DE2826517A1 - Verfahren und vorrichtung zum messen und aufzeichnen der frequenzabhaengigkeit der kapazitaet und des leitwertes einer membran - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum messen und aufzeichnen der frequenzabhaengigkeit der kapazitaet und des leitwertes einer membranInfo
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. M. "Weickmanh, Dii-l.-Phys. Dr. K.Fincke
Dipl.-Ing. F. A.¥eickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
Dr. Ing. H. LisKA 2826517
8000 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860 820
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
UNISEARCH LIMITED
Verfahren und Vorrichtung zum Messen und Aufzeichnen der Frequenzabhängigkeit der Kapazität und des Leitwertes
einer Membran "
Die Erfindung bezieht sich auf die Lokalisierung und den Einfluß von adsorbierten Chemikalien auf die dielektrische
Substruktur von Membranen unter Anwendung der Ultra-Niederfrequenz-Spektroskopie.
Es wurde gefunden, daß die Anwesenheit von Schichten mit unterschiedlichen dielektrischen und/
oder Leitfähigkeitseigenschaften innerhalb von Membranen, z.B. Zellmembranen oder Membranen, die aus den Bestandteilen
von Zellmembranen wieder-aufgebaut wurden, eine Frequenzabhängigkeit
der Gesamtkapazität und des Gesamtleitwertes zur Folge hat. Diese Frequenzdispersion der Kapazität und des
Leitwertes tritt bei diesen Membrenen innerhalb eines Frequenzbereiches von 0,001 bis etwa 1000 Hz auf.
Unter "Membranen" werden Trennschichten oder -wände verstanden,
an denen die zu lokalisierenden Chemikalien adsorbiert sind, z.B. biologische Zeil- oder Gewebemembranen (ein-
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schließlich Membranen, die aus den Bestandteilen von Zellmembranen
hergestellt wurden), sowie polymere Membranen, z.B. permeable zellförmige Polyamid-MehrSchichtenmembranen.
Die Messung der Frequenzabhängigkeit der Membrankapazität und -leitfähigkeit über einen genügend großen Frequenzbereich bei
den genannten sehr niedrigen Frequenzen ermöglicht daher die Bestimmung der einzelnen dielektrischen und Leitfähigkeitsparameter jener Substrukturschichten innerhalb dieser Membranen,
die deutlich unterschiedliche Zeitkonstanten aufweisen. Jede derartige Schicht innerhalb der Membran hebt sich
bei der graphischen Darstellung der Frequenzabhängigkeit von Kapazität und Leitwert deutlich ab.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Messen und
Aufzeichnen der Frequenzabhängigkeif der Gesamtkapazität und
des Gesamtleitwertes einer Membran, z.B. einer bimolekularen Lipid- oder Proteinmembran, bei einer Mehrzahl von Frequenzen
im Frequenzbereich von 0,001 bis etwa 1000 Hz, die gekennzeichnet ist durch eine Einrichtung zum Tragen bzw. Halten der
Membran in einem Elektrolyten, in dem Elektrolyten angeordnete Elektroden zum Durchleiten eines Wechselstroms durch die
Membran/ eine Einrichtung zum Erzeugen einer Wechselspannung mit beliebiger Frequenz innerhalb des genannten Bereiches, und
zum Anlegen dieser Spannung an die Elektroden sowie eine Einrichtung zum Messen der Gesamtkapazität und des Gesamtleitwertes
der Membran bei jeder der Frequenzen in dem genannten Bereich und zu deren Aufzeichnung.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Messen und Aufzeichnen der Frequenzabhangigkeit der Gesamtkapazität
und des Gesamtleitwertes einer Membran, z.B. einer bimolekularen Lipid- oder Proteinmembran, bei einer Mehrzahl von Frequenzen
innerhalb des Frequenzbereiches von 0,001 bis etwa 1000 Hz, das dadurch gekennzeichnet ist/ daß man eine Membran der gewünschten
Zusammensetzung herstellt, einen elektrischen Wechselstrom nacheinander bei den jeweiligen Frequenzen inner-
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halb des genannten Bereiches durch die in einen Elektrolyten
eingetauchte Membran leitet und die Gesamtkapazität und den
Gesamtleitwert der Membran bei den jeweiligen Frequenzen mißt und aufzeichnet. In einer weiteren Ausführungsform dieses
Verfahrens wird eine Substanz, deren Wirkung untersucht werden soll, in die Membran eingebaut, indem man sie dem
Elektrolyten oder gegebenenfalls dem Gemisch zusetzt, aus dem die Membran hergestellt wird.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen
näher erläutert. Es zeigeni
Fig. 1 einen vereinfachten schematischen Aufbau einer bimolekularen
Lipidmembran;
Fig. 2 Kurven, die die Frequenzabhängigkeit der Kapazität und des Leitwertes einer derartigen Membran erläutern und
sich auf eine Lecithin/Cholesterin-Membran beziehen, die in 1 mM KCl in Abwesenheit anderer Chemikalien untersucht
worden ist. Einige Additive ändern G„ und C„ derart, daß
die Rolle der Carbonyl- und Estersauerstoffbereiche sowie
der Kohlenwasserstoffbereiche in diesem Diagramm umgekehrt werden;
Fig. 3 ein Blockschaltbild einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand einer Doppelschicht aus Phosphatidylcholin (Lecithin) naher erläutert, das ein
übliches, in Zellmembranen vorhandenes Phospholipid darstellt (Phospholipide bilden den Hauptbestandteil von Zellmembranen
L Ein vereinfachter schematischer Aufbau einer dera,rtigen
Membran ist zusammen mit" dem äquivalenten elektrischen Schaltkreis für die verschiedenen Schichten innerhalb dieser
Membran in Fig. 1 gezeigt. Die Frequenzabhängigkeit der
Kapazität und des Leitwertes einer derartigen Membran in einer wäßrigen Lösung von 1 mM KCl ist in Fig. 2 wiedergegeben.
Die Art und Weise, in der die verschiedenen Parameter
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(1) die Effekte von chemischen Reagentien in Membranen,
die den Membranen von lebenden Zellen nahe verwandt sind, genau untersucht werden können;
(2) diese Effekte bei verschiedenen chemischen Verbindungen (Homologe oder andere) miteinander verglichen werden
können. Dies könnte die Suche nach neuen Substanzen erleichtern, die völlig neue oder gegenwirkende oder
potenzierende Effekte oder andere wünschenswerte pharmakologische
Eigenschaften besitzen;
(3) die Effekte von neuen Arzneistoffen auf die Substrukturschichten
von Membranen können mit denen von bekannten wirksamen und klinisch angewandten Verbindungen verglichen
werden. Hierdurch kann die Prüfung und klinische Einführung von neuen Arzneimitteln beschleunigt werden.
Das Verfahren und die Vorrichtung der Erfindung eignen sich insbesondere für das "fingerprinting" von Arzneistoffen in
Körperzellen oder -geweben. Beispielsweise kann man im Falle von bewußtlosen Patienten, bei denen nicht bekannt ist, ob
sie vor dem Verlust des Bewußtseins ein bestimmtes Arzneimittel oder eine chemische Substanz eingenommen haben, eine
Blutprobe entnehmen, die Zellen auf ein Milipore-Filter zentrifugieren und unter Anwendung des Verfahrens und der
Vorrichtung der Erfindung auf die Anwesenheit von Arzneistoffen oder anderen chemischen Substanzen prüfen.
Eine andere Anwendung der Erfindung im entgegengesetzten Sinn besteht darin, die Wirkung oder die Reaktion gegenüber
einer bestimmten Chemikalie oder eines Arzneistoffes zu prüfen, d.h. zu untersuchen, ob eine bestimmte Chemikalie oder
ein Arzneistoff eine schädliche oder andersartige Reaktion mit Körperzellen hervorrufen. Die Wirkung bestimmter Antibiotika
hängt z,B. von der Anwesenheit bestimmter Lipide ab, was durch erfindungsgemäß durchgeführte Tests untersucht
werden kann.
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der einzelnen Schichten den Verlauf dieser Dispersionskurven beeinflussen, ist in dem Diagramm angegeben.
Durch Messung der Änderungen, die bei der Adsorption von Chemikalien an der Membran in den Dispersionskurven auftreten,
kann festgestellt werden, welche der Substrukturschicht(en) durch die Adsorption der chemischen Verbindung
beeinflußt werden. Die spezifischen Änderungen der dielektrischen und Leitfähigkeitsparameter der betroffenen Schicht(en)
ermöglichen eine weitere Charakterisierung der Wirkung der chemischen Verbindung.' Ist z.B. das Lokalanaesthetikum
Benzylalkohol in der äußeren Lösung enthalten, so verursacht die Adsorption dieser Verbindung in der Membran eine Abnahme
der Kapazität im Kohlenwasserstoffbereich (C„), wenn die
äußere Lösung eine niedrige Salzkonzentration aufweist (z.B. 1 inM KCl) (was auf eine Zunahme der Schichtdicke hinweist),
sowie eine Zunahme des elektrischen Leitwertes (GH)
dieser Schicht.
Falls das Anaesthetikum Procain in der.Lösung enthalten ist,
nimmt die Kapazität im Kohlenwasserstoffbereich zu (was auf eine Abnahme der Dicke dieser Schicht hinweist). Procain
senkt ebenfalls die Kapazität im Carbonylsauerstoffbereich.
Geringe strukturelle Unterschiede von Verbindungen, die zu einer bestimmten Klasse gehören, haben entsprechende Unterschiede
in den charakteristischen Effekten zur Folge, die diese Verbindungsklasse auf die Substruktur der Membran ausübt
. So hat z.B. Benzocain, ein dem Procain nahe verwandtes Lokalanaesthetikum, ähnliche Effekte auf die Substruktur,
jedoch ist sein Einfluß auf die Kohlenwasserstoffschicht geringer
als der von Procain.
Die erfindungsgemäße Anwendung der Ultra-Niederfrequenzspektrometrie
kann große Bedeutung für die pharmazeutische Industrie gewinnen, da
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c) Elektrolyt
Zum Füllen der Zelle werden KCl-Lösungen mit Konzentrationen
zwischen 1 und 1000 mM verwendet. Es können jedoch gegebenenfalls auch andere Elektrolytlösungen verwendet werden.
Die zu untersuchenden Reagentien werden dem Elektrolyten in der gewünschten Konzentration zugesetzt.
d) Membranlösungen
Die bevorzugte Lösung zur Herstellung der Membranen ist ein n-Tetradecan, das mit einem oder mehreren geeigneten
Phospholipiden gesättigt ist, z.B. mit Lecithin, oxidiertem Cholesterin oder gemischten Lipidfraktionen, die aus den
Membranen oder bestimmten Zellen oder Organellen extrahiert worden sind, z.B.Mitochondrienlipide oder Membraniipide
aus menschlichen Erythrocyten. Die zu untersuchenden Reagenzien können dieser Lösung ebenfalls zugesetzt werden.
e) Membranherstellung
Die folgenden drei Methoden können zum Aufbringen der Lipidlösung über die Öffnung angewandt werden:
a) Eine Teilmenge der Lipidlösung wird mit den wenigen restlichen Haaren einer fein gestutzten Zobelhaarbürste aufgenommen
und über die Öffnung gestrichen.
b) Einige Mikroliter der -Lipidlösung werden mit einer Spritze über die Öffnung verteilt/ wobei sich aus dem abgeschiedenen
Film die Membran bildet.
In beiden Fällen bildet sich eine bimolekulare Membran spontan aus dem dicken Film, der anfangs über die Öffnung in der
Trennwand abgeschieden wird.
c) Eine Doppelschicht wird aus zwei gegenüberliegenden Monoschichten
hergestellt. Die Monoschichten werden auf wäßrigen Lösungen hergestellt, deren Oberflächen anfangs
unter der Öffnung in der Trennwand liegen. Die Monoschichten werden dann in eine gegenüberliegende Stellung gebracht,
indem man den Flüssigkeitsspiegel der wäßrigen
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Die Frequenzabhängigkeit der Kapazität und der Leitfähigkeit
tritt bei sehr niedrigen Frequenzen im Bereich von O/OO1 bis
1000 Hz auf. Dieser Frequenzbereich wurde bisher aus technischen Gründen bei diesen Membranen noch nicht nennenswert
untersucht. Aus diesem Grund war auch bisher das erfindungsgemäße Verfahren zum Lokalisieren und Bestimmen der Effekte
von chemischen Verbindungen, die an diesen Membranen adsorbiert sind, nicht bekannt.
a) Allgemeines
Die Membranen werden über einer Öffnung in einer Kunststofftrennwand
erzeugt, die eine Kunststoffkammer, z.B. aus
"Perspex" oder "Plexiglas", in zwei Kammern unterteilt. Die Kammern sind mit Elektrolytlösungen gefüllt, z.B. KCl oder
NaCl, denen die zu untersuchenden Reagenzien zugesetzt werden.
Die Öffnungen der Trennwand befindet sich unter der Flüssigkeitsoberfläche/
so daß die ausgebildete Membran die . Elektrolytphasen trennt. Der Strom von den Elektroden an den
Enden der beiden Kammern fließt somit durch die Membran. Der Spannungsabfall durch die Membran wird mit zwei anderen
Elektroden gemessen, die mit Ausnahme ihrer Spitzen isoliert und sehr nahe an beiden Seiten der Membran in dem Elektrolyten
angeordnet sind.
b) Kammern
Kunststoffblöcke, z.B. aus Perspex, werden zu einer Kammer
verarbeitet, die mit Silber/Silberchlorid (Ag/AgCl)-Elektroden für Strom und Spannung (die letzteren mit Ausnahme der
Spitze isoliert)versehen und dann zusammengeschraubt werden, so daß sie sandwichartig eine dünne Kunststofftrennwand mit
einer 1,5 bis 2,0 rom großen Öffnung in der unteren Hälfte aufweisen.
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Lösungen über die öffnung in der Trennwand erhöht.
Der Bildungsprozess der Membran, die <1O nm (0,00001 mm)
dick ist, kann folgendermaßen verfolgt werden:
a) optisch: Der dicke Film reflektiert Licht; wenn jedoch
die Dicke sehr viel kleiner als die Wellenlänge von sichtbarem Licht ist, erscheint er schwarz ( d.h. nicht
reflektierend).
b) Kapazitätsmessung bei einer bestimmten Frequenz.
Mit dünner werdendem Film nimmt die Kapazität zu, bis eine bimolekulare Membran entstanden ist, worauf die Kapazität
praktisch konstant bleibt.
10 MHz-Rechteckimpulse aus einem Kristalloszillator werden in einen Digital-Frequenzteiler eingespeist. Die Frequenzteilung
wird von einem Rechner über dessen Digital-Schnittstelle gesteuert. Eine Sinusschwingung der gewünschten
Frequenz kann dann dadurch erzeugt werden, daß man aufeinanderfolgend einen Festwertspeicher (der mit einer Sinustabelle
vorprogrammiert ist) in einen Digital-Analog-Wandler abliest. Die Frequenz dieses Sinus-Output kann durch Rechnersteuerung
von 0,001 bis 1000 Hz variiert werden.
Der sinusförmige Strom wird an eine geeignete Standard-Impedanz und die in Reihe geschaltete Membran angelegt. Die
sich über den beiden Elementen entwickelnden Spannungen liegen an zwei Differentialelektrometerverstärkern an, aus
deren Ausgangssignalen von den Analog-Digital-Wandlern Stichprobenwerte gebildet werden. Die Bildung der Stichprobenwerte
wird von denselben Impulsen ausgelöst, die zur Erzeugung der Sinuswelle verwendet werden, so daß die beiden
Prozesse sehr eng phasengekoppelt sind. Eine gute Rauschunterdrückung wird dadurch erzielt., daß man die Bildung der
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Stichprobenwerte über mehrere Zyklen durchführt, deren Anzahl vom Rechner geregelt wird.
Die Daten aus den Analog-Digital-Wandlern werden in dem Speicher
des Rechners gespeichert und unter Verwendung des Rechners nach der Methode der kleinsten Quadrate in Sinusfunktionen
der geeigneten Frequenz umgerechnet. Die Amplituden und Phasenwinkel der so bestimmten Sinusfunktionen werden verwendet,
um die frequenzabhängige Kapazität und den Leitwert der Membran über den genannten Frequenzbereich zu errechnen.
Sämtliche beschriebenen Operationen werden mit dem Rechner
für einen vollständigen Satz von vorbestimmten Frequenzen durchgeführt. Nachdem die Messungen beendet sind, erzeugt man
auf dem Bildschirm die vollständigen Dispersionskurven. Der verwendete Rechner ist ein kompakter Kleinrechner, der mit
den anderen elektronischen Vorrichtungen permanent verbunden ist; vgl. Fig. 3.
Zur Messung werden vier Elektroden verwendet, zwei für den Strom und zwei davon unabhängige Elektroden zur Messung der
sich durch die Membran entwickelnden Potentialdifferenz. Durch diese Vierpunktmethode werden die Effekte vermieden,
die andernfalls durch die Elektroden-Lösungs-Grenzfläche bei diesen Ultra-Niederfrequenzen hervorgerufen werden und die
Frequenzabhängigkeitseffekte in der Membran maskieren können. Obwohl Ag/AgCl-Elektroden bevorzugt sind, können auch andere
Elektroden verwendet werden.
Die gesamte Einheit kann in ein Gehäuse von 300 χ 250 χ 300 mm
eingepaßt werden.
Die Amplitudenauflösung beträgt 0,1 % und die Phasenwinkelauflösung
0,01°. Das System ermöglicht Messungen- über den Frequenzbereich von 0,001 bis 1000 Hz.
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Die Erfindung stellt somit ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verfügung, bei denen dielektrische Messungen bei
Ultra-Niederfrequenzen die Bestimmung von Parametern (Dielektrizitätskonstante, Dicke und Leitfähigkeit) ermöglichen,
die charakteristisch für elektrisch voneinander verschiedene Schichten von Membranen sind, z.B. bimolekularen
Lipid- oder Proteinmembranen, d.h. den Hauptkomponenten von Membranen in lebenden Zellen. Es können die Lokalisierung
und die Wirkung von Chemikalien, z.B. von Narkotika, Tranquilizern, Hormonen oder anderen Substanzen von pharmakologischem
und allgemein biologischem Interesse, die an diesen oder anderen Membranen adsorbiert sind, untersucht
werden. Die Effekte dieser Chemikalien können, anhand ihres Einflußes auf die dielektrischen Substrukturparameter
quantitativ ermittelt werden.
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Claims (4)
- Patentanwälte Dipl.-In-s. K. Wsickmanm, Dipl.-Phys. Dr. K. FinckeDipl.-Ing. R A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber Dr. Ing. H.Liska 28265178000 MÜNCHEN 86, DEN 1 R I · POSTFACH 860 820 ' 0< wJ™MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 3921/22Ba/ht.UNISEARCH LIMITEDBarker StreetKensington, New South WalesAustralienVerfahren und Vorrichtung zum Messen und Aufzeichnen der Frequenzabhängigkeit der Kapazität und des Leitwertes einer Membran "Patentansprüche(O1 .J Verfahren zum Messen und Aufzeichnen der Änderung der Gesamtkapazität und des Gesamtleitwertes einer Membran, z.B. einer bimolekularen Lipid- oder Proteinmembran, mit der Frequenz bei einer Mehrzahl von Frequenzen im Frequenzbereich von 0,001 bis etwa 1000 Hz, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Membran der gewünschten Zusammensetzung herstellt, einen elektrischen Wechselstrom nacheinander bei jeder der Frequenzen in dem genannten Bereich durch die in einen Elektrolyten eingetauchte Membran leitet und die Gesamtkapazität sowie den Gesamtleitwert der Membran bei jeder der Frequenzen mißt und aufzeichnet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die beschriebene Weise eine adsorbierte chemische Substanz lokalisiert und/oder nachweist.809381/0946
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die beschriebene Weise die Wirkung einer adsorbierten chemischen Substanz mißt.
- 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Halten einer Membran in einem Elektrolyten, in dem Elektrolyten angeordnete Elektroden zum Durchleiten eines Wechselstroms durch die Membran, eine Einrichtung zum Erzeugen einer Wechselstromspannung von beliebiger Frequenz innerhalb des Bereiches von 0,001 bis etwa 1000 Hz und zum Anlegen dieser Spannung an die Elektroden sowie eine Einrichtung zum Messen der Gesamtkapazität und des Gesamtleitwertes der Membran bei jeder der Frequenzen in diesem Bereich sowie zu deren Aufzeichnung.809881/0948
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