DE2808104B2 - Atomkernreaktor mit einem zylindrischen Reaktordruckbehälter - Google Patents
Atomkernreaktor mit einem zylindrischen ReaktordruckbehälterInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Atomkernreaktor mit einem zylindrischen Reaktordruckbehälter, der in der
Reaktorgrube eines ihn mit Abstand umgebenden biologischen Schildes aus Beton angeordnet und an
diesem aufgehängt ist, wobei die Aufhängung mehrere Zugelemente umfaßt, die um den Umfang des
Reaktordruckbehälters verteilt sind und von Tragpratzen am Reaktordruckbehälter weg schräg zum Betonschild
verlaufen.
Die deutsche Auslegeschrift 1133 840 zeigt als
Traganordnung für ein angenähert kugelförmiges Druckgefäß eines gasgekühlten graphitmoderierten
Kernreaktors Hängeelemente, die Zugkräfte übernehmen und mit ihrem oberen Ende an Trägern angreifen,
die in den Beton des biologischen Schildes eingelassen sind. Die Hängeelemente umfassen Gelenke, Zwischenglieder
und Spannschlösser und setzen sich auch auf der Innenseite des kugelförmigen Druckgefäßes
fort. Dort führen sie zu einer Tragkonstruktion, auf der
der Reaktorkern abgestützt ist. Die bekannte Konstruktion
ist somit sehr aufwendig.
Daraus ergibt sich die Aufgabe der Erfindung, eine einfachere und billigere Aufhängung für einen Reaktordruckbehälter
zu schaffen.
Die Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Atomkernreaktor dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß
die Zugelemente aus an sich bekannter. Zugschrauben bestehen und daß die Zugschrauben schräg durch den
Betonschild hindurch verlaufen.
Damit entfällt gegenüber der aus der deutschen Patentschrift 2101965 bekannten Aufhängung des
Reaktordruckbehälters für einen Druckwasserreaktor ein besonderer Kastenträger, der mit dem Beton des
biologischen Schildes verankert ist und bei der Anordnung nach der dutschen Auslegeschrift 11 33 840
mit den in den Beton eingelassenen Stahlträgern vergleichbar ist Außerdem sind die bei der Erfindung
vorgesehenen Zugschrauben wesentlich einfacher und damit zuverlässiger und auch besser prüfbar als die nach
der deutschen Auslegeschrift 11 33 840 bekannten komplizierten Hängeelemente.
Die Zugschrauben werden an sich möglichst vertikal angeordnet Im Hinblick auf die Durchdringung des
biologischen Schildes sollten sie jedoch unter einem Winkel zwischen 25 und 45° zur Vertikaien verlaufen,
vorzugsweise beträgt der Winkel etwa 35°.
Die Zugschrauben können vorteilhaft von einem Rohr umgeben sein, gegen das sie verspannt sind. Man
erhält dadurch eine stabile Konstruktion. Eine besonders günstige Ausführungsform ergibt sich dabei, wenn
das Rohr zwei in Längsrichtung der Zugschrauben hintereinander liegende Teile umfaßt von denen der
eine im Zwischenraum zwischen dem Reaktordruckbehälter und dem biologischen Schild so angeordnet ist,
daß von ihm Druckkräfte in Längsrichtung der Zugschrauben auf den biologischen Schild übertragen
werden. Damit kann nämlich in einfacher Weise auch der Fall erfaßt werden, daß der Reaktordruckbehälter
etwa bei einem Austritt von Kühlmittel in die Reaktorgrube durch den Kühlmitteldruck nach oben
geschoben wird. Solche Kräfte werden dann als Druckkräfte von dem einen Rohrteil auf den biologischen
Schild übertragen.
Die Zugschrauben können auf der dem Reaktordruckbehälter abgekehrten Seite durch sinen Metallkörper
ragen, der auf dem biologischen Schild aufliegt. Man erhält dadurch mit einfachsten Mitteln eine
Versteifung des biologischen Schildes. Ein ähnlicher
so Metallkörper kann auf der dem Reaktordruckbehälter zugekehrten Seite vorgesehen sein, um die vorstehend
erwähnten Druckkräfte aufzunehmen.
Den Zugschrauben können horizontale Stützen zugeordnet sein, die zwischen dem Reaktordruckbehälter
und dem biologischen Schild verlaufen. Mit solchen Stützen können Seitenkräfte aufgefangen werden, die
sonst die Zugschrauben auf Biegung beanspruchen würden. Die Stützen können die Zugschrauben umfassen,
so daß eine zusätzliche Versteifung für den Fall extremer Belastung gegeben ist. Dies gilt besonders für
den Fall, daß eine dem Reaktordruckbehälter umgebende Stahlplatte als Stütze verwendet wird, die an
mehreren um den Umfang verteilten Führungspratzen gegebenenfalls über vertikale Führungsbacken angreift.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird anhand der beiliegenden Figuren ein Ausführungsbeispiel
beschrieben, das in F i g. 1 in einer Teilansicht iines Reaktordruckbehälters dargestellt ist F i g. 2 zeigt eine
Draufsicht auf den Reaktordruckbehälter mit seiner Abstützung. Die Fig.3 und 4 zeigen in größerem
Maßstab Einzelheiten in zwei Vertikalschnitten längs einer Zugschraube.
Die F i g. 1 zeigt den metallischen Reaktordruckbehälter 1 für einen Druckwasserreaktor von 1300 MWn
der mit einem Deckel 2 verschlossen ist, in seinem oberen Bereich. Man erkennt den Flanschring 3 des
Deckels, an dem die durch die eine strichpunktierte Linie 4 angedeuteten Befestigungsschrauben angreifen.
Der Reaktordruckbehälter 1 sitzt, wie Fig.2 zeigt,
zentrisch in der sogenannten Reaktorgrube 6. Dies ist eine Ausnehmung in dem aus Beton bestehenden
biologischen Schild 7, der den Reaktordruckbehälter t zur Abschirmung umgibt Der biologische Schild 7 ist
eine armierte Betonmauer, die eine Dicke D von zum Beispiel 2 m hat Daran ist der Reaktordruckbehälter
mit Hilfe von vier Zugschrauben 10 aufgehängt
Die Zugschrauben 10 bestehen aus hocnfestem Stahl. Sie haben einen Durchmesser von zum Beispiel 240 mm
und sind unter einem Winkel von 35° gegenüber der mit 11 bezeichneten vertikalen Längsachse des Reaktordruckbehälters
1 angeordnet Das dem Reaktordruckbehälter zugekehrte Ende 12 der Schrauben 10 greift in
Tragpratzen 13, die am Reaktoi'druckbehälter angeschweißt
sind. Die Tragpratzen können mit Hilfe von Seitenstücken 14 haubenartig ausgebildet sein, damit die
Haltekräfte großflächig in den Reaktordruckbehälter eingeleitet werden. Im Innenraum der haubenähnlichen
Konstruktion sitzt eine Haltemutter 15, die mit einer Sicherung gegen ungewolltes Lösen versehen ist.
Das dem Reaktordruckbehälter 1 abgekehrte Ende 16 der Zugschrauben trägt ebenfalls eine Haltemutter 17.
Sie sitzt auf einem im Schnitt dreieckigen Ausgleichsstück 18 auf, das an Auskleidungsblechen 19 des
biologischen Schildes 7 angeschraubt ist. Die Auskleidungsbleche 19 sind mit einem die Zugschraube 10
umgebenden Stahlrohr 20 verschweißt, das durch den Beton führt Auch am Ende 16 kann man eine Sicherung
vorsehen, die das Lösen der Mutter Ϊ7 verhindert
Am unteren Ende des Stahlrohres 20 ist eine Stahlplatte 22 angeschweißt die einen Stützkörper 23
trägt Auf diesem wiederum sitzt auf der Innenseite des biologischen Schildes 7, aiso im Bereich der Reaktorgrube
6, ein Stützring 26, der mit einer kugelförmig gerundeten Oberfläche in ein passendes Gegenstück 27
ragt Zwischen dem Stützring 26 und der Tragpratze 13 ist in Verlängerung des Stahlrohres 20 ein Stützrohr 28
angeordnet das sich über Endstücke 29 mit ebenfalls balliger Auflagefläche 30 in einem Auflager 31 abstützt
Gegenüber den in Reihe liegenden Rohren 20 und 28 kann die Zugschraube 10 verspannt werden, so daß eine
stabile Halterung entsteht Gleichzeitig ist das Rohr 28 in der Lage, auch Druckkräfte aufzunehmen, die bei
einem »Aufsteigen« des Reaktordruckbehälters entstehen könnten.
Die Zugschrauben 10 sollen im wesentlichen nur die Gewichtskräfte des Reaktordruckbehälters aufnehmen.
Zu diesem Zweck können sie auch in größerer Zahl, zum Beispiel zwischen sechs und zwanzig, um den Umfang
des Reaktordruckbehälters verteilt angeordnet sein.
Seitliche Kräfte, die als Biegekräfte auf die Zugschrauben 10 wirken würden, werden dagegen von acht
Stützen 33 aufgenommen, die zwischen dem Reaktordruckbehälter 1 und dem biologischen Schild 7
verlaufen. Die Stützen umfassen beim Ausführungsbeispiel eine ringförmige Stahlplatte 34, die bei 35 in den
Beton des biologischen Schildes 7 eingelassen ist und mit einem Ausschnitt 36 die Zugschrauben 10 umgibt.
An der Stahlplatte 34 sind vertikale Führungsbacken 37 angebracht. Sie greifen paarweise an am Reaktordruckbehälter
angebrachte Pratzen 39 so an, daß Wärmedehnungen des Reaktordruckbehälters 1 in horizontaler
Richtung kräftefrei aufgenommen werden können.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Atomkernreaktor mit einem zylindrischen Reaktordruckbehälter, der in der Reaktorgrube
eines ihn mit Abstand umgebenden biologischen Schildes aus Beton angeordnet und an diesem
aufgehängt ist, wobei die Aufhängung mehrere Zugelemente umfaßt, die um den Umfang des
Reaktordruckbehälters verteilt sind und von Tragpratzen am Reaktordruckbehälter weg schräg zum
Betonschild verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugelemente aus an sich
bekannten Zugschrauben (10) bestehen und daß die Zugschrauben (10) schräg durch den Betonschild (7)
hindurch verlaufen.
2. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugschrauben (10) unter einem
Winkel zwischen 25 und 45° zur Vertikalen verlaufen.
3. Kernreaktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugschrauben (10) von
einem Rohr (20, 28) umgeben sind, gegen das sie verspannt sind.
4. Kernreaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr zwei in Längsrichtung der
Zugschrauben (10) hintereinander liegende Teile (20, 28) umfaßt, von denen der eine im Zwischenraum
zwischen dem Reaktordruckbehälter (1) und dem biologischen Schild (7) so angeordnet ist, daß von
ihm Druckkräfte in Längsrichtung der Zugschrauben (10) auf den biologischen Schild (7) übertragen
werden.
5. Kernreaktor nach einein der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugschrauben (10)
auf der dem Reaktordruckbehälter (1) abgekehrten Seite durch einen Metallkörper (18) ragen, der auf
dem biologischen Schild aufliegt.
6. Kernreaktor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Zugschrauben (10)
horizontale Stützen (33) zugeordnet sind, die zwischen dem Reaktordruckbehälter (1) und dem
biologischen Schild (7) verlaufen.
7. Kernreaktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen (33) die Zugschrauben (10)
umfassen.
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