DE283822C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vr 283822-KLASSE Si. GRUPPE

H. KRANTZ, MASCHINENFABRIK in AACHEN.

Verfahren zur Behandlung von Geweben mittels elektrischen Stromes.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. März 1914 ab.

Es ist bekannt, Salz- und Sodalösungen im elektrolytischen Bade, und zwar durch Gleichstrom, in solche Substanzen zu zerlegen, die auf die durch das Bad hindurchgeführten Gewebe bleichend, auflockernd, fettschweißlösend und reinigend wirken. Zu diesem Zwecke wird das Gewebe über Leitwalzen durch das elektrolytische Bad auf und ab geleitet/ derart, daß zwischen den hin und her gehenden

ίο Gewebebahnen Elektroden aufgehängt werden, die abwechselnd mit dem -f--Pol und dem Pol der Stromquelle verbunden sind. Als Anoden werden Bleiplatten und als Kathoden Zinkplatten empfohlen. Dieses bekannte elektrolytische Reinigungsverfahren hat aber den Nachteil, daß sich an den Kathoden Stoffe auflagern (z. B. die verseiften Fette), die in immer dicker werdenden Schichten den Stromdurchgang erschweren und dadurch die Behandlung der Ware erheblich beeinträchtigen und ungleich gestalten. Außerdem wird durch die Akkumulatorwirkung dieser Elektrolytzellen eine allmählich anwachsende gegen-

■ elektromotorische Kraft erzeugt, die ebenfalls wie ein veränderlicher Widerstand wirkt und infolgedessen die fortlaufende Behandlung der Gewebe störend beeinflußt. Diese Übelstände machen sich bei Anwendung entsprechender Stromdichten schon in ganz kurzer Zeit derart fühlbar, daß der elektrolytische Vorgang nahezu unwirksam wird. Man hat versucht, durch eine diesen Zeiträumen (von etwa 30 Minuten bis herunter auf 10 Minuten) entsprechende Umschaltung des zugeführten Gleichstromes und zwischenzeitige Reinigung (durch Abbürsten, Abkratzen u. dgl.) der jeweils als Kathoden benutzten Elektroden einen einigermaßen gleichmäßigen Arbeitsgang zu erzielen. Es ist ersichtlich, daß diese Arbeitsweise — abgesehen von der ihr naturgemäß anhaftenden Unvollkommenheit — unwirtschaftlich ist.

Das vorliegende Verfahren beseitigt alle diese Mängel. Es besteht in der Anwendung der Wechselstrom-Elektrolyse an Stelle des elektrolytischen Gleichstrombades bei der Behandlung der Gewebe. Es hat sich gezeigt, daß Wechselnder Dreh-) Strom dieselben nützlichen bleichenden, auflockernden, fettschweißlösenden und reinigenden Wirkungen hervorzurufen imstande ist wie Gleichstrom, jedoch ohne die störenden, dem Gleichstrom eigentümlichen Begleiterscheinungen. Insbesondere bewirkt der Wechselstrom die beim Gleichstrom erforderliche zeitweilige Umschaltung in einfachster Weise selbsttätig, und zwar in Zeitabständen von Bruchteilen einer Sekunde. Die Elektroden bleiben rein; die akkumulatorische Wirkung des elektrolytischen Bades fällt fort und die reinigende usw. Einwirkung auf das Gewebe erfolgt dauernd und gleichmäßig.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Verfahren zur Behandlung von Geweben mittels elektrischen Stromes zum Zwecke des Bleichens, Aufiockerns, Fettschweißlösens und der Reinigung, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung durch Wechselstrom-Elektrolyse erfolgt.

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