DE2819274A1 - Verfahren zum schmelzen von gusseisenspaenen - Google Patents
Verfahren zum schmelzen von gusseisenspaenenInfo
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Description
8000 MÜNCHEN 60 · MUSÄUSSTRASSE 5 · TELEFON (08 fl) 881608
2.5.1978-SLa(6) 253-1514P
Advance Achievement Systems, Inc., Warren/Ohio (USA)
und
Verfahren zum Schmelzen von Gußeisenspänen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schmelzen von Eisenoxyd enthaltenden Gußeisenspänen od.dgl. Abfällen,
bei dem die Späne fortlaufend durch eine mittige obere Öffnung in eine in einem kernlosen Induktionsofen befindliche Schmelze
einer Gußeisenmischung gefördert werden. Dabei werden nachstehend unter dem allein verwendeten Begriff "Späne" sowohl Bohrspäne
als auch Drehspäne und sonstige bei der spanabhebenden Gußeisenbearbeitung anfallende Späne und Metallabfälle verstanden
.
Bei den verschiedenen spanabhebenden Bearbeitungen von Eisengußstücken fallen täglich beträchtliche Mengen von Spänen
an. Sofern diese, in der Regel mit mehr oder weniger Schneidöl benetzten Späne zum Schmelzen unmittelbar einem kernlosen
Induktionsofen zugeführt werden, wie er beispielsweise in der US-PS 3 463 864 (Mario Tama) beschrieben ist, führt das im
Ofen verdampfende und verbrennende Schneidöl zu einer beträchtlichen Luftverschmutzung. Wenn ölhaltige Späne in die
Metallschmelze des Ofens untertauchen, verdampfen die Flüssigkeiten und expandieren unter entsprechender Verdrängung ge-
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schraolzenen Metalls zu einem gegenüber dem flüssigen Zustand
vielfachen Volumen.
Wenn die Späne zur Vermeidung des vorgenannten Ilangels zuvor
getrocknet werden, dann bildet sich bei ihrer Einführung in die Schmelze eina sie mehr oder weniger einschließende
Schlacke, die ein vollständiges Schmelzen verhindert und durch die damit verbundene Oxydation einen Verlust an wertvollem Metall
darstellt und zugleich einen größeren Verbrauch an feuerfester Ofenauskleidung mit sich bringt, so daß insgesamt der
Einsatz kernloser Induktionsöfen zum Schmelzen von Spänen beträchtlich zurückgegangen ist. Es gibt deshalb heute praktisch
kein bekanntes Verfahren zum vollständigen hundertprozentigen fortlaufenden Schmelzen gußeiserner Späne in einem kernlosen
Induktionsofen.
Auch von den anderen bekannten Schmelzanlagen, insbesondere
(1) den Lichtbogenofen, (2) den Kupolofen oder (3) den Flammöfen
ermöglicht keiner ein wirkungsvolles Schmelzen gußeiserner Späne. Heute ist es vielmehr üblich, den größten Teil solcher
Späne (1) in Kupolofen "heiß oder kalt brikettiert" zu
schmelzen oder (2) in Hochöfen Eisenerzen zur Herstellung von Stahl als Zuschlagstoff hinzuzufügen. Kalt brikettierte
Späne brechen in Kupolofen während des Absinkens jedoch auseinander,
wobei erhebliche Verluste an eisenhaltigem Staub durch Oxydation und/oder durch Mitreißen mit den in die Esse
abziehenden Verbrennungsgasen entstehen. Heiß brikettierte Späne, die in Kupolofen in begrenztem Umfange verwendet werden
können, bringen eine erhebliche Verteuerung des Verfahrens mit sich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Verfahren so zu vervollkommnen, daß die Späne aus Gußeisen
in einem kernlosen Induktionsofen ohne die vorgenannten Mangel fortlaufend vollständig und zugleich in einfach durchführbarer
Weise vorteilhaft wirtschaftlich geschmolzen werden können.
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Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgeniäß dadurch gelöst,
daß der Flüssigkeitsspiegel der Metallschmelze im kernlosen Induktionsofen auf höchstens 105 % der Induktionsspulenhöhe
gehalten und die Späne in einer solchen Menge in der Zeiteinhext zugeführt werden, daß eina im wesentlichen konstante Temperatur
der Metallschmelze von mindeste: temperatur von SiO2/CO eingehalten wird
peratur der Metallschmelze von mindestens 56 C über der üiakehr-
Durch eine solche Regelung der Pegelhöhe der Metallschmelze im kernlosen Induktionsofen ergibt sich eine vorteilhafte induktive
Rührwirkung, durch die die auf die Schmelze fallenden Späne sogleich unter die Oberflüche der Metallschmelze gezogen
werden und keine Schlacken entstehen können.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die Späne der Schmelze im Induktionsofen in einer derartigen
Menge in der Zeiteinheit zugeführt, daß der Flüssigkeitsspiegel der Metallschmelze 105 % der Induktionsspulenhöhe nicht übersteigt
und eine Temperatur der Schmelze von mindestens 56°C
oberhalb der SiOp/CO-Umkehrteniperatur sowie ein Anteil gelösten
Sauerstoffs in der Schmelze unterhalb des Si/SiO2-Ausgleichsniveaus
eingehalten werden.
Andere Ausgestaltungen der Erfindung betreffen weitere vorteilhafte Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht;
es zeigen:
Fig. 1 einen zum Durchführen des Verfahrens dienenden kernlosen Induktionsofen in einem schematisch
gehaltenen und zugleich die Betriebsweise zum Schmelzen von Gußeisenspänen veranschaulichenden
Längsschnitt;
Fig. 2 eine gleiche Schnittdarstellung des Induktionsofens, in der dessen quadrantische Rühreinwirkung
auf die Metallschmelze und dessen Einwirkung auf die Pegelbildung der Schmelzenoberfläche ersichtlich
ist;
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Fig. 3 eine weitere Schnittdarstellung des Induktionsofens, aus der für eine bestimmte Leistung eine in Abhängigkeit
von der Ofenfüllung unterschiedliche meniskusartige Pegelbildung der Schmelzenoberflache
ersichtlich ist;
Fig. 4 ein Diagramm, welches Ausgleichszustände für verschiedene in der Schmelze vorkommende chemische
Reaktionen als Funktion der Schmelzentemperatur und der Konzentration in der Schmelze gelösten
Sauerstoffs veranschaulicht.
Die in Fig. 1 dargestellte Anlage 10 zum Schmelzen von Spänen 11a aus Gußeisen umfaßt außer einem kernlosen Induktionsofen
14 eine lediglich schematisch angedeutete, zum Beschicken des Induktionsofens 14 mit den Spänen 11a dienende
Fördereinrichtung 15, die beispielsweise als Schwingförderer, Schüttelrutsche, Förderschnecke oder Förderband ausgebildet
sein kann. Sofern die zu schmelzenden Späne beispielsweise von einer wäßrigen Bohrflüssigkeit her feucht und/oder mit
öl od.dgl. Kohlenwasserstoffen benetzt sein sollten, kann der
Fördereinrichtung 15 ein (nicht dargestellter) Trockner zum Verdampfen und Entfernen dieser Flüssigkeiten vorgeschaltet
werden und es kann gewünschtenfalls auch ein (nicht dargestellter) Vorratstrichter vorgesehen sein, der die getrockneten
Späne während der Stillstandszeiten des Induktionsofens aufnimmt und/oder von dem aus die getrockneten Späne 11a dem
Induktionsofen 14 während Stillstandszeiten des Trockners zugeführt werden.
Der kernlose Induktionsofen 14 ist mit einem Deckel 16 versehen, der axial von einer trichterförmigen Einfüllöffnung 17
durchsetzt ist, durch den die Späne 11a von der Fördereinrichtung 15 her in einer zeitlich geregelten Menge in den
Induktionsofen 14 gelangen. Dabei ist es wichtig, daß die Späne 11a in die Mitte der meniskusartig nach oben gewölbten
Oberfläche der Schmelze 18 gelangen.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, befindet sich die Schmelze 18
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innerhalb einer feuerfesten Auskleidung 20 des kernlosen Induktionsofens
14, die von den Windungen der die Induktionsheizung bewirkenden Induktionsspule 21 umgeben ist. Da es bei
kernlosen Induktionsöfen zuweilen üblich ist, an eines oder an beide Enden der Induktionsspule noch Kühlschlangen anzuschließen,
ist in Fig. 1 oberhalb der Induktionsspule 21 noch eine an diese anschließende Kühlschlange 22 und unterhalb der
Induktionsspule 21 noch eine an diese anschließende Kühlschlange 23 dargestellt. Sobald der Induktionsspule 21 elektrisehe
Energie zugeführt wird, wirkt auf die Schmelze 18 von dem durch die Induktionsspule 21 vor allem in deren Mittelbereich
erzeugten magnetischen Feld her eine radial einwärts wirkende Abstoßungskraft, die in Fig. 2 durch die Pfeile 24 veranschaulicht
ist und die in diesem Bereich befindliche Schmelze von der sie umgebenden Auskleidung 20 aus radial einwärts in den
Axialbereich der Induktionsspule 21 verdrängt. Die in der Mitte aufeinander stoßenden Schmelzen werden durch die radial
einwärts nachdrängende Schmelze teilweise nach oben und teilweise nach unten verdrängt, wobei sich ein in Fig. 2 durch
Pfeile 25 und 26 veranschaulichter, jeweils kreisringförmiger Rühreffekt ergibt. Dabei bildet der entlang den Pfeilen 25
axial nach oben verdrängte Anteil 27 der Schmelze eine meniskusartig nach oben gewölbte Oberfläche 28 der Schmelze, wobei
die Höhe der meniskusartigen Aufwölbung einerseits indirekt proportional zur Füllungsmenge des Induktionsofens 14 und anderseits
direkt proportional zu der der Induktionsspule 21 zugeführten Energie ist.
Fig. 3 veranschaulicht für eine bestimmte Energiezufuhr zur Induktionsspule 21 die von der Füllungsmenge abhängige unterschiedliche
meniskusartige Aufwölbung der Schmelzenoberfläche. Bei einer Schmelzenfüllung des abgeschalteten Induktionsofens
14 bis zu einem Flüssigkeitsspiegel 30 ergibt sich bei eingeschalteter Induktionsspule 21 die in Fig. 3 mit 31 bezeichnete
meniskusartig aufgewölbte Oberfläche, während sich bei einer
Füllungsmenge bis zu einem Flüssigkeitsspiegel 32 die meniskus-
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artig aufgewölbte Oberfläche 33 und bei einer Füllungsmenge
bis zum Flüssigkeitsspiegel 34 eine meniskusartig aufgewölbte
Oberfläche 35 ergibt. Sofern der Flüssigkeitsspiegel der Schmelze bei abgeschalteter Induktionsspule 21 deren Höhe
übersteigt, flacht sich die Aufwölbung der Schmelzenoberfläche bei eingeschalteter Induktionsspule 21 weiter nach einer
schließlich ebenen Oberfläche hin ab.
Die in den Induktionsofen 14 eingeführten Späne 11a sollen nach Möglichkeit sogleich tief nach unten in die Schmelze 13
hineingezogen werden, was nur durch eine geeignete Rührwirkung in der Schmelze erreicht v/erden kann, wie sie vorstehend anhand
der Fig. 2 beschrieben wurde. Da eine solche wirksame Einwirkung auf die Schmelze nur im Bereich der Induktionsspule 21
möglich ist, soll der Flüssigkeitsspiegel der Schmelze bei abgeschalteter Induktionsspule 21 höchstens 105 % der Höhe
der Induktionsspule 21 hoch liegen. Damit die zugeführten Späne stets vollkommen in Schmelze aufgenommen v/erden können, soll
aber nur so viel Schmelze aus dem Induktionsofen 14 (in nicht besonders dargestellter Weise) abgezogen werden, daß der
Flüssigkeitsspiegel der Schmelze bei abgeschalteter Induktionsspule 21 niemals unter einer 50 % der Höhe der Induktionsspule
21 betragenden Höhe liegt.
Die in die Schmelze 18 eingeführten Späne 11a sind an ihrer
Oberfläche stets in einem gewissen Umfange oxydiert und dadurch von Eisenoxyd, Fe3O3, überzogen. Würden die in den Induktionsofen
14 eingeführten oxydierten Späne nicht sogleich in die Schmelze 18 eingetaucht werden, dann würde der Eisenoxydüberzug
der Späne Schlacke bilden. Diese Schlacke würde auf der Oberfläche der Schmelze schwimmen und die v/eiteren
zugeführten Späne einschließen und weiter oxydieren, bis schließlich mit zunehmender Schlackenschicht überhaupt keine
richtige Schmelzung der Späne mehr erreicht werden würde.
Werden die Späne jedoch in der vorstehend beschriebenen
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Weise sogleich in die Schmelze eingetaucht, dann argibt sich
aie folgende Reaktion:
aie folgende Reaktion:
Die untergetauchten Späne bilden an ihrer Oberfläche keine Schlacke. Der Überzug an Lisenoxyd (Fe9O.,) wird durch das die
Späne umgebende geschmolzene iietall in das gegenüber hohen
Temperaturen stabilere Eisenoxyd (FeO) entsprechend der nachstehenden Formel 1 umgeformt.
Temperaturen stabilere Eisenoxyd (FeO) entsprechend der nachstehenden Formel 1 umgeformt.
Fe2O3 + Fe (1) 3 FeO 1.
Da sich der Sauerstoff im geschmolzenen Eisen auflöst, zerfällt
das FeO entsprechend der nachstehenden Formel 2.
FeO (1) Fe (1) + UO) 2.
Die Menge an Sauerstoff, die in geschmolzenem Eisen gelöst
werden kann, kann mit Hilfe in der technischen Literatur veröffentlichter thermodynamischer Berechnungen aus der nachstehenden Gleichung 3
werden kann, kann mit Hilfe in der technischen Literatur veröffentlichter thermodynamischer Berechnungen aus der nachstehenden Gleichung 3
-6316
log (JO) = T + 2,73 3.
log (JO) = T + 2,73 3.
entnommen werden, in der T die Schmelzentemperatur in Kelvin ist.
In Fig. 4 veranschaulicht die Kurve 40 den Ausgleich der
Sauerstoffkonzentration des Fe-O-Systems als Funktion der Temperatur.
Sauerstoffkonzentration des Fe-O-Systems als Funktion der Temperatur.
Da Gußeisen Kohlenstoff und Silizium enthält, wurde auch der Einfluß dieser Legierungsbestandteile bestimmt. Die Sauerstoffmenge,
die in Kohlenstoff und Silizium enthaltendem geschmolzenem
Eisen gelöst werden kann, berechnet sich nach den nachstehenden Gleichungen 4 und 5,
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JBT-
log (%0) (%C) = -1169 - 2,07 .
Ϊ
log (%0)2(Si) = -31,031 + 12,02
log (%0)2(Si) = -31,031 + 12,02
worin T wiederum die Temperatur in Kelvin ist.
Die Kurve 41 in Fig. 4 veranschaulicht den Sauerstoffanteil,
der sich in einer Eisen-Kohlenstoff-Legierung mit 3,4 % Kohlenstoff
im Gleichgewicht befindet. Die Kurve 42 in Fig. 4 veranschaulicht den Sauerstoffanteil, der in einer Eisen-Silizium-Legierung
mit 2,4 % Silizium im Gleichgewicht ist.
Aus Fig. 4 kann entnommen werden, daß für den Fall, daß die Sauerstoffkonzentration im geschmolzenen Eisen die Werte
der Kurve 40 übersteigt, sich gleichzeitig Eisenoxyd (FeO), Silizium (Si0„) und Kohlenstoff (CO) bilden. Das FeO und das
SiO2 verbinden sich zu Schlackebestandteilen, die dann an die
Oberfläche der Schmelze aufsteigen oder sich an der feuerfesten Auskleidung 20 ablagern, während das CO aus der Schmelze als
Gas entweicht.
Wird die Sauerstoffkonzentration unterhalb der Kurve 40, jedoch oberhalb der Kurve 42 gehalten, dann bilden sich lediglich
Siliziumoxyde (SiO2) und Kohlenstoff (CO). Auch das SiO2
bildet dabei eine Schlacke, die entweder die Oberfläche der Schmelze bedeckt oder sich entlang der feuerfesten Auskleidung
20 niederschlägt, während das CO aus der Schmelze als Gas entweicht. Wird die Sauerstoffkonzentration unterhalb der Kurve
42, jedoch oberhalb der Kurve 41 gehalten, dann bildet sich nur noch Kohlenstoff (CO). Da dieses ein Gas ist, kann sich
also keine Schlacke mehr bilden.
Aus vorstehendem ergibt sich, daß sich 3,4 % Kohlenstoff und 2,4 % Silizium enthaltende Späne aus Gußeisen in einer eine
gleiche Zusammensetzung aufweisenden, in einem kernlosen Induktionsofen befindlichen Schmelze dann schlackenfrei schmelzen
lassen, wenn sie mit einer Temperatur, die vorzugsweise oberhalb des Punktes 43 der Kurve 41 liegt, in einer solchen
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zeitlichen Menge zugeführt werden, daß die Sauerstoffkonzentration
die durch die Kurve 42 wiedergegebenen Werte nicht übersteigt. Vorzugsweise werden die Späne mit einer die Temperatur
am Punkt 43 der Fig. 4 um mindestens 37,5°C, höchstens aber um 121 C übersteigenden Temperatur zugeführt.
Der Punkt 43, in dem sich die Kurven 41 und 42 schneiden, wird im übrigen als Umkehrtemperatur für die nach der nachstehenden
Formel 6 bestimmte Reaktion bezeichnet.
SiO2 + _2C JSi + 2C0
Diese Temperatur kann mit Hilfe der nachstehenden Formel 7 für jede Legierung geschmolzenen Eisens mit Kohlenstoff und Silizium
berechnet werden. Für die vorgenannte Eisenlegierung mit 3,4 % Kohlenstoff und 2,4 % Silizium errechnet sich die Temperatur
mit 143O°C.
ις φ - -28,693
log (%Si) - 16,16
worin T die Temperatur in Kelvin bedeutet.
Die im kernlosen Induktionsofen geschmolzenen Späne aus Gußeisen nüssen dem Ofen möglichst fortlaufend zugeführt und
aus dem Ofen auch wieder abgezapft werden. Sobald der Flüssigkeitsspiegel der Schmelze die vorstehend erläuterte obere
Grenze erreicht hat, wird die Beschickung mit Spänen und die Energiezufuhr zur Induktionsspule 21 unterbrochen. Die Fördereinrichtung
15 wird aus dem Ofenbereich seitlich herausgeschwenkt und der Ofen wird sodann in üblicher, nicht besonders
dargestellter Weise gekippt, bis das gewünschte Gewicht an geschmolzenem Metall abgeflossen ist.
Zur anschließenden Produktion von Gußstücken und von für eine spätere Produktion vorgesehenen Gußblöcken wurde auch das
bereits vorstehend erläuterte Verfahren zur Änderung der
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chemischen Zusammensetzung des geschmolzenen Metalls gegenüber
der Zusammensetzung der zugeführten Späne durchgeführt, indem
der Schmelze zusätzlich Legierungsbestandteil zugeführt wurden. So wiesen zugeführte Späne aus Gußeisen aufgrund einer
experimentellen Analyse 3,45 % Kohlenstoff, 2,00 % Silizium, 0,53 % Mangan, 0,30 % Chrom, 0,35 % Ilolybdän, 0,50 % Nickel,
0,04 % Kupfer, 0,035 % Phosphor und 0,11 % Schwefel auf, während das restliche Eisen Eisenoxyd in einsm Umfange von 1,7 %
Fe2O3 aufwies. Die Schmelze im kernlosen Induktionsofen wurde
auf einer gleichen Zusammensetzung gehalten. Die zuvor mit einer Temperatur von 343 C getrockneten Späne wurden in einen
kernlosen Induktionsofen einer Fassung von 16 Tonnen und einer Frequenz von 60 Hz sowie einer Nennleistung von 3000 kW zugeführt.
Solange der Flüssigkeitsspiegel der Schmelze zwischen 95 % und 105 % der Höhe der Induktionsspule 21 gehalten wurde,
schmolzen die Späne schlackenfrei in die Schmelze hinein, die auf einer Temperatur von etwa 1500°C gehalten wurde, die 78°C
über der SiO2/CO-Umkehrtemperatür liegt, wie sie sich nach
der vorgenannten Gleichung 7 ergibt. Wurde der Flüssigkeitsspiegel der Schmelze über 105 % der Höhe der Induktionsspule
21 angehoben und wurden dann Späne bei einer Schmelzentemperatur von 155O°C zugeführt, dann bildete sich auf der Schmelze
eine beträchtliche Schlacke und der Schmelzvorgang der Späne wurde drastisch beeinträchtigt. Während eines besonderen Versuches
wurden 136 kg Späne in eine Schmelze mit einer über 105 % der Induktionsspulenhöhe liegenden Höhe und einer Temperatur
von 155O°C gefördert, wobei die Eingangsleistung der Induktionsspule 2900 kW betrug. Aus den zugeführten Spänen
entstand 22,7 kg Schlacke mit 46,05 % SiO2, 29,18 % Fe-O
und 9,91 % MnO. Im übrigen sind beim Schmelzen von Spänen aus Gußeisen unter Schlackenbildung ManganVerluste unvermeidlich,
weil hierbei die Mangan-Sauerstoffausgleichskurve 44 der Fig. 4 zwischen die Kurven 40 und 42 der Fig. 4 gelangt und
die Kurve 41 für die in der Gußeisenlegierung enthaltenen Manganspiegel nicht schneidet.
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Die Erfindung wurde vorstehend unter spezieller Bezugnahme auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel beschrieben. Es ist
jedoch für den betroffenen Fachmann verständlich, daß im Rahmen der Erfindung auch Abwandlungen und Ausgestaltungen
dieses Ausführungsbeispiels möglich sind.
80984 B/09U
Claims (8)
- PATENTANWALT DIPL.-ING. H. STROHSCHÄNK8000 MÜNCHEN 60 · MUSÄUSSTRASSE 5 · TELEFON (08Ü1) 881608
- 2.5.1978-SLa(6) 253-1514P1. Verfahren zum Schmelzen von Eisenoxyd enthaltenden Gußeisenspänen od.dgl. Abfällen, bei dem die Späne fortlaufend durch eine mittige obere Öffnung in eine in einem kernlosen Induktionsofen befindliche Schmelze einer Gußeisenmischung gefördert werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsspiegel (28) der Metallschmelze (18) im kernlosen Induktionsofen (14) auf höchstens 105 % der Induktionsspulenhöhe gehalten und die Späne (lla) in einer solchen Menge in der Zeiteinheit zugeführt werden, daß eine im wesentlichen konstante Temperatur der Metallschmelze von mindeste
wird.destens 56 C über der Umkehrtemperatur von SiO2/CO eingehalten2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein kohlenstoffhaltiger Legierungszuschlagstoff in einer solchen Menge zugesetzt wird, daß der während der Oxydations-Reduktionsphase verbrauchte Kohlenstoff im Sinne der Aufrechterhaltung einer gewünschten chemischen Zusammensetzung der Schmelze ersetzt wird. - 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß fortlaufend zugeförderte Späne während einer Unterbrechung der Zufuhr in den Ofen in einem Vorratsbehälter gesammelt werden.
- 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Induktionsofen (14) während einer809845/09UUnterbrechung der Zuförüarung angefallener Späne fortlaufend getrocknete Späne aus einani Vorratsbehälter zugeführt werden.
- 5. Verfahren nach einen der vorhergehenden Anspruch3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Induktionsofen (14) Legierungszuschlagstoffe zugeführt werden, die dein darin geschmolzenen Metall irgendein= gewünschte, von der Zusammensetzung der zugaführten Späne (lla) unterschiedliche chemische Gußeisen-Zusammensetzung verleihen.
- 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,dadurch gekennzeichnet, daß die dem Induktionsofen (14) in der Zeiteinheit zugeführte Spanmengs, die zugeführt«- elektrische Leistung sov/ie der Flüssigkeitsspiegel der Metallschmelze und deren Temperatur so garegelt vzerdon, dai3 dar Anteil an gelöstem Sauerstoff in der Schmelze unterhalb des Si/SiO2~ Ausgleichsniveaus verbleibt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne (lla) der Schmelze (18) im Induktionsofen in einer derartigen Hange in der Zeiteinheit zugeführt werden, daß der Flüssigkeitsspiegel der Metallschmelze 105 % der Induktionsspulenhöhe nicht übersteigt und eine Temperatur der Schmelze von mindestens 56 C oberhalb der SiO2/CO-Umkehrtemperatür sowie ein Anteil gelösten Sauerstoffs in der Schmelze unterhalb des Si/SiO„-Ausgleichsniveaus eingehalten werden.
- 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Zeiteinheit zugeführte Spanmenge proportional der zugeführten elektrischen Leistung und dem in der Schmelze gelösten Sauerstoff ist.9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Späne (lla) dem Induktionsofen (14) fortlaufend in gleicher zeitlicher Menge zugeführt werden.80984 5/094410. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die dem kernlosen Induktionsofen (14) zugeführten Späne (lla) zuvor so lange in einer Umgebungstemperatur von mindestens 343°C und höchstens 732°C getrocknet werden, daß sie auf eine Temperatur zv7ischen 26O°C und 343°C aufgeheizt sind.8 0 9 Π Ch / 0 9 UU
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