DE2805303A1 - Verfahren zur steuerung eines kraftwerks - Google Patents
Verfahren zur steuerung eines kraftwerksInfo
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- F01—MACHINES OR ENGINES IN GENERAL; ENGINE PLANTS IN GENERAL; STEAM ENGINES
- F01K—STEAM ENGINE PLANTS; STEAM ACCUMULATORS; ENGINE PLANTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; ENGINES USING SPECIAL WORKING FLUIDS OR CYCLES
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- F01K13/02—Controlling, e.g. stopping or starting
Description
VERFAHREN ZU» STEUERUNG EINES KRAFTWERKS
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung
eines Kraftwerks.
Unter Kraftwerk soll eine Anlage verstanden werden, die zumindest einen Dampferzeuger auf Verbrennungs- oder nuklearer
Basis mit zugeordneter Turbine aufweist. Im allgemeinen ist an die Turbine ein Generator angekoppelt, der die mechanische Energie
der Turbine in elektrische Energie umformt.
Zur Anpassung der vom Kraftwerk gelieferten Energiemenge an den Bedarf wird entweder auf die Wärmeaufnahme des
Dampferzeugers oder auf die Einlaßmenge des Dampfes in die Turbine
oder gleichzeitig auf diese beiden Faktoren eingewirkt.
Jede Betriebsänderung einer solchen Anlage, z.B.
eine Änderung der Dampfeinlaßmenge oder der Temperatur des Arbeitsmediums
führt jedoch an der Turbine zu mechanischen und thermischen Beanspruchungen.
Insbesondere die Scheiben und ihre Verlängerung
in den zentralen Schaft des Rotors der ersten Turbinenräder sind
äußerst starken Belastungen ausgesetzt; zu plötzliche Betriebsänderungen können zu höhet Wärmebeanspruchungen mit sich bringen,
durch die es vor allem an diesen Scheiben zu Brüchen kommen kann.
Früher verlangte daher die Steuerung eines Kraftwerks erfahrenes Personal und Fingerspitzengefühl.
In der Praxis wurde dabei mit hohen Sicherheitsmargen
gearbeitet; daraus ergab sich, daß der Betrieb der Anlage nicht mit der mit den höchstzulässigen Beanspruchungen des
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Materials vereinbaren größtmöglichen Geschwindigkeit an den jeweils bestehenden Energiebedarf angepaßt wurde.
Zur Erleichterung der Aufgaben der mit der Steuerung betrauten Personen wurden Mittel beschaffen, mit denen zu
jedem Zeitpunkt der Abstand zwischen tatsächlicher Beanspruchung am verwundbarsten Punkt der Maschine und höchstzulässiger Beanspruchung
an diesem selben Punkt berechnet werden konnte. Jedoch ist die Kenntnis dieses Abstands zu einem gegenwärtigen Zeitpunkt
nicht zur richtigen Steuerung einer derartigen Anlage ausreichend, denn man kann nicht mit Sicherheit voraussehen, ob
diese Beanspruchung ohne Beschädigung des Materials eine kurze Zeit danach noch akzeptabel ist, da die Zeitkonstanten von
Energieerzeugungsanlagen im allgemeinen sehr groß sind (etwa zehn Minuten).
Aufgrund des wachsenden Energiebedarfs der modernen Welt müssen Energieerzeugungsanlagen im Betrieb bis an die Grenze
ihrer Möglichkeiten gefahren werden; vor allem muß der Anlauf einer Energieerzeugungsanlage so schnell erfolgen können, wie es die
Beachtung der maximal zulässigen Beanspruchungen gestattet; auch ist wünschenswert, daß jeder Änderung des Energiebedarfs ein
möglichst kurzer Übergangsbetrieb der Anlage entspricht, wobei gleichzeitig sichergestellt werden muß, daß die auf das Material
einwirkenden Beanspruchungen in den zulässigen Grenzen bleiben.
Ziel der Erfindung ist es also, ein diesen Förde*·
rungen genügendes Verfahren anzugeben.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden drei
Figuren näher erläutert.
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■ s .
Pig. 1 zeigt schematisch eine bekannte Kraftwerkanlage,
an der das erfindungsgemäße Verfahren angewandt wird.
Fig. 2 zeigt ein Diagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Fig. 3 zeigt ein Diagramm zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens für eine Variante des Verfahrens.
Fig. 1 zeigt eine Kraftwerkanlage mit einem Kessel 1, der am Ausgang ein Arbeitsmedium (Wasserdampf) liefert, dessen
Temperatur und Durchsatz mit schematisch durch ein Einlaßventil 2 für den Brennstoff 3 und ein Einlaßventil 4 für die Dampfzufuhr zu einer Turbine 5 dargestellten Mitteln verändert werden
können.
Mit 6 wird das erste Schaufelrad der Turbine
sehematisch angedeutet. Es sind die Scheiben dieses Schaufelrads,
die die größten Beanspruchungen erfahren. Die Turbine läuft mit
einer Umdrehungsgeschwindigkeit von N U/Min und gibt eine Leistung
W ab.
In Fig. 2 wird die Zeit t als Abszisse und die jeweilige Beanspruchung als Ordinate eingetragen.
Zu einem gegebenen Zeitpunkt to gibt der Punkt Ao
die augenblickliche Belastung der Scheibe des Schaufelrads 6 und der Punkt Bo die höchstzulässige Beanspruchung an diesem selben
Punkt zum selben Zeitpunkt wieder.
Obwohl die Beanspruchung der Scheibe nicht direkt gemessen werden kann, können die Werte der Ordinaten Ao und Bo
errechnet werden. Hierzu werden Drücke und Temperaturen vor der Turbine und der Druck hinter dem Rad 6 gemessen. Von diesen
Messungen ausgehend können leicht Arbeitsmediumdurchsatz und
die Kennwerte dieses Arbeitsmediums (Druck, Temperatur und Wärme-
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austauschkoeffizient mit dem Metall der Scheibe) bestimmt werden.
Bei Kenntnis der vorgenannten Daten kann die Temperaturverteilung im Rotor berechnet werden und daraus eine
Durchschnittstemperatur abgeleitet werden. Dann kann die thermische
Belastung mit Hilfe von vom Hersteller der Maschine gelieferten Daten berechnet werden.
Der auf den Zeitpunkt to folgende Zeitraum bis zum Zeitpunkt to + T, wobei T in der Größenordnung der Zeitkonstante
der Anlage liegb (beispielsweise IO Minuten), ist in
η gleiche Intervalle 2*t von beispielsweise etwa 10 Sekunden
unterteilt; für jedes Intervall to + k*£ t werden die wahrscheinlichen
künftigen Beanspruchungen Ak und Bk bestimmt. Dadurch wird für jeden nach to liegenden Zeitpunkt der Abstand Bk - Ak
zwischen der höchstzulässigen Beanspruchung Bk und der tatsächlich einwirkenden Beanspruchung Ak bekannt. Besondere Beachtung
schenkt man dabei dem Abstand zwischen der höchstzulässigen Beanspruchung
Bn zum Zeitpunkt T = To + η ^t und der tatsächlichen
Beanspruchung zu diesem Zeitpunkt.
Die Bestimmung der zukünftigen (tatsächlich einwirkenden und höchstzulässigen) Beanspruchungen erfolgt, indem
bei jedem Rechnungsschritt angenommen wird, daß die Eingangsparameter (Temperatur, Druck und Arbeitsmedxumdurchsatz am Einlaß)
ihre in der Vergangenheit, d.h. vor to festgestellte Entwicklung weiterführen. Selbstverständlich muß dabei die während
des Zeitraums T erfolgende und auf eine Betriebsänderung zurückzuführende Entwicklung berücksichtigt werden.
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Vorzugsweise ist das im Steuerungsverfahren genutzte Signal proportional zu
wo Bn die zum Zeitpunkt to + T höchstzulässige Beanspruchung, to der UrsprungsZeitpunkt und T gleich oder in etwa gleich der
Zeitkonstanten der Anlage ist. An ist die für den Zeitpunkt to + T geschätzte Beanspruchung und i ist gleich +1 oder -1,
je nachdem, ob die Anlage sich in einer Erwärm- oder Abkühlphase befindet.
Die Kenntnis des Signals K wird folgendermaßen durch die Bedienungsperson zum Zeitpunkt to benutzt :
1) In der Erwärmungsphase der Anlage (Einschalten oder Erhöhen der gelieferten Leistung) zeigt ein positiver Wert K der Bedienungsperson
an, daß sie über eine Sicherheitsmarge verfügt, die es ihr gestattet, den Brennstoffdurchsatz und/oder den Dampfeinlaß
zu erhöhen. Bei K gleich Null weiß die Bedienungsperson dagegen, daß sie über keine Sicherheitsmarge mehr verfügt und
daß die Leistung der Maschine nicht mehr erhöht werden darf. Schließlich kann theoretisch K negativ werden. Dann besteht für
den Zeitpunkt to + T die Gefahr einer Beschädigung der Anlage. Dieser Fall ergibt sich in der Praxis nicht, wenn die Bedienungsperson
vom Einschalten der Anlage an das erfindungsgemäße Steuerungsverfahren anwendet, sofern der Dampferzeuger nicht versehentlich
in eine Übergangsphase geraten ist.
2) In der Abkühlphase der Anlage (Leistungsminderung) zeigt ein positiver Wert von K der Bedienungsperson an, daß sie über eine
Sicherheitsmarge verfügt, die es ihr gestattet, die Leistungsminderung
zu beschleunigen und den Dampfeinlaß und die Erwärmung
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.Λ
des Kessels zu verringern. Bei K gleich Null ist die Leistungsabnahme richtig und bei negativem K muß die Bedienungsperson
die Leistungsabnahme und/oder den Temperaturdbfall verlangsamen, jedoch dürfte dieser Fall wie der analoge Fall in der Erwärmungsphase nicht auftreten.
Zur Gewährleistung einer guten Steuerung der Anlage wird das Signal periodisch erarbeitet, beispielsweise 3
bis 4 mal in regelmäßigen Abständen während einer Dauer T, die gleich der Zeitkonstante der Anlage ist.
Entsprechend den durch die Bedienungsperson hervorgerufenen
Änderungen in der Steuerung der Anlage können die Kurven A(t) und B(t) zunächst konvergieren und dann divergieren.
In Fig. 3 wird ein Beispiel hierfür gegeben.
Die tatsachliche Belastung wächst bis Am und nimmt
dann ab. Die höchstzulässige Belastung nimmt bis Bm ab und wächst dann wieder an. Für die Bedienungsperson ist die Kenntnis des
Zeitpunkts Tm für den Mindestabstand Bm-Am und des Werts dieses Abstands interessant.
Liegt dieser Zeitpunkt in der Nähe von to, so kann kaum eine wirksame Schutzmaßnahme getroffen werden. Liegt er dagegen
nahe dem Ende der Periode T oder gar danach, kann entsprechend gegengesteuert werden.
Das Signal K kann in einer automatischen Steuervorrichtung einer Energieerzeugungsanlage benutzt werden.
Die mögliche Amplitude der in der Erhitzungsphase bewirkten Änderungen der Stellgröße ist eine steigende Funktion
(beispielsweise direkt proportional) des Signals K und eine abnehmende Funktion (beispielsweise umgekehrt proportional) des
weiter oben definierten Zeitraums to bis Tm.
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In der Abkühlphase ist die Wirkungsrichtung umgekehrt.
Außerdem hat die Bedienungsperson die Möglichkeit, die zukünftige, aufgrund der vergangenen Entwicklung berechnete
Entwicklung durch eine zukünftige Entwicklung zu ersetzen, die die Bedienungsperson durch Einwirken auf die Anlage erreichen
will. Die Entwicklung der Parameter während der Dauer to bis
to + T wird unter Berücksichtigung der von der Bedienungsperson
gelieferten Informationen und der tatsächlichen bekannten Daten erarbeitet. Die tatsächliche Entwicklung der Parameter hat dabei
eine Zeitkonstante von mehr als 30 Sekunden.
χ χ
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L e e r s e ι t e
Claims (1)
- PO ΙΟ 725 DALSTHOM-ATLÄNTIQUE S.A.38, avenue Kleber
75784 PARIS CEDEX 16, FrankreichPATENTANSPRÜCHEUJ- Verfahren zur Steuerung eines mindestens aus einem Dampferzeuger und einer Turbine bestehenden Kraftwerks, ä a du r c h gekennzeichnet, daß die durch den Dampferzeuger freigesetzte Wärmemenge durch ein Signal gesteuert wird, das den Abstand zwischen der zum Zeitpunkt to + T auf das thermisch am meisten beanspruchte Teil der Turbine einwirkenden Belastung und der höchstzulässigen Belastung auf dieses selbe Teil zum selben Zeitpunkt wiedergibt, wobei to der Ursprungszeitpunkt und T ein in der Größenordnung der zeitkonstante der Energieerzeugungsanlage liegender Zeitraum ist.2"— Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e η η ζ e i c h η e t, daß das Signal proportional zurGroße _ ft ist,Ki » "^a-: J. ·,wobei Bn die höchstzulässige Beanspruchung des Teils zum Zeitpunkt to + T ist und T in etwa die Zeitkonstante der Anlage darstellt, wobei An die für das Teil für den Zeitpunkt to + T vorherzusehende Belastung ist und O gleich +1 ist, wenn das Teil sich in einer Erwärmungsphase befindet, und gleich -1, wenn das Teil sich in einer Abkühlphase befindet.809832/0966 ,/.3 - Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschätzung der Beanspruchungen für den Zeitpunkt to + T dadurch erfolgt, daß angenommen wird, daß die Entwicklung der die thermische Beanspruchung (Temperatur, Druck und Dampfdurchsatz) erzeugenden Parameter zu jedem der nach to liegenden Zeitpunkte gleich ihrer Entwicklung in den jeweils vorhergehenden Zeitpunkten ist.4 - Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Erwärmungsphase des überwachten Teils die Erhitzung des Kessels und/ oder der Dampfeinlaß vergrößert wird, wenn das signal K positiv ist, und in der Abkühlphase die Erhitzung des Kessels und/oder der Dampfdurchsatz reduziert werden, wenn das Signal K positiv ist.5 - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Signal in einer automatischen Steuervorrichtung der Anlage verwertet wird, wobei die Amplitude der in der Erwärmungsphase bewirkten Änderungen der Stellgröße eine wachsende Funktion des Signals K ist.6 - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Amplitude der in Erwärmungsphase bewirkten Änderungen der Stellgröße eine abnehmende Funktion der Zeitdauer zwischen dem Ursprungszeitpunkt to und dem Zeitpunkt to + Tm ist, bei dem der Abstand zwischen höchstzulässiger Belastung des Teils der Turbine und der tatsächlich auf dieses Teil einwirkenden Belastung einen minimalen Wert annimmt.809832/0966
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