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Verfahren und Vorrichtung zum Kondensieren
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von Dampf Die Erfindung bezieht sich auf die Kondensation von Dampf
in industriellen Verfahren mit Hilfe eines plattenförmigen Kondensators.
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In einigen industriellen Anwendungsfällen wird der in einem Verdampfer
erzeugte Dampf nachfolgend kondensiert, um ihn aus dem Verfahren abzuscheiden, beispielsweise
um Wasser wiederzugewinnen oder aus verschiedenen anderen Gründen, Beispielsweise
werden in Verdampfersystemen der Holzfaser- und Papier-Industrie Oberflächenkondensatoren
verwendet, die es erlauben, das warme, aus dem Wasserdampf wiedergewonnene Kondensatwasser
wieder in den Verfahrensvorgang rückzuführen.
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Wenn Wasserdampf oder anderer zu kondensierender Dampf dampfförmige
Substanzen enthält, die flüchtiger sind als das Wasser oder die anderen Substanzen,
die den durch Kondensation wiederzugewinnenden Hauptbestandteil des Dampfes bilden,
dann besteht eine Möglichkeit zur Behandlung des Dampfes darin, alles zu kondensieren,
einschließlich der hochflüchtigen Bestandteile und zwar durch Unterkühlen um ein
vorbestimmtes Maß.
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Die US-PS 37 88 954 betrifft ein Destillationsverfahren und zeigt
eine Kondensationsvorrichtung, die obere und untere Kondensationskammern aufweist
die durch eine horizontale Trend oder Prallwand voneinander getrennt sind, die dazu
bestimmt ist, die weniger flüchtigen Komponenten von den flüchtigeren Komponenten
des zu kondensierenden Dampfes zu trennen0 Die US-PS 32 61 392 zeigt einen Verdampfer
mit einer vertikal angeordneten Trennwand, die einen Heizraum trennt. Ein Wärmetauscher
mit plattenförmigen Wärmetauschelementen ist in der US-PS 33 32 469 beschrieben.
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In der Wärmetauschertechnologie und speziell in der Technik der Oberflächenkondensatoren
der verschiedensten Arten liegen sehr umfangreiche Erfahrungen vor, Bis jetzt gibt
es jedoch noch kein voll zufriedenstellendes System zur wirksamen Trennung von Kondensat
in einem plattenförmigen Wärmetauscher zu einem Konzentrat der flüchtigeren Bestandteile
des zu kondensierenden Dampfes von den weniger flüchtigen Komponenten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der
bekannten Systeme zu vermeiden und eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben,
mit denen es möglich ist, eine selektive Kondensation durchzuführen.
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Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst. Weiterbildungen der Erfindung und ein Kondensationsverfahren mit entsprechenden
Weiterbildungen sind Gegen stand weiterer Ansprüche0 Der Kondensator nach der Erfindung
besteht aus einem Gehäuse, das eine Mehrzahl von Wärmetauschelementen umschließt,
an deren Außenseiten eine Kühlflüssigkeit vorbeiströmt, die den in den Elementen
enthaltenen Dampf kondensieren soll. Die Wärmetauschelemente bestehen vorzugsweise
jeweils aus zwei breiten Platten, die an ihren Rändern bis auf je eine Öffnung am
Boden und am oberen Ende dicht miteinander verbunden sind. Eine Verzweigungs oder
Verteilerleitung verbindet alle Wärmetauschelemente an ihren oberen Enden miteinander,
so daß der Dampf frei vom einen Element zum nächsten fließen kann0 Weiterhin ist
eine bodenseitige Verzweigungsleitung vorgesehen, die sich in Jedes der Wärmetauschelemente
öffnet. In dieser Verzweigungsleitung ist jedoch eine Trennwand angeordnet, die
den einen Endbereich der Verzweigungsleitung vom anderen Endbereich abtrennt.
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Der zu kondensierende Dampf wird in die Innenräume aller Wärmetausohelemente
zur einen Seite der Trennwand in der Verzweigungsleitung aufgeführt, Der Dampf steigt
dann in diesen Wärmetauschelementen
nach oben und wird darin teilweise
kondensiert. Das gebildete Kondensat enthält die leichter kondensierbaren Bestandteile
des Dampfes, Die flüchtigeren Bestandteile des Dampfes werden nicht so schnell kondensiert
und gelangen zur oberen Verzweigungs leitung und durch diese hindurch zu jenen Wärmetauschelementen,
deren Böden sich auf der anderen Seite der Trennwand in die untere Verzweigungsleitung
öffnen. Die weitere Abkühlung des Dampfes kondensiert die flüchtigeren Bestandteile,
und das Kondensat, das diese Bestandteile enthält, sammelt sich am Boden des Kondensators
zur anderen (zweiten) Seite der Trennwand getrennt von dem reineren Kondensat auf
der ersten Seite der Trennwand. Die beiden Kondensate lassen sich auf diese Weise
getrennt aus dem Wärmetauscher abziehen. Die nichtkondensierbaren Gase und die Abgase
werden auf der gleichen Seite der Trennwand abgezogen> wie das verunreinigte
Kondensat.
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Die meisten Wärmetauschelemente stehen mit der Dampfeintrittsseite
der unteren Verzweigungsleitung in Verbindungß und das meiste Kondensat wird auf
dieser -Seite aus dem Kondensator abgezogen. Der Dampf fließt aufwärts durch die
meisten Wärmetauschelemente.
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Die geringere Zahl der Wärmetauschelemente, in denen die flüchtigeren
Bestandteile kondensiert werden, führen den Dampf in Abwärtsrichtung, so daß Abgase
und nichtkondensierbare Gase an den unteren Enden jener Wärmetauschelemente entweichen
können. Die Abgase können anschließend kondensiert und ihr Wärme gehalt in einer
nachfolgenden Behandlungsstufe wieder gewonnen werden.
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Die obige Beschreibung hat sich nur auf die Kondensation des Dampfes
bezogen, naohfolgend soll Jedoch auch die Kühlmittelströmung ort rfordno
Das
Kühlmittel kann als kontinuierlicher Kühlwasserstrom zugeführt werden, der aufgeheizt
wird, während der Dampf kondensiert. Das Kühlwasser kann jedoch auch mit Hilfe einer
Umwälzpumpe im Kreislauf geführt werden und mit Hilfe einer Verdanipfungskühlung
außerhalb des beschriebenen Systems gekühlt werden, bevor es dem Kondensator als
Kühlmittel wieder zugeführt wird, Das Kühlmittel kann jedoch auch eine zu verdampfende
Flüssigkeit sein. In letzterem Falle, bei welchem Wasser oder eine andere zu verdampfende
Flüssigkeit als Kühlmittel zur Kondensation des Dampfes in den Wärmetauschelementen
verwendet wird, fließt die Kühlflüssigkeit als ein dünner Film an den Außenflächen
der Wärmetauschelemente abwärts, was zu einer Verdampfung eines beträchtlichen Anteils
der Kühlflüssigkeit führt. Auf diese Weise arbeiten die Innenräume der Wärmetauschelemente
als Kondensatoren, während die Außenflächen der gleichen Wärmetauschelemente innerhalb
des Gehäuses als Verdampfer arbeiten In Versuchsanlagen wurde Wasserdampf kondensiert,
der abelriechende und einen hohen biochemischen Sauerstoffbedarf aufweisende Substanzen
enthielt. Über 90 % des Kondensats werden gebildet, während der Dampf auf der Dampfeintrittsseite
der Trennwand in den Wärmetauschelementen aufwärtsströmt. Das Kondensat, das hierbei
gebildet wird, enthält jedoch weniger als 20 O/o der verunreinigenden Substanzen.
Die verbleibenden 80 °p der verunreinigenden Substanzen gelangen auch in die abwärts
gerichtete Strömung in jenen Wärmetauschelementena deren untere Enden auf der anderen
Seite der Trennwand mit der unteren Verzweigungsleitung verbunden sind0 Die 20 %
des Gesamt kondensats, das zur einen Seite der Trennwand gebildet und go sammelt
wurde, und die Abgases die auf der schmutzig-#ondensat Seite abgezogen werden führon
zusammen über 80 % der gesamten Verw#reinigungen elt eich0
Das
relativ klare Kondensat, das an der Mehrheit der Wärmetauschelemente gebildet wurde,
ist im wesentlichen geruchlos und kann ohne weitere Aufbereitung in einen industriellen
Verfahrensvorgang rückgeführt werden.
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Der davon getrennte Strom verunreinigten Wassers kann zur weiteren
Aufbereitung in einer Abscheidesäule od.dgl. verwendet werden.
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Die Erfindung und ihre Vorteile sowie weitere vorteilhafte Merkmale
sollen nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert werden.
Es zeigt: Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung nach der Erfindung; Fig,
2 einen Schnitt längs der Linie 2-2 von Fig, 1, der diejenige Seite zeigt, in welcher
sauberes Kondensat gebildet wird; Fig. 3 einen ähnlichen Schnitt wie Fig. 2, jedoch
diejenige Seite der Vorrichtung, in welcher schmutziges Kondensat gebildet wird;
Fig. 4 einen Qtierschnitt durch die Vorrichtung nach Fig. 1 längs der Linie 4-4;
Fig. 5 einen Querschnitt längs der Linie 5-5 von Fig. 1; Fig. 6 eine perspektivische
Darstellung der Vorrichtungen nach den Figuren 1 bis 5 wobei einige Teile weggebrochen
sind und einige Teile nur als Phantome eingezeichnet sind, und
Fig.
7 einen Schnitt durch eine Vorrichtung nach der Erfindung zur Herstellung verschiedener
getrennter Kondensatströme.
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Der im ganzen mit 10 bezeichnete Kondensator besteht aus einem Gehäuse
11 mit im wesentlichen vertikalen Vorder- und Rückwänden 12 und 13 und zwei Seitenwänden
14 Innerhalb des Gehäuses 11 sind mehrere Wärmetauschelemente 15 im Abstand parallel
zueinander senkrechtstehend angeordneto Die Wärmetauschelemente 15 bestehen jeweils
aus zwei parallel zueinander angeordneten breiten flachen Platten, die an ihren
Rändern miteinander dicht verbunden sind und zwischen sich jeweils einen Hohlraum
einschließen. Die Wärmetauschelemente 15 können zur Kondensation von Wasserdampf
oder anderen Dämpfen verwendet werden, indem man diese Dämpfe durch die Innenräume
der Wärmetauschelemente 15 leitet und einen indirekten Wärmeübergang zu einem Kühlmittel,
wie beispielsweise Wasser, herstellt, das als dünner Film an den Außenflächen der
Wärmetauschelemente 15 nach unten fließt.
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Einrichtungen zur Zuführung der Kühlflüssigkeit in das Gehäuse 11
und zur gleichmäßigen Verteilung derselben über die Außenflächen der Wärmetauschelemente
15 gehen aus den Figuren 1 bis 3 anschaulich hervor. Ein perforierter, im wesentlichen
horizontal angeordneter Trog 16 ist quer über den Innenraum des Gehäuses 11 oberhalb
der Wärmetauschelemente 15 angeordnet.
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Wasser oder eine andere Kühlflüssigkeit fließt durch die Perforationslöcher
des Trogs 16 nach unten auf die- Außenflächen der Wärmetauschelemente' 15 und fließt
an diesen herunter. Die Kühlflüssigkeit wird zweckmäßigerweise nicht direkt in den
Trog 16 eingeleitet, sondern besser in einen oben offenen Überlaufbehälter 17, der
oberhalb des Trogs 16 angeordnet ist und die Kühlflüssigkeit gleichmäßiger im Trog
16 verteilt0 Wenn sehr große Kühlmittelmengen verwendet werden, dann braucht
man
den Überlaufbehälter 17 nicht. Der Überlaufbehälter 17 wird von einer Rohrleitung
18 mit Kühlflüssigkeit gespeist.
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Die Kühlflüssigkeit, die durch das Gehäuse 11 nach unten geflossen
ist, wird am Boden des Gehäuses 11 gesammelt, wo nach innen zusammenlaufende Bodenwände
22 und 23 als Verlängerungen der Vorder- und Rückwände 12 und 13 einen Sammler 24
bilden0 Aus diesem Sammler 24 führt ein Auslaß 25 nach außen. Das Einlaßrohr 18
kann zusätzliche frische Kühlflüssigkeit je nach Bedarf dem Trog 16 zuführen. Wenn
eine Rezirkulierung der Kühlflüssigkeit erfolgen soll, dann kann man eine Umwälzpumpe
und Einrichtungen zum Rückkühlen der Kühlflüssigkeit vor dem Wiedereinführen in
den Kondensator einsetzen.
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Die beschriebene Anordnung zur Führung der Kühlflüssigkeit außen an
den Wärmetauschelementen entlang hat eine gleichmäßige und wirksame Kühlmittelströmung
an den Außenflächen -der Wärmetauschelemente 15 zur Folge, die zu einer Kondensation
von Wasserdampf oder anderem Dampf innerhalb der Wärmetauschelemente 15 führt.
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Wasser oder anderer zu kondensierender Dampf tritt durch die Vorderwand
12 des Gehäuses 11 durch eine Leitung 26 (Fig. 2, 5 und 6) ein. Eine hier nicht
dargestellte Prallwand kann zur besseren Verteilung des Dampfes zusätzlich verwendet
werden.
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Die Leitung 26 ist im unteren Bereich des Kondensators 10 nahe den
unteren Enden der Wärmetauschelemente 13 gelegene Die Vorderkante eines jeden Zärmetausehelements
15 hat im unteren Bereich einen Ausschnitt 27, wie besonders deutlieb aus Fig. 6
hervorgeht d.h. die länder der Platten, die jeweils ein Wärmetauschelemant 15 bilden,
sind nicht überall dicht miteinander verbunden. Alternativ können Einlaß- und Auslaßkästen
an -die Wärmetauschelemente 15 angeschweißt sein, es kommen jedoch auch noch andere
Herstellungsverfahren infrage. Die Ausschnitte 27 verbinden die Innenräume der Wärmetauschelemente
15 mit einer
bodenseitigen Verteiler- oder Verzweigungsleitung
13, die sich quer zur Front des Gehäuses 11 im Gehäuse erstreckt, wie Fig. 1 zeigt.
Dieser bodenseitige Verteiler B weist eine obere Wand 28 und eine Bodenwand 29 auf.
Die Vorderwand wird von der Vorderwand 12 des Gehäuses 11 gebildet. Weiterhin ist
der Verteiler B von einer Rückwand 30 begrenzt, die an den Ausschnitten 27 zu den
Wärmetauschelementen 15 hin geöffnet ist. Aus dem Verteiler B kann auf diese Weise
nichts in den übrigen Innenraum des Gehäuses 11 austreten und umgekehrt, der Verteiler
B steht nur mit den Innenräumen der Wärmetauschelemente 15 über die Ausschnitte
27 in Verbindung.
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Der zu kondensierende Dampf tritt in den Verteiler B durch die Leitung
26 hindurch ein und gelangt dann durch die Ausschnitte 27 in die Wärmetauschelemente
15, in denen er beim Aufwärtsströmen (Fig. 2) kondensiert wird.
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Der Verteiler B ist auf seiner gesamten Länge innerhalb des Gehäuses
11 nicht offen, sondern von einer Trennwand 31 unterbrochen, wie in den Figuren
1, 5 und 6 zu sehen ist. Der Dampf, der durch die Leitung 26 in den Verteiler B
eintritt, kann direkt nur in diejenigen Wärmetauschelemente 15 eintreten, deren
Ausschnitte 27 auf derjenigen Seite der Trennwand 31 liegen, auf der die Leitung
26 in den Verteiler B mündet.
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Es wurde gefunden, daß die Trennwand 31 zweckmäßigerweise so angeordnet
werden sollte, daß sie den bodenseitigen Verteiler B in einen relativ langen Abschnitt
32 und einen relativ kurzen Abschnitt 33 teilt, Dies erlaubt eine direkte Verbindung
der meisten Wärmetauschelemente 15 mit dem Dampfeingang über die Zuleitung 26 über
den längeren Verteilerabschnitt 32, wie die Figuren 5 und 6 zeigen.
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Es soll nun der obere Vorderbereich der Wärmetauschelemente erläutert
werden, wo eine obere Verzweigungsleitung Hangeordnet ist, die sich im Gehäuse 11
erstreckt und die oberen Vorderenden aller Wärmetauschelemente 15 miteinander verbindet.
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Die obere Verzweigungsleitung H weist auf ihrer ganzen Länge keine
Verengungen, Trennwände od.dgl. auf. Die Wärmetauschelemente 15 haben oben jeweils
einen Ausschnitt 37, der sich in die Verzweigungsleitung H hinein öffnet. Mit Ausnahme
an den Ausschnitten 37 ist die Verzweigungsleitung H allseitig geschlossen, und
zwar durch eine Oberwand 38, eine Bodenwand 39, eine Rückwand 40 und durch die die
Vorderwand bildende vordere Gehäusewand 12.
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Der Aufbau der Verteiler- und Verzweigungsleitungen B und II, die
Anordnung der Wärmetauschelemente 15 die nur an den Öffnungen bzw. Ausschnitten
27 und 37 offen sind, und die Trennwand 31 bewirken, daß der Dampf durch jene Wärmetauschelemente
15 aufwärts strömt die mit dem Verteiler B im Abschnitt 32 verbunden sind, und durch
die restlichen Wärmetauschelemente 15 nach unten strömt, die mit dem Abschnitt 33
des Verteilers B auf der anderen Seite der Trennwand 31 verbunden sind. Dieser Strömungsweg
geht besonders anschaulich aus den Figuren 4 bis 6 hervor.
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Das in den Wärmetauschelementen 15 gebildete Kondensat wird durch
zwei Kondensatauslässe 41 und 42 nach außen abgegeben (Fig. 2, 3 und 6). Der Kondensatzauslaß
41 führt aus dem Abschnitt 32 des bodenseitigen Verteilers B und der Kondensat auslad
4i.fuhr;t aus dem kürzeren Abschnitt 33 des bodenseitigen Verteilers B nach außen.
Der Auslaß 41 liegt unterhalb der Dampfeinlaßleitung 26 und der Auslaß 42 liegt
unterhalb der Auslaßleitung 36 für Abgase und nichtkondensierbare Gase. Wie Fig.
6 zeigt, kann die untere Wand des bodenseitigen Verteilers B so geformt sein, daß
die Kondensatausleitung erleichtert wird.
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Die Trennwand 31 teilt den bodenseitigen Verteiler B in zwei ungleiche
Abschnitte, wie bereits erläutert wurde. Der Dampf, beispielsweise Wasserdampf,
strömt deshalb durch eine größere Anzahl Wärmetauschelemente 15 nach oben und eine
kleinere Anzahl Wärmetauschelemente 15 nach unten. Das Verhältnis der an die Abschnitte
32 und 33 angeschlossenen Oberflächen hangt von dem zu kondensierenden Fluid ab.
Für einen Vorverdampfer für das bei der Kraftpapierherstellung anfallende Abwasser
ist es beispielsweise vorteilhaft, wenn 90 % der Wärmetauschelemente 15 mit dem
Dampfeinlaßabschnitt 32 in direkter Verbindung stehen, während die übrigen Wärmetauschelemente
15 mit dem Abgasabschnitt 33 des bodenseitigen Verteilers B in direkter Verbindung
stehen. Für andere Zwecke kann ein davon abweichendes Verhältnis vorteilhaft sein,
In einem typischen all eines Vorverdampfers für das bei der Kraftpapierherstellung
anfallende Abwasser, in welchem Wasserdampf kondensiert werden soll, werden etwa
90 % des Dampfes während des Aufwärtsströmens durch die größere Zahl der Wärmetauschelemente
15 kondensierts so daß nur etwa 10 c/o des Dampfes für den Weg über die obere Verzweigungsleitung
H und die anderen Wärmetauschelemente 15, die mit dem Auslaß 36 in direkter Verbindung
stehen, übrig bleiben0 Diese 10 O,oI des Dampfes sind jedoch reich an flüchtigen
Verunreinigungssubstanzen bzw, solchen mit niedrigem Siedepunkt.
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Das kondensats das während des Abwärtsströmens gebildet wird und durch
den Auslaß 42 abgeleitet wird, ist sehr viel reicher an übelriechenden Bestandteilen
und BOD-bildenden Bestandteilen, als das Kondensats das auf der Dampfeintrittsseite
durch den Auslaß 41 abgeleitet wird. Probeläufe zeigten als Ergebnis einen Gehalt
von weniger als 20 % an BOD und übelriechendem Kondensat in den 90 % des während
des Aufwärtsströmens gebilde ten Kondensats und über 80 55 von BOD und übelriechenden
Be standteilen in den übrigen 10 75 des während des Abwärtsströmens gebildeten Kondensats
und den Abgasen, die an den Kondensat auslad 42 und dem Abgasauslaß 36 abgegeben
werden0
Die vorangehende Beschreibung betraf die Dampfs-trömung
durch die Innenräume der Wärmetauschelemente 15 und hat die Kühlflüssigkeitsströmung
an den Außenflächen der Wärmetauschelemente nur im Hinblick auf die Kühlwirkung
an dem zu kondensierenden Dampf behandelt. Es ist jedoch auch bedeutsam, die Verdampfung
dieser Kühlflüssigkeit durch den Wärmeübergang aus dem kondensierenden Dampf in
die Betrachtungen einzubeziehen.
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Weil das Wasser bzwo eine andere Kühlflüssigkeit an den Wärmetauschelementen
15 als ein dünner Film hinunterfließt, wird ein beträchtlicher Anteil dieser Kühlflüssigkeit
verdampft.
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Dieser Effekt kann vorteilhaft dazu ausgenutzt werden, eine solche
Flüssigkeit als Kühlmittel zu verwenden, die ohnehin -aus anderen Gründen - verdampft
werden soll. Während die Innenräume der Wärmetauschelemente 15 also als Kondensator
arbeiten, wirkt der Außenraum um die Wärmetauschelemente 15 innerhalb des Gehäuses
11 als Verdampfer.
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Beispielsweise wird zu dem Trog 16 von der Pumpe P rezirkulierte Flüssigkeit
mit der zu verdampfenden Flüssigkeit vermischt durch das Rohr 18 zugeführt und die
gebildeten Dämpfe strömen von den Außenseiten der Wärmetauschelemente 15 weg, weil
die Flüssigkeit vom heißen Dampf in den Wärmetauschelementen 15 aufgeheizt wird.
Der gebildete Dampf steigt zum oberen Teil der Vorrichtung über dem Trog 16 auf.
Fig. 6 der Zeichnungen zeigt, wie die Gehäusewand 13 von dem nächstgelegenen Wärmetauschelement
15 entfernt sein kann, damit die im Gehäuse 11 gebildeten Dämpfe ungehindert nach
oben aufsteigen können. Diese Dämpfe können dann entweder durch den Zwischenraum
an der Längsseite des Troges 16 oder durch eine Leitung zum Kopf des Gehäuses 11
aufsteigen, wo eine Abzugs- und Abscheideeinrichtung od.dgl.# die in den Zeichnungen
nicht dargestellt ist, dazu verwendet werden kann, den durch Verdampfung der Kühlflüssigkeit
erzeugten Dampf aufzubereiten. Die Figuren 1 bis 3 zeigen, daß das Gehäuse 11 in
der Mitte am Kopf bei 50 entlüftet wird, es sei jedoch auch
betont,
daß an jener Stelle eine Abscheideeinrichtung vorgesehen sein kann, mit welcher
vom Dampf mitgeführte Flüssigkeitströpfchen aufgefangen werden können.
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Die Erfindung ist nicht auf die selektive Kondensation zu zwei Kondensatströmen
begrenzt, vielmehr läßt sie sich auch auf Kondensationsverfahren ausdehnen, bei
denen drei oder mehr verschiedene Kondensatströme mit unterschiedlichem Reinheitsgrad
erzeugt werden. Fig. 7 zeigt eine Anordnung zur selektiven Kondensation von Dampf
zu vier Kondensatströmen, die in der Zeichnung mit I bis IV dargestellt sind. Der
Kondensatstrom I besteht aus dem am schnellsten kondensierten Anteil des zugeführten
Dampfes und der Kondensatstrom IV enthält die am schwierigsten kondensierbaren Substanzen.
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Die Anordnung nach Fig. 7 weist ein dem vorangehend beschriebenen
Ausführungsbeispiel gleiches Gehäuse auf, wobei die Gehäusewände 114 den Wänden
14 des ersten Beispiels, der Verteilertrog 116 dem Trog 16, die Wärmetauschelemente
115 den Elementen 15 entsprechen und so fort. Die Anordnung nach Fig. 7 unterscheidet
sich von der zuvor erläuterten Ausführungsform dadurch, daß sie eine größere Anzahl
getrennter Kondensate erzeugt. Die im Abstand parallel zueinander angeordneten Wärmetauschelemente
115 sind mit ihren unteren Ausschnitten 127 und den oberen Ausschnitten 132 in vier
Gruppen unterteilt. Der zu kondensierende Dampf wird einer Kammer oder Abteilung
100 zugeführt, die mit einer Teil-Anzahl (im gezeigten Beispiel mit 7) der Wärmetauschelemente
115 an deren unteren Ausschnitten 127 in direkter Verbindung steht. Bei Aufwärtsdurchströmen
der Innenräume dieser Wärmetauscher 115 wird der Dampf teilweise kondensiert. Der
nichtkondensierte Dampfanteil gelangt in eine Kammer 101 am oberen Ende der ersten
Gruppe der Wärmetauschelemente 115. Das in der ersten Gruppe gebildete Kondensat
ist relativ arm an
schwer kondensierbaren Substanzen und wird am
Boden der Wärmetauschelemente 115 der ersten Gruppe als Xondensatstrom I abgeleitet.
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Die Kammer 101 ist bis auf die Öffnungen für die Ausschnitte 137 an
der ersten Gruppe der Wärmetauschelemente 115 und eine mit gestrichelten Linien
eingezeichnete Leitung C 1 geschlossen, die unkondensierten Dampf von der Kammer
101 in eine Kammer 102 überführt, die sich zu einer zweiten Gruppe von Wärmetauschelementen
115 an deren unteren Ausschnitten 127 hin öffnet. Der Dampf durchströmt die Innenräume
dieser zweiten Gruppe Wärmetauschelemente 115 in Aufwärtsrichtung' wobei ein weiterer
Teil des Dampfes zu einem Kondensat II umgewandelt wird, während der nichtkondensierte
Anteil des Dampfes an den oberen Enden der Wärmetausohelemente 115 in eine dritte
Kammer 103 entweicht. Der vorbeschriebene Vorgang wiederholt sich dann, d.h. der
Dampf gelangt durch eine nach unten führende Leitung C 2 in eine Kammer 104 und
dann durch eine dritte Gruppe von Wärmetauschelementen 115 hindurch bei weiterer
Kondensation zu einem wondensat III in eine obere Kammer 105o Von dort wird der
noch immer nicht kondensierte Dampfrest durch eine Leitung ¢ 3 in die letzte untere
Kammer 1 o6 geleitet und dann durch die vierte Gruppe Wärmetausohelemente 115 (im
vorliegenden Bei spiel drei Elemente 115) nach oben geleitet, wobei ein Konden satstrom
IV erzeugt wird, der die am schwierigsten kondensierbaren Anteile des kondensierten
Dampfes enthält. Abgase und übrigbleibende unkondensierte Dämpfe entweichen aus
einer Kammer 107 am oberen Ende der letzten Gruppe der Wärmetauschelemente 1155
wie oben rechts in Fig. 7 erkennbar ist0 In der vorangehenden Beschreibung sind
Ausführungsformen mit zwei und vier Wärmetauschelementgruppen, entsprechend mit
zwei und vier Kondensatströmen erläutert worden es ist aber selbst verständlich,
daß bei entsprechender Uahl des Ausführungsbeispiels auch drei, fünf oder mehr Kondensatströme
erzeugt werden können.
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L e e r s e i t e