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Pyrolyseanlage und mittels der Anlage durchführbares
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Pyrolyseverfahren Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine pyrolyseanlage
zur Umwandlung von Reststoffen in wiederverwendungsfähige Roh- bzw. Zweitstoffe,
vorzugsweise von Altbereifungen wie Russ, Metalle, Gase wie Methan, Dämpfe wie Wasserdampf,
Leicht-, Mittel- und Schweröle, usw. Unter industriellen Reststoffen sind auch Abfallplastik,
Industriemüll und bei Entkabelungen anfallende Isolierstoffe zu verstehen.
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Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, dass die vorgeschlagene Pyrolyseanlage
ausser zur Ansammlung, Vorwärmung und unter Umständen zur weiteren Aufbereitung
zerkleinerter Reststoffe dienenden Speicher- und Verteilungsbehältern mindestens
zwei an die vorærwähnten Anlageteile im Förderweg des Behandiungsgutes angeschlossene,
der Durchführung der pyrolytischen Zersetzung dienende Reaktoren in Verbindung mit
einer in selbsttätiger Abhängigkeit von jeweils gespv eicherten, verteilungsfähigen
und/oder bereits der thermischen Behandlung unterworfenMengen an Behandlungsgut
stehende Steuerungs- ggf. auch Regelungseinrichtungen mit einem diesen nachgeordneten
System von Steuerungs- bzw. Regelungselementen umfasst, mittels deren jeweiliger
Einstellung das Behandlungsgut durch die Reaktoren im Parallel-, Serien- und/oder
im teilweisen Parallel- und teilweisen Serienbetrieb verarbeitbar ist.
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Die so gekennzeichnete Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass ein
optimaler, thermischer Wirkung-yad der Anlage ihrer Gesamtkonzeption entsprechend
nur dann zu erreichen ist, wenn mindestens einer der in einer ersten Ausbaustufe
einer derartigen Anlage im Allgemeinen zum Einsatz kommenden Reaktoren ständig im
Vollastbetrieb arbeitet, unter der Voraussetzung natürlich, dass eben die dieser
Konzeption entsprechenden Reststoffe ständig oder im wesentlichen ständig in ausreichenden
Mengen zur Verfügung stehen. Das bedeutet, dass, wenn diese Voraussetzung nicht
zutrifft, die Anlage erst nach Ansammlung ausreichender Vorräte in Betrieb gesetzt
wird. Der regelmässig bei Teillastbetrieb auftretende, geringere thermische Wirkungsgrad
bleibt
dann voraussetzungsmässig ohne einen wesentlichen Einfluss auf die Gesamtwirtschaftlichkeit
der Anlage. Das gilt in erhöhtem Ausmass erst recht für weitere Ausbaustufen der
Anlage, zumal letztere angesichts ihres grundsätzlichen Aufbaues eine geradezu immerwährende
Möglichkeit zur somit baukastenmässig durchzuführenden Ergänzung eines einer Erstanlage
zugehörigen Reaktors zulassende Ergänzung mit einem Zweitreaktor, mit Dritt-, Viert-
usw. Zusatzreaktoren besitzt.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung wird den Steuerungs- bzw. Regelungseinrichtungen
eine Ausbildung erteilt, bei der mindestens einem der Reaktoren eine seiner jeweiligen
Auslegung entsprechende maximale Durchsatzmenge an aufbereiteten Reststoffen zuführbar
ist, wobei es von der jeweiligen Ausbaustufe der Anlage und von den vorhandenen
Vorräten an Ausgangsgut abhängt, wie weit das für weitere Reaktoren gilt, so dass
nur der Rest derselben im Teillastbetrieb mit dann verminderter Wirtschaftlichkeit
arbeiten muss. Da esweitere Aufgabe der Erfindung ist, sie so auszubilden, dass
möglichst ein vollautomatischer Betrieb mit höchster Wirtschaftlichkeit durchführbar
ist, trotzdem sich zwischenzeitlich der Zustand des zur Verfügung stehenden Ausgangsgutes
geändert haben könnte, ohne dass hierfür ein betriebliches Verhalten der Anlage
ursächlich wäre, ist auch auf diese Gegeberuheiten Rücksicht zu nehmen, was dadurch
geschieht, dass in weiterer Durchführung des Erfindungsgedankens an allen Stellen,
an denen Einflüsse dieser Art auftreten könnten, Impulsgeber angeordnet sind, deren
jeweilige Reaktionen dazu dienen, sowohl die Steuerung als auch die Regelung so
zu beeinflussen, dass keine nachteiligen Beeinflussungen des vollautomatischen Betriebes
und der erzeugten Zweitstoffe einzutreten vermögen. Dazu gehört insbesondere auch
die Einstellung einer automatischen Abhängigkeit von der jeweils vorhandenen mittleren
Relativgeschwindigkeit zwischen dem Zustand des gerade den pyrolytischen Zersetzungsvorgängen
ausgesetzten Gutes und der Wärmeübertragungsfläche, über welche die Wärme zugeführt
wird, die zur Durchführung der pyrolytischen Zersetzung benötigt wird. Diese Aufführung
kann auf Vollständigkeit keinen Anspruch machen. Es gibt eine grosse Anzahl weiterer
Betriebsgrössen, Zustände und Zustandsänderungen, die einer Erfassung in dem hier
betrachteten Sinne dahin bedürfen, dass die Notwendigkeit zu Eingriffen
der
Bedienung auf ein Mindestmass beschränkt bleibt. Es würde zu weit führen, diese
Notwendig- und Möglichkeiten vollständig aufzuführen.
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Bei der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles wird Gelegenheit
genommen, einige besonders markante Betriebsgrössen, Zustände und Zustandsänderungen
zum Anlass entsprechender Ausführungen zu machen.
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So weit es sich um mechanisch wirksame Impulsgeber handelt, können
sie die verschiedensten Formgebungen aufweisen, sollen sie beispielsweise den Stand
fester Stoffe in Behältern abtasten, so handelt es sich um einfache Fühler, die
durch irgendeine physikalische Eingenschaft eines Feststoffes wirksam sind, beispielsweise
durch die Verdrängungswirkung, welche Feststoffe auf den Fühler ausüben. Soll der
Impulsgeber auf Umdrehungen reagieren, so wird der umlaufende Anlagenteil als Nocken-
oder Kurvenscheibe ausgebildet, so dass die Erhebungen mechanisch, pneumatisch,
hydraulisch, elektrisch, elektronisch usw. abgetastet werden können. Da das zum
fachtechnischen Wissen gehört, sind weitere Ausführungen hierzu entbehrlich. Das
gilt auch für die Steuer-und Regelungselemente, die al s Ein- und Auslassvorrichtungen,
Schleusen, Fördervorrichtungen, darunter Förderschnecken, diese ummantelnde Kanäle,
Schieber, Klappen, Ventile, Schleusen, Hebel, Gelenke, Stifte, im weiteren Sinne
auch als Motoren, sonstige Antriebe, elektrische Relais, Kontakte, Kontaktfinger,
Solenoide, Schützen, Leitungen, Spulen, Unterbrecher, Speicher, usw. usw. allgemein
bekannt sind.
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So weit im Vorhergehenden auf die Erfassung mittlerer Relativgeschwindigkeiten
zwischen Beheizungsfläche und beheiztem Gut Bezug genommen worden war, besteht ein
besonders einfaches Mittel zur Herstellung einer hierauf gerichteten Abhängigkeit
in der Messung der Drehzahlen, welche das umlaufende Drehrohr eines Reaktors in
der Zeiteinheit ausführt. Laufen mit dem Drehrohr synchron Nocken, Nocken- und Kurvenscheiben
um, so bedarf es nur einer Abtastvorrichtung für die Erhebungen und einer Verbindung
zwischen dieser Abtastvorrichtung und ihrem Einfluss zu unterwerfenden Steuer- und
Regelungselementen, um die erwähnte Abhängigkeit einsteuern bzw. einregeln zu können.
Das gilt gleicherweise bzw. sinngemäss für alle weiteren Abhängigkeiten von Betriebsgrössen,
Zuständen und Zustandsänderungen, um Steuerungs-und Regelungselemente so zu beeinflussen,
dass je nach Lage des Falles die
Folgen unerwünschter Zustände beseitigt
oder erwünschte Zustände aufrecht erhalten werden, was entsprechend für Zustandsänderungen
gilt.
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Dem Bestreben, einen vollautomatischen Betrieb der Anlage zu gewährleisten,
entspricht es schliesslich, dass ein den Impulsgebern der Anlage nach- und den Steuer-
und Reelungseinrichtungen der Anlage vorgeordnetes Kommandodahin und gerät vorhanden
ist/ dass die Förderung von Behandlungsgut zu einem unterhalb einer kleinsten Teillast
arbeitenden Reaktor selbsttätig unterbrochen und erst wieder hergestellt wird, wenn
die weiteren Reaktoren der Anlage voll oder we= nigstens im wesentlichen ausgelastet
sind. Da auch der auf die Mengen des Ausgangsgutes ansprechende Impulsgeber nicht
nur wirksam ist, sondern für die gesamte Betriebsdauer der Anlage wirksam bleiben
soll, besteht nicht nur die Möglichkeit, dem Kommandogerät eine Einstellung zu geben,
die zur Verarbeitung aller jeweils angelieferten Mengen an Ausgangsgut führt, es
kann auch mittels eines auf die erzeugte Russmenge bzw. auf das Russgewicht ansprechenden
Impulsgebers dafür gesorgt werden, dass die Anlage selbsttätig abschaltet, sobald
ausreichend Russ erzeugt worden ist, was sinngemäss für weitere, feste, flüssige
und/oder gasförmige Zweitstoffe Geltung besitzt; es besteht die reziproke Möglichkeit,
die Anlage hiernach wieder selbsttätig anlaufen zu lassen, und zwar im Dauerbetrieb
und sie unter Umständen erst stillzusetzen, sobald der insgesamt vorhandene Vorrat
an Ausgangsgut verarbeitet worden ist.
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Weitere Einzelheiten einer erfindungsgemäss ausgebildeten Anlage und
des bei ihr zur Durchführung kommenden Betriebsverfahrens seien der schematischen,
zeichnerischen Darstellung eines Ausführungsbeispieles dieser Anlage und der Schilderung
des Betriebsverfahrens entnommen, zu dessen Verwirklic ung die gezeigte Einrichtung
vorhanden ist.
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Gemäss der Zeichnung beginnt an der strichpunktierten Linie 1 - 1
eine beispielsweise als Förderspindel ausgeführte Förderstrecke 2 im Anschluss an
eine nicht gezeichnete, jedoch allgemein bekannte Einrichtung zur Zerkleinerung
von Altbereifungen in Schnitzel, die über eine Zuführungsvorrichtung 3 einem Speicherbehälter
4 für die Schnitzel zugeführt werden. Der Speicherbehälter 4 ist als Drehtrommel
ausgeführt, deren Antrieb bei 5 zu erkennen ist, wobei ein
Ritzel
6 in einen Zahnkranz 7 auf dem Umfang der Drehtrommel eingreift.
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Verstärkende Ringschienen 8 der Trommel 4 sind auf den Laufwalzen
9 aufgelagert. Die Speichertrommel 4 ist doppelwandig ausgeführt, so dass über einen
so erzeugten Mantelraum zur Vorwärmung des gespeicherten Gutes dienende, bei Durchführung
der Pyrolyse erzeugte Abgase über die Leitung 10 zuführbar sind. Der die Drehtrommel
4 verlassende Wrasen wird mittels des Gebläses 11 abgezogen und über die Leitung
12 abgeführt. Das durchmischte und vorgewärmte Speichergut wird über die Austragvorrichtung
13 zu einer Förderstrecke 14 hin entlassen und dadurch in einer noch im Einzelnen
anzugebenden Abhängigkeit vom auftretenden Bedarf an Speichergut abbefördert. Dieser
Teil der Einrichtung schliesst mit der strichdoppelpunktierten Linie 15 - 15 ab.
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An die strichdoppelpunktierte Linie 15 - 15 schliesst sich ein weiterer
Abschnitt der Einrichtung an, der zwischen der strichdoppelpunktierten Linie 15
- 15 und der strichdreifachpunktierten Linie 16 - 16 zur Darstellung gelangt ist.
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In diesem Abschnitt der Einrichtung ist einer der zur Durchführung
der Pyrolyse dienenden Reaktoren 18 zu erkennen, deren Ausbildung Gegenstand des
Patentes 2 810 838 (diesstg. Aktenzeichen 78 1009 d, d Gm) "Drehtrommel " bildet.
Nach dem genannten Patent weist der Reaktor als wesentlichen Teil zur Durchführung
der Pyrolyse die Drehtrommel 18 auf. Sie besitzt eine veränderlich ein- und feststellbare
Neigung zur Horizontaien, was gleicherweise für die - Vorwärm- und Speicherdrehtrommel
4 zutrifft. Die Brennabgase der PyrolYsenheizung werden über die vorerwähnte Leitung
10 der Vorwärmdrehtrommel 4 zugeführt. Nach Abgabe der fühlbaren Wärme in Trommel
4 werden die Abgase über die bereits erwähnte Leitung 12 in die Atmosphäre abgegeben.
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Das obere Ende der Förderstrecke 14 ist oberhalb eines zur Sammlung
und Verteilung des vorgewärmten und aufbereiten Gutes dienenden Sammel-, Speicher-
und Zwischenbehälters 20 zu erkennen. Dieser Behälter weist eine Reihe von als Impulsgeber
wirksamer und noch im Einzelnen zu kennzeichnenden Fühlernbzw. Sonden 211, 212,
213 usw. auf, an die Steuerleitungen 221, 222> 223 usw. angeschlossen sind, auf
die noch zurückzukommen sein wird, jedoch
soll hier bereits erwähnt
werden, dass über die Steuerleitungen 22 ein Klappensystem 23 am Auslaufende des
Behälters 20 in Abhängigkeit von der Zeit, von bestimmen Zuständen und/oder Zustandsänderungen,
die vor, innerhalb oder ggf. sogar hinter der Drehtrommel 18 auftreten, einmal zur
Beschickung einer Förderstrecke 24, ein andermal einer Förderstrecke 25 führt, wobei
die Förderstrecke 24 oberhalb eines Schleusenschachtes 26 endet, der zur Zuführung
des vorgewärmten Gutes in den Füllstutzen 27 der Drehtrommel 18 des sichtbar veranschaulichten,
ersten Reaktors führt.
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In der gleichen Weise ist ein nicht mehr gezeichnetes Ende der zweiten
Förderstrecke 25 ausgebildet, die zu einer nicht mehr veranschaulichten, zweiten
Drehtrommel führt, die zum Unterschied gegen die sichbare Trommel 18 des ersten
Reaktors die Bezeichnung 18 tragen würde, wobei n jeder n ganzen vorzugsweise auch
geraden Zahl entsprechen könnte, ohne dass ungerade Zahlen grundsätzlich ausscheiden
müssten, wie sich das aus den weiteren Ausführungen ergeben wird. Jede Drehtrommel
18n hätte wieder im aligemeinen denselben Aufbau wie die Drehtrommel 18, die demgemäss
sinngemäss mit der in Klammern gesetzten Bezugsziffer (18 ) des zeichnerisch dargestellten
Reaktors zu bezeichnen wäre.
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In der gleichen Weise, wie die Förderstrecken 24 und 25 ausgebildet
sind, könnten aber auch Förderstrecken einmal in der Richtung nach iinks und ein
andermal in der Richtung nach rechts, abwechselnd oder gleichzeitig fördern. Weitere
Förderstrecken könnten nach einer Reihe von Radialrichtungen in der gleichen Niveauebene
oder in verschiedenen derselben angeordnet sein, z. B. unterhalb des Klappensystems
23 verlaufen und zwar mit Richtungen, die jeweils einen Winkel einschliessen, dessen
Grösse gleich ist dem Quotienten aus der Zahl 360 und jeder ganzen Zahl, soweit
nicht bestimmte räumliche Verhältnisse eine Abweichung von dieser symmetrischen
Anordnung der Förderstrecken erzwingen.
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Gesteuert werden die Schleusen in dem Schleusenschacht 26 durch Impulsgeber
deren aktive Teile als Nocken 29, 30, 31 auf dem rechtsgelegenen Püiistutzen bzw
Lagerfortsatz 32 von/Rohrstummeln 27 angeordnet sind, welche die Trommel 18 beiderseits
abschliessen, um ein- und abzuführendes Gut aufzunehmen und
abzugeben.
Die Teile 27,32 sind rotationssymmetrisch zu der mathematischen Achse 19 - 19 ausgebildet,
um welche die Trommel 18 (181) im Betriebe umläuft. Der Lagerfortsatz 32 ist als
Träger eines Ritzels ausgebildet, das über den gezeichneten Elektromotor die umlaufenden
Teile des Reaktors antreibt. Die noctkenscheibenbildenden Teile 29 - 31 könnten
auch durch nichtgezeichnete Kurvenscheiben ersetzt sein. Innerhalb des Einflussbereiches
der Nocken oder Kurven 29, 30, 31 liegen nichtgezeichnete Stösselrollen von Kolbenzylinderanordnungen,
die über Leitungen 67 für ein gespanntes Mittel korrespondierende Kol benzyl inderanordnungen
am Schleusenschacht 26 jeweils so betätigen, dass sich in den Einführungsphasen
für zu pyrolysierendes Gut die Schleusen öffnen und dass sie sich wieder schliessen,
sobald der Einschleusungsvorgang für das Gut beendet ist. Entsprechendes gilt für
den Schleusenschacht 35 am Abgabeende der Trommel 18. Die auf diese Weise verwirklichte
Abhängigkeit der Schleusen und damit von Steuerungselementen der Anlage von der
bereits erwähnten mittleren Relativgeschwindigkeit bzw.
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Umlaufzahl der Drehtrommel in der Zeiteinheit kann in entsprechender
Weise für weitere Abhängigkeiten dadurch verwirklicht sein, dass in oder an der
Drehtrommel 18 (181), in oder an anderen Anlageteilen zusätzliche Impulsgeber vorhanden
sind, die in Abhängigkeit von auftretenden Temperaturen, Durchsatzgeschwindigkeiten,
Stau ungern und sonstigen Zuständen bzw. Zustandsänderungen, Störungen, Blockierungen
oder dergl. ansprechen und entsprechende Steuerungsvorgänge zur Durchführung bringen,
wobei das auf die Durchführung von Regelungsvorgängen erstreckt werden kann, wenn
es sich darum handelt, die Stellungsänderungen der Steuerungselemente auf Dauer
zu erhalten, oder programmgemäss zu ändern.
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Mit der Drehtrommel 18 bildet eine Brennkammer 36 eine bauliche Einheit,
deren Brenner 37 unter dem Einfluss eines Gebläses 38 steht, dessen Antriebsmotor
über eine Leitung 39 stromversorgt ist.
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Im Falle eines Serienbetriebes geht die Schleusenkammer 35 nicht,
wie im untersten Teil der Zeichnung dargestelit, in einen Fallschacht 40 über, sondern
die Schleusenkammer 35 fällt mit der Ausbildung eimer Schleusenkammer 26 zusammen,
an die sich unter entsprechender Wiederholung des Bereiches der
Zeichnung,
der zwischen der strichdoppelpunktierten Linie 15 - 15 und der strichdreifachnunktierten
Linie 16 - 16 auftritt. ein Reaktor mit einer Dreh--~ ans-ehli-esSt, trommel 182
1 wobei die Darstellung dieses Reaktors mit der Drehtrommel 182 spiegelbildlich
der vorerwähnten Anordnung eines Reaktors mit der Drehtrommel 181 entspricht.
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An den durch die strichdreifachpunktierte Linie 16 - 16 abgegrenzten
Bereich der Zeichnung schliesst sich der in ihr ebenfalls wiedergegebene Rest der
Einrichtung der Anlage an, zu dessen Veranschaulichung der unterste Zeichnungsabschnitt
dient. Man erkennt, dass sich an den für einen Einreaktorenbetrieb bestimmten Fallschacht/für
Zweitstoffe. unter denen ausser den Festanaeren eine stoffen Russ einerseits, Metallen
andererseitskeine hier/besonders hervorzuheber*Rolle spielen, eine schräg nach oben
ansteigende, verhältnismässig lange Förderstrecke 41 anschliesst, zu deren Betrieb
Fördermittel in Form von Förderschnecken 42, 43 vorgesehen sind, an deren Stelle
auch andere geeignete Fördermittel wie Elevatoren, Kratzkübel, Förderketten oder
dergl. treten könnten. Der mit 42 bezeichnete, untere Anfangsabschnitt der Förderstrecke
41 ist so dimensioniert, dass etwa an der Anordnungsstelle der noch zu beschreibenden
Einrichtung 44 die natürliche Abfuhr von Wärme durch Strahlung, Konvektion und Leitung
aus dem aus Zweitstoffen bestehenden Förderstrom, der durch die Wandung 45 der Leitung
41 kanalartig eingefasst ist, einen Wert erreicht hat, bei welchem die in dem Mehrstoffstrom
auftretenden Temperaturen auf einen Wert abgesunken sind, bei dem hinzutretende
Atmosphärilien, insbesondere der Luftsauerstoff, nicht zur Entzündung des Fördergutes
und damit zu einem Leitungsbrand zu führen vermögen. Der erwähnte Bereich der Förderstrecke
41 kann jedoch noch dadurch verkürzt werden, dass innerhalb desselben das Fördergut
gekühlt wird, im einfachsten Falle etwa durch Anblasen der kühler Leitungswandung
45, durch Aufsatiloder durch Befüllen von Kühlmänteln und/ oder durch weitere, nach
dem St. d. T. bekannte Massnahmen.
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Im Falle des Ausführungsbeispieles ist aus Sicberheitsgründen gegen
Ausfall des elektrischen Netzes eine Expansionskühlung dadurch verwirklicht worden,
dass in Abhängigkeit von einem mit dem Inneren der Leitung 41, bzw. der Kanalwandung
45 in Verbindung stehenden, als Temperaturfühler 46 ausgebildete7§mpulsgeber das
Abschlussventil 47 einer Speicherflasche 48 für Stickstoff,
Kohlendioxid
oder ein sonstiges inertes Gas selbsttätig eröffnet wird, so dass im Anschluss an
ein Druckminderventil 49 den Düsen eines im Inneren der Leitung 41 liegenden Düsenkranzes
50 das inerte Gas so zugeführt wird, dass die austretenden Gasstrahlen innerhalb
der Leitung 41 konvergieren und gleichzeitig entspannt werden, womit die auftretende
Expansionskälte die Temperatur des Fördergutes gemäss Auslegung der Anlage in der
Weise reduziert, dass Entzündungen und Brände des erzeugten Russes nicht entstehen
können. Dasselbe kann auch über eine Handbetäuibgeurng 41, eine Steuerieitung 52
von einem zentralen Bedienungsstand bzw./von dem noch zu erwiihnenden Kommandogerät
63 aus geschehen, wobei in der erforderlichen Weise über einen Steuerleltungsabzweig
53 auf das Ventil 49 eingewirkt wird. Darüber hinaus ist vorgesehen, einen zweiten
Düsenkranz 54 dieser Art im Abstand wondem ersten Düsenkranz 50 vorzusehen, der
zusätzlich, ersatzweise oder gemeinsam mit dem Düsenkranz 50 in Betrieb zu setzen
ist, wenn Umstände das als zweckmässig erscheinen lassen, wobei Anordnungen dieser
Art auch mit weiteren Wiederholungen aufzutreten vermögen.
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Das obere Ende der Förderstrecke 41 ist abgeschlossen durch einen
Elektromagnetabschneider 55, dessen Auswerfer sich in die Leitungen 56, 57 verzweigt.
Die Leitung 56 führt zu einem Sammelbehälter 58 für den abgekühlten förmigen staub-,
griess und/oder körnigen Russ, der über den geöffneten yerscfliuss 59 entnehmbar
ist.
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Die Leitung 57 enthält eine Reinigttngesgitufe 60, so dass abgeschiedene
Metallstücke über die Leitung 61 und den Auffangbehälter 62/entnehmbar sind. Die
60 wird durch ein im Krelslauf geführtes
vorzugsweise Wasser, ständig gekühlt, wobei in üblicher Weise Speicherbehälter,
Wassermangelsicherungen, zusätzliche Steuer-, Regel- und Ueberwachungsgeräte vorhanden
sind, um eine bedienungslose Arbeitsweise auch dieser Einrichtungen zu gewährleisten,
soweit nicht unmittelbare Eingriffe unterMitwirkung oder ohne Mitwirkung des Programmgerätes
63 vorgenommen werden müssen.
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Beim Betrieb der vorgeschlagenen Einrichtungen hat sich gezeigt, dass
In der Leitung 45 In einem Bereich, In welchem das Fördergut langsam erkaltet und
fester
als im Bereiche vorher wird, eine die Leitung 45 fast hermetisch verschliessende
Pfropfenbildung stattfindet, so dass der Pfropfen keiner weiteren Führung mehr bedarf
und unmittelbar weiterverarbeitbar ist. Das bedeutet, dass der den lichten Leitungsquerschnitt
ummantelnde Kanal 45 nicht auf der gesamten Länge der Leitung 41 durchgeführt werden
muss, sondern dass nur ein nicht gezeichneter Fänger für unter dem Einfluss ihres
Gewichtes abbrechende und-fallende Pfropfen vorhanden sein muss, über den sie der
anschliessenden Behandlung zugeführt werden, soweit ihre Erzeugung und Abgabe nicht
unmittelbar Selbstzweck des Verfahrens und der Anlage sind.
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Der folgerichtigen Anwendung des Baukastenprinzips entspricht es,
wenn die Erstausrüstung der gezeigten Anlage im Wesentlichen auf die Anordnung eines
und ersten Reaktors 18 beschränkt bleiben kann wenn den vor und hinter dem Reaktor
liegenden Teilen der Anlage bereits die Ausbildung gegeben wird, die für den Endausbau
der Anlage ohnehin vorzusehen wäre. Grundsätzlich kann dieser Erstlingsreaktor mit
einer Kapazität ausgelegt werden, die im Vollastbetrieb zwecks pyrolytischer Zersetzung
und Verarbeitung zu Zweitstoffen im Mittel zur Verfügung steht. Die im Rahmen vorliegender
Erfindung in Betracht zu ziehende, zweite Ausbaustufe erfindungsgemäss ausgebildeter
Anlagen ermöglicht es, eine Wahl zwischen verschiedenen Möglichkeiten zu treffen,
deren erste darin besteht, da§entsprechend der zeichnerischen Darstellung des Ausführungsbeispieles
die Förderstrecke 25 dazu zu benutzen ist, einem zweiten Reaktor an den Verteilungsbehälter
20 anzuschliessen, der im Parallelbetrieb zum Erstlingsreaktor mit der Drehtrommel
181 zu verwirklichen wäre. Der sich ergebende technische Fortschritt besteht darin,
dass mindestens einer der Reaktoren ständig unter Vollast arbeiten kann, so dass
die Anlage die erforder ich Wirtschaftlichkeit auch dann besitzt, wenn Ueberschussmengen
im Wege auftretender Teillasten verarbeitet werden müssen. Andere Möglichkeiten
sind dadurch gegeben, dass für einen weiteren Reaktor ein Betrieb in Serie mit dem
bereits vorhandenen Reaktor vorgesehen wird. Beide sich dadurch ergebenden Möglichkeiten
haben Vorteile. Der im Wege des Behandlungsgutes an den Reaktor mit der Drehtrommel
181 anzuschliessende, zweite Reaktor mit der Drehtrommel 182 kann, solange nur die
Verarbeitungskapazität des ersten Reaktors ausnutzbar ist, ohne Betrieb des Brenners
37, 38 lediglich zur Weiterleitung des pyrolysierten Gutes zu den Einrichtungen
dienen, die
zwischen den strichdreifachpunktierten Linien 16 -
16 und der gestrichelt wiedergegebenen Linie 17 - 17 vorhanden sind, so dass auch
die zuletzt erwähnten Einrichtungen im Wesentlichen ausser Betrieb bleiben können,
wenn sie zusätzlich zum zweiten Reaktor vorhanden sind, was allein aus Gründen vorhandener
Reserven für den Fall des Ausfalles der erwähnten Einrichtungen nützlich sein würde.
Dadafiur den Fall gilt, dass der allein zu Zwecken der Pyrolyse in Betrieb zu haltende,
erste Reaktor mit der Drehtrommel 181 voll ausgelastet im Betriebe zu halten ist,
besteht kein Anlass zu Aenderungen des vorher geschilderten Zustandes, der jedoch
in dem Zeitpunkt eintritt, in welchem der Reaktor mit der Drehtrommel 181 überlastet
wäre; in diesem Falle werden für den Reaktor mit der Drehtrommei 182 sämtliche Einrichtungen
in Betrieb genommen, die nach dem zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel
für den Reaktor mit der Drehtrommel 181 vorhanden sind. Da in diesem Falle die Drehtrommel
182 des zweiten Reaktors bereits weitgehend vorpyrolysiertes Verarbeitungsgut erhält,
kann die Pyrolysierungszeit, bezogen auf beide in Betrieb befindliche Reaktoren,
stark verkürzt werden, so dass dadurch eine schnelle, zu jedem Zeitpunkt benutzbare
und bisher unbekannte Anpassungsmöglichkeit an Schwankungen in der Anlieferung des
Ausgangsgutes entsteht. Diese Verkürzung ist nicht mittels eines Parallel betriebes
zu erreichen, denn die pyrolysierungsdauer ist für den 25 Fall, dass der zweite
Reaktor an die Förderstrecke zur Ermöglichung eines Parallel betriebes angeschlossen
wäre, durch die Mindestpyrolysedauer in der Drehtrommel 181 des ersten Reaktors
gegeben.
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Obige Ausführungen schliessen die Möglichkeit ein, von einem Betrieb
des Reaktors mit der Drehtrommel 181 Abstand und nur den Reaktor mit der Drehtrommel
182 in Betrieb zu nehmen. In diesem Falle würde die Trommel 18 vorwiegend zum Durchsatz
des bereits in dem Anlagenteil 4 aufbereiteten Behandlungsgutes dienen, wenn man
von der Möglichkeit absieht, den Brenner 37, 38 lediglich zur Abfackelung der Gase
zu benutzen, die in dem Reaktor mit der Drehtrommel 182 entstehen, so dass der Aufbereitungszustand
des Gutes für den Reaktor mit der Drehtrommel 182 wesentlich verbessert wird.
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Auch besteht die Möglichkeit, der Aufnahmekammer 27 des Reaktors mit
der Trommel 181 andere Ausgangsstoffe zuzuführen wie der mit der Ziffer 27
korrespondierend
bezeichneten Aufnahmekammer des Reaktors mit der Trommel 182> was mittels eines
zweiten Schleusenschachtes mit zur Längsachse des ig/ ersten Schleusenschachtes
paralleler oder V-foreneigten Achsen ohne weiteres möglich wäre, ggf. in Verbindung
mit einer eigenen Aufbereitungsanlage nach Art der mit 4 wiedergegebenen.
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Diese damit prinzipiell gekennzeichneten Abwandlungen des Ausführungsbeispieles
können nach den bereits angegebenen Richtungen weiter ergänzt werden, beispielsweise
durch spätere Ausbaustufen mit mehr als drei Reaktoren, so dass teilweise Parallel
- oder teilweise Serienschal tungen verwirklichbar sind. Es hängt von den EInzel
umständen für so prinzipiell eröffnete, weitere Ausbaustufen ab, ob und welche Möglichkeiten
dieser Art im Einzelnen realisiert werden.
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Gezeigt sind beispielsweise vom Komandogerät ausgehender Steuerleitungen69
fUr elektrische Steuerimpulse des KomandogerStes 63, die zu Steuerorganen der Zuführungs-vorrichtung
3 fUhren, Steuerleitungen 65, die zu Steuerorganen der Austragirorrichtung 13, Steuerleitungen
66, die zu Steueror-72 ganen der Kühlztrecke 41, Steuerleitungen 71, die über Steuerrelaislzu
68, den An- und Umsteuerungsoranen der F6rderstrecken 24,25, Steuerleitungen/ die
zu Steueror6n in der Austragvorrichtung 35 und Steuerleitungen 70 zu erforderlichen
weiteren, zeichnerisch nicht dargestellten Steuer- und Regelungsvorrichtungen führen.
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