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BLINDENLEITERAET
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BLINDENLEITGERÄT Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf kleine
Ultraschall-Radargeräte als Blindenleitgeräte.
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In den letzten Jahren wurden Ultraschall-Radargeräte als Hindernisdetektoren
vorgeschlagen, die zum Abschätzen der Entfernung einen Ton unterschiedlicher Höhe
oder eine Vibration unterschiedlicher Intensität bzw Frequenz erzeugten.
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Nachdem sich gezeigt hatte, daß ein Tonsignal das für den Blinden
besonders wichtige Gehör zusätzlich belastet, erschien die Vibration als die geeignete
Informationsausgabe.
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Diese noch im Versuchsstadium befindlichen Ultraschall-Radargeräte
mit Vibrationsausgabe hatten bisher den Nachteil einer sehr undeutlich erkennbaren
Entfernungsanzeige, verbunden mit einer zu großen Trägheit der verwendeten Vibrationsmotoren.
Ferner verhinderte die zu große Stromaufnahme dieser Geräte einen längeren Betrieb,
z. B. über mehrere Tage, ohne Batteriewechsel.
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Schließlich brachte die im Interesse einer guten Bündelung der Ultraschallwellen
gewählte hohe Ultraschallfrequenz von z. B. 200 KIiz das Problem einer beträchtlichen
Störung der Funktion durch Regentropfen und Schneeflocken, so daß derartige Versuchsgeräte
nur bei schönem Wetter im Freien verwendet werden konnten.
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Die oben genannten Nachteile der bisherigen Versuchsgeräte ließen
eine Serienfertigung noch nicht sinnvoll erscheinen, so daß bis zum heutigen Zeitpunkt
noch kein brauchbares, wettertaugliches und preisgflnstiges -Blindenleitgerät verfügbar
ist.
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Ziele der vorliegenden Erfindung sind die Realisierung einer für den
Blinden deutlich und schnell erkennbaren Entfernungsinformation, eine lange Betriebsdauer
über mehrere Monate mit einer einzigen Batterie, eine bessere Wettertauglichkeit
und vor allem ein niedriger Preis des erfindungsgeinäßen Bl indenleitgerätes.
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Die deutliche Erkennung der Entferungsinformation wird gemäß der vorliegenden
Erfindung dadurch erreicht, daß mindestens zwei Entfernungsbereiche, die sich in
ihrer Vibrationsfrequenz und/oder in ihrer Vibrationsintensität deutlich wahrnehmbar
voneinander unterscheiden, eingeführt werden.
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Das grundsätzliche Verfahren sei anhand der FIG. 1 für den Fall von
zwei Bereichen erläutert.
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Die Umgebung des Blinden bis etwa 4 m wird hier in einen "Nahbereich"
von Null bis etwa 0,8 m und in einen "Fernbereich" von 0,8 m bis 4 m aufgeteilt.
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An der Trennstelle zwischen Nah- und Fernbereich springt die Vibrationsfrequenz
hier von 17 auf 7 Hz. Die Entfernung dieser vom Blinden deutlich erfühlbaren Sprungstelle
wird erfindungsgemäß in der Größenordnung der Blindenstocklänge gewählt, so daß
beim Annähern an ein Hindernis beim Unterschreiten der Sprungentfernung der Blinde
das Gefühl einer unmittelbaren Berührung des Hindernisses mit dem Blindenstock vermittelt
bekommt.
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Fur die Erkennung von Treppenstufen und Bordsteinkanten ist diese
erfindungsgemäße Sprungstelle eine wichtige Hilfe.
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An Stelle dieser sprunghaften Anderung der Vibrationsfrequenz kann
erfindungsgemäß auch ein Zusatzsignal, z. B. über einen weiteren Vibrator, erzeugt
werden.
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Wie aus FIG. 1 weiter zu entnehmen ist, ändert sich innerhalb eines
jeden der beiden Teilbereiche die Vibrationsfrequenz quasikontinuierlich derart,
daß sie mit abnehmender Entfernung zunimmt, so daß nach einiger Ubung der Blinde
in der Lage ist, sowohl im Nahbereich als auch im Fernbereich die Entfernung ausreichend
genau abzuschätzen.
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Zur Gewinnung einer gut reproduzierbaren und schnell ansprechenden
Verknüpfung zwischen der Entfernung, d. h. der Echolaufzeit, und der Vibrationsfrequenz
wird gemäß der vorliegenden Erfindung der vom nächstgelegenen Hindernis reflektierte
Echoimpuls nach definierter Verzögerung zum Auslösen des nächsten Senderimpulses,
in einer Rückkopplungsschleife, herangezogen.
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Hierdurch wird die Impulsfrequenz der Senderimpulse automatisch der
Entfernung zum Hindernis angepaßt und direkt von der Echolaufzeit gesteuert. Bei
relativ großen Entfernungen ist die Impulsfolgefrequenz und damit die Frequenz der
von den Echoimpulsen gesteuerten Vibration niedrig, z. B. ist in FIG. 1 für r =
3 m die Frequenz f = 2,16 Hz. Mit abnehmender Entfernung nimmt die Frequenz zu,
z. B. bei r = 0,3 m auf f = 32 Hz, so daß im besonders wichtigen Nahbereich ein
häufigeres Abtasten der Umgebung des Blinden erfolgt und auftretende Hindernisse
schnell erkannt werden können. I Diese erf-indungsgemäße Pulsfrequenzautomatik besitzt
ferner den Vorzug einer hohen Störfestigkeit gegen Fremdstörungen. Einzelne Ultraschall-Störsignale
täuschen nur sehr entfernt liegende Objekte vor.
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Durch das niedrige Tastverhältnis ist außerdem die Wahrscheinlichkeit
gering, daß ein Störsignal in die kurze Empfangszeit fällt. Auch die gegenseitige
Beeinflussung von gleichen Blindengeraten ist durch diese Pulsfrequenzautomatik
gering.
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Befindet sich innerhalb der Reichweite (z. B. 4 m) des Ultraschall-Radars
kein Hindernis, dann sucht automatisch der Sender mit maximaler Pulsfrequenz (im
vorliegenden Beispiel wird f = 44 Hz).
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max
In einer Fortbildung der Erfindung werden zur
trägheitsarmen und extrem stromsparenden Vibrationsausgabe an Stelle von Motoren
keramische (oder elektromagnetische) Schwinger verwendet, die von den Echoimpulsen
unmittelbar angesteuert werden, so daß der Blinde auf schnellstmöglichem Wege die
Entfernungsinformation erhält.
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Das Problem der Störung durch Regentropfen und Schneeflocken wird
erfindungsgemäß durch die Wahl einer ausreichend niedrigen Ultraschallfrequenz,
die z. B. kleiner als 100 KHz sein sollte, gelöst.
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Der Rückstrahlquerschnitt der einzelnen Regentropfen oder Schneeflocken
ist in erster Näherung proportional zur 4. Potenz der Ultraschallfrequenz, sofern
der Tropfendurchmesser klein gegen die Wellenlänge bleibt. Hieraus folgt, daß die
Wellenlänge der Ultraschallwellen wenigstens etwa 5 mm betragen sollte, damit die
oben genannten Störungen genügend klein bleiben.
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Die unter diesem Gesichtspunkt gewählte große Wellenlänge bringt andererseits
ein ungünstiges Bündelungsverhalten, wenn man den Ultraschallwandler unmittelbar,
ohne bündelnde Anordnungen, verwenden würde.
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Als weitere Maßnahme der vorliegenden Erfindung wird eine hochfokussierende
Hohlspiegelarordnung verwendet, die im Bereich der simulierten Blindenstocklänge
eine optimale Bündelung der Ultraschallwellen erreicht.
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Schließlich wird erfindungsgemäß durch Verwendung von elektronischen
Schaltungen, die für dieses Gerät entwickelt wurden und weiter unten beschrieben
werden, mit preisgünstigen Elementen der Materialaufwand für das gesamte Gerät extrem
niedrig gehalten, so daß dieses nachfolgend beschriebene Blindenleitgerät sämtliche
wesentliche Voraussetzungen für eine Serienherstellung erfüllt.
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Die kompakte Bauweise ermöglicht die handliche Form des Gerätes als
Taschenlampe.
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Das vorliegende erfindungsgemäße Blindenleitgerät zur berührungslosen
Abstandsmessung ist gekennzeichnet durch die Anwendung mindestens einer der beiden
folgenden technischen Maßnahmen: a) sprunghafte Änderung der Informationsausgabe
in ihrer Frequenz und/oder Intensität, wenn der Abstand zum Hindernis einen vorgewählten
Wert in der Größenordnung der Blindenstocklänge unterschreitet.
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b) eindeutige Zuordnung der Frequenz und/oder Intensität des Informationssignals
bei Verwendung des Uitraschall-Impulsradar-Prinzips durch Einführen einer von der
Echolaufzeit gesteuerten erneuten Auslösung des Senderimpulses, so daß die Impulsfolgefrequenz
f mit dem Abstand r zum Hindernis nach der folgenden allgemeinen Beziehung: f =
k / C s + r ) EHz] verknüpft ist, wobei s und k konstante Größen sind.
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Die Wirkungsweise des Blindenleitgerätes und die erfindungsgeäßen
technischen Maßnahmen werden anhand der Figuren 2 bis 11 erläutert.
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FIG. 2 zeigt das Blockschema eines Ultraschallgerätes, das in diesem
Beispiel als Impulsradar arbeitet.
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Die vom Taktoszillator (1) erzeugten Impulse starten den Sender (2),
der über den Ultraschallwandler (3), welcher sich z. B. im Brennpunktbereich eines
Hohlspiegels (4) befindet, jeweils ein kurzes Paket von Ultraschallwellen in die
vom Blinden gewählte Richtung abstrahlt.
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Treffen diese Wellen auf ein Hindernis, so wird ein Teil ihrer Energie
als Echo reflektiert. Dieses Echo gelangt zum Hohlspiegel (4) zurück, wird auf den
Wandler (3) gebündelt und dort in ein elektrisches Signal umgewandelt, das dem Empfänger
(5),zugeführt wird. Während der Senderzeit und kurz danach wird der Empfänger (5)
über die Leitung (6) vom Taktoszillator gesperrt, um den direkten, also nicht reflektierten
Senderimpuls für den Informationskanal zu blockieren.
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Das vom Empfänger (5) verstärkte Echosignal wird im Demodulator (7)
als Impuls gewonnen und der Aufbereitungsstufe (8) zugeführt.
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Hier wird der Echoimpuls entsprechendseiner Laufzeit in ein von der
Entfernung abhängiges Informationssignal von z.B. unterschiedlicher Frequenz und/oder
Intensität umgewandelt und über den elektromechanischen Wandler (9) taktil als Vibrationssignal
oder akustisch als Tonsignal ausgegeben.
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Erfindungsgemäß startet der Taktoszillator (1) gleichzeitig mit dem
Sender (2) einen Zeitschalter (10), der z. B. durch einen Zähler oder durch ein
Monoflop realisiert werden kann und nach einer Zeit, die etwa der Echolaufzeit über
die Blindenstocklänge entspricht, an die Aufbereitungsstufe (8) ein Umschaltsignal
abgibt, so daß sich das Informationssignal sprunghaft ändert, wenn die Entfernung
zum Hindernis die simuliert Blindenstocklänge unterschreitet.
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Eine sprunghafte Änderung der Informationsausgabe beim Unterschreiten
einer vorgewählten Entfernung ist unter Auswertung des entfernungsabhängigen Signals
auch bei FM - CW - Ultraschall - Radargeräten und auch bei optischen Entfernungsmeßanordnungen,
die z. B. auch im Infrarotbereich arbeiten können, in analoger Weise wie in FIG.
2 realisierbar.
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In FIG. 3 ist das Blockschema für ein erfindungsgemäßes Ultraschall-Impulsradar
mit laufzeitgesteuerter Impulsfolgefrequenz dargestellt.
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Der Taktoszillator (1) besitzt hier eine relativ niedrige Frequenz
von z. B. weniger als 30 Hz und startet über eine Weiche ;12), die z. B.
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durch ein ODER-Gatter realisiert werden kann, den Sender (2), der
über den Wandler (3) und den Hohlspiegel (4) ein kurzes Paket von Ultraschallwellen
abstrahlt.
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Treffen diese Wellen auf ein Hindernis, so wird ein Teil ihrer Energie
als Echo reflektiert und gelangt über den Hohlspiegel (4) zum Wandler (3), der ein
elektrisches Echosignal an den Empfänger (5) abgibt.
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Uber die Leitung (6) wird der Empfänger (5) während der Senderzeit
und kurz danach gesperrt, so daß der direkte Senderimpuls im Empfangskanal blockiert
ist.
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Nach erfolgter Verstärkung im Empfänger (5) und Demodulation im AM-Demodulator
(7) gewinnt man aus dem Echo ein impulsförmiges Signal, das die Aufbereitungsstufe
(8) ansteuert, die hier einen Frequenzteiler enthalten kann und über den elektromechanischen
Wandler das Informationssignal taktil oder akustisch ausgibt.
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Erfindungsgemäß wird der Ausgang der AM-Demodulatorstufe (7) über
die Leitung (11) mit dem zweiten Eingang der z. B. als ODER-Gatter ausgebildeten
Weiche (12) verbunden, so daß der Sender (2) vom empfangenen und demodulierten Echosignal
erneut zum Abstrahlen eines Ultraschallwel lenpaketes veranlaßt wird.
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Beträgt die Echolaufzeit T sec, dann ist innerhalb des öffnungsintervalls
einer Taktperiode der zeitliche Abstand zweier aufeinander folgender Impulse in
erster Näherung, d. h. wenn man die Laufzeiten im Gerät vernachlässigt, gleich der
zum nächstgelegenen Hindernis gehörenden Echolaufzeit (Laufzeit vom Sender zum Hindernis
und zurück zum Empfänger).
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Dann folgt die Impulsfolgefrequenz (Pulsfrequenz) von Sender und Echos
der Formel: f = 1 / T EHz) Unter Berücksichtigung des Tastverhältnisses q des Taktsignals
ergibt sich, über mehrere Taktperioden gemittelt, als mittlere Impulsfolgefrequenz:
f' q q/T = q * c 1 ( 2 * r ) CH-rl Die erfindungsgemäße, von der Echolaufzeit gesteuerte
Impulsfolgefrequenz besitzt bereits den angestrebten eindeutigen Zusammenhang mit
der Entfernung r . f Günstig ist der hyperbelförmige Frequenzverlauf, so daß im
besonders interessanten Nahbereich die Frequenz f deutlich größer wird.
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Allerdings ergab die praktische Erprobung, daß der Frequenzverlauf
in definierter Weise etwas flacher einstellbar sein sollte.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird in Weiterbildung der Erfindung dadurch
erreicht, daß im Empfangsteil das zum erneuten Auslösen des Senders verwendete Echosignal
um eine konstante Zeit T 4 , z. B. mit Hilfe eines Zählers oder eines Monoflops,
verzögert wird.
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Der Einfluß dieser Signalverzögerung gemäß der Formel: f' = q / (
T4 + T ) = q * c I ( 2 * ( s + r )) [Hzl mit der simulierten Zusatzentfernung s
= T4 * c / 2 Eml ist aus FIG. 4 ersichtlich.
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Hier wurden die Frequenzkurven bei einer Taktfrequenz von 1 Hz und
einem Tastverhältnis von q = 0,9 für die Verzögerungszeiten T 4 = 0; T 4 = 1 m s;
T 4 = 2 m s berechnet und graphisch dargestellt.
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Es zeigt sich, daß für Verzögerungszeiten von etwa 1 ms ein besonders
günstiger Frequenzverlauf erreicht wird. Um auf niedrige Vibrationsfrequenzen unter
etwa 30 Hz zu kommen, mUßte hier in der Stufe (8) noch ein Frequenzteiler von z.
B. 16 : 1 eingesetzt werden, während für die akustische Ausgabe diese Frequenzen
direkt brauchbar wären.
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Bei diesem bisher beschriebenen Entwicklungsstand ergaben sich vor
allem im Nahbereich infolge der hohen Impulsfolgefrequenzen des Senders ein unerwünschter
Anstieg der Stromaufnahme und Störungen durch Echos vom vorhergehenden Senderimpuls,
die von etwas weiter entfernten Objekten, entsprechend verzögert, erzeugt wurden.
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Hier entstand die Aufgabe, unter Beibehaltung des grundsätzlichen
Frequenzverlaufs, wie in FIG. 4 in der mittleren Kurve dargestellt, den Betrag der
Impulsfolgefrequenz des Senders und damit der Echos um einen definierten Faktor
herabzusetzen, so daß bei den dann erreichten großen Pausen zwischen aufeinander
folgenden Senderimpulsen die Störungen durch "ältere" Echos und die höhere Stromaufnahme
vermieden werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine zusätzliche, zur laufzeit
(einschließlich konstanter Verzögerung T1) proportionale Verzögerung des Echosignals
vor dem erneuten Auslösen des Senders gelöst. Zur proportionalen Verzögerung eignen
sich gemäß der Erfindung Vorwärts-Rückwärtszähler oder Integrationsstufen, deren
Ladespannung von Schwellwertschaltern begrenzt wird.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Gerätes mit echolaufzeitgesteuerter
Impulsfolgefrequenz, konstanter und proportionaler Verzögerung wird anhand des Blockschemas
von FIG. 5 erläutert.
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Wie in FIG. 3 handelt es sich auch hier um ein Ultraschall-Impulsradar
mit dem Sender (2), dem Wandler (3), dem Hohlspiegel (4), dem Empfänger (5), der
Blockierleitung (6), dem AM-Demodulator (7), der Aufbereitungsstufe (Impulsformerstufe)
(8) und dem elektromechanischen Wandler (9).
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Neu sind hier die Gewinnung des Taktsignals in Verbindung mit dem
Vorwärts-Rückwärtszähler (13) und dem RS-Flip-Flop (16).
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Der Taktgeber (1) ist hier zwischen mindestens 2 verschiedenen Frequenzen
umschaltbar und steuert den Zähler (13) von z. B. 8 bit.
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Wenn z. B. der Zähler (13) gerade den Anfangszustand erreicht hat
(gleichgültig ob durch Vorwärtszählen oder durch Rückwärtszählen), triggert er das
Monoflop (14), welches mit seinem kurzen Anfangsimpuls von z. B. 250 fs Dauer den
Sender (2) startet, den Empfänger (5) sperrt und den Zähler (13) über die Leitung
(19) vorwählt.
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Gleichzeitig setzt der Zähler (13) das RS-Flip-Flop (16) zurück, so
daß von dessen Ausgängen über die Leitung (17) der Zähler (13) in die Betriebsart
"Vorwärtszählen" und über die Leitung (18) der Taktoszillator (1) auf die höchste
Taktfrequenz von z. B. F1 = 10 772 Hz umgeschaltet werden.
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Der Zähler wurde in seinem Anfangszählerstand auf eine Zahl N1 von
z. B. 16 vorprogrammiert, so daß der Zähler beim Vorwärtszählen nicht bei Null,
sondern bei N1 beginnt.
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Diese erfindungsgemäße Vorwahl des Zählers realisiert in exakter und
einfacher Weise die oben angestrebte konstante Verzögerung T1 (Hier ist z. B. T1
= 1,18 ms) Vom kurzen Ausgangsimpuls des Monoflops (14) wird der Zähler bei Beginn
des Vorwärtszählens auf den vorprogrammierten Stand N1 gesetzt.
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Wenn nun bei einem Zählerstand N<256 ein Echo empfangen wird, setzt
dieses das RS-Flip-Flop (16) zurück. Nun vertauschen sich die Potentiale an den
Ausgängen von (16). Der Zähler wird über die Leitung (17) in die Betriebsart "Rückwärtszäh.len"
umgeschaltet, und der Taktgeber (1) wird über die Leitung (18) auf eine Taktfrequenz
von z. B. F2 = 886 Hz umgeschaltet. Das Ruckwärtszählen verläuft hier etwa 12mal
langsamer und wird erst in ein erneutes Vorwärtszählen umgekehrt, wenn der Zählerstand
O erreicht war. Dann wiederholt sich der Vorgang von Neuem.
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Man erkennt, daß bei diesem Vorwärts-Rückwärts-Zählen die Verzögerung
proportional zur Echolaufzeit erfolgt, so daß die gestellte Aufgabe durch diese
erfindungsgemäße, für eine Serienherstellung gut geeignete Anordnung gelöst ist.
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Zum Einführen einer Sprungstelle kann in Erweiterung der FIG. 5 die
Rückwärts-Taktfrequenz nach einer definierten Zeit, z. B. beim Zählerstand N2 =
64, über ein weiteres RS-Flip-Flop, das beim Zählerstand N2 gesetzt und beim Zählerstand
0 zurückgesetzt wird, auf einen noch niedrigeren Wert von z. B. 328 Hz umgeschaltet
werden. Für diese Dimensionierung liegt die Sprungstelle z. B. bei einer simulierten
Blindenstocklänge von R1 = 0,8 m.
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In FIG. 6 ist der Einfluß der für das Rückwärtszählen verwendeten
Taktfrequenz für die Werte F 2 = 886 Hz; F 2 = 532 Hz; F 2 = 195Hz bei jeweils derselben
Vorwärts-Taktfrequenz F 1 = 10772 Hz dargestellt.
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Man erkennt die Proportionalität zwischen den drei Kurven. Durch Wahl
von F 2 kann daher der Bereich der Impulsfolgefrequenz des Senders und des Echos
in weiten Grenzen verändert und den Bedingungen optimal angepaßt werden.
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FIG. 7 stimmt für den Nahbereich R(0,8 m mit der oberen Kurve von
FIG. 6 überein Durch Umschalten der Rückwärts-Taktfrequenz mit dem oben beschriebenen
zweiten RS-Flip-Flop von z. B. F 2 = 886 Hz auf F 3 = 328 Hz für den Fernbereich
R> 0,8 m werden erfindungsgemäß die angestrebte Sprungstelle der Impulsfolgefrequenz
f und damit der Blindenstockeffekt" realisiert.
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Der Taktoszillator besteht hier aus einem gegengekoppelten Schmitt-Trigger
(20), der über die als Schalter arbeitenden Transistoren (21) und (22) auf 3 verschiedene
Frequenzen F 1, F , F 3 umgeschaltet werden kann, wobei für die höchste Frequenz
F 1 (zum Vorwärtszählen) beide Transistoren (21) und (22) gesperrt sind, so daß
nur die Kondensatoren (23) und (24) wirksam sind. Für das Rückwärtszählen im Nahbereich
mit der Frequenz F 2 wird der Kondensator (25) über (21) zu (23) und (24) parallel
geschaltet. Zum Rückwärtszählen im Fernbereich wird über (22) der Kondensator (26)
zu (23), (24) und (25)parallel geschaltet.
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Von diesem Taktoszialltor wird der 8 bit - Vorwärts-Rückwärts-Zähler
(27) angesteuert, dessen Ausgangsimpuls mit seiner differenzierten Rückflanke über
den Inverter (28) das RS-Flip-Flop (29) setzt und das Spegrimpuls-Monoflop (30)
triggert. Uber den Inverter (31) wird das Monoflop (32), dessen Einschaltdauer die
Länge des Senderimpulses bestimmt, getriggert.
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Vom Ausgangsimpuls dieses Monoflops (32) werden der Senderoszillator
(33) eingeschaltet, der Zähler (27) auf den vorprogrammiertenWert von z. B.
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N1 = 16 gestellt und das RS-Flip-Flop (34) gesetzt, welches über das
Gatter (35) den Transistor (22) zunächst sperrt. Der Transistor (21) ist vom RS-Flip-Flop
(29) ebenfalls zunächst gesperrt. Vom Ausgangssignal des gesetzten RS-Flip-Flops(29)
wird der Zähler in die Betriebsart "Vorwärtszählen" geschaltet. Mit der Rückflanke
des Ausgangsimpulses des Monoflops (32) beginnt der Zähler mit dem Vorwärtszählen.
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Der z. B. mit einer Frequenz von 40 KIIz schwingende Senderoszillator
(33) steuert die Gegentakt-Endstufe (36) an, die über den Transformator (37)
und
den Kondensator (38) eine Wechselspannung von z. B. 170 V an den ss Ultraschallwandler
(39) abgibt. Die Gleichrichterschaltung (40) gewinnt aus dieser Wechsel spannung
eine Richtgleichspannung von etwa 80 V, die dem hier als Kondensatormikrofon ausgebildeten
Ultraschallwandler (39) als Polarivsationsspannung zugeführt wird.
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Der Wandler (39) strahlt nun das Ultraschall-Wellenpaket ab.
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Das vom Hindernis reflektierte Echosignal wird vom Wandler (39) in
ein elektrisches Signal umgeformt und über (38) dem hier aus 5-Transistoren bestehenden
Empfänger (41) zugeführt. Aus dem verstärkten HF-Signal wird im AM-Demodulator (42)
ein positiver Impuls gewonnen, der über das Gatter (43) das RS-Flip-Flop (29) zurücksetzt,
sofern das Echo nach der von (30) festgelegten Sperrzeit, die eine Fehlinformation
durch das direkt, also nicht reflektierte Sendersignal vermeidet, eintritt.
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Das zurückgesetzte RS-Flip-Flop (29) schaltet über (21) die Taktfrequenz
auf F 2. und den Zähler (27) in den Betriebszustand "Rückwärtszäl,len" um. Gleichzeitig
wird das Gatter (35) für die Umschaltung auf die noch niedrigere Frequenz F 3 freigegeben,
wenn der Zähler während des "Vorwärtszählens" bereits den zum Zurücksetzen von (34)
vorgewählten Zählerstand von z. B. N2 = 64 erreicht hat, d. h. wenn das Hindernis
weiter entfernt ist als die durch N2, Nl und F1 vorgewählte "Blindenstocklänge"
R 1. Der nun langsam rückwärtszählende Zähler (27) erzeugt beim Zählerstand Null
einen erneuten Ausgangsimpuls, der den oben beschriebenen Signalablauf erneut startet.
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Nachdem das vom nächstgelegenen Hindernis kommende Echo als erstes
Signal eintrifft und das RS-Flip-Flop (29)zurücksetzt, eignet sich das Ausgangssignal
von (29) zur Anzeige der Entfernung dieses nächstgelegenen Hindernisses.
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Die weiter entfernten Echos treffen später ein, erreichen zwar noch
den Ausgang des Gatters (43), haben jedoch keinen Einfluß mehr auf das bereits zurückgesetzte
RS-Flip-Flop (29).
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Das Ausgangssignal des RS-Flip-Flops (29) triggert ein als Teiler
2:1 geschaltetes D-Flip-Flop (44), dessen mäanderförmiges Ausgangssignal über die
gegenphasig angesteuerten Gegentaktendstufen (45) und (46) den elektromechanischen
Wandler (47), der hier von einem Keramik-Biegeschwinger gebildet wird, treiben.
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Für den Biegeschwinger (47) wird durch diese gegenphasig angesteuerten
Endstufen die für die volle Aussteuerung erforderliche Antriebsspannung von 15 V
ohne Transformator bei 9 V Batteriespannung erreicht.
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ss Dieser Biegegeschwinger (47) erzeugt bel hohem Wirkungsgrad ausreichend
en starke Vibration1, die vom Blinden infolge der kurzen Impulse deutlich hinsichtlich
der Impulsfolgefrequenz wahrgenommen und ausgewertet werden können.
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Das gesamte Gerät einschließlich Vibrator besitzt bei einer 9 Volt-Batterie
eine Stromaufnahme von weniger als 1 Milliampere.
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Ein Betrieb über mehrere Monate mit einer einzigen Batterie ist damit
gewährleistet.
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Für die Dimensionierung des Blindenleitgerätes bei vorgewählter "Blindenstocklänge"
R 1, bei einem Anfangszählerstand N 1 und einem für das Umschalten von f 2 auf f
3 gewählten Zählerstand N 2, ergeben sich wenn die Impulsdauer des Monoflops (32)
T0 beträgt, die folgenden Formeln: T1 = 2 3e R1 / c Es] ; mit z.B. c = 34 Cm/sl
F1 = ( N2 - Nt ) / C Tl - To ) EHz] F2 - N2 / C l/ - Tl ) EHz] F3 = N2 / C l/f3
- Tl ) [Hz]
Mit der gesamten Echolaufzeit T, d. h. der Laufzeit
des Ultraschall-Wellenpaketes vom Sender zum Hindernis und wieder zurück zum Empfänger,
wird bei einer Entfernung r des Hindernisses: T = 2 * r / c [s] ; und die Rueckzoehldauer
bei r < R1 T2 = N / F2 [s] ; N = N1 + INT (F1 * T + 0.5 ) Dann ist die gesamte
Dauer bis zum erneuten Starten eines weiteren Sender impulses: T + T2 = 2 * r /
c + N / F2 Es) Die Impulsfolgefrequenz f ergibt sich dann zu: f = 1 / ( T + T2 )
E Für F l T » 1 wird näherungsweise: T + T2 = Nl 1 F2 + 2 * r 1 c * C 1 + Fl / F2
) [s] f = k / ( s + r ) [Hz] s = N1 * c / ( 2 * C F! + F2 )) Em) k = c / ( 2 * (1
+ F1 / F2 )) (m/s)
Reichweite: r(ax) = R1 * ( N(max) - N1 ) / (
N2 - N! ) Em) z.B. NC«ax) = 256 Eine weitere erfindungsgemäße Maßnahme besteht in
der Anwendung eines Hohlspiegels zur optimalen Bündelung der vom Sender abgestrahlten
und vom Empfänger aufgenommenen Ultraschallwellen, wobei sich der Ultraschallwandler
im Brennpunktbereich des Hohispiegeis befindet. Die Form dieses Hohlspiegels kann
grundsätzlich entweder ellipsoid oder paraboloid oder hyperboloid oder sphärisch
sein.
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Erfindungsgemäß wird entsprechend FIG. 9 ein ellipsoider Hohlspiegel
(48) bevorzugt, in dessem l. Brennpunkt das Pseudozentrum der vom Ultraschallwandler
(49) ausgehenden und über einen z. B. kegelförmigen Hilfsreflektor (50)auf den Hohlspiegel
umgelenkten Wellen liegt und dessen 2. Brennpunkt im Bereich der simulierten Blindenstockspitze
gewählt wird, so daß dort eine optimale Fokussierung stattfindet.
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Diese erfindungsgemäße Dimensionierung ist im Zusammenhang mit der
oben erläuterten sprungshaften Änderung der Informationsausgabe beim Unterschreiten
der simulierten Blindenstocklänge R 1 die Voraussetzung für ein zuverlässiges Erkennen
von Treppenstufen und Bordsteinkanten.
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Bei Verwendung eines keramischen Ultraschallwandlers (51) wird in
Weiterbildung der Erfindung gemäß FIG. 10 die hier nach links gerichtete Außenseite
(52) sphärisch derart gekrümmt, daß ihr Krümmungsmittelpunkt im Bereich der simulierten
Blindenstockspitze zu liegen kommt, so daß hier ohne Hohlspiegel eine optimale Fokussierung
erreicht wird.
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Leerseite