DD256477A5 - Schliesseinheit fuer eine einrichtung zum spritzgiessen thermoplastischer kunststoffe - Google Patents
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Abstract
Beschrieben wird eine Schliesseinheit fuer eine Einrichtung zum Spritzgiessen thermoplastischer Kunststoffe, mit einer feststehenden und einer entlang von Holmen beweglichen Formtraegerplatte, welche je eine Formhaelfte tragen, und mit einer feststehenden Stirnplatte, in welcher ein Druckstempel gefuehrt ist. Zur Erhoehung bzw. Erzeugung des Formschliessdruckes ist an der Stirnplatte (7) und/oder einem der Stirnplatte zugewandten Teil des Druckstempels (6) mindestens ein Elektromagnet (12; 16; 17) vorgesehen, welcher im stromdurchflossenen Zustand eine zur Form gerichtete Kraft auf den Druckstempel (6) ausuebt. Fig. 1
Description
Hierzu 3 Seiten Zeichnungen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schließeinheit für eine Einrichtung zum Spritzgießen thermoplastischer Kunststoffe, mit einer feststehenden und einer entlang von Holmen beweglichen Formträgerplatte, welche je eine Formhälfte tragen, und mit einer feststehenden Stirnplatte, in welcher ein in Richtung der Maschinenachse verlaufenden, zum Öffnen und Schließen der Form und zur Aufbringung des Formschließdruckes dienender Druckstempel geführt ist.
Es sind mehrere technische Möglichkeiten bekannt oder denkbar, um den Druckstempel einer derartigen Schließeinheit von der Offenstellung der Form in die Schließstellung und umgekehrt zu bewegen. Probleme ergeben sich im allgemeinen erst dadurch, daß der zur Bewegung des Druckstempels dienende Antrieb auch den zum Zuhalten der Form benötigten Druck erzeugen soll. Diese Notwendigkeit macht insbesondere die Hydrauliksysteme, welche ein wesentlicher Bestandteil der heute üblichen Schließeinheiten sind, relativ teuer. Um den notwendigen Formschließdruck herstellen zu können, ist auch der Druckeines Hydraulikmediums im allgemeinen sehr hoch (bis zu 300 bar), weshalb strenge Sicherheitsvorschriften zu beachten sind, zu denen insbesondere auch eine häufige Kontrolle der Schlauch- und Rohrleitungen gehört.
Die auftretenden Systemdrücke können gesenkt werden, wenn die Hydraulikzylinder nicht direkt, sondern über Kniehebel den Formschließdruck auf die Form aufbringen. Der dadurch erzielte Vorteil wird durch die Notwendigkeit, eine Reihe von weiteren beweglichen Teilen herzustellen und zu warten, jedoch zumindest wettgemacht. Prinzipiell in Erwägung gezogene elektromechanische Schließsysteme sind noch komplizierter und bieten derzeit überhaupt noch keine Lösung für den Übergang von jener Phase, in weicher die Form relativ rasch bewegt werden soll, zur Einspritzphase, in welcher die Form mit großem Druck geschlossen zu halten ist. .
Ziel der Erfindung ist es, die Nachteile bekannter Vorrichtungen zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schließeinheit für eine Einrichtung zum Spritzgießen thermoplastischer Kunststoffe zur Verfügung zu stellen.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß wesentlich einfachere hydraulische Systeme verwendet werden können bzw. vom hydraulischen Antrieb des Druckstempels überhaupt abgegangen werden kann, wenn das Antriebssystem für den Druckstempel nicht auch den Formschließdruck erzeugen muß. Erfindungsgemäß ist in diesem Sinne vorgesehen, zur Erhöhung bzw. Erzeugung des Formschließdruckes an der Stirnplatte und/oder einem der Stirnplatte zugewandten Teile des Druckstempels
mindestens einen Elektromagneten anzuordnen, welcher im stromdurchflossenen Zustand eine zur Form gerichtete Kraft auf den Druckstempel ausübt.
Die erfindungsgemäße Verwendung von Elektromagneten hat u.a. den großen Vorteil, daß die aufzubringende Schließkraft entsprechend dem gewählten Forminnendruck durch Änderung der Stromstärke verschieden gewählt werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit, nach der Einspritz- und Nachdruckphase, also während der Kühlphase, durch Verringerung der Stromstärke bei dem einzelnen Erzeugungsvorgang die Zuhaltekraft abzusenken.
Nach einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Schließeinheit dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Elektromagnete zwischen einer mit dem Druckstempel verbundenen Druckplatte und der Rückseite der Stirnplatte angeordnet sind. Zwischen Druckstempel und Druckplatte ist eine Schraubverbindung vorgesehen. Der Abstand der Druckplatte ist von der beweglichen Form durch einen Getriebemotor veränderbar. Ferner ist in an sich bekannter Weise eine Abstützplatte durch einen Schieber zwischen die Vorderseite der Stirnplatte und das Ende des Druckstempels einschiebbar. Die Abstützplatte und der Druckstempel tragen in ihren einander zugewandten Bereichen Elektromagnete, welche sich in stromdurchflossenem Zustand abstoßen.
Die Erfindung wird anschließend anhand der beigefügten Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1: die Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel, wobei Teile der Anordnung geschnitten sind, Fig. 2 und 3: die entsprechende Draufsicht und Seitenansicht eines zweiten Ausführungsbeispieles.
Die schematisch dargestellte Spritzgießeinrichtung besteht aus einer feststehenden Formträgerplatte 1, welche mit einer beweglichen Formträgerplatte 5 zusammenwirkt, die auf Holmen 2 längsverschiebbar ist. Eine Spritzeinheit 14 ist vorgesehen, welche die zur Bildung des Formkörpers dienende Masse in den von der feststehenden Formhälfte 3 und der bewaglichen Formhälfte 4 gebildeten Formraum bringt. Um die Form zwecks Entnahme des fertigen Spritzlings öffnen zu können, ist die bewegliche Formträgerplatte 5 mittels des Druckstempels 6, welcher in der feststehenden Stirnplatte 7 gelagert ist, in der Zeichnung nach links und zum Schließen der Form in umgekehrter Richtung verschiebbar. Zu dieser Verschiebung dienen im dargestellten Ausführungsbeispiel Hydraulikzylinder 15, wobei das Hydrauiikmedium unter geringem Druck stehen kann, da es lediglich für die Bewegung der Formträgerplatte 5, nicht jedoch für die Erzeugung des Formschließdrucks herangezogen wird. Zur Erzeugung des Schließdruckes dient vielmehr ein Elektromagnet 12, welcher an einer mit dem Druckstempel 6 verbundenen Druckplatte 8 vorgesehen ist. Wenn dieser Elektromagnet 12 aktiviert wird, zieht er die Druckplatte 8 an die Stirnplatte 7 heran, wodurch die Formhälften zunehmend fest aneinander gepreßt werden, bis durch Dehnung der Holme 2 der Spalt zwischen den Platten 7 und 8 geschlossen ist. Die Spaltbreite soll einerseits veränderlich sein, um bei gegebener Formhöhe die Schließkraft auf verschiedene Werte beschränken zu können, andererseits dazu, damit verschiedene Formhöhen ausgeglichen werden können. Zur Verstellung des Abstandes der Druckplatte 8 von der beweglichen Formträgerplatte 5 dient ein Getriebemotor 10, welcher die Schraubverbindung zwischen der Druckplatte 8 und dem Druckstempel 6 verstellt.
Die vom Elektromagneten 12 auf die Stirnplatte 7 ausgeübte Kraft erhöht sich in dem Ausmaß, als sich der Spalt zwischen den Platten 7 und 8 verringert, also mit zunehmender Dehnung der Holme 2 bzw. zunehmender Verringerung der Formhöhe. Die dargestellte Ausführungsform ist somit insbesondere dann vorzuziehen, wenn die Formhöhe, wie dies beim Spritzprägen notwendig ist, durch äußere Einwirkung verringert werden soll.
Das zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem Besprochenen insofern, als hier der Druckstempel 6 kürzer ist, so daß er bei geschlossener Form vor der Stirnplatte 7 endet. Der Druck zum Zuhalten der Form kann in diesem Fall in bekannter Weise hergestellt werden, indem zwischen Stirnplatte 7 und Druckstempel 6 ein Druckpolster eingeschoben wird. Neu ist, daß erfindungsgemäß dieser Polster nicht hydraulisch, sondern durch magnetische Abstoßung funktioniert. Die Abstützplatte für den Druckstempel 6, welche nach dem Schließen der Form mittels eines Schiebers 18 an die Vorderseite der Stirnplatte 7 gebracht wird, ist also als Elektromagnet 17 ausgebildet, welchem ein am Ende des Druckstempels 6 mittels einer Verstellschraube 11 verstellbar angeordneter weiterer Elektromagnet 16 gegenübersteht. Die Elektromagnete 16 und 17 weisen mit ihren gleichnamigen Polen zueinander, so daß zwischen ihnen eine Abstoßung entsteht. Wie beim ersten Ausführungsbeispiel wirkt die Magnetkraft im Sinne einer Schließung der Form bzw. einer Dehnung der Holme. Allerdings nimmt hier mit zunehmender Verminderung der Formhöhe die aufgebrachte Kraft ab, wogegen andererseits bei einem Auseinanderwandern der Formhälften der Spalt zwischen den Elektromagneten 16 und 17 verringert wird, wodurch die Magnetkraft ansteigt und die Auseinanderbewegung der Formhälften zum Stillstand kommt. Die Anordnung nach dem Ausführungsbeispiei gemäß Fig. 2 und 3 wird man somit dann wählen, wenn es üblicherweise nicht darauf ankommt, die Formhälften von einer Ausgangsstellung her weiter zusammenzupressen, sondern daß es darum geht, deren Auseinanderbewegung unter asm Einfluß des Forminnendrucks zu begrenzen.
Claims (4)
1. Schließeinheit für eine Einrichtung zum Spritzgießen thermoplastischer Kunststoffe, mit einer feststehenden und einer entlang von Holmen beweglichen Formträgerplatte, welche je eine Formhälfte tragen, und mit einer feststehenden Spritzplatte, in welcher ein in Richtung der Maschinenachse verlaufender, zum Öffnen und Schließen der Form und zur Aufbringung des Formschließdruckes dienender Druckstempel geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung bzw. Erzeugung des Formschließdruckes an der Stirnplatte (7) und/oder einem der Stirnplatte zugewandten Teil des Druckstempels (6) mindestens ein Elektromagnet (12; 16; 17) vorgesehen ist, welcher im stromdurchflossenen Zustand eine zur Form gerichtete Kraft auf den Druckstempel (6) ausübt.
2. Schließeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Elektromagnete (12) zwischen einer mit dem Druckstempel (6) verbundenen Druckplatte (8) und der Rückseite der Stirnplatte (7) angeordnet sind.
3. Schließeinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schraubverbindung (11) zwischen Druckstempel (6) und Druckplatte (8) vorgesehen ist, und der Abstand der Druckplatte (8) von der beweglichen Form (5) durch einen Getriebemotor (10) veränderbar ist.
4. Schließeinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise durch einen Schieber (18) eine Abstützplatte zwischen die Vorderseite der Stirnplatte (7) und das Ende des Druckstempels (6) einschiebbar ist, und daß die Abstützplatte und der Druckstempel (6) in ihren einander zugewandten Bereichen Elektromagnete (17,16) tragen, welche sich in stromdurchflossenem Zustand abstoßen.
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