DE2816722C3 - Einrichtung zum Innen- und Außenkalibrieren sowie zum Richten von Rohrstücken - Google Patents
Einrichtung zum Innen- und Außenkalibrieren sowie zum Richten von RohrstückenInfo
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Description
65
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Innefl- Und AußertkalSbrieren sowie
zum Richten Von Rohrstücken mit Hilfe einer mit Kalibrierbacken versehenen Kalibriereiriheit, an welche
auf der einen Seite eine Zuführeinrichtung und auf der anderen Seite eine Abführeinrichtung für die Rohrstükke
gleichachsig zueinander angeschlossen sind, wobei sowohl die Zufuhr- als auch die Abführeinrichtung mit
angetriebenen Förderrollen versehen ist.
Ss sind bereits Kalibriereinrichtungen bekannt, welche tine zentrale Kalibriereinheit sowie eine Zuführ-
und eine Abführeinrichtung aufweisen, welche an beiden Seiten der Kalibriereinheit an diese gleichachsig
angeschlossen sind. Die Zu- und die Abführeinrichtung weist angetriebene Förderrollen auf, auf welche das
Rohr aufliegt Mit Hilfe der Förderrollen werden die meistens 8—10 m langen Rohrstücke der Kalibriereinheit
zugeführt und dort durch Schließen der Kalibrierbacken abschnittweise kalibriert, wobei gleichzeitig ein
Richten der Rohrstücke erfolgt
Dies ist notwendig, da die Rohrstücke nicht gerade verlaufen, sondern aus der Fabrikation räumlich
gekrümmt ausfallen. Beim Schließen der Kalibrierbakken wird der von den Backen umfaßte Teil des Rohres
nicht nur auf das Sollmaß gebracht sondern das Rohrstück wird gerade gerichtet so daß schlußendlich
das ganze Rohr den vorgeschriebenen Durchmesser hat und keine Krümmungen aufweist Abweichungen vom
Sollmaß im Durchmesser und vom geraden Verlauf können nicht to-liriert werben, da bei den hohen
Drücken die im Rohr meistens herrschen, z. B. wenn dieses als Pipeline-Rohr gebraucht wird, Abweichungen
von der runden Form oder vom vorgeschriebenen Verlauf zu Überbeanspruchungen führt, welche Rohrbrüche
mit unabsehbaren Folgen verursachen kann.
Beim Betrieb der sonst sehr zuverlässigen und praktischen Kalibriermaschinen eingangs erwähnter
Art, tritt aber als großer Nachteil auf, daß nur verhältnismäßig kurze Rohrstücke kalibriert werden
können, wenn diese nicht absolut gerade verlaufen, insbesondere wenn sie räumlich gekrümmt sind. Das
Schließen der Backen wirft schlagartig auf das umfaßte Rohrstück, welches mit seinem nicht gefaßten, auf den
Transportrollen aufliegenden Teil seitlich ausschlägt und schwere Unfälle bzw. Zerstörungen verursachen
kann.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist es. eine Einrichtung vorzuschlagen, welche ein präzises Kalibrieren
und Richten des Rohrstückes erlaubt, ohne daß dabei der nicht gefaßte Teil des Rohrstückes ausschlagen
kann.
Die Einrichtung zum Innen- und Außenkalibrieren eingangs beschriebener Art ist gemäß der Erfindung
dadurch gekennzeichnet, daß die Förderrollen in der vertikalen Ebene schwenkbar und horizontal verschiebbar
auf Wippen gelagert sind.
Zur Beeinflussung der Wippenbewegung sind Bremsen vorhanden, welche beim Einsetzen der Vorschubbewegung
der Förderrollen angezogen werden und mit Hilfe von mit den Kalibrierbacken gekoppelten Fühlern
lösbar sind, wobei die Fühler zusätzlich mit dem Antrieb der Kalibrierbacken zum Öffnen und Schließen
derselben in Wirkungsverbindung stehen.
Auf Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, Und zwar zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer nur schematisch gezeigten Einrichtung und
F i g. 2 eine Draufsicht auf die gleiche Einrichtung.
Die Einrichtung zum Innen- öder Außenkalibrieren und zum Richten von Rohrstücken weist eine zentrale
Kalibriereinheit 1 auf, welche in einem Gestell 2 um eine
Mittelachse strahlenförmig angeordnete KaHbrierbakken
3 besitzt, die im Sinne einer öffnungs- oder
Schließbewegung in radialer Richtung gemeinsam verschiebbar sind, so daß der Durchmesser eines in der
Pfeilrichtung P eingeführten Rohres bei der Schließbewegung der Backen 3 durch Zusammenpressen
verkleinert wird, bzw. ein nicht ganz rundes Rohr entsprechend gerichtet wird. Der gemeinsame Antrieb
der Backen 3 zum strahlenförmigen Zusammenführen oder Auseinandertreiben ist in der Zeichnung nicht
dargestellt und darf als im wesentlichen bekannt vorausgesetzt werden. Zum Antrieb ist ein Elektromotor
4 und eine Hydraulikeinheit 5 vorgesehen, die die Bewegung der Backen 3 steuert. Die so gebildete
Antriebseinheit 4 und 5 ist so ausgebildet, daß die normale Schließbewegung der Backen, welche mit einer
großen Beschleunigung erfolgt, in einer zweiten Phase durch eine Schließbewegung abgelöst wird, welche mit
einer sehr gedrosselten Beschleunigung ausgeführt wird. Dementsprechend werden die vollständig geöffneten
Backen 3 zuerst mit großer Beschleunigung zusammengeführt. Die Umstellung auf die zweite Phase
erfolgt durch entsprechende Fühler 6, die bezüglich der Mittelachse 7 auf diametral gegenüberliegenden Backen
gegebenenfalls in der Achsrichtung versetzt angeordnet sind. Falls die Fühler 6 den eingeführten, zu richtenüen
und kalibrierenden Rohrabschnitt (nicht dargestellt) berühren, so unterbrechen sie die Schließbewegung der
Backen und stellen die Hydraulikeinheit 5 so um, daß die Backen 3 während des eigentlichen Richtens und
Kalibrierens des Rohrabschnittes auf das vorgeschriebene Sollmaß in ihrer Schließgeschwindigkeit nur sehr
langsam zunehmen. Eine weitere Funktion der Fühler 6 besteht in der Steuerung von Bremsen, wie dies später
noch ausführlich beschrieben wird.
Der zentralen Kalibriereinrichtung 1 ist in den F i g. 1 und 2 auf der linken Seite eine Zuführeinrichtung 8 und
»uf der rechten Seite eine Abführeinrichtung 26 vorgeschaltet Diese Zuführeinrichtung 8 besteht aus
einem Bo.'engerüst 9, welches zur Aufnahme des ganzen zu bearbeitenden Rohrstückes ausgebildet ist
und eine erhebliche Länge, z. B. 9—10 m aufweist. Zur
Aufnahme, zum Abstützen und Fördern des Rohrstükkes sind Förderrollen 10 vorgesehen, welche auf je einer
zur Förderrichtung senkrecht verlaufenden Tragachse 11 angeordnet und gemeinsam angetrieben sind. Die
Förderrollen 10 sind auf den Tragachsen 11 axial verschiebbar gelagert und stehen mit Hilfe eines
lockeren Zentrierseiles 13 miteinander so in Verbindung, daß beim Anzieht" des Zentrierseils jede Rolle 10
die Mittellage auf der Achse 11 einnimmt. Beim leckeren feil 13 dagegen können die Rollen 10 auf ihren
Achsen 11 frei verschoben werden.
Jede Achse 11 ist beiderends in je einem Arm 14 gelagert, welche Arme 14 in je einem vertikalen Träger
15 schwenkbar befestigt sind. Die Schwenkstelle ist mit
16 bezeichnet Ferner stehen je zwei auf der gleichen Achse 11 angeordnete Arme 14 durch einen V-förmigen
Doppelarm 17 miteinander in Verbindung, so daß durch die Teile 14 und 17 je eine schwenkbare Wippe 18
gebildet wird. Durch die Wippenbewegung werden die zugehörigen Rollen 10 in der Vertikalebene verschwenkt.
Jede Wippe 18 steht unter dem Einfluß einer pneumatischen Einheit und einer Bremse 24, weich
letztere die Wippenbewegung arretieren kann. Die pneumatische Einheit v/dst einen großen Luftzylinder
19 mit Kolben und Kolbenstange 20 und einen kleineren Zylinder 21 ebenfalls mit Kolben und Kolbenstange 22
auf, welch letztere mit ihrem freien Ende 23 am Bodengerüst 9 schwenkbar befestigt ist Die beiden
Zylinder 19 und 21 sind in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet, aus welchem die Kolbenstange 20 des
größeren Zylinders 19 sich in entgegengesetzter Richtung zur Kolbenstange 22 des kleineren Zylinders
21 erstreckt und mit der V-förmigen Spitze des Doppelarmes 17 verbunden ist Der große Zylinder 19
ist so bemessen, daß die ausgefahrene Kolbenstange das Rohrgewicht zu tragen imstande ist, während der
kleinere Zylinder 21 eine etwas kleinere Tragkraft hat In der aus der F i g. 1 ersichtlichen Stellung ist der
Kolben im großen Zylinder 19 mit Luft beaufschlagt und die Kolbenstange 20 ist ausgefahren, während der
kleinere Zylinder 21 ohne Luft ist
Ferner ist jede Wippe 18 mit einer Bremse 24 versehen, welche die Wippe in jeder beliebigen Lage
arretieren kann.
Ferner sind im Bereiche de- Förderrollen 10 Lichtschranken 25 vorgesehen, welche die Luftzufuhr an
die pneumatischen Einheiten steuern. Die Betätigung der Bremsen 24 ist mit der Vorschubeinrichtung und mit
den Fühlern 6 gekoppelt in der Weise, daß beim Einsetzen des Vorschubes die Bremsen anziehen und bei
der Betätigung der Fühler 6 die Bremsen gelöst werden. Ferner ist noch eine sekundäre Verbindung der
Bremsen mit der Befestigung der Backen 3 vorhanden in dem Sinne, daß beim Öffnen der Back°n 3 die Bremsen
zum Arretieren der Wippen eingesetzt werden.
Die Abführeinrichtung, welche sich auf der anderen Seite der zentralen Kalibriereinrichtung 1 gleichachsig
zur Zuführeinrichtung 8 erstreckt weist in Wippen 27 vertikal bewegliche Förderrollen 28 auf, mittels welchen
die kalibrierten und gerichteten Rohrstücke abgeführt werden.
Das zu bearbeitende, meistens aus blechförmigem Material hergestellte Rohr 29 muß kalibriert und
gerichtet werden, da es nach der Herstellung sowohl im Durchmesser als auch im Längs verlauf unregelmäßig ist.
Drs Rohr 29 befindet sich zuerst prallel zur Zuführeinrichtung
8 und wird von der Seite her auf die Förderrollen 10 gelegt wobei die Lichtschranken 25
unterbrochen werden. Der Unterbruch der Lichtschranken 25 bewirkt, daß auch der kleinere Zylinder 21 Luft
erhält und die Wippen 18 zum Anpressen der Rollen 10 an das Rohr verschwenkt werden. Die großen Zylinder
19 heben dabei das Rohrgewicht, während die kleineren Zylinder 21 zum Anpressen der Rollen 10 an das Rohr
dienen und dabei den großen Zylinder 19 unterstützen.
Anschließend wild das Rohr durch die angetriebenen Förderrollen 10 in Richtung der zentralen Kalibriereinrichtung
1 fortbewegt, beim Einsetzen des Vorschubes weraen die Bremsen 24 betätigt, wodurch die Wippen
18 in ihrer momentanen Stellung festgehrlten weiden. Die Förderrollen 10 können also nicht mehr vertikal
bewegt werden, sind aber auf ihren Tragachsen 11 horizontal verschiebbar.
Die erste Vor-chubperiode endet wenn der das Rohrende umfassende Rohrabschnitt sich in den offenen
Kalibrierbacken 3 befindet. Zum Richten und Kalibrieren wird der Antrieb der Kalibrierbacken 3 in Tätigkeit
gesetzt* worauf diese, vorerst mit großer Beschleunigung, sich in die Schließstellung bewegen. Sobald die
Fühler 6 der Kalibrlfirbacken 3 mit dem dazwischenliegenden
Rohrabschnitt in Berührung kommen, wird die Schließbewegung der Kalibrierbacken 3 unterbrochen.
Gleichzeitig werden die Bremsen 24, die die Wippen 18
blockieren, gelöst. Anschließend wird die Schließbewegung der Kalibrierbacken 3 in einer zweiten Phase mit
erheblich reduzierter Beschleunigung fortgesetzt, so daß der Rohrabschnitt zuerst gerichtet und dann
kalibriert wird. Beim Erreichen des Solldufchmessers
wird durch einen Näherungsschalter das öffnen der Kalibrierbacken 3 bewirkt, indem dieser Näherungsschalter
den Antrieb der Backen 3 entsprechend beeinflußt. Vorgängig bewirkt dieser Näherungsschalter,
daß die Bremsen 24 wieder angezogen und damit die Wippen 18 blockiert werden.. Die Förderrollen 10
können also sich nicht mehr vertikal bewegen, sondern nur auf den zugehörigen Tragachsen 11 horizontal
verschieben^ Anschließend wird der Vorschub wieder in Garig gesetzt und ein weiterer Abschnitt des Rohres der
zentralen KaÜbrieremrichturig zugeführt usw. Da das eigentliche Richten des Rdhrabschnittes und das
Kalibrieren nicht schlagartig mit großer Beschleunigung einsetzt, sondern bei einer wesentlich gedrosselten
Beschleunigung der Backen efföigf, wird das freie Ende
des Rohres nicht aussehlagen, sondern sich sanft durch
gleichzeitige Verschiebung der Förderrollen 10 auf den Tragachsen 11 bewegen, Das fertig kalibrierte und
gerichtete Rohr wird den Rollen 28 der Abführeirifichtung
26 zugeführt.
Beim Abführen des gerichteten und kalibrierten Rohres kommt dieses auf die Rollen 28 zu liegen, welche
mit fortschreitendem Vorschub nacheinander aus einer Unteren Ruhelage in eine höhere Trag· und Förderstellung
verschwenkt Werden. Diese Bewegung kann wieder durch entsprechende Lichtschranken gesteuert
und durch hydraulische Mittel ausgelöst werden,
Vor dem Zuführen eines neuen Rohres werden die Förderrollen iO durch Spannen des Zentrierseils 13 in
die Mittellage gebracht! Sobald das neue Rohr auf den Rollen 10 liegt, wird das Seil 13 gelockert, so daß sich die
Förderrollen 10 seitlich in der horizontalen Ebene einstellen können. Anschließend erfolgt das Richten und
Kalibrieren des Rohfstöckes wie beschrieben.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Einrichtung zum Innen- und Außenkalibrieren sowie zum Richten von Rohrstücken mit einer mit
Kalibrierbacken ausgerüsteten Kalibriereinheit, an welche auf der einen Seite eine Zuführeinrichtung
und auf der anderen Seite eine Abführeinrichtung für die Rohrstücke gleichachsig zueinander angeschlossen
sind, wobei sowohl die Zufuhr- als auch die Abführeinrichtung mit angetriebenen Förderrollen
versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderrollen (10) in der vertikalen Ebene
schwenkbar und horizontal verschiebbar auf Wippen (8,27) gelagert sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn- f
zeichnet, daß zur Beeinflussung der Wippenbewegung Bremsen (24) vorhanden sind, welche beim
Einsetzen der Vorschubbewegung der Förderrollen angezogen werden und mit Hilfe von Fühlern (6), die
mit den Kalibrierbacken (3) gekoppelt sind, lösbar sind, wobei zusätzlich die Fühler mit dem Antrieb
der Kalibrierbacken zum öffnen und Schließen derselben in Wirkungsverbindung stehen.
3. Einrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Wippe (18) unter dem
Einfluß einer pneumatischen Einheit (19, 20) und einer Bremse steht, mit welchen die Wippenbewegung
gesteuert und arretiert werden kann.
4. Einrichtung nach Anspruch 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Einheit einen
großen Luftzylinder (19) mit Kolben und Kolbenstange (20; und einen kleineren Luftzylinder (21)
ebenfalls mit Koluen ui J Kolbenstange (22) aufweist, welch letztere an ihrem freien Ende
schwenkbar befestigt ist
5. Einrichtung nach Ansprüchen 1 —4, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zylinder (19 und 21)
in einem gemeinsamen Gehäuse entgegenwirkend angeordnet und so bemessen sind, daß der große
Zylinder (19) das Rohrgewicht trägt, während der kleinere Zylinder (19) eine reduzierte Tragkraft hat.
6. Einrichtung nach Ansprüchen 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereiche der Förderrollen
(10) Lichtschranken (25) vorgesehen sind, welche die Luftzufuhr an die pneumatischen Einheiten steuern.
7. Einrichtung nach Ansprüchen 1—6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtschranken (25) mit der
Speisung des kleineren Zylinders (21) mit Luft in Wirkungsverbindung stehen.
8. Einrichtung nach Ansprüchen 1—7, dadurch ^o
gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Bewegung der Backen eine Antriebseinheit vorhanden ist,
welche einen Elektromotor und eine Hydraulikeinheit umfaßt, die in zwei Phasen betreibbar ist, wobei
die Schließbewegung in der ersten Phase mit einer großen Beschleunigung, in der zweiten Phase mit
herabgesetzter Beschleunigung erfolgt.
9. Einrichtung nach Ansprüchen 1—8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydraulikeinheit durch die
an den Backen angebrachten Fühler von der ersten &o
in die zweite Antriebsphase umschaltbar ist.
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