Die Erfindung betrifft eine Mähvorrichtung mit einem umlaufenden Schneidkopf gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
Eine derartige Mähvorrichtung ist in der US-PS 26 068 offenbart. Bei ihr muß der Schneidkopf zum
Verlängern der Schneidleinen auf Sollänge jeweils angehalten werden, und für jede der Vorratsrollen muß
der aus dem Schneidkopfgehäuse nach oben überstehende Betätigungsknopf nach unten gedrückt werden,
bis der polygonale Endabschnitt der betrachteten Vorratsrolle von der zugeordneten polygonalen Ausnehmung
des Schneidkopfgehäuses freikommt. Dann kann durch Ziehen an der Schneidleine ein neues
Schneidleinensiück der gewünschten Länge abgespult werden, wonach der polygonale Endabschnitt der
Vorratsrolle unter der Kraft der Rückstellfeder wieder in die zugeordnete Ausnehmung des Schneidkopfgehäuses
einrasten kann.
in der DE-OS 25 58 580 ist ferner eine Mähvorrichtung
gezeigt, bei welcher eine Schneidleine während des Betriebes und unter Nutzbarmachung der auf sie
ίο einwirkenden Zentrifugalkraft axial von einer Vorratsrolle
abgezogen werden kann, wozu eine die SchneidJeine unmittelbar hinter der Vorratsrolle festlegende
Klemmeinrichtung gelöst wird. Das Einstellen der richtigen Länge der Schneidleine erfolgt dadurch, daß
j5 die Schneidkopfhalterung ein Messer trägt, welches die
Schneidleine beim Vorbeilaufen auf die richtige Länge zurückschneidet. Diese Art der Schneidleinennachführung
läßt sich aber nur bei einem Schneidkopf mit einer einzigen Schneidleine durchführen, außerdem erfolgt
die Mitnahme der Schneidleine in Umfangsrichtung durch den Schneidkopf durch nach unten offene Nuten
desselben, welche kein zwangsläufiges Mitnehmen der Schneidleine auch bei hoher Belastung sicherstellen.
In der auf einer älteren Anmeldung beruhenden DE-OS 27 34 734, deren Inhalt demjenigen der vorveröffentlichten
BE-PS 8 52 150 entspricht, ist eine Mähvorrichtung beschrieben, bei welcher ebenfalls ein
Nachliefern von Schneidleine von einer Vorratsrolle her während des Betriebes möglich ist. Hierzu ist die
Vorratsrolle axial verlagerbar angeordnet und trägt Rastfinger, welche in der einen axialen Stellung mit
einem ersten feststehenden Zahnsatz und in der anderen axialen Stellung mit einem zweiten feststehenden
Zahnsatz des Schneidkopfgehäuses zusammenarbeiten.
Damit ist sichergestellt, daß sich die Vorratsrolle beim einmaligen Hin- und Herbewegen zwischen ihren
axialen Endlagen nur um einen vorgegebenen Winkel drehen kann. Das axiale Verlagern der Vorratsrolle
erfolgt dadurch, daß man einen unteren, kalottenförmigen Endabschnitt der Vorratsrolle, der über das
Schneidkopfgehäuse nach unten übersteht, auf den Erdboden drückt. Hierbei wird aber der Schneidkopf
zwangsläufig erheblich abgebremst. Da die auf die Schneidleine einwirkende Zentrifugalkraft mit dem
Quadrat der Drehzahl geht und da die Zentrifugalkraft bei der geringe Masse aufweisenden Schneidleine
praktisch nur von der Drehzahl lebt, wird so insgesamt keine zufriedenstellende Nachlieferung an Schneidleine
erhalten.
Durch die vorliegende Erfindung soll eine Mähvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 so
weitergebildet werden, daß ein gleichzeitiges Nachstellen aller Schneidleinen während des Betriebes um
vorgegebene Längen möglich ist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Bei der erfindungsgemäßen Mähvorrichtung werden die Vorratsrollen durch den Betätigungsring gemeinsam
axial verlagert, so daß ihre polygonalen Endabschnitte gleichzeitig von den polygonalen Ausnehmungen in der
oberen Gehäusewand des Schneidkopfs freikommen. Da die Betätigungsabschnitte kugelförmig sind, besteht
nur ein Punktkontakt zum Betätigungsring. Dies ist einmal wichtig im Hinblick auf geringe Reibung beim
Gleiten der Betätigungsabschnitte auf dem Betätigungsring, insbesondere aber deshalb wichtig, weil sich die
Vorratsrollen so unter geringer Reibung um ihre eigene Achse drehen können. Damit reicht die wegen der
(bestimmungsmäßig zum Geringhalten der Unfallgefahr) geringen Masse der aus dem Schneidkopf
überstehenden Schneidleinenabschnitte verhältnismäßig geringe Zentrifugalkraft trotzdem dazu aus, die
Vorratsrollen in Drehung zu versetzen, so daß die Schneidleinen von den letzteren abgezogeι werden.
Damit nun von den Vorratsrollen jeweils ein Schneidleinenabschnitt vorgegebener Länge abgezogen
wird, sind die Vorratsrollen auf ihrer Unterseite mit Zähnen versehen und ist die untere Wand des
Schneidkopfgehäuses mit diesen gegenüberliegenden Zähnen versehen, welche die Drehbewegung der
zugeordneten Vorratsrolle begrenzen und nach einem Verdrehen der Vorratsrolle um den gewünschten
bestimmten Winkel die auf die Schneidleine einwirkende Zentrifugalkraft aufnehmen. Diese Zähne kommen
erst dann wieder außer Eingriff, wenn der Eletätigungsring in seine Ausgangsstelle zurückbewegt wird, worauf
die Vorratsrollen durch ihre Rückstellfeder nach oben bewegt werden, bis sie mit ihren polygonalen Endabschnitten
an der Unterseite der oberen Gehäusewand des Schneidkopfes anliegen und sich unter Einwirkung
der jetzt nicht mehr von den Zähnen aufgenommenen Zentrifugalkraft auf die Schneidleinen noch so weit
weiterdrehen, bis die polygonalen Endabschnitte wieder in die polygonalen Ausnehmungen der oberen Gehäusewand
des Schneidkopfs einrasten.
Auf diese Weise werden somit ohne nennenswerte Abbremsung des Schneidkopfes sämtliche Schneidleinen
um einen Abschnitt vorgegebener Länge verlängert.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Rasenkantenschneiders
im Einsatz;
Fig.2 eine perspektivische Darstellung des unteren
Teiles des Rasenkantenschneiders nach F i g. 1 in vergrößertem Maßstabe;
F i g. 3 eine seitliche Ansicht eines Teiles des Schneidkopfes des Rasenkantenschneiders nach Fig. 1.
in welchem Einzelheiten eines Schneidleinenauslasses wiedergegeben sind;
Fig.4 einen axialen Schnitt durch den Schneidkopf
des Rasenkantenschneiders längs der Linie 4-4 von Fig. 2;
Fig.5 eine seitliche Ansicht eines Abschnittes des Stieles des Rasenkantenschneiders, an welchem ein
Betätigungsgriff zur Schneidleinennachstellung angeordnet ist;
F i g. 6 einen Schnitt längs der Linie 6-6 von F i g. 4; F i g. 7 einen Schnitt längs der Linie 7-7 von F i g. 4;
F i g. 8 einen axialen Teilschnitt durch den Schneidkopf längs der Linie 8-8 von Fig.4 in vergrößertem
Maßstabe;
Fig.9 eine Aufsicht auf das obere Ende einer
Vorratsrolle und einen mit dieser zusammenarbeitenden Abschnitt der oberen Gehäusewand des Schneidkopfes,
gesehen in Richtung der Pfeile 9-9 von F i g. 8;
F i g. 10 eine seitliche Ansicht zweier zusammenarbeitender
Zahnkränze, welche am unteren Ende einer Vorratsrolle und auf der Oberseite der unteren
Gehäusewand des Schneidkopfes vorgesehen sind, und Fig. 11 —16 zwei Sätze von Darstellungen, die
jeweils den F i g. 8—10 entsprechen, und die Vorratsrollen und die zugeordnete Betätigungseinrichtung in
verschiedenen Phasen eines Schneidleinennachstellzyklus zeigen.
In Fig. 1 benutzt eine Person 21 eine Vorrichtung22
zum Schneiden bzw. Mähen des längs einer Gehwegbegrenzung wachsenden Grases o. dgl. Pflanzenwuchses
23.
Die Vorrichtung 22 hat als Antrieb eine Brennkraftmaschine 26, die am oberen Ende eines sich nach unten
zu einem drehbaren Schneidkopf 28 erstreckenden hohlen Stieles 27 montiert ist. Der Schneidkopf 28 trägt
mehrere flexible, nicht-metallene Schneidleinen 29. z. B. aus einem polymeren Material wie Nylon. Bei
Schneidleinen 29 mit einem Durchmesser von 0,9—2,5 mm und einer radialen Länge von etwa
127 —230 mm (ab Schneidkopf 28) wird letzterer mit einer Drehzahl von 2^00—4000 U/min angetrieben,
wobei beim Mähen des Pflanzenwuchses 23 optimale Ergebnisse erzielt werden.
Der Stiel 27 weist einen Handgriff 31 auf, mit dessen Hilfe der Benutzer 21 das Gerät zu führen vermag.
Weiterhin ist ein Schulterriemen 32 vorgesehen, welcher die Führung der Vorrichtung. 22 durch den
Benutzer 21 weiter erleichtert. In der Nähe des Handgriffs 31 ist am Stiel 27 ein Betätigungsgrilf 33
montiert. Bei seiner Betätigung durch den Benutzer werden die Schneidleinen 29 aus dem Schneidkopf
abgespult werden, bis jeweils ein bestimmtes Leinenstück ausgegeben werden ist, worauf die Schneidleinen
29 automatisch wieder am Schneidkopf 28 gesichert werden, um ein ungewolltes weiteres Abspulen zu
verhindern.
Wie F i g. 2 zeigt, befindet sich in dem rohrförmigen Stiel 27 eine biegsame Antriebswelle 34, die mit der
Brennkraftmaschine 26 verbunden ist. Das untere Ende der biegsamen Welle 34 ist mit dem Schneidkopf 28
verbunden, so ddß dieser um eine senkrecht zur Schneidebene stehende Drehachse in Drehung versetzbar
ist. Zu diesem Zweck trägt der Stiel 27 eine untere Büchsenanordnung bzw. Manschette 36. die mittels
einer Spannmutter 37 befestigt ist und in welcher Lager angeordnet sind, in denen der Schneidkopf 28 um eine
durch Stiel 27 und Manschette 36 bestimmte Drehachse drehbar gelagert ist. Die einzelnen Schneidleinen 29
sind jeweils im Inneren des Schneidkopfes 28 auf eine Vorratsrolle aufgewickelt. In F i g. 2 ist eine Staubabdekkung
38 weggebrochen dargestellt, so daß eine Vorratsrolle 37A sichtbar ist, die einen Vorrat der
Schneidleine 29 trägt, die sich ihrerseits über einen Leinenauslaß 39 aus dem Schneidkopf 28 heraus
erstreckt. Gemäß F i g. 3 kann der Leinenauslaß 39 einen Metalleinsatz 41 aufweisen, der mit einer öffnung
oder Bohrung versehen ist, über welche die Schneidleine
29 von der Vorratsrolle 37/4 aus dem Schneidkopf 28 herausgezogen werden kann. Der Einsatz 41 bietet für
die Schneidleine eine reibungsarme Lagerung und eine gekrümmte Fläche, wodurch eine Beschädigung der
Schneidleine durch Reibung und Abrieb verhindert wird.
Der spezielle Innenaufbau des Schneidkopfes 28 ist in
F i g. 4 deutlicher veranschaulicht. Die den Stiel 27 durchsetzende biegsame Welle 34 ist mit dem oberen
Abschnitt einer Antriebswelle 42 verbunden, die innerhalb der Manschette 36 in Kugellagern 43 und 44
gelagert ist. Letztere können über einen in der Seitenwand der Manschette 36 vorgesehenen Schmiernippel
46 geschmiert werden. Der Ringraum 45 um die Welle 42 herum ist mit Schmierfett gefüllt Die Welle 42
ist mit einem Sprengring bzw. einer Sicherungsscheibe
»Pirn«! »ι tu
47 zur Begrenzung ihrer Abwärtsverschiebung im
Kugellager 44 versehen. Das erweiterte untere Ende der Welle 42 bildet eine Anlagcschuller 48, an welcher die
oberste Fläche 49 des Schneidkopfcs 28 anliegt.
Ein aus Kunststoff, wie Nylon, geformtes Schneidkopfgehäuse umfaßt ein zylindrisches Oberteil 51, das
einen zentralen Einsatz 52 aufweist, welcher auf ein Gewinde 53 am unteren Ende der Welle 42 aufgeschraubt
ist. Die Gangrichtung des Gewindes von Einsatz 52 und Gewindestutzen 53 sind entgegengesetzt
zur Drehrichtung der Welle 42, so daß sich der Schneidkopf 28 im Betrieb der Vorrichtung 22 nicht
lösen, d. h. abschrauben kann. Ein unteres zylindrisches Teil 54 des Schneidkopfgehäuses ist mit engem Sitz auf
sich verjüngende bzw. konische Flächen 56 des Oberteils 51 aufgesetzt. Letzteres weist eine Schulter 57
auf, welche die Einsetztiefe des Unterteils 54 begrenzt. Das Unterteil 54 ist am Oberteil 51 mittels einer in den
Gewindeeinsatz 52 eingeschraubten Schraube 58 befestigt. Ein zwischen dem Unterteil 54 und dem
Einsatz 52 vorgesehenes, elastisches Abstandstück 59 dient zur Schwingungsdämpfung. Bei der beschriebenen
Konstruktion kann der Unterteil 54 zum Auswechseln oder Einsetzen der Vorratsrollen 37 A in den Schneidkopf
28 leicht vom Oberteil 51 abgenommen werden.
Der Schneidkopf 28 ist mit mehreren Vorratsrollen 37/t versehen, deren Zahl normalerweise der Zahl der
sich aus dem Schneidkopf 28 heraus erstreckenden Schneidleinen 29 entspricht. Ersichtlicherweise können
jedoch mehrere Schneidleinen 29 auf jeweils eine einzige Vorratsrolle aufgewickelt sein. Beispielsweise
können auf zwei Vorratsrollen vier Schneidleinen angeordnet sein, oder eine einzige Vorratsrolle kann
gewünschtenfalls sogar vier Schneidleinen tragen, die dann durch die betreffenden Leinenauslässe 39 im
Schneidkopf 28 nach außen geführt werden.
Die einzelnen Vorratsrollen sind normalerweise gegen eine Drehung im Schneidkopf gesperrt, außer
während des Leinenausgabevorgangs, der durch Betätigung des Griffes 33 eingeleitet wird. Während dieses
Vorgangs wird jede Vorratsrolle über eine vorbestimmte Winkelstrecke gedreht, so daß jeweils ein vorbestimmtes
Schneidleinenstück aus dem Schneidkopf ausgegeben wird. Die Vorratsrolle wird dabei unter
unmittelbarer mechanischer Steuerung gedreht und nach Abschluß der Drehbewegung automatisch wieder
gesichert. Genauer gesagt: die Vorratsrolle 37/4 wird im drehfesten Zustand durch eine im Unterteil 54 des
Schneidkopfgehäuses angeordnete Feder 61 gegen das Oberteil 51 angedrückt. Zu diesem Zweck braucht die
Feder 6t nur eine vergleichsweise geringe Federspannung
zu besitzen. Ein nach oben ragender, zylindrischer Vorsprung 62 im Unterteil 54 greift in eine oder
mehrere Windungen der Feder 61 ein, so daß diese beim Abnehmen des Unterteils 54 vom Oberteil 51 in ihrer
Einbaulage gehalten wird. Der obere Abschnitt der Feder 61 greift an abstehenden, im Inneren der
Vorratsrolle 37 A ausgebildeten Schultern 63 an.
Die Vorratsrolle 37A hat einen zylindrischen Körper
66, welcher die Schultern 63 trägt Außerdem ist der Körper 66 mit kreisförmigen Flanschen 67 und 68
versehen, die eine Rolle bilden, auf welche das Reservestück der Schneidleine 29 aufgespult ist. Die
Vorratsrolle 37/4 ist aus einem Thermoplast geformt,
beispielsweise aus einem Polystyrolpolymer hoher Festigkeit
Vorratsrolle 37/4 und Schneidkopf 28 sind mit Elementen zur Sicherung der Vorratsrolle 37/4 am
Schneidkopf versehen, so daß die Schneidleine 29 nur bei betätigtem Griff 33 herausgezogen bzw. verlängert
werden kann. Bei Betätigung des Griffes 33 führen Steuerelemente eine vorbestimmte Relativdrehung
zwischen Vorratsrolle 37/4 und Schneidkopf 28 ein, so daß ein bestimmtes Stück der Schneidleine 29 aus dem
Schneidkopf 28 ausgegeben wird. Außerdem gewährleisten diese Sicherungs-Steuerelemente das automatische
Wiederverriegeln der Spule 37/4 am Schneidkopf 28, sobald das vorbestimmte Stück der Schneidleine 29
ausgegeben worderTist.
Die Vorratsrolle 374 ist über eine bestimmte Winkelstrecke drehbar, welche das aus dem umlaufenden
Schneidkopf 28 auszugebende Stück der Schneidleine 29 bestimmt. Beispielsweise kann der Schneidkopf 28
einen solchen Durchmesser besitzen, daß mit einer 152 mm langen Schneidleine 29 die angestrebte
optimale Arbeitsweise erreicht wird. In diesem Fall kann die Vorratsrolle 37/4 über einen solchen
Winkelbetrag drehbar sein, daß durch den Benutzer 2t, welcher die Vorrichtung ohne Betriebsunterbrechung
bedient, selektiv jeweils ein etwa 25 mm langes Stück der Schneidleine 29 ausgegeben wird. Zu diesem Zweck
kann die Vorratsrolle 37/4 beispielsweise über einen Winkel von 90° relativ zum Schneidkopf 28 gedreht
werden, um dabei die gewünschte Verlängerung der Schneidleine 29 um etwa 25 mm zu erreichen. Falls
jedoch die Schneidleine 29 jeweils um andere Längen verlängert werden soll, kann die Vorratsrolle 37A auch
über andere Winkelbeträge verdreht werden.
Die Vorratsrolle 37A weist an ihrer Oberseite einen
halbkugeligen Betätigungsabschnitt 69 auf, der in einen sich an den zylindrischen Körper 66 anschließenden
quadratisch-prismatischen Sperrabschnitt 71 übergeht.
Dieser greift in eine am Oberteil 51 des Schneidkopfes 28 vorgesehene komplementäre Sperrausnehmung 72
ein. Bei der dargestellten Ausführungsform besitzt der Sperrabschnitt 71 als eine nicht-kreisrunde, polygonale
Querschnittsform. Beispielsweise kann seine Quer-
schnittsfläche durch die jeweils gleich langen Seiten
eines Quadrats gebildet sein, wobei die komplementäre Sperrausnehmung 72 die Form eines entsprechenden
Quadrats haben. Auf diese Weise kann die Vorratsrolle 37/4 derart im Schneidkopf arretiert werden, daß in
jeder Arretierstellung nach einer Drehung über 90° ein weiteres Ausgeben der Schneidleine verhindert wird.
Gemäß Fig.4 weist ein Unterteil der Vorratsrolle
37A ein Steuermittel auf, so daß die Vorratsrolle 37/4
unter unmittelbarer mechanischer Steuerung über ein vorbestimmtes Stück relativ zum Schneidkopf 28 und
nur dann gedreht werden kann, wenn der Sperrabschnitt 71 und Sperrausnehmung 72 außer Eingriff
miteinander stehen. Bei dieser Anordnung dreht sich die Vorratsrolle 37/4 im Schneidkopf 28 längs des
Steuermittels bzw. auf diesem, so daß keine unerwünscht große Schneidleinenstücke aus dem sich
drehenden Schneidkopf 28 herausgeschleudert werden. Im Betrieb erstreckt sich die Schneidleine 29 ersichtlicherweise
über mehrere Zentimeter aus dem Schneidkopf 28 heraus, so daß sie einen Zug entsprechend
einem Mehrfachen von ca. 1 N (100 p) ausüben kann. Das am unteren Abschnitt der Vorratsrolle 37/4
vorgesehene Steuermittel gewährleistet eine kontrollierte Winkelbewegang der Vorratsrolle 37A im
Schneidkopf 28 unabhängig von der Zugkraft der Schneidleine 29.
Das genannte Steuermittel besteht aus an Vorratsrolle 37/4 und Schneidkopf 28 ausgebildeten Sperrzahnflä-
chen. Die Vorratsrolle 37A enthält an ihrem untersten
Ende eine Anzahl von Zähnen 73. die eine ratschenartige Sperre bilden, wenn sie mit komplementären, am
Unterteil 54 des Schneidkopfes 28 ausgebildeten Zähnen 74 in Eingriff stehen. Das durch die Zähne 73 ■-,
und 74 gebildete Gesperre wirkt mit den durch Spcrrabschnitle 71 und Sperrausnehmungen 72 gebildeten
Sicherungs- bzw. Sperrmitteln zusammen. Die Sperrabschnitte 71 und Sperrausnehmungen 72 sichern
die Vorratsrolle 37A beispielsweise jeweils in 90°-Dreh- |()
Stellungen. Die Zähne 73 und 74 steuern die Verschiebung während der Drehung der Vorratsrolle 37,4 in der
Weise, daß letztere nach Abschluß der jeweiligen Teildrehung in eine Winkelstellung gelangt, in welcher
die Sperrabschnittc 71 und Sperrausnehmung 72 nach ^ dem Ausgeben des vorbestimmten Schneidleinenstücks
aus dem Schneidkopf 28 wieder in gegenseitigen Eingriff gelangen. Wenn die Vorratsrolle 37A durch
Zusammendrücken der Feder 61 nach unten gedruckt wird, werden Sperrabschnitt 71 und Sperrausnehmung
72 somit außer Eingriff miteinander gebrach·, wobei gleichzeitig die Zähne 73 und 74 in gegenseitigen
Eingriff gelangen und die Drehbewegung der Vorratsrolle 37/1 auf den vorbestimmten Winkelbetrag
begrenzen.
Für die durch den Benutzer 21 erfolgende Kernbetätigung
der Vorratsrolle 37A /ar Freigabe aus der
Sicherungsstellung und zur Durchführung einer kontrollierten Drehung bei der Ausgabe eines bestimmten
Stücks der Schneidleine 29 ist in einem erweiterten Teil i(>
77 der Manschette 36 ein bogen- bzw. kreisförmiger Kurvenring 76 umfangsmäßig drehbar gelagert. Der
Kurvenring 76 ist mit einem nach oben ragenden Vorsprung 78 versehen, an welchem das untere Ende
eines Bowdenzugseiles 79 befestigt ist. Die drehbare Lagerung des Kurvenrings 76 am erweiterten Teil 77
erfolgt mit Hilfe einer Anzahl von Kopfschrauben 81. die in die Lageranordnung 36 eingeschraubt sind und
zugleich Nockenzapfen bilden. In die Seitenwand des Kurvenrings 76 sind Schlitze zur Aufnahme der
Kopfschrauben 81 und zur Ermöglichung einer begrenzten Winkelbewegung relativ zur Manschette 36
eingestochen. Der Kurvenring 76 ist weiterhin mit einer sich nach unten öffnenden Ringnut versehen, in die ein
Betätigungsring 82 eingesetzt ist, der seinerseits einen schrägen Nockenschlitz 83 aufweist, der an der
Unterseite der betreffenden Kopfschraube 81 angreift, während seine Oberseite 84 am Kurvenring 76 anliegt.
Nockenschlitz 83 und Oberseite 84 wirken mit dem Kurvenring 76 und der Kopfschraube 81 so zusammen,
daß bei der Drehung des Kurvenrings 76 relativ zur Manschette 36 der Betätigungsring 82 lotrecht abwärts
in Berührung mit der Vorratsrolle 37.4 verschoben wird und diese dabei über ein solches Stück verlagert, daß
Sperrabschnitt 71 und Sperrausnehmung 72 außer Eingriff miteinander und die Zähne 73 und 74 in
gegenseitigen Eingriff gelangen. Mit anderen Worten: bei der durch den Betätigungsgriff 33 eingeleiteten
Bewegung des Kurvenrings 76 drückt der Betätigungsring 82 die Vorratsrolle 37>4 aus einer Sperrstellung in
eine Freigabestellung, wobei die Zähne 73 und 74 in Eingriff miteinander gelangen und die Vorratsrolle über
einen bestimmten Winkelbetrag drehen lassen. Wenn · der Benutzer den Betätigungsgriff 33 freigibt, kehrt der
Kurvenring 76 unter der Vorbelastungskraft einer Spiralfeder 85 in seine normale Betriebsstellung zurück.
Gemäß Fig.5 erstreckt sich das obere Ende des
Bowdenzugseiles 79 an einer Kabelschwelle 86 aus seiner Umhüllung 87 zum Betätigungsgriff 33. Dieser ist
seinerseits mittels eines Spannbands 89 mit Befestigungsschraube 91 am Stiel 27 bewegbar angebracht. In
Fig. 5 ist der Betätigungsgriff 33 in seiner Stellung dargestellt, in welcher die Spiralfeder 85 den Kurvenring
76 in seine normale Betriebsstellung zurückgeführt hat. Bei Bewegung des Betätigungsgriffes 33 auf den
Benutzer 21 zu wird der Kurvenring 76 um die Achse der Manschette 36 gedreht, so daß der Betätigungsring
82 nach unten bewegt wird und dabei auf vorher beschriebene Weise die Vorratsspule 37/4 unter
Steuerung ihrer Winkelbewegung ausrückt.
Der Betätigungsring 82 darf in seiner normalen Betriebsstellung gemäß Fig.4 nicht auf der Oberseite
69 der Vorratsrolle 37Λ aufliegen. Außerdem muß die Abwärtsverschiebung des Betätigungsringes 82 bis zum
untersten Ende seines Hubs gerade so groß sein, daß die Zähne 73 und 74 voll miteinander in Eingriff gelangen.
Die Erweiterung 77 der Manschette 36 kann einen Bodendeckel 92 tragen, um einen Lagerhalter 93 und
einen Staubdeckel 94 mit dem unteren Ende der Welle 42 in Berührung zu halten. Der obere Teil der
Erweiterung 77 ist von der Staubabdeckung 38 umschlossen, die mit Hilfe von Kopfschrauben 96 an der
Manschette 36 befestigt ist.
Die Anordnung des Kurvenrings 76 und des Betätigungsringes 82 an der Unterseite der Manschette
36 geht aus F i g. 6 näher hervor.
In F i g. 7 ist der untere Anschluß des Bowdenzugs 79
am Kurvenring 76 im einzelnen dargestellt. Die das Bowdenzugseil 79 umschließende Hülle 87 ist mit ihrem
unteren Ende an der Staubabdeckung 38 über eine Kabelschelle mit Hilfe einer der Kopfschrauben 96
befestigt. Das Ende des Bowden/.ugseils 79 ist in einem Ansatz 78 so befestigt, daß bei seiner Bewegung in der
Hülle 87 durch Betätigung des Griffes 33 eine Winkelbewegung des Kurvenrings 76 relativ zur
Manschette 36 hervorgebracht wird.
Im folgenden sind anhand der Fig. 8 bis 16 die
Vorgänge beim Ausrücken der Vorratsrolle 37A aus ihrer gesicherten Stellung zur Ermöglichung einer
kontrollierten Drehung sowie ihrer Rückführung in die Sperrstellung beschrieben, wobei während des Betriebs
der Vorrichtung 22 bei jeder durch den Benutzer 21 erfolgenden Betätigung des Griffes 33 jeweils nur ein
ganz bestimmtes Stück der Schneidleine 29 aus dem Schneidkopf 28 ausgegeben wird. In den F i g. 8 bis 10 ist
die Vorratsrolle 37>4 in einer teilweise nach unten verlagerten Stellung dargestellt, in welcher Sperrabschnitt
71 und Sperrausnehmung 72 sich voneinander zu trennen beginnen, während die Zähne 73 und 74 eben in
gegenseitigen Eingriff gelangen. Gemäß Fig.9 ist zwischen Sperrabschnitt 71 und Sperrausnehmung 72
ein geringes Spiel vorhanden, wodurch eine durch den Pfeil 101 angedeutete Bewegung der Vorratsrolle 37/4
relativ zum Oberteil 51 des Schneidkopfgehäuses ermöglicht wird. Fi g. 10 veranschaulicht die im gleichen
Augenblick eben so weit ineinander eingreifenden Zähne 73 und 74, daß sich die Vorratsrolle 37A beim
Ausrücken des Sperrabschnittes 71 aus der Sperrausnehmung 72 nicht mehr ungehindert im Schneidkopf 28
zu drehen vermag. Außerdem befinden sich die Zähne 73 und 74 dabei in einer Stellung, in weicher sie eine
Drehung der Vorratsrolle 37A zulassen. Ein Hinweispfeil
102 an dem die Zähne 73 tragenden Teil der Vorratsrolle 37Λ ist für Vergleichszwecke eingezeichnet.
Gemäß Fig. U hat der Betätigungsring 82 die
Vorratsrolle 374 über seinen gesamten Abwärtshub verlagert, wobei die Zähne 73 und 74 voll in Eingriff
miteinander stehen. An diesem Punkt hat sich die Vorratsrolle 374 bereits über ein beträchtliches Stück
ihrer vorgesehenen Winkelbewegung relativ zum Schneidkopf 28 bewegt. In Fig. 12 veranschaulicht der
Hinweispfeil 10! diese Position, in welcher Sperrabschnitt 71 und Sperrausnehmung 72 voll außer Eingriff
stehen und sich die Vorratsrolle 37Λ über etwa 60° im Schneidkopf 28 gedreht hat. Gemäß Fig. 13, in welcher
die Zähne 73 und 74 in vollem Eingriff miteinander dargestellt sind, hat sich der Hinweispfeil 102 über eine
entsprechende, gleich große Winkelstrecke verlagert.
Gemäß Fig. 14 bewegt sich der Betätigungsring 82
unter der Kraft der Feder 85 aufwärts, so daß der Kurvenring 76 in seine Ausgangsstellung zurückgeführt
wird. Zu diesem Zeitpunkt kommen Sperrabschnitt 71 und Sperrausnehmung 72 in eine Stellung, in welcher sie
ineinandergreifen können. Gemäß Fig. 15 hat der Hinweispfeil 101 das restliche Stück seiner Winkelbewegung
bis zur nächsten Arretierstellung der Vorratsrolle 374 relativ zum Schneidkopf 28 zurückgelegt.
Gemäß Fig. 15 sind jedoch Sperrabschnitt 71 und Sperrausnehmung 72 eben erst in Eingriff miteinander
gelangt, während die Zähne 73 und 74 gemäß Fig. 16 etwas voneinander gelrennt sind, so daß sich die
Vorratsrolle 374 wegen des Eingriffs von Sperrabschnitt und Sperrausnehmung im Schneidkopf 28 nicht
mehr frei zu drehen vermag. Die Zähne begrenzen somit die Winkelbewegung bis zu derjenigen Stellung, in
welcher sich die Vorratsrolle 37/4 nach oben verlagert und Sperrabschnitt 71 und Sperrausnehmung 72 in
gegenseitigen Sperreingriff gelangen.
Wie aus den Fig. 8 bis 16 hervorgeht, erfolgt die Steuerung zwischen dem Einrücken und Ausrücken von
Sperrabschnitten 71 und Sperrausnehmungen 72 sowie dein Ausrücken und Einrücken der Zähne 73 und 74 in
der Weise, daß sich die Vorratsrolle 374 nach der
> Freigabe vom umlaufenden Schneidkopf 28 zu keinem
Zeitpunkt ungehindert im Schneidkopf 28 zu drehen vermag.
Das an der Vorratsrolle 374 vorgesehene Gesperre in Form der Zähne 73 und 74 ist so ausgebildet, daß
ίο vorlaufende und nachlaufende Flanken 103 bzw. 104
dieser Zähne derart komplementär zueinander ausgebildet sind, daß sie bei aus der Sperrausnehmung 72
ausgerücktem Sperrabschnitt 71 eine eindeutige mechanische Steuerung der Vorratsrolle 374 bei ihrer
Drehung relativ zum Schneidkopf 28 gewährleisten.
Die vorlaufende Flanke 103 ist weniger steil geneigt als die nachlaufende Flanke 104. Bei dieser Anordnung
dreht sich die Vorratsrolle 374 im ersten Teil ihrer Winkelbewegung mit einer größeren Winkelgeschwin-
:o digkeit als im zweiten Teil ihrer Winkelbewegung, so
daß >>eim Einrücken der Spen abschnitte 71 in die
Sperrausnehmungen 72 die Winkelgeschwindigkeit der Vorratsrolle 374 klein ist.
Obgleich verstehend nur eine im Schneidkopf 28
r> angeordnete Vorratsrolle 374 detailliert beschrieben
ist. geht aus der Zeichnung hervor, daß im Schneid'/.opf 28 vier Vorratsrollen angeordnet sind. Diese entsprechen
alle bezüglich Konstruktion und Arbeitsweise völlig der Vorratsrolle 374, so daß im Gebrauch der
Vorrichtung 22 mehrere Schneidleinen 29 bei selektiver Betätigung des Griffes 33 durch den Benutzer 21
gleichzeitig ausgegeben bzw. verlängert werden können.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen