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Modifizierte intakte Erythrozyten
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und sie enthaltendes Blut bzw.
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B@utkonserven
Eine der Hauptaufgaben der Erythrozyten
ist der Transport von molekularem Sauerstoff von der Lunge zu den peripheren Geweben.
Die Erythroz5rten enthalten in hoher Konzentration Hämoglobin (Hb) (30 pg pro Zelle
= 35,5 q/100 ml Zellen), das mit 02 ein reversibles Addukt bildet. Der Sauerstoffpartialdruck
in der Lunge beträgt etwa 100 Torr und im Kapillarsystem etwa 70 Torr, gegen den
02 von dem mit Sauerstoff beladenen Hämoglobin dissoziiert werden muß. Unter physiolowischen
Bedingungen können nur etwa 25% des mit Sauerstoff beladenen Hämoglobins von Sauerstoff
entladen werden. Etwa 75% werden mit dem venösen Blut zur Lunge zurückgeführt. Der
größere Teil des Hb-02-Addukts wird somit nicht für den 02-Transport ausgenutzt.
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Wechselwirkungen des Hämoglobins mit allosterischen Effektoren ermöglichen
eine Anpassung an das physiologische Erfordernis der maximalen Sauerstoffabgabe
aus dem Hb-02-Addukt bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung des höchstmöglichen Sauerstoffpartialdrucks
im Kapillarsystem.
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Die allosterischen Eigenschaften von Ilämogiobin sind für dieSigmoid-Form
der Sauerstof f binduncJskurve verantwortlicht. Sein Halbsättigungsdruck (PO (1/2)
) ist ein Maßstab ftir die 0 2-Affinität. Die Steigung der sigmoidförmigen Kurve
im Bereich von 40 bis Go % Sättigung stellt den Grad des Zusammenwirkens (cooperativity)
der vier 01-Binduncjsstelien im llb dar (Hill-Koeffizient:n = 2,8 bis 3,2). in Anstieg
des Hill-Koeffizienten,d.h. eine steilere Neigung der sigmoidförmigen Bindungskurve
oder eine Ver-
schiebung der gesamten Bindungskurve zu höherem 02
Partialdruck (sog. "Rechtsverschiebung") würde zu erleichterter 02-Abgabe im Kapillarsystem
und zu verbesserter Sauerstoffversorgung der umgebenden Gewebe führen. Eine "Rechtsverschiebung"
wird in vivo tatsächlich durch Erhöhung der 2,3-Bisphosphoglyceratkonzentration
in den Erythrozyten und seine Bindung an Hämoglobin erreicht. Durch Bindung von
2,3-Bisphosphoglycerat an Hb wird die 02-Affinität herahgesetzt und der 02-Halbsättigungsdruck
erhöht. 2,3-Bisphosphoglycerat, das im Glykolyse-Bypass in Erythrozyten gebildet
wird, bewirkt langsame Anpassung an 02-Mangel.
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2,3-Bisphosphoglycerat erhöht den Halbsättigungsdruck von isoliertem
(strippe) Hämoglobin bei pH 7,4 von PO = 9,3 Torr (374) und 4,3 Torr (250C) auf
2(1/2) Po = 23,7 Torr (370C) bzw. 12,0 Torr (25ob) 2(1/2) (K.Imai und T. Yonetani,
J. Biol.Chem. 250 (1975)1093-1098). Eine erheblich größere Verminderung der 02 Affinität,
d.h. eine Steigerung des 02-Halbsättigungsdrucks, wurde für isoliertes Hämoglobin
durch Bindung von Inosithexaphosphat (Phytinsäure, IHP), das aus Pflanzengeweben
isoliert worden ist, erreicht (K.
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Ruckpaul und Mitarbeiter, Biochim.Biophys. Acta 236 (1971) 211-221).
Die Bindung von IHP an Hämoglobin erhöht den 02-Halbsättigungsdruck auf P0 =96,4
2(1/2) Torr (370C) bzw. P0 = 48,4 Torr (250C). IIIP 2(1/2) kann- ehenso wie 2,3-Bisphosphoglycerat
und andere Polyphosphate die Erythrozytenmembran nicht durchdringen.
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Lipid-Vesikel spiegeln gewisse Eigenschaften der Zellmembranen wider.
Sie vermögen in die Zellen entweder durch Fusion mit der Zellplasmamembran oder
durch Endozytose einzudringen (D. Papahadjopoulos und Mitarbeiter, Nature 252 (1976)
163-165). Die
Fusion spielt eine wichtige Rolle bei zahlreichen
Nembranprozessen, beispielsweise bei der synaptischen Übertragung, bei der Sekretion,
bei der Bildung der Plasmamembran (Assembly) und bei der Infektion mit Membranviren.
Die Fusion der Zellen mit Lipid-Vesikeln wurde sowohl in Zellkulturen als auch bei
Erythrozyten-"Ghosts" (Erythrozyten-Membranen ohne Zellinhalt) beobachtet.
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Durch Behandlung von ML-Zellen (Zellstamm-Lymphom der Maus) mit Vesikeln,
die IgG enthielten, mit hohem Neutralisationstiter gegen Coxsackie-Virus A-2 L wurden
die Zellen gegen anschließende Infizierung mit diesem Virus geschützt. Gregoriadis
und Buckland (Nature 235 (1973) 252-253) verwendeten Lipid-Vesikel, um Invertase
in Makrophagen der Maus, die einen Invertase-Defekt aufwiesen, einzubauen. In-vivo-Versuche
führten jedoch zu keinen eindeutigen Ergebnissen, da die Lipid-Vesikel unterschiedslos
in alle Zellen inkorporiert oder in der Leber schnell abgebaut werden.
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Die Verwendung von Lipid-Vesikeln für den Einbau von allosterischen
Effektoren oder anderen Substanzen in Erythrozyten ist bisher nicht beschrieben
worden.
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Zahlreiche Versuche haben ergeben, daß Lipid-Vesikel Tieren gefahrlos
injiziert werden können.
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Während der Einfluss von IHP auf die Struktur und Funktion von isoliertem
Hb eingehend untersucht worden ist, gibt es keine Kenntnis über die Wechselwirkung
von IHP mit Hämoglobin in intakten Erythrozyten, da es bisher nicht möglich war,
IHP in intakte Erythrozyten einzuführen.
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Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß es mit Hilfe von geladenen
fluiden Lipidvesikeln, die mit der Erythrozytenmembran zu fusionieren vermögen,
möglich ist allosterische Effektoren wie Inosithexaphosphat (IHP) in Erythrozyten
zu transportieren, wo es aufgrund seiner
viel höheren Bindungskonstante
das 2,3-Bisphosphoglycerat an seiner Bindungsstelle im Hämoglobin verdrängt und
irreversibel inkorporiert wird. Unter diesen Bedingungen geht das lib in den Erythrozyten
in eine allosterische Konformation mit einer bedeutend niedrigeren Affinität zu
Sauerstoff über.
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Die Verminderung der 02-Affinität, d.h. die Erhöhung des O,-Halbsättigungsdrucks
von Hämoglobin in Erythrozyten, steigert die Fähigkeit der Erythrozyten, das gebundene
°2 selbst gegen höhere 02-Partialdrücke zu dissoziieren und verbessert somit die
Sauerstoffzufuhr zu den Geweben.
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Erythrozyten, in die IHP inkorporiert worden ist und die daher eine
verbesserte Sauerstoffzufuhr zu den Geweben bewirken, können in den folgenden Fällen
Anwendung finden: 1) Bei niedrigem Sauerstoffpartialdruck in der Atemluft: Bergsteiger
in großen Höhen, Astronauten in 02-armer Atmosphäre.
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2) Bei verringerter 02-Austauschfläche: Verminderung der Zahl der
Lungenalveolen bei Lungenemphysem.
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3) Bei erhöhtem Widerstand gegen 02-Diffusion in der Lunge: Pneumonie,
Asthma.
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4) Bei verringertem 02-Transportvermögen: Erythropeny, anämische Zustände
aller Art, arteriovenöser Shunt.
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5) ei Störungen der Blutzirkulation: Arteriosklerose, thromboembolische
prozesse, Organinfarkt, ischämische Zustände.
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6) Bei hoher Affinität von Hämoglobin zu Sauerstoff: Hämoglobin-Mutationen,
chemische Modifikation von N-endständigen Aminosäuren in den Hämoglobinketten, z.B.
Diabetes mellitus, Enzymdefekte in Erythrozyten.
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7) Zur Beschleunigung von Entoiftungsprozessen durch verbesserte Sauerstoffversorgung.
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8) Zur Verminderung der Affinität von konserviertem Blut zu Sauerstoff:
Transfusion, Schockzustände.
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9) Zur Verbesserung der Radiotherapie von Krebs.
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Als allosterische Effektoren für den Transport in die Erythrozyten
kommen überwiegend solche infrage, die eine höhere Affinität zum Hämoglobin als
die physiologischen Effektoren 2, 3-Bisphosphoglycerat und Adenosintriphosphat aufweisen.
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Insbesondere wird als allosterischer Effektor Inosithexaphosphat bevorzugt.
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Als allosterische Effektoren kommen ebenfalls andere Zuckerphosphate
wie Inositpentaphosphat, Inosittetraphosphat, Inosittriphosphat, Inositdiphosphat
und Diphosphatidylinositoldiphosphat infrage.
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Weitere allosterische Effektoren sind andere Polyphosphate wie Nucleotidtriphosphate,
Nucleotiddiphosphate, Nucleotidmonophosphate und Alkoholphosphatester.
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Bei gewissen Mutationen von Hämoglobin, z.B. "Zürich"-Hämoglobin,
können als allosterische Effektoren organische Anionen wie Polycarbonsäuren zur
Anwendung kommen.
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Schließlich ist es auch möglich, daß die allosterischen Effektoren
anorganische Anionen wie Hexacyanoferrat, Phosphat und Chlorid sind.
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Als Lipidvesikel werden Gemische von Phosphatidylcholin/ Phosphatidylserin/Cholesterin
im Molverhältnis von 1o bis 5 4 4 bis 1 : 1o bis 3 eingesetzt. Ganz besonders bevorzugt
wird
ein Molverhälnis von 8 : 2 : 7. Aber auch ein Molverhältnis von 9 : 1 : 8 sowie
von 8 : 4 : 7 ist günstig.
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Als-fluide Trägerflüssigkeiten kommen die üblichen Trägerflüssigkeiten,
insbesondere gepufferte physiologische Trägerflüssigkeiten infrage, die dem Fachmann
ohne weiteres bekannt sind bzw. zur Verfügung stehen, wie z.B. isotonische bis-Tris-Puffer.
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Die Lipidvesikel müssen in der Lage sein, mit der Membran der Erythrozyten
zu fusionieren. Durch die Inkorporierung der allosterischen Effektoren in intakte
Erythrozyten ist es möglich geworden, daß das Hämoglobin in den Erythrozyten in
eine allosterische Konformation übergeht, die wesentlich leichter Sauerstoff abgibt.
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Die vorliegende Erfindung macht es möglich, modifizierte Erythrozyten
zur Verfügung zu stellen, die eine verbesserte Sauerstoffausnutzung des Blutes gewährleisten.
Erhalten werden diese modifizierten Erythrozyten, indem man in sie mit Hilfe von
Lipidvesikeln allosterische Effektoren irreversibel inkorporiert, wobei die Lipidvesikel
mit den Erythrozytenzellmembranen fusionieren und die allosterischen Effektoren
an das Hämoglobin in den Erythrozyten gebunden wird.
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Wenn beispielsweise IHP als allosterischer Effektor verwendet wird,
werden zunächst Lipidvesikel mit dem IHP beladen und dann mit den Erythrozyten fusioniert,
wobei das IHp an das Hämoglobin gebunden wird, wodurch sich die allosterische Konformation
des Hämoglobins und damit dessen Affinität zu Sauerstoff ändert.
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Das Inkorporieren der Kombination von allosterischen Effektoren und
Lipidvesikeln in die Erythrozyten erfolgt extrakorporal. Dementsprechend umfasst
die Erfindung auch Arzneimittel bzw. die Verwendung der modifizierten Erythrozy-
ten
zur Bekämpfung der verschiedensten Krankheiten, wie sie vorstehend erwähnt worden
sind.
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Bei der Anwendung und Verwendung werden von entnommenem Blut abgetrennte
Erythrozyten durch Inkorporieren der Kombination von Lipidvesikeln mit allosterischen
Effektoren modifiziert und die modifizierten Erythrozyten dem Blutplasma wieder
zugeführt.
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Daher ist es ohne weiteres möglich, Blutkonserven oder Blut mit modifizierten
Erythrozyten zu erhalten, die überall dort eingesetzt werden können, wo es nötig
ist, eine verstärkte Sauerstoffabgabe in der Endstrombahn zu erreichen bzw. die
Sauerstoffausnutzung des Gewebes zu erhöhen.
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Die modifizierten Erythrozyten können auch in einer physiologisch
geeigneten Trägerflüssigkeit intravenös dem Blutkreislauf eines Warmblüters zugeführt
werden.
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Eine spezielle Ausführungsform der Herstellung von modifizierten
Erythrozyten wird nachstehend geschildert.
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Modifizierte Erythrozyten mit verbesserter Sauerstoffabgabe werden
dadurch erhalten, daß man a) Inosithexaphosphat in einer isotonischen Pufferlösung
löst, bis die Lösung gesättigt ist, b) in dieser Lösung ein Lipidgemisch suspendiert,
das Phosphatidylcholin, Phosphatidylserin und Cholesterin im Molverhältnis von 1o
bis 5 : 4 bis 1 : 1o bis 3 enthält, c) die erhaltene Suspension der Des integration
mit Ultraschall oder einem Einspritzverfahren unterwirft, d) das Gemisch zentrifugiert
und hierdurch die überstehende Suspension abtrennt, die die mit Inosithexaphosphat
angereicherten kleinen Lipidvesikel sowie freies Inosithexaphosphat enthält,
e)
worauf man menschliche Erythrozyten, die vorher vom Blutplasma durch Zentrifugieren
abgetrennt worden sind in der überstehenden Suspension suspendiert, die die mit
Inosithexaphosphat angereicherten kleinen Lipidvesikel sowie freies Inosithexaphosphat
enthält, f) die erhaltene Suspension inkubiert und hierdurch die Vesikel mit den
Erythrozyten fusioniert, und g) die nunmehr modifizierten intakten Erythrozyten
mit isotonischer Kochsalzlösung oder isonotischem Puffer wäscht und quantitativ
von außen vorhandenem freiem Inosithexaphosphat befreit und im Blutplasma bzw. Blutplasma-Ersatzlösungen
suspendiert.
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Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Abbildungen
erläutert, wobei mit RBC rote Blutzellen bezeichnet werden.
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Fig. 1 ist eine graphische Darstellung, die die Steigerung der 02-Affinität
von Hämoglobin in den Erythrozyten mit der Aufbewahrungszeit bei 4 0C veranschau-
licht.
Der 02-Halbsättigungsdruck (PO wurde bei 250 C in Abwesenheit von C02 In ACD konserviertes
RBC
;RBC, das in isotonischem 0,10-molarem Bis-tris-Puffer von pH 7,4, der 0,154 mol/l
NaCl enthält, aufbewahrt worden ist.
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1- - 4.-Fig. 2 veranschaulicht die "Linksverschiebung" der 02-Bindungskurven
von Hämoglobin in Erythrozyten in ° Abhängigkeit von der Aufbewahrungszeit bei 4
C. RBC wurde in isotonischem 0,10-molarem Bis-tris-Puffer von pH 7,4, der 0,154
mol/l NacL enthält, bei 40 C aufbewahrt. Die Bindungsisothermen wurden bei 250 C
in Abwesenheit von C02 gemessen. : RBC, das vollständig von Polyphosphaten befreit
ist; ---------- : RBC bei der Halbwertszeit der Polyphosphatverarmung t r1,2 = 9
d); -.-.-.-.-: frisches RBC. Der Pfeil deutet die Entladung des Hämoglobins unter
dem O2-Partialdruck von 30 Torr an.
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Fig. 3 veranschaulicht die pH-Abhängigkeit der 02-Bindungskurven bei
250 C in Abwesenheit von CO2. RBC wurde 17 Tage bei 40 C in isotonischem 0,10-molarem
Bis-tris-Puffer von pH 7,4, der 0,154 mol/l NaCl enthält, aufbewahrt: --------,
pH 7,72; pH 7,42; -.-.-.-: pH 7,08, Der Pfeil deutet die verminderte Sättigung des
Hämoglobins unter einem 02-Partialdruck von 30 Torr an.
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Fig. 4 veranschaulicht den Bohr-Effekt von Hämoglobin in Erythrozyten
bei 250 C in Abwesenheit von CO2.
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RBC wurde 17 Tage bei 40 C in isotonischem 0,10-molarem Bis-tris-Puffer
von pH 7,4, der 0,154 mol/l NaCl enthält, aufbewahrt.
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Fig. 5 veranschaulicht die irreversible Inkorporierung von IHP in
rote Blutzellen. Der 02-Halbsättigungsdruck ° der Erythrozyten wurde bei 25 C in
Abwesenheit von
CO2 vor und nach der mit V2 vermittelten Inkorporierung
von IHP bei pH 7,6 gemessen. Das RBC wurde bei 40 C in isotonischem 0,10-molarem
bis-Tris-Puffer von pH 7,4, der 0,154 mol/l NaCl enthält, aufbewahrt.
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Polyphosphat-Verarmungskurve von RBC;
Beladung mit IHP bei pH 7,6 und Aufbewahrung des mit IHP beladenen RBC bei 40 C;
Beladung mit IHP bei pH 7,6 und Aufbewahrung des mit IHP beladenen RBC bei 370 C.
Die Inkorporierung von IHP wurde unter Standardbedingungen vorgenommen.
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Fig. 6 veranschaulicht den Bohreffekt der mit IHP beladenen Erythrozyten
bei 250 C in Abwesenheit von C02.
Durch V2 vermittelte Beladung mit IHP bei pH 7,6;
Durch V2 vermittelte Beladung mit IHP bei pH 7,8. Das RBC wurde bei 40 C in isotonischem
0,10-molarem bis-Tris-Puffer von pH 7,4, der 0,154 mol/l NaCl enthält, aufbewahrt.
Die Beladung mit IHP erfolgte unter Standardbedingungen.
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Fig. 7 veranschaulicht den Einfluß der Zusammensetzung der Vesikel
auf die "Rechtsverschiebung der 02-Bin-° dungsisothermen, gemessen für pH 7,6 bei
25 C in Abwesenheit von C02. Die Beladung mit IHP erfolgte bei pH 7,6 unter Standardbedingungen.
Die Zellen wurden in isotonischem Puffer von pH 7,6 suspendiert. -.-.-.-.-: RBC
wurde 19 Tage in isotonischem 0,10-molarem bis-Trispuffer von pH 7,4, der 0,154
mol/l NaCl enthielt, aufbewahrt; ----------: RBC nach der durch V1 vermittelten
Beladung mit IHP; -..-..-: frisches RBC; : RBC nach der mit V2 vermittelten Beladung
mit IHP. Der Pfeil deutet die verminderte Sättigung des Hämoglobins unter dem 02
-Partialdruck von 30 Torr an.
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Fig. 8 veranschaulicht die Stabilität von mit IHP beladenen Vesikeln
bei 370 C. : V"-Vesikel;
V3-Vesikel. Durch Vesikel vermittelte Aufnahme von IHP durch RBC erfolgte bei pH
7,4 unter Standardbedingungen. P der mit IHP beladenen Erythrozy-2(1/2)
ten
wurde bei 250 C in Abwesenheit von C02 gemessen.
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Fig.9 veranschaulicht die Kinetik der Inkorporierung von 14C-Cholesterin
aus Vesikeln in intakte Erythrozyten. Die Inkubation erfolgte bei 370C und pH 7,4
in isotonischem 0,1-molarem bis-Tris-Puffer, der 0,154 Mol NaCl enthielt.
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Fig.1O veranschaulicht die Kinetik der Inkorporierung von 14C-Cholesterin
aus V2-Vesikeln in intakte Erythrozyten. Die Radioaktivität wurde in mit Folch extrahierten
Lipiden der Erythrozyten gemessen, Die Inkubation erfolgte unter den für Fig.9 genannten
Bedingungen.
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Fig.11 veranschaulicht die Kinetik der Aufnahme von 14C-Cholesterin
durch Helazellen aus Lipidvesikeln.
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Die Inkubation erfolgte bei 370C in phosphatgepufferter Kochsalzlösung
bei pH 7,4.
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14 Fig.12 veranschaulicht die pH-Abhängigkeit der Cholesterinaufnahme
durch Hela-Zellen aus Vesikeln.
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Die Bedingungen waren die gleichen wie in Fig.11.
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Fig.13 veranschaulicht den Einfluß des pH-Werts des Inkubationsmediums
auf den 02-Halbsättigungsdruck von mit IHP beladenen Erythrozyten. PO wurde bei
2(1/2) 250C in Abwesenheit von C02 gemessen.
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Fig.14 veranschaulicht die Kinetik der durch V2 vermittelten Beladung
von Erythrozyten mit IHP bei pH 7,38 in Gegenwart von IHP im äußeren Medium. Die
Inkubation von 57 Tage altem RBC erfolgte unter Standardbedingungen. PO wurde bei
250C in Abwesenheit 2(1/2) von C02 gemessen.
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Fig.15 veranschaulicht den Einfluß des pH-Werts des
Inkubationsmediums
auf die Halbwertzeit der durch V2 vermittelten Inkorporierung von IHP. Das RBC wurde
unter Standardbedingungen mit IHP im äußeren Medium inkubiert. Der PO wurde bei
250C in Abwesenheit 2(1/2) von C02 gemessen.
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Fig.16 veranschaulicht die Kinetik der durch V2 vermittelten Beladung
von Erythrozyten mit IHP bei pH 7,4 in Abwesenheit von IHP im äußeren Medium. Die
Inkubation erfolgte unter Standardbedingungen. PO wurde bei 250C in Abwesenheit
von C02 2(1/2) gemessen.
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Fig.17 zeigt die 02-Bindungskurven vor und nach der durch V2 vermittelten
IHP-Beladung von Erythrozyten bei pH 7,4. Die Inkubation erfolgte unter Standardbedingungen
bei pH 7,6. Die Sauerstoffabgabe durch die Erythrozyten gegen den für das Gehirn
kritischen 02-Partialdruck von 30 Torr ist durch Pfeile angedeutet: bei 250C: ,
Erythrozyten 41 Tage alt (02-Abgabe 5%); -------, mit IHP beladene Erythrozyten
(02-Abgabe 47%); bei 370C:-,-.-.-, 41 Tage alte Erythrozyten (02-Abgabe 21%); -...-...:
mit IHP beladene Erythrozyten (02-Abgabe 80%).
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Der Grad der Sauerstoffabgabe durch das in den Erythrozyten enthaltene
Hämoglobin in den Kapillaren hängt nicht nur vom 02-Partialdruck des venösen Bluts,
sondern vor allem von der Affinität des Hämoglobins in den roten Zellen zu Sauerstoff
ab. Innerhalb der Erythrozyten enthaltene allosterische Effektoren, die die Affinität
zu Sauerstoff regeln, sind die Bohr Protonen, C02 und organische Phosphatverbindungen,
insbesondere DPG (2,3-Bisphosphoglycerat, natürlicher allosterischer Effektor) und
ATP (Adenosintriphosphat) Die Verarmung aufbewahrter roter Zellen an DPG und
ATP
führt zu einem allmählichen Anstieg der Affinität zu Sauerstoff (S. Balcerzak et
al: Adv.Exp.Med.Biol.28 (1972) 433-447). Sie wird in Fig. 1 graphisch durch Darstellung
des 02-Partialdrucks bei Halbsättigung (gemessen bei 250 C) in Abhängigkeit von
der Aufbewahrungszeit veranschaulicht (Erythrozyten bei 40 C aufbewahrt). Die 02-Bindungsisothermen
werden in Abwesenheit von C02 bei konstantem pH-Wert (pH 7,4) gemessen, um die Einflüsse
dieser allosterischen Effektoren auf den Halbsättigungsdruck auszuschließen. Der
Endpunkt der zeitabhängigen Verarmung an Polyphosphat ist durch PO = 4,2 Torr, definiert,
d.h. den (1/2) Halbsättigungsdruck von vollständig polyphosphatfreiem (stripped)
Hämoglobin. Der Startpunkt, d.h.
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PO von frischen Erythrozyten, hängt von der 2(1/2) Zusammensetzung
des Suspensionsmediums ab. Aus diesen Polyphosphatverarmungskurven kann ein neuer
funktioneller Parameter von aufbewahrten Erythrozyten, die sog. Halbwertzeit der
Polyphosphatverarmung innerhalb der Erythrozyten, bestimmt werden. Sie beträgt 9
Tage in isotonischem 0,1-molarem bis-Tris-Puffer von pH 7,4 und 12 Tage in ACD (Säure-Citrat-Dextrose:
Aufbewahrungslösung) als Stabilisatorlösung.
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Die Verarmung an Polyphosphaten in Erythrozyten verursacht eine "Linksverschiebung"
der 02-Bindungsisothermen und damit eine Verringerung des Sauerstoffabgabevermögens.
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Die "Linksverschiebung" der 02-Bindungskurve und die Abnahme des Sauers
tof fabiabevermögens , gemessen bei 250 C, von bei 40 C aufbewahrten Erythrozyten
sind in Fig. 2 dargestellt. Unter einem 02-Partialdruck von 30 Torr werden frische
Erythrozyten zu 11 % entsättigt, während Erythrozyten, die an Polyphosphaten halb
verarmt sind, nur zu 1 96 entsättigt werden.
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Die "Linksverschiebung'' der 02-Bindungskurven von an Polyphosphat
verarmten Erythrozyten verursacht eine Beeinträchtigung der Sauerstoffabgabe in
den Geweben. Eine massive Transfusion von gelagertem Blut (mit DPG-Mangel) führt
somit zu einer Senkung des Muskel-pH-Werts und einem Anstieg des Lactatspiegels
im Plasma, begleitet von einem als "Transfusionssyndrom" bekannten Abfall des Blutdrucks
(S.V.Kevy und Mitarbeiter, hdv.Exp.Med.Biol. 28 (1972) 511-516).
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Diese Senkung des pH-Werts gleicht die in Fig.3 dargestellte "Linksverschiebung"
nur teilweise aus. Bei einem 02-Partialdruck von 30 Torr steigert eine Verschiebung
des pH-Werts von 7,42 nach 7,08 die Sauerstoffabgabe der roten Zellen (die 17 Tage
bei 40C in O,l-molarem isotonischem bis-Tris-Puffer von pH 7,4 gelagert worden sind)
von 1% auf 5%; aber eine Abgabe bis 11%, die bei frischen roten Zellen bei pH 7,46
beobachtet wird, kann durch den BohrE fekt allein nicht bewirkt werden (siehe Fig.2).
Der Einfluß des pH-Werts auf die 02-Affinität (Bohr-Effekt gelagerter roter Zellen,
die in isotonischem O,1-molarem bis-Tris-Puffer bzw. Tris-Puffer suspendiert sind,
ist in Fig.4 für den Bereich von pH 7,0 bis 7,8 dargestellt.
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Die 02-Bindungskurven wurden bei 250C in Abwesenheit von C02 mit Erythrozyten
gemessen, die 17 Tage bei 40C gehalten worden waren. Diese gealterten Erythrozyten
haben mehr als die Hälfte ihres Polyphosphat-Effekts auf die Affinität von Hämoglobin
zu Sauerstoff verloren (siehe Fig.1). Der Bohr-Effekt -tPo2(1/2) /\pH entspricht
0,53 Protonen pro Mol 02. Die Zahl der unter Sauerstoffbindung abgegebenen Bohr-rotonen
ist wenigstens bis zu einem RBC-Alter von 34 Tagen konstant, wenn bereits 75 % des
Polyphosphat-Effekts verlorengegangen ist. Daher hat die Lagerung, d.h.die Verarmung
an Polyphosphaten, keinen Einfluß auf den Bohr-Effekt, der Erythrozyten.
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Methoden Entnahme und Lagerung von menschlichem Blut Einer jungen
gesunden freiwilligen Versuchsperson wurden 100 ml Blut entnommen, das in einem
250 ml-Biokolben (Biotest-Serum-Institut, Frankfurt am Main), der 50 ml ACD als
Stabilisator enthielt, aufgefangen wurde. Diese Probe wurde bei 40C aufbewahrt.
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Gewinnung und Aufbewahrung von menschlichen Erythrozyten 30C ml Blut
von einem jungen Probanden wurden in einem Kunststoffbeutel aufgefangen, der zur
Verhinderung der Blutgerinnung Heparin oder Natriumcitrat enthielt. Die Blutprobe
wurde im Eisbad gekühlt. Die weitere Behandlung wurde bei 40C vorgenommen. Die Erythrozyten
wurden vom Plasma durch Zentrifugieren für 20 Minuten bei 23500 xg abgetrennt (Sorvall,
Typ RC-2B; Rotor SS 34; 12000 UpM). Die gepackten roten Zellen wurden in isotonischem
bis-Tris-Puffer von pH 7,4 (0,10 M bis-Tris, 0,154 M NaCl) suspendiert und zentrifugiert.
Diese Wäsche wurde dreimal wiederholt. Abschließend wurden die sedimentierten Erythrozyten
in 300 ml isotonischem bis-Tris-Puffer von pH 7,4 suspendiert
und
bei 40C gelagert.
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pH-Messung und Einstellung der Erythrozyten-Suspension Die in isotonischem
0,1-molarem Puffer von pH 7,4 bzw. in ACD gehaltenen roten Zellen wurden bei Raumtemperatur
2 Min. bei 8000mg xg zentrifugiert (Eppendorf-Zentrifuge, Typ 3200 , 12000 UpM).
Die Erythrozyten-Suspension wurde durch wiederholtes Auswechseln des Puffermediums
auf den gewünschten pH-Wert eingestellt. Die Zellen wurden im gewünschten Puffer
suspendiert und erneut zentrifugiert.
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Diese Maßnahme muß wiederholt werden, bis ein konstanter pH-Wert erreicht
ist.
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Die pH-Messung erfolgt bei 250C mit einer Glaselektrode (Ingold, Frankfurt
a.M., Typ 406-M3, a = 35 mm). Die Genauigkeit der pH-Messung beträgt + 0,02 Einheiten.
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Herstellung der mit IHP beladenen Lipid-Vesikel.
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IHP wurde beispielsweise zwischen Raumtemperatur und 500C in isotonischem
bis-Tris-Puffer (0,10 M bis-Tris, 0,154 M NaCl) von pH 7,4 bis zur Sättigung (0,19
M ) gelöst. Ein aus Phosphatidylcholin (PC), Phosphatidylserin (PS) und Cholesterin
(Ch) im Molverhältnis von 8:2:7 (siehe Tabelle 1) bestehendes Lipidgemisch wurde
in dieser Lösung suspendiert und 45 Minuten unter Stickstoff bei etwa 500C beschallt.
Der Temperaturbereich für die Herstellung der Vesikel ist nur durch den Gefrierpunkt
des Puffers und die thermische Stabilität des Polyphosphats begrenzt. Die Beschallung
wurde mit einem Ultraschall-Desintegrator (Schöller, Typ 125, Frankfurt a.D4ain)
mit einer Titan-Tauchsonde (10 kHz) vorgenommen. Die Beschallung kann wirk-2 sam
bei vorzugsweise über 100 W/cm liegenden Energien erfolgen. Nach der Beschallung
wurde die Vesikelsuspension 1 Std. bei 100 000xg bei 250C in einer Ultrazentrifuge
zentrifugiert (Beckmann, Typ L5-65, Rotor 60). Der berstand enthielt die kleinen
Lipidvesikeln mit einem Durchmesser von '>500 i. Bei der Bildung der Vesikel
schließen sie die Lösung ein, in der die Lipide suspendiert werden.
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Tabelle 1 Zusammensetzung der Lipid-Veslkel' Vesikel Molverhältnisse
PC : PS : CH V1 9 : 1 : 8 V2 8 : 2 : 7 V3 8 : 4 : 7 V4 8 : 0 - 7 eerauchbar sind
Nolverhältnisse im Bereich (V1-V3) von PC:PS:CH = 10-5 : 4-1 : 10-3.
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Phosphatidylserin wurde aus Rinderhirn (Koch-Light, England) und Phosphatidylcholin
aus Eigelb (Lipid Specialties, Boston, USA) hergestellt. Cholesterin und das Natriumsalz
von Inosithexaphosphat wurden von Merck (Darmstadt) bzw. Sigma (München) bezogen.
Alle Lipide wurden durch Säulenchromatographie gereinigt.
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Ihre Reinheit wurde durch Dünnschichtchromatographie nachgeprüft.
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1n mol/l Lipid ergibt 2 x 1011 Lipid-Vesikei, die mit doppelschichtigen
Lipid-Membranen versehen sind (kleine Vesikel mit einem Durchmesser von 500 i und
weniger).
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11 6 2 x 1011 Lipid-Vesikel wurden mit 10 Erythrozyten inkubiert,
jedoch wurden auch andere Verhältnisse, die nachstehend genannt sind, angewendet.
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Inkorporierung von Inosithexaphosphat in menschliche Erythrozyten
Für In-vitro-versuche wur-den 200 /ul Erythrozytensuspension bei Raumtemperatur
2 Minuten bei 8000 xg (Eppendorf-Zentrifuge, Typ 3200, 12000 UpM) zentri fugiert.
Falls erforderlich, wurden die sedimentierten Zellen in der oben beschriebenen Weise
gewaschen und auf den gewünschten pH-Wert eingestellt und dann erneut in 200 »1
isotonischem O,1-molarem Puffer vom gewünsch-
ten pH-Wert suspendiert.
Der Suspension wurde ein gleiches Volumen der Lipid-Vesikelsuspension vom gewünschten
pH-Wert zugesetzt. Die Erythrozyten wurden 1 Stunde bei 370C inkubiert. Die Erythrozyten
wurden dann mehrmals mit 0,1-molarem isotonischem Puffer gewaschen, bis ein konstanter
pH-Wert erreicht war.
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Fällungsversuche mit Ca+2 wurden mit dem Uberstand durchgeführt, bis
kein freies IH mehr nachgewiesen werden konnte. Beliebige Puffersysteme, die im
pH-Bereich von 7 bis 8 wirksam sind und die einwandfreien strukturellen, morphologischen
und funktionellen Eigenschaften der Erythrozyten nicht beeinträchtigen, können verwendet
werden.
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Messung der 02-Bindungskurven ° Die 02-Bindungskurven wurden bei
25 C mit Hilfe der schnellen Diffusionsmethode (H.Sick und K.Gersonde,Analyt.
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Biochem. 32 (1969) 362-376 und H.Sick und K.Gersonde, 47 (1972) 46-56)
aufgenommen.
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Ergebnisse Bohr-Effekt von gelagerten menschlichen roten Zellen nach
Fusion mit Vesikeln Der 02-Halbsättigungsdruck, die Kooperativität (n = 2,8) und
der Bohr' Effekt von menschlichen Erythrozyten, die 40 Tage in isotonischem Puffermedium
von po17,4 bei 40C gehalten worden sind und teilweise an Polyphosphaten verarmt
sind, werden nach Inkubation in isotonischem Puffer von pH 7,6 mit den Vesikeln
V2 bei 370C für 1 Stunden nicht wesentlich verändert. Die Inkubation von Erythrozyten
mit Vesikeln mit unterschiedlicher Lipidzusammensetzung (V1 und V3) hat ebenfalls
keinen Einfluß auf die 02-Bindungsparameter des Hämoglobins innerhalb der Erythrozyten.
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Bohr-Effekt von aufbewahrten menschlichen roten Blutzellen nach der
durch Vesikel (V2) vermittelten Inkorporierung von Inosithexaphosphat IHP, der stärkste
bisher bekannte allosterische Effektor von Hämoglobin, vermindert die Affinität
von Hämoglobin zu Sauerstoff, erkennbar an einer 'tRechtsverschiebung" der O2-Bindungskurve.
Menschliche Erythrozyten, die nicht in der Lage sind, IHP zu synthetisieren, können
mit diesem Polyphosphat während der Fusion mit LiDid-Vesikeln. die den Effektor
enthalten, beladen werden.
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Die hier am Beispiel der Inkorporierung von IHP bebeschriebenen erfindungsgemässen
Versuche würden bei den im Folgenden genannten Arten von allosterischen Effektoren
sowie ihren Gemischen, die nicht in der Lage sind, die Erythrozytenmembran zu durchqueren,
im wesentlichen in der gleichen Richtung verlaufen.
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Derartige allosterische Effektoren sind z.B. Zuckerphosphate wie Inositpentaphosphat,
Inosittetraphosphat, Inosittriphosphat, Inositdiphosphat und Diphosphatidylinositoldiphosphat.
Weiterhin können Polyphosphate wie Nucleotidtriphosphate, Nucleotiddiphosphate,
Nucleotidmonophosphate und Alkoholphosphatester genannt werden.
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Es kommen auch anorganische Anionen wie Hexacyanoferrat, Phosphat
und Chlorid infrage. Schließlich können insbesondere bei Hämoglobinen, die eine
Mutation aufweisen, auch orqanische Anionen wie Polycarbonsäuren als allosterische
Effektoren Verwendung finden. Als Beispiel für ein mutiertes Hämoglobin sei das
"Zürich-Hämoglobin" und als Beispiel einer Polycarbonsäure Maleinsäure genannt.
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Menschliche Erythrozyten, die 25 Tage bei 40C in isotonischem Puffermedium
von pH 7,4 gehalten worden waren (P = 6,0 Torr ), wurden auf pH 7,6 ein-2(1/2) gestellt
(PO = 4,5 Torr ) und dann 1 Stunde bei von pII 7,6 370C in isotonischem 0,1-molarem
Tris-Puffer der 0,19 mol/l IlIP enthielt, mit V2-Vesikeln, die mit IElP beladen
waren, inkubiert. Nach Einbau von IHP in die Erythrozyten stieg der 02-Halbsättigungsdruck
drastisch (P = 14,3 Torr ) um einen Faktor von O2(1/2) 3,2 an und überschritt den
Wert für frische Erythrozyten (P = 10,55 Torr ) um einen Faktor von 1,4.
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02(1/2)
Dann wurden diese mit IHP beladenen Erythrozyten
6 Tage bei 40C in isotonischem Puffermedium von pH 7,6 gehalten. Der Halbsättigungsdruck
blieb konstant. Nach weiteren 4 Tagen bei 40C wurde der pH-Wert der mit IHP beladenen
Erythrozyten auf 7,28 geändert, wobei der PO2(1/2) nieder auf 32,1 Torr stieg. Bei
weiteren Versuchen wurden gewaschene Erythrozyten, die 36 Tage bei 40C gehalten
worden waren (stärker an DPG verarmt), auf pH 7,6 eingestellt und in der oben beschriebenen
Weise mit IHP beladen. Auch hier stieg der PO2(1/2) auf 14,0 Torr . Die mit IHP
beladenen Zellen wurden 2 Tage bei 370C gehalten. Auch wurde keine Veränderung der
Affinität zu Sauerstoff nach Lagerung dieser mit IHP beladenen Zellen für 2 Tage
bei 370C festgestellt.
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Im Gegensatz zu normalen Erythrozyten, die während der Lagerung bei
40C eine Abnahme der physiologischen Polyphosphate um die Hälfte zeigen, scheinen
mit IHP beladene Erythrozyten das IHP wenigstens während einer Zeit von 9 Tagen
nicht zu hydrolysieren, erkennbar an einem konstanten P02 (1/2) -Wert (siehe Fig.5).
Mit den in dieser Weise behandelten Erythrozyten können somit wesentlich längere
Konservierungszeiten erreicht werden.
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Darüber hinaus zeigen die mit IHP beladenen roten Blutzellen einen
stärkeren Bohr-Effekt als die unbehandelten Zellen (Siehe Fig.6).
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In Abwesenheit von CO2 beträgt der Bollr-EfiDekt von Erythrozyten,
die mit IHP-beladenen V2-Vesikeln in Gegenwart von freiem IHP bei pH 7,6 inkubiert
und durch Waschen mit dem jeweiligen isotonischen O,1-molaren Puffer auf den gewünschten
pH-Wert eingestellt worden sind PO2(1/2) P pH t 1,2o Protonen pro Mol 0 von IHP-beladenen
(1/2) 2 02. Die Bohr-Protonenangabe von IHP-beladenen Erythro-
zyten
ist dreimal größer als in normalen frischen roten Blutzellen. Daher machen IHP-beladene
Zellen die Sauerstoffabgabe in den Geweben und die Sauerstoffaufnahme in der Lunge
wirksamer. Die Inkorporierung von IHP mit IHP-beladenen V2-Vesikeln in Gegenwart
von freiem IHP ist bei pH 7,8 viel wirksamer. Nachdem der pH-Wert der IHP-beladenen
Zellen auf 7,4 geändert worden ist, kann der theoretisch erwartete Anstieg auf Pro
(1/2) = 35 Torr beobachtet werden (siehe Fig.6).
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Andererseits scheint der Bohr-Effekt nach dem Einbau bei pH 7,8 kleiner
zu werden ( APO (1/2) /pH = 0,9 Protonen pro Mol 02).
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Einfluß der Vesikelzusammensetzung auf die Aufnahme von Inosithexaphosphat
durch menschliche Erythrozyten Die "Rechtsverschiebung" der 02-Bindungskurve ist
ein Maß der durch menschliche Erythrozyten aufgenommenen IHP-Menge. Der unter Standardbedingungen
gemessene 02-Halbsättigungsdruck ist somit ein Ausdruck des Wirkungsgrades des Einbaues
von IHP.
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Dieser Wirkungsgrad der IHP-Aufnahme hängt weitgehend von der Lipidzusammensetzung
der Vesikel ab.
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In Fig.7 ist die "Rechtsverschiebung" der 02-Bindungskurve für die
V1- und V2-Vesikel nach Inkubation bei pH 7,6 dargestellt. Die V2-Vesikel zeigen
die stärkste "Rechtsverschiebung" bei einer Entladung von 14% bei 30 Torr . 19 Tage
alte Erythrozyten zeigen keine Entladung bei diesem 02-Druck, während frische rote
Blutzellen sich bis 5% entladen . Die Inkorporierung von IHP mit Hilfe von V2-Vesikeln
verbessert die Sauerstoffabga!, der normalen roten Blutzellen bei 30 mm Hg um einen
Faktor von etwa 3. V2- und V3-Vesikel bewirken eine gleiche IHP-Aufnahme durch Erythrozyten
und daher gleiche "Rechtsverschiebungen" der 02-Bindungskurven.
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In Abwesenheit von IHP im äußeren Medium unterscheiden sich V1-, V2-
und V3-Vesikel, die IHP aufgenommen haben, hinsichtlich ihrer Halbwertzeit der Aufnahme
nicht; wl 1/2 beträgt 30 Minuten. Die V1- und V3-Vesikel zeigen nur weniger als
die Hälfte des IHP-Effekts, gemessen für dialysierte, IHP-beladene V2-Vesikel.
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Dies läßt eine verminderte Stabilität der V1- und V3-Vesikel erkennen.
In Fig.8 wird der Unterschied in der Stabilität zwischen V2- und V3-Vesikel veranschaulicht.
Die Halbwertzeit der Stabilität beträgt bei den V2-Vesikeln etwa 3 Tage und bei
den V3-Vesikeln etwa 1,5 Tage.
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Inkorporierung der Vesikel in die Blutzellen Die Aufnahme der Lipidvesikel
in intakte Erythrozyten wurde mit den mit C-Cholesterin oder 14C-Phosphatidylcholin
markierten Vesikeln V1, V2 und V3 verfolgt.
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Dies wurde mit der Aufnahme der gleichen Vesikel in kultivierte Hela-Zellen
verglichen. Die Radioaktivität wurde sowohl in den intakten Erythrozyten (durch
Löslichmachen und Bleichen mit einem Lumac-Reagens Set) und in ihren Gesamtlipidextrakten
(Folch) gemessein. Die Inkorporierung wurde während einer Zeit von 4 Stunden verfolgt.
Die Ergebnisse sind in Fig.9 und Fig.10 dargestellt. Fig.9 zeigt die Daten für die
Vesikel V1, V2 und V3 mit intakten Erythrozyten. Das Inkubationsmedium enthielt
10 ml RBC (rote Blutzellen) und 10 ml IHP-beladene Vesikel in isotonischem 0,1-molarem
bis-Tris-Puffer on pH 7,4. Aliquote Teile wurden nach 10, 20, 40, 60, 90, 120, 180
und 240 Minuten genommen und gezählt. Die Halbwertzeit der Inkorporierung beträgt
45 Minuten für die V2-Vesikel (die auch die höchste Radioaktivität im RBC zeigen)
und 35 Minuten für die V1- und V3-Vesikel. Es ist zu betonen, daß die im RBC gefundene
Radioaktivität nicht
unbedingt die Aufnahme von Vesikeln bedeutet,
da es wohlbekannt ist, (B.Bloj und D.Zilversmit, Biochemistry 16 (1977) 3943-3948),
daß Cholesterin zwischen Vesikeln und Erythrozyten ausgetauscht wird. In den RBC-Lipidextrakten
(siehe Fig.10) wurde ein r 1/2 Wert von 30 Minuten bei Verwendung von V2-Vesikeln
gefunden. Wenn V2- und V3-Vesikel in Hela-Zellen inkorporiert werden, ergibt sich
das gleiche Bild (siehe Fig.11). Die Inkubation der Hela-Zellen mit den Vesikeln
erfolgte unter den oben beschriebenen Bedingungen. Bei einer weiteren Versuchsreihe
wurden Hela-14 Rlesikeln Zellen, mit C-Cholesterin enthaltende/in isotonischen Puffern
bei verschiedenen pH-Werten zwischen 7 und 8 inkubiert. Fig.12 zeigt, daß die pH-Änderungen
zwischen 7 und 8 nur wenig Einfluß auf die Inkorporierung des markierten Lipids
in die Zellen hatten.
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Die Halbwertzeit der Radioaktivitätsaufnahme durch die Erythrozyten
war, wenn diese mit radioaktiv markierten Vesikeln inkubiert wurden, die gleiche
wie die Halbwertzeit der IHP-Aufnahme durch Erythrozyten, die mit dialysierten,
IHP-beladenen Vesikeln inkubiert wurden (Fig.16). Dies ist ein zusätzlicher Beweis,
daß von der nicht nur der Lipidaustausch zwischen Blutzellen und Vesikeln, sondern
die Fusionierung von Vesikeln mit den Blutzellen gemessen wurde.
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Dünnschichtchromatgramme des Lipidextrakts der Erythrozyten zeigten
die Anreicherung der RBC-Membranlipide mit den Lipiden der Vesikel.
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Scheinbares pII-Orptimum der durch V2 vermittelten IHP-Aufnahme durch
gelagerte menschliche rote Blutzellen Die Aufnahme von IHP durch gewaschene Erythrozyten
hängt vom pH-Wert des Inkubationsmediums ab. Die graphische Darstellung von Po (1/2)
von IHP-beladenen
Erythrozyten in Abhängigkeit vom pH-Wert des
Inkubationsmediums (siehe Fig.13) zeigt ein deutliches pH-Optimum der Aufnahme von
IHP im Bereich von pH 7,4 bis 7,5. Die Verminderung von PO2(1/2) oberhalb von pH
7,5 "2 (1/2) entspricht der in Fig.6 dargestellten Kurve des Bohr-Effekts und steht
in Wechselbeziehung zur Verminderung der Affinität von IHP zu Hämoglobin. Unterhalb
von pH 7,4 läßt der drastische Abfall von 5 (1/2) eine begrenzte IHP-Aufnahme erkennen,
so daß der theoretisch erwartete P02(1/2) für vollständig umgewandeltes Hämoglobin
durch gebundenes IHP nicht beobachtet wird.
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Die änderung des pH-Werts des Puffermediums auf 7,4 nach Inkubation
bei pH 7,8 erhöht den PO (1/2) -Wert von Hämoglobin innerhalb der Erythrozyten auf
Werte von 30 bis 40 Torr bei 250C, wie in Fig.6 veranschaulicht. Die Inkubation
bei pH 7,P und das Umpuffern auf verschiedene pH-Werte führen zu einem Anstieg von
PO3(1/2) über den gesamten pH-Bereich. Dieses Ergebnisläßt die Schlußfolgerung zu,
daß der Einbau von IHP in Erythrozyten oberhalb von pH 7,4 wirksamer ist, obwohl
er bei niedrigeren pH-Werten ebenfalls wirksam ist.
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Kinetik der IHP-Aufnahme durch aufbewahrte menschliche rote Blutzellen
Fig.14 zeigt die zeitabhängige Verminderung der Affinität von Erythrozyten zu Sauerstoff
nach Inkubation mit IHP-beladenen V2-Vesikeln in 0,19-molarer IHP-Lösung bei pFl
7,35. Der Anstieg von TG, erreicht nach 4 Minuten seinen halben maximalen Wert.
Die Kinetik der IHP-Aufnahme, gemessen als Anstieg von hängt vom pH-Wert des Inkubationsmediums
ab. In Fig.15 ist die Halbwertzeit der IHP-Inkorporation gegen den pH-Wert aufgetragen.
Die Auf-
nahme von IHP ist bei niedrigem pH-Wert (pH 7,3) eine
langsamere Reaktion und bei höherem pH-Wert (pH 7,7) eine schnellere Reaktion. Die
kürzere Halbwertzeit der Aufnahme bei hohem pH-Wert entspricht der größeren Menge
des in die Erythrozyten inkorporierten IHP~ts1ehe Fig.6 und Fig.13).
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Die Kinetik der Inkorporierung von IHP wird durch die Anwesenheit
von freiem IHP im äußeren Medium stark beeinflußt. Die Entfernung von freiem IHP
durch Dialyse oder Gelfiltration der Vesikelsuspension führt zu einer Verlängerung
der Halbwertzeit der IHP-Aufnahme auf 30 Minuten bei pH 7,4 (siehe Fig.16).
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ATP-Konzentration in IHP-beladenen Erythrozyten Der Gehalt der Erythrozyten
an Adenosintriphosphat (ATP) ist von großem Interesse vom Standpunkt der Konservierung
von roten Blutzellen und der Erhaltung der einwandfreien Funktion. Die ATP-Konzentration
wurde in roten Blutzellen gemessen, in die leere V2-Vesikel und IHP-beladene V2-Vesikel
unter den beschriebenen Bedingungen eingebaut worden waren. Alle Messungen wurden
in isotonischem OX1-molarem bis-Tris-Puffer von pH 7,4 durchgeführt. Die ATP-Konzentration
wurde mit dem Luciferin-Luciferase-System gemessen:
Enzym + Luciferin + ATP E-S-AMP + Pyrophosphat |
(E) + Luciferin + ATP |
02trat + AMP + C02 + h |
E + oxydiertes Substrat + AMP + C02 + h v |
Die Reaktion ist so wirksam, daß für jedes verwendete ATP-Molekül ein Proton gebildet
wird. Der Einbau der leeren Vesikel oder der IHP-beladenen Vesikel ist ohne wesentlichen
Einfluß auf die ATP-Konzentration in den Erythrozyten.
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Tabelle 2: ATP-Gehalt von Erythrozyten
ATP |
,uM/ml REC( |
Erythrozyten 0,92 + lOso |
Erythrozyten -V2 0,84 |
Erythrozyten-V2-IHP 0,93 |
Diese Werte gelten für RBC mit einem Alter von 1 Woche.
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Das Fehlen einer Veränderung der ATP-Konzentration im RE3C nach der
Aufnahme von IHP läßt unveränderte Lebensfähigkeit der Zellen, Funktionalität und
Plastizität der RBC erkennen.
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02-Preisetzunq durch Fusion von IHP-beladenen Vesikeln mit Erythrozyten
Die "FZechtsverschiebung" der 02-Bindungskurven nach der Aufnahme von IHP ist in
Fig.17 dargestellt. Nach Fusion von 41 Tage alten Erythrozyten, die in isotonischem
bis-Tris-Puffer von pH 7,4 suspendiert waren, mit den IHP-beladenen V2-Vesikeln
steigt der 02-Halbsättiqungsdruck von 7 auf 28 Torr. Dies bedeutet, daß die normalen,
aber gealterten Erythrozyten bei 250 C bis zu 95 % mit °2 unter einem 02-Partialdruck
von 30 Torr beladen sind, während die IHP-beladenen Erythrozyten unter den gleichen
Bedingungen nur zu 53% mit 02 beladenes Hämoglobin enthalten. Etwa 60% des Hämoglobins
in den Erythrozyten haben nach der Fusion der IHP-beladenen Vesikel mit den Erythrozyten
IHP gebunden.
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Unter physiologischen Bedingungen (bei 370C) wird ein 02-Halbsättigungsdruck
von 60 Torr für IHP-beladene Erythrozyten bei pH 7,4 berechnet. Unter einem kritischen
02-Partialdruck von 30Torr im Gehirn würden 80% des Hämoglobins aus vesikelbehandelten
Erythrozyten den gebundenen Sauerstoff abgeben, während
normale,
unbehandelte Erythrozyten unter diesen Bedingungen nur 20 bis 25% des Sauerstoffs
abgeben würden. Die effektive Affinität der Erythrozyten kann zwischen diesen beiden
Grenzen entweder durch Verändern der IHP-Konzentration in den Lipidvesikeln oder
des Verhältnisses von behandelten zu unbehandelten Erythrozyten im Blut variiert
werden.
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Dieses Ergebnis zeigt, daß die erfindunsgemäß vorgeschlagene Methode
des Einbaues von IHP in die Erythrozyten eine lang andauernde, starke und geregelte
Verminderung der Affinität von Hämoglobin in intakten Zellen zu Sauerstoff ermöglicht.
Die in dieser Weise mit IHP beladenen Erythrozyten eignen sich besonders zur Regelung
der Sauerstoffversorgung der Gewebe in den oben genannten Fällen.
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Anpassung von Ratten und Hunden an große Höhen Eine Ratte mit einem
Körpergewicht von 200 g und einem Blutvolumen von 14 ml (P02(1/2) = 14,0 Torr bei
250C und pH 7,4) wurde in einer Kammer unter sinkendem 02~Partialdruck gehalten.
Bei einem 02-Partialdruck von 120 Torr entsprechend einer Höhe von 13200 m taumelte
die Ratte als Folge von Sauerstoffmangel in den Muskeln der Extremitäten zu Boden.
Der Sauerstoffdruck in der Kammer wurde dann schnell wieder auf den normalen Wert
gebracht, worauf die Ratte sich normal verhielt. Aus diesem Tier wurde 1 ml Blut
entnommen. Die Erythrozyten wurden isoliert und in der oben beschriebenen Weise
mit IHP beladen. Die IHP-beladenen Erythrozyten wurden erneut im Plasma suspendiert
(P021/2) = 28,0 Torr bei 250C und pH 7,4) und dann in die Ratte rückübertragen.
Nachdem nun der 02 Partialdruck gesenkt worden war, taumelte die Ratte bei 100 mm
Hg (etwa 14200 m Höhe) zu Boden. Diese Behandlung verursachte somit eine Anhebung
der oberen
Grenze der Höhe um +8%. Cer Höhenanpassungsversuch wurde
mit dieser Ratte 24 Stunden später wiederholt und führte zum gleichen Ergebnis.
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Bei einem anderen Versuch wurde ein Hund mit einem Körpergewicht von
9 kg und einem Blutvolumen von 630 ml (P02(1/2) = 10,8 'i'orr bei 255C und pH 7,4)
in einer Kammer unter sinkendem 02-Partialdruck gehalten. Bei einem 02-Partialdruck
von 140 Torr (= 12200 m Höhe) taumelte der Hund zu Boden. Dann wurde der 02-Druck
in der Kammer schnell wieder auf den normalen Wert gebracht, worauf der Hund sich
normal verhielt. Diesem Hund wurden 100 ml Blut entnommen.
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Die Erythrozyten wurden in der unter Methoden" beschriebenen Weise
isoliert und mit IHP beladen. Die IPH-beladenen Erythrozyten wurden erneut in Serum
suspendiert (P02(1/2) = 15,0 Torr bei 250C und pH 7,4) und dann in den Hund rückübertragen.
Nach der Senkung des 02-Partialdrucks fiel der Hund bei 110 Torr (= 13800 m Höhe)
zu Boden. Diese Behandlung verursachte somit eine Anhebung der oberen Grenze der
Höhe um +136. Diese obere Höhe wurde über 2 Tage mit dem gleichen Ergebnis gemessen.
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Beide Tiere waren lebend und wohlauf, als sie zuletzt 4 Monate (Ratte)
und 1 Monat (Hund) nach den Versuchen beobachtet wurden.
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Menschliche Erythrozyten mit eine Hämoglobinmutante von hoher V2-Af£-inität
Eine 19 Jahre alte Patientin mit einem Hämoglobinmutante von unbekannter Struktur
(HbNainz) mit hoher Affinität zu Sauerstoff spendete Blut. Bei 250C und pH 7,4 zeigten
ihre frischen Erythrozyten einen P (1/2) von 7,5 Torr . Die Sauerstoffzufuhr zu
den O2(1/2) Geweben war somit auf 50% verringert. Auf Grund des
Sauerstoffmangels
in ihren Geweben erhielt diese Patientin alle 6 Wochen Bluttransfusionen. Die Beladung
dieser Erythrozyten mit IHP auf die unter "Methoden" beschriebene Weise hatte einen
Anstieg von P auf 18,7 Torr zur Folge. Dies zeigt, daß 02(1/2) die hohe Affinität
des Bluts dieser Patientin zu Sauerstoff nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
auf Werte herabgesetzt werden kann, die über dem normalen Wert von frischen Erythrozyten
liegen und einer Steigerung der Sauerstoffzufuhr von +23% eines vollständigen Blutaustausches
entsprechen.
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