DE2815510C3 - Verfahren zum Nachweis und zur Bestimmung einer spezifisch bindenden Substanz - Google Patents
Verfahren zum Nachweis und zur Bestimmung einer spezifisch bindenden SubstanzInfo
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Description
35 ein Antigen oder Hapten und der spezifische Bindungspartner
ein Antikörper dazu ist
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zu bestimmende Substanz
Hepatitis-B-Oberfiächenantigen (HB5-Antigen) ist
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu bestimmende Substanz ein Antikörper zu Hepatitis-B-Oberflächenantigen
ist
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorbens in Teilchenform
in einer Säule verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorbens ein anionisches
Ionenaustauschermaterial, insbesondere ein diäthylaminoäthylsubstituiertes
Polymer ist
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer ein Polysacchand ist
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Ionenaustauschermaterial eine
diäihylaminoäthy-substiuiierte Cellulose (DEAE-Cellulose)
ist
16. Verfahren nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der pl-Wert des markierten
Antikörpers höher als 8,0 ist und die Stufen (a) und (b) bei einem pH-Wert zwischen ungefähr 6 und 8
durchgeführt werden.
17. Verfahren nach Anspruch {0, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei Vorliegen des HBS-Antigens in Form seines '.mmunokomplexes mit einem Antikörper
die Probe mit einem eine immunochemische Bindung schwächenden Mittel und dem Adsorbens
für HBS-Antigen zusammenbringt und darauf das die
Bindung schwächende Mittel von dem Adsorbens abtrennt, bevor man das adsorbierte Antigen mit
dem markierten spezifischen Bindungspartner zusammenbringt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß man als dis Bintang schwächendes
Mittel ein chaotropes Mittel verwendet.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß man als chaotropes Mittel Harnstoff,
Guanidin oder Thiocyanat verwendet.
20. Verfahren nach Anspruch 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß man das die immunochemische
Bindung schwächende Mittel in einer Konzentration von 2 bis 8 m verwendet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis und zur Bestimmung einer spezifisch bindenden Substanz
in einem flüssigen Medium. Die Erfindung betrifft somit immunologische Bindungsbestimmungen zur Bestimmung
von Antigenen und Haptenen oder ihren Antikörpern. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung radioimmunologische Bestimmungen (RIA) und die Bestimmung von Hepatitis-B-Oberflächenantigen
(HB,) in Serum- und Plasmaproben.
Es besteht ein ständig zunehmendes Interesse an einer Verbesserung der Verfahren der spezifischen Bindungsbestimmungen
und der dafür angewandten Prüfmittel. Klassische RIA-Verfahren umfassen die Konkurrenz
zwischen dem Antigen der Probe und einem radioaktivmarkierten Antigen um die Bindung mit einem
spezifischen Antikörper. Die Radioaktivitätsmenge, die sich mit dem Antikörper verbindet, ist eine Funktion
der Antigenkonzentration in der Probe und kann bestimmt
werden durch Ausfällen und anschließendes Abtrennen des radioaktiven Antigen-Antikörper-Komplexes
oder bequemer durch Anwendung einer unlöslichen Form des Antikörpers, wie eines Antikörpers,
der an feste Teilchen oder Matrizes gekuppelt ist. In letzter Zeit ist über verschiedene alternative Markierungssubstanzen
berichtet worden zum Ersatz der Radioisotopen, wie Enzyme, Coenzyme, Enzymsubstrate,
fluoreszierende Moleküle, Moleküle, die imstande sind, an lichterzeugenden Reaktionen teilzuneh-*
men, und Enzymmodulatoren.
Es besteht ein spezieller Bedarf an einem vorteilhafteren spezifischen Bindungsverfahren zum Nachweis
und zur Bestimmung von Hepatitis-B-Oberflächen-Antigen
(HB5) in Proben von Serum oder Plasma. Es ist bekannt, daß ein Patient nach einer Transfusion
von Blut, das HBS-Antigen enthält, Hepatitis entwickeln
kann. Bis vor kurzem wurde eine Vielzahl von Techniken routinemäßig in Krankenhauslaboratorien und
Blutbanken angewandt, um HBS-Antigen irn Blut nachzuweisen,
das für Transfusionszwecke verwendet werden sollte. Derartige Verfahren umfaßten die tnmunodiffusion,
Komlementfixierung, Gegenelektrophorese,
Latexagglutination, Hämagglutination und RIA. In letzter Zeit haben die Vereinigten Staaten die Forderung
gestellt, daß Blut, das für Transfusionszwecke angewandt
werden soll, mit Hilfe des empfindlichsten zur Verfügung stehenden Bestimmungsverfahrens auf
Hepatitis untersucht werden muß. Seitdem sind RIA-Verfahren am verbreitetsten zum Nachweis von HBS-Antigen.
Es wurden verschiedene spezifische Bindungsbestimmungsverfahren entwickelt, die nichtspezifische Bindemittel
oder Adsorbentien anwenden. Derartige spezifische Bindungsbestimmungen mit Hilfe von Adsorbentien
zerfallen in zwei verschiedene Gruppen.
1. Anwendung von Adsorbentien zur Abtrennung der freien vor der gebundenen Markierungssubstanz
Beispiele für dieses Verfahren sind die in den US-PS 34 14 383, 39 37 799 und 39 38 953 angegeben und diese
Verfahren werden üblicherweise angewandt zum Nachweis von kleinen Molekülen, wie Hormonen, besonders
markierte Thyroxin durch eine Säule eines Adsorbens geleitet werden und anschließend ein löslicher Birdungspartner,
thyroxinbindendes Globulin. Die Menge an radioaktivmarkiertem Thyroxin, die aus der Säule
eluiert wird, ist proportional zu der Menge an Thyroxin
in der Probe.
Unspezifische Adsorbentien wurden auch angewandt als Stellen, um die der Ligand der Probe und der markierte
Ligand in Konkurrenz treten, besonders beim ίο Nachweis von Hormonaufnahmewerten. Die Anwendung
dieser Verfahren zur Bestimmung von Trijodthyronin (T-3) Aufnahmewerten ist in den US-PS
34 51 777, 37 10 117 und 38 23 001 beschrieben.
In dem Bericht Nr. PB 241 333 des United States Departement of Commerce, National Technical Information
Service (NTIS) vom 27. Januar 1975 und in der US-PS 40 20 151 sind immunologische Bestimmungsmethoden zum Nachweis von Antigenen oder Antikörpern
auf einer festen Oberfläche beschrieben. Eine weitere Möglichkeit bezüglk.·.. der Anwendung
von nichtspezifischen Adsorbentien be: analytischen Verfahren und insbesondere für spezifische Bindungsbestimmungen ist angegeben in Principles of Competitive
Protein-Binding Assays. Herausg. Odell und Daugha-uay, Kap. IX und XI, J. B. Lippincott Company
(1972) und Clinical Chemistry 19 (2): 146-186 (1973). In der DE-OS 26 07 149 ist ein Verfahren zur Bestimmung
von Immunstoffen beschrieben, bei dem die zu bestimmende Substanz zunächst an ein^r festen Phase
adsorbiert und anschließend durch immunochemische Verfahren bestimmt wird.
Alle der zur Zeit verfügbaren RIA-Verfahren zum Nachweis von HBS-Antigen wenden ein zwei-Stellen —
radioimmunologisches oder sogenanntes »Sandwich«- j5 Verfahren an. Bei diesem Verfahren wird die zu untersuchende
Serumprobe mit einem unlöslich gemachten Antikörper gegen ΗΒ,-Antigen (Anti-HBS), z. B. in
Form von Anti-HB5, das auf die Innenseite von Reagenzgläsern
oder auf die Oberfläche von Plastikperlen aufgebracht ist, inkubiert. Ein Teil des unlöslich gemaciiten
Anti-HBS wird durch das HBS-Antigen der
Probe, soweit solches vorhanden ist, gebunden. Das unlöslich gemachte Material wird dann gewaschen und
radioaktivmarkiertes Anti-HBS zugegeben. Nach einem
Thyroxin. Bei diesen Verfahren wird die Konkurrenz 45 weiteren Waschvorgang wird die Radioaktivitätsmenge
bzw. Kompetition in Lösung zwischen dem Liganden der Probe und dem markierten Liganden um einen
spezifischen Bindungspartner, wie ein hormonbindendes Protein oder einen Antikörper, eingeleitet. Nach
Beendigung der Konkunenzreaktion wird der freie markierte Ligand von dem markierten Liganden abgetrennt,
der &n den Bindungspartner gebunden ist, durch Zugabe eines unspezifischen Adsorbens für den freien
Liganden.
2. Anwendung von Adsorbentien, um den Liganden aus der Probe vorher zu extrahieren
Bei diesem Verfahren wird ein unspezifisches Adsorbens zu der Probe zugesetzt, um den interessierenden
gemessen, die mit dem unlöslich gemachten Anti-HB5 verbunden ist. Beispiele für ein derartiges RIA-Verfahren
sind die in den US-PS 38 68 517 und 39 49 064 angegebenen
Verfahren.
Obwohl sie verhältnismäßig spezifisch und empfindlich gegenüber HBS-Antigen sind, können die bekannten
»Sandwiehw-RIA-Verfahren noch bezüglich ihrer
Handhabung und Anwendung bzw. Herstellung der Prüfmittel weiter verbessert werden. Die Sicherung der
gleichmäßigen Herstellung und Qualität de«, unlöslich
gemachten Anti-HBS ist verhältnismäßig kostspielig und zeitraubend. Ferner erfordert das Bestimmungsverfahren
zwei längere Inkubationsstufen von 30 min oder mehr, und zwar eine für die Wechselwirkung zwi-
Liganden zu extrahieren. Das Adsorbens wird dann von 60 sehen dem Hbs-Antigen der Probe und dem unlöslich
der Probe entfernt, der adsorbierte Ligand von dem Adsorbens eluiert, und der freigesetzte Ligand kann
mit einem markierten Liganden um einen spezifischen Bindungspartner in Konkurrenz treten. Dieses Verfahren
ist beispielhaft in den US-PS 37 76 698, 38 16 076 und 39 47 564 angegeben. Eine Variation dieses Verfahrens
ist in der US-PS 36 Ji 104 beschrieben zum Nachweis
von Thyroxin, wobei die Probe und das radioaktivgemachten Anti-HBS und die zweite für die Wechselwirkung
mit dem markierten Anti-HBS. Ftrner ist das unlöslich gemachte Anti-HBS verhältnismäßig instabil
und erfordert spezielle Bedingungen beim Versenden ι:,'-) und der Lagerung.
Ein weiterer Nachteil dieser bekannten RIA-Verfahren
ist ihre Unfähigkeit, ΗΒ,-Antigen in Form seines ImmunkomDlexes mit Anti-HB, in der zu untersuchen-
den Probe nachzuweisen. Die Art des bei den bekannten
Verfahren angewandten unlöslich gemachten Aitti-HB,
ist so, daß es nur freies HB,-Antigen bindet, das freie Antigendeterminanten besitzt und nicht einen
ΗΒ,-Antigen-Antikörper-Komplex. Dadurch bliebe die
Gefahr von Hepatitis nach einer Transfusion aufgrund
des Vorhandenseins eines ΗΒ,-Immun-Komplexes in
dem übertragenen Blut unentdeckt bei Anwendung der üblichen Bestimmungsverfahren.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes spezifisches Bindungsverfahren zu entwickeln,
welches ausgeht von einem Verfahren zum Nachweis und zur Bestimmung einer spezifisch bindenden
Substanz in einem flüssigen Medium, durch a) Zusammenbringen
der /u untersuchenden flüssigen Probe mit einem festen Adsorbens und mn einem spezifischen
Bindungspartner zu der zu bestimmenden Substanz, wobei der Bindungspartner markiert ist und das Adsorbens
mit der zu bestimmenden Substanz unspezifische Bindungen eingeht, und b) Bestimmung entweder Her
Menge an Markierungssubstanz, die durch Bindung an die adsorbierte zu bestimmende Substanz mit dem Adsorbens
verbunden ist oder der Menge an Markierungssubstanz, die nicht mit dem Adsorbens verbunden ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man (1) einen solchen markierten Bindungspartner auswählt,
dessen pl-Wert von demjenigen der zu bestimmenden Substanz verschieden ist; (2) als Adsorbens ein lonenaustauschermaterial
verwendet, und zwar einen Anionenaustauscher. wenn der pl-Wert der zu bestimmenden
Substanz niedriger liegt als derjenige des Bindungspartners, oder einen Kationenaustauscher, wenn der pl-Wert
der zu bestimmenden Substanz höher liegt als der des markierten Bindungspartners und (3) die Stufe (a)
bei einem pH-Wert zwischen dem pl-Wert der zu bestimmenden Substanz und demjenigen des Bindungspartners durchführt.
Unter unspezifischer Bindung ist eine allgemeine physikalisch-chemische Anziehung zu verstehen, wie
eine ionische oder hydrophobe (van der Waals) Bindung,
die zwischen dem Adsorbens und der zu bestimmenden Substanz auftritt.
Es ist bevorzugt, daß die Stufe (a) durchgeführt wird,
indem man (i) die Probe mit aem Aasomens zusammenbringt,
(ii) gegebenenfalls das Adsorbens von dem nichtadsorbierten Teil der Probe abtrennt und (iii) anschließend
das Adsorbens mit dem markierten Bindungspartner zusammenbringt. Das Adsorbens kann jedoch
auch, wenn das erwünscht wird, mit der Probe und dem
markierten Bindungspartner im wesentlichen gleichzeitig zusammengebracht werden.
Die Stufe b) kann durchgeführt werden, indem man von dem Adsorbens im wesentlichen den gesamten
markierten Bindungspartner abtrennt, der nicht durch Bindungen mit der zu bestimmenden adsorbierten Substanz
daran gebunden ist und die Menge an Markierungssubstanz mißt, die entweder an dem Adsorbens
verbleibt oder davon abgetrennt wird. Dieses Verfahren ist besonders günstig, wenn die Markierungssubstanz
eine radioaktive Substanz ist Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglichkeit einen Konzentrationseffekt
zu erzielen, indem man das Volumen des Adsorbens mit einem Volumen der Probe mehrmals,
vorzugsweise zweimal, zusammenbringt. Das Verfahren ist anwendbar auf eine Vielzahl von Substanzen
und ist besonders geeignet zum Nachweis von HBS-Anti^en
und A.p.ti-HS.
Die Anwendung eines lonenaustauschermaterials als Adsorbens ergibt ein Bestimmungsverfahren, das
besonders geeignet ist zur Bestimmung von wasserlöslichen Substanzen mit einer positiven oder negativen
elektrischen Ladung. Der ausgewählte, markierte Bin- > dungspartner besitzt einen isoelektrischen Punkt (pl-Wcrt),
der sich von demjenigen der zu bestimmenden Substanz unterscheidet. Das lonenaustauschermaterial
und die pH-Bedingungen können dann ausgewählt werden, wobei das Adsorbens imstande ist, den markierten
κι Bindungspartner unspezifisch zu binden. Die pH-Bedingungen
werden so gewählt, daß sie zwischen dem pl-Wert der zu bestimmenden Substanz und demjenigen
des markierten Bindungspartners liegen. Dann wird, wenn der pl-Wert der zu bestimmenden Substanz nied
■i riper ist als derjenige des markierten Bindungspartners,
ein lonenaustauschermaterial vom aiiionischcn Typ ausgewählt. Wenn die Beziehung zwiscnen den
pl-Werten umgekehrt ist, wird ein kanonischer Ionenaustauscher gewählt.
ι. Rei Anwendung auf den Narhweis von Hentatitis-R-Oberflächen
(HB,)-Antigen, das eine negative Ladung und einen pl-Wert von weniger als ungefähr 5 besitzt,
umfaßt ein bevorzugtes Bestimmungsverfahren die folgenden Stufen:
"' a) Zusammenbringen der zu untersuchenden Probe mit einem festen Anionenaustauschermaterial bei
einem pH-Wert zwischen 5 und 8;
b) Waschen des Anionenaustauschermaterials mit c;»icr Flüssigkeit mit einem pH-Wert zwischen 5
"' und 8;
c) Zusammenbringen des Anionenaustauschermaterials bei einem pH-Wert zwischen 5 und 8 mit Anti-HB,.
das markiert ist und einen pl-Wert von mehr als ungefähr 8 besitzt und
!' d) Bestimmung der Menge an markierter Substanz,
die entweder (i) mit dem Anionenaustauschermaterial verbunden ist durch Bindung des markierten
Anti-HB, an adsorbiertes ΗΒ,-Antigen oder (ii)
nicht an das Anionenaustauscherharz gebunden ist.
Vorzugsweise ist das Anionenaustauschermaterial ein Diäthanolaminoäthyl-substituiertes Polymer, wie
DEAE-Cellulose, vorzugsweise in Form von Teilchen und besonders günstig in einer Dunjiiiauibäuie.
j-, Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Nachweis von HBS-Antigen in Form seines immunologischen Komplexes mit Anti-HB,. Dieses Verfahren umfaßt die folgenden Stufen:
j-, Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Nachweis von HBS-Antigen in Form seines immunologischen Komplexes mit Anti-HB,. Dieses Verfahren umfaßt die folgenden Stufen:
a) Zusammenbringen der zu untersuchenden Probe >n mit einem Mittel, das immunochemische Bindungen
schwächt, vorzugsweise einem chaotropen Mittel, wie Harnstoff und mit einem solcht.i Ionenaustauscher,
der imstande ist, ΗΒ,-Antigen unspezifisch zu binden und unter solchen Bedingungen,
" die eine solche Bindung begünstigen, vorzugsweise mit einem Anionenaustauscher;
b) Abtrennen des gebundenen Mittels, das die Bindungen lockert von dem Adsorbens und
c) Bestimmung des an das Adsorbens gebundenen HBS-Antigens, vorzugsweise nach den oben beschriebenen
Verfahren.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei ist
F i g. 1 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Verfahrens beispielhaft zum Nachweis eines Antigens (Ag):
Fig.2 eine auseinandergezogene, perspektivische
Ansicht eines säulenförmigen Prüfmittels, das zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet
ist, und
F i g. 3 eine graphische Darstellung der Affinität verschiedener Adsorbentien für H B,-Antigen unter verschiedenen
pH-Bedingungen.
Der bevorzugte Mechanismus, nach dem das erfindungs»jemäBe
Verfahren durchgeführt werden kann, ist scheinitisch in F i g. 1 der Zeichnungen dargestellt.
Diese Figur bezieht sich nur beispielhaft auf den Nachweis (bzw. Bestimmung) eines Antigens (Ag) unter Anwendung
eines markierten Antikörpers (Ab*). Die in dem Diagramm angegebene physikalische Form des
Ionenaustauschers (Ad) ist nur illustrativ, da er eine Vielzahl verschiedener Formen annehmen kann, wie
später näher erläutert wird.
Entsprechend F i g. 1 wird eine Probe, von der angenommen wird, daß sie ein interessierendes Antigen (Ag)
enthalt, mit dem Ionenaustauscher (Ad) zusammengebracht, wie durch die Stufen a) und b) angegeben ist.
Ein Anteil des in der Probe enthaltenen Antigens wird an diesen gebunden. Dann wird ein Oberschuß an markiertem
Aniikörper (Ab*) mit dem Ionenaustauscher zusammengebracht, wie durch die Stufen c) und d) angegeben
ist, wobei eine Verbindung (Assoziation) des markierten Antikörpers mit den Ionenaustauscher
durch Bindung an das adsorbierte Antigen eintritt. Wie in Stufe e) angegeben, wird der Überschuß an markiertem
Antikörper von dem Ionenaustauscher abgetrennt, wobei die Menge an markiertem Antikörper, die daran
gebunden bleibt, eine direkte Funktion der Antigenmeiige
ist, die in der zu untersuchenden Menge vorhanden war. Dieses Verfahren kann auch zum Nachweis
bzw. zur Bestimmung von Antikörpern angewandt werden, wobei anstelle des markierten Antikörpers in den
Stufen c) bis e) ein markiertes Antigen verwendet wird und entsprechende ionenaustauscher und Bestimmungsbedingungen
ausgewählt werden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren muß die nachzuweisende Substanz einen isoelektrischen Punkt
(pl-Wert) besitzen, der sich von demjenigen des markierten spezifischen Bindungspartners unterscheidet.
ionisch ist, wenn der pl-Wert der zu bestimmenden Substanz größer ist als derjenige des markierten Bindungspartners
und die Bestimmung unter pH-Bedingungen durchführt zwischen den pl-Werten der zu be-
> stimmenden Substanz und des markierten Bindungspartners.
Im folgenden sind verschiedene lonenaustauschermaterialien
angegeben, die erfindungsgemäß angewandt werden können.
Anionenaustauschermaterialien
Diäthylaminoäthyl-(DEAE)-cellulose ζ. B. Whatman Arten
DE-1®, Flocken ι, DE-11®, Pulver
DE-22* Fasern DE-23®, Fasern DE-32®, trocken, mikrokörnig
DE-52® naß, mikrokörnig :o DE-81®, Papier
r. B. Bio-Rad Art Cellex® D, faserig
Diäthylaminoäthyl-(DEAE)-agarose z. B. Bio-Rad Art DEAE Biogel® A
r> Diäthylaminoäthyl-(DEAE)-dextran
z. B. Pharmacia Art DEAE Sephadex®, Perlen
Aminohexyl-Sepharose® 4B (Pharmacia)
ECTEOLA-cellulose in ζ. Β. Whatman Arten
ET· 11«, Pulver
ET-41®, Pulver (hohe Reinheit) ET-81®. Papier
z. B. Bio-Rad Art Cellex® E, Fasern
Triäthylaminoäthyl-(TEA2)-cellulose z. B. Bio-Rad Art Cellex® T, Fasern
Diäthyl-(2-hydroxypropyl)-amino-(QAE)-cellulose z. B. Bio-Rad Art Cellex® QAE. Fasern
Diäthyl-(2-hydroxypropy')-amino-(QAE)-dextran
z. B. Pharmacia Art QAE-Sephadex®
stimmenden Substanz und des markierten Bindungspartners sollte üblicherweise mindestens 0,5 und vorzugsweise
mehr als 2,0 betragen. Der isoelektrische Punkt einer Substanz ist der pH-Wert, bei dem die Substanz
keine nach außen wirksame elektrische Ladung besitzt In Lösung hängt die wirksame Ladung einer
solchen Substanz von dem pH-Wert der Umgebung ab. In einer Lösung mit einem pH-Wert oberhalb des pl-Wertes
einer Substanz nimmt eine derartige Substanz eine negative Ladung an. Umgekehrt nimmt eine solche
Substanz insgesamt eine positive Ladung an in einer Lösung mit einem pH-Wert unter dem pl-Wert Die
geladene Substanz in Lösung besitzt eine Affinität für ein lonenaustauschermaterial, das die entgegengesetzte
Ladung trägt So wird eine negativ geladene Substanz von einem Anionenaustauschermaterial angezogen und
eine positiv geladene Substanz von einem KationenaustauschermateriaL
Daher wird bei Durchführung des erfindungsgemäßens Verfahrens die zu bestimmende
Substanz von einem lonenaustauschermaterial adsorbiert, während der markierte Bindungspartner nicht
adsorbiert wird, wenn man ein lonenaustauschermaterial auswählt, das (i) anionisch ist wenn der pl-Wert
der zu bestimmenden Substanz niedriger ist als derjenige des markierten Bindungspartners oder (ii) kat-
λ*\.*ιμ*\*2 ·■ v>
w, L/inuijiatiutivaiiiTiv.x.ituivjk
z. B. Bio-Rad Art Cellex® BD, Fasern
Kationenaustauschermaterialien
Cellulosephosphat
z. B. Whatman Arten P-1®, Flocken P-11®, Pulver
P-41®, Pulver (hohe Reinheit) P-81®, Papier
Cartxjxymethyl-cellulose z. B. Whatman Arten
CM-1®, Flocken
CM-Il* Pulver
CM-22», Fasern
CM-23» Fasern
CM-32® trocken, mikrokörnig
CM-52®, naß, mikrokörnig
CM-82·, Papier z. B. Bio-Rad Art Cellex® CM, Fasern
Carboxymethyl-dextran
z. B. Pharmacia Art CM-Sephadex®
Phosphoryl-cellulose
z. B. Bio-Rad Art Cellex® P. Fasern
ίο
ζ. B. Bio-Rad Art CM Biogel® A
z. B. Pharmacia Art CH-Sepharose® 4B
z. B. PharnVcia Art SP-Sephadex®
Eine Tabelle, die verschiedene Paare von spezifisch bindenden Substanzen mit unterschiedlichen pl-Werten auf
zählt, ist im folgenden angegeben.
Rr'le Substanz | Pl | Zweite Substanz | Pl |
HB,-Antigen | 3.5-5 | Anti-HB, | 7-8 |
Thyroxin-bindendes Globulin | 4.5 | Anti-TBG | 7-8 |
(TBG) | |||
Albumin | 4.5 | Anti-Albumin | 7-8 |
IgG | 7-8 | Carbamyliertes Anti-IgG | 5 |
Thyroid-stimulierendes Hormon | 9.5 | Carbamyliertes Anti-TSH | ") |
(TSH) | |||
F'errilin | 5.4 | Anti-Ferritin | 7-8 |
Alkalische Phosphatase (AP) | 4J-5 | Anti-AP | 7-8 |
F-'ibrinogen | 5.5 | Anti-Fibrinogen | 7-8 |
F-ollikel-stimulierendcs Hormon | 3.0 | Anti-FSH | 7-8 |
(FSH) | |||
Insulin | 5.6 | Anti-Insulin | 7-8 |
l.ysozym | 10-11 | Anti-Lysozym | 7-8 |
Plasminogen | 6.5-8 | Carbamyliertes Anti-Plasminogen | 5 |
Prothrombin | 4.6 | Anti-Prothrombin | 7-8 |
Thyroglobulin | 4.5 | Anti-Thyroglobulin | 7-8 |
Transcobalamin | 6.2 | Anti-Transcobalamin | 7-8 |
Thyroxin | 7.5 | Thyroxin-bindendes | 4.5 |
Globulin (TBG) oder | |||
Anti-Thyroxin | 7-8 | ||
l.uteinisierendes Hormon (L.Hl | 5 | Anti-LH | 7-8 |
Das erfindungsgerrtäße Verfahren ist anwendbar auf
den Nachweis bzw. die Bestimmung der ersten und/ oder zweiten Substanz durch entsprechende Auswahl
von anionischen bzw. kationischen Ionenaustauschermaterialien nach den oben angegebenen Richtlinien.
Austauscherstellen und den entsprechenden nichtspezifischen Bindungsstellen der nachzuweisenden Substanz
erlaubt und die ferner eine Wechselwirkung der adsorbierten zu bestimmenden Substanz mit dem markierten
Bindungspartner ermöglicht. Er kann eine Vielzahl von Formen von festen unlöslichen Materialien, üblicherweise polymerer Natur, annehmen. Teilchen, wie z. B.
Pulver, Perlen, Fäden und Kristalle, sind bevorzugt aufgrund der verhältnismäßig großen verfügbaren Oberfläche. Es können jedoch auch Schwämme, Folien,
Streifen, Kissen u. a. Matrizes und Gitterstrukturen angewandt werden, und die Bestimmung kann auch in
einem Gefäß, wie einem Reagenzglas oder auf einer Tüpfelplatte durchgeführt werden, wobei das Gefäß
oder die Platte ganz oder teilweise aus dem Ionenaustauscher besteht Neben der großen Oberfläche kann
ein teilchenförmiges Produkt bequem in ein Reaktionsgefäß oder eine Reaktionskammer eingebracht werden
und leicht in einer Säule, durch die die Reagentien hindurchfließen, angewandt werden.
Ein Beispiel für ein säulenförmiges Prüfmittel, wie es
erfindungsgemäß bevorzugt angewandt wird, ist in F i g. 2 der Zeichnungen angegeben. Dieses säulenförmige Prüfmittel umfaßt einen zylindrischen rohrförmigen Körper 11, der an einem Ende eine konische Spitze
12 besitzt. Der Körper besteht aus Polypropylen oder einem anderen geeigneten Material und ist mit Ventilen
(Verschlußvorrichtungen) versehen, wie einer Kappe
13 am unteren Ende, die über den Spitzenbereich 12
paßt und diesen verschließt. Ein Bett 14 aus dem lonenaustauschermaterial in Teilchenform, wir»' zwischen
ark tζ ImH Ift im linieren
-
15 ist in dem Körper 11 ein Reservoir 17 vorgesehen. In F i g. 2 ist eine Menge eines flüssigen Puffers innerhalb des Reservoirs 17 angegeben. Eine abnehmbare
obere Kappe 18 ist vorgesehen, um das obere Ende des Körpers 11 abzuschließen, wobei man eine integrale.
ίο geschlossene Einheit für den Versand und die Lagerung
erhält. Das Volumen des gepackten Bettes beträgt vorzugsweise zwischen 0,25 und 2,0 ml. Der Körper 11 besitzt vorzugsweise einen Durchmesser zwischen 5 und
30 mm und eine Höhe zwischen 50 und 150 mm.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, daß der Ionenaustauscher mit
der zu untei-suchenden Probe in Berührung gebracht,
von nichtadsprbierten Teilen der Probe abgetrennt und dann mit dem markierten Bindungspartner in Berüh
rung gebracht wird. Das Abtrennen der nichtadsor-
bierten Teile der Probe von den am Ionenaustauscher adsorbierten stellt eine Entfernung von möglicherweise
störenden Substanzen aus der Probe sicher, die, wenn sie während des Zusammenbringens mit dem markier
ten Bindungspartner in der Probe blieben, die Reprodu
zierbarkeit negativ beeinflussen könnten, indem sie zu einer unspezifischen Bindung der markierten Substanz
führen wurden oder auf andere Weise. Diese Abtren-
nung wird bequemerweise erreicht durch Waschen des lonenaustauscherharzes mit einem Puffer mit einem
pH-Wert zwischen den pl-Werten der zu bestimmenden Substanz und des markierten Bindungspartners.
Die Bestimmung der Menge an markierter Substanz, die entweder (i) mit dem Ionenaustauscher verbunden
ist durch Bindung des markierten Bindungspartners an die adsorbierte zu bestimmende Substanz oder (ii) nicht
mit dem Ionenaustauscher verbunden ist, kann auf zwei verschiedene Arten erreicht werden. Erstens kann,
wenn die Bindung des markierten Bindungspartners an die adsorbierte zu bestimmende Substanz meßbare
Eigenschaften der Markierungssubstanz meßbar ändert, das Ausmaß der Änderung dieser Eigenschaft direkt in
dem Gemisch bestimmt werden, das bei Zugabe des ii markierten Bindungspartners zu dem Ionenaustauscher
entsteht, und zwar im wesentlichen entsprechend der »homogenen« Bindungsbestimmung, wobei die »gebundene«
von der »freien« Form der Markierungssubstanz nicht getrennt werden muß. Eine soiche Situation kann
auftreten, wenn die Markierungssubstanz ein Enzym oder Coenzym oder eine andere Substanz ist, die überwachbare
Eigenschaften besitzt und die Bindung des markierten Bindungspartners und der adsorbierten zu
bestimmenden Substanz, entweder durch Hemmung oder durch Verstärkung die enzymatische oder coenzymatische
Aktivität oder eine andere Eigenschaft der Markierungssubstanz beeinflußt.
Bei der zweiten Arbeitsweise wird die Trennung zwischen dem Ionenaustauscher unc !m wesentlichen dem )o
gesamten, nicht mit ihm über Bindungen mit der adsorbierten zu bestimmenden substanzverbundenen markierten
Bindungspartner durchgeführt und die Menge oder eine veränderliche Eigenschaft der Markierungssubstanz entweder in Verbindung mit dem Ionenaus- s>
tauscher oder in der abgetrennten Menge bestimmt. Dieses Verfahren ist erforderlich, wenn die Markierungssubstanz
durch die Bindung zwischen dem markierten Bindungspartner und der zu bestimmenden adsorbierten
Substanz nicht beeinflußt wird. Es kann jedoch auch angewandt werden, wenn Eigenschaften der
Markierungssubstanz angegriffen werden. Beispiele für dip pr«tp Art von Markipnina Hip hpcnnHprc für riac
erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist, sind radioaktive
Substanzen, wie 3H, 131J und 125J. Es kann jedoch
irgendeine der bekannten Markierungssubstanzen angewandt werden, wie sie üblicherweise bei Bindungsbestimmungen angewandt werden. Die bei diesem Verfahren
erforderliche Abtrennung wird beqüemerweise durchgeführt, indem man den Ionenaustauscher wie in
oben angegeben wäscht. Die Menge an Markierungssubstanz, die mit dem gewaschenen Ionenaustauscher
verbunden bleibt oder in den Waschflüssigkeiten enthalten ist, kann in Zusammenhang gebracht werden
mit dem Vorhandensein oder der Menge der zu bestimmenden Substanz in der untersuchten Probe durch
einen Vergleich mit einer negativen Probe bzw. einer Standardkurve. Es können auch andere Verfahren angewandt
werden, um die gewünschte Trennung zu erzielen, wie ein Zentrifugieren oder Filtrieren. ω
Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet
zum Nachweis von Hepatitis-B-Oberflächenantigen
(HB5) in flüssigen Proben, wie Serum oder Plasma.
Der pl-Wert für HBs-Antigen fällt grob gesagt in den
Bereich von 3,5 bis 5 und liegt für Anti- HB5 etwa bei 8.
Die Bestimmungsbedingungen werden daher so gewählt, daß ein pH-Wert zwischen 5 und 8, vorzugsweise
zwischen 6 und 8 angewandt wird und ein Ionenaustauschermaterial als Adsorbens verwendet wird. Geeignete
lonenaustauschermaterialien sind u. a. diäthylaminoäthylsubstituierte
Polymere, besonders solche mit einem Polysaccharid- z. B. Cellulose- oder Dextran-Rückgrat.
DEAE-Cellulose ist besonders geeignet als Adsorbens für ΗΒ,-Antigen. Es wird auch i:, Betracht
gezogen, daß ein Kationenaustauscliermaterial, wie Carboxymethylcellulose, als Adsorbens angewandt
werden kann, wenn der pl-Wert des markierten Anti-HB, auf einen Wert unter demjenigen von ΗΒ,-Antigen
verändert würde.
Ein besonders günstiges Verfahren zum Nachweis von ΗΒ,-Antigen in einer Serum- oder Plasmaprobe mit
Hilfe eines Anionenaustauschermaterials in TeilchenfüiTn
in einer Säule umfaßt die folgenden Stufen:
a) Einbringen der Probe in eine Säule, enthaltend ein
Anionenaustauschermaterial in Teilchenform, das
in einer Flüssigkeit wie einem Puffer mit einem pH-Wert zwischen 5 und R. vnryiigswpisp 7wi«chpn
6,5 und 7,5 äquilibriert ist.
b) Durchleiten einer Flüssigkeit, wie eines Puffers mit einem pH-Wert zwischen 5 und 8, vorzugsweise
zwischen 6,5 und 7,5 durch die Säule, um im wesentlichen das Ganze nicht an das Anionenaustauschermaterial
adsorbierte ΗΒ,-Antigen zu entfernen;
c) Zugabe eines vorher bestimmten Volumens einer Lösung von radioaktivmarkiertem Anti-HB, mit
einer vorbestimmten Radioaktivität zu dem Anionenaustauschermaterial;
d) Inkubieren der Lösung aus radioaktivmarkiertem Anti-HBs im Kontakt mit dem Anionenaustauschermaterial.
und zwar 0,5 bis 18, vorzugsweise 1 bis 3 h bei einer Temperatur zwischen 4 und 50° C,
vorzugsweise zwischen 40 und 50°C;
e) Durchleiten einer Flüssigkeit, wie eines Puffers mit einem pH-Wert zwischen 5 und 8, vorzugsweise
zwischen 6,5 und 7,5 durch die Säule, um im wesentlichen das gesamte, nicht mit dem Anionenaustauschermaterial
über Bindungen an adsorbiertes ΗΒ,-Antigen verbundene radioaktiv markierte
Anti-HB, zu entfernen;
t) iviessung der Radioaktivität des Anionenaustauschermaterials
oder des Eluats aus der virigen Stufe und
g) Vergleich der gemessenen Radioaktivität in der vorigen Stufe mit derjenigen, die nach dem gleichen
Verfahren gemessen worden ist unter Verwendung einer flüssigen Probe, enthaltend keine
nennenswerten Mengen an HBS-Antigen anstelle der Serum- oder Plasmaprobe.
Beispiele für Puffer, wie sie in den Stufen a), b) und e) angewandt werden können, sind Phosphatpuffer, Barbitalpuffer,
Citratpuffer, Tris-(hydroxymethy!)-aminomethan-{TRIS)-Puffer,
4-{2-Hydroxyäthyl)-l -piperazinäthansulfonsäure(HEPES)-Puffer
und 1,4-Piperazin-bis-(äthansulfonsäureXPIPES)-Puffer.
Die speziellen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Nachweis von HBS-Antigen gegenüber
bekannten Verfahren umfassen die Herstellungsvorteile, indem kein unlöslich gemachtes AnO-HB5 erforderlich
ist, das ein wesentlicher Kosten- und Stabilitätsfaktor bei den meisten bekannten Verfahren ist und die
Anwendungsvorteile, daß nur eine einzige Inkubationsstufe und weniger einzelne Verfahrensschritte notwendig
sind, die Ionenaustauscher besser lagerfähig sind, die Empfindlichkeit erhöht wird und das Verfahren
auch zum Nachweis von HBS-Antigen in Form seines
Immunkomplexes geeignet ist
Neben dem Nachweis von ΗΒ,-Antigen kann das erfindungsgemäße Verfahren leicht angewandt werden
(geeignet gemacht werden) zum Nachweis von HBs-Antigen in Form seines Immunkomplexes mit
Anti-HBs und auf den Nachweis von Anti-HBS selbst.
Der Nachweis von HBS-Antigen, das an Anti-HBS
gebunden ist, d. h. in Form des Immunkomplexes vorliegt, wird folgendermaßen durchgeführt:
a) Zusammengeben der zu untersuchenden Probe eines die immunochemische Bindung schwächenden Mittels (»Lockerungsmittel«) und eines festen
Ionenaustauschers, der imstande ist unter entsprechenden, dafür günstigen Bedingungen, das
HBs Antigen unspezifisch zu binden;
b) Abtrennung des gebundenen »Lockerungsmittels« von dem Ionenaustauscher, z. B. durch Waschen
und
c) Bestimmung des HB5-.Antigens, das an dem Ionenaustauscher gebunden ist
Unter einem die »immunochemische Bindung schwächenden bzw. Lockerungsmittel« ist eine Substanz zu
versehen, die imstande ist, die Affinität von Anti-HBS
gegenüber HB5-Antigen in Gegenwart des Adsorbens herabzusetzen, so daß mindestens eine antigene
Determinante an dem H B5-Antigen verfügbar ist nach
Abtrennen des gebundenen, die Bindung schwächenden Mittels vor dem Ionenaustauscher. Ein solches die
Bindung schwächendes Mittel kann eine Säure oder ein Alkali oder eine andere Substanz sein, die für diesen
Zweck bekannt ist wie solche, die als »Chaotrope Mittel« bezeichnet werden, z. B. Harnstoff, Guanidin
oder Thiocyanat (Immunochem. 1:289—293 (1964), Biochem. Biophys. Acta 107: 593—596 (1965) und Arch.
Biochem. Biophys. 116:82—91 (1966)). Die Anwendung
eines Ionenaustauschermaterials wie DEAE-Cellulose
und einer Harnstofflösung, vorzugsweise in einer Konzentration zwischen 2 und 8 m, ist besonders wirksam
für dieses Verfahren zum Nachweis des HBS-Antigen-Immunkomplexes. Die an den Ionenaustauscher gebundene Menge an H Bs-Antigen kann nach irgendeinem bekannten Verfahren bestimmt werden. Sie wird
jedoch vorzugsweise bestimmt durch Zugabe von markiertem Anti-HB, und Messung der Menge an Markierungssubstanz, die mit dem Ionenaustauscher verbunden wird, wie oben beim Nachweis von ΗΒ,-Antigen
angegeben.
Anti-HBs kann entsprechend dem oben angegebenen, allgemeinen Verfahren bestimmt werden, d.h. indem
man die zu untersuchende Probe mit einem Ionenaustauscher zusammenbringt, anschließend mit markiertem
HBs-Antigen und die Menge an Markierungssubstanz bestimmt die entweder mit dem Ionenaustauscher verbunden wird oder in freier Form vorliegt.
Im allgemeinen umfassen die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlichen PrUfmittel — üblicherweise in Form eines Testsystems oder
einer Analyseneinheit - ä) einen festen Ionenaustauscher der imstande ist, unspezifisch mit der zu bestimmenden Substanz Bindungen einzugehen und
b) eine markierte Form eines spezifischen Bindungspartners zu der zu bestimmenden Substanz. Das Prüfmittel kann zusätzlich einen flüssigen Puffer zur Durchführung von einem oder mehreren Waschschritten
enthalten, wie sie bei der Durchführung des Bestimmungsverfahrens bevorzugt sind. Die Art des Ionenaustauschers, der Charakter, d. h. pH-Wert des Puffers und
die Art der Markierungssubstanz werden nach den oben im Zus&mmenhang mit den Bestimmungsverfahreri
diskutierten Kriterien ausgewählt Wenn das Prüfmittel zum Nachweis von HBs-Antigen-ImmunkompIex angewandt werden soll, enthält es zusätzlich eine Lösung des
entsprechenden Mittels, das die immunochemische Bindung lockert
ίο Der Ionenaustauscher befindet sich vorzugsweise in
einer Säule und liegt dort vorzugsweise in Form einzelner Teilchen vor, wie oben näher erläutert Die
Säule ergibt nicht nur ein bequemes System zum Zugeben der Probe und des markierten Bindungspartners
zu dem Ionenaustauscher, zum Waschen und zur Messung der Radioaktivität wenn die Markierungssubstanz eine radioaktive Substanz ist, sondern auch
eine Möglichkeit die zu bestimmende Substanz aus der Probe in dem Prüfmittel zu konzentrieren. Die Säule
ermöglicht es, ein verhältnismäßig großes Volumen der Probe durch den Ionenaustauscher hindurch oder an
ihm vorbeizuleiten, wodurch die zu bestimmende Substanz im Verhältnis zu einem später aufzubringenden, markierten Bindungspartner wirksam konzen-
triert wird.
Zusätzlich kann die wirksame Konzentration an zu bestimmender Substanz erhöht werden, indem man die
Probe zunächst zur Ausfällung der zu bestimmenden Substanz behandelt den Niederschlag gewinnt und
erneut in einem kleineren Volumen Lösungsmittel löst Die entstehende Lösung der zu bestimmenden Substanz
kann dann auf dem Ionenaustauscher aufgebracht werden und das Bestimmungsverfahren, wie oben angegeben, durchgeführt werden. Zum Beispiel kann man
zum Nachweis von ΗΒ,-Antigen Polyäthylenglykol zu einer Serumprobe geben, um HB,-Antigen auszufällen,
dieses Gemisch zentrifugieren oder filtrieren und das HBs-Antigen in einem kleinen Volumen Puffer lösen.
Die entstehende Lösung enthält eine wesentlich höhere
Konzentration an H B5-Antigen als in der ursprünglichen Serumprobe vorhanden war.
Das erfindungsgemäße Bestimmungsverfahren kann angewandt werden für den qualitativen Nachweis oder
die quantitative Bestimmung irgendeiner Substanz, für
die ein natürlicher oder synthetischer spezifischer
Bindungspartner existiert, z. B. Peptide, Proteine, Kohlenhydrate, Glykoproteine, Steroide, antigene
Teilchen usw. Zum Beispiel können die folgenden Substanzen mit Hilfe des erfindungsgemäßen Bestimmungs-
Verfahrens und Prüfmittels nachgewiesen bzw. bestimmt werden: Hormone, wie Tetrajodthyronin
(Thyroxin) und Trijodthyronin; Enzyme, wie Milchsäuredehydrogenase und alkalische Phosphatase; therapeutische Mittel, wie Gentamicin und Diphenylhydan-
toin, Virusteilchen, wie HBs-Antigen und Bakteriophagen; ganze Bakterienzellen und Nucleinsäuren, wie
Desoxyribonucleinsäure (DNS) und Ribonucleinsäure (RNS), um nur einige wenige zu nennen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders geeignet zum
Nachweis und zur Bestimmung von Antigenen und Haptenen und deren Antikörpern, besonders ΗΒ,-Antigen und Anti-HB,. Verschiedene flüssige Proben können
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren analysiert werden, besonders physiologische oder biologische
Flüssigkeiten, wie Sera, Plasma, Urin, Speichel und amniotische, Cerebral- und Spinalflüssigkeiten.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Radioimmunologische Adsorbtionsbestimmung
(RI-AdTM) für Hepatitis-B-Oberflächenantigen
Dieses Beispiel beschreibt ein Bestimmungsverfahren zum Nachweis von HBS-Antigen mit Hilfe eines Ionenaustauschermaterials als unspezifisches Adsorbens. Die
Genauigkeit des RI-Ad-Verfahrens wurde gegenüber dem United States Bureau of Biologies (BOB) Reference
Panel Nr. 3 nachgewiesen. Die Empfindlichkeit des to RI-Ad-Verfahrens wurde bestimmt gegenüber dem
»Ausria18 II radioimmunoassay test kit« der Abbott Laboratories, North Chicago, Illinois ILSA.
Die Säulen bestanden aus 0,5 ml abgesetztem Ionenaustauscherharz, DEAE-Cellulose Typ DE-52 (Whatman Inc, Clifton, New Jersey U.SA.), das zwischen zwei
porösen Polyäthylenscheiben in einer Polyäthylensäule von 9,5 χ 75 mm festgehalten wurde. Die Säulen waren
am oberen und unteren Ende mit Kappen verschlossen, nachdem sie mit einem Volumen 0,02 m einbasischem
Natriumphosphat: zweibasischem Natriumphosphat-Puffer (im folgenden als »Phosphatpuffer« bezeichnet)
bei pH 6,8 äquilibriert worden waren. Das Puffervolumen reichte aus, um das Harzbett zu sättigen und
ungefähr 1 ml Puffer in dem Reservoir über dem Bett zu ergeben. Die Geometrie der Säule war so gewählt, daß
die Messung der von dem Harzbett abgegebenen Strahlung leicht mit üblichen Gammastrahlen-Zählvorrichtungen (wie dem Gammacord der Arnes Company
Division der Miles Laboratories, Ina, Elkhart, Indiana USA.) gemessen werden konnte. Die allgemeine Form
der vollständigen Testsäule war ähnlich der in F i g. 2 der Abbildungen angegebenen.
1. Die obere Kappe wurde entfernt und die Säule in ein Gestell zum Ablaufen gegeben;
2. 200 μΙ der zu untersuchenden Serum- oder Plasmaprobe oder einer negativen Vergleichsprobe wurden zu dem Puffer in dem Reservoir über dem
DEAE-Cellulose-Harz-Bett gegeben. Die Säule
wurde leicht geschüttelt, um die Probe und den Puffer zu vermischen und dann durch Entfernen
der unteren Kappe die Flüssigkeit abgezogen;
3. Das Harzbett wurde nacheinander mit zweimal je 4 ml 0,02 m Phosphatpuffer (pH 6,8) gewaschen;
4. Nach vollständigem Ablaufen wurden 200 μΙ so
125J-AMi-HB5 (spezifische Aktivität des markierten
Anti-HB,= 14—20 μθ\/μξ (Gesamtaktivität = ungefähr 50 000 Zählung pro Minute (cpm)) auf das
obere Ende des Harzbettes gegeben und konnten nach erneutem Aufsetzen der Bodenkappe in das
Harz eindringen. (Das angewandte Anti-HB, war gebildet worden gegen ΗΒ,-Antigen und gereinigt
nach dem Verfahren von Ling und Overby, J. Immunol. 109: 834 (1972) und markiert nach dem
Chloramin-T-Verfahren nach Hunter und Greenwood, Nature 194:495(1962));
5. Die Säule wurde dann entweder (i) zwei Stunden bei 45° C inkubiert (»2 h/45°C«-Bestimmung) oder
(ii) über Nacht bei Raumtemperatur, d.h. 22"C,
inkubiert (»Übernacht/RT«-Bestimmung);
6. Die untere Kappe wurde entfernt und das Harzbett nacheinander mit zweimal 4 ml 0,02 m Phosphatpuffer (pH 6,8) gewaschen;
7, Nachdem die Säule vollständig abgelaufen war, wurde die Bodenkappe erneut aufgesetzt und die
Säule in die öffnung eines Gammazählgerätes, wie des obengenannten Gammacord, gegeben und die
Radioaktivität gezählt (bei einem alternativen Verfahren wurden die Waschflüssigkeiten der
obigen Stufe 6) gesammelt und ihre Gesamtradioaktivität gemessen;
8. Eine positive Probe wurde bestimmt als eine solche, die eine Radioaktivität des Harzbettes von mehr
als (oder eine Radioaktivität der Waschflüssigkeiten von weniger als) dem Bezugswert ergab,
der als Mittel der Zählungen der Gammastrahlung des Harzbettes (cpm, gebunden) (oder der Waschflüssigkeitec bei dem Alternativerfahren) aus mindestens 7 Versuchen einer negativen Vergleichsprobe plus (oder minus bei dem Alteraatiwerfahren) der vierfachen Standardabweichung berechnet worden war. Ein Beispiel für eine Berechnung eines Bezugswertes, bei dem die Radioaktivität des Harzbettes gemessen wurde, ist
folgende:
Es wurden sieben Parallelproben eines negativen Vergleichs getrennt nach dem Bestimmungsverfahren untersucht und die Zählungen pro Minute
(cpm) an radioaktiver Strahlung in dem Harzbett (cpm, gebunden) für jeden Ansatz notiert
Ansatz Nr. | cpm gebunden |
1 | 1459 |
2 | 1488 |
3 | 1398 |
4 | 1444 |
5 | 1543 |
6 | 1487 |
7 | 1387 |
Gesamt 10 206
Mittel 1458
Daher ist jede untersuchte Probe mit cpm gebunden, > 1678 als positiv für ΗΒ,-Antigen anzusehen.
C. Genauigkeit
Durchführung mit dem BOB-Panel
Jede BOB-Panel-Probe wurde nach dem 2h/45°C
und Über-Nacht/RT-Verfahren untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 angegeben. In der Tabelle stehen
die BOB-Codes für die folgenden Bedeutungen.
;5 BOB-Code Bedeutung
das nach allen gängigen Methoden nachweisbar ist.
Enthält weniger ΗΒ,-Antigen, nachweisbar durch Gegenelektrophorese, umgekehrte
passive Latexagglutination, umgekehrte passive Hämagglutination und radioimmunologische Bestimmung.
Enthält noch weniger ΗΒ,-Antigen, nachweisbar zuverlässig nur durch umgekehrte
passive Hämagglutination und radioimmunologische Bestimmung.
Fortsetzung
17
(C) Enthält wenig HBS-Antigen, gelegentlich
nachweisbar durch radioimmunologische Bestimmung.
gängigen Verfahren nicht nachweisbar.
Die Berechnungen der Bezugswerte für die 2 h/45°C
und Ober-Nacht/RT-Verfaliren ergaben folgende
Werte:
18
2 h/45" C Über-Nacht/RT
gebunden für die
negativen Vergleichsansätze
(S.D.)
koeffizient (% CV.)
Bezugswert (cpm) 3842 5896
Proben-Nummer
BOB Code
302 303 304 306 311 312 315 317 318 319 320 323 326 327 330 331 332
333 336 337 338 343 344 349 350
(C)
(C)
Cpm (2 h/45°C) | Probe-CO·) |
Probe | Neg |
3 403 | Neg |
3 481 | + 4318 |
8 160 | + 18 535 |
22 377 | Neg |
3 680 | + 17 280 |
21 122 | Neg |
3 411 | Neg |
3 325 | + 17 738 |
21570 | + 14 536 |
18 378 | +20 888 |
24 730 | + 1 727 |
5 569 | + 14 747 |
18 589 | + 23 934 |
2 776 | + 17518 |
21 360 | Neg |
3 182 | + 6 151 |
9 993 | + 6 049 |
9 891 | + 17 629 |
21471 | + 15 882 |
19 724 | + 951 |
4 793 | + 754 |
4 606 | + 546 |
4 388 | Neg |
3 625 | + 18 423 |
22 265 | |
Cpm (über Nacht/RT)
Probe Prcbe-CO»)
4 960 4 478
12 100 24 197
4 202
24 095
5 853 4 970
25 880
22 731 30 057
7 721 21 773 32 403 25 155
4 838 16 709
13 684 29 233
23 139
6 672 6 236 6 939 6 446
28 162
Neg Neg + 6 + 18 Neg + 18 Neg Neg + 19 + 16 + 24 + 1 + 15
+ 26 + 19 Neg + 10813 + 7 + 23 + 17 + + I + 1 + + 22
*) cpm gebunden der Probe minus Bezugswert (CO).
Das Rl-Ad-Verfahren gab bei beiden Inkubationsbedingungen korrekt jede BOB-Panel-Probe mit einem
Code von A, B oder C wieder. Es traten keine falschen positiven Werte auf, da jede als N bezeichnete BOB-Panel-Probe ein negatives Ergebnis lieferte. Weiter
stellte sich die BOB-Panel-Probe Nr. 343, die als (C) bezeichnet war, nach dem Rl-Ad-Verfahren bei beiden
Inkubationsbedingungen als positiv heraus und selbst eine als D bezeichnete Panel-Probe, nämlich die Nr. 349,
ergab bei dem Über-Nacht/RT-Verfahren einen positiven Wert.
Drei positive BOB-Panel-Proben (Proben 312, und 336) und eine negative Probe (317) wurden ausgewählt. Es wurden jeweils Verdünnungen zwischen 1 :50
und 1 :64 000 hergestellt. Die ausgewählten Verdünnun
gen wurden nach dem Rl-Ad-Verfahren unter beiden
Inkubationsbedingungen, d.h. 2h/45"C und Über-Nacht/RT (ON) untersucht mit Hilfe von Ausria-II-kits
(Abott Laboratories, North Chicago, Illinois U.S.A.) nach dem in dem Produktprospekt angegebenen Ver
fahren (der Prospekt gibt an, daß ein »P/N-Verhältnis«
von 2,1 oder darüber ein positives Ergebnis bedeutet). Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 angegeben. Die Berechnungen der positiven Bezugswerte für das Rl-Ad-Verfahren sind am Ende der Tabelle angegeben. »N.C.«
μ bedeutet das Mittel für cpm gebunden für die negativen
Vergleichsansätze·, »S.D.« Standardabweichung und »% C.V.« prozentualer Variationskoeffizient.
Das Rl-Ad-Verfahren erwies sich unter beiden Inku-
bationsbedingwngen als mindestens ebenso empfindlich
wie das Ausria Η-Verfahren und unter bestimmten Umständen zeigt es eine größere Empfindlichkeit, Zum
Beispiel wurde die 1; 64 000 Verdünnung der Panel
Nr, 312 (Code A) mit Hilfe des 2 h RI-Ad-Verfahrens als
positiv, aber nach dem Ausria JI-Verfahren als negativ bewertet
Verdünnung | BOB #312 (A) | O. N. |
Ausria Il
P/KI |
BOB#326(C) | O. N. | Ausria Il P/N |
BOB #336 (B) | O. N. |
Ausria Il
p/N |
BOB#3I7(N) | O. N-. |
Rl-Ad, cpm |
rVIN
Ratio |
RI-Ad, cpm | 8235 | Ratio | RI-Ad, cpm |
i'li
Ratio |
RI-Ad, cpm | ||||
2h | — | 2h | 5280 | 83 | 2h | — | 2h | — | |||
1/50 | — | — | 5954 | 5280 | 4,1 | — | — | — | — | ||
1/100 | — | — | 4454 | 4220 | 2,2 | — | 5352 | — | — | Neg | |
1/100 | — | — | — | 4454 | 3719 | Neg | — | 4161 | 10,0 | — | Neg |
1/200 | — | 9385 | — | 3983 | — | Neg | 3880 | — | 4,8 | Neg | — |
1/400 | — | — | 583 | 3377 | 3351 | — | 3166 | 3607 | - | Neg | Neg |
1/500 | 6238 | 7836 | — | — | — | Neg | — | — | 2,5 | — | — |
1/800 | — | — | 43,7 | 3066 | Neg | — | 3090 | 3385 | — | Neg | Neg |
1/1000 | 6210 | 6590 | — | — | — | Neg | — | — | Neg | — | — |
1/1600 | — | — | 31,3 | 7940 | Neg | — | 2924 | Neg | — | Neg | Neg |
1/2000 | 5275 | 5346 | — | — | — | Neg | — | — | Neg | — | — |
1/3200 | — | — | 21,1 | Neg | — | — | Neg | Neg | — | Neg | Neg |
1/4000 | 4390 | 4288 | — | — | — | Neg | — | — | Neg | — | — |
1/6400 | — | — | 10,6 | — | — | — | Neg | Neg | — | Neg | Neg |
1/8000 | 3725 | 3774 | — | — | — | — | — | — | Neg | — | — |
1/12800 | — | 3459 | 5,7 | — | — | — | Neg | — | — | Neg | — |
1/16000 | 3349 | Neg | 3,0 | — | — | — | — | — | — | — | — |
1/32000 | 3102 | 3010 | Neg | — | 3010 | — | — | 3010 | — | — | 3010 |
1/64000 | 2979 | ±97 | — | ±97 | — | ±97 | — | ±97 | |||
N. C-Mittel | 2571 | 3,2 | 2571 | 3,2 | 2571 | 3,2 | 2571 | 3,2 | |||
S.D. | ±90 | 3398 | ±90 | 3398 | ±90 | 3398 | ±90 | 3398 | |||
% C. V. | 3,5 | 3,5 | 3,5 | 3.5 | |||||||
Bezugswert | 2931 | 2931 | 2931 | 2931 |
Auch die Verdünnungen 1 :200 und darüber der Panel-Probe 326 (Code C) wurden nach beiden RI-Ad-Verfahren
als positiv bewertet, während mit Ausria II nur die Verdünnung von 1 :100 und darunter nachgewiesen
werden konnte. Bei der gleichen Panel-Nr. ergab des RI-Ad-Verfahren bei 2 h positive Ergebnisse bis
herab zu einer Verdünnung von 1 :1600 (16fach größere Empfindlichkeit als Ausria II) und das RI-Ad-Verfahren
über Nacht positive Ergebnisse bis herunter zu einer Verdünnung von 1 :800 (8fach größere Empfindlichkeit
als Ausria II). Außerdem erhielt man bei der Panel-Probe 356 (Code B) bei beiden RI-Ad-Verfahren
positive Ergebnisse bis herunter zu der 1 :1600 Verdünnung, während positive Ergebnisse mit Ausria II bei
1 :800 aufhörten (2fach größere Empfindlichkeit als Ausria II). Alle untersuchten Verdünnungen der negativen
Panel-Probe (317) erwiesen sich auch hier als negativ.
Radioimmunologische Adsorptionsbestimmung
(RI-Ad™) für Hepatitis-B-Oberflächenantigen in Form
des Immunkomplexes mit dem Antikörper
Dieses Beispiel beschreibt ein Verfahren zum Nachweis von HB,-A,t ,igen, das mit Anti-HBS einen
Kvmplex gebildet hat, d. h. in Form des Immunkomplexes vorliegt In diesem Beispiel wird die Möglichkeit
HBs-Antigen in Serumproben, enthaltend Anti-HBS, nachzuweisen sowie die Möglichkeit, HB5 in Form
seines Immunkomplexes in künstlich hergestellten Proben nachzuweisen, gezeigt
A. Herstellung der Säulen
so Die Säulen wurden entsprechend Beispiel 1 hergestellt.
B. Bestimmungsverfahren
1. Bei aufgesetzter, unterer und abgenommener
oberer Kappe wurde der Phosphatpuffer aus der Säule ausgegossen und durch 1 ml 8 m Harnstofflösung
in 0,02 m Phosphatpuffer (pH 6,8) ersetzt
2. 200 μΙ der zu untersuchenden Serium- oder Plasma ·
bo probe oder Jner negativen Vergleichsprobe wurden zu dem Harnstoff-Puffer in dem Reservoir gegeben.
Die Säulen wurden leicht geschüttelt, um die Probe mit dem Puffer-Harnstoff zu vermischen
und 10 min stehengelassen, bevor die Lösung durch Entfernen der unteren Kappe abgelassen wurde.
3. Nach dem Abgehen der Flüssigkeit wurde, wie in Teil B von Beispiel 1 gearbeitet, beginnend mit
Stufe 3).
C. Nachweis von HB,-Antigen in Serum mit
endogenem Anti-HB,
Ein negatives Vergleichsserum und ein im Handel erhältliches (comm.) Serum, enthaltend eine geringe
Menge ΗΒ,-Antigen und Anti-HB„ wurden nach dem
wie oben modifizierten Rl-Ad-Verfahren mit einer Inkubation 2 h/45°C, nach dem Ausria Il-Verfahren, das
in dem vorigen Beispiel erwähnt ist, und dem Ausab·- Verfahren (Abbott Laboratories, North Chicago, Illinois
U.S.A. — radioimmunoassay for anti-HB,) untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3 angegeben.
Probe
lieg.
comm. Serum
modifiziertes RI-AtI. tpin
Probe ProbeCO'
J313 4574
Ncp +
*) cpm gebunden tier Probe minus Be/ugsweri.
Ausrin Il
IVN Verhältnis
N ep
Neg
Ansah
Ρ.ΙΛ Kinhcilcn
Neg
477
Die Daten zeigen, daß das modifizierte Rl-Ad-Verfahren geeignet ist, ΗΒ,-Antigen in Gegenwart von
endogenem Anti-HB, (verifiziert durch die Ausab-Ergebnisse) nachzuweisen, während das Ausria Il-Verfahren hierzu nicht geeignet ist.
Um das Vorhandensein von ΗΒ,-Antigen in dem im Handel erhältlichen Serum zu bestätigen, wurde ein
Zentrifugationsversuch durchgeführt. Eine Probe des im Handel erhältlichen Serums wurde in Glycinpuffer
(pH 2,0) equilibriert und auf einen Saccharosegradienten von 5 bis 20 Gew.-% aufgebracht. Das
Gemisch aus Probe und Gradienten wurde 3 h mit 36 000 UpM zentrifugiert. Fraktionen, die sich im
unteren Teil des Zentrifugenglases befanden, erwiesen sich nach dem Ausria Il-Verfahren als HB,-Antigen
positiv. Das bestätigt das Vorhandensein von ΗΒ,-Antigen in dem im Handel erhältlichen Serum und bestätigt
deutlich, daß ΗΒ,-Antigen, wenn es durch Zentrifugieren von Anti-HB, abgetrennt ist, durch das
Ausria Il-Verfahren nachgewiesen werden kann, während es in dem im Handel erhältlichen Serum, in
nachweisbar war.
D. Nachweis von ΗΒ,-Antigen in Form seines Immunkomplexes
Es wurde eine Reihe künstlicher Testproben hergestellt durch Zugabe von zunehmenden Volumina
ΗΒ,-Antigen positiven Serum zu einem konstanten Volumen von Humanserum mit einem honen Anti-HB,-Titer. Die Endvolumina wurden mit normalem Serum,
das sowohl in Beziehung auf ΗΒ,-Antigen als auch auf Anti-HB, negativ war, ausgeglichen. Nach 20 h langer
Inkubation wurde ein eventuell entstandener Niederschlag abzentrifugiert und die überstehende Flüssigkeit
als Pi .be gewonnen. Jede dieser Proben wurde nach
dem modifizierten RI-Ad-Verfahren mit 2 h/45°C Inkubation, dem Ausria Il-Verfahren und dem Ausab-Verfahren untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4
angegeben. Die »Ag/Ab-Verhältnisse« sind die Volumenverhältnisse von ΗΒ,-Antigen positivem Serum, das
zu dem Volumen von Anti-HB, positivem Serum zugegeben worden war.
Mit Hilfe des modifizierten RI-Ad-Verfahrens konnte
ΗΒ,-Antigen in Gegenwart von Anti-HB, bis auf den geringsten Gehalt an ΗΒ,-Antigen, der zugesetzt
worden, war (Ag/Ab-Verhältnis=0,2), nachgewiesen werden. An dem Punkt, an dem Anti-HB, im Oberschuß
vorlag (Ag/Ab-Verhältnis <0,4), war es mit dem Ausria Il-Verfahren nicht mehr möglich, die Gegenwart
von ΗΒ,-Antigen nachzuweisen. Das Vorhandensein von Anti-HB, konnte andererseits in den Proben mit
einem Ag/Ab-Verhältnis von weniger als oder gleich 1,0 mit dem Ausab-Verfahren nachgewiesen werden. Mit
dem Ausab-Verfahren war es jedoch nicht möglich. Anti-HB, in Gegenwart von überschüssigem ΗΒ,-Antigen (Ag/Ab-Verhältnis >2.0) nachzuweisen.
Ag/Ab
Verhältnis (V/V)
Verhältnis (V/V)
modifiziertes Rl-Ad. cpm Probe Probe-CO*)
Ausria Il
P/ N Verhältnis
Ausab
RIA Einheiten
4.0 | 34 654 | + 30 755 | 107.4 | Neg |
3.0 | 34 348 | + 30 449 | 127.9 | Neg |
2.0 | 29 902 | + 26 003 | 1465 | Neg |
1.0 | 9 143 | + 5 272 | 11.3 | 16 |
0.4 | 5 337 | + 1 438 | Neg | 54x102 |
02 | 5 707 | + 1 808 | Neg | 512x102 |
0.0 | 3515 | Neg | Neg | 512 χ ΙΟ2 |
*) cpm gebunden der Probe minus Bezugswert.
Untersuchung der Adsorptionscharakteristika
verschiedener Anionenaustauschermaterialien für
ΗΒ,-Antigen
Die Fähigkeit der folgenden Anionenaustauschermp.Vsrialien
ΗΒ,-Antigen zu adsorbieren, wurde über einen- pH-Bereich von 5,0 bis 8,0 untersucht.
(1) DEAE-Cellulose (Typ DE-52 - Whatman Inc., Clifton, New Jersey, U.S.A.)
(2) DEAE-Sephadex® (Pharmacia Fine Chemicals, Piscataway, New Jersey, U.S.A.)
(3) QAE-Sephadex· (Pharmacia)
(4) DEAE-Biogel· A (Bio-Rad Laboratories, Richmond, California, U.S.A.)
200 μΙ Volumina li5J-HB,-Antigen (25 ng/ml) wurden
zu jeder von mehreren Säulen, enthaltend die verschiedenen Anionenaustauschermaterialien bei verschiedenen
bekannten pH-Werten zugegeben. Jede Säule wurde dann mit zweimal 4,0 ml Phosphatpuffer
mit dem entsprechenden pH-Wert gewaschen. Die radioaktive Strahlung der Säulen wurde dann in einer
Gammastrahlen-Zählvorrichtung gemessen. Die Ergebnisse sind graphisch in F i g. 3 angegeben.
Eine optimale Adsorption wurde für jedes der untersuchten
Harze bei einem pH-Wert von 6,0 bis 6,5 beobachtet. DEAE-Cellulose, DEAE-Sephadex und QAE-Sephadex
zeigten ähnliche maximale Adsorptionsaffini(äten
gegenüber ΗΒ,-Antigen während DEAE-Biogel A eines etwas geringere Affinität für das Antigen
besaß. Insgesamt zeigte es sich, daß DEAE-Cellulose das bevorzugte Harz für ein Säulenverfahren darstellte
aufgrund seiner günstigen Durchflußgeschwindigkeit und minimalen Neigung 125J-AnIi-HB, zu adsorbieren.
Radioimmunologische Adsorptionsbestimmung (RI-Ad™) von Hepatitis-B-Oberflächenantigen
(Alternativverfahren)
L/IC3C3 Ud3|Jli:i Ut3VI Il Lll/t f-lll al IC I I Id Il V C>
rVt'/^U'
Verfahren zum Nachweis von ΗΒ,-Antigen, wobei der Waschschritt zwischen dem Aufbringen der Probe und
der Zugabe von markiertem Anti-HB, weggelassen wird. Die Genauigkeit dieses alternativen Rl-Ad-Verfahrens
wurde gegenüber dem BOB Reference Panel Nr. 3 (Beispiel 1) abgeschätzt.
Jede Panel-Probe wurde nach dem RI-Ad-Verfahren mit einer Inkubation von 2 h/453 C, wie in Beispiel 1
beschrieben (unter Verwendung eines unterschiedlichen Ansatzes von I25|-Anti-HBS), untersucht und nach dem
gleichen Verfahren ohne die Waschstufe 3. Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 angegeben. Die Berechnung
der Bezugswerte für zwei Verfahren, d. h. »mit Waschstufe« und»ohne Waschstufe« sind am Ende der Tabelle
angegeben. Die Abkürzungen sind die gleichen wie in Beispiel I. Ein negatives Ergebnis, d.h. wenn cpm gebunden
geringer war als der Bezugswert, ist durch ein Minuszeichen angegeben. Der Unterschied in den
Daten für cpm gebunden nach diesem Beispiel unter Anwendung der Waschstufe (Tabelle 5) und den in
Beispiel 1 (Tabelle 1) erhaltenen, beruht auf der Anwendung eines unterschiedlichen Ansatzes von
'"J-AnIi-IIB1.
Tabelle 5 | BOB | cpm. gebunden | ohne | |
Proben | Code | Waschsuife | ||
I ") | Nr. | mil | 1784(-) | |
Waschstufe | 1 673 (-) | |||
D | I 865 (-) | 3 360 | ||
302 | N | 1 898 (-) | 6 963 | |
.'(I | 303 | C | 8010 | 1 760 (-) |
304 | A | 17 136 | 6 933 | |
306 | N | I 734(-> | I 644 (-) | |
311 | A | 21 200 | I 734 ( - ) | |
312 | (C) | 2133(-) | 8517 | |
ι -, | 315 | N | 1934(-) | 6 600 |
317 | C | 17 647 | 4 586 | |
318 | B | 19 705 | 2 508 | |
319 | B | 17 745 | 8 927 | |
320 | C | 4210 | 6718 | |
IH | 323 | C | 19 427 | 6 132 |
326 | B | 20 541 | I 821 (-) | |
327 | A | 18 369 | 3 339 | |
330 | N | 1 876 (-) | 4 371 | |
331 | C | 8 821 | 5 605 | |
η | 332 | C | 9 502 | 11 807 |
333 | B | 16319 | 2841 | |
336 | C | 18811 | 2 802 | |
337 | C | 3 631 | 2 722 | |
338 | (C) | 3 650 | 2 1S2 | |
4(1 | 343 | C | 2 894 | 5 251 |
344 | D | ~i * de 1 \ | 1 939 | |
JT3 | B | 16 417 | ±98 | |
350 | 1 814 | 5.05 | ||
N.C Mittel | ±86 | 2 331 | ||
4") | S.D. | 4,7 | ||
% CV. | 2 158 | |||
Bezugswert | ||||
Diese Daten zeigen, daß das Weglassen der ersten Waschstufe keinen Einfluß hat auf die Fähigkeit des
RI-Ad-Verfahrens. eine positive Probe dieser BOB Panel-Proben mit einem Code von A, B oder C nachzuweisen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Verfahren zum Nachweis und zur Bestimmung einer spezifisch bindenden Substanz in einem flüssigen
Medium, durch
a) Zusammenbringen der zu untersuchenden flüssigen Probe mit einem festen Adsorbens und
mit einem spezifischen Bindungspartner zu der zu bestimmenden Substanz, wobei der Bindungspartner
markiert ist und das Adsorbens mit der zu bestimmenden Substanz unspezifische Bindungen eingeht und
b) Bestimmung entweder der Menge an Markierungssubstanz,
die durch Bindung an die adsorbierte zu bestimmende Substanz mit dem Adsorbens verbunden ist oder der Menge an Markierungssubstanz,
die nicht mit dem Adsorbens verbilden ist
dadurch gekennzeichnet, daß man (!)
einen solchen markierten Bindungspartner auswählt dessen pl-Wert von demjenigen der zu bestimmenden
Substanz verschieden ist; (2) als Adsorbens ein Ionenaustauschermaterial verwendet und
zwar einen Anionenaustausch^, wenn der pl-Wert der zu bestimmenden Substanz niedriger liegt als
derjenige des Bindungspartners, oder einen Kationenaustauscher, wenn der pl-Wert der zu bestimmenden
Substanz höher liegt als der des markierten Bindungspar 'ners und (3) die Stufe (a) bei einem pH-Wert
zwischen dem pl-Wert der zu bestimmenden Substanz und demjenigen ües Bindungspartners
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Stufe (a) durchführt:, indem man
(i) die Probe zuerst mit dem Adsorbens zusammenbringt und (ii) anschließend das Adsorbens mit dem
markierten Bindungspartner in Berührung bringt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß man zwischen den Stufen (i) und (ii)
das Adsorbens von dem nicht adsorbierten Teil der flüssigen Probe abtrennt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Adsorbens bei einem pH-Wert
zwischen dem pl-Wert der zu bestimmenden Substanz und dem des markierten Bindungspartners
wäscht.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Adsorbens im wesentlichen
gleichzeitig mit der Probe und dem markierten Bindungspartner zusammenbringt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man in Stufe (b) zunächst den
nicht über Bindungen mit der zu bestimmenden Subsianz
mit dem Adsorbens verbundenen Teil des markierten Bindungspartners von dem Adsorbens
abtrennt.
7. Verfahren nach Anspruch I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Markierung eine radioaktive
Markierung verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterschied zwischen den pl-Wer
ten der zu bestimmenden Substanz und des markierten Bindungspartners mehr als 0,5, vorzugsweise
mehr als 2.0, beträgt.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zu bestimmende Substanz
30
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