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Schutzvorrichtung für elektrisch angetriebene
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Schneidemaschinen
Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung
für elektrisch angetriebene Schneidemaschinen, insbesondere einen Finger-bzw. Handschutz
für elektrisch angetriebene Stoff-Zuschneidemaschinen.
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Für das Zuschneiden von Textilien, Plastikmaterial, Kunstleder, Schaumgummi
etc. werden Elektro-Handschneide-Maschinen verwendet, die in der Regel auf einer
an den Kanten stark abgeflachten auf flachen Rollen laufenden Fuß- bzw. Grundplatte
montiert sind. Derartige Maschinen arbeiten z.B mit einem Vierbogenmesser, Rundmesser,
Vertikalmesser oder einer anderen Messeranordnung. Beim Zuschneiden führt man mit
einer Hand die Maschine, die andere Hand liegt auf den Stofflagen, um ein Verrutschen
der Stofflagen zu verhindern. Die mit dem Festhalten der Stofflagen beschäftigte
Hand befindet sich dabei immer in der Nähe der Messerschneide. Zur Verminderung
der Verletzungsgefahr besitzen diese Maschinen einen Hand-bzw. Fingerschutz. Bei
diesem Hand- bzw. Fingerschutz handelt es sich in der Regel um einen Metallbügel,
der vor der Messerschneide bis auf die Stofflage heruntergeklappt werden kann.
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Diese bekannten Schutzvorrichtungen haben jedoch mehrere Nachteile.
Erstens ist ihre Funktion völlig unabhängig von der Motorfunktion, duh. mit der
Maschine kann auch bei hochgezogenem Schutzbügel und somit mit völlig freiliegendem
Messer gearbeitet werden. Zweitens muß der Schutzbügel immer per Hand hochgezogen
und nach dem Einführen der Maschine in die Stofflagen wieder per Hand heruntergeklappte
werden.
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Praktisch steht für die Betätigung dieses Schutzbügels nur die mit
dem Festhalten der Stofflagen beschäftigte Hand zur Verfügung. Bei Betätigung des
Schutzbügels muß man daher die Stoffiagen loslassen, diese können sich indessen
verschieben.
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Da die Motorfunktion völlig unabhängig von der Schutzbügelfunktion
ist und der Schalter sich am Griff der Maschine befindet,
kann es
leicht geschehen, daß der Motor bereits vor oder beim Herunterklappen des Schutzbügels
eingeschaltet wird und dabei die Hand verletzt wird. Drittens kann der Schutzbügel
bei der Arbeit mehr oder weniger weit nach oben verrutschen, so daß er seine Schutzfunktion
ganz oder teilweise verliert. Viertens ist er oft bei der Arbeit hinderlich, da
er relativ starr und nicht transparent ist Deswegen wird oft mit hochgezogenem Schutzbügel,
d.h. mit freiliegendem Messer, gearbeitet, was natürlich die Verletzungsgefahr erhöht.
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Die relativ hohe Zahl der Verletzungsfälle beim Arbeiten mit Stoff-Zuschneidemaschinen
ist daher in der Textilindustrie noch immer ein ernstes Problem.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schutzvorrichtung
für elektrisch angetriebene Scheidemaschinen, insbesondere eine Hand- bzw. Fingerschutzvorrichtung
für Elektro-Stoff Zuschneidemaschinen zu schaffen, die Verletzungen wirksamer verhindert
als die oben erwähnten bekannten Vorrichtungen, die das Arbeiten mit der Schneidemaschine
weniger behindert und die vom Griff der Schneidemaschine aus betätigt werden kann,
so daß die andere Hand sich ganz der Führung und dem Festhalten der Stofflagen widmen
kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schutzvorrichtung der oben erwähnten
Art, die gekennzeichnet ist durch einen Fühler kopf an einem Fühlerstab, der einen
Schalter im Stromkreis der Schneidemaschine betätigt, sowie einen Fingerschutz an
einem Trägerstab, der vom Handgriff der Schneidemaschine aus über eine Hebelsystem
gehoben und gesenkt werden kann.
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Das Hebelsystem greift an einem am Trägerstab befestigten Zapfen an,
vorzugsweise befindet sich dieser Zapfen an einem den Trägerstab umschließenden
verstellbaren Ring.
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Vorzugsweise sind Träger- und Fühlerstab in einer Führungs-bzw. Halterbuchse,
die über einen Halter an der Maschine befestigt ist, verschiebbar gelagert.
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Der Fühlerstab wird vorteilhaft in einer Bohrung oder Nut im Trägerstab
beweglich geführt.
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Der Fühlerstab weist vorzugsweise einen oder mehrere Anschläge auf,
mit denen der Betätigungsspielraum des Schalters bzw.
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das Schalterspiel eingestellt werden kann.
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Der Trägerstab ist vor der Schneide des Messers gehaltert und der
Fingerschutz am unteren Ende des Trägerstabes ist vorzugsweise als transparenter
Kunststoffbügel ausgebildet, der die Schneide des Messers vorne und seitlich abschirmt.
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Die Erfindung sei nachfolgend anhand der beispielshaften Figuren I
bis III näher erläutert: Fig I zeigt eine Ansicht der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung.
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Fig. II zeigt einen Querschnitt des unteren Endes des Trägerstabes
mit daran befestigtem Fingerschutzbügel.
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Fig. III zeigt eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer an
einer Elektro-Handschneidemaschine befestigten erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung.
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Eine erfindungsgemäße Schutzvorrichtung, wie sie z.B. in Fig. I dargestellt
ist, besteht im wesentlichen aus einem Fühler (1, 2), einem Trägerstab (4), einem
Schalter (9), einem Finger- bzw. Handschutz (3), einem Halter (6, 7) und einem Hebelsystem
(11, 12, 13, 14).
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Der Fühlerstab trägt an seinem unteren Ende einen Fühler
kopf
(1) der vorzugsweise aus einem transparenten, gleitfähigen Material, vorzugsweise
aus Plexiglas, besteht. Der Fühlerstab, der aus Metall oder einem anderen genügend
formstabilen Material besteht, verläuft in einer Nut oder Bohrung im Trägerstab
(4). Der Fühlerstab muß sich relativ zum Trägerstab in Längsrichtung leicht verschieben
lassen, damit der Fühlerkopf bei den Gleitbewegungen über das zu schneidende Material
sämtlichen Niveauänderungen folgen kann. Mit Hilfe eines Anschlages (8 oder 165
kann der Fühler in seiner Beweglichkeit nach unten so eingestellt werden, daß der
Schalter (9) den Stromkreis des Antriebsmotors der Schneidemaschine unterbricht,
wenn sich keine Stofflage zwischen dem Fühler kopf (1) und der Grundplatte (21)
befindet. In diesem Falle hängt der Fühlerkopf frei unmittelbar über der Grundplatte
und der Schalter (9) im Stromkreis der Antriebsmaschine ist geöffnet. In dieser
Fühler- und Schalterstellung ist es daher nicht möglich, die Antriebsmaschine durch
den Handschalter (17) am Griff der Schneidemaschine in Gang zu setzen.
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Nur wenn beide Schalter (17 und 9) geschlossen sind, läuft der Motor
der Schneidemaschine. Wird der Fühlerkopf (1) durch Unterschieben von Stoff aeringfügig
angehoben, wird der Schalter (9) geschlossen und der Motor kann durch Betätigung
des Handschalters (17) am Griff der Maschine eingeschaltet werden. Die erfindungsgemäße
Schutzvorrichtung verhindert somit ein unbeabsichtigtes Einschalten durch Betätigung
des Handschalters am Griff der Maschine, wenn das Gerät auf der Arbeitsfläche abgestellt
ist, d.h. wenn sich praktisch kein Material zwischen Fühlerkopf und Grundplatte
befindet.Trägerstab und Fühler werden von einer Haltevorrichtung (6, 7) vor der
Messerschneide des Arbeitsgerätes gehalten, so daß bereits auf diese Weise ein guter
Handschutz gewährleistet ist. Dieser Schutz wird jedoch durch einer Fingerschutzbügel
(3), der am unteren Ende des Trägerstabes (4) befestigt ist, noch vervollständigt.
Der Fingerschutzbügel (3) besteht vorzugsweise aus transparentem,
steifem
Kunststoffmaterial, besonders vorteilhaft ist Acrylglas (Plexiglas). Dieser Fingerschutzbügel,
der beispielsweise im Schnitt auch in Fig. II dargestellt ist, umfaßt U-förmig die
Schneide des Messers, erlaubt also weder eine Berührung des Messers von vorne noch
von der Seite.
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Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung ist
der, daD der Trägerstab (4) mit Fühler (1, 2), Schalter (9) und Fingerschutzbügel
(3) mit Hilfe eines Hebelsystems (12, 13) vom Handgriff der Schneidemaschine aus
angehoben werden kann, wenn die Maschine zum Beispiel in die Stofflagen eingeführt
werden soll. Bei den bisher bekannten Schutzvorrichtungen mußte zu diesem Zwecke
mit der die Stofflagen haltenden Hand der Schutzbügel zuerst hochgehoben und nach
dem Einführen der Stofflagen wider heruntergeschoben werden, dabei kam es häufig
vor, daß die Maschine absichtlich oder unabsichtlich mit der anderen Hand bereits
eingeschaltet wurde und die mit dem Einführen des Stoffes und dem Herauf- oder Herunterklappen
des Schutzbügels beschäftigte Hand verletzt wurde.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine Verletzung in diesem
Stadium grundsätzlich nicht mehr möglich, da die Maschine bei angehobenem Fingerschutz
automatisch ausgeschaltet ist. Beim Anheben der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung
rutscht nämlich der Fühler so weit herunter, wie es der Anschlag (8, 16) zuläßt,
in dieser untersten Stellung ist der Schalter (9) geöffnet, so daß der Stromkreis
unterbrochen ist und die Maschine vom Schalter (17) des Handgriffes aus nicht eingeschaltet
werden kann. Sobald die Stofflagen zwischen Fühlerkopf (1) und Grundplatte (21)
eingeführt worden sind, wird durch Loslassen des Handgriffes des Hebels (13) der
Trägerstab (4) mit den daran befestigten Einrichtungen in die Arbeitsstellung abgesenkt,
so daß der Fühlerkopf (1) auf der obersten Stofflage aufsitzt. Beim Aufsetzen des
Fühlerkopfes (1) verschiebt sich der Fühlerstab (2) nach oben
und
schließt den Schalter (9), so daß jetzt durch Betätigung des Handschalters (17)
die Maschine vom Handgriff aus eingeschaltet werden känn Das Hebelsystem t12i 13)
wird zweckmäßig so an der Maschine befestigt, daß'der'Griff des Hebels (13) von
der den Handgriff der Schneidemaschine bedienenden Hand betätigt werden kann. Das
Hebelsystem ist geeigneterweise mit dem Trägerstab (4) der Schutzvorrichtung verbunden,
um letztere anheben und absenken za können. Eine vorteilhafte Möglichkeit ist die,
am Trägerstab (4) einen in der Höhe verstellbaren Ring (5) mit einem Bolzen anzubringen.
Das Hebelsystem kann an diesem Bolzen angreifen und mit dem Ring kann man das Niveau
einstellen. Das Hebelsystem kann durch Anschläge, zum Beispiel einen Bolzen in einem
Schlitz (14) auf bestimmte Grundstellungen fixiert werden.
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Der Trägerstab (4) gleitet leicht in einer Hülse bzw. Führungsbuchse
(6), die ihrerseits über einen Halter (7) an der Maschine befestigt ist.
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Anstelle des in Fig.I oder III dargestellten Hebelsystems kann eine
beliebige andere Vorrichtung zum Anheben und Absenken der Schutzvorrichtung verwendet
werden, zum Beispiel ein am Griff der Schneidemaschine befestigter Kniehebel, der
über einen Bowdenzug die Schutzvorrichtung anhebt bzw. absenkt.
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Figur III zeigt eine schematisierte, erfindungsgemäße Vorrichtung,
befestigt an einer üblichen Elektro-Stoff-Zuschneidemaschine. In der in Figur III
dargestellten Ausführungsform wird durch Anziehen des Hebels 13 in Richtung zum
Handgriff der Schneidemaschine hin, über einen zweiten, kleineren Hebel (12) die
Schutzvorrichtung angehoben9 Dann führt man den Stoff an das Messer der Maschine
heran, läßt den Hebel (13) los, dabei gleitet der Trägerstab (4) in der Hülse (6)
nach
unten, bis der Fühlerkopf (1) auf dem Stoff aufsitzt und den
Schalter (9) schließt. Erst dann kann über den Handschalter (17) am Handgriff der
Maschine letztere in Gang gesetzt werden.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich wie folgt
zusammenfassen: Die Schutzvorrichtung erlaubt ein Einschalten des Motors der Schneidemdschine
nur im herabgelassenen, betriebsbereiten Zustand, ein Arbeiten mit freiliegendem
Messer ist daher nicht möglich. Die Schutzvorrichtung wird mit der gleichen Hand
betätigt, die auch die Schneidemaschine führt, so daß sich die andere Hand ganz
dem Zuführen und Festhalten der Stofflagen widmen kann. Bei Verwendung eines transparenten
Schutzbügels ist die Sicht auf den zuzuschneidenden Stoff praktisch nicht behindert.
Die Schutzvorrichtung kann bei der Arbeit nicht unbeabsichtigt nach oben rutschen,
wird sie aus irgendeinem Grunde angehoben, so schaltet sie in dem Augenblick den
Motor aus, wo sich der Fühlerkopf von der Unterlage löst.
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