DE2535654C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist bereits aus der DE-OS 19 48 913
bekannt.
Zur Regelung der Reaktorleistung wird gemäß dieser Druckschrift
eine Gruppe von Steuerstäben verwendet, die im
wesentlichen über die gesamte axiale Länge des Reaktorkerns
reichen. Mit diesen Steuerstäben werden die relativ kurzfristigen
Regelvorgänge durchgeführt. Für langfristige
Regelungen, insbesondere hinsichtlich der Einflüsse aufgrund
von Spaltproduktvergiftungen (Xenon) erfolgt eine Regelung
mittels Borsäurekonzentrationsänderungen im Kühlmittel.
Diese letztgenannte Regelung ist aber insofern unzureichend,
als sie im wesentlichen nur zur Kompensation solcher
Reaktivitätsveränderungen dienen kann, die über die ganze
axiale Kernlänge gleichmäßig erfolgen. Dabei handelt es sich
im wesentlichen um Abbrandkompensationen. Dadurch, daß die
Steuerstäbe zeitweise nur zu einem Teil in den Kern eingefahren
sind, entstehen aber auch mittelfristig axiale Ungleichheiten,
die wiederum zu einer ungleichmäßigen axialen
Verteilung der Xenonvergiftung führen, was wiederum zu unerwünschten
axialen Leistungsunterschieden, insbesondere zu
unerwünschten örtlichen Leistungsspitzen, z. B. in der
oberen Kernhälfte, führt. Beim Stand der Technik wird zur
Beseitigung dieser Leistungsspitzen eine weitere Gruppe von
Steuerstäben vorgesehen, die nur auf einer Teillänge mit
Absorbermaterial belegt sind und die dazu dienen, aufgrund
von Innenmessungen des Neutronenflusses im Reaktorkern die
Leistungsverteilung über die Kernlänge zu verbessern.
Schließlich ist noch eine dritte Gruppe von Steuerstäben
vorhanden, die eine verringerte Absorptionsfähigkeit besitzen,
aber über die gesamte Kernlänge sich erstrecken. Mit
diesen Stäben wird die Reaktivitätsänderung infolge Xenonvergiftung
ausgeglichen, die bisher durch Änderung der Borsäurekonzentration
erreicht wurde, so daß die Borsäurekonzentration
nunmehr nur noch zur Nachregelung des Abbrandes
benutzt werden muß. Diese letztgenannten Steuerstäbe
werden gemäß dem Stand der Technik auch in voneinander getrennten
Regelbaugruppen aufgeteilt, wobei jede Gruppe einen
bestimmten Regelbereich übernimmt. Dadurch wird die Regelgenauigkeit
erhöht.
Aus der Druckschrift geht jedoch nicht hervor, wie bei
Leistungsänderungen im einzelnen erreicht wird, daß die
Leistungsverteilung über den Kern verbessert werden kann,
insbesondere, daß die Leistungsverteilung stabil bleibt und Leistungsspitzen, die die Reaktornennleistung
insgesamt begrenzen, möglichst weitgehend vermieden
werden.
Aus der IEEE Transactions on Nuclear Science
NS-17 (1970), S.572-580 ist es bereits bekannt, die
Leistung an je einer Stelle der oberen und der
unteren Hälfte des Reaktorkerns zu messen, aus den
gemessenen Werten die Differenz und die Summe
zu bilden und bei Überschreiten eines vorgegebenen
Grenzwertes durch die Differenz die Teillängenstäbe
zur Verbesserung der axialen Leistungsverteilung
einzusetzen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art anzugeben,
welches die betrieblich stabilste axiale Leistungsverteilung
gewährleistet und welches dabei auch bei Lastfolgebetrieb
axiale Leistungsspitzen vermeidet.
Gelöst wird die Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1
enthaltenen Merkmale.
Auf diese Weise wird in verhältnismäßig einfacher Weise und
mit geringem gerätetechnischen Aufwand auch bei auftretenden
Leistungsänderungen eine ausreichend stabile und gleichmäßige
axiale Leistungsverteilung erreicht, bei der die maximal zulässige Leistungsabgabe
des Reaktorkerns verringernde örtliche Leistungsspitzen
entlang der Kernachse möglichst auch dann klein
bleiben, wenn durch mittels der Steuerstäbe vorgenommene
Leistungsänderungen (z. B. zur Anpassung an geänderten Netzbedarf),
Störungen der axialen Leistungsverteilung auftreten.
In den Unteransprüchen finden sich weitere Ausgestaltungen
der erfindungsgemäßen Verfahrensweise.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der Erfindung ergeben sich aus der beiliegenden Darstellung
eines Ausführungsbeispiels sowie aus der folgenden Beschreibung.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Atomreaktors;
Fig. 2 eine Draufsicht auf einen Reaktorkern zur Darstellung
der Anordnung der Brennelemente und der
Steuerstäbe, die volle Länge (FL) und die Teillänge
(PL) aufweisen;
Fig. 3A, 3B, 3C, 3D und 3E
grafische Darstellungen von wichtigen Parametern,
die die axiale Leistungsverteilung beeinflussen,
wobei beispielhafte Kurven für normale Bezugsleistungsverteilungen
und Abweichungen von dieser
normalen Leistungsverteilung dargestellt sind, die
durch Steuerstabeinführung, Leistungspegelveränderung,
Aufbrauchvergangenheit und
Xenonverteilung verursacht werden;
Fig. 4A bzw. 4B
grafische Darstellungen der Xenon-Konzentrationsveränderungen
(Fig. 4A), die vorgegebenen Leistungsveränderungen
(Fig. 4B) entsprechen;
Fig. 5 eine grafische Darstellung der axialen Leistungsverteilung,
die einer gegebenen Xenonverteilung
und einer gegebenen Steuerstabeinführung entsprechen;
Fig. 6 eine grafische Illustration des typischen Verhaltens
der axialen Verschiebung für verschiedene
Brennstoffzyklen;
Fig. 7A bzw. 7B
einen Vergleich der relativen axialen Leistungsverteilung
bei voller Leistung und bei 50% Leistung
bei Beginn (Fig. 7A) und beim Ende (Fig. 7B) der
Lebensdauer ohne Verwendung von Stäben mit Teillänge;
Fig. 8A bzw. 8B
grafische Illustrationen der typischen Steuerstabeinführungen
und der entsprechenden Leistungsverteilung
während des Betriebes bei Anwendung von
Steuerstäben mit Teillänge bei 50%iger Leistung
(Fig. 8A) und voller Leistung (Fig. 8B);
Fig. 9 ein grafisches Beispiel einer Leistungseinschnürungsverteilung;
Fig. 10 eine grafische Darstellung der Einführungsgrenzen
für die Steuerungsstäbe mit Teillänge;
Fig. 11 ein grafisches Beispiel des Einführungsziels für
die Steuerstäbe von voller Länge bei Aufrechterhaltung
einer Drehreservenfähigkeit; und
Fig. 12A und 12B
grafische Darstellungen eines Operationsbereichs
für die zulässige axiale Verschiebung (Fig. 12A)
und der entsprechende Neutronenfluß-Differenzbereich
(Fig. 12B).
Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines typischen Druckwasserreaktors,
der das erfindungsgemäße Verfahren anwenden
kann, um Betriebsschwierigkeiten zu vermeiden. Der Reaktor der
Fig. 1 umfaßt ein Gefäß 10, das einen Druckbehälter bildet,
wenn es durch seine Kopfanordnung 12 verschlossen wird. Das Gefäß
besitzt einen Einlaß 16 und einen Auslaß 14 für Kühlmitteldurchfluß,
wobei Einlaß und Auslaß durch die zylindrischen
Wände des Gefäßes 10 einstückig mit diesen hindurchgeführt
sind. Das Gefäß 10 enthält in bekannter Weise einen nuklearen
Kern 18 der eingangs beschriebenen Art, der noch genauer in
Fig. 2 dargestellt ist und im wesentlichen aus einer Vielzahl
von ummantelten nuklearen Brennstoffelementen 20 bestehen,
die beträchtliche Wärmemengen erzeugen, abhängig hauptsächlich
von der Position der bereits beschriebenen Steuerstäbe von
Teillänge 22 und voller Länge 24. Die von dem Reaktorkern 18 erzeugte
Wärme wird von dem Kühlmittel, das durch den
Einlaß 16 eintritt und durch den Auslaß 14 austritt, von dem
Reaktorkern wegtransportiert. Gewöhnlich wird das durch den
Auslaß 14 austretende Kühlmittel durch eine Auslaßleitung
26 zu einem Wärmeaustauscher-Dampfgeneratorsystem 28 geleitet,
indem das erhitzte Kühlmittel durch Röhren hindurchgeführt
wird, die in Wärmeaustausch-Beziehung mit Wasser stehen, das
zur Erzeugung von Dampf verwendet wird. Der vom Generator erzeugte
Dampf wird gewöhnlich verwendet, um eine Turbine zur Erzeugung
von Elektrizität zu treiben. Das Kühlmittel
gelangt dann von dem Dampfgenerator 28 durch eine Kühlmittelzweigleitung
30 zum Einlaß 16. Auf diese Weise wird ein geschlossener
Primärdampferzeugungskreislauf geschaffen, wobei
die Kühlmittelrohre das Gefäß 10 mit dem Dampfgenerator
28 verbinden. Das in Fig. 1 dargestellte Gefäß kann drei derartige
geschlossene Kreisläufe aufnehmen,
doch sei darauf hingewiesen, daß diese Anzahl
von Kraftwerk zu Kraftwerk schwankt. Gewöhnlich werden
zwei, drei oder vier Kreisläufe verwendet.
Bei der Produktion von thermischer Energie innerhalb des Reaktorkerns
gibt es die folgenden, die axiale Leistungsverteilung beeinflussenden
wichtigen Parameter:
Die Tiefe der Steuerstabeinführung von sowohl den Steuerstäben voller Länge als auch den Steuerstäben von Teillänge; die Aufbrauchvergangenheit des Reaktorkerns; der Leistungspegel des Reaktors und die Xenonverteilung. Die Fig. 3A, 3B, 3C, 3D und 3E zeigen die Abhängigkeit der Leistungsverteilung von jedem dieser Parameter.
Die Tiefe der Steuerstabeinführung von sowohl den Steuerstäben voller Länge als auch den Steuerstäben von Teillänge; die Aufbrauchvergangenheit des Reaktorkerns; der Leistungspegel des Reaktors und die Xenonverteilung. Die Fig. 3A, 3B, 3C, 3D und 3E zeigen die Abhängigkeit der Leistungsverteilung von jedem dieser Parameter.
Fig. 3A zeigt die axiale Leistungsverteilung in einem nuklearen
Kern bei voller Leistung, wenn alle Steuerstäbe entfernt sind;
Fig. 3B zeigt die axiale Leistungsverteilung, wenn die Steuerstäbe
bis zu ihrer Grenze eingeführt sind;
Fig. 3C zeigt die axiale Leistungsverteilung bis zu einem
20%igen Leistungspegel;
Fig. 3D zeigt die axiale Leistungsverteilung kurz bevor der
Brennstoff aufgebraucht ist; und
Fig. 3E zeigt die axiale Leistungsverteilung in einem Reaktorkern,
bei dem alle Stäbe entfernt wurden, wenn die Xenonanwesenheit
ein Gleichgewichtsstadium erreicht hat, d. h. nach
ungefähr 6 Stunden mit konstantem Leistungsbetrieb.
Die Erzeugung von Xenon innerhalb des Reaktorkerns hängt ab von
der vorhergehenden Leistungsverteilung innerhalb des Reaktorkerns
und ist daher zu jeder Zeit ein Ergebnis der Betriebsvergangenheit
von zumindest den letzten 20 Stunden. Um daher die
Xenonverteilung zu erhalten, ist eine genaue Rückverfolgung der
Leistungsvergangenheit notwendig. Ein Beispiel für die Änderung
der Xenonverteilung während einer beispielhaften Leistungsänderung
ist in den Fig. 4A und 4B dargestellt. Aus der grafischen
Darstellung ist zu erkennen, daß sich die Xenonkonzentration
exponentiell in einer Richtung verändert, die umgekehrt ist zur
Richtung der entsprechenden Leistungsveränderung. Aufgrund des
exponentiellen Abfalls der Xenonkonzentration ist der sich ergebende
Neutronen-Absorptionseffekt kumulativ abhängig von der
Gesamtbetriebsgeschichte des Reaktors.
Fig. 5 illustriert beispielhaft eine axiale Leistungsverteilung
und die entsprechende Xenonverteilung für die angedeutete
Steuerstabeinführung und für eine gegebene Reaktorkernleistungsvergangenheit.
Xenon und Steuerstabeinführung sind proportional
zu ihrer Neutronenabsorption aufgetragen. Aus der grafischen Darstellung
der Fig. 5 wird deutlich, daß die Neutronen-Absorptionsfähigkeit
der Steuerstabgruppe ungefähr ein Viertel der Neutronen-
Absorptionsfähigkeit des im Kern vorhandenen Xenons ist.
Dies bedeutet, daß dann, wenn erst einmal die Xenonverteilung
zerstört ist, d. h. abfallend verläuft, wie in dem oberen Reaktorkernabschnitt
(Fig. 5) gezeigt ist, was normalerweise als
Ergebnis einer früheren abfallenden Leistungsverteilung auftritt,
die Stäbe mit Teillänge nicht immer ausreichen, um die
gewünschte Leistungsverteilung zu erhalten. Um daher einen möglichst
niedrigen Leistungsspitzenfaktor zu erhalten, der die
niedrigste lineare Leistungsdichte darstellt und damit Leistungserschwerungen
zu vermeiden, sollte die Leistungsverteilung
so symmetrisch wie möglich während des Betriebs des Kraftwerks
gehalten werden, auch wenn Laständerungen auftreten.
Wie bereits erwähnt wurde, ist die axiale Verschiebung ein
nützlicher Parameter zur Messung der axialen Leistungsverteilung
innerhalb des Reaktorkerns. Wenn der Reaktorkern erfindungsgemäß
so betrieben wird, daß die axiale Verschiebung auf
einem konstanten Wert gehalten wird, bleibt die Leistungserzeugung
stets im Gleichgewicht zwischen den oberen und unteren
Teilen des Reaktorkerns, was zu einer symmetrischen axialen
Xenonverteilung führt. Dies beseitigt das Auftreten von abgeschrägten
Xenonverteilungen mit einer zweiten harmonischen Komponente,
die zu einer Schräglage auch der Leistungsverteilung mit
seinem relativ langsamen Verschwinden führt.
Reaktoren der in Fig. 1 dargestellten Art umfassen im allgemeinen
zwei außerhalb des Kerns angeordnete Kernabschnittsdetektoren
32, die um die Peripherie des Reaktorgefäßes 10 herum angeordnet
sind, in Ausrichtung zu der axialen Länge des Reaktorkerns 18,
wodurch eine vollständige Information über die axiale Veschiebung
erhalten wird. Die Detektoren geben die Durchflußdifferenz,
Delta I, die definiert ist als:
Delta I = P T -P B
Die Entsprechung zwischen der axialen Verschiebung und der
Durchflußdifferenz kann ausgedrückt werden als:
Axiale Verschiebung = Delta I/P,
wobei P die relative Leistung des Reaktors bezeichnet.
Axiale Verschiebung = Delta I/P,
wobei P die relative Leistung des Reaktors bezeichnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert, daß die axiale Verschiebung
auf einem konstanten, vorbestimmten Zielwert oder
alternativ innerhalb eines schmalen Bandes um diesen Zielwert
herum gehalten wird. Vorzugsweise wird der Zielwert der axialen
Verschiebung bei voller Leistung, Xenon-Gleichgewicht und mit
allen Steuerstäben außerhalb des Brennstoffbereichs des Reaktorkerns
gemessen. Dies stellt die stabilste axiale Verteilung dar,
und die meisten Flußoszillationen, wenn überhaupt welche vorhanden
sind, bewegen sich um diese Verteilung herum.
Der Zielwert der axialen Verschiebung verändert sich langsam
als Funktion des Brennstoffaufbrauchs. Fig. 6 zeigt Veränderungen
in der axialen Verschiebung für verschiedene Brennstoffzyklen.
Es ist daher wünschenswert, den Zielwert der axialen
Verschiebung in regelmäßigen Zeitabständen erneut zu messen, um
den Brennstoffaufbrauch mit zu berücksichtigen. Vorzugsweise
wird dies dadurch erreicht, daß der Zielwert der axialen Verschiebung
für jeden äquivalenten Voll-Leistungsmonat auf neuesten
Stand gebracht wird, indem die axiale Verschiebung bei
voller Leistung mit Xenon-Gleichgewicht gemessen wird, wobei
alle Steuerstäbe aus dem Reaktionsbereich des Reaktorkerns entfernt
sind. Dieses Verfahren, durch Messung den Zielwert auf
den neuesten Stand zu bringen, stellt sicher, daß die axiale
Leistungsverteilung im stabilsten Zustand während der Lastfolgeoperationen
gehalten wird. Wiederum wird dies Verfahren
ergänzt durch Verwendung der Ausgänge der außerhalb des Kerns
angebrachten Detektoren, um den Wert der axialen Verschiebung
zu berechnen.
Beim erfindungsgemäßen Betriebsverfahren werden
Stäbe mit Teillänge für die
Steuerung der axialen Leistungsverteilung verwendet. Um sicherzustellen,
daß die Reaktivitätsreserve erhalten bleibt, das ist die
Differenz zwischen der vollen Nennleistung und der gerade entstehenden
Leistung, auf die im Falle einer plötzlichen großen Leistungsanforderung
gezählt werden kann, sollten die Stäbe voller
Länge in diesem Betriebsverfahren viel tiefer eingeschoben sein
als es erforderlich ist, ohne die Verwendung von Stäben mit
Teillänge. Diese tiefe Einführung der Stäbe voller Länge macht
die axiale Verschiebung stark negativ und führt zu einer
geneigten Xenonverteilung. Eine ausgeglichene Leistungsverteilung
wird erhalten, indem die Stäbe mit Teillänge in den Boden
des Reaktorkerns eingeführt werden, wie in Fig. 8A gezeigt. Beim
Zurückkehren zu voller Leistung werden die Stäbe voller Länge
aus dem Reaktorkern entfernt, um einen Reaktivitätsanstieg zu
erhalten, dann werden die Stäbe mit Teillänge zum Zentrum des
Reaktorkerns bewegt, um die axiale Verschiebung auf ihrem ursprünglichen
Wert zu halten, wie aus den grafischen Darstellungen
der Fig. 8B bzw. 8A sich ergibt, die für volle Leistung und
50%iger Leistung Gültigkeit haben. Diese zwei Leistungsverteilungen
besitzen die gleiche axiale Verschiebung. Der Hauptunterschied
zwischen den zwei Verteilungen besteht in der dritten
Harmonischen der Xenonverteilung, die jedoch ohne schädliche
Effekte schnell vergeht.
Somit werden in diesem Betriebsverfahren die Stäbe voller Länge für
die Reaktivitätssteuerung verwendet, die mit der Leistungsveränderung
verbunden ist, und die Stäbe mit Teillänge zur Steuerung
der axialen Verschiebung. Die Reaktivitätsänderung aufgrund des
Xenonaufbaus oder -verlustes wird durch das Borsystem gesteuert.
Beim Betrieb mit Stäben von Teillänge wird die Einführung der
Stäbe voller Länge gesucht, um ausreichende Reaktivität zu ermöglichen,
um auf volle Leistung zurückzukehren, wenn diese
Stäbe von dem Reaktorkernbereich zurückgezogen werden, wobei
die Stäbe mit Teillänge zum Zentrum des Reaktorkerns bewegt
werden. Es sei bemerkt, daß die Einführung der Stäbe voller Länge
sich beinahe linear als Funktion der Leistung ändert und auf
einem gegebenen Einführungspegel verharrt, wenn der gewünschte
Leistungspegel erreicht ist. Dies liegt hauptsächlich daran, daß
die Xenonverteilung und der gesamte Stabwert während des Teilleistungsbetriebs
genau ausgewogen sind.
Betrieb mit konstanter axialer Verschiebung bei Verwendung von
Stäben mit Teillänge liefert niedrige Spitzen und stabile Leistungsverteilung
während des gesamten Lastfolgebetriebs mit der
Möglichkeit der Reaktion auf irgendwelche plötzlichen gewünschten
Leistungsanforderungen.
Während des Betriebs mit konstanter Axialverschiebung bei voller
Leistung werden die Stäbe mit Teillänge normalerweise um
das Zentrum des Reaktorkerns gehalten, während bei Teilleistung
die Stäbe mit Teillänge im allgemeinen um den Boden des Reaktorkerns
herum angeordnet sind. Eine tiefere Einführung der
Stäbe mit Teillänge entspricht niedrigeren Leistungspegeln des
Reaktors. In dieser Hinsicht stellen die Stäbe mit Teillänge
ein sehr flexibles Werkzeug für die Steuerung der axialen Leistungsverteilung
dar. Jedoch ist einige Vorsicht bei ihrer Verwendung
notwendig. Der Hauptnachteil der Stäbe mit Teillänge
liegt darin, daß die Einführung der Stäbe voller Länge mit
den Stäben mit Teillänge am Boden des Reaktorkerns zusammenfallen
und manchmal die axiale Leistungsverteilung "einschnüren".
Diese Verteilung besitzt eine kleine axiale Verschiebung, aber
eine hohe Leistungsspitze um die Stelle des Zentralkerns herum,
wie in Fig. 9 dargestellt ist. Die außerhalb des Reaktorkerns
angeordneten Abschnittsdetektoren sind nicht in der Lage,
zwischen einer normalen Leistungsverteilung und einer eingeschnürten
Leistungsverteilung zu unterscheiden. Eine eingeschnürte
Leistungsverteilung kann während Teilleistungsbetriebs
meist zulässig sein, da die Leistungsspitze im allgemeinen unterhalb
der zulässigen Leistungsgrenzen liegt, jedoch ist sie
während Voll-Leistungsbetrieb nicht zulässig, da die Größe der
Leistungsspitze, wenn sie nicht vermindert wird, zu einer Leistungserschwerung
führt. Entsprechend dem Betriebsverfahren dieser
Erfindung wird eine tiefe Einführung der Stäbe mit Teillänge
nur während Teilleistungsbetrieb erforderlich. Daher ist es
zweckmäßig, eine tiefe Einführung der Stäbe mit Teillänge während
des Betriebs mit voller Leistung zu unterdrücken, um zu
verhindern, daß sich möglicherweise eine eingeschnürte Leistungsverteilung
ergibt. Fig. 10 zeigt, daß die Einführung der Stäbe
mit Teillänge bei voller Leistung auf ungefähr 70% begrenzt
werden sollte. Die zulässige Einführung steigt linear auf ungefähr
90% an, wenn die Leistung auf 50% vermindert wird. Jede
Einführung der Stäbe von Teillänge über 90% hinaus vermindert
die Wirkung der Stäbe mit Teillänge wegen der kleinen Leistungsmenge
im extremen unteren Bereich des Reaktorkerns.
Die Einführung der Stäbe voller Länge während des Betriebes
mit Stäben von Teillänge soll einem Reaktor eine Drehreservenfähigkeit
geben, wobei simultane Bewegung der Stäbe mit Teillänge
für eine konstante Axialverschiebungssteuerung angenommen
ist. Die erforderliche Einführung der Stäbe voller Länge ist
eine Funktion der Reaktorleistung, vorausgesetzt, daß eine
Steuerung der axialen Verschiebung erreicht wird. Fig. 11 zeigt
einen typischen Verlauf der Einführung von Stäben voller Länge
zur Aufrechterhaltung einer Drehreservenkapazität. Diese Einführungskurve
wird normalerweise als Soll-Einführungskurve für
Stäbe voller Länge bezeichnet und stellt eine Funktion des
Kraftwerk-Leistungsdefekts dar, das ist die Reaktivitätsdifferenz,
die mit einer Leistungsveränderung verbunden ist. Bei der
Ausführung des Betriebsverfahrens gemäß der Erfindung
müssen die Reaktorbedienungspersonen die Einführung der Stäbe
voller Länge möglichst längs dieser Kurve vornehmen.
Abweichungen von diesen Sollwerten führen zu einer Verschlechterung
des Kraftwerk-Wirkungsgrades. Wenn z. B. die Stäbe von
voller Länge oberhalb der Soll-Linie gehalten werden, wird die
Drehreservenkapazität begrenzt. Bei nicht ausreichender Einführung
der Stäbe voller Länge reicht die mit der Stabherausziehung
voller Länge verbundene Reaktivität nicht aus, den Reaktor auf
volle Leistung zu bringen. Zusätzliche Verdünnung wird damit
innerhalb des Borsystems erforderlich, um die gewünschte Leistungsgrenze
zu erhalten. Jedoch ist diese Begrenzung nicht sicherheitsbezogen.
Als anderes Beispiel sei darauf verwiesen, daß
dann, wenn die Stäbe voller Länge unterhalb der Soll-Linie gehalten
werden, der Reaktor beim Wiedererlangen der vollen Leistung
mit einer relativ tiefen Stabeinführung kritisch wird.
Dies macht es erforderlich, die Stäbe mit Teillänge zum Boden
des Reaktorkerns zu bewegen, um eine Steuerung für konstante
axiale Verschiebung zu erhalten. Wie schon erläutert wurde, ist
die Einführung von Stäben mit Teillänge während voller Leistung
auf 70% begrenzt, um eine Leistungseinschnürung in der Verteilung
zu vermeiden. Infolgedessen neigt die Leistungsverteilung
dazu, sich zum Boden des Reaktorkerns hin zu verschieben, was zu
einem hohen Spitzenfaktor führen könnte. Dies wird durch die
Messung der axialen Verschiebung außerhalb des Kerns erfaßt und
wird eine Leistungsminderung notwendig machen. Lastfolgebetrieb
mit der besten konstanten axialen Verschiebung wird nur dann
erreicht, wenn:
- (1) der Wert der Stäbe mit Teillänge, berechnet auf Basis der Stäbe von voller Länge, gleich oder etwas größer ist als der Wert der Stäbe mit voller Länge; und
- (2) das Borsystem eine ausreichende Fähigkeit besitzt, die Reaktivitätsveränderung zu kompensieren, die mit dem Xenonaufbau und dem Xenonabsinken verbunden ist. Ein Herausziehen der Stäbe voller Länge bis über die Soll- Linie hinaus ist ein Mittel für diese Bedingung, mit dem Nachteil, daß sich die Drehreservenfähigkeit (spinning reserve capability) vermindert.
Wenn der Wirkungswert der Stäbe mit Teillänge, bezogen auf die
Länge der Stäbe mit voller Länge, kleiner ist als der Wirkungswert
der Stäbe mit voller Länge, wird die axiale Verschiebung
während des Teil-Leistungsbetriebs stark negativ, wobei die Einführung
der Stäbe mit voller Länge gerade so weit aufrechterhalten
wird, daß die Reaktivitätsreserve erhalten bleibt. Unter
diesen Bedingungen erreicht die axiale Verschiebung negative
Werte bis zu minus 30% während des Teil-Lastbetriebes. Somit
wird eine abgeschrägte Leistungsverteilung gebildet, die die gewünschte
Xenonverteilung zerstört. Wenn der Reaktor zu voller
Leistung zurückkehrt, wird eine hohe Spitze am Boden des Reaktorkerns
erzeugt. Dies Problem wird dadurch gelöst, daß die Stäbe
voller Länge so weit herausgezogen werden, daß die axiale Verschiebung
auf einem konstanten Wert bleibt. Jedoch opfert dieser
Betrieb die Reaktivitätsreserve. Die Einführungen der Stäbe
voller Länge dienen zu 60% der Erhaltung der Reaktivitätsreserve
und zu 40% für die Erhaltung konstanter axialer Verschiebung.
Die Differenz hängt mit der Verschlechterung der Reaktivitätsreserve
zusammen.
Das Borsystem muß so ausgeführt werden, daß die Verdünnungsfähigkeit
die Reaktivitätsveränderungen, die mit dem Xenonaufbau
oder mit dem Xenonverlust verbunden sind, ausgeglichen werden.
Die Verdünnungsfähigkeit des Borsystems hängt von der Borkonzentration
innerhalb des Reaktorkerns ab. Je höher die Borkonzentration
ist, desto größer ist die Verdünnungsfähigkeit. Wenn
der Reaktorkern sein Lebensdauerende annähert, sinkt die Borkonzentration
ab, und das Verdünnungsverfahren wird schwieriger.
Die Einführung von Stäben voller Länge wird für die Drehreservenfähigkeit
festgelegt durch die geplante Leistung. Jedoch kann
wegen dieses Mangels an Verdünnungsfähigkeit, die nach Leistungsverminderung
erforderlich ist, um den Xenonaufbau zu kompensieren,
die Reaktorleistung nicht auf dem geplanten Pegel gehalten
werden, sondern unterliegt einer weiteren Verminderung. Ein Herausziehen
der Stäbe voller Länge von der Soll-Linie beseitigt
dies Problem, wiederum jedoch auf Kosten der Drehreservenfähigkeit.
Es sollte bemerkt werden, daß das Herausziehen der Stäbe
voller Länge über die Soll-Linie hinaus immer günstig ist vom
Standpunkt der Steuerung der axialen Verschiebung aus, wodurch
ein Betrieb mit niedrigem Spitzenfaktor sichergestellt wird.
Eine geeignete Planung des Borsystems unter Vorausschau der
Einführung der Konzepte der vorliegenden Erfindung vermeidet
natürlich derartige Schwierigkeiten.
Um die axiale Verschiebung zu jeder Zeit auf einem konstanten
Wert zu halten, ist fortlaufende Aufmerksamkeit des Bedienungspersonals
und entsprechende Handlungsweise, beispielsweise eine
Betätigung der Stäbe mit Teillänge und des Borsystems, notwendig.
Jedoch zeigen experimentelle Ergebnisse, daß doch einige
Flexibilität möglich ist, ohne daß die Symmetrie der axialen
Xenonverteilung zerstört wird. Analytische Ergebnisse zeigen,
daß ein Leerlaufbetrieb von einer Stunde im allgemeinen ein
ziemlich stabiles Verhalten während folgender Last ergibt.
Jedoch sollte Vorsicht angewendet und sichergestellt werden, daß
der Reaktor nicht leerläuft, kurz bevor er auf volle Leistung
zurückkehrt. Wenn dies vor dem Zurückkehren auf volle Leistung
beachtet wird, ist die Verletzung der Steuerung der axialen Verschiebung
während einer Stunde immer noch zulässig.
Der Soll-Wert der axialen Verschiebung, wie er weiter oben für
die Steuerung konstanter axialer Verschiebung definiert wurde,
ist die axiale Verschiebung bei voller Leistung, Xenon-Gleichgewicht
und aus dem Brennstoffbereich des Reaktorkerns herausgezogenen
Steuerstäben. Im tatsächlichen Betrieb ist es notwendig,
für ausreichende Steuerungsflexibilität gewisse Zugeständnisse
zu machen. Experimentelle Untersuchungen wurden
durchgeführt, um festzustellen, welche Abweichungen vom Soll-
Wert der axialen Verschiebung zulässig sind, ohne daß die Vorteile
der Steuerung konstanter axialer Verschiebung verlorengehen.
Basierend auf bisherigen Reaktor-Betriebserfahrungen ist eine
größere Abweichung der axialen Verschiebung bei niedrigeren
Leistungspegeln zulässig als es bei höheren Leistungspegeln
der Fall ist, und zwar vom Standpunkt eines möglichst kleinen
axialen Spitzenfaktors F z bei voller Leistung. Indem man aus
der gemessenen Durchflußdifferenz Vorteile zieht, kann ein zulässiges
Band axialer Verschiebung definiert werden als konstantes
Δ-I-Band. Entsprechend ist die zulässige Abweichung
der axialen Verschiebung umgekehrt proportional zum Leistungspegel.
Fig. 12A zeigt das Band der axialen Verschiebung als
Funktion des Brennstoffaufbrandes entsprechend einem konstanten
Δ-I-Band, wie es in Fig. 12B (plus oder minus 5% um einen
Wert, der dem Soll-Wert der axialen Verschiebung entspricht)
dargestellt ist. Aus Gründen der Erläuterung ist dabei angenommen,
daß die axiale Soll-Verschiebung zu Beginn der Lebensdauer
minus 10% beträgt, während sie zum Ende der Lebensdauer
0% beträgt.
Es wurden experimentelle Berechnungen durchgeführt, und die Ergebnisse
zeigten, daß eine Steuerung von konstanter axialer
Verschiebung recht annehmbar ist, selbst wenn der Kern an den
Grenzen des Δ-I-Bandes betrieben wird, und daß somit eine günstige
Leistungsverteilung garantiert wird, wenn der Reaktor auf
volle Leistung zurückkehrt.
Im tatsächlichen Betrieb ist es sehr unwahrscheinlich, daß der
Reaktor an diesen extremen axialen Verschiebungen sechs Stunden
lang arbeitet, was eine der Kontrollkriterien der Rechnung war.
Das Δ-I-Band wird so verwendet, daß immer dann, wenn Δ-I aus
dem Band herausläuft, das Bedienungspersonal angewiesen ist,
eine entsprechende korrigierende Steuerung vorzunehmem, damit
die axiale Verschiebung zum Soll-Wert zurückkehrt. Daher wird
die Reaktor-Leistungsfähigkeit auch dann noch aufrechterhalten,
wenn der Reaktor an der extremen Abweichung der axialen Verschiebung
bis zu sechs Stunden lang betrieben wird.
Der Betrieb mit Steuerstäben von Teillänge besitzt gewisse Vorteile
gegenüber dem Betrieb ohne Steuerstäbe mit Teillänge,
wie z. B. die Fähigkeit, eine schnelle Veränderung im Leistungspegel
zu ermöglichen und auch die Leichtigkeit der Steuerung der
axialen Verschiebung. Ein Nachteil dieses Betriebs ist die Aufbrauch-
Abschattung, die verursacht wird durch die Verwendung von
Stäben mit Teillänge, die nahe der Mitte des Kerns während des
Betriebs mit voller Leistung angeordnet sind. Da die Stäbe mit
Teillänge als Neutronenabsorber arbeiten, wird der Brennstoff,
der von den Teil-Längenstäben abgeschirmt wird, viel weniger
schnell aufgebraucht, als der verbleibende Reaktorkern. Dies
könnte zu einer hohen Spitze nahe dem Zentrum des Kerns führen,
wenn die Stäbe mit Teillänge zurückgezogen werden, wenn ausgedehnter
Lastbetrieb durchgeführt wird. Ein Freigeben dieses weniger
verbrauchten Brennstoffs, wenn die Teil-Längenstäbe zurückgezogen
werden, ist als "Aufbrauch-Abschattung" bekannt.
Aufgrund von Versuchsrechnungen wurde ermittelt, daß zwischen
50 und 60% Teil-Längenaufbrauch keine große Verschlechterung
des Radialdurchfluß-Spitzenfaktors verursacht. Daher wird erfindungsgemäß
empfohlen, den Gebrauch der Steuerungsstäbe von Teillänge
auf 60% der jeweils 30 Voll-Leistungstage zu begrenzen.
- 1. Die Steuerstäbe voller Länge sollten vorzugsweise innerhalb des vorgeschriebenen Bandes verbleiben.
- 2. Das Betriebsverfahren sollte bei akkumuliertem Gebrauch begrenzt sein auf nicht mehr als 60% von jeweils 1000 MWD/MTU (Megawatt-Tage pro metrischer Tonne Uran) durchschnittlichen Kernaufbrauchs.
- 1. Das sekundäre Kraftwerk ist bereit, Lastveränderungen aufzunehmen.
- 2. Die Steuerstäbe voller Länge befinden sich im vorgeschriebenen Band. Es wird empfohlen, daß sie sich in automatischem Betrieb befinden.
- 3. Die Steuerstäbe von Teillänge sind eingeführt.
- 4. Die Durchflußdifferenz befindet sich im zulässigen Bereich.
Bei einer Kraftwerks-Lastminderung wird die Leistung des Reaktors
vermindert, und es tritt ein Einschieben der Steuerstäbe gemäß
dem lastabhängigen Programm für die Reaktor-Kühlmitteltemperatur
auf. Durchflußdifferenz-Grenzen sollten durch Handeinstellung
der Stäbe mit Teillänge aufrechterhalten werden, ohne daß die
Einschubbegrenzungen für die Stäbe mit Teillänge verletzt werden.
Die Stäbe voller Länge sollten automatisch innerhalb des
vorgeschriebenen Betriebsbandes verbleiben. Kleine Bor-Konzentrationseinstellungen
(Verdünnung oder Anreicherung mit Bor)
könnte erforderlich sein, um dieses Erfordernis sicherzustellen.
Wenn die Kraftwerks-Lastverminderung beendet ist oder zu einem
früheren Zeitpunkt, wenn die Lastverminderung langsam durchgeführt
wurde, beginnen die Steuerstäbe voller Länge eine Aufwärtsbewegung
von der erforderlichen Stellung aufgrund des Xenonaufbaus.
Hier ist die Borkonzentration anzupassen, um das Erfordernis
des Bandes für die Einführung der Stäbe voller Länge aufrechtzuerhalten.
Halte die Durchflußdifferenz innerhalb des gewünschten Bereiches,
indem die Steuerstangen mit Teillänge bewegt werden.
Wenn die Steuerstangen mit Teillänge ihre Einschubgrenzen erreicht
und die Durchflußdifferenz nicht innerhalb der vorgeschriebenen
Grenzen gehalten werden kann, sollte die Verletzungszeit
so kurz wie möglich gehalten werden und die Höhe der Verletzung
so klein wie möglich sein. Wenn die Dauer der Verletzung
sich für eine ausgedehntere Zeitperiode fortsetzt, sollten die
Stäbe voller Länge so eingestellt werden, daß die Durchflußdifferenz
korrigiert wird.
Bei Erfordernis eines Anstiegs der Kraftwerkslast werden sich
die Steuerstäbe voller Länge nach außen zu einer neuen Stellung
bewegen. Die Durchflußdifferenz wird durch manuelle Betätigung
der Steuerstäbe von Teillänge aufrechterhalten.
Bei höherem Leistungspegel wird der Xenongehalt abnehmen, und die
Steuerstäbe voller Länge werden sich in den Reaktorkern hineinbewegen.
Die Steuerstäbe voller Länge werden innerhalb des festgelegten
Betriebsbandes durch geeignete Anreicherung mit Bor
gehalten.
Nach mehreren Stunden bei höheren Leistungspegeln wird der
Xenongehalt wieder ansteigen und eine langsame Verdünnung des
Moderators wird erforderlich.
Die vorausgegangenen Schritte sollten für zyklische Lastfolgen
wiederholt werden. Andere Formen von Laständerungen können die
Anwendung von Teilen des vorgenannten Verfahrens erforderlich
machen.
Claims (4)
1. Verfahren zum Betreiben eines Atomreaktors mittels einer Steuerung
mit zwei Gruppen länglicher Steuerstäbe, die in den Reaktorkern
axial hinein- und aus diesem herausfahrbar sind, wobei die Steuerstäbe
der einen Gruppe, die der Steuerung der Reaktorleistung durch
Änderung ihrer Einfahrtiefe dienen, Vollängenstäbe sind, welche in
ihrer Länge der axialen Länge des Reaktorkerns entsprechen und über
die gesamte Länge mit neutronenabsorbierendem Material versehen
sind, und die Steuerstäbe der anderen Gruppe, die für eine Steuerung
der axialen Leistungsverteilung im Reaktorkern vorgesehen sind,
Teillängenstäbe sind, deren mit neutronenabsorbierendem Material
versehene Länge kürzer als die axiale Länge des Reaktorkerns ist,
wobei das Neutronen-Absorptionsvermögen der Teillängenstäbe demjenigen
der Vollängenstäbe zumindest gleich ist, ferner mit einem
Kühlmittel, das zum Zwecke einer zusätzlichen Steuerbarkeit der
Reaktivität eine veränderbare Konzentration an neutronenabsorbierendem
Material aufweist, sowie mit einer Meßeinrichtung für den
Neutronenfluß und damit die Leistung im Reaktorkern zur Steuerung
der axialen Leistungsverteilung des Reaktorkerns mittels der Teillängenstäbe,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leistung (P T und P B )
an je einer Stelle der oberen und der unteren Hälfte des Reaktorkerns
(18) gemessen wird, daß eine zwischen der oberen und der unteren
Reaktionskernhälfte axiale Verschiebung (AV) in der
Leistung des Reaktorkerns dadurch ermittelt wird, daß die an der
unteren Reaktorkernhälfte gemessene Leistung (P B ) zum einen von
der an der oberen Reaktorkernhälfte gemessenen Leistung (P T ) subtrahiert
und zum anderen zu ihr addiert wird und die Differenz dann
durch die Summe dividiert wird, daß die axiale Verschiebung auch
bei Laständerungen stets im Bereich eines Sollwerts gehalten wird,
welcher der axialen Verschiebung entspricht, die bei voller Leistung
mit vollständig herausgefahrenen Steuerstäben (22 und 24) und Xenon-
Gleichgewicht ermitteln wird, und daß die Teillängenstäbe (22) in
Abhängigkeit von der jeweiligen Reaktorleistung in den Reaktorkern
eingefahren werden, dergestalt, daß ihre Einfahrtiefe bei voller
Leistung maximal 70% der axialen Länge des Reaktorkerns erreicht
und mit abnehmender Reaktorleistung linear bis auf maximal 90% der
axialen Reaktorlänge bei 50% der vollen Leistung zunimmt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Sollwert
jeweils nach einer Zeitspanne, die einer Betriebszeit
von 30 Tagen bei voller Leistung
entspricht, erneut bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Verschiebung in einem Bereich zwischen
plus und minus 5% um den Sollwert gehalten wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem
das Neutronen-Absorbtionsvermögen der Stäbe (22) mit Teillänge
(P L ) im wesentlichen gleich ist dem Neutronen-Absorbtionsvermögen
eines Vollängenstabes (24),
dadurch gekennzeichnet, daß die Teillängenstäbe (22)
während einer Betriebszeit verwendet
werden, die höchstens 60% einer
30tägigen Betriebszeit mit voller Leistung entspricht.
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