DE2806189A1 - Vorrichtung zum durchloechern eines zielobjektes mit einem heissen plasmastrahl - Google Patents
Vorrichtung zum durchloechern eines zielobjektes mit einem heissen plasmastrahlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Durchlöchern eines Zielobjekts mit einem heißen Plasmastrahl.
Der Gegenstand der Erfindung ist dem technischen Gebiet zuzuordnen, das allgemein Vorrichtungen betrifft, in
denen durch Reaktionen von Brandmischungen, die im weitesten Sinne als Thermite bezeichnet werden, eine intensive
Hitze erzeugt wird. Die Erfindung betrifft insbesondere solche Vorrichtungen, die dazu verwendet werden,
um Metalle oder andere Materialien zu durchlöchern oder zu schneiden.
Die Verwendung bestimmter chemischer Mischungen, die stark exotherm miteinander reagieren und dadurch eine
intensive Hitze erzeugen, ist seit langem bekannt. Solche Reaktionen werden üblicherweise als Thermit-Reaktionen
bezeichnet und können beispielsweise durch eine Mischung gleicher molekularer Teile Eisenoxid und Aluminium
dargestellt werden, die exotherm miteinander reagieren, wobei Aluminiumoxid und reines Eisen erzeugt wird, während
gleichzeitig ein großer Anteil Wärme frei wird. Solche Reaktionen wurden vorzugsweise in Metallbearbeitungsverfahren
verwandt, in denen eine hohe Hitze erforderlich ist, um die physische Form des Metalls zu ändern.
Aus der US-Patentschrift 2 424 947 (Linzeil) ist ein Thermit bekannt, es ist eine chemische Mischung bestehend
aus einer stöchiometrischen Mischung aus Calciumsulfat und Aluminium, die zusammengepreßt ist und
entzündet werden kann, um eine ausreichende Hitze zum Schmelzen von Metallteilen oder zum Schmelzen von Metallen
mit hohem Schmelzpunkt oder sogar feuerfesten Materialien zu liefern. Die spezifische in der ge-
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nannten Patentschrift beschriebene Brandmischung unterscheidet sich etwas von der traditionellen Thermit-Reaktion,
da bei der Reaktion zwischen dem Aluminium und dem Calciumsulfat kein geschmolzenes Metall erzeugt wird.
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Thermit-Reaktionen wurden außer zum Schmelzen von Metallteilen und zum Schmelzen von Metallen mit hohem
Schmelzpunkt auch bereits zum Schneiden oder Durchlöchern von Metallen wie beispielsweise Bohrlochauskleidungen
verwendet. In der US-Patentschrift 2 535 964 (Stanton) ist beispielsweise eine solche Anwendung beschrieben.
Bei der bekannten Vorrichtung wird ein hitzebeständiger Pfropfen verwendet, der Hohlräume aufweist,
in welche die Thermit-Mischung eingefüllt ist.
Der Pfropfen wird dann in das Bohrloch-Rohr abgesenkt und die Brandmischung elektrisch gezündet, so daß die
Reaktionswärme dazu dient, die anliegenden Wandbereiche des Bohrloch-Futterrohres zu durchlöchern.
Obwohl es bekannt ist, Thermit-Reaktionen auf der Basis verschiedenster Kombinationen von Zündmischungen besonders
zur Metallbearbeitung zu verwenden, existiert bisher keine einfache und tragbare Vorrichtung dieser Art
zum Schneiden oder Durchlöchern von Metallen oder anderen Materialien, die ohne Schwierigkeiten in verschiedensten
Umgebungen eingesetzt und variabel verwendet werden kann. Eine Vorrichtung dieser Art sollte vorzugsweise
auch in ungünstiger Umgebung, beispielsweise unter 0° oder auch unter Wasser funktionieren. Eine solche
Vorrichtung sollte in der Lage sein, Metalle wirksam zu durchlöchern oder zu schneiden und darüberhinaus
mehrere damit in Verbindung stehende Funktionen zu er-
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füllen, wie beispielsweise aus Sicherheitsgründen geheimzuhaltende
Papiere oder Artikel schnell zu zerstören.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichen
des Hauptanspruchs angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Lage Metalle
und andere Materialien durch die Wirkung eines heißen Plasmastrahls zu durchlöchern oder zu schneiden, wobei
der Strahl durch eine exotherme Reaktion eines Thermit- oder pyrotechnischen Materials erzeugt wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Lage, Metalle
und andere Materialien in verschiedenster Umgebung einschließlich unter Wasser oder auch bei niedrigen Temperaturen
wirksam zu durchlöchern oder zu schneiden.
Mit der Erfindung wird eine Vorrichtung geschaffen, die durch eine Verbrennungsreaktion einer Zündmischung einen
heißen Plasmastrahl erzeugt. Die Vorrichtung besteht aus einem langgestreckten hohlen Gehäuse, dessen einander
gegenüberliegende Enden durch Endplatten verschlossen sind, so daß die Platten und die Innenwand des Gehäuses
zusammen einen Raum definieren, der im wesentlichen vollständig mit einer gegossenen körnigen Masse der Zündmischung
gefüllt ist. Die das Plasma erzeugende pyrotechnische Zusammensetzung besteht aus Calciumsulfat und
Aluminiumpulver. Die Masse weist eine Schutzschicht aus einem Material auf, das eine Entzündung verhindert. Diese
Schicht» bedeckt den größeren Bereich der Außenfläche der
Masse, in deren Innerem ein langgestreckter Hohlraum aus-
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gebildet ist, der sich im wesentlichen über die gesamte Länge der Masse erstreckt. Dieser Hohlraum steht mit
der Umgebung der Vorrichtung über eine im wesentlichen gleich ausgebildete und ausgefluchtete Ausströmöffnung
in Verbindung, die in einer der Endplatten ausgebildet ist, so daß die Form und Größe der Ausströmöffnung die
Form des heißen Plasmastrahls bestimmt und damit auch schließlich Form und Größe der Perforation oder des
in dem Zielobjekt durchzuführenden Schnittes. Zur Erleichterung der Positionierung der Vorrichtung an dem
Bereich des Zielobjektes, der perforiert oder geschnitten werden soll, kann eine spezielle Stütze vorgesehen
sein.
Nachfolgend sind Ausführungsformen der Erfindung anhand
der beigefügten Zeichnung beispielsweise beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 eine unvollständige Seitenansicht der Vorrichtung,
Fig. 2 eine vergrößerte Endansicht der Vorrichtung nach Fig. 1, entlang der Linie 2-2,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt entlang der Linie
3-3 in Fig. 2,
Fig. 4 eine Endansicht einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung, und
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Fig. 5 einen Vertikalschnii.t durch die Vorrichtung nach Fig. 4 entlang der Linie 5-5.
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In Fig. 1 der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung
1 zum Bohren bzw. Durchlöchern mittels eines Plasmastrahls in zusammengebautem gebrauchsfertigem
Zustand gezeigt. Ein Zielobjekt 3 aus Metall oder einem anderen Material wird von einem heißen Plasmastrahl 5,
der von der Vorrichtung 1 erzeugt wird, durchlöchert oder durchschnitten. Eine, allgemein mit 7 bezeichnete
Stütze kann für eine Halterung der Vorrichtung 1 in gewünschter Höhe und Entfernung vom Zielobjekt 3 verwendet
werden. Stütze 7 kann aus einer Winkelstange 9 bestehen, die an einem Ende mit einem Gewinde versehen
ist und in den mit einem Innengewinde versehenen Kragen 13 eines flachen Basisteils 11 eingeschraubt ist. Das
andere Ende der Stange 9 kann ebenfalls mit einem Gewinde versehen sein und in eine offene Gewindebüchse
15 eingeschraubt werden, welche mit ihrer anderen Seite einen Gewindebolzen 17 aufnimmt, der an einem
Ende der Vorrichtung 1 angeordnet ist.
In den Fig. 2 und 3 ist eine erste Ausführungsform der Vorrichtung 1 genauer dargestellt. Die Vorrichtung 1
besteht aus einem langgestreckten hohlen Gehäuse 19 aus Metall, dickem Papier oder einem anderen geeigneten
Material. Das Gehäuse 19 ist mit einer ersten Endplatte 21 und einer zweiten Endplatte 23 verschlossen.
Obwohl Gehäuse 19 in der Zeichnung zylindrisch dargestellt
ist, mit kreisförmigen Endplatten 21 und 23, kann auch jede andere Form Verwendung finden. Beispielsweise
kann das Gehäuse 19 die verschiedensten polygonalen
Querschnitte wie dreieckig, quadratisch oder dergleichen aufweisen. Entsprechend haben dann auch die
Platten 21 und 23 den gleichen Querschnitt, so daß sie
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an den Enden des Gehäuses 19 sicher befestigt werden können.
Platte 21 kann aus Aluminium oder jedem anderen geeigneten Material bestehen und dient zur Halterung des Gewindebolzens
17 mittels einer in der Platte ausgebildeten Gewindebohrung 25. Platte 23 weist eine Ausströmöffnung
27 mit gleichmäßigem Innendurchmesser auf. Da die öffnung 27 den von der Vorrichtung 1 erzeugten heißen
Plasmastrahl gegen das Zielobjekt 3 richtet, ist es erforderlich, daß Platte 23 aus einem Material besteht,
das die vom Plasma erzeugte sehr hohe Hitze aushalten kann. Ein bevorzugtes Material für die Platte 23 ist
Kohlenstoff in jeder geeigneten Form, insbesondere Graphit.
Infolge des während des Betriebs der Vorrichtung entstehenden Druckes und erzeugten Wärme ist es erforderlich,
daß die Platten 21 und 23 in den entsprechenden Enden des Gehäuses 19 sicher befestigt werden. Dies
erfolgt dadurch, daß an den Enden des Gehäuses 19 kontinuierlich
nach innen eingebördelte radiale Flansche 29 und 31 gebildet werden. Flansch 29 sichert Platte
21 durch das Übergreifen eines Außenansatzes 33, der
an der umlaufenden Außenkante der Platte 21 ausgebildet ist. Da Platte 23 wegen des durch die Ausströmöffnung
27 austretenden Plasmastrahls 5 hohen Temperaturen und Drücken ausgesetzt wird, ist ein getrennter keramischer
Haltering 35 vorgesehen, um Platte 23 in dem entsprechenden Endbereich des Gehäuses 19 fest zu verankern.
Flansch 31 übergreift den Haltering 35, der wiederum Platte 23 in der gezeigten Lage festlegt. Die Befestigung
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der Platte 23 am Haltering 35 erfolgt über mehrere nach innen gerichtete Rippen 37, die in entsprechend geformte
Nuten 39 eingreifen, die an der Außenkante der Platte 23 ausgebildet sind. Haltering 3 5 kann aus jedem bekannten
keramischen Material bestehen, das für den gewünschten Zweck geeignet ist. Ein bevorzugtes keramisches
Material ist ein solches, das gegossen oder geformt werden kann, wie feuerfester Ton oder dergl. Das
keramische Material kann in einer Form um die Platte 23 herumgegossen werden und an Ort und Stelle aushärten.
Es ist jedoch wichtig, daß, bei Formung des den Haltering 35 bildenden keramischen Materials an Ort und Stelle,
das keramische Material sich beim Trocknen oder Härten ausdehnt, so daß zwischen der Platte 23 und dem
entsprechenden Bereich der Innenwand des Gehäuses 19 eine feste Verbindung entsteht, so daß die Gefahr, daß
sich Platte 23 während des Gebrauchs der Vorrichtung 1 verschiebt, auf ein Minimum gebracht wird. Ein geeignetes
keramisches Material sollte weiterhin eine gute Widerstandsfähigkeit gegen einen thermischen Schock
und einen niedrigen Wärmeleitkoeffizienten aufweisen, damit es einerseits als physikalisch starker Wärmeisolator
und andererseits als ein sicherer Halt für die Platte 23 wirken kann.
Wie in Fig. 3 deutlich zu sehen ist, definieren die Innenwandbereiche des Gehäuses 19, die Platte 21 und
die Platte 23 zusammen einen Innenraum, der im wesentlichen vollständig mit einer Masse 41 aus einem plasmaerzeugenden
pyrotechnisehen Material gefüllt ist. Für
den erfindungsgemäßen Zweck wurde gefunden, daß eine bevorzugte Thermit-Brandmischung oder Zusammensetzung
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zur Bildung der Masse 41 einen heißen Plasmastrahl ohne
Verwendung von geschmolzenem Metall bilden sollte. Die pyrotechnische Zusammensetzung, die in der vorstehend
erwähnten US-PS 2 424 931 (Linzeil) beschrieben wird, eignet sich besonders gut zur Verwendung mit der hier
beschriebenen Vorrichtung. Eine bevorzugte Brandmischung, die zur Bildung der Masse 41 Verwendung findet, besteht
aus teilchenförmigen! Calciumsulfat und Aluminiumpulver,
die bei Fehlen jedes anderen Bindermaterials allein durch Wasser miteinander verbunden werden. Die Masse
41 kann durch Eingiessen der Mischung in eine Form erzeugt werden, deren innerer Fornraum der gewünschten
Gestalt und den Abmessungen der Masse entspricht. Die solchermaßen geformte Mischung kann anschließend in
Luft: bei etwa 26 bis 320C ausgehärtet werden.
Die ausgehärtete Masse wird dann aus der Form genommen und weist ^ine poröse Struktur auf, mit Ausnahme derjenigen
Bereiche ihrer Außenfläche, die an den Innenwänden der Form anlagen. Diese Oberflächen sind glänzend
und glatt, da sie hauptsächlich aus den feinen Teilchen des Calciumsulfats der Mischung aufgebaut
sind. Diese glatte Gußhaut wird entfernt, um eine poröse Außenfläche freizulegen, die mit der porösen
Gesamtstruktur der Masse übereinstimmt. Danach wird ein größerer Bereich der Außenfläche der Masse mit
einer Beschichtung aus einem eine Entzündung verhindernden Material beschichtet. Dieses Material kann
aus Leinsamenöl, Polyurethan, einem Polyester oder auch einem Stoff bestehen, wie er in den US-Patentschriften
3 056 171 (Fite) und 3 765 177 (Ritchey) beschrieben wird. Der Zweck für eine solche Beschich-
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tung mit einem eine Entzündung verhindernden Material ist offensichtlich, sie dient notwendigerweise einer
Steuerung der Vertorennungsrichtung der Brennmasse bzw.
des solchermaßen beschichteten Treibmittels. 5
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, wird die Masse 41, nachdem sie mit der eine Entzündung hemmenden Schicht
43 versehen ist, in das Gehäuse 19 eingeschoben und abgedichtet und nimmt dann im wesentlichen den gesamten
Innenraum des Gehäuses ein, der vom Gehäuse und den Innenflächen der beiden Platten 21 und 23 definiert
ist. Wie sich weiter aus Fig. 3 ergibt, ist der größere Teil der Außenfläche der Masse 1 mit der Schicht
43 versehen, mit Ausnahme des an die Platte 23 anstossenden Bereichs. Die Masse 41 weist weiterhin einen
langgestreckten Hohlraum 45 auf, der ebenfalls unbeschichtet ist und der sich über eine erhebliche Länge
der Masse erstreckt. Hohlraum 45 steht mit der Umgebung der Vorrichtung 1 über die Ausströmöffnung 27 in
Verbindung, letztere ist im wesentlichen koaxial zum Hohlraum 45 angeordnet. Infolge dieser Anordnung und
der Vorsehung der eine Entzündung hemmenden Schicht 43, beginnt die Verbrennung der Masse 41 zunächst
in der Nähe des Hohlraums 45 und schreitet dann radial auswärts fort. Die sich dabei ergebende Flammenfront
aus heißem Plasma wird gezwungen aus der Auslaßöffnung 27 auszutreten und wird von der eine Entzündung
hemmenden Schicht 43 daran gehindert/ die Selten und den Boden der Masse 41 zu verbrennen. Die so verschonten
Bereiche der Masse 41 wirken von Natur aus isolierend, da das eine Entzündung hemmende Material
infolge der porösen Oberfläche der Masse 41 bis zu
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- 13 einem gewissen Maße in das Material eindringt.
Das Zünden der Vorrichtung 1 kann durch jedes, zu diesem Zweck geeignete Verfahren erfolgen. Beispielsweise
kann eine elektrische Zündflamme in Verbindung mit einem Hilfsmaterial wie Zirkonium und Bariumoxid zunächst
verwendet werden, um die Temperatur der Masse 41 auf etwa 16500C zu bringen, wonach ein weiteres
Brennmaterial, wie ein Standardthermit entzündet wird,
und die Brenntemperatur auf etwa 33150C ansteigt. Das
heiße Plasma, das infolge der Verbrennung der Masse 41 entsteht, erzeugt einen gerade ausreichenden Schub,
um den Plasmastrahl aus der Ausströmöffnung 27 austreten
und auf ein Zielobjekt 3 auftreffen zu lassen. Dies muß unterschieden werden von den bekannten Treibmassen,
bei denen Zusammensetzungen verwendet werden, die speziell zur Bildung eines maximalen Schubes für eine treibende
Bewegung zusammengestellt sind. Der axiale Schub bzw. die Austrittsgeschwindigkeit des Plasmastrahls
aus der Vorrichtung 1 können ebenfalls durch eine Veränderung der Korngröße des Calciumsulfate und/oder der
Aluminiumteilchen gesteuert werden. Die Verbrennungsgeschwindigkeit und der dabei erzeugte Druck steigen
mit dem Feinheitsgrad des teilchenförmigen Materials an, aus welchem die Masse 41 besteht.
Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist in den
Fig. 4 und 5 gezeigt. Diese Vorrichtung 100 weist ebenfalls ein langgestrecktes äußeres Gehäuse 101 auf, das
mit entsprechenden Endplatten 103 und 105 verschlossen ist. Radial nach einwärts gerichtete Flansche 107 und
109 dienen dazu, die Platten 103 und 105 in den Endbereichen des Gehäuses 101 festzuhalten, wobei Platte 105 noch
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zusätzlich von einem Keramikring 111 in der gleichen
Art gehalten wird, wie dies bereits in Zusammenhang
mit der ersten Ausführungsform beschrieben wurde.
Eine Masse 113 aus einem ein Plasma erzeugenden pyrotechnischen
Material füllt den Innenraum aus, der vom Gehäuse 101 und den Platten 103 und 105 definiert
wird. Die Masse 113 weist einen langgestreckten ringförmigen Hohlraum 115 auf, der im wesentlichen koaxial
zum Gehäuse gerichtet ist und sich über den größeren Teil der Längsachse der Vorrichtung 100 erstreckt. Die
Platte 105 ist mit einer Ausströmöffnung 117 versehen,
die ebenfalls ringförmig ist und im wesentlichen mit dem Hohlraum 115 fluch bet. Die Masse 113 weist weiterhin
eine durchgehende mittlere Bohrung 119 auf. Außer dem Bereich der Masse 113, der an der Platte 105 und
an die Innenfläche des Hohlraums 115 angrenzt, ist die
gesamte Außenfläche der Masse und auch die Innenfläche der Bohrung 119 mit einer Beschichtung 121 aus einem
eine Entzündung verhindernden Material versehen. Die Bohrung 119 fluchtet mit zwei in den Endplatten 103
und 105 ausgebildeten Löchern 123 und 125. Eine Stützstange 127 ragt durch Loch 123, Bohrung 119 und Loch
125, wobei ein mit einem Gewinde versehenes Ende 129 der Stange über die Außenfläche der Platte 103 hinausragt
und mit einer Büchse 131 verschraubt ist. Wie bereits zur ersten Ausführungsform festgestellt, dient
die Büchse 131 wie auch die Büchse 15 zur Befestigung
der Vorrichtung 100 an einer geeigneten Stütze, so daß die Ausströmöffnung 117 in eine gewünschte Entfernung
vom Zielobjekt gebracht werden kann. Das andere Ende der Stützstange 127 ist im wesentlichen bündig mit der
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Außenfläche der Platte 105 und mit einem Endgewinde versehen, das mit einer Mutter 135 in Eingriff kommt,
die innerhalb der Platte 105 angeordnet ist. Eine Zündung der Vorrichtung 100 wird in der gleichen Weise erreicht,
wie dies bereits in Zusammenhang mit der Vorrichtung 1 der ersten Ausführungsform beschrieben wurde.
Es ist klar, daß die Kreisform der Ausströmöffnung 27 der Vorrichtung 1 einen entsprechend geformten Plasmastrahl
erzeugen wird, der eine entsprechend geformte Durchbohrung des Zielobjektes zur Folge hat. Eine kreisringförmige
Ausströmöffnung 117 wie bei der Vorrichtung 100 erzeugt einen ähnlich geformten kreisringförmigen
Plasmastrahl, der im Zielobjekt ein Loch schneidet, dessen Durchmesser etwa dem Außendurchmesser der öffnung
117 entspricht. Die Erfindung erlaubt daher ein Durchbohren oder Schneiden eines Loches im Zielobjekt, das
nahezu jede gewünschte Größe oder Form haben kann, wobei lediglich die Ausströmöffnung und der Hohlraum in
der Masse entsprechend geändert werden müssen. Auf diese Weise ist es nicht erforderlich, die Gesamtgröße
der Vorrichtung zu erhöhen, so daß ihre leichte Transportierbarkeit
und wirtschaftliche Herstellung erhalten bleibt.
Eine Vorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform kann
beispielsweise einen Durchmesser von 7,6 cm und eine Länge von 17,8 cm haben. Die Ausströmöffnung kann einen Durchmesser
von 1,43 cm haben und kreisförmig sein/ so daß ein in Form und Größe entsprechendes Loch im Zielobjekt erzeugt
wird. Die Gesamtreaktionszeit der Verbrennung bei einer Vorrichtung dieser Größe beträgt etwa 7s.
Die auf dem größten Teil der Außenfläche der Masse
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angebrachte eine Entzündung hemmende Schicht sollte in die Poren der Masse bis zu einer Tiefe von etwa 1,2 mm
eindringen. Die bei der Umsetzung des Aluminiums mit dem Calciumsulfat freigesetzten Gase liefern eine Schubkraft,
die nicht nur das Plasma in Richtung des Zielobjekts treibt, sondern im Plasma auch eine Turbulenz erzeugt,
die das geschmolzene Material des Zielobjektes während des Lochungs- oder Schneidverfahrens kontinuierlich
entfernt.
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Claims (13)
1. Vorrichtung zum Durchiöchern eines Zieiobjektes mittels
eines heißen Plasmastrahls, gekennzeichnet durch ein langgestrecktes, an den Enden offenes Gehäuse
(19, 101), einer ersten Platte (21, 103) an einem Ende
des Gehäuses, einer zweiten Platte (23, 105) mit einer Ausströmöffnung (27, 117) am anderen Ende des Gehäuses,
einer Gußmasse (41, 113) aus einem plasmaerzeugenden pyrotechnischen Material, bestehend aus einer Mischung
von Aluminium und Calciumsulfat, die im wesentlichen den gesamten Innenraum, der vom Gehäuse (19, 101) und den.
i,ndplatten (21, 23; 103, 105) definiert ist, ausfüllt, wobei der größere Bereich der Außenfläche der Masse
(41, 113) mit einem eine Entzündung hindernden Material
beschichtet ist und in der Masse (41, 113) ein langgestreckter Hol^raum (45, 115) ausgebildet ist, der über
die Ausströmöffnung (27, 117) mit der Umgebung in Verbindung
steht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 17 dadurch gekennzeichnet , daß die Vorrichtung eine Einrichtung
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zum Stützen und Positionieren der Vorrichtung am Zielobjekt beinhaltet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e kennzeichnet, daß die zweite Endplatte (23,
105) aus Graphit besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sich der Hohlraum (45, 115) über
den Hauptbereich der Länge der Masse erstreckt und daß die Ausströmöffnung (27, 117) im wesentlichen mit dem
Hohlraum (45, 115) fluchtet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch g e k e η η zeichnet,
daß der Hohlraum zylindrisch ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Hohlraum (150) ein zylindrischer
Ringraum ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Enden des Gehäuses (19, 101)
je nach innen gerichtete Flansche (29, 31) aufweisen, um die ersten und zweiten Endplatten (21, 23; 103, 105)
in ihrer entsprechenden Stellung festzuhalten.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Außenkante der zweiten
Endplatte (23, 105) und der Innenfläche des Gehäuses ein Ring (35, 111) aus keramischem Material angeordnet
ist, welcher die zweite Platte (23, 105) in ihrer Lage isoliert und abdichtet.
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9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Ring (31, 111) aus keramischem
Material die Außenkante der zweiten Endplatte (23, 105) mittels einer Rippen- und Kerbenverbindung sichert.
10. Verfahren zum Durchlöchern eines Zielobjektes, dadurch gekennzeichnet , daß eine Gußmasse aus pyrotechnischem
Material in der Nähe des Zielobjektes positioniert wird, wobei die Masse aus einer Mischung aus AIuminium
und Calciumsulfat besteht und der größere Bereich der Außenfläche der Masse mit einer Schicht aus einem
eine Entzündung verhindernden Material umgeben ist und daß die Masse zur Erzeugung eines heißen Plasmastrahls
gezündet wird und der heiße Plasmastrahl zur Durchlöcherung des Zielobjektes auf dieses gerichtet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß zur Ausrichtung des heißen Plasmastrahls
gegen das Zielobjekt eine Ausströmöffnung vorgesehen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß die Ausströmöffnung im wesentlichen
kreisförmigen Querschnitt aufweist.
13. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet , daß in der Masse ein langgestreckter
Hohlraum ausgebildet ist, der über die Ausströmöffnung mit der Umgebung in Verbindung steht.
809834/0633
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