-
"Vorrichtung zum Verriegeln und Verspannen zweier Maschinen-
-
teile" Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verriegeln und
Verspannen zweier Maschinenteile. Wenn auch eine solche Vorrichtung im Maschinenbau
ganz allgemein für die verschiedensten Aufgaben angewendet werden kann, seisienachstehend
anhand einer Maschine zum Verformen von Kunststofffolien erläutert.
-
In einer solchen Maschine werden eine Formträgerplatte für ein Formwerkzeug
und eine Druckluftglocke gegeneinander geführt und in ihrer Wirkstellung miteinander
verriegelt und verspannt. Der durch die Verriegelung hergestellte Kraftschluß reicht
nicht aus, um die nötige Abdichtung zwischen Formträgerplatte und Glocke bzw. diesen
Teilen und der in einen Spannrahmen eingespannten zur verformenden Kunststoffolie
bzw.
-
den Spannrahmen herzustellen. Es ist also eine nachträgliche Pressung,
ein zusätzliches Verspannen notwendig.
-
Eine bekannte Möglichkeit hierzu bestand darin, auf der Formträgerplatte
eine sich über deren ganzen Fläche erstreckende Gummiplatte membranartig festzulegen
und auf dieser eine eigentliche Trägerplatte für das Formwerkzeug anzuordnen. Diese
Trägerplatte wird durch Beaufschlagung der sich über die Formträgerplatte erstreckenden
Membran mit einem Druckluftpolster nach oben gepreßt. Dadurch wurde auf die Abdichtstellen
ein genügender Preßdruck ausgeübt, um diese wirksam abzudichten.
-
Eine andere bekannte Möglichkeit ging dahin, die notwendigen Kräfte
über den Gesamtaufbau des Maschinengestelles, also dessen Obergurt und Untergurt
aufzunehmen. Dies erfordert jedoch eine sehr teure und aufwenidge Konstruktion,
was nicht verhindern konnte, daß trotzdem immer wieder Brüche des Aufbaues auftragen.
Dabei mußten des weiteren Endstellungen sowohl der Formträgerplatte als auch des
Glockenträgers für die Druckluftglocke sehr genau justiert sein, damit die Belastung
der Spannrahmen nicht über oder unter der Plattenebene, in der die zu verformende
Kunststoffolie eingespannt war, erfolgte.
-
Schließlich ist es bekanntgeworden, eine Vorrichtung zwischen Glockenträger
und Formträgerplatte mittels mehrerer Verriegelungsholme vorzusehen. Diese Verriegelungsholme
erstrecken sich vom Glockenträger gegen die Formträgerplatte und greifen mit ihren
als Verriegelungshämmer ausgebildeten freien Enden in ihnen entsprechend zugeordneten
Ausnehmungen in der Formträgerplatte ein. Um neben der Verriegelung die zusätzlich
nötige Verspannung zu erreichen, war an jedem Verriegelungsholm ein Schraubmechanismus
vorgesehen, um nach der Verriegelung die zusätzliche Verspannung durch Betätigung
dieses Schraubmechanismuses herbeiführen zu können. Es liegt auf der Hand, daß ein
solcher Schraubmechanismus außerordentlich verschleißanfällig ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Problem der zusätzlichen
Verspannung zur Verriegelung durch eine einfachere und vor allem weitgehend verschleißfreie
Verbesserung der Vorrichtung zu erreichen, ohne daß es zusätzlicher Druckmembranen,
Schlauchverspannungen oder dergleichen bedarf und ohne daß der an sich mögliche
aber vollkommen unwirtschaftliche und deshalb indiskutable Aufwand getrieben wurde,
Formträgerplatte und Glockenträger rein hydraulisch zusammenzuführen, zu verriegeln
und dann mit der erforderlichen Kraft zu verspannen.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung zum Verriegeln
und Verspannen zweier Maschinenteile mit zwischen diesen Maschinenteilen angeordneten,
an einem Maschinenteil festgelegten und sich zum anderen Maschinenteil erstreckenden
Verriegelungsholmen mit Verriegelungshämmern an den freien Enden der Verriegelungsholme,
die in ihnen zugeordnete Ausnehmungen des anderen Maschinenteils eingreifen dergestalt,
daß zusätzlich jedem Verriegelungsholm ein hydraulischer Zylinder zugeordnet ist,
dessen Kolben mit dem Verriegelungsholm fest verbunden ist.
-
Sind die Verriegelungsholme durch Einführen der Verriegelungshämmer
und Verschwenken derselben in den diesen zugeordneten Ausnehmungen des anderen Maschinenteiles
verriegelt, wird der Kolben hydraulisch beaufschlagt und dergestalt die zusätzliche
Verspannung zwischen den beiden Maschinenteilen erzeugt. Diese Verspannung ist zum
Beispiel bei der vorstehend beschriebenen Maschine zum Verformen von Kunststoffolien
erforderlich, um eine ausreichende Abdichtung zwischen den einerseits mit Druckluft,
andererseits mit Vakuum beaufschlagten W<rkzeugteilen zu erreichen.
-
Gegenüber der eingangs geschilderten Anordnung mit einer mit Druckluft
beaufschlagten Membran kann eine entsprechende
Einsparung an Einbauhöhe
erreicht werden. Außerdem ist eine Begrenzung des maximalen Spannweges möglich,
was bei der Membran nicht der Fall war. Gegenüber der Schraubverspannung ist die
hydraulische Verspannung wesentlich einfacher und wesentlich weniger verschleißanfällig.
-
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der hydraulisch
einseitig beaufschlagte Kolben zum Spannen der Verriegelungsholme andererseits mit
Druckluft beaufschlagbar sein. Damit kann der Endspannungsvorgang, also der Abbau
der Spannkraft, gefördert werden.
-
Schließlich ist es möglich, an den Verriegelungsholmen Mittel zur
Spannwegbegrenzung vorzusehen.
-
Weitere Merkmale der Erfindung sowie der Einzelheiten der durch dieselbe
erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer in der
beigefügten Zeichnung rein beispielsweise und schematisch dargestellten Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes.
-
Die beispielsweise dargestellte Maschine, an welcher die erfindungsgemäße
Vorrichtung angewandt wird, ist eine Maschine zum Verformen von Kunststoffolien.
In einem nicht dargestellten Obergurt ist ein Glockenträger 1 in senkrechter Richtung
auf- und abbeweglich gelagert. Ebenso ist in einem nicht dargestellten Untergurt
eine Formträgerplatte 2 auf- und abbeweglich gelagert. Der Glockenträger 1 trägt
eine Druckluftglocke 3. Auf der Formträgerplatte 2 ist ein Formwerkzeug 4 angeordnet.
Zwischen Druckluftglocke 3 und Formträgerplatte 2 sind Spannrahmen 5 und 6 vorgesehen,
zwischen welchen in der strichpunktiert angedeuteten Plattenebene 7 die zu verformende
Kunststoffolie oder -platte eingespannt wird.
-
Der Spannrahmen 5 muß einerseits gegenüber der Druckluftglocke 3
und andererseits gegenüber der Plattenebene 7 abgedichtet werden, ebenso der Spannrahmen
6 gegenüber der Formträgerplatte 2 und wiederum der Plattenebene 7.
-
Zum Verriegeln der beiden gegenüberliegenden und zusammenwirkenden
Maschinenteile, hier des Glockenträgers 1 und der Formträgerplatte 2, sind Verriegelungsholme
8 vorgesehen, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel im Glockenträger 1 schwenkbar
gelagert sind. Diese Verriegelungsholme 8 weisen an ihren freien unteren Enden Verriegelungshämmer
9 auf, die in diesen zugeordneten Ausnehmungen 10 in der Formträgerplatte 2 eingreifen
und dort über ein Verriegelungsgestänge 11, das gleichzeitig auf sämtliche Verriegelungsholme
wirkt, in ihre Verriegelungsstellen verschwenkt werden.
-
Um nun die gegenüberliegenden und zusammenwirkenden Maschinenteile
noch dergestalt verspannen zu können, daß die notwendigen Abdichtungen zwischen
den Maschinenteilen hergestellt werden, um den mit Druckluft einerseits und Vakuum
andererseits arbeitenden Verformungsvorgang durchführen zu können, sind die Verriegelungsholme
zusätzlich mit hydraulischen Zylindern 12 versehen. In diesen hydraulischen Zylindern
sind einseitig beaufschlagte Kolben 13 angeordnet, die bei Zuführung von Hydraulikmitteln
durch einen Anschluß 14 nach oben geführt werden. Mit den Kolben 13 werden auch
die fest mit diesen verbundenen Verriegelungsholme 8 der Wirkung des Hydraulikmittels
ausgesetzt. Es tritt die gewünschte Verspannung ein.
-
Um den Abbau der Verspannung unterstützen zu können, kann vorgesehen
sein, die Kolben 13 von oben mit Druckluft zu beaufschlagen. Ein Druckluftanschluß
23 ist durch seine Mittellinie angedeutet. Zusätzlich können Mittel 15 zur Spannwegbegrenzung,
also
zur Einstellung einer maximalen Verspannung an den Verriegelungsholmen 8 vorgesehen
sein. Die ganze Anordnung ist in einem Maschinenrahmen mit Obergurt 21 und Untergurt
22 untergebracht.
-
Zum Zusammenfahren der beiden Maschinenteile müssen nur geringfügige
Kräfte aufgewendet werden. Wollte man mit den beiden Bewegungszylindern im zusammengefahrenen
Zustand den für die notwendige Verspannung der Maschinenteile notwendigen hohen
Preßdruck ausüben, müßten die Zylinder um ein Vielfaches überdimensioniert werden,
um in etwa die gleiche Verspannkraft zu erreichen, wie sie mit den erfindungsgemäß
vorgeschlagenen mit den Verriegelungsholmen zusammenwirkenden Zylindern erstellt
werden kann. Dazu wäre bei der notwendig wesentlich höheren Förderleistung zur Einhaltung
derselben Fahrgeschwindigkeit für die Maschinenteile ein entsprechendes überdimensionales
Hydraulikaggregat erforderlich. Außerdem müßte der Aufbau der Maschine mit Ober-
und Untergurt zur Aufnahme wesentlich höherer Kräfte (weil große Trägerlängen) auslegt
sein.