DE281386C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C21—METALLURGY OF IRON
- C21C—PROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
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-
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Description
KAISERLICHES Ά
PATENTAMT
KLASSE 18^GRUPPE
Die Erfindung hat ein Verfahren zur Verbesserung von Schnelldrehstahl zum Gegenstande
; sie bezweckt, die Leistungsfähigkeit derartiger Stähle zu steigern, indem ihre Schnitthaltigkeit,
d. h. ihre Lebensdauer, auch für hohe Betriebsgeschwindigkeiten wesentlich gesteigert wird. ·
Die sogenannte Schnitthaltigkeit ist bei den modernen Schnelldrehstählen ziemlich hoch,
da diese bekanntlich noch mit rotglühender Schneide zu schneiden vermögen; durch die
Erfindung aber ist es gelungen, die Schnitthaltigkeit innerhalb dieser Temperaturgrenze
noch zu erhöhen. Dieser Erfolg ist nicht durch Änderung des Prozentgehaltes an den
für Schnelldrehstähle bekannten Zusätzen, wie . Chrom, Wolfram, Vanadin und Molybdän, erzielt'worden,
sondern durch Benutzung eines für Schnelldrehstähle neuen Elementes, nämlieh
des Kobalts.
Zu bemerken ist hier allerdings, daß man bereits versucht hat, Kobalt zur Verbesserung
von Stahl zu verwenden, und zwar mit Rücksicht auf die Vorteile, die man bei Konstruktionsstählen
durch Nickel erzielt hatte, und ' da man glaubte, daß Kobalt wegen seiner
chemischen Ähnlichkeit mit Nickel sich ähnlich günstig wie das letztere im Stahl verhalten würde; insbesondere glaubte man,
durch Zusatz von Kobalt die Schweißbarkeit von einen verhältnismäßig hohen Kohlenstoffgehalt
aufweisendem Stahl verbessern zu : können. Zur Herstellung eines solchen leicht
: schweißbaren Kobaltstahles wurde z. B. vorgeschlagen, einem Stahl, der 1,532 Prozent
! Kohlenstoff enthält, 2,5 Prozent Kobalt und etwa 1,5 Prozent eines Metalles der Chromgruppe,
d. h. Chrom, Molybdän, Wolfram, Uran oder auch Titan beizumengen.
Derartige Kobaltstähle mögen sich auch für gewisse Werkzeuge, z. B. Schmiedegesenke,
Prägestempel usw., eignen. Schnelldrehstähle aber sind sie nicht, da sie, wenn sie etwa
als Drehstähle benutzt würden, in der Regel nur eine Höchstgeschwindigkeit von 9 m zulassen,
während Schnelldrehstähle bei wesentlich höheren Betriebsgeschwindigkeiten, bei gesteigertem Vorschub und bei größerer Spanstärke
leistungsfähig bleiben müssen.
Im wesentlichen Unterschied zu diesen bekannten Konstruktion- oder Werkzeugstählen
mit Kobaltgehalt handelt es sich nun bei der Erfindung um wirklichen Schnelldrehstahl und
um ein Verfahren, die Leistungsfähigkeit derartiger Schnelldrehstähle, die in den letzten
zwölf Jahren in zahlreichen verschiedenen Zusammensetzungen bekannt geworden sind und '
zumeist bei verhältnismäßig niedrigem Kohlenstoffgehalt Chrom, Wolfram und zuweilen auch
Vanadin und Molybdän sowie andere Zuschläge (Silicium, Mangan, Uran) enthalten, noch zusteigern.
Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß 'man zu Schnelldrehstählen beliebiger
Zusammensetzung Kobalt hinzufügt.
Ein Beispiel mag das erläutern. Ein als vorzüglich bekannter Schnelldrehstahl enthält
neben Eisen folgende Bestandteile:
0,70 Prozent C, 5 Prozent Cr, 18 Prozent W, ι Prozent Va, 0,75 Prozent Mo.
Diesem bekannten Stahl werden gemäß der Erfindung zweckmäßig 10 Prozent Co zugesetzt,
mit dem Erfolge, daß, wie Vergleichsversuche, die unter Leitung von Professor Dr. Schlesinger
im Versuchsfeld für Werkzeugmaschinen an der Königl. Technischen Hochschule
zu Berlin stattfanden, ergeben haben, die Leistungsfähigkeit des Schnelldrehstahles ganz
erheblich gesteigert wird.
I.
2.
3·
Versuchsergebnisse: 25 m Schnittgeschwindigkeit.
Bekannter Schnelldrehstahl. ... Derselbe Stahl mit Kobalt.
Spantiefe Schnittzeit ν Span tiefe ' Schnittzeit
4 mm τ7 Sek. ■ /
3,50 - 41 - ■·'■■■·.■■■
3,50 - __29 - 3·
im Mittel
4 mm | I | Mn. | 43 Sek. |
3.50- | 2 | 29 - | |
3,50 - | 2 | - | 21 - |
3,67 mm
29 Sek.
im Mittel
3,62 mm
Min. ii Sek.
Verhältnis der Leistungsfähigkeit: 1: 4,53.
20 m Schnittgeschwindigkeit.
I. | 4 | 50 | mm | im | I | Mittel | I | Min. | 32 | Sek. | I. | 4 | ,50 | mm | im | 9 | Mittel | Min. | 32 | Sek. |
2. | 3. | 85 | - | mm | 2 | - | 16 | 2. | 3 | ,15 | - | mm | 15 | II | - | 46 | - | |||
3· | 3, | ■ - | I | . - | 55 | - ■ .. | . 3· ■ | 4 | - | 9 | .- | 17 | - | |||||||
78 | ,88 | |||||||||||||||||||
3. | Min. | 54 | Sek. | 3 | Min. | 32 | Sek. | |||||||||||||
. ·'■ . Verhältnis der Leistungsfähigkeit: 1:6,06.
15 m Schnittgeschwindigkeit.
I. 4,30 mm 9 Min. 15 Sek. 1. 4 mm 81 Min. 21 Sek.
Stahl abgestumpft. , _ ' in vier getrennten aufeinanderfolgenden
Schnitten.
Stahl noch brauchbar.
Stahl noch brauchbar.
Verhältnis der Leistungsfähigkeit günstiger als 1 :10.
Beim letzten Versuch stellt sich, wie gesagt, die Überlegenheit des Kobaltstahles noch
günstiger dar, weil bei Beendigung des Versuches der ältere Schnelldrehstahl vollkommen
unbrauchbar war, der neue Stahl dagegen eine noch unbeschädigte Schneidkante aufwies.
Bei dieser Untersuchung der beiden Stähle auf ihre Lebensdauer (Schnitthaltigkeit) wurden
für beide Stähle die gleichen mechanischen Bedingungen strengstens innegehalten. Bearbeitet wurde bei diesen Versuchen (Drehversuchen)
Chromnickelstahl von 100 kg Festigkeit.
Claims (1)
- Pate nt-An SPRU ch:Verfahren zur Erhöhung der Schnitthaltigkeit von Schnellarbeitsstahl, dadurch gekennzeichnet, daß Schnelldrehstählen bekannter Zusammensetzung Kobalt zugesetzt wird.BERLIN. GEDItUCKT IN DER REICHSDUUCKEREI
Publications (1)
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