DE2821017B2 - Dielektrischer Werkstoff zur Beeinflussung elektrischer Felder, sowie seine Verwendung in Feldsteuerungselementen - Google Patents
Dielektrischer Werkstoff zur Beeinflussung elektrischer Felder, sowie seine Verwendung in FeldsteuerungselementenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen dielektrischen Werkstoff zur Beeinflussung elektrischer Felder, ein Verfahren zur
Herstellung dieses Werkstoffs sowie die Verwendung dieses Werkstoffs in Feldsteuerungselementen.
Bei elektrischen Finrichtungen für mittlere und hohe Spannungen, etwa ab 10 kV, können in Bereichen, wo
Diskontinuitäten des radialen Feldes infolge Veränderung der Fcldbegrenzung an den durch ein Dielektrikum
getrennten, spannungsführenden Teilen vorliegen, hohe
Potentialgradienten auftreten. An diesen Stellen kommt es leicht zu einer Überbelastung des Dielektrikums
durch Feldverstärkung und -Verdichtung, denen das Dielektrikum nicht gewachsen ist Als typische Beispiele
dieser Art gelten Endverschlüsse oder Winkelstecker oder Verbindungsmuffen oder sonstige Anschlußelemente
von abgeschirmten Hochspannungskabein; dort konzentriert sich das zwischen dem abisolierten
Leiterende und dem Ende der Abschirmung bestehende ι ο elektrische Feld auf die Bereiche nahe an der
Abschirmung, so daß in diesen Bereichen die Gefahr besteht, daß der Durchbruchsfeldstärken der Kabelisolierung
und/oder der angrenzenden Luftschichten überschritten werden.
Diese Gefahr wird noch dadurch erhöht, daß es sich in
der Praxis der elektrischen Energieübertragung fast nusschließlich um Wechselspannungen handelt, bei
denen die dielektrischen Verluste im Dielektrikum nicht unerhebliche Temperaturerhöhungen verursachen, die- 2u
se wiederum in der Regel die dielektrischen Verluste steigern, so daß schließlich eine Akkumulation der das
Dielektrikum beanspruchenden Faktoren die dielektrische Belastbarkeit übersteigen kann. Es ist bekannt, den
genannten Erscheinungen und Gefahren dadurch entgegenzuwirken, daß man in die gefährdeten Bereiche
Werkstoffe oder daraus hergestellte Formkörper verschiedener geometrischer Ausbildung einbringt, die
aufgrund besonderer Eigenschaften, beispielsweise eines mit dem Potentialgradienten abnehmenden jo
spezifischen elektrichen Widerstandes (US-PS 36 66 876) oder einer hohen relativen Dielektrizitätszahl
von z. B. größer als 20 (US-PS 40 53 702) das elektrische Feld im Sinne einer Vergleichmäßigung zu verändern
vermögen. Derartige Werkstoffe bestehen meist aus einem elektrisch isolierenden Ausgangsmaterial, vorzugsweise
aus einem elastomeren Kunststoff, und darin eingelagerten Teilchen, die dem Werkstoff die gewünschten
Eigenschaften verleihen. Im Fall des spannungsabhängigen spezifischen elektrischen Wider-Standes
können beispielsweise Teilchen aus halbleitendem Material, zum Beispiel Siliciumcarbid, oder
Metallteilchen eingelagert sein. Im Fall der Werkstoffe mit hoher Dielektrizitätszahl ist es üblich, Teilchen aus
einem Material mit hoher relativer Dielektrizitätszahl einzuarbeiten, beispielsweise Bariumtitanat oder Titandioxid.
Ferner ist es bekannt, die Feldverteilung in gefährdeten Bereichen auf kapazitivem Wege zu beeinflussen,
indem man metallische Elektroden entsprechend so anordnet. So können beispielsweise abwechselnd I agen
aus leitender und isolierender Folie auf ein Kabelende gewickelt werden (US-PS 22 76 923), oder es kann auf
das Kabelende ein hülsenförmiges Feldsteuerurigselement
aufgebracht werden, das ringförmige Elektroden enthält (US-PS 36 73 305). Weiterhin sind für die
Feldverteilung auf kapazitivem Wege Deflektoren bekannt, die einen leitenden Außenteil bus elastischem
Werkstoff und einen damit spaltfrei verbundenen elastischen hochisolierenden Innenteil aufweisen t,o
(US-PS 32 43 756 und 33 44 391, DE-PS 14 65 493).
Die beschriebenen bekannten Möglichkeiten der resistiven, refraktiven oder kapazitiven Feldsteuerung
haben einige Nachteile, und zwar auch bei kombinierter Anwendung. Die Einlagerung von Teilchen eines bi
Materials mit hoher relativer Dielektrizitätszahl erhöht normalerweise die dielektrischen Verluste beträchtlich.
Die dadurch entstehende Aufheizung erhöht wieder die Neigung zum thermischen Abbau bzw. frühzeitiger
Alterung der Isolierstoffe und föhn damit zu thermischen Durchschlägen. Bei der kapazitiven Feldsteuerung
bilden die Kanten der Elektroden starke Diskontinuitäten, so daß man die Kanten in wenig
belastete Bereiche legen und somit die ganze Feldsteuerungseinrichtung entsprechend groß bemessen muß;
darüber hinaus hat sich bei der Verwendung von trichterförmigen Deflektoren an Kabelenden gezeigt,
daß leicht kleine Hohlräume zwischen dem Trichter und den Teilen des Kabelendes auftreten, die wegen
ungünstiger Beeinflussung der elektrischen Feldstärke längs des Deflektorgehäuses unbedingt unerwünscht
sind. Außerdem besteht die Gefahr, daß die richtige Fixierung derartiger Trichter nicht immer gewährleistet
würden kann. Schließlich ist eine andere Lösung der beschriebenen Probleme bekanntgeworden, die gegenüber
den oben beschriebenen bekannten Gegenmaßnahmen beträchtliche Vorteile bietet. Danach wird zur
Beeinflussung elektrischer Felder ein Werkstoff verwendet, der ein dielektrisches Ausgangsmaterial und ein
darin feinverteiltes Leitmaterial aus plättchenförmigen Teilchen einer elektrisch gut leitenden Substanz,
insbesondere Metall, aufweist, wobei die Plättchen im wesentlichen parallel orientiert sind, so daß sich bei
Messungen der relativen Dielektrizitätszahl verschiedene Werte ergeben, wenn man dabei die angewandte
Meßelektrodenanordnung parallel oder senkrecht zu den Plättchenebenen anwendet (US-PS 33 49 164). Als
Ausgangsmaterial wird dabei vorzugsweise ein leicht verarbeitbares, insbesondere gieß- oder spritzgießbares
und gegebenenfalls elastisches und/oder temperaturbeständiges und/oder witterungsbeständiges Material
verwendet, beispielsweise Polyvinylchlorid in harter oder weichgemachter Form, Butadien-Acrylnitril-Elastomere
und dergleichen. Es können auch noch weitere leitende Teilchen wie Ruß und Füllstoffe zugesetzt sein;
deren Teilchengröße ist jedoch beträchtlich kleiner als die der elektrische leitenden Plättchen. Der Werkstoff
wird entweder in Form eines den Werkstoff enthaltenden Wickelbandes oder als aufstreichbare bzw. pastöse
Suspension benutzt. Im Fall von Kabelendabschlüssen werden beispielsweise schützende Überzüge durch
Herumwickeln des Bandes bzw. mehrfaches Aufstreichen der Suspension am Einsatzort hergestellt. Die
gewünschte parallele Orientierung der leitenden Plättchen wird beim Herstellen des Bandes durch Walzen
und beim Aufstreichen der Suspension durch den Aufstreichvorgang bewirkt. Der Werkstoff hat sich in
der Praxis gut bewährt. Er ist verlustarm und wird von eivvaijen Lufteinschlüssen wenig beeinflußt. Die Wirkungsweise
ist im Grunde ebenfalls kapazitiv, d. h. daß durch die Orientierung der leitenden Plattchen zusammen
mit der relativ hohen relativen Dielektrizitätszahl des Ausgangsmaterials eine Homogenisierung des
Feldes erreicht wird. In der Praxis ist das Umwickeln eines Bandes oder das Anstreichen einer Paste oft nur
mit Schwierigkeiten möglich, in jedem Falle aber umständlich. Außerdem sind die auf diese Weise
hergestellten Überzüge hinsichtlich ihrer Geometrie und ihrer elektrischen Eigenschaften stark von der
Geschicklichkeit des betreffenden Monteurs abhängig. Es ist auch vorgeschlagen worden, aus derartigen
Werkstoffen, bei denen in einem dielektrischen Grundmaterial Teilchen eines plättchenförmigen leitenden
Materials eingelagert sind, vorgefertigte elastische Formkörper herzustellen (US-PS 35 15 798), wie es bei
Werkstoffen mit eingelagerten Teilehen aus Isolierma-
terial hoher relativer Dielektrizitätszahl bekannt war (US-PS 38 23 334 und 40 53 702), doch wurde dieser
Weg in der Praxis nicht beschritten, weil man bei der
Herstellung solcher Formkörper die gewünschte und für unerläßlich gehaltene Orientierung der Plättchen aus
Leitmaterial nicht in einfacher Weise erzielen konnte. Insbesondere aber hat sich gezeigt, daß der Anwendungsbereich
des beschriebenen Materials mit eingelagerten parallel orientierten Teilchen aus Leitmaterial zu
hohen Betriebsspannungen hin begrenzt ist. Außerdem nimmt mit zunehmendem Gehalt an leitenden Plättchen
die Durchschlagfestigkeit stark ab. Auf der anderen Seite bestand aber durchaus der Wunsch, die sonst
günstigen Eigenschaften des beschriebenen bekannten Werkstoffes mit eingelagerten Teilchen aus Leitmaterial
auch bei elektrischen Anlagen mit höheren Betriebsspannungen nutzbar zu machen.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen zur verlustarmen Beeinflussung, insbesondere Entzerrung,
elketrischer Felder in Mittel- und Hochspannungsanlagen geeigneten Werkstoff zu schaffen, der schon bei
Anwendung geringer Mengen eine hochwirksame elektrische Entlastung gefährdeter Bereiche ermöglicht
und auch bei hohen Betriebsspannungen brauchbar ist; darüber hinaus soll er auch in leicht herstellbaren
und/oder leicht zu elastischen Formkörpern verarbeitbaren Zusammensetzungen zu verwirklichen sein.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst mit einem dielektrischen Werkstoff zur Beeinflussung
elektrischer Felder, enthaltend ein dielektrisches Ausgangsmaterial und ein feinverteiltes Leitmaterial aus
plättchenförmigen Teilchen elektrisch gut leitenden Materials in einem Mengenanteil unterhalb einer
Grenzkonzentration, bei der der Werkstoff noch einen für Isolierstoffe charakteristischen spezifischen Durchgangswiderstand
aufweist; dieser Werkstoff ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Werkstoff
ein von dem Ausgangsmaterial verschiedenes Isoliermaterial, das eine höhere elektrische Durchschlagsfestigkeit
hat als das Ausgangsmaterial, in feinverleiller Form als plättchenförmige Teilchen, die
nach Anzahl und Abmessungen mit den plättchenförmigen Teilchen des Leitmaterials vergleichbar sind,
enthält.
Es hat sich gezeigt, daß der erfindungsgemäße Werkstoff alle Vorzüge des bekannten Werkstoffs mit
eingelagerten Leitmaterial-Plättchen aufweist und darüber hinaus bei vergleichbaren Einsatzbedingungen eine
merklich verbesserte Sicherheit gegen Glimmererscheinungen, Überschläge und Durchschläge bietet, und zwar
auch bei hohen Betriebsspannungen und/oder bei vergleichsweise beträchtlichen Gehalten an Leitmaterial.
Überraschend und besonders vorteilhaft ist auch die Tatsache, daß der erfindungsgemäße Werkstoff die
erwähnten sehr vorteilhaften Eigenschaften insbesondere dann zeigt, wenn er durch entsprechende Wahl des
Ausgangsmaterials und des eingelagerten Isoliermaterials auf verhältnismäßig niedrige Werte der relativen
Dielektrizitätszahl eingestellt ist, insbesondere auf Werte bis zu 8. Die dielektrischen Verluste sind dann
besonders gering. Bei Anwendung an Endverschlüssen oder sonstigen Anschlußelementen an geschirmten
Hochspannungskabeln wird im Vergleich zu bekannten Isolierstoffen für Feldsteuerungseinrichtungen bei vergleichbaren
Abmessungen eine bis um etwa 50% gesteigerte Durchschlagsicherheit festgestellt Auch bei
Anwendung hoher Gewichtskonzentrationen an Leitmaterial, beispielsweise bis zu etwa 30 Gewichtsprozent
Aluminiumplättchen, die dem Werkstoff eine entsprechend hohe Wirksamkeit bei der Feldbeeinflussung
erteilen, bleibt der spezifische elektrische Durchgangswiderstand bei Werten, wie sie für gute Isolierstoffe
typisch sind, jedenfalls bei Werten oberhalb von 10'°Ohm-cm. Die anzuwendenden Mengen und
Abmessungen des Isoliermaterials liegen natürlich in ähnlichen Bereichen; man kann oft unbedenklich bis zu
etwa 60 Gewichtsprozent oder noch höheren Konzentrationen an eingelagertem plättchenförmigem Isoliermaterial
gehen; eine Grenze wird allenfalls dadurch gesetzt daß die mechanischen Eigenschaften des
Werkstoffs sich in unerwünschter Weise verändern. Ursächlich für die überraschend günstigen Eigenschaften
des erfindungsgemäßen Werkstoffs ist vermutlich, daß die Isoliermaterialplättchen sich zwischen die
Leitmaterialplättchen legen und eine besonders gute gegenseitige elektrische Isolierung der Leitmaterialplättchen
bewirken, so daß die Konzentration an elektrisch leitenden Brücken zwischen mehreren aneinandergereihten
Leitmaterialteilchen stark verringert ist. Das ergibt eine homogenere Struktur des Werkstoffs
und eine größere Gesamtlänge der zwischen den Leitmaterialplättchen in gewundenen Bahnen verlaufenden
elektrischen Feldlinien. Besonders überraschend ist ferner, daß die Vorzüge des erfindungsgemäßen
Werkstoffs erhalten werden, ohne daß die Plättchen eine Vorzugsorientierung haben, d. h., wenn die
plättchenförmigen Teilchen mit im wesentlichen zufalls-
jo verteilter Orientierung ihrer Plättchenebenen in dem
erfindungsgemäßen Werkstoff enthalten sind. Man kann also den Werkstoff oder daraus bestehende Formkörper
ohne Anwendung orientierender Bearbeitungsschritte wie Walzen oder dergleichen herstellen,
insbesondere auch durch Gießen oder Spritzgießen. Dadurch wird die Herstellung vereinfacht und der
Bereich an Anwendungsmöglichkeiten erweitert.
Es hat sich als günstig für die dielektrischen Eigenschaften des Werkstoffs, insbesondere die mit ihm
erzielte Überschlagsicherheit, herausgestellt wenn das verwendete eingelagerte Isoliermaterial eine relative
Dielektrizitätszahl hat, die mindestens gleich der des Ausgangsmaterial ist Im allgemeinen erhält man gute
Eigenschaften, wenn das Ausgangsmaterial und das Isoliermaterial je eine relative Dielektrizitätszahl unter
10 haben.
Die Größe der Plättchen ist von Bedeutung für die erzielte dielektrische Homogenität des Werkstoffs,
bezogen auf die Abmessungen der bei dem jeweiligen
so Anwendungsfall verwendeten Bauteile am und im Werkstoff. Bei den für Wechselspannungen ab etwa
15 kV zweckmäßigen Abmessungen und Überschlagstrecken
können die Plättchen des Leitmaterials eine quer zu ihrer Dicke gemessene Querabmessung von
etwa 5 bis 75 μπι haben; ein günstiger mittlerer Bereich
ist 10 bis 25 μπι. Die Dicke der plättchenförmigen
Teilchen sollte höchstens etwa >/io der Querabmessung
betragen, damit der Charakter eines Plättchens gewahrt bleibt. Ähnliches gilt naturgemäß auch für die Plättchen
aus Isoliermaterial. Deren Querabmessungen liegen zweckmäßig in der gleichen Größenordnung, insbesondere
zwischen etwa 15 und 75 μπι, vorzugsweise zwischen etwa 20 und 40 μπι. Es ist normalerweise
schwierig, Isoliermaterial in plättchenförmigen Teilchen sehr kleiner Querabmessungen zu bekommen. Wie die
angegebenen relativ hohen Zahlen für die kleineren Werte zeigen, ist jedoch auch mit etwas größeren
Teilchen ein guter Erfolg erzielbar. Ein besonders gut
geeignetes Isoliermaterial ist Glimmer, das von Natur aus Plättchenstruktur hat.
Vielfach wird ein Ausgangsmaterial zweckmäßig sein, das leicht verarbeitbar, insbesondere gieß- oder
spritzgießbar, und gegebenenfalls elastisch, temperatur- > beständig und/oder witterungsbeständig und/oder gut
wärmeleitend ist. Als Leitmaterial wird normalerweise Metall zu bevorzugen sein.
Der erfindiingsgemäße Werkstoff kann in sehr
einfacher Weise hergestellt werden durch ein Verfahren ι» mit dem Schritt:
a) Herstellen einer formbaren Werkstoffmasse durch Vermischen einer Ausgangsmasse, die zu dem
dielektrischen Ausgangsmaterial erhärtbar ist, mit ,. dem Leitmaterial, und gekennzeichnet durch die
Schritte:
b) Zusätzliches Einbringen des plättchenförmigen Isoliermaterials in die Ausgangsmasse bei der
Herstellung der Werkstoffmasse;
c) Formen eines Formkörper-Rohlings aus der Werkstoffmasse und
d) Erhärten des Formkörper-Rohlings.
Der Ausdruck »Erhärten« soll hier alle Vorgänge einschließen, die ein Verfestigen aus dem pastösen,
fließfähigen oder spritzgießbaren Zustand bedeuten, so insbesondere das Alishärten oder Verfestigen von zur
Polyaddition oder Polykondensation befähigten Kunststoffen, das Trocknen lösungsmittelhaltiger Werkstoffmassen,
das Erstarren von Schmelzmassen, das Vulkanisieren, das Warmhärten von Kunststoffen und dergleichen.
Eine besonders einfache Herstellungsweise ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Werk-Stoffmasse
das Leitmaterial mit dem Isoliermaterial zu einer Vormischung verarbeitet und die Vormischung
mit der Ausgangsmasse vermischt wird.
Um die gegenseitige elektrische Isolierung der Teilchen des Leitmaterials sicherzustellen und zu
verbessern, kann es zweckmäßig sein, aus dem Leitmaterial und einer mit dem Ausgangsmaterial
verträglichen flüssigen elektrisch isolierenden Hilfssubstanz eine Vormischung herzustellen und dann die
Vormischung und das Isoliermaterial mit der Ausgangsmasse zu der Werkstoffmasse zu verarbeiten. Als
elektrisch isolierende Hilfssubstanz kann mit Vorteil ein Dispergierungsmittel für das Leitmaterial verwendet
werden. Oft ist es auch möglich, als Hilfssubstanz einen mit dem Ausgangsmaterial verträglichen Weichmacher
und/oder Härter und/oder Katalysator zu verwenden; dieser kann überdies auch als Dispergierungsmittel für
das Leitmaterial wirken. Das bedeutet in der Praxis, daß vielfach die ohnehin zur Erzielung gewünschter
Eigenschaften des Ausgangsmaterials erforderlichen Bestandteile die Funktion der elektrisch isolierenden
Hilfssubstanz übernehmen können.
Der erfindungsgemäße Werkstoff kann je nach der Art der gewählten Bestandteile zu Formkörpern
bestimmter Gestalt oder auch als amorphe, insbesondere streich-, gieß- oder sprotzfähige oder thixotrope
Masse verarbeitet werden.
Nach der Erfindung läßt sich der erfindungsgemäße Werkstoff mit Vorteil in dielektrischen Feldsteuerungselementen
verwenden, die in ihren dielektrischen Eigenschaften und ihren geometrischen Formen entsprechend
der jeweils gewünschten Veränderung eines an dem jeweiligen Einsatzort bestehenden elektrischen
Feldes ausgebildet sind; diese Feldsteuerungselemente bestehen zumindest teilweise aus dem erfindungsgemäßen
Werkstoff. Da bei dem Herstellen der Feldsteuerungselemente unter Verwendung des erfindungsgemäßen
Werkstoffs keine orientierenden Bearbeitungsvorgänge erforderlich sind, bereitet die Fertigung der
Feldsteuerungselemente keinerlei Schwierigkeiten; so läßt sich ohne weiteres auch ein dielektrisches
Feldsteuerungselement herstellen, das aus einem auf ein Ende einer Kabelisolierung und/oder -abschirmung
elastisch aufschiebbaren Formkörper, vorzugsweise einer Hülse, besteht. Es ist dabei ohne weiteres auch
möglich, die Hülse so auszubilden, daß sie zusätzlich einen ringförmigen Bestandteil aus elektrisch leitfähigem
elastischen Material aufweist; das ist oft erwünscht, um am Ende des Feldsteuerungselements definierte
Potentialverhältnisse zu schaffen. Insbesondere kann der ringförmige Bestandteil an einem Ende der Hülse
angeordnet sein, um beim Aufschieben auf das Ende einer Kabelabschirmung einen elektrischen Kontakt mit
der Abschirmung herzustellen.
Auch in Feldsteuerungselementen anderer geometrischer Formen kann der erfindungsgemäße Werkstoff
verwendet werden, um unzulässig hohe örtliche Feldkonzentrationen zu vermeiden, so insbesondere bei
Winkelstrecken, Übergangs- oder Durchgangsverbindungen, Durchführungen und Abzweigungen von
Hochspannungskabeln.
Besonders vorteilhaft ist es, daß der erfindungsgemäße Werkstoff auch elastomere Eigenschaften haben
kann.
Demgemäß lassen sich dielektrische Feldsteuerungselementp
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Werkstoffs herstellen, die für verschiedene Abmessungen
oder Größen von elektrischen Bauteilen geeignet sind, im Fall von Hülsen eine für die Verwendung bei
verschiedenen dicken Kabelisolierungen und/oder -abmessungen ausreichende Elastizität aufweisen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und Versuchsergebnissen in
Verbindung mit den Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein erfindungsgemäßes
hülsenförmiges Feldsteuerungselement,
F i g. 2 einen Axialschnitt durch eine andere Ausführungsform eines eriindungsgemäßen Feldsteuerungselements,
Fig.3 eine geschnittene Ansicht eines Kabelendverschlusses
mit einem erfindungsgemäßen Feldsteuerungselement und
Fig.4 eine grafische Darstellung der 50%-Überschlag-Stoßspannung
in Abhängigkeit von der Oberschlaglänge, d. h. der Länge der Strecke zwischen einem
freigelegten Leiterende eines abgeschirmten Kabels und der Abschirmung an einem Kabelendverschluß mit
Feldsteuerungselementen gemäß F i g. 3 aus verschiedenen zusammengesetzten Werkstoffen.
In den F i g. 1 bis 3 werden dreiziffrige Bezugszahlen
verwendet, deren erste Ziffer die Figur angibt und deren zweite und dritte Ziffer das betreffende Teil bezeichnen.
F i g. 1 zeigt im Axialschnitt ein hülsenförmiges Feldsteuerungselement, das zum Aufschieben auf ein
Ende eines abgeschirmten Hochspannungskabels bestimmt ist Es besteht aus einem einstückigen Hülsenkörper
101 aus elastischem Werkstoff der beschriebenen Art Der Hülsenkörper hat am einen Ende eine
kreiszylindrische Ausnehmung 103 mit einem Durchmesser du die sich zum anderen Ende hin in einen
Durchgangskanal 105 konstanten kleineren Durchmesser d; fortsetzt. Etwa von der Mitte seiner Länge L an
nimmt der Außendurchmesser Ddes Hülsenkörpers 101 bis zu dem Innendurchmesser di des Durchgangskanals
105 kontinuierlich ab. -,
F i g. 2 zeigt einen Axialschnitt durch ein hülsenförmiges Feldsteuerungselement, das einen dem Hülsenkörper
des Elements nach Fig. 1 gleichen Hülsenkörper 201 aufweist. In die Ausnehmung 203 ist ein hülsenförmiger
Einsatzkörper 207 aus elektrisch leitendem oder ι ο halbleitendem elastischem Material spaltfrei eingefügt,
vorzugsweise einvulkanisiert, der an seinem von dem Durchgangskanal 205 abgewandten Ende eine über das
Ende des Hülsenkörpers 201 hinausragende, nach außen abgekröpfte hülsenförmige Schürze 209 aufweist. ι j
Für den Fall, daß der I lülsenkörper 2Oi aus Silikonkautschuk besteht, kann als Ausgangsmaterial für
die Herstellung des hülsenförmigen Einsatzkörpers 207 leitfähiger Silikon-Kautschuk vom Typ »Conductive
Rubber Silastic Q41602« (der Firma Dow Corning) verwendet werden. Dieser kann in einem Gewichtsverhältnis
von 50:50 mit Organo-Siloxan vom Typ »Silastic 133 BU« der Firma Dow Corning versetzt und
mit einem geeigneten Katalysator, z. B. »Katalysator B« der Firma Dow Corning bei 140°C (10 Minuten)
vernetzt werden; das dann erhaltene Produkt weist einen spez. Durchgangswiderstand von 80 bis
100 Ω ■ cm auf.
Fig. 3 zeigt im Axialschnitt ein hülsenförmiges Feldsteuerungselement der in F i g. 2 dargestellten Art,
betriebsmäßig auf ein Ende eines abgeschirmten Hochspannungskabels 311 aufgeschoben. Das Kabel
besteht in der üblichen Weise aus einem Leiter 313, einer diesen umgebenden dielektrischen Isolierung 315,
einem Kabelmantel 317, der ebenfalls aus Isoliermate- v·,
rial bestehen kann und innen mit einer Metallabschirmung 319 versehen ist, und einer Strahlungsschutzschicht
321 aus halbleitendem Material. An dem dargestellten Kabelende ist der Mantel 317 abgeschnitten.
Auf das somit freigelegte Ende der Isolierung 315 ist das Feldsteuerungselement 301 unter elastischer Aufweitung
stramm sitzend aufgeschoben, so daß die Kabelisolierung 315 spaltfrei in dem Durchgangskanal
305 sitzt, gegebenenfalls unter zusätzlicher Verwendung einer pastösen Füllmasse wie Silikonfett, um Luftzwischenräume
zu vermeiden, und der elektrisch leitende oder halbleitende Einsatzkörper 307 elektrisch mit der
Metallabschirmung 319 in Verbindung steht. Der elektrische Kontakt ist dadurch verbessert, daß die
Schürze 309 des Einsatzkörpers 307 stramm passend auf der äußeren Lage der Metallabschirmung 319 sitzt.
Außerhalb des anderen Endes des Feldsteuerungselements 301 ist die Kabelisolierung 315 nach einer
Absetzlänge A entfernt, so daß der Leiter 313 freiliegt
Für den dielektrischen Werkstoff werden folgende Ausführungsbeispiele angegeben:
__ 5S Gewichtsteile eines verzweigten Polyalkohols mit
Äther- und Estergruppen und einem Hydroxylgehalt von ca. 5% (geeignet ist das Produkt »Desmophen« der
Firma Bayer AG), dem 10 Gewichtsteile Aluminiumschliff
aus plättchenförmigen Teilchen mit einer mittleren Querabmessung von etwa 20μΐη sowie 10
Gewichtsteile Glimmerpulver aus plättchenförmgen Teilchen mit einer mittleren Querabmessung von etwa
35 μπι unter Rühren zugefügt wurde, werden mit 22 Gewichtsteilen Diphenylmethan-4, -4'-diisocyanat
(MDI) homogen vermischt.
Die Werkstoffmasse kann leicht zu Formkörpern geformt werden und bildet nach dem Aushärten einen
elastischen Werkstoff.
Einem Gemisch aus 17,4 Gewichtsteilen eines verzweigten Polyäthers der in Beispiel A angegebenen
Art und 30,6 Gewichtsteilen eines trifunktionellen Polyalkohols (Molekulargewicht = 3000) werden unter
Rühren 10 Gewichtsteile Aluminiumschliff und 20 Gewichtsteile Glimmer der im Beispiel A beschriebenen
Sorten zugefügt. Nachdem eine homogene Mischung entstanden ist, werden 22 Gewichtsteile MDI (vgl.
Beispiel A) zugefügt. Man erhält eine leicht formbare Werkstoffmasse, die nach Aushärtung einen elastischen
Werkstoff bildet.
10 Gewichtsteile Aluminiumschliff und.20 Gewichtsteile Glimmer der im Beispiel A beschriebenen Sorten
werden mit 64,64 Gewichtsteilen eines reaktionsfähigen Organosiloxans (geeignet sind die Produkte »Sylgard
184« der Firma Dow Corning und »HTV 100/25« der Firma Wacker) homogenisiert und anschließend mit
6,36 Gewichtsteilen Metallkatalysator versetzt. Man erhält eine leicht formbare Masse, die zu einem
elastischen Werkstoff aushärtet.
10 Gewichtsteile Aluminiumschliff mit einer mittleren
Teilchen-Querabmessung von 25 μίτι, 5 Gewichtsteile
Glimmer mit einer mittleren Teilchen-Querabmessung von 35 μηι werden mit 84,2 Gewichtsteilen eines
reaktionsfähigen Organosiloxans der in Beispiel C genannten Art auf der Mastizierwalze homogenisiert.
Anschließend werden 0,8 Teile Dicumylperoxid als Vulkanisationsmittel zugefügt. Man erhält eine leicht
formbare Masse, die nach Vulkanisierung bei 165°C und 15 Minuten Dauer einen gummielastischen Werkstoff
bildet.
75,55 Gewichtsteile eines OH-gruppenhaltigen PoIybutadiens
mit der OH-Zahl 1,3 (geeignet ist das Produkt »Poly BD R45HT« der Firma Arco Chemical Comp.)
werden mit 10 Gewichtsteilen Aluminium-Schliff (Plättchenstruktur) und 5 Gewichtsteilen Glimmer-Pulver
versetzt. Nachdem 0,01 Gewichtsteile eines metallhaltigen Katalysators (Dibutylzinndilaurat) hinzugefügt
wurde, wird das erhaltene Gemisch mit 9,44 Gewichtsteilen reinem MDI (NCO-Gehalt = 34%)
umgesetzt.
Einem Gemisch aus 10 Gewichtsteilen Aluminium-Schliff und 10 Gewichtsteilen Glimmerpulver werden
26,6 Gewichtsteile eines mit Rizinusöl intern plastifizierten DGEBA (Diglycidäther des Bisphenols A, geeignet
ist das Handelsprodukt »Beckopox Spezialharz EPl 51« der Firma Hoechst AG, mit einem Epoxy-Wert 0,22)
zugefügt
Zur Flexibilisierung werden 26,66 Gewichtsteile eines Diglycidyläthers mit einem Epoxy-Wert von 0,53
(geeignet ist das Produkt »DER 736« der Firma Dow Corning) sowie 11,74 Gewichtsteile eines flüssigen
Kohlenwasserstoffharzes (geeignet ist das Produkt
»Epodil L« der Firma Anchor Chemical Comp., Ltd.) zugegeben. Das erhaltene Gemisch wird mit 14,94
Gewichtsteilen eines modifizierten Polyamins mit einem Amin-Äquivalent von 70 (geeignet ist das Produkt
»Beckopox Spezialhärter VEH 629« der Firma Hoechst AG) ausgehärtet.
61 Gewichtsteile eines durch Nonylpheno! blockierten Isocyanats (Prepolymer, geeignet ist das Produkt
»Desmocap 11« der Firma Bayer AG) werden mit 15,3 Gewichtsteilen Diundecylphthalat (von der Firma
Monsanto unter der Bezeichnung »DUP« vertrieben) versetzt.
Anschließend wird ein Gemisch aus 12,5 Gewichtsteilen Aluminium-Schliff und 7,5 Gewichtsteilen Glimmer-Pulver
zugefügt. Das erhaltene Gemisch wird durch ein bifunktionelles aliphatisches Polyamin (Amin-Äquivalent
60, geeignet ist das Produkt »Laromin C 260« der Firma BASF) vernetzt.
Die nach den Beispielen A bis D erhaltenen ausgehärteten Werkstoffe haben Eigenschaften gemäß
der folgenden Tabelle 1.
Tabelle I | Spezifischer Durch | Relative | Dielektrizitäts- | 50 | C |
Beispiel | gangswiderstand bei | zahl bei | folgenden | 8,1 | 80 |
Raumtemperatur | Temperaturen in | 7,1 | 9,5 | ||
Ohm· cm | 20 | 6,2 | 8,2 | ||
5-1012 | 7,8 | 7,6 | 5,5 | ||
A | 4-10" | 6,5 | 5,3 | 6,9 | |
B | 4-1015 | 6,6 | 7,2 | 6,3 | |
C | 7-1014 | 7,8 | 7,9 | 8,1 | |
D | 4-1013 | 4,6 | - | ||
E | 2-1012 | 6,5 | |||
F | 110" | 7,1 | |||
G | |||||
Bei den angeführten Werkstoffen lag die elektrische Durchschlagfestigkeit zwischen 10 und 15 kV/mm.
Aus den Werkstoffmassen gemäß Beispielen A bis D wurden Formkörper nach F i g. 1 geformt und zu elastischen Hülsenkörpern gemäß Fig. 1 ausgehärtet. Zum Vergleich wurden ferner weitere Hülsenkörper aus Werkstoffen hergestellt, die 10Gew.-% (»Vergleich E«)
Aus den Werkstoffmassen gemäß Beispielen A bis D wurden Formkörper nach F i g. 1 geformt und zu elastischen Hülsenkörpern gemäß Fig. 1 ausgehärtet. Zum Vergleich wurden ferner weitere Hülsenkörper aus Werkstoffen hergestellt, die 10Gew.-% (»Vergleich E«)
j bzw. 5 Gew.-% (»Vergleich F«) Aluminiumschliff der im
Beispiel A angegebenen Art, jedoch kein plättchenförmiges Isoliermaterial enthielten, im übrigen wie der
Werkstoff nach Beispiel A zusammengesetzt waren. Die geometrischen Abmessungen betrugen in jedem Fall
in D=40mm, dt = 30 mm, c/>
= 25mm, Z. = 90mm. Die Hülsenkörper wurden mit halbleitenden elastischen
Einsatzkörpern 207 gemäß Fig. 2 versehen, und die so
gebildeten Feldsteuerungselemente wurden wie in Fig.3 dargestellt auf ein Ende eines abgeschirmten
ir> Hochspannungskabels aufgeschoben. Die Abschirmung
319 wurde geerdet, und es wurden gemäß VDE-Vorschrift 0472 §511 Spannungsstöße auf den Leiter 313
gegeben, dessen freies Ende mit einer Kugelelektrode versehen war. Es wurden Versuche mit verschiedenen
2(i Absetzlängen A (Fig. 3) der Kabelisolierung durchgeführt.
Bei jeder Versuchsreihe traten mit zunehmender Höhe der Stoßspannung schließlich Oberschläge zwischen
dem freigelegten Ende des Leiters 313 und dem Ende der Abschirmung 319 auf. Die Länge des
Überschlagweges ist etwa gleich der Baulänge L des Feldsteuerungselements plus der Absetzlänge .4 der
Kabelisolierung. Es wurde jeweils die »50%-Überschlag-Stoßspannung« ermittelt, das ist diejenige
Stoßspannung, bei der bei 50°/o der angewandten
Spannungsstöße Überschläge auftraten. Durchschläge durch die Kabelisolierung 315 wurden in keinem Fall
beobachtet.
Fig.4 zeigt die Mittelwerte der Versuchsergebnisse
in einer geradkettigen Darstellung. Man erkennt, daß die Feldsteuerungselemente schon bei kurzen Baulängen
und geringen Abmessungen eine sehr hohe Sicherheit gegen Überspannungen ergeben, wie sie
beispielsweise in Energieübertragungssystemen durch Blitzeinwirkung auftreten können. Entsprechende Versuche
mit Werkstoffen, die wie nach Beispielen A bis D, jedoch jeweils mit nur 5 Gew.-% Aluminiumschliff
hergestellt waren, brachten nur -wenig ungünstigere Ergebnisse.
Hierzu 2 Blatt Zeichnuimen
Claims (23)
1. Dielektrischer Werkstoff zur Beeinflussung elektrischer Felder, enthaltend ein dielektrisches
Ausgangsmaterial und ein fein verteiltes Leitmaterial aus plättchenförmigen Teilchen elektrisch gut
leitenden Materials in einem Mengenanteil unterhalb einer Grenzkonzentration, bei der der Werkstoff
noch einen für Isolierstoffe charakteristischen spezifischen Durchgangswiderstand aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Werkstoff ein von dem Ausgangsmaterial verschiedenes Isoliermaterial, das eine höhere elektrische Durchschlagfestigkeit
hat als das Ausgangsmaterial, in fein verteilter Form als plättchenförmige Teilchen, die
nach Anzahl und Abmessungen mit den plättchenförmigen Teilchen des Leitmaterials vergleichbar
sind, enthält
2. Werkstoff nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß die plättchenförmigen Teilchen mit im wesentlichen zufallsverteilter Orientierung ihrer
Plättchenebenen in dem Ausgangsmaterial angeordnet sind.
3. Werkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial eine relative
Dielektrizitätszahl hat, die mindestens gleich der des Ausgangsmaterials ist.
4. Werkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial
und das Isoliermaterial je eine relative Dielektrizitätszahl unter 10 haben.
5. Werkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß seine
relative Dielektrizitätszahl zwischen der des Ausgangsmaterials und etwa 8 liegt.
6. Werkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er Glimmer
als Isoliermaterial enthält.
7. Werkstoff nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß er an Isoliermaterial 5 bis 60 Gew.-%
Glimmerplättchen enthält.
8. Werkstoff nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Gehalt von 5 bis 30 Gew.-%
Glimmerplättchen als Isoliermaterial enthält.
9. Werkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er Metall
als Leitmaterial enthält.
10. Werkstoff nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß er an Leitmaterial 5 bis 30 Gew.-%
Aluminiumplättchen enthält.
11. Werkstoff nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die plättchenförmigen Teilchen des Leitmaterials eine quer
zu ihrer Dicke gemessene Querabmessungen von etwa 5 bis 75 μιη haben.
12. Werkstoff nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querabmessung etwa 10 bis 25 μηι
beträgt.
13. Werkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die plättchenförmigen
Teilchen des Isoliermaterials eine quer zu ihrer Dicke gemessene Querabmessung von
etwa 15 bis 75 μιη haben.
14. Werkstoff nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Querabmessung etwa 20 bis 40 μηι beträgt.
15. Werkstoff nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der plättchenförmigen Teilchen höchstens etwa 1Ao ihrer
Querabmessung beträgt.
16. Werkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er ein
elastomeres Ausgangsmaterial enthält.
17. Werkstoff nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sein
spezifischer elektrischer Durchgangswiderstand mindestens 1010 Ω - cm beträgt
18. Verfahren zum Herstellen eines Werkstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 17, mit dem Schritt
a) Herstellen einer formbaren Werkstoffmasse durch Vermischen einer Ausgangsmasse, die zu
dem dielektrischen Ausgangsmaterial erhärtbar ist, mit dem Leitmaterial, gekennzeichnet durch
die Schritte
b) zusätzliches Einbringen des plättchenförmigen Isoliermaterials in die Ausgangsmasse,
c) Formen eines Formkörper-Rohlings aus der Werkstoffmasse und
d) Erhärtendes Formkörper-Rohlings.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der erhärtbaren
Werkstoffmasse das Leitmaterial und das Isoliermaterial zu einer Vormischung verarbeitet
und die Vormischung mit der Ausgangsmasse vermischt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Leitmaterial und einer
mit dem Ausgangsmaterial verträglichen flüssigen elektrisch isolierenden Hilfssubstanz eine Vormischung
hergestellt wird und daß dann die Vormischung und das Isoliermaterial mit der Ausgangsmasse
zu der erhärtbaren Werkstoffmasse v^arbeitet
werden.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfssubstanz ein Dispergierungsmittel
für das Leitmaterial verwendet wird.
22. Verfahren nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß als Hilfssubstanz ein mit dem
Ausgangsmaterial verträglicher Weichmacher und/oder Härter und/oder Katalysator verwendet
wird.
23. Verwendung des Werkstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 17 in einem Feldsteuerungselement,
z. B. in Form eines elastisch aufschiebbaren Formkörpers wie einer Hülse, das in seinen elektrischen
Eigenschaften und seiner geometrischen Form entsprechend der gewünschten Veränderung eines
an seinem Einsatzort bestehenden elektrischen Feldes ausgebildet ist, wobei — je nach der Stärke
des elektrischen Feldes — ein Bestandteil aus elektrisch leitfähigem elastischem Material zur
elektrischen Kontaktierung mit einer Abschirmung in das Feldsteuerungselement eingefügt sein kann.
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