ORIGINAL INSPECTED
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