DE2813018A1 - Verfahren zur herstellung von metallartikeln aus metallpulver - Google Patents

Verfahren zur herstellung von metallartikeln aus metallpulver

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DE2813018A1 DE19782813018 DE2813018A DE2813018A1 DE 2813018 A1 DE2813018 A1 DE 2813018A1 DE 19782813018 DE19782813018 DE 19782813018 DE 2813018 A DE2813018 A DE 2813018A DE 2813018 A1 DE2813018 A1 DE 2813018A1
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Peter Ronald Brewin
Richard James Dain
Hugh Ford
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Hoganas Great Britian Ltd
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Powdrex Ltd
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C33/00Making ferrous alloys
    • C22C33/02Making ferrous alloys by powder metallurgy
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    • B22FWORKING METALLIC POWDER; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM METALLIC POWDER; MAKING METALLIC POWDER; APPARATUS OR DEVICES SPECIALLY ADAPTED FOR METALLIC POWDER
    • B22F3/00Manufacture of workpieces or articles from metallic powder characterised by the manner of compacting or sintering; Apparatus specially adapted therefor ; Presses and furnaces
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Metallartikeln aus Metallpulver
  • Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Metallartikeln aus Metallpulver, insbesondere solchem aus Werkzeugstahl, Legierungsstahl und rostfreiem Stahl sowie aus hochfesten Metalllegierungen mit anderen Grundmetallen als Eisen, wie beispielsweise Kobalt oder Nickel. Wenn nachfolgend von "Metallpulver" die Rede ist, so sind damit allgemein Metalle wie Metallegierungen in Teilchen- oder Pulverform gemeint. Das Metallpulver kann gewünschtenfalls mit geringen Mengen von Metalloxydpulvern oder sonstigen nichtmetallischen Pulverbestandteilen gemischt sein.
  • o In der DE-OS 25 18 248 ist ein Verfahren zur Herstellung von Artikeln aus Metallpulver beschrieben, bei welchem das Pulver in gepresster Form vor dem Sintern desoxydiert wird und die Sinterung zu einem beinahe vollkommen dichten Artikel (relative Dichte mehr als 93 %) führt, der normalerweise keiner Nachbehandlung zur Erhöhung der Dichte bedarf. Für bestimmte Anwendungen ist es jedoch auch möglich, mit der Sinterung nur eine geringere relative Dichte (weniger als 93 %) zu erhalten und den gesinterten Pressling sodann zur Erhöhung der Dichte einer Nachbehandlung zu unterziehen. Unter "relative Dichte wird das Verhältnis zwischen der tatsächlichen Dichte des Presslings und der Dichte des soliden Metalls verstanden, aus welchem das betreffende Metallpulver hergestellt ist.
  • Während die in der vorgenannten Literaturstelle beschriebene Pulvermetallurgietechnik zu zufriedenstellenden Produkten im Labormaßstab (unter 5 kg Chargengewicht) führen kann, treten Qualitätsunterschiede auf, wenn man das gleiche Verfahren in industriellem Maßstab anzuwenden versucht. Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Pulvermetallartikeln anzugeben, das sich in industriellem Maßstab, d.h. mit einem Chargengewicht zwischen 20 und 500 kg, vorzugsweise zwischen 100 und 300 kg eingesetztem Metallpulver für die mit einem Mal in einem Ofen zu erhitzenden-Presslinge mit gleichmäßigem gutem Ergebnis anwenden lässt.
  • Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Es wurde gefunden, daß zur Erzielung stets gleicher hochqualitativer Produkte die Sintertemperatur sorgfältig in Abhängigkeit von dem Kohlenstoffgehalt gewählt und während des Sintervorganges in engen Grenzen konstant gehalten werden muß.
  • Ein herkömmlicherweise auftretendes Problem besteht darin, daß bei bestimmten Metallegierungen, insbesondere Schnellstahllegierungen, die zur Erzielung einer brauchbaren chemischen Bindung und Verdichtung des Presslings erforderliche Sintertemperatur so hoch liegt, daß sie zu einem übermäßigen Anwachsen der Metallkorngröße und des Karbidnetzes führt. Das Anwachsen der Metallkorngröße wie die Zunahme und die Formänderung der Karbide in solchen Legierungen kann zu einer niedrigen Schlagzähigkeit des betreffenden Artikels führen.
  • Eine Maßnahme der Erfindung besteht in einer wirksameren Desoxydation durch Desoxydierung sowohl des losen Metallpulvers als auch der daraus hergestellten Presslinge. Die erste Desorydationsstufe im Pulverstadium erlaubt eine wirksamere Kontrolle des letztlichen Kohlenstoffanteils in dem zu sinternden Pulver und damit eine genauere Auswahl der günstigsten Sintertemperatur, da die Solidustemperatur des Pulvers von dem Kohlenstoffanteil abhängt. Die wirksamere Kontrolle der Sintertemperatur wiederum gestattet es, die Poren in der Struktur auszufüllen, ohne die mechanischen Eigenschaften des Artikels zu verschlechtern.
  • Vorzugsweise liegt die Sintertemperatur bei oder oberhalb der Solidustemperatur des betreffenden Metalls oder zumindest eines Metallpulverbestandteils. Dabei wird die Temperatur so gewählt, daß eine Verdichtung des Produkts eintritt ohne Vergröberung von dessen Struktur, die für die Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften maßgeblich ist.
  • Die Sintertemperatur für Stahlpulver und insbesondere Schnellstahlpulver sollte bei oder innerhalb von 200C, vorzugsweise 100C, unterhalb derjenigen Temperatur liegen, bei welcher sich Karbidnetze bilden. Normalerweise geschieht dies beF¢o6sr innerhalb vo100C von der Solidustemperatur. Bei Legierungen, wie z.B.
  • Hartmetallegierungen auf Kobaltbasis, kann auch eine Temperatur erwünscht sein, bei welcher sich Karbidnetze bilden. Ist die betreffende Sintertemperatur dementsprechend bestimmt worden, so muß sie auch sorgfältig kontrolliert werden, um den Anteil an flüssiger Phase in dem Pressling während des Sinterns zu steuern.
  • Für Schnellstahl beispielsweise kann die gewählte Temperatur innerhalb von + 100C, vorzugsweise + 30C und noch günstiger + 1,50C, konstant gehalten werden. Die Sinterung erfolgt in einem Zeitraum zwischen einer halben Stunde und vier Stunden. Zweckmäßigerweise wird die durchschnittliche Karbidkorngröße in dem gesinterten Produkt 10/um, vorzugsweise 61um nicht überschreiten, wobei die maximale Karbidkorngröße 10um nicht überschreiten soll.
  • Bei einer anderen Verfahrensweise wird die Sintertemperatur um etwa 200C niedriger gewählt, und nach Sinterung während einer halben bis drei Stunden bei dieser Temperatur wird die Temperatur 0 0 rasch auf 10 C bis 40 C erhöht auf einen Wert, bei dem ein gewisser Anteil in die flüssige Phase übergeht. Dabei wird das Material zwischen 5s und 15min auf der höheren Temperatur gehalten.
  • Vorausgesetzt, daß die Zeit und Temperatur für diesen weiteren Sinterabschnitt unter denjenigen Werten bleiben, die zu einem Korngrößenwachstum führen, behält das resultierende Material eine feinkörnige Struktur und eine feine gleichmäßige Karbidverteilung, während es doch genügend dicht ist, da bei der höheren Temperatur die Verdichtung relativ rasch fortschreitet. Diese Verfahrensweise erfordert jedoch eine besonders präzise Temperaturkontrolle.
  • Eine derartige präzise Temperaturkontrolle bei beiden Sinterarten unter Verwendung einer Charge von vielen Presslingen lässt sich erreichen durch Verwendung von hochwirksamen Strahlungsreflektoren in unmittelbarer Nähe der Charge in Verbindung mit einer Niedertemperaturisolierung aus keramischem Fibermaterial hinter diesen Reflektoren. Auf diese Weise ist es möglich, eine 0 Temperaturregelung mit einer Genauigkeit von + 1 C in der gesamten Charge bei Temperaturen oberhalb von 11500C zu erreichen. Vorzugsweise werden die Presslinge auf Tonscheiben gestellt, die klein genug sind, um den zu erwartenden Hitzeschocks zu widerstehen, und diese Tonscheiben ruhen auf Kohleplatten auf, die übereinanderliegend in dem Ofen angeordnet werden. Der Ofen enthält vorzugsweise Graphit- oder Molybdänheizelemente.
  • Die zu wählende Sintertemperatur hängt, wie gesagt, wesentlich von dem letztlichen Kohlenstoffgehalt des Presslings ab. Zum Erhalt gleichmäßig guter Ergebnisse sollte dieser Kohlenstoffgehalt innerhalb der gesamten Charge im Bereich von + 0,02 %, vorzugsweise + 0,01 %, liegen. Dies ist möglich, wenn die Kohlenstoff-und Sauerstoffgehalte des vergüteten Metallpulvers vor dem Verpressen bestimmt und dem Pulver eine abgemessene Menge Kohlenstoff untergemischt wird, um die anschließende Reaktion von Kohlenstoff und Sauerstoff bei den höheren Temperaturen zu kompensieren.
  • Der endgültige Kohlenstoffgehalt ist schwer zu bestimmen, wenn der Sauerstoffanteil vor dem Verpressen 1,5 o/oo überschreitet.
  • Bei Überschreitung eines Sauerstoffanteils von 3 o/oo ist die Bestimmung des Kohlenstoffanteils vollends unmöglich. Vorteilhafterweise wird der Sauerstoffgehalt daher durch das Erhitzen des Metallpulvers vor dem Verpressen auf unter 1 o/oo, vorzugsweise auf 0,6 bis 0,2 o/oo, reduziert.
  • Nachfolgend werden nun Verfahrensweisen zur Herstellung von Artikeln aus Metallpulver im Sinne der Erfindung im einzelnen beschrieben.
  • Das Metallpulver wird durch Zerstäuben eines fallenden Stromes der Metallschmelze durch gegen den Strom gerichtete Gas-, Wasser-oder Dampfstrahlen und Abschrecken der entstehenden Metalltröpfchen mit Wasser in einer solchen Weise gewonnen, daß unregelmäßig geformte Partikel entstehen. Dabei treffen die Strahlen auf den Metallstrom unter einem Winkel zwischen 120 und 180 bei Dampf bzw. zwischen 120 und 300 bei Gas oder Wasser auf und resultieren aus einem Druck zwischen 1,4 und 14 at bei Gas- oder Dampf- bzw.
  • zwischen 55 und 280 at bei Wasserstrahlen. Die Wasserabschreckung erfolgt durch Auftreffen der Metalltröpfchen auf frei fließendes Wasser, und die abgeschreckten Tröpfchen in Form des Pulvers fallen in ein Wasserbad, von wo sie mittels einer Pumpe oder eines Elektromagneten abgezogen werden. Die gesamte freie Fallstrecke der Tröpfchen vor der Abschreckung sollte 46 cm und vorzugsweise 15 bis 23 cm nicht überschreiten, damit unregelmäßig geformte Partikel entstehen. Das auf diese Weise hergestellte Metallpulver hat den Vorteil guter Verpressbarkeit, was die Herstellung verhältnismäßig dichter Presslinge erleichtert. Das Abschreckwasser wird vorzugsweise mit einem rostmindernden Impfmittel, beispielsweise einem wasserlöslichen Korrosionsschutzmittel auf Aminbasis, behandelt, um die Bildung von Metalloxyden zu reduzieren und bei dem Vergütungsprozess ein Zusammenba ien zu verhindern. Bei Verwendung derartiger Impfmittel wird dem Abschreckwasser und gewünschtenfalls auch dem Zerstäubungswasser - sofern die Zerstäubung durch Wasserstrahlen erfolgt - zweckmäßigerweise des weiteren ein Antischäummittel zugesetzt. Die Schaumbildung reduziert nämlich die Unregelmäßigkeit der entstehenden Metallpartikel und daher deren Verpressbarkeit.
  • Zur Desoxydationsbehandlung des Metallpulvers vor dem Verpressen wird dieses in flachen Wannen in einem Vakuumofen während mindestens einer halben Stunde einer Temperatur zwischen 9000C und 11000C ausgesetzt. Die betreffende Temperatur ist die höchstmögliche, die nicht zu einem solchen Zusammenbacken des Metallpulvers führt, das die notwendige Behandlung in einer Hammermühle oder dergl. zum Zerbrechen der Klumpen die Eigenschaften der Metallpartikel, wie deren Härte und Form, wesentlich beeinträchtigt. Typisch für Werkzeugstähle ist eine Temperatur zwischen 9500 und 10500C. Es hat sich gezeigt, daß, sofern das Vakuum unterhalb 1 Torr, vorzugsweise unterhalb 0,3 Torr, gehalten wird und die Tiefe des Pulvers in den Wannen 20 cm, vorzugsweise 3 cm, nicht überschreitet und sofern der Ausgangskohlenstoffgehalt des Pulvers huber 0,85 %, vorzugsweise huber 1 % liegt, Schnellstahl mit einem Kohlenstoffgehalt zwischen 0,75 % und 1,5 % und einem typischen Ausgangssauerstoffgehalt zwischen 1,5 und 3 o/oo durch diese Behandlung auf einen Sauerstoffgehalt zwischen 0,2 und 0,7 o/oo desoxydiert werden kann. Ein Teil des in dem Stahl enthaltenen Kohlenstoffs verbindet sich dabei mit dem Sauerstoff zu flüchtigen gasförmigen Kohlenoxyden, die durch die Vakuumpumpe abgezogen werden. Sofern die Tiefe des Pulvers in den Wannen 20 cm überschritt, fand keine vollkommene Desoxydation innerhalb des gesamten Pulvers statt. Es kann jedoch angenommen werden, daß tiefergreifende Ventilationsmittel auch tiefere Pulverschichten in den Wannen zulassen. Zur Vergütung lässt man das Pulver mit 0 einer Geschwindigkeit von 25 bis 50 C pro Stunde auf eine Temperatur zwischen 6000C und 7000C abkühlen. Danach findet eine weitere Abkühlung im Ofen auf Umgebungstemperatur statt.
  • Anschließend werden Kohlenstoff- und Sauerstoffgehalt des Pulvers durch Analyse bestimmt. Im Beispiel eines Schnellstabls wird das vergütete Pulver gemahlen, durch ein 60-Maschen-Sieb getrieben und mit einem Gleitmittel, wie z.B. 0,25 bis 1,0 % Magnesiumstearat, mit bis zu 0,4 % Kohlenstoff in Graphitform und, falls erforderlich mit feinem Kobaltpulver gemischt. Die Kohlenstoffzugabe erlaubt eine präzise Bestimmung des endgültigen Kohlenstoffgehalts, eine wichtige Voraussetzung für die präzise Bestimmung der Sintertemperatur. Das Stearat erleichtert das Pressen, und das Kobaltpulver dient zur Korrektur der metallurgischen Ibmposition sowie als Kornverfeinerungsmittel. Durch die Zugabe des Gleitmittels vermindert sich der für eine zufriedenstellende Verdichtung erforderliche Pressdruck, beispielsweise im Falle eines Metallstearats in einer Menge von 0,5 bis 1,0 Gewicht$-% auf 4200 bis 7000 kg/cm2. Das Vergüten führt zu einem eichen Pulver mit guter Verpressbarkeit, welches daher zu Presslingen hoher relativer Dichte führt0 Die Presslinge können auf verschiedene Weise hergestellt werden, je nach dem zu fertigenden Artikel0 Wenn dieser eine komplexe Form besitzt, wie z.B. im Falle eines Werkzeugs, so kann das Metallpulver in eine Form aus schwer verformbarem Material eingebracht werden, deren Innengestalt derjenigen des fertigen Artikels angenähert ist, und diese Form kann zur Herstellung des Presslings einem isostatischen Druck unterworfen werden. Dabei kann die Zugabe eines sich verflüchtigenden Gleitmittels zu dem Pulver dazu dienen, bei einem gegebenen isostatischen Druck eine höhere Dichte zu erreichen. Stattdessen kann zum gleichen Zweck das Pulver auch in einer Matrize innerhalb einer Schlagpresse unter Aufbringung eines verhältnismäßig niedrigen Drucks in einer Richtung vorgeformt werden, worauf man auf den so erhaltenen Vorpressling einen schützenden Überzug zum Verschluß der Poren aufbringt und ihn dann einer isostatischen Kompression unter verhältnismäßig hohem Druck unterzieht. Die Herstellung des Vorpresslings erfolgt dabei zweckmäßigerweise in einer Schlagformpresse, deren Matrize die gewünschte Form besitzt. Für den schützenden Überzug des verhältnismäßig losen Vorpresslings verwendet man ein Gummi- oder Eunststoffmaterial, das beispielsweise durch Sprühen oder Tauchen aufgebracht wird. Sofern genügend hohe Pressdrücke verwendet werden, ist es möglich, die Presslinge in bei der Metallbearbeitung üblichen ise spanabhebend zu bearbeiten, bevor sie der Sinterung unterzogen werden. Hierdurch ist ein erheblich höherer bzw. rascherer Metallabtrag möglich als bei dem bereits gesinterten Pressling. In den meisten Fällen können alle erforderlichen Pressvorgänge ohne darauffolgende isostatische Kompression in einer Schlagpresse ausgeführt werden, sofern man ein geeignetes flüchtiges Gleitmittel dem Metallpulver vor dem Verpressen untermischt oder lediglich auf die Pressform auf sprüht, um die Wandreibung und damit die Abnutzung der Pressform zu reduzieren.
  • Wo ein zusammengesetzter Artikel hergestellt werden soll, kann ein Metallpulver für den ersten Bestandteil in eine kompressible Form um einen metallischen Einsatz in Gestalt des zweiten Bestandteils herum eingebracht werden, worauf die Form einer isostatischen Kompression unterzogen wird. Durch die anschließende Sinterung des so erhaltenen Presslings verbindet sich das Metallpulver metallurgisch mit dem Einsatz. Der Einsatz kann aus solidem Metall, das vorausgehend auf herkömmliche Weise bearbeitet wurde, oder selbst aus einem Pulver bestehen, das sich von demjenigen des umgebenden ersten Bestandteils unterscheidet und nicht notwendigerweise aus Werkzeugstahl, Legierungsstahl, rostfreiem Stahl oder einer hochfesten Legierung besteht. Dieses Pulver kann entweder bereits für sich gepresst oder aber lose in die Form eingebracht worden sein.
  • Wo das Metallpulver um einen Dorn herum gepresst wird, ist es unter Verwendung eines Dornes, der beim Sintern nicht metallurgisch mit dem Metallpulver bindet, möglich, den Dorn beim Sintern zur Abstützung in dem Pressling zu belassen und erst anschließend zu entfernen. Auf diese Weise können Matrizen oder dergl. von komplizierter Kontur mit guten mechanischen Eigenschaften und sehr engen Toleranzen gefertigt werden. Anderenfalls kann der Dorn noch vor dem Sintern aus dem Pressling entfernt werden.
  • Es hat sich als vorteilhaft gezeigt und ist derzeit noch als absolut neu zu betrachten, einen Einsatz, wie z.B. einen Dorn, aus einem Material mit erheblich höherem Wärmeausdehnungskoeffizienten als demjenigen des zu sinternden Metallpulvers zu verwenden, sofern dieser Einsatz während des Sinterns in dem Pressling verbleiben und danach entfernt werden soll. Beispielsweise erlaubt bei Verwendung eines Einsatzes aus austenitischem rostfreiem Stahl der Güteklasse AISI 304 und eines Metallpulversaus Schnellstahl AISI M 35 die stärkere Schrumpfung des Einsatzes bei der Abkühlung von der Sintertemperatur eine leichte Entnahme des Einsatzes.
  • Wo der zu fertigende Artikel beispielsweise ein zusammengesetzter Barren oder Knüppel ist, der nachfolgend bearbeitet werden soll, wird das bei der Zerstäubung mittels Wasser, Gas- oder Dampf strahlen gewonnene Pulver vorzugsweise gesiebt, um daraus eine feine und eine grobe Komponente zu gewinnen. Dann wird eine entsprechende Form derart mit den beiden Komponenten gefüllt, daß ein Kern der oberen Komponente zumindest auf einem Teil seiner Oberfläche mit einem Mantel der feineren Komponente umgeben ist, worauf die beiden Komponenten gemeinsam gepresst werden. Auf diese Weise werden Presslinge mit besonders guten Oberflächeneigenschaften erhalten, jedoch ist eine solche Verfahrensweise keine notwendige Voraussetzung für die Herstellung eines homogenen Stahls.
  • Die mechanische Verdichtung durch Pressen erfolgt vbrzugsweise in einer Matrize und mit einem Pressdruck zwischen 1750 und 14000 kg/cm2, vorzugsweise zwischen 3500 und 7000 kg/cm2. Wo ein der gewünschten fertigen Legierung entsprechendes Pulver eine geringe Verpressbarkeit besitzt, kann es vorteilhaft sein, zunächst nur eine Teillegierung zu bilden, zu schmelzen und zu zerstäuben und das so gewonnene Pulver mit einem besser verpressbaren Bestandteil zu mischen, um aus dieser Mischung die endgültige Legierung zu erhalten. Beispiele hierfür sind die Zugabe von Kobaltpulver zu Legierungen auf Kobaltbasis oder zu Schnellstahlpulvern.
  • Ein Pressling aus Schnellstahlpulver, das mit einem Druck zwischen 4900 und 6000 kg/cm2 gepresst wurde, besitzt eine relative Dichte von etwa 74 %. Soll die Formabnutzung reduziert werden, so können geringere Pressdrücke Anwendung finden. Wo die Formgenauigkeit eine Rolle spielt, sind jedoch hohe Pressdrücke erforderlich.
  • Die Presslinge werden wärmebehandelt zunächst, um das Gleitmittel, wie z.B. Stearate, zu entfernen, sodann zur Desoxydation und schließlich zur Sinterung und Verdichtung. Zu diesem Zweck werden die Presslinge in einen Vakuumofen gegeben, in dem ein Vakuum von maximal 1,0 Torr, vorzugsweise 10 4 Torr, herrscht und die Temperatur auf 200 bis 6000C gebracht wird, vorzugsweise 0 200 bis 400 C, wo das Gleitmittel aus Magnesiumstearat besteht, und für die Dauer von einer halben bis zwei Stunden aufrechterhalten wird, so daß das gesamte Gleitmittel vergast. Darauf wird die 0 Temperatur auf einen Wert von 75 bis 200 C, vorzugsweise etwa 1000C, unterhalb derjenigen Temperatur gebracht, die zum Sintern der betreffenden Legierungskomposition Anwendung findet, um dieser eine vollkommene Dichte zu vermitteln, wobei auch diese Temperatur für eine halbe bis zwei Stunden aufrechterhalten wird, um im wesentlichen alle Kohlenoxyde zu entfernen und einen Sauerstoffgehalt von weniger als 0,5 o/oo für Legierungsstähle bzw. weniger als 0,2 o/oo für Werkzeugstähle und rostfreie Stähle zu erhalten. Am Ende wird die Temperatur bis zur Sintertemperatur erhöht, die präzise eingehalten wird für eine Zeitdauer (eine halbe bis vier Stunden), um eine Sinterung im gesamten Pressling und eine praktisch vollkommene Verdichtung (mehr als 93 %, vorzugsweise mehr als 98 % relative Dichte) zu erreichen. Die Desoxydation findet normalerweise im Temperaturbereich zwischen 1000 und 12000C, vorzugsweise zwischen 1070 und 11500C, statt, während die Sintertemperatur zwischen 1180 und 12800C, vorzugsweise zwischen 1200 und 1250°C liegt. Eine Verflüchtigung metallischer Bestandteile kann durch eine geringfügige Verringerung des Vakuums bei derjenigen Temperatur unterbunden werden, bei welcher diese Verflüchtigung stattfinden würde. In einem typischen Fall wird hierzu ein Vakuum von 10 4 Torr, das bis herauf zu 11000C Anwendung findet, auf 1,0 Torr für höhere Temperaturen verringert durch Injizierung eines inerten oder reduzierenden Gases, wie z.B. Stickstoff, Wasserstoff, Argon oder Helium. Auch können verschiedene Gase bei verschiedenen Temperaturniveaus Anwendung finden. Sodann können solche Gase in Verbindung mit einer abwechselnden Druckerhöhung und -verringerung verwendet werden, um Kohlenmonoxyd und Kohlendioxyd aus dem Inneren des Pressllngs herauszuspülen. So kann der Ofenraum periodisch mit einem inerten Gas unter einem Druck von 0,2 bis 1,0 Torr beschickt und dazwischen bis auf 0,05 bis 0,1 Torr evakuiert werden, so oft dies erwünscht sein mag. Bei Schnellstahl hat sich dies jedoch als überflüssig erwiesen.
  • Die Temperatur, bei welcher die Sinterung zumindest einiger Pulverkompositionen erfolgt, ist kritisch und hängt von der gewünschten Zusammensetzung der zu behandelnden Presslinge ab, insbesondere deren endgültigem Kohlenstoffgehalt. Die nachfolgende Tabelle zeigt Beispiele der Sintertemperatur in Abhängigkeit von diesem endgültigen Kohlenstoffgehalt: Kohlenstoffgehalt nach dem Sintern Ofentemperatur 0C 0,775 S+6 0,85 S 0,925 S-6 1,0 S-12 1,075 S-18 1,15 S-24 (S = Ofentemperatur, gemessen mit 12300C) Eine zu hohe Temperatur führt zu Karbidwachstum, Korngrößenwachstum und Seigerungen mit entsprechender Versprödung des fertigen Artikels, während eine zu niedrige Temperatur eine zu geringe Verdichtung ergibt. Da die Sintertemperatur kritisch ist, muss sie während des Sintervorganges innerhalb enger Grenzen konstant gehal-0 ten werden, und zwar zweckmäßigerweise innerhalb + 10 C und vorzugsweise innerhalb + 1,50C. Ein Werkzeugstahl mit mehr als 2 % Kobalt hat sich im Sinne der Erfindung als besonders zweckmäßig erwiesen.
  • Die Sintertemperatur wird so gewählt, daß sie bei der oder geringfügig über der geringsten Solidustemperatur des Metalls der Presslinge liegt. Bei dieser Temperatur treten die bei niedrigeren Temperaturen schmelzenden Bestandteile des Metalls in die flüssige Phase über, während die übrigen Bestandteile in der festen Phase verbleiben.
  • Damit werden die Sintervorgänge der Volumendiffusion, des internen Massenflusses und der Bildung von festen Lösungen und weiteren chemischen Verbindungen beschleunigt, während gleichzeitig Oberflächenspannungen auftreten, die zu einem Verschwinden des überwiegenden Teils der Poren innerhalb des Presslings führen und Hohlräume an die Oberfläche diffundieren lassen, womit eine praktisch vollkommene Dichte des Presslings erzielt wird.
  • Nach dem Sintern werden die Presslinge in herkömmlicher Weise abgekühlt und getempert.
  • Zum besseren Verständnis der Erfindung dienen die nachfolgenden Beispiele der Herstellung von Artikeln aus Werkzeugstahl bzw. einer hochfesten Legierung: Beispiel I Die Werkzeugstahlschmelze zur Gewinnung des Metallpulvers hat die folgende Zusammensetzung: Kohlenstoff 1,2 Gew.-% Vanadium 2 Gew.-% Wolfram 6 Gew.-% Mangan 0,2 Gew.-% Molybdän 5 Gew.-% Schwefel 0,03 Gew.-% Chrom 4 Gew.-% Phosphor 0,03 Gew.-% Aus dieser Schmelze wurde auf die angegebene Weise ein Pulver hergestellt, getrocknet vordesoxydiert und vergütet, gemahlen, gesiebt und auf Kohlenstoff- sowie Sauerstoffgehalt analysiert.
  • Die betreffenden Werte wurden mit 0,84 % bzw. 0,6 o/oo ermittelt.
  • Darauf wurde das Pulver in der oben beschriebenen Weise mit einem Gleitmittel und 0,08 Gewichts-% Graphit gemischt. Aus der Pulvermischung wurden mittels einer mechanischen Presse bei einem Pressdruck von 5,5 t/cm2(35 tons per sq. in.) Presslinge hergestellt.
  • Diese Presslinge von 5,08 cm Durchmesser und 5,08 cm Länge besaßen eine relative Dichte zwischen 75 und 80 %, und die Legierungsbestandteile der gesinterten Presslinge waren 0,85 % C, 6,0 % W, 5,0 % Mo, 4,0 % Cr und 2,0 % V.
  • Die Verringerung des Kohlenstoffanteils erfolgte bei der Desoxydation und Vergütung.
  • Die Presslinge wurden auf kleine Tonscheiben gestellt, die ihrerseits auf übereinanderliegenden Kohleplatten in einem zylindrischen Vakuumofen gelegt wurden. Die dichte Anordnung dieser Kohleplatten in Verbindung mit der Verwendung hochwirksamer Strahlungsreflektoren oberhalb, unterhalb und um die Charge herum erlaubte eine präzise Temperatursteuerung. Der Druck in dem Ofen wurde auf 10 4 Torr herabgesetzt und auf diesem Wert gehalten. Nach Verflüchtigung des Gleitmittels und Desoxydation in der beschriebenen Weise wurden die Presslinge bei einer gemessenen Temperatur von 12170C gesintert, die während der Dauer von 3 Stunden mit einer Genauigkeit von + 1,50C aufrechterhalten wurde. Die gesinterten Presslinge wiesen eine Porosität von weniger als 2 % (entsprechend einer relativen Dichte von mehr als 98 %) und eine maximale Karbidkorngröße von 10/um auf. Der Sauerstoffgehalt lag unter 0,15 o/oo.
  • Beispiel II Es wurden Presslinge hergestellt, wie in Beispiel I mit der Ausnahme, daß die Stahlschmelze nun die folgende Zusammensetzung aufwies: Kohlenstoff 1,2 Gew.-% Chrom 4 Gew.-% Wolfram 6 Gew.-% Vanadium 2 Gew.-% Molybdän 5 Gew.-% Kobalt 5 Gew.-% Das vergütete Pulver hatte einen Kohlenstoffgehalt von 0,84 % und einen Sauerstoffgehalt von 0,6 o/oo. Vor dem Verpressen wurden 0,08 % Graphit zugesetzt. Die gesinterten Presslinge enthielten in diesem Falle 0,85 % Kohlenstoff, während die anderen Komponenten unverändert geblieben waren. Die gemessene Sintertemperatur betrug 12I50C, und der Sintervorgang dauerte wiederum 3 Stunden.
  • BeisPiel III Die Stahlschmelze hatte in diesem Fall außer Eisen folgende Zusammensetzung: Kohlenstoff 1,2 Gew.-% Chrom 4 Gew.-% Wolfram 1,5 Gew.-% Vanadium 1,2 Gew.-% Molybdän 9,5 Gew.-% Kobalt 5 Gew.-% Die Zusammensetzung der gesinterten Presslinge war die gleiche, außer daß der Kohlenstoffgehalt nun 0,80 % betrug. Die Sintertemperatur wurde mit 12120C gemessen, und die Sinterzeit betrug 1 Stunde.
  • BeisPiel IV Die für die Herstellung des Metallpulvers verwendete Schmelze bestand aus einer Legierung auf Kobaltbasis mit folgender Zusammensetzung: [Bor* 1 Gew.-$7 Wolfram 5 Gew.-% Chrom 26 Gew.-% Kohlenstoff 1,05 Gew.-% Nach der Desoxydation und Vergütung des Pulvers in der oben angegebenen Weise betrug der Kohlenstoffgehalt 1 % und der Sauerstoffgehalt 0,5 o/oo.
  • Hieraus wurden Presslinge hergestellt, desoxydiert und gesintert in der oben angegebenen Weise, wobei die gemessene Sintertemperatur 12250C und die Sinterzeit zweieinhalb Stunden betrug. Der endgültige Kohlenstoffgehalt wurde mit 1 % bestimmt. Die relative Dichte war größer als 93 % und der Sauerstoffgehalt lag unter 0,5 o/oo.
  • Die bei den Beispielen I bis III angegebenen Sintertemperaturen gelten für Schnellstähle, deren endgültiger Kohlenstoffgehalt zwischen 0,82 und 0,88 % liegt. Für höhere Kohlenstoffgehalte gelten im allgemeinen niedrigere Temperaturen, wenngleich die chemische Zusammensetzung einen nicht unwesentlichen Einfluß auf die Sintertemperatur haben kann. Gewöhnlich liegt die Sintertemperatur zwischen 1200 und 12500C. Für Schnellstähle M 35 mit 0,85 % Kohlenstoffanteil ist eine Temperatur von etwa 12350C erforderlich.
  • Je nach dem gewünschten Endprodukt und dem Verfahren zur Herstellung der Presslinge können diese letzteren eine gewisse Nacharbeit abgesehen von einer Oberflächenveredelung erfordern, oder sie können warmverformt werden, um ihre Eigenschaften zu verbessern.
  • Darauf kann eine maschinelle Bearbeitung erfolgen, um das fertige Produkt, wie z.B. ein Werkzeug, zu erhalten. Diese Warmverformung kann durch Schmieden, Walzen mit offenem oder geschlossenem Kaliber oder Rotationsgesenkdrücken erfolgen. Stattdessen kann der Prozeß der Oberflächenveredelung auch mit einer Verdichtung durch Kaltdrücken, Kaltschmieden oder Kaltziehen durch Walzen einhergehen, die aus einem harten Material, wie z.B. Wolframkarbid, bestehen sollten.

Claims (18)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Metallartikeln unter Erhitzen eines Metallpulvers bestehend überwiegend aus Werkzeugstahl, Legierungsstahl, rostfreiem Stahl oder einer hochfesten Metalllegierung, das durch Zerstäuben und Wasserabschrecken einer Schmelze des betreffenden Metalls gewonnen wird in der Weise, daß unregelmäßig geformte Partikel entstehen, in einem Vakuum 0 von weniger als 1,0 Torr bei huber 900 C zur Reduzierung des Sauerstoffgehalts und Abkühlen desselben mit kontrollierter Geschwindigkeit zu Vergütung des Pulvers, Verdichten des so behandelten Pulvers zur rohen Presslingen von mindestens 60 % relativer Dichte, Erhitzen dieser Presslinge in mindestens zwei Stufen, in deren erster die Presslinge in einem Vakuum unterhalb der Solidustemperatur des Metallpulvers während mindestens einer halben Stunde zur Reduzierung des Sauerstoffgehalts unter 0,7 o/oo erhitzt werden und in deren zweiter die Temperatur der Presslinge bis zu einer bestimmten Siqtertemperatur erhöht wird, während um die Presslinge herum Vakuum oder eine bestimmte Atmosphäre aufrechterhalten wird und die Sinterung für die Dauer von einer halben bis zu vier Stunden erfolgt, um die relative Dichte der Presslinge auf mindestens 93 % zu erhöhen, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, a) daß die Artikel in industriellem Maße mit mindestens 20 kg Chargengewicht der in der ersten und zweiten Stufe zusammen erhitzten Presslinge hergestellt werden, b) daß das Metallpulver zwischen dem Vergüten und dem Pressen auf Kohlenstoff- und Sauerstoffgehalt analysiert und erforderlichenfalls Kohlenstoff hinzugefügt wird und c) daß die Sintertemperatur in Abhängigkeit von dem dabei erhaltenen Kohlenstoffgehalt gewählt und während des gesamten Sintervorganges innerhalb von + 100C konstant gehalten wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h -n e t, daß die Sintertemperatur während des Sintervorganges innerhalb von + 30C, vorzugsweise innerhalb von + Igc konstant gehalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c hn e t, daß beim Erhitzen des Metallpulvers der Sauerstoffgehalt auf unter 1 o/oo reduziert wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem dem Pulver vor dem Pressen ein Gleitmittel zugefügt wird, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das Gleitmittel aus Magnesiumstearat besteht und in einer Menge von mehr als 0,25 Gewichts-% zugefügt wird und daß die Presslinge vor der weiteren Desoxydation zur VerflUchtigung des Gleitmittels während mindestens einer halben Stunde auf 2000C bis 4000C erhitzt werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche unter Verwendung eines Dornes zur Erhaltung der Form des Presslings während des Sinterns, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das Material des Dornes einen wesentlich höheren Temperaturausdehnungskoeffizienten besitzt als das zu sinternde Material.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß der Dorn aus austenitischem rostfreiem Stahl und das zu sinternde Material aus Schnellstahl besteht.
  7. 7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß beim Erhitzen der Presslinge zur weiteren Desoxydation der Sauerstoffgehalt auf weniger als 0,5 o/oo reduziert wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das Metallpulver aus Werkzeugstahl oder rostfreiem Stahl besteht und beim Erhitzen der Presslinge der Sauerstoffgehalt auf weniger als 0,2 o/oo reduziert wird.
  9. 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das Erhitzen der Presslinge zur weiteren Des oxydation bei einer Temperatur zwischen 75 ob 0 und 200 C unterhalb der Sintertemperatur erfolgt.
  10. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche unter Verwendung eines Werkzeugstahlpulvers, dadurch g e k e n n z e i c hn e t, daß während des Sintervorganges die Temperatur innerhalb von 200C unterhalb derjenigen Temperatur gehalten wird, bei der sich Karbidnetze bilden.
  11. 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß die Sintertemperatur bei oder innerhalb von 20 0C oberhalb der niedrigsten Solidustemperatur des betreffenden Metalls liegt.
  12. 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t, daß die Sintertemperatur unterhalb der niedrigsten Solidustemperatur des betreffenden Metalls liegt und die Presslinge auf dieser Temperatur während der Dauer von einer halben bis drei Stunden gehalten werden, worauf die Temperatur der Presslinge rasch auf 100C bis 400C über der Sintertemperatur auf einen Wert oberhalb der Solidustemperatur erhöht und auf diesem während der Dauer von 5s bis l5min unter Vakuum gehalten wird.
  13. 13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß das verwendete Metall ein Werkzeugstahl mit Kobalt, vorzugsweise in einer Menge von mehr als 2 %, ist.
  14. 14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß zum Erhitzen der Presslinge diese dicht beeinander in einem Ofen mit die Charge möglichst allseitig umgebenden, hochwirksamen Strahlungsreflektoren und einer hinter diesen Reflektoren angeordneten Niedrigtemperaturisolierung untergebracht werden.
  15. 15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gek e n n z ei c h ne t, daß die Erhitzung der Presslinge in einem Ofen mit Graphit- oder Molybdänheizelementen erfolgt.
  16. 16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g eh e n n z e i c h n e t, daß die Presslinge während des Erhitzens auf Tonscheiben stehen, die klein genug sind, um den zu erwartenden Hitzeschocks zu widerstehen.
  17. 17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß in einer Charge nur solche Presslinge erhitzt werden, deren Kohlenstoffanteil über die gesamte Charge innerhalb von + 0,025 %, vorzugsweise innerhalb von + 0,01 %, konstant ist.
  18. 18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch g e k e n n z e i c h n e t, daß in einer Charge Presslinge mit einem Chargengewicht von mehr'als 100 kg erhitzt werden.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2484462A1 (en) * 1980-05-30 1981-12-18 Uk I Sp Prodn. of articles from tool steel powders - by placing in a container, heating in a vacuum, holding for specified time, sealing and hot extruding
US6764557B2 (en) * 2000-01-22 2004-07-20 Vulcan Strahltechnik Gmbh Method for producing angular, stainless shot-blasting abrasives based on an fe-cr-c alloy

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US6764557B2 (en) * 2000-01-22 2004-07-20 Vulcan Strahltechnik Gmbh Method for producing angular, stainless shot-blasting abrasives based on an fe-cr-c alloy

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