DE2833676A1

DE2833676A1 - Dichtungsstrang aus gummi oder anderem elastischem material

Info

Publication number: DE2833676A1
Application number: DE19782833676
Authority: DE
Inventors: Nichtnennung Beantragt
Original assignee: Dyckerhoff and Widmann AG
Current assignee: BAUMGARTNER, FRANZ, DIPL.-ING., 7200 TUTTLINGEN, D
Priority date: 1978-08-01
Filing date: 1978-08-01
Publication date: 1980-02-14
Also published as: DE2833676C2

Description

"Dichtungsstrang aus Gummi oder anderem elastischem Material"
Die Erfindung betrifft einen Dichtungsstrang aus Gummi oder anderem elastischem Material, vornehmlich zur Abdichtung von Rohrverbindungen mit parallel zur Rohrwandung verlaufenden Dichtflächen.
Die elastische, druckdichte Abdichtung von Rohrverbindungen wird seit vielen Jahren vor allem durch Gummidichtungen mit kreisförmigem Querschnitt bewirkt, die als sogenannte O-Ringe auch im Maschinenbau bekannt sind. Derartige Gummiringe werden bei Rohrverbindungen vor allem als Rollgummi- oder Gleitgummidichtung mit entsprechender Ausbildung der Rohrverbindung benutzt. Dabei rollt oder gleitet der Grummiring beim Zusammenschieben der miteinander zu verbindenden Rohre an eine bestimmte Stelle im Bereich der Rohrverbindung, wobei er durch Zusammenpressen verformt wird.
Hinsichtlich der Abdichtungswirkung eines Dichtungsstranges aus Gummi oder einem ähnlichen elastischen Material unterscheidet man die Abdichtungswirkung durch die elastische Rückfederungskraft des Materials, die auch als primärer Anpreßdruck bezeichnet wird, und die sekundäre Abdichtungswirkung, die dadurch entsteht, daß der Wasserdruck auf eine freie Seitenfläche des Dichtungsstranges wirkt, so über die Querdehnung des Dichtungsstranges den Anpreßdruck auf die Dichtungsflächen erhöht und damit auch bei wachsendem Wasserdruck die einwandfreie Dichtigkeit der Rohrverbindung gewährleistet.
Wesentlich für die Haltbarkeit einer Dichtung ist das Alterungsverhalten des Materials, das vor allem durch Relaxation, d.h. allmählichen Abbau der elastischen Kräfte mit der Zeit gekennzeichnet ist, sowie spezifische, für die Anwendung wichtige Materialeigenschaften, wie Verhärten bei tiefen Temperaturen und plastische Verformung bei hohen Temperaturen sowie Sekundäreigenschaften, wie Beständigkeit gegen die Einwirkung von Chemikalien, Sicherheit gegen Bakterienbefall und Wurzelfestigkeit.
Im Querschnitt kreisförmige Dichtungsringe unterliegen im zentralen Teil sehr hohen spezifischen Dehnungen, die das Alterungsverhalten ungünstig beeinflussen. Den aus dieser hohen Dehnung resultierenden Spannungen überlagern sich dann oft noch Torsionsspannungen, die aus einem ungleichmäßigen Abrollen des Dichtungsrings bei Zusammenschieben der zu verbindenden Rohre herrühren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dichtungsstrang der eingangs angegebenen Art zu schaffen, der eine optimale Dichtwirkung ermöglicht und ein günstiges Alterungsverhalten zeigt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung vorgeschlagen, den Dichtungsstrang im Querschnitt etwa rechteckförmig mit zwei zueinander parallelen Dichtflächen und gekrümmten Stirnflächen auszubilden. Dabei ist die Breite der Dichtflächen zweckmäßig größer als die Dicke des Dichtungsstrangs.
Die Stirnflächen sind zweckmäßig kreisbogenförmig, insbesondere halbkreisförmig ausgebildet.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Dichtungsstrangs liegt gegenüber einem Dichtungsstrang mit Kreisquerschnitt zunächst darin, daß die ebenen Dichtflächen schon von vornherein vorgegeben sind und nicht erst durch Zusammendrücken eines Kreisquerschnitts hergestellt zu werden brauchen. Der Verpreßgrad des Dichtungsstranges, der bei einem Kreisquerschnitt bei Druckrohrleitungen etwa 50 % beträgt, kann#hierdurch auf maximal 35 % beschränkt werden. Dieser geringe Verpreßgrad führt zu einer erheblich geringeren Relaxation und zur besseren Temperaturbeständigkeit des Gummis.
Durch die gekrümmte, insbesondere halbkreisförmig gekrümmte Ausbildung der Seitenflächen des Dichtungsstrangs werden die Längsspannungen tangential zur Gummioberfläche zu Null. Das bedeutet, daß die Gummioberfläche sich gegenüber aggressiven Medien besonders günstig verhält, da bekanntlich Gummi unter Zugspannungen einen bedeutend geringeren Widerstand gegen aggressive Medien aufweist. Schließlich ist durch die besondere Querschnittsausbildung des erfindungsgemäßen Dichtungsstrangs ein Verdrillen des Querschnitts während der Montage ausgeschlossen, da der Querschnitt mit den zwei einander gegenüberliegenden Dichtflächen eine eindeutige unverdrillte Lage erzwingt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt Fig. 1 die Grundform eines Querschnitts durch einen erfindungsgemäßen Dichtungsstrang mit kreisbogenförmig gekrümmten Seitenflächen, Fig. 2 eine Ausführungsform, bei der die Seitenflächen halbkreisförmig gekrümmt sind, Fig. 3 in einem Ausschnitt aus einem Längsschnitt durch eine Rohrleitung die Anordnung des erfindungsgemäßen Dichtungsstrangs vor dem Zusammenschieben und Fig. 4 nach dem Zusammenschieben.
Der Dichtungsstrang 1 nach der Erfindung hat einen etwa flachrechteckigen Querschnitt mit der Breite b und der Dicke h. Auf der Oberseite und Unterseite des Dichtungsstrangs 1 sind Dichtflächen 2 und 3 gebildet. Die Stirnflächen 4 und 5 des Querschnitts, die den Seitenflächen des Dichtungsstrangs 1 entsprechen, sind gekrümmt. Diese Krümmung ist im Beispiel des in Fig. 2 dargestellten Dichtungsstrangs 6 halbkreisförmig ausgeführt, d.h. die Krümmung der Stirnflächen 7 bzw. 8 setzt die Dichtflächen 9 bzw. 10 jeweils tangential fort.
In den Fig. 3 und 4 ist die Anwendung eines Dichtungsstranges gemäß Fig. 2 schematisch dargestellt. Dabei ist der Dichtungsstrang 6 am Spitzende 11 eines Rohres in eine Aufnahme eingelegt, die aus einer zur Rohrwandung parallelen Ringfläche 12 besteht, die zum Rohrende hin durch eine Aufkantung 13 abgeschlossen ist und an der gegenüberliegenden Seite eine Schulter 14 aufweist. Auf das in dieser Weise vorbereitete Spitzende des einen Rohrs wird das Muffenende 15 des anderen Rohrs aufgeschoben.
Im Endzustand der Rohrverbindung (Fig. 4) ist der Dichtungsstrang 6, der seine Lage dank der Schulter 14 beibehalten hat, von der ursprünglichen Dicke h auf die Dicke h' zusammengedrückt. Diese Zusammendrückung ist über die Breite b des Dichtungsstrangs 6 völlig gleichmäßig, so daß sich im Bereich der Dichtflächen eine gleichmäßige Beanspruchung des Dichtungsstrangs ergibt.
Leerseite

Claims

"Dichtungsstrang aus Gummi oder anderem elastischem Material" Patentansprüche 1.) Dichtungsstrang aus Gummi oder anderem elastischem Material, vornehmlich zur Abdichtung von Rohrverbindungen mit parallel zur Rohrwandung verlaufenden Dichtflächen, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstrang im Querschnitt etwa rechteckförmig mit zwei zueinander parallelen Dichtflächen und gekrümmten Stirnflächen ausgebildet ist.
2.) Dichtungsstrang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) der Dichtflächen größer als die Dicke (h) des Dichtungsstranges ist.
3.) Dichtungsstrang nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen kreisbogenförmig gekrümmt sind.
4.) Dichtungsstrang nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stirnflächen halbkreisförmig ausgebildet sind.