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Transportables Baustellensilo
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Die Erfindung betrifft ein transportables Baustellensilo mit trichterförmigem
Querschnitt in der Vertikalebene und mit einem Rauminhalt wenigstens in der Größe
des Rauminhaltes der Mischtrommel von Transportmischern.
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Baustellensilos werden bisher für trockene, schütt-oder rieselfähige
Baustoffe verwendet und bestehen meistens aus Blech. Sie haben horizontal vorwiegend
eine runde, seltener eine polygonale Querschnittsform und sind unten trichterförmig
ausgebildet sowie mit einer unteren Entnahmeschleuse versehen,
welche
meistens aus einem Schieber besteht. In einem solchen oder in mehreren solcher Baustellensilos
können trockene Baustoffe und trockene Zuschlagstoffe beziehungsweise auch Zusatzmittel
zur Herstellung einer Mörtelmischung auf einer Baustelle bevorratet werden, so daß
die Mörtelmischung unter Zugabe von Wasser in kleineren Mengen in Anpassung an den
spezifischen Bedarf auf der Baustelle erfolgen kann.
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Bekannt ist ferner die Anlieferung gemischten Mörtels mit einem unterschiedlichen
Feuchtigkeitsgehalt mittels Transportmischer auf Baustellen, und zwar insbesondere
zur Herstellung von Schüttungen, so daß eine unmittelbare Verarbeitung des Mörtels
auf der Baustelle erfolgt. Die Anlieferung höherwertigen Mörtels, insbesondere die
Anlieferung kellengerechten Mörtels, zum Beispiel zur Herstellung von Ziegelmauern
und zur Verwendung bei Putzarbeiten, erfordert jedoch wegen der wesentlich höheren
Qualitätsanforderung und wegen der dem Mörtel beigegebenen Bindemittel hohe Sorgfalt
und zusätzliche Einrichtungen auf der Baustelle zur Lagerung und Verarbeitung.
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Man verwendet bereits kleine Kübel besonderer konstruktiver Gestaltung
in der Größe üblicher Maurerkübel, die unmittelbar aus einem Transportmischer gefüllt
und mittels eines Baustellenkranes an den Arbeitsplatz eines Maurers gebracht werden.
Dazu sind Vorkehrungen für den Krananschlag an jedem Kübel erforderlich.
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Dieses Verfahren setzt voraus, daß eine sehr große Anzahl von Verarbeitungskübeln
auf der Baustelle vorhanden und die alsbaldige Verarbeitung des Mörtels auf der
Baustelle sichergestellt ist. Das gesamte Fassungsvermögen der kleinen Kübel muß
wenigstens so groß sein wie der Inhalt der Mischtrommel des die Baustelle bedienenden
Transportmischers. Die praktische Anwendung hat gezeigt, daß als Bindemittel
verwendete
Zusatzmittel nach DIN 1053 in der Menge auf eine Abbindezeit von etwa 36 Stunden
abzustimmen sind, um den mit einem Transportmischer angelieferten Mörtel mengenmäßig
wenigstens einigermaßen wirtschaftlich verarbeiten zu können. Dies ist andererseits
unerwünscht, weil lange Abbindezeiten den Zeitpunkt der Belastuns des verarbeiteten
kellengerechten Mörtels hinauszögert, so daß unter Umständen eine Unterbrechung
der Verarbeitung bei der Errichtung einer Mauer und somit eine Umrüstung des Arbeitsplatzes
erforderlich werden. Der Umgang mit den vielen kleinen Kübeln ist außerdem unpraktisch,
weil die Füllung der Kübel über die Rutsche aus der Mischtrommel eines Transportmischers
viel Geschicklichkeit des Personals erfordert, wenn größere Verschüttungen und Verunreinigungen
des an sich teuren Mörtels vermieden werden sollen, und weil nicht verarbeitete
Mörtelmengen täglich bei Arbeitsende als Abfall ausgeleert werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, die Anlieferung kellengerechten
Mörtels mit optimalen Verarbeitungseigenschaften auf Baustellen mit einem Transportmischer
zu verbessern und die anschließende Bevorratung des kellengerechten Mörtels auf
der Baustelle über einen längeren Zeitraum als bisher zu ermöglichen.
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Demgemäß wird nach der Erfindung zur Lösung der gestellten Aufgabe
vorgeschlagen, daß ein transportables Baustellensilo mit einem Rauminhalt wenigstens
in der Größe des Rauminhaltes der Mischtrommel von Transportoischern zur Aufnahme
kellengerechten Mörtels auf einer Baustelle bestimmt und als ein langgestreckter,
an der Oberseite offener und durch einen Deckel verschließbarer Behälter ausgebildet
ist,
dessen parallele, im Querschnitt des Behälters trichterförmig
zueinander angeordnete Längsseiten unten an einen Trog mit einem Rührwerk sowie
mit einer Austragvorrichtung anschließen. Ein solches Silo nimmt die gesamte Füllung
der Mischtrommel eines Transportmischers auf und ermöglicht die portionierte Zubringung
zu einzelnen Verarbeitungsplätzen vorwiegend mittels baustellenüblicher Mörtelbomben.
Zur Verarbeitung des Mörtels durch die Maurer werden bisher übliche Maurerkübel
verwendet, so daß die Anschaffung einer Vielzahl kleiner Spezialkübel entfällt.
Das Mörtelsilo kann bei mehrstöckigen Gebäuden stets an seinem Platz verbleiben,
so daß ein für seine Füllung mittels eines Transportmischers geeigneter Standort
auf der Baustelle ausgewählt werden kann. Die Schnecke oder ein anderes Rührwerk
in dem unteren Trog dient zur Durchrührung des Mörtels in dem Silo und kann dadurch
zur Verhinderung einer unerwünschten Abbindung des Mörtels in dem Behält-er herangezogen
werden.
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Das Rührwerk dient außerdem zum Austragen des Mörtels, wenn zum Beispiel
eine Mörtelbombe gefüllt werden soll.
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Die Deckel an der Oberseite werden zur Füllung des Silos geöffnet
und nach der Füllung wieder geschlossen.
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Auf einen ziemlich dichten Abschluß sollte geachtet werden. Der dichte
Abschluß in Verbindungmit der Möglichkeit des Durchrührens erlaubt die Abstimmung
der Bindemittelzusätze nach DIN 1053 auf eine Abbindezeit, die kürzer ist als bei
dem erwähnten bekannten Verfahren und die nunmehr etwa 20 Stunden betragen kann.
Der bei Arbeitsende an einem Tage nicht verarbeitete kellengerechte Mörtel kann
an dem folgenden Tage bedenkenlos verwendet werden. Dadurch entfallen bei Arbeitsbeginn
Wartezeiten, wenn kellengerechter Mörtel aus der Anlieferung mittels Transportmischer
verarbeitet werden soll. Der bisher zu beobachtende tägliche Engpass
in
der Belieferung in den frühen Morgenstunden wird dadurch beseitigt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt.
Es zeigen inteils schematischer Anordnung Figur 1 eine Seitenansicht eines transportablen
Baustellensilos für kellengerechten Mörtel, Figur 2 eine Stirnansicht des Behälters
nach Figur 1 und Figur 3 einem senkrechten Schnitt durch die Austragvorrichtung
im vergrößerten Maßstab.
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Das Baustellensilo nach der Erfindung und dem Beispiel besteht aus
einem Behälter 1 langgestreckter Form, dessen Längs seiten zueinander trichterförmig
angeordnet sind und unten an einen Trog 2 anschließen. In diesem Trog ist eine'Welle
3 gelagert, auf der eine Rührschnecke 4, Rührschåufel oder andere vergleichbare
Mittel schneckengangförmig angeordnet sind. Für den Antrieb der Welle 3 ist in dem
Beispiel ein Elektromotor 5 mit einem Getriebe 6 vorgesehen, welches über Riemen,
Ketten oder durch direkten Zahneingriff die Welle 3 antreibt. An der Oberseite ist
ein zweiteiliger Deckel 8 als Verschluß vorgesehen, dessen beide Teile bei 9 in
der Längsmitte des Behälters 1 an diesen angelenkt sind, so daß jeder Deckelteil
für sich geöffnet und geschlossen werden kann. Um dies von Hand zu ermöglichen,
ist die Herstellung der Deckelteile aus Aluminium empfehlenswert, wodurch auch gleichzeitig
eine längere Lebensdauer der Deckelteile
gegenüber Holz oder dergleichen
erreicht wird. Überfälle oder ähnliche Scharniere 10 sind zum Verschließen der Deckelteile
8 bestimmt, um Verunreinigungen des Behälterinhalts, Diebstah ungewolltes Öffnen
des Behälters vorzubeugen. Zur Abstützung des Behälters ist ein stabiler Profilrahmen
11 vorgesehen, welcher auf Stützen 12 ruht. Plattenartige Füße dienen zur Erhöhung
der Standfestigkeit im losen Baustellengrund.
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Anstelle der Stützen 12 sind auch andere Mittel, zum Beispiel ein
eigenes Fahrwerk, möglich. Zur Entnahme von kellengerechtem Mörtel aus dem Behälter
1 ist eine Austragsschleuse in der Form eines Ringschiebers 13 vorgesehen, der von
der Welle 3 durchgriffen wird. Dieser Ringschieber 13 besteht aus einem festen Rohrstutzen
14 und einer diesen umschließenden Muffe 15, die beide Öffnungen aufweisen, wobei
die Muffe 15 durch einen erfassbaren Handhebel 16 um die Achse der Welle 3 verdrehbar
ist. Bei Überdeckung der Öffnungen 17 in dem Rohrstutzen 14 und der Öffnungen 18
in der Muffe 15 trägt die Schnecke 4 Mörtel aus dem Behälter 1 aus. In der vertikalen
Stellung des Hebels 16 ist die Schleuse geschlossen. In dieser Stellung kann der
Hebel 16 vorteilhaft zusammen mit dem Deckel des Schaltkastens für die Unterbringung
des Motorschalters und dergleichen angeschlossen werden, wozu der Überfall 19 bestimmt
ist. Die das Füllen des Behälters 1 bei geöffnetem Deckelteil 8 unmittelbar aus
einem Transportmischer ermöglichende tiefe Anordnung des Behälters 1 erfordert andererseits
unter der Austragsschleuse 13 ein Fördermittel, zum Beispiel ein Förderband 20,
dessen Ablaufende über die Oberkante einer abgestellten Mörtelbombe hinausreicht.
Die Stützen 12 sind in der Figur 1 zur besseren Darstellung von Ein~ zelheiten der
Erfindung teilweise weggebrochen gezeichnet.