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Drehschlag-Bohrvorrichtung
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Die Erfindung betrifft eine Drehschlag-Bohrvorrichtung mit einem Schutzrohr,
in dem eine Stange angeordnet ist, auf deren rückwärtiges Ende ein Schlagkolben
schlägt, und an derem vorderen Ende eine Bohrkrone angeordnet ist.
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Bei derartigen Drehschlag-Bohrvorrichtungen hat das Schutzrohr die
Aufgabe, daß Einfallen des Bohrlochs zu verhindern und gegebenenfalls das Herausspülen
des Bohrschlammes aus dem Bohrloch zu erleichtern. Es ist bekannt, an dem vorderen
Ende des Schutzrohres eine Ringbohrkrone anzubringen und auf das rückwärtige Ende
des Schutzrohres mit der Schlagvorrichtung zu schlagen, um auf diese Weise den Vorschub
des Schutzrohres zu bewirken. Ferner ist es bekannt, die Bohrkrone, die sich am
vorderen Ende des Schutzrohres befindet, mit Schlägen, die auf das Schutzrohr ausgeübt
werden, vorzutreiben.
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Schließlich ist es bekannt, die rückwärtigen Enden von Schutzrohr
und Stange zu verbinden, so daß die Schläge des Schlagkolbens gleichzeitig auf die
Stange und das Schutzrohr ausgeübt werden und beide Teile auch gleichzeitig gedreht
werden.
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Bei den bekannten Drehschlag-Bohrvorrichtungen werden stets die Schläge
des Schlagkolbens auf das Schutzrohr bertragen. Die freie Länge des Schutzrohres
zwischen Bohrloch und Schlagvorrichtung verursacht daher eine erhebliche
Schallabstrahlung
und stellt eine starke Lärmquelle dar.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Drehschlag-Bohrvorrichtun der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der das Schutzrohr nicht nur die übliche Funktion
der Sicherung des Bohrlochs gegen Einfallen und einer Schalung beim Aus- -betonieren
des Bohrloches erfüllen kann, sondern außerdem einen wirksamen Lärmschutz darstellt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Stange in dem Schutzrohr mit axialem Spiel derart angeordnet ist, daß die auf die
Stange einwirkenden axialen Schläge nicht auf das Schutzrohr übertragen werden.
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Nach der Erfindung werden die von dem Schlagkolben ausgeübten Schläge
ausschließlich über die Stange auf die Bohrkrone übertragen, während das Schutzrohr
bis auf die reine Vorschubkraft praktisch keiner axialen Belastung ausgesetzt ist.
Das Schutzrohr dämpft auf diese Weise die von der Stange abgestrahlte Schallenergie,
so daß die Lärmbelästigung erheblich herabgesetzt wird. Bei der Schlagvorrichtung,
die sich am Ende des Bohrgestänges befindet, ist eine Schalldämmung mit bekannten
Mitteln ohne weiteres möglich. Die stärkste Schallabstrahlung erfolgt bei den bekannten
Bohrvorrichtungen in dem Bereich zwischen der Schlagvorrichtung und dem Bohrloch.
In diesem Bereich erfolgt nach der Erfindung eine Schalldämpfung durch das Schutzrohr,
das selbst nicht von dem Schlagkolben beaufschlagt wird und in Achsrichtung relativ
zu der Stange gleiten kann, so daß eine direkte Schlagübertragung von der Stange
auf das Schutzrohr ausgeschlossen ist.
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enn die Begriffe Schutzrohr und Stange hier vorwiegend im
Singular
verwendet werden, so ist für den Praktiker klar, daß durchaus mehrere Schutzrohre
bzw. mehrere Stangen hintereinandergesetzt werden können, um ein Gestänge bzw. eine
Verohrung zu bilden, was von den obigen Bezeichnungen mit umfaßt werden soll.
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Das Schutzrohr kann von einem Drehantrieb angetrieben sein und an
seinem vorderen Ende ein Führungsstück aufweisen, in dem die Bohrkrone drehfest
und längsverschiebbar geführt ist. In diesem Falle wirkt auf das rückwärtige Ende
der Stange die Schlagvorrichtung ein, während das Schutzrohr gedreht wird. An ihren
vorderen Enden sind Stange und Schutzrohr so miteinander gekoppelt, daß zwar die
Drehung des Schutzrohres auf die Stange übertragen wird, daß aber nicht die Schläge,
die auf die Stange ausgeübt werden, auf das Schutzrohr übertragen werden. Das Schutzrohr
bleibt daher frei von axialen Schlägen und ist lediglich der gleichmäßigen axialen
Vorschubkraft ausgesetzt.
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Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist das Schutzrohr
an einer Antriebshülse befestigt, in der die Stange drehfest aber Iänqsversc1iiebbar
geführt ist.
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In diesem Falle erfolgt die Übertragung der Drehbewegung auf die Stange
bereits am rückwärtigen Ende, so daß die Stange insgesamt auf Torsion beansprucht
wird. Eine über tragung der Schläge auf das Schutzrohr findet auch bei dieser Variante
der Erfindung nicht statt, weil die Stange in dem Schutzrohr axiales Spiel hat und
sich bei jedem Schlag vorwärtsbewegen kann, ohne das Schutzrohr mitzunehmen.
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Durch geeignete Ausbildung und Bemessung der Bohrkrone muß dafür gesorgt
werden, daß der Bohrlochdurchmesser min-
destens dem Außendurchmesser
des Schutzrohres entspricht.
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m dies zu erreichen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die Bohrkrone
kann einen größeren Durchmesser haben als das Schutzrohr. Wenn dabei die Stange
aus dem Bohrloch herausgezogen wird, während das Schutzrohr im Bohrloch verbleibt,
muß die Bohrkrone von der Stange gelöst werden und ebenfalls im Bohrloch zurückbleiben.
Wenn der Durchmesser der Bohrkrone kleiner ist als der Außendurchmesser des Schutzrohres,
kann an dem vorderen Ende des Schutzrohres eine zusätzliche Ringbohrkrone angeordnet
sein. Falls die Ringbohrkrone außer den Drehbewegungen noch Schlagbewegungen ausführen
soll, muß sie der Schlagwirkung der Zentralbohrkrone ausgesetzt werden. In diesem
Falle ist die Ringbohrkrone längsverschiebbar, jedoch drehfest mit dem vorderen
Ende des Schutzrohres verbunden. Es ist aber auch möglich, daß die Ringbohrkrone
nur eine reine Drehbohrung ohne Schlagwirkung ausführt. Bei einer anderen Alternative
ist zum Bohren eines hinreichend großen Bohrloch-durchmessers die Bohrkrone am vorderen
Ende der Stange eine Exzenterbohrkrone. Bei dieser Variante ist das Schutzrohr den
geringsten axialen Beanspruchungen ausgesetzt.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist am vorderen
Ende des Schutzrohres eine Schlitzführung angebracht, in der eine Hülse, die rotatorisch
mit dem Schutzrohr und mit der Bohrkrone gekoppelt ist, axial verschiebbar ist.
Die Hülse kann eine Ringbohrkrone tragen und einen nach hinten gerichteten Rand
aufweisen, gegen den ein Rand der Bohrkrone schlägt. Auf diese Weise überträgt die
Hülse dic OJ-chbewegung des Schutzrohres auf die Zentralbohrkrone, während die Schläge
der Zentralbohrkrone auf die Hülse und damit auf die Ringbohrkrone übertragen werden,
ohne daß die Schlagwirkung auf das Schutzrohr übertragen wird.
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Die Verwendung des Schutzrohres ermöglicht verschiedene Arten der
Spülung. Das Spülmittel, das den Raum zwischen der Stange und dem Schutzrohr ausfüllt,
bewirkt eine zusätzliche Schalldämmung.
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Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Figuren einige Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt einen schematischen Längs schnitt durch eine erste Ausführungsform
der Drehschlag-Bohrvorrichtung, Fig. 2 zeigt einen schematischen Längsschnitt durch
eine zweite Ausführungsform der Drehschlag-Bohrvorrichtung, Fig. 3 zeigt in vergrößertem
Maßstab einen Längsschnitt des vorderen Endes von Schutzrohr und Stange bei dem
Ausführungsbeispiel von Fig. 2, Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit
Exzenterbohrkrone, Fig. 5 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch eine weitere
Aus führungsform der Drehschlaq-Bohrvorrichtung, und Fig. 6 zeigt eine Variante
des vorderen Endes des Bohrgestänges der Ausführungsform nach Fig. 5.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 schlägt ein Schlagkolben 10,
der im Inneren eines Zylindergehäuses 11 angeordnet ist, periodisch auf das rückwärtige
Ende 13 der Stange 12, um diese in das Bohrloch 14 hinein vorzutreiben.
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Das vordere Ende 15 der Stange 12 stößt gegen ein rückwär-
tiges
Führungsstück 17 der Bohrkrone 16. Das Führungsstück 17 hat sechseckigen Querschnitt
und ist in einem Innensechskant 18 am vorderen Ende des Schutzrohres 19 längsverschiebbar
geführt. Das vordere Ende 20 der Bohrkrone steht seitlich über die Kontur des Schutzrohres
19 vor, so daß das Bohrloch 14, das durch die Bohrkrone 16 gebohrt wird, einen Durchmesser
hat, der größer ist als derjenige des Schutzrohres 19. Auf diese Weise kann das
Spülmittel, das durch einen Spülring 21 den Raum zwischen der Stange 12 und dem
Schutzrohr 19 eingeleitet wird und aus diesem ltaum am vorderen Ende, d. h. an der
Bohrkrone 16, austritt, zusammen mit dem losgebohrten Gestein zwischen der Bohrlochwand
14 und dem Schutzrohr 19 nach außen fließen. Da also keine unmittelbare Abstützung
der Bohrlochwand 14 durch das Schutzrohr erfolgt, eignet sich diese Drehschlag-Bohrvorrichtung
vorwiegend für kleinere Bohrlöcher von ca. 30 bis 50 mm Durchmesser in relativ festem
Gestein, wie beispielsweise im Bergbau.
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Zur Zentrierung und Führung der Stange 12 im Inneren des Schutzrohres
19 sind an dem Schutzrohr nach innen abstehende Längsrippen vorgesehen, die sich
jeweils über ein kurzes Stück der Länge des Schutzrohres erstrecken und die Stange
12 zentrieren, um Durchbiegungen der Stange zu vermeiden.
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Mindestens drei Rippen 21 sind in einer Querschnittsebene enthalten,
um eine Zentrierung der Stange zu bewirken.
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Das rückwärtige Ende 22 der Stange 12 ist gestaucht und weist einen
nach hinten gerichteten Ringkragen 23 auf, von dem der Ansatz 13,auf den der Schlagkolben
10 schlägt, absteht.
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Das Schutzrohr 12 ist mit einer Antriebshülse 24 verbunden,
die
eine Außenverzahnung 25 aufweist, in welche das Ritzel 26 eines Antriebsmotors 27
eingreift. Der Antriebsmotor 27 ist an dem Zylindergehäuse 11 angebracht und versetzt
die Antriebshülse 24 in Drehung. Die Antriebshülse 24 ist mit einem Muffenstück
28 fest verbunden, das über eine Anschlußhülse 29 geschoben ist, welche ihrerseits
fest mit dem Schutzrohr 19 verbunden ist. Auf diese Weise besteht eine starre Kopplung
zwischen der Antriebshülse 24 und dem Schutzrohr 19. Auf der Anschlußhülse 29 sitzt
ferner der Spülring 21, der einen Anschlußstutzen für die Zufuhr von Spülflüssigkeit
aufweist.
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Der in rückwärtiger Richtung von der Stange 12 abstehende Ansatz 13,
auf den der Schlagkolben 10 schlägt, ragt in die Längsbohrung 31 der Antriebshülse
24 hinein, so daß die Schlagstelle, an der der Schlagkolben 10 auf den Ansatz 13
trifft, sich im Inneren der Antriebshülse 24 befindet. Der Ansatz 13 hat, ebenso
wie die Bohrung 31, kreisrunden Querschnitt, so daß an den rückwärtigen Enden der
Stange 12 und der Schutzhülse 19 keine Drehkopplung zwischen diesen beiden Teilen
gegeben ist. Während das Schutzrohr 19 von seinem rückwärtigen Ende her gedreht
wird, werden auf die Stange 12 Schläge in Längsrichtung ausgeübt. Auf die Bohrkrone
16 wird sowohl die Drehbewegung von dem Schutzrohr 19 als auch die Schlagbewegung
von der Stange 12 übertragen, jedoch findet keine Übertragung der Schlagbewegung
auf das Schutzrohr 19 statt. Das Schutzrohr 19 bildet daher eine vorzügliche Lärmabschirmung
gegen den Schall, der von der Stange 12 abgestrahlt wird.
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Wenn keine Spülung erforderlich ist, kann der Ringraum zwischen dem
Schutzrohr 19 und der Stange 12 mit wärmedämmendem Material, beispielsweise mit
Schaumstoff, ausgefüllt werden.
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Der Steuermechanismus für den hydraulisch betriebenen Schlagkolben
im Inneren des Zylindergehäuses 11 ist im vorliegenden Falle nicht dargestellt und
beschrieben worden, weil derartige Steuerungen von Schlagkolben in den verschiedensten
Ausführungen bekannt sind.
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Das Ausführungsbeispiel von Fig. 2 ist zum Bohren größerer Löcher
von über 50 mm Durchmesser in lockerem Gestein geeignet. Auch in diesem Falle wird
die Drehbewegung von dem Antriebsmotor 17 über das Ritzel 26 und die Hülse 24 mit
der Verzahnung 25 auf das Schutzrohr 19 übertragen, während die Schläge des Schlagkolbens
10 im Inneren der Antriebshülse 24 auf den Ansatz 23 der Stange 12 ausgeübt werden.
Die Unterschiede der Ausführungsform von Fig. 2 gegenüber der zurvor beschriebenen
Ausführungsform liegen einmal in der Konstruktion des vorderen Endes mit der Bohrkrone
und zum anderen in der Spülung. Bei dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 erfolgt die
Zuführung der Spülflüssigkeit durch einen Anschlußstutzen 35, der sich am rückwärtigen
Ende des Zylindergehäuses 11 befindet. Von dem Anschlußstutzen 35 führt ein Rohr
36 durch eine Längsbohrung des Schlagkolbens 10 hindurch und weiter durch den Ansatz
13 bis in das Innere einer Längsbohrung der Stange 12 hinein. Das Rohr 36, das während
der Bewegung des Schlagkolbens 10 stillsteht, leitet kontinuierlich Spülflüssigkeit
in die Längsbohrung der Stange 12 hinein. Die Spülflüssigkeit tritt an der Bohrkrone
37 aus und strömt in Form von Bohrschlamm in dem Ringraum zwischen dem Schutzrohr
19 und der Stange 12 zurück. Auf diese Weise wird verhindert, daß die Spülflüssigkeit,
die unmittelbar mit der Bohrlochwand in Berührung kommt, wodurch ein Auswaschen
des Bohrlochs bei weichem Gestein vermieden wird.
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Zwischen dem rückwärtigen Ende des Schutzrohres 19 und der Antriebshülse
24 befindet sich eine Auswurfglocke 38, die seitliche Öffnungen 39 zum Austritt
des Bohrschlamms aufweist und gleichzeitig mit einem äußeren Mantel diese öffnungen
überdeckt, um einerseits die Auswurfrichtung des Bohrschlammes zu bestimmen und
andererseits das Herausdringen von Schall aus dem Ringraum zwischen Schutzrohr und
Stange zu verhindern.
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Das vordere Ende des Bohrgestänges mit der Bohrkrone 37 ist in den
Fig. 3 und 3a dargestellt, wobei Fig. 3 eine Stirnansicht von Fig. 3a bildet.
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Auf das vordere Ende der Stange 12 ist die Bohrkrone 37 aufgeschraubt.
Wie deutlich aus Fig. 3 zu erkennen ist, entspricht der Außendurchmesser des von
der Bohrkrone 37 zu bohrenden Loches etwa dem Innendurchmesser des Schutzrohres
19. Die Bohrkrone 37 kann also mit der Stange 12 aus dem Bohrloch herausgezogen
werden, während das Schutzrohr 19 im Bohrloch verbleibt.
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Beim Betrieb wirken die Schläge über die Stange 12 auf die Bohrkrone
37 ein. Gleichzeitig wird das Schutzrohr 19 gedreht. Am Ende des Schutzrohres 19
befindet sich ein Gewindeabschnitt 40, in den ein Rohrstück 41 eingeschraubt ist,
das das Schutzrohr 19 nach vorne verlängert. Das Rohrstück 41 hat einen kleineren
Außendurchmesser als das Schutzrohr 19 und weist mehrere parallele Führungsschlitze
42 über den Umfang verteilt auf. Auf dem Rohrstück 41 gleitet eine Hülse 43, die
mit jeweils einer Führungsrippe 44 in einen der Führungsschlitze 42 des Rohrstücks
41 eingreift. Die Fiihrungsripnen 44 sind an der Iilse 43 über dem Rohrstück 41
angeschweißt.
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An dem vorderen Ende der Hülse 43, deren Außendurchmesser demjenigen
des Schutzrohres 19 entspricht, befindet sich die Ringbohrkrone 45, die denjenigen
Teil des Bohrlochs bearbeitet, der die zentrale Bohrkrone 37 umgibt. Die Ringbohrkrone
45 weist nach innen vorstehende Ansätze 46 auf, die in entsprechende Ausnehmungen
47 der zentralen Bohrkrone 37 eingreifen und auf diese Weise die Drehbewegung des
Schutzrohres 19 von der Hülse 43 auf die zentrale Bohrkrone 37 übertragen. Die Übertragung
der Drehbewezungen von dem Schutzrohr 19 auf die Ilülse 43 erfolgt durch die Rippen
44, die in die Schlitzführungen 42 eingreifen und von diesen rotatorisch mitgenommen
werden.
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Auf diese Weise werden die Schläge von der Stange 12 auf die zentrale
Bohrkrone 37 übertragen, während die Drehung von der am unteren Ende des Schutzrohres
19 längsverschiebbar angebrachten Hülse 43 auf die zentrale Bohrkrone 37 übertragen
wird.
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Die zentrale Bohrkrone 37 besitzt eine nach vorne weisende Anschlagschulter
48, die gegen eine nach hinten gerichtete EIartmetallscheibe 49 im Inneren der Hülse
43 stößt, so daß die nach vorne gerichteten Schläge von der zentralen Bohrkrone
37 auf die Hülse 43 und damit auch auf die sich drehende Ringbohrkrone 45 übertragen
werden. Da die Rippen 44 sich in der Schlagstellung am rückwärtigen Ende der Schlitzführungen
42 befinden, kann die Hülse 43 bei jedem Schlag der zentralen Bohrkrone 37 ein Stück
vorgeschoben werden, ohne daß die Schlagbewegung auf das Schutzrohr 19 übertragen
wird. Auf diese Weise führt sowohl die zentrale Bohrkrone 37 als auch die Ringbohrkrone
45 Schlag und Drehbewec3ungen aus, ohne daß die Schlagkraft von der Stange 12 au£
das Schutzrohr 19 übertragen würde. Umgekehrt wird
allerdings die
Drehbewegung des Schutzrohres 19 durch die Ansätze 46 auf die zentrale Bohrkrone
und damit auf die Stange 12 übertragen. Die Stange 12 überträgt jedoch kein wesentliches
Drehmoment.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 und 3 kann die Stange mit
der zentralen Bohrkrone 37 aus dem Bohrloch herausgezogen werden, während das Schutzrohr
19 mit dem Rohrstück 41 und der Hülse 43 zunächst im Bohrloch verbleibt.
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Dann kanii Zement oder dgl . in das 13Ohrloct1 eineJobracI1t werden,
wobei das Schutzrohr 19 während der so erfolgenden Auskleidung der Bohrlochwand
langsam hochgezogen wird.
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Die Möglichkeit des Herausziehens der Stange mit der Bohrkrone aus
dem Schutzrohr besteht auch bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4, das sich von
demjenigen der Fig. 2 und 3 nur durch das vordere Ende des Schutzrohres bzw.
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durch die Bohrkrone unterscheidet. Gemäß Fig. 4 ist eine bekannte
Exzenterbohrkrone 50 an dem vorderen Ende der Stange 12 angebracht. Die Exzenterbohrkrone
50 weist einen axial gerichteten Kern 51 auf, der ein Führungsloch bohrt und zur
Zentrierung der Bohrkrone bzw. der Stange 12 dient.
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Von dem axialen Kern 51 steht seitlich ein Exzenterstück 52 ab, das
bei seinem Umlauf einen Bohrlochdurchmesser bohrt bzw. fräst, der mindestens so
groß ist wie der Außendurchmesser des Schutzrohres 19.
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An das vordere Ende des Schutzrohres 19 ist eine Ringbohrkrone 52
angeschraubt, die den Bohrlochrand abfräst, wenn von diesem noch einzelne Stücke
vorstehen'sollten. Das Schutzrohr 19 vollführt eine reine Drehbewegung, während
die Stange 12 Schlag- und Drehbewegungen ausführt. Zu diesem Zweck ist an dem rückwärtigen
Ende der Stange 12 ein
Keilstück 54 angebracht, das in einer entsprechenden
Nutführung 55 im Inneren der Antriebshülse 24 axial verschiebbar ist. Das Keilstück
54 ist Bestandteil eines Ansatzes 56, der die Stange 12 verlängert und auf den der
Schlagkolben 10 auf schlägt. Durch den Schlagkolben 10 geht, ebenso wie durch den
Ansatz 56, das Rohr 36 für die Spülflüssigkeit hindurch. Das Schutzrohr 19 ist über
die Auswurfglocke 38 mit der Antriebshülse 24 verbunden. Auf diese Weise wird das
Schutzrohr 19 gedreht, während die Stange 12 von ihrem rückwärtigen Ende her gedreht
und gleichzeitig geschlagen wird.
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Zum Herausziehen der Bohrkrone 50 wird die Stange 12 aus dem Bohrloch
zurückgezogen, wobei die Bohrkrone 50 sich innerhalb des Schutzrohres 19 schrägstellt
und auf diese Weise durch das Schutzrohr hindurchgezogen werden kann.
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Die Bohrkrone kann also aus dem Bohrloch gezogen werden, während das
Schutzrohr 19 in diesem verbleibt.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 wird die Stange 12 ebenfalls
von ihrem rückwärtigen Ende her gedreht und geschlagen, während das Schutzrohr 19
lediglich gedreht wird.
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Der Ansatz 13, der von dem rückwärtigen Ende der Stange 12 in die
Antriebshülse 24 hineinragt, hat bei diesem Ausführungsbeispiel polygonförmigen,
z.B. sechseckigen, Querschnitt und er paßt in einen entsprechenden Innensechskant
60 der Antriebshülse 24 hinein. Auf diese Weise wird die Stange 12 von der Antriebshülse
24 rotatorisch mitgenommen, während sie axial in der Antriebshülse verschiebbar
ist.
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Die Antriebshülse 24 ist mit einem Mitnehmerstück 61 verbunden, das
über ein Zwischenstück 62 mit dem Schutzrohr 19 in Verbindung steht. Durch das Mitnehmerstück
61 führen
Bohrungen 63 hindurch, durch die Spülmittel aus der Antriebshülse
in das Zwischenstück 62 und von dort in den Ringraum zwischen Schutzrohr 19 und
Stange 12 gelangt.
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Das Spülmittel wird durch einen Anschlußstutzen 64 in einen den Schlagkolben
10 umgebenden Raum 65 geleitet, in dem sich auch die Antriebshülse 24 befindet.
Von dort gelangt die Spülflüssigkeit durch das Mitnehmerstück 61 und das Zwischenstück
62 in das Schutzrohr 19, aus welchem es an der Bohrkrone 66 austritt. Der Bohrschlamm
wird zwischen dem Schutzrohr 19 und der Bohrlochwand hochgespült. Um dies zu erleichtern,
sind außen an dem Schutzrohr 19 wendelförmige Rippen 67 angebracht, die bei der
Drehung des Schutzrohres die Förderung des Bohrschlammes unterstützen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 kann die Bohrkrone erst aus
dem Bohrloch herausgezogen werden, nachdem das Schutzrohr 19 herausgezogen wurde.
Der Außendurchmesser der Bohrkrone 66 ist größer als der Durchmesser des Schutzrohres.
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Dieselben Verhältnisse, wie in Fig. 5, sind auch bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 6 anzutreffen, jedoch ist dort die Bohrkrone 68, deren Außendurchmesser
ebenfalls größer ist als derjenige des Schutzrohres 19, über einen Abreißkeil 69
mit einem Zwischenstück 70 verbunden, das am vorderen Ende der Stange 12 angebracht
ist. Der Abreißkeil 69 zerbricht beim Herausziehen der Stange 12 aus dem Schutzrohr
19, also wenn die Bohrkrone 68 gegen das Vorderende des Schutzrohres stößt. Die
Bohrkrone 68 verbleibt also im Bohrloch (verlorene Bohrkrone).
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Die Erfindung bietet gegenüber vergleichbaren Vorrichtungen bekannter
Bauart außer den oben schon genannten Vorteilen
den weiteren Vorteil,
daß die Längen der Stange und des Schutzrohres nicht exakt aufeinander abgestimmt
sein müssen. Sind mehrere Stangen oder Schutzrohre aneinandergeschraubt, so addieren
sich die Längenabweichungen vom Sollmaß, was bei der erfindungsgemäßen Drehschlag-Bohrvorrichtung
leicht ausgeglichen werden kann. Außerdem ist eine exakte Anpassung der beiden Längen
aneinander nicht erforderlich.
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L e e r s e i t e