DE2819766C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Rohling zum Blasformen eines mehrschichtigen Behälters aus Kunststoff, wobei der Rohling die Gestalt eines an einem Ende geschlos­ senen Rohres hat und wenigstens zwei Schichten aufweist, deren innere Schicht sich an dem geschlossenen Ende bis zur Außenoberfläche des Rohlings fortsetzt.

Ein derartiger bekanner Rohling (US-PS 34 57 337) wird so hergestellt, daß beim Extrudieren des noch offenen Rohres die äußere Schicht intermittierend extrudiert wird, so daß bestimmte Längen­ abschnitte des Rohres bereits vor dem Verschließen am Ende nur aus dem Material der inneren Schicht bestehen.

Dies hat den Nachteil, daß für das Extrudieren des Rohres eine komplizierte, intermittierend steuerbare Extrudiervorrichtung erforderlich ist. Außerdem ist es nicht möglich, auf Vorrat extrudierte Rohre zu lagern und dann zu Rohlingen zu verarbeiten, die unterschiedliche Längen haben können.

Aus der DE-OS 26 42 952 ist es an sich bekannt, einen solchen Rohling in seiner Außenschicht aus einem aus recykliertem Altmaterial wiederaufbereiteten Kunst­ stoffmaterial herzustellen.

Aus der US-PS 39 40 001 ist es an sich bekannt, die verschiedenen Schichten der Rohrwandung des Rohlings trennbar miteinander zu verbinden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rohling zu schaffen, der zumindest teilweise aus recykliertem Altmaterial herstellbar ist, aber trotz­ dem den hygienischen Anforderungen für Behälter ent­ spricht und trotzdem einfach und problemlos herstellbar ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Außenschicht des Rohlings aus einem aus recyklier­ tem Altmaterial wiederaufbereiteten Kunststoff besteht, daß das geschlossene Ende schalenförmig abgerundet aus­ gebildet ist und daß am geschlossenen Ende die Innen­ schicht einen die Außenschicht mittig verdrängenden Bereich aufweist.

Vorteilhafterweise kann die Außenschicht zusätzlich mit einer weiteren Deckschicht aus Frischmaterial bedeckt sein.

Für eine Wiederaufbereitung des erfindungsgemäßen Behäl­ ters können vorteilhafterweise die Schichten der Wan­ dung trennbar miteinander verbunden sein.

Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Wanddicke der aus Frischmaterial bestehenden Innenschicht 20-50%, vorzugsweise 30-40% der Wanddicke des Roh­ lings beträgt.

In den Fällen, in denen Werkstoffschichten in der Behälterwandung aus Kunststoff mit gleicher chemischer Zusammensetzung bestehen, kann zugelassen werden, daß die Kunststoffschichten so stark miteinander verbunden sind, daß sie im Zusammenhang mit der Materialrückgewinnung in der Behälterwandung nicht voneinander trennbar sind.

In den Fällen, in denen eine Materialrückgewinnung in der Behälter­ wandung wünschenswert ist, wenn diese aus Kunststoffen mit unter­ schiedlicher chemischer Zusammensetzung besteht, ist erforderlich, daß die Verbindung zwischen den Materialschichten gestattet, daß die Schichten im Zusammenhang mit der Rückgewinnung voneinander freige­ macht werden können. Dieses läßt sich dadurch erreichen, daß eine der Schichten, vorzugsweise die äußere, in einem Kunststoff ausgebildet ist, der in kleinere Kunststoffsegmente oder -scherben zerbricht, wenn beispielsweise ein Behälter unter Zusammenpressung zwischen zwei Walzen durchläuft.

Der Gegenstand der Erfindung wird eingehender anhand der Zeichnung beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 einen Längsschnitt eines rohrförmigen Rohlings vor dem Verschließen,

Fig. 2 das verschlossene Ende des Rohlings nach Fig. 1 in größerer Darstellung,

Fig. 3 einen Querschnitt des Rohlings nach Fig. 2 und

Fig. 4 eine aufgeschnittene Ansicht eines aus dem Rohling blasgeformten flaschenähnlichen Behälters in kleinerer Darstellung.

Ein rohrförmiger Rohling 10 ist aus einerr Innenschicht 11 und einer Außenschicht 12 zusammengesetzt. Die Innenschicht 11 besteht aus neugefertigtem Material und die Außenschicht 12 aus rückgewonnenem Werk­ stoff. In Fig. 2 ist dargestellt, wie die Innenschicht 11 des Rohlings 10 beim Verschließen die Außenschicht 12 so verdrängt hat, daß die Innenschicht 11 in den mittigen Teilen des Verschlusses eine Schicht aus homogenem Kunststoff bildet, die sich von der Innen­ fläche des Rohlings 10 bis zu dessen Außenfläche erstreckt. Beim Verschließen des Rohlings 10 ist eine solche Verschiebung des Werkstoffes in der Innenschicht 11 zu erwirken, daß die Außenschicht 12 aus rückgewonnenem Kunststoff voll und ganz daran gehindert wird, in Verbindung mit dem inwendigen Volumen des Rohlings 10 zu kommen.

Die Dicke der Materialschichten im Rohling 10 wird durch die erforderliche Werkstoffdicke des fertiggeformten Behälters 13 festgelegt. Bei diesem wird die Wandungsdicke durch die zu erwartenden mechanischen Bean­ spruchungen für den Behälter 13 und den Anforderungen bestimmt, die man an die Fähigkeit stellt, der Penetrierung der Behälterwandung zu widerstehen. Diese Fähigkeit, einer Penetrierung zu widerstehen, bezieht sich sowohl auf das Wandern von Verunreinigungen aus der Schicht mit rückgewonnenem Kunststoff zum Inhalt des Behälters 13 oder zur Außenfläche des Behälters 13, die Wanderung unerwünschter Stoffe von der Umgebung des Behälters 13 hin zum Inhalt des Behälters 13 wie auch die Wanderung von Stoffen in entgegengesetzter Richtung. Bei normalerweise eingesetzten Werkstoffdicken in den fertigen Behältern 13 besteht z. B. bei einem aus zwei Schichten aufgebauten Rohling 10 die Außenschicht 12 aus rückgewonnenem Material aus etwa 50-80%, vorzugsweise 60-70% der gesamten Wandungsdicke.

Der Behälter 13 kann die Form eines Fasses, eines Kanisters, einer Flasche, Dose oder damit vergleichbar haben.

Claims (4)

1. Rohling zum Blasformen eines mehrschichtigen Be­ hälters aus Kunststoff, wobei der Rohling die Gestalt eines an einem Ende geschlossenen Rohres hat und wenig­ stens zwei Schichten aufweist, deren innere Schicht sich an dem geschlossenen Ende bis zur Außenoberfläche des Rohlings fortsetzt, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschicht (12) des Rohlings (10) aus einem aus recyklier­ tem Altmaterial wiederaufbereiteten Kunststoff besteht, daß das geschlossene Ende schalenförmig abgerundet ausge­ bildet ist und daß am geschlossenen Ende die Innenschicht (11) einen die Außenschicht (12) mittig verdrängenden Bereich aufweist.

2. Rohling nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die aus Altmaterial bestehende Außenschicht (12) von einer Deckschicht aus Frischmaterial bedeckt ist.

3. Rohling nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die aus unterschied­ lichen Kunststoffen bestehenden Schichten (11, 12) lose miteinan­ der verbunden und dadurch bei Wiederaufbereitung des Behäl­ ters (13) voneinander trennbar sind.

4. Rohling nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddicke der aus Frischmaterial bestehenden Innenschicht (11) 20-50%, vor­ zugsweise 30-40% der Wanddicke des Rohlings (10) beträgt.