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Füllkörper
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Die erfindung betrifft einen Füllkörper für Reaktionen, Stoff-und
Wärmeaustauschvorgänge zwischen zwei Phasen, wie zum Beispiel Flüssigkeiten und
Gasen oder Dämpfen, oder sowohl auch zwischen zwei ineinander unlöslichen Flüssigkeitsphasen
selbst.
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Der Füllkörper besteht im wesentlichen aus einem in die Form einer
Kurve gebogenen Streifen mit einem oder mehreren von diesen abstehenden Lappen.
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Füllkörper werden in der Technik für die oben genannten Zwecke in
großem Maßstab angewendet. Die häufigst angewendeten Füllkörper sind verschiedene
Arten von Ringen und Sattelkörpern. In den meisten Fällen berühren sich die Phasen
im Gegenstrom, obwohl es aber auch Fälle gibt, in welchen die gegenseitige Berührung
im Gleichstrom oder Kreuzstrom geschieht.
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Im Gegenstrom wird die Flüssigkeit oben in einen senkrechten Turm
auf einen geeigneten Flüssigkeitsverteiler gebracht. Die derart verteilte Flüssigkeit
fällt dann auf das sich darunter befindende Schüttgutbett, welches aus den einzelnen
Füllkörpern in mehr oder weniger dichter Anordnung besteht. Bezweckt wird, daß die
Flüssigkeit eine möglichst große Oberfläche der Füllkörper benetzt.
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Das Gas, zum Beispiel kohlensäurehaltige Luft, wird von unten in den
Turm eingeblasen. Die Flüssigkeit, in diesem Falle eine wäßrige Lösung von NaOH,
fließt und tropft an den Oberflächen der Füllkörper entlang nach unten, während
sich das Gas durch die Zwischenräume des Schüttgutes an den Oberflächen der Füllkörper
entlang
nach oben bewegt. Während dieses Aufstiegs des Gases im Turm erfährt das Gas einen
Druckverlust, welcher so niedrig wie möglich gehalten werden muß. Ss ist also klar,
daß durch den Gebrauch der Füllkörper die wirksame Oberfläche, an welcher sich Flüssigkeit
und Gas berühren, stark vergrößert worden ist. Im genannten Beispiel fällt als Reaktionsprodukt
Natron an. Zahllose chemische Reaktionen werden jedoch in solchen Türmen durchgeführt,
und die Anwendung eines Füllkörpers ist nicht auf eine bestimmte Reaktion beschränkt.
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Die wesentlichen higenschaften und Erfordernisse eines technisch hervorragenden
Füllkörpers wären wie folgt: Die Anordnung der einzelnen Füllkörper im Schüttgutbett
soll möglichst regellos sein, so daß sich die einzelnen Füllkörper gegenseitig in
vieler Weise und sehr oft berühren. Dadurch wird eine gute Flüssigkeitsverteilung
im Schüttgutbett gewährleistet. Die regellose Anordnung verhütet ferner, daß sich
die Füllkörper gegenseitig abdecken und so die anderweitig benetzbaren Oberflächen
wesentlich verringern. Dies geschieht besonders oft bei den gemäß dem Stand der
Technik als Ringe oder Sattelkörper ausgebildeten Füllëkörpernf die sich im Schüttgutbett
in Reihen anordnen und damit ihre Oberflächen gegenseitig verdecken und sich damit
blokkieren. Dies heißt, daß die wirksame Oberfläche dieser Füllkörper nicht das
erstrebte und theoretisch mögliche Maximum aufweist.
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Die Füllkörper sollen ein geringes Gewicht haben und nur einen geringen
Gasdruckverlust verursachen. Ferner, wenn die Füllkörper einmal in ein Schüttgutbett
aufgeschüttet sind, sollen die Füllkörper nicht mehr nach unten ins Rutschen kommen
und dadurch den Gasdruckverlust vergrößern. Dies ist besonders zu berücksichtigen
bei exothermen Reaktionen, wo sich nach Einsatz der Reaktion im Turm dessen Wandung
ausdehnt und das Schüttgut dann die Tendenz hat, nach unten nachzurutschen. Dadurch
vergrößert sich der Druckverlust, dem das Gas bei seinem Durchtritt durch den Turm
ausgesetzt ist, oft erheblich. Wie einfach zu verstehen ist, hat letztere Tatsache
nachteilige Folgen in Hinsicht der Energieerfordernisse, welche aufgewendet werden
müssen, um die Reaktion
durchzuführen.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen
Füllkörper so auszubilden, daß sich die zu einem Bett in regelloser Anordnung aufgeschütteten
Füllkörper bei großer Gesamtoberfläche mechanisch maximal miteinander verhaken oder
verankern und damit auch bei starken Temperaturschwankungen und erheblichen Dehnungen
und Zusammenziehungen in der Turmwand eine in sich geschlossene mechanisch feste
Struktur bilden.
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Diese Aufgabe wird bei einem Füllkörper der eingangs genannten Gattung
nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Streifen im wesentlichen nur in der Längsrichtung
in die Form einer offenen Kurve gebogen ist, daß der Streifen mindestens einen Materialausschnitt
oder Durchbruch aufweist und daß er mindestens zwei gekrümmte Lappen aufweist, welche
bis zu verschiedener Länge in das Innere des Füllkörpern hineinragen. Der Streifen
entspricht somit im wesentlichen der Form eines Halbzylinders, der sich über ungefähr
1800 erstreckt, in welchem die Wandung des Streifens von Ausschnitten durchbrochen
ist und von welcher eine entsprechend große Anzahl von Lappen vorzugsweise nach
innen, gegebenenfalls aber auch nach außen ragt.
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Die Kurve, in die der Streifen gebogen ist, kann ein Teil eines Kreisbogens.sein.
Sie kann aber auch Teil einer Ellipse, Parabel, Hyperbel oder einer Zusammenstellung
dieser geometrischen Figuren sein. Der Streifen erstreckt sich vorzugsweise über
einen Bogen von 90 bis 1800.
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Wenn die Füllkörper aus Metall hergestellt sind, dann ist es im allgemeinen
zweckmäßig, die Lappen aus dem Material herauszudrükken und nach innen zu biegen.
Wenn die Füllkörper dagegen aus plastischen Massen, Steinzeug oder anderen Werkstoffen
hergestellt werden, empfiehlt es sich, die Lappen nicht aus dem Material herauszubbgen,
sondern sie anderweitig zustange zu bringen.
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Die Erfindung ist in diesem Sinne gedacht, daß der in Kurvenform gebogene
Streifen eine weit offene Form darstellt und dadurch
Kurven von
verschiedener geometrischer Art umfaßt. So ist es denkbar, daß die Kurvenform der
Gleichung eines Teilkreises folgen kann, sowie auch der einer Teilellipse, oder
einer Parabel, einer Hyperbel, oder irgendeiner Kombination der soeben genannten
Kurven, ohne von der Erfindung abzuweichen. Ferner ist gedacht, daß die Kurvenform
im wesentlichen nur in einer Richtung, nämlich der Längsrichtung des Streifens,
verläuft, und sich dadurch von hUll-und Sattelkörpern unterscheidet, welche wie
bekannt, auch in &uerrichtung gebogen sind. In den meisten Fällen ist es erwünscht,
daß die Kurvenform der erfindung einem Teilzylinder entspricht.
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Die bevorzugte Ausbauweise ist ein Teilzylinder, welcher sich von
nicht weniger als 900 zu ungefähr 1800 erstreckt.
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Die Form der Lappen kann sehr verschieden sein. Die Lappen können
sowohl ebenfalls gekrümmt sein oder sowohl gerade sein, ohne von dem Sinne der erfindung
abzuweichen. xs wurde aber gefunden, daß gekrümmte Lappen wegen ihrer höheren Leistungsfähigkeit
und ihrer oft leichteren Herstellung vorzuziehen sind. Die Lappen können in verschiedenen
Anordnungen erscheinen. Im folgenden wird dies im einzelnen erläutert.
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Damit erhält der Streifen die Form eines nach einer Seite offenen
Halbkreises. Bei Sinschütten solcher Streifen in einen Turm werden sich diese vielfach
mit diesen ihren offenen Seiten aneinanderlegen. Damit greifen die Lappen ineinander
oder legen sich an den Streifen eines benachbarten Füllkörpers an und verhaken sich
mit diesen. Bei der Mehrheit der möglichen gegenseitigen Lagen benachbarter Füllkörper
werden sich damit die Streifen und Lappen eines Füllkörpers mit denen eines benachbarten
Füllkörpers verhaken und verkrallen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß in vielen
Fällen mehr als zwei Füllkörper so zueinander liegen, daß sich auch mehr als zwei
Füllkörper gegenseitig verhaken und verkrallen, eine Situation, welche für verbesserte
Flüssigkeitsverteilung innerhalb des Schüttgutes sehr günstig ist.
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Die vorteilhafte Auswirkung ist, daß ein aus solchen Füllkörpern aufgeschüttetes
Bett eine hohe mechanische Stabilität aufweist.
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Die Füllkörper können nur noch sehr wenig gegeneinander verrutschen.
Die
an einer Seite offenen Füllkörper führen auch zu einer hohen Dichte oder einer hohen
wirksamen Oberfläche des aus ihnen aufgeschütteten Bettes. Damit ergibt sich eine
gute Flüssigkeitsverteilung. Diese stellt sich schon an der Spitze des Turmes ein.
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Die aufgesprühte Flüssigkeit verteilt sich schon auf einer kurzen
Wegstrecke über dem gesamten Querschnitt des Turmes. Ss treten keine oder nur geringe
tote Randbereiche auf. Damit läßt sich der Turm bei gleicher wirksamer Oberfläche
im Vergleich zu Türmen, die mit bekannten Füllkörpern aufgeschüttet sind, kürzer
ausbilden. Die einseitig offene Form der Füllkörper bewirkt weiter, daß sie eine
größere Zahl von Stellungen gegeneinander einnehmen können. Dies bewirkt wieder
Turbulenzen in dem von unten nach oben durch den Turm durchtretenden Gasstrom. Damit
steigen der Wirkungsgrad und die Ausbeute. Infolge der gegenseitigen Verhakung und
Verankerung behalten die Füllkörper ihre Lage auch bei Temperaturänderungen weitgehend
bei. Damit bleiben der Strömungswiderstand und die dadurch bedingten Druckverluste
über der Zeit weitgehend konstant.
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Die sich durch die gegenseitige Verhakung ergebende erhöhte mechanische
Festigkeit setzt die auf einen einzelnen Füllkörper wirkenden Gewichte herab. Damit
lassen sich diese bei gleicher Oberfläche dünner ausbilden. Mit dieser geringeren
Wandstärke sinkt das Gewicht eines aufgeschütteten Bettes. Gleichzeitig wird an
Material gespart. Insbesondere bei Verwendung hochwertiger Legierungen für die Füllkörper
führt dies zu wesentlichen Kosteneinsparungen.
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Der erfinderische Grundgedanke läßt sich'in zahlreichen Ausführungsformen
verwirklichen. Diese bilden zum Teil den Gegenstand von Unteransprüchen. Im folgenden
werden diese Ausführungsformen unter Bezug auf die Zeichnung näher beschrieben.
In dieser ist: Fig. 1 die perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Füllkörpers, Fig. 2 eine Ansicht auf diese Ausführungsform in Richtung des Pfeiles
II in Fig. 1 (die Länge des Füllkörpers ist mit
t8L bezeichnet),
Fig. 3 eine weitere Ansicht auf diese Ausführungsform in Richtung des Pfeiles III
in Fig. 1 (die Höhe und Breite des Füllkörpers sind durch H" und "W" bezeichnet),
Fig. 4 eine Aufsicht auf eine Ausführungsform mit sechs gleich langen Lappen, Fig.
5 eine Aufsicht auf eine ähnliche Ausführungsform, bei der die Lappen am Rand jedoch
kürzer und die in der Mitte länger sind, Fig. 6 ein Schnitt durch eine Ausführungsform,
wobei die Länge der Lappen und der zugehörigen Ausschnitte zu ersetzen ist, wobei
die Lappen anders als bei Fig. 5 angeordnet sind, jedoch auch außen kürzer und in
der Mitte länger sind, Fig. 7 eine Aufsicht auf eine Ausführungsform mit noch anderer
Anordnung der Lappen, Fig. 8 eine Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform, bei
der sich die kürzeren Lappen kreuzen, während sich die längeren Lappen ohne Berührung
einander annähern, Fig. 9 eine Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform, bei der
sich die langen Lappen zweimal und die kurzen Lappen nur einmal kreuzen, Fig.1O
eine Aufsicht auf eine ähnliche Ausführungsform wie bei Fig. 9, bei der sich die
großen Lappen jedoch nur bis zur gegenseitigen Berührung einander nähern, Fig.11
die Aufsicht auf eine Ausführungsform, bei der die kurzen und langen Lappen vertauscht
angeordnet sind, Fig.12 ein Schnitt durch eine Ausführungsform aus Kunststoff und
Fig.13
eine Darstellung ähnlich P wie Fig. 12, jedoch mit zusätzlichen Lappen, welche von
beiden Seiten der Ausschnitte in das Innere hineinragen.
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Der Füllkörper 12 besteht im wesentlichen aus dem Wandteil 14, den
aus ihm heraus gedrückten und in das Innere hineinragenden Lappen 16 und den dabei
gebildeten Ausschnitten 18. In den Figuren 2 und 3 sind die Länge, die Höhe und
die Breite des Füllkörpers mit L, H und W bezeichnet. Bei halbkreisförmigen oder
halbelliptischen Füllkörpern wird L ungefähr das Doppelte von H betragen. W ist
für beste Resultate ungefähr L oder ein wenig kleiner. Es wurde gefunden, daß diese
Bemessung zu optimaler Anordnung der Füllkörper im Schüttgut führt, was sich in
günstiger Wirkungsweise ausdrückt. Zusätzlich ergibt sich eine maximal mögliche
Anzahl von gegenseitigen Berührungen zwischen dem einzelnen Füllkörpern, was sich
vorteilhaft auf die nee innere Flüssigkeitsverteilung auswirkt.
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Der Wandteil 14 besteht im allgemeinen aus einem kontinuierlichen
Materialstück von glatter Oberfläche, so daß diese der über sie fließenden Flüssigkeit
keinen Widerstand entgegenstellt und die Flüssigkeit leicht abtropfen kann. Die
glatte Oberfläche führt auch zu geringer Verschmutzung, was in der Technik sehr
wichtig ist.
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Im allgemeinen wurde gefunden, daß die Lappen bis zum Mittelpunkt
des Füllkörpers oder etwas weiter reichen können, aber mindestens bis zu einem Fünftel
des Füllkörperradius verlaufen sollen. Ferner wurde gefunden, daß Füllkörper mit
ungleich langen Lappen besonders günstige Wirkungsgrade aufweisen. Am Beispiel der
folgenden Figuren wird dies näher erläutert.
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Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform mit sechs Lappen 16a bis 16f, die
sämtlich in der gleichen Richtung gekrümmt sind. Sämtliche Lappen sind gleich lang
und ragen ungefähr halbwegs in das Innere des Füllkörpers hinein. Diese Ausführungsform
ist besonders günstig und einfach aus Metall herzustellen. Die sechs Lappen lassen
sich ohne weiteres in zwei zueinander parallelen Reihen mit je
drei
Lappen herstellen. Diese Ausführungsform wurde bei der Gasabsorption eingehend geprüft
und hat sich gegenüber üblichen Pakkungen aus zum Beispiel Pall-Ringen als bedeutend
überlegen gezeigt. Die ergebnisse werden im einzelnen noch weiter unten beschrieben.
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imine bedeutende weitere Verbesserung im Wirkungsgrad bei der Gasabsorption
tritt ganz unerwartet noch dann ein, wenn die gleich langen Lappen gemäß Fig. 4
durch Lappen verschiedener Länge und verschiedener Anordnung ersetzt werden. Fig.
5 zeigt sechs in der gleichen Richtung verlaufende Lappen von verschiedener Länge.
Die außen liegenden Lappen 16a und 16f sind am kürzesten, während die weiter innen
liegenden Lappen 16b und 16e länger werden und die in der Mitte liegenden Lappen
16c und 16d am längsten sind. Die außen liegenden Lappen 16a und 16f ragen bis auf
ungefähr ein Viertel des Halbmessers des Füllkörpers in diesen bis zu dessen Mittelpunkt
C, während die Lappen 16b und 16e bis ungefähr zur Hälfte des Füllkörpers in diesen
hineinragen. Die mittleren Lappen 16c und 16d ragen bis fast zum Mittelpunkt C.
Wie dargestellt, sind die Lappen verschieden lang. ebenso können sie aber auch gleich
lang und dann verschieden gebogen sein. Auh dann enden sie in unterschiedlichem
Abstand vom Mittelpunkt C.
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sinne weitere abgeänderte Ausführungsform wird in Fig. 6 gezeigt.
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Auch sie weist sechs Lappen in zwei zueinander parallelen Reihen auf.
In den beiden Reihen sind die Lappen verschieden gerichtet.
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Ebenso sind die Lappen wieder verschieden lang. Die kurzen Lappen
liegen außen und die langen Lappen 16c und 16d liegen in der Mitte. Da die Lappen
in den beiden Reihen verschieden gerichtet sind, kreuzen sie sich paarweise. Es
ist ferner zu bemerken, daß die Lappen die gleiche Länge wie ihre zugehörigen Ausschnitte
aufweisen. Daher läßt sich diese Ausführungsform sehr einfach durch Ausstanzen aus
einem Metallstreifen herstellen.
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Fig. 7 zeigt eine weitere Änderung der Anordnung der Lappen. Es handelt
sich wieder um sechs gleiche Lappen mit im wesentlichen der gleichen Anordnung wie
bei Fig. 6. Die beiden mittleren Lappen kreuzen sich jedoch zweimal, während sich
die äußeren Lappen
nur einander annähern. Diese Ausführungsform
ist ganz besonders günstig und weist in ihrer technischen Anwendung einen hohen
Wirkungsgrad auf.
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bine weitere Änderung bei der Anordnung der Lappen zeigt Fig. 8.
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Die außen liegenden Lappen kreuzen sich, während die in der Mitte
liegenden langen Lappen einen größeren Abstand voneinander aufweisen und sich nicht
kreuzen.
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Weitere Lappenanordnungen zeigen die Figuren 9 und 10. Bei beiden
Figuren kreuzen sich die außen liegenden Lappen einmal, während sich bei Fig. 9
die in der Mitte liegenden Lappen zweimal kreuzen und in Fig. 10 nur gerade einander
annähern.
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Fig. 11 zeigt eine Ausführungsform, bei der sich sämtliche Lappen
kreuzen. Jedoch liegen die kurzen Lappen in der Mitte, während sich die vier langen
Lappen außen befinden. Man sieht, daß sämtliche Lappen in verschiedenem Abstand
vom Mittelpunkt C enden.
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Die Ausführungsformen nach den Figuren 4 bis 11 wurden im Hinblick
auf ihre Druckverluste geprüft. Es wurde gefunden, daß sie den üblichen Pall-Ringen
von etwa gleicher Größe überlegen waren.
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Füllkörper mit einer Lappenanordnung gemäß den Figuren 4 und 7 wurden
dann noch eingehend auf ihren Wirkungsgrad bei der Gasabsorption untersucht, und
es wurden unmittelbare Vergleiche mit Pall-Ringen entsprechender Größe angestellt.
Der Versuchsturm hatte einen lichten Durchmesser von 35 cm. In sämtlichen Fällen
lag die Schüttguthöhe bei 1,5 m. Bei der Absorption handelte es sich um das Entfernen
von C02 aus Luft. Die Flüssigkeit, mit der die Kohlensäure enthaltende Luft im Gegenstrom
in Berührung gebracht wurde, war eine vierprozentige wäßrige Lösung aus NaOH.
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Sämtliche Füllkörper bestanden aus gewähnlichem Stahl. Es wurde mit
einer Gasmassengeschwindigkeit von 25 kg Gas pro Stunde und pro Quadratmeter Turmquerschnitt
gearbeitet. Die Flüssigkeitsmassengeschwindigkeiten, mit welchen der Turm berieselt
wurde, lagen bei 20, 30 und 50 kg Flüssigkeit pro Stunde und pro Quadratmeter Turmquerschnitt.
Der Absorptionskoeffizient wurde gemessen
und als Wirkungsgrad
bezeichnet.
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Tabelle 2 zeigt die Messungen bei einem Vergleich der Füllkörper gemäß
Fig. 4 mit üblichen Pall-Ringen. Die Flüssigkeitsmassengeschwindigkeit ist in der
ersten Spalte aufgetragen.
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TABELLE 1 L Füllkörper Pall- Verbesserung Fig. 4 Ringe in % 20 1,27
1,04 22,1 30 1,50 1,22 22,9 50 1,76 1,48 18,0 Tabelle 2 zeigt nun den Vergleich
von Füllkörpern gemäß Fig. 7 und Fig. 4 mit den bekannten Pall-Ringen.
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TABELLE: 2 Verbesserung in Prozent L Füllkörper Füllkö er Pall- Fig.
7 Fig. 4 Fig. 7 Fig. 4 Ringe gegenüber gegenüber Pallringen Pallringen 20 1,63 1,27
1,04 56,6 28,3 30 1,79 1,50 1,22 46,5 19,3 50 2,00 1,76 1,48 35,0 13,6 Gemäß Fig.
1 haben Füllkörper gemäß Fig. 4 eine Verbesserung von etwa 20 s gegenüber Pallringen
von entsprechender Größe. Dazu ist zu bemerken, daß die Füllkörper gemäß Fig. 4
sechs gleich lange Lappen aufweisen, welche sich um ungefähr die Hälfte des Halbmessers
bis in die Mitte erstrecken.
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Die Werte aus Tabelle 2 zeigen, daß sich der Wirkungsgrad noch bedeutend
weiter verbessern läßt, wenn die sechs Lappen verschieden lang ausgebildet und in
der gezeigten Anordnung vorgesehen werden. Diese Verbesserung führt dazu, daß der
Wirkungsgrad um etwa 45 % über den bei Pallringen liegt. Besonderes Interesse verdient
die Tatsache, daß durch die Veränderung der Anordnung der Lappen und durch die Änderung
von dren Länge, so daß sie verschieden
weit in den Füllkörper
hineinragen, der Wirkungsgrad um ca. 20 96 über dem eines Füllkörpers gemäß Fig.
4 liegt. Diese Srgebnisse sind sehr bedeutend und betonen die großen technischen
Vorteile, die sich mit den neuen Füllkörpern und insbesondere denen nach Fig. 5
und 11 erzielen lassen.
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Gemäß der Darstellung in den Figuren 4 bis 11 weisen die Füllkörper
je sechs Lappen auf. Dies bedeutet jedoch nicht, daß die Füllkörper nicht auch eine
größere Anzahl von Lappen aufweisen können. Zum Beispiel wird man die Lappen in
den größeren Fülle körpern, welche sich mit Vorteil in der Großtechnik anwenden
lassen, in mehr als zwei zueinander parallelen Reihen anordnen. Unter der Annahme,
daß jede Reihe drei Lappen aufweist, wird man drei Reihen mit neun Lappen oder vier
oder fünf Reihen mit zwölf oder fünfzehn Lappen vorsehen. Ebenso kann man in einer
Reihe auch mehr oder weniger als drei Lappen anordnen. Ebenso können die Reihen
auch verschiedene Anzahl von Lappen aufweisen, um damit den Forderungen der Erfindung
zu genügen.
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Im allgemeinen ist jedem Durchbruch ein Lappen zugeordnet. Es liegt
jedoch auch im Rahmen der Erfindung, daß ein Füllkörper mehrere Durchbrüche ohne
Lappen aufweist. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, daß ein Füllkörper etliche
Lappen oder Abstandshalter ohne zugehörige Durchbrüche aufweist. Innerhalb des Erfindungsgedankens
kann damit die Gesamtzahl der Lappen pro Füllkörper beträchtlich schwanken. Allgemein
ist jedoch zu sagen, daß größere Füllkörper auch eine größere Anzahl von Lappen
aufweisen, um damit zum besten Wirkungsgrad zu gelangen.
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sie Eine weitere Ausführungsform, wie/sich insbesondere für Kunststoff
eignet, zeigt Fig. 12. Es handelt sich um sechs verschieden lange Lappen. Die Stärke
dieser Lappen nimmt in Richtung auf ihr freies Ende ab. Man sieht weiter, daß die
Durchbrüche kürzer oder länge als ihre zugehörigen Lappen sein können.
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Fig. 13 zeigt eine Ausführungsform mit ähnlicher Anordnung der Lappen
wie bei Fig. 12. Während Fig. 12 sechs Lappen zeigt, sind gemäß Fig. 13 zusätzliche
Lappen vorgesehen. Diese ragen dann von
beiden Seiten eines Durchbruches
in das Innere des Füllkörpers.
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Die strichliert dargestellten Lappen 16g und 16h sind Beispiele.
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Schließlich zeigt Fig. 13, daß der Füllkörper noch eine zentrale Verstärkungsrippe
R aufweist.
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Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die Lappen verschieden
lang sein und verschieden weit in das Innere des Füllkörpers hineinragen können.
Zum Erzielen der höchsten Wirkungsgrade beim Massentransport, wie zum Beispiel der
Destillation und bei der Gasabsorption, und um ein gegenseitiges Abdecken der Füllkörper
zu verhindern und um dadurch eine günstige innere Flüssigkeitsverteilung zu erreichen,
ist es wichtig, daß mindestens ein Lappen im allgemeinen bis zim Mittelpunkt der
Füllkörpers verläuft und dabei mindestens ein weiterer Lappen ein Fünftel in den
Füllkörper längs der allgemeinen Richtung von dessen Radius in diesen hineinragt.
Was die längeren Lappen betrifft, so ragen diese im allgemeinen bis zum Mittelpunkt
des Füllkörpers oder können sogar über diesen Mittelpunkt überstehen. Dabei ist
zu bemerken, daß sich die verschiedenen Lappen im Füllkörper einander annähern können,
daß sie sich scheinbar einmal oder selbst zweimal kreuzen können und daß sie sich
scheinbar mit ihren Enden berühren. Dies ergibt sich aus der Anordnung in verschiedenen
Reihen.
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Auch die Breite der Lappen ist ein wichtiger Gesichtspunkt. Die Breite
Engt von der Größe der Füllkörper und deren Anwendung ab.
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Ganz allgemein ist zu sagen, daß die Breite der Lappen eine Funktion
der Breite W des Füllkörpers selbst ist. Bei verhältnismäßig großen Füllkörpern,
bei denen die Lappen in mehreren Reihen angeordnet sind, nähert sich das Verhältnis
von Füllkörper- zu Lappenbreite einem maximalen Wert von 10 an, während es bei den
kleinsten denkbaren Füllkörpern mit einer Breite von nur einigen Millimetern bei
2 liegt. Die eigentliche Breite der Lappen richtet sich somit im allgemeinen nach
der Größe des Füllkörpers. Jedoch kann man sagen, daß die Breite der Lappen kaum
unter 3 mm und selten größer als 30 mm ist. Die bevorzugte Breite liegt zwischen
6 und 18 mm.
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