DE2758477A1 - Verfahren zur behandlung von eisenschmelzen und zur steigerung des schrottanteils im konverter - Google Patents

Verfahren zur behandlung von eisenschmelzen und zur steigerung des schrottanteils im konverter

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Description

  • Verfahren zur Behandlung von Eisenschmelzen und zur Steigerung
  • des Schrottanteils im Konverter.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Eisenschmelzen bei gleichzeitiger Erhöhung des Schrottanteils im Konverter.
  • Es ist bekannt, dem Roheisen im Konverter bis zu 25 bis 30 Gew.-% Schrott zuzusetzen. Die Verbrennungswärme aus der Oxidation der Begleitelemente Kohlenstoff, Mangan, Silicium und anderer im Roheisen genügt, um einen bestimmten Schrottsatz nieder zu schmelzen und die Temperatur auf eine für Stahlschmelzen erforderliche Höhe zu steigern.
  • Es besteht jedoch in bestimmten Fällen großes Interesse, den Schrottanteil weiter zu erhöhen, um dadurch die Stahlerzeugungskapazität flexibel zu gestalten und sie Markt- und Produktionsgegebenheiten anzupassen. Insbesondere soll damit im Uberschuß anfallender, im Vergleich zum Roheisen preisgünstiger Schrott verarbeitet werden können. Überdies soll der Betrieb des Sauerstoff-Aufblaskonverters von der Roheisenversorgung unabhängiger werden, d. h. die Auswirkung von Störungen im Hochofenbetrieb soll bezüglich der Stahlerzeugung gemildert werden. Die konventionelle Sauerstoff-Aufblastechnik gestattet nur in sehr engen Grenzen eine Steigerung der Temperatur des Bades im Konverter. Außerdem ist diese Maßnahme mit hohen spezifischen Kosten verbunden, weil beim Nachblasen erhöhte Eisenverluste entstehen. Deshalb wird seit langem nach Wegen gesucht den Wärmehaushalt im Konverter so zu verbessern, daß die Zugabe höherer Schrottanteile möglich wird.
  • Es ist bereits bekannt, zur Steigerung des Schrottanteils den Sauerstoff mit Brenngas in besonderen Brennern zu mischen und dadurch den Wärmehaushalt des Konverters zu erhöhen. Es ist auch bekannt, das Niederschmelzen von Metallen, wie Mischungen von Schrott und Roheisen mit einer kohlenwasserstoffgespeisten Flammlanze durchzuführen, wobei in die Flamme pulverförmige Feststoffe, wie Carbid, zur Verbesserung der Wärmeübertragung eingebracht werden (OE-PS 313 942).
  • Allen diesen bisher bekannten Verfahren ist gemeinsam, daß dem Sauerstoffstrahl nach Austritt aus der Lanze mit Hilfe einer speziellen Düse ein weiterer Brennstoff, gegebenenfalls mit einem oxidierbaren Feststoff beladen, zugemischt oder getrennt zugeführt wird.
  • Um das Verfahren zu vereinfachen, wurde schon vorgeschlagen, Calciumcarbid der Schmelze in stückiger Form während des Blasvorgangs zuzugeben. Theoretisch sollte die aus der Verbrennung von 1 kg Carbid entstehende Wärmeenergie ausreichen, um ca.
  • 6 kg Eisen von Raumtemperatur auf eine Temperatur von 163O0c zu bringen. In der Praxis wurde jedoch dieser hohe Ausnutzungsgrad, der für die Wirtschaftlichkeit des Carbideinsatzes erforderlich ist, nicht erreicht. Uberdies treten durch verstärktes Schäumen der Schlacke erhebliche Störungen im Betriebsablauf ein, die eventuelle Vorteile bei weitem kompensieren.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, unter Vermeidung der bisherigen Nachteile ein technisch einfach durchführbares Verfahren zur Behandlung von Eisenschmelzen und Steigerung des Schrottanteils im Konverter, vorzugsweise im LD-Tiegel, zu finden.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Behandlung von Eisenschmelzen und zur Steigerung des Schrottanteils in einem Konverter durch Einblasen eines sauerstoffhaltigen Behandlungsgases und Zusatz von Calciumcarbid, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß Sauerstoff oder ein sauerstoffhaltiges Gas mit Calciumcarbid und gegebenenfalls weiteren oxidierbaren Substanzen oder/und Legierungsbildnern oder/und Schlakkenbildnern auf die Eisenschmelze auf- oder in die Schmelze eingeblasen wird.
  • Es hat sich nSmlich überraschenderweise herausgestellt, daß selbst feinteiliges Calciumcarbid zusammen mit Sauerstoff bis zu einer Temperatur von etwa 2000C gefahrlos gehandhabt werden kann, ohne daß das Carbid hierbei durch Oxidation zerstört und damit in seiner Wirksamkeit beeinflußt wird. Dadurch ist eine vollständige und gleichmäßige Umsetzung gesichert.
  • Zusammen mit der in den letzten Jahren weiter vervollkommneten pneumatischen Förderung und Eintragung staubfein gemahlener Reaktionskomponenten in Eisenschmelzen ist es nun gelungen, feinteiliges bis körniges Calciumcarbid für sich oder zusammen mit anderen Bestandteilen mittels Sauerstoff kontrolliert in vorgegebenen Zeitintervallen bzw. in bestimmten Mengen pro Zeiteinheit in Eisenschmelzen mittels einer Lanze von oben auf- bzw. durch an sich bekannte Düsen durch den Konverterboden einzublasen.
  • Da die Sauerstoffblaslanzen an Aufblaskonvertern wassergekühlt sind, besitzt der Sauerstoff in der Regel bis zur Austrittsöffnung eine Temperatur von etwa 100C. Durch die Düsenform wird eine Expansion des Sauerstoffstroms beim Austritt aus der Lanze bewirkt, wobei er sich weiter abkühlt. Bei störungsfreiem Betrieb ist also eine Erwärmung des Gas-Feststoff-Gemisches auf eine Temperatur, bei der eine Reaktion zwischen Sauerstoff und Calciumcarbid eintreten könnte, ausgeschlossen. Die Verbrennung erfolgt auf der zurückzulegenden Wegstrecke zwischen Lanzenmündung und Metalloberfläche. Die Zündung erfolgt durch die an der Auftreffstelle gegebene Temperatur z. B. des Roheisens bzw. des Stahlbades. Aus dem Calciumcarbid entsteht ein sehr reaktionsfreudiges Calciumoxid, welches an sich erforderliche metallurgische Reaktionen (Entschwefelung, Entphosphorung) beschleunigt ablaufen läßt. Dieser Vorgang gestattet eine erhebliche Reduzierung des Kalkzusatzes, so daß der Prozeß der Kalkauflösung verkürzt wird.
  • Es ist bekannt, beim Bodeneinblasverfahren zur Entschwefelung und Desoxidation von Eisenschmelzen Carbid zusammen mit Desoxidationsmitteln in einem inerten Trägergas einzublasen (DE-OS 26 02 536). Hierdurch läßt sich weder die Wärmezufuhr steigern noch erhält man reaktives CaO in statu nascendi, wie beim Verfahren der Erfindung.
  • Zur Erreichung einer vollständigen Umsetzung wird bevorzugt mit SauerstoffüberschuB gearbeitet.
  • Das Calciumcarbid wird vorzugsweise als technisches, etwa 75 bis 83-% CaC2 enthaltendes Calciumcarbid in feingemahlener bzw.
  • kleingebrochener Form eingeblasen.
  • Die Körnung des einzublasenden Calciumcarbids sowie der gegebenenfalls weiter zugesetzten Metalle oder Metalloxide kann in weiten Grenzen schwanken und im Bereich von 0,001 bis 20 mm liegen. Bevorzugt wird jedoch ein Bereich von 0,01 bis etwa 1 nrn.
  • Neben der Verwendung des technischen Carbids kann auch eine Verwendung des eutektischen Carbids, d. h. eines Carbids mit höheren Calciumoxidanteilen, sich vorteilhaft auswirken. Dadurch kann bei verringerter Heizwirkung ein erhöhter Anteil an metallurgisch wirksamem Kalk (CaO) angeboten werden.
  • Die Menge des einzublasenden Calciumcarbids richtet sich einerseits nach der Menge des aufgegebenen Schrottanteils bzw. nach der Temperatur der Schmelze als auch andererseits nach der Susammensetzung des eingeblasenen Carbids. Im allgemeinen werden pro 1 t der zu behandelnden Eisenschmelse 5 bis 125 kg, vorzugsweise 30 bis 60 kg, Calciumcarbid eingeblasen. Mit diesen Mengen wird eine ausreichende Steuerung der Temperatur der Eisenschmelze auch bei hohen Schrottzugaben möglich. Ferner ist durch die Menge des dem Sauerstoff zudosierten Calciums carbids auch der Sauerstoffgehalt der Eisenschmelze regulierbar, und es wird ein in engeren Grenzen als bei üblicher Fahrweise einstellbarer Sauerstoffgehalt der Schmelze erreicht.
  • Durch kontrollierte Calciumcarbidaufgabe ist es möglich, die Oxidation von Legierungsmetallen zurückzudrängen, das Ausbringen wirksamer Legierungselemente beim Abstich, wie z. B.
  • auch Aluminium und Silicium, treffsicher zu steuern oder aber den Sauerstoff so einzustellen, daß bestimmte Stahlqualitäten, wie z. B. unberuhigte oder halbberuhigte Qualitäten beim Vergießen ohne Fehler erzeugt werden können.
  • Dem Calciumcarbid werden bevorzugt weitere oxidierbare anorganische Verbindungen beigemischt und gleichzeitig eingeblasen und ein legiert. Hierzu zählt insbesondere Siliciumcarbid.
  • Neben diesen lediglich Wärmeenergie liefernden Verbindungen können gemäß dem Verfahren der Erfindung dem Calciumcarbid auch solche Verbindungen, insbesondere Metalloxide, zugemischt werden, die im Stahlbad über Reduktionsvorgänge einen Legierungseffekt bewirken. Bevorzugt werden hier Nickeloxid (Ni-Sinter), Vanadiumpentaoxid, Chromtrioxid oder andere Oxide bzw. Erze, je nach der angestrebten Stahlqualität, verwendet.
  • Erfindungsgemäß können die dem Legieren dienenden Metalloxide zusammen mit den oxidierbaren anorganischen Verbindungen und dem Calciumcarbid in das Stahlbad eingebracht werden. Sie können aber auch lediglich mit dem Calciumcarbid gemischt oder allein dem Sauerstoffstrom zudosiert werden.
  • Der Anteil solcher Verbindungen bzw. Erze kann bis zu 50 Gew.-% des eingesetzten Calciumcarbids betragen und wird sich im wesentlichen nach der erforderlichen Stahlqualität bzw. den wirtschaftlichen Gegebenheiten richten.
  • Schließlich können dem Calciumcarbid auch noch metallurgisch wirksame Schlackenbildner zugesetzt werden. Hierzu sind insbesondere zu zählen Calciumfluorid, Borate, Tonerde, Kalk und Gemische derselben.
  • Die Bildung einer geeigneten Schlacke ist insofern von Bedeutung, als der Eisengehalt, d. h. der Anteil von im wesentlichen Eisen(II)-oxid in der Schlacke möglichst gering sein sollte, da FeO die Konverterausmauerung angreift und die Eisenausbeute verringert. Andererseits muß die Schlacke so beschaffen sein, daß sich im Bereich des Blasstrahls eine im wesentlichen freie Zone ausbilden kann, durch die die Reaktionsgase entweichen können. Hierdurch wird verhindert, daß in der Schlakke Gase zurückgehalten werden, wodurch diese zu schäumen beginnen würde, wie es beispielsweise bei der stückigen Zugabe des Calciumcarbids oder Siliciumcarbids der Fall ist.
  • In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, die Vermischung der festen Komponenten mit dem Sauerstoffstrom erst im Bereich der Austrittsöffnung der Blaslanze oder Förderdüse durchzuführen.
  • In diesem Fall kann die Förderung des Calciumcarbids bzw. des Gemisches mit den anderen festen Zusätzen mit Kohlendioxid oder Kohlenmonoxid erfolgen, und die Vermischung mit dem Sauerstoffstrom wird dann erst im Bereich der Austrittsöffnung der Blaslanze bzw. Düse durchgeführt.
  • Je nach Fortschritt des Schmelzvorgangs bzw. der Frischreaktion bzw. des Gehalts der Roheisenschmelze an Verunreinigungen wie z. B. Schwefel wird das Behandlungsgas mit mehr oder weniger Calciumcarbid und gegebenenfalls Schlackenbildnern beladen (stufenweise Beladung). Diese Zugabe des Calciumcarbids kann kontinuierlich zu- oder abnehmen, sie kann aber auch über den gesamten Behandlungszeitraum in gleicher Höhe erfolgen.
  • Schließlich beeinflußt die Höhe des zugesetzten Schrottanteils die Temperatur der Roheisenschmelze. Ein Mehr an Calciumcarbid und gegebenenfalls Metallverbindungen, wie z. B. Siliciumcarbid u. a. kann hier schnell regulierend wirken. Eine gegebenenfalls zu weit abgefallene Temperatur der Schmelze wird durch intermittierendes Zudosieren von Calciumcarbid bzw. Gemischen von Calciumcarbid mit weiteren wärmeliefernden Zusätzen schnell und sicher angehoben.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren der Behandlung von Eisenschmelzen bei gleichzeitiger Erhöhung des Schrottanteils in einem Konverter und Eintragen von als Brennstoff wirkendem Calciumcarbid sowie gegebenenfalls weiteren oxidierbaren Komponenten mit dem sauerstoffhaltigen Behandlungsgas ist auch bei bodenblasenden Konvertern anwendbar. Da bei diesem Verfahren das eingetragene Calciumcarbid bzw. die im Behandlungsgas entstehenden Reaktionsprodukte die gesamte Badhöhe durchströmen, ist eine hohe Umsetzung gesichert. Der Abbau unerwünschter Stahlbegleiter erfolgt rasch auf Werte nahe dem Reaktionsgleichgewicht. Der Wärmeübergang aus der Reaktionszone in die Schmelze erfolgt mit einem Wirkungsgrad von nahezu 100 %.
  • Das Verfahren der Erfindung verbessert die Steuerbarkeit des Blasvorgangs insbesondere hinsichtlich der Wärmezufuhr, ermöglicht die Reduzierung' des Kalkzusatzes, vermeidet Schaumbildung, verringert den FeO-gehalt der Schlacke sowie die Oxidation von Legierungselementen und verlängert die Haltbarkeit der Konverterausmauerung. Es läßt sich besonders einfach durchführen und erfordert keinen besonderen apparativen Aufwand.
  • Das Verfahren der Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele weiter erläutert.
  • Beispiel 1 In einer Serie von 11 Schmelzen wurde die Erfindung überprüft.
  • Alle angegebenen Zahlen sind Mittelwerte.
  • a) Vergleichsbeispiel Herkömmliche Arbeitsweise: Roheisen 78,5 t Schrott 15 t Kalk 4,5 t Ausbringen flüss. 85,5 t Schwefelendgehalt 0,021 % Phosphorendgehalt 0,014 % Eisenausbringen 91,5 % b) Erfindungsgemäße Arbeitsweise Roheisen 78,5 t Schrott 31 t Kalk 2,1 t Carbid 2,8 t Ausbringen flUss. ca.102,5 t Schwefelendgehalt 0,014 % Phosphorendgehalt 6 0,007 % Eisenausbringen 95,5 % Beispiel 2 In einer Serie von vier Schmelzen wurde der Einfluß der Beaufschlagung des Sauerstoffstroms mit Calciumcarbid auf die Eisen (11) -oxidgehalte in der Schlacke und den Gehalt an gelöstem Sauerstoff im Stahl uberpruft.
  • In einer Charge von jeweils ca. 100 t flüssigem Stahl mit Gehalten an 0,07 b Kohlenstoff, 0,02 S Schwefel und 0,015 % Phosphor wurden a) 41 t Schrott zugegeben und 4 t Calciumcarbid aufgeblasen, b) 21 t Schrott zugegeben und mit Sauerstoff geblasen, ohne Calciumcarbid zuzudosieren.
  • Ergebnis: Der Eisen(II)-oxidgehalt in der Schlacke betrug in den mit Calciumcarbid behandelten Schmelzen 11 bis 14 % FeO, in den lediglich mit Sauerstoff behandelten Schmelzen 18 bis 23 % FeO.
  • Analog verhielten sich die Sauerstoffgehalte in den Stahlschmelzen vor dem Abstich. In dem mit Calciumcarbid behandelten flüssigen Stahl betrug der Sauerstoffgehalt 400 bis 600 ppm, in den anderen Schmelzen 800 bis 1200 ppm.
  • Beispiel 3 In einer Serie von 10 Schmelzen in einem nach dem LD-Verfahren arbeitenden 110 t-Konverter wurde die Auswirkung der erfindungsgemäßen Fahrweise untersucht.
  • Im Durchschnitt wurden 85 t Roheisen mit einem Gehalt von etwa 3,6 % Kohlenstoff, 0,030 % Schwefel und 1,6 % Phosphor eingesetzt und 28 t Schrott zugegeben.
  • Nach einem üblichen Blasvorgang (Sauerstoff mit 4 % Calciumoxid beladen) von ca. 15 Minuten wurde der Konverter gekippt, teils abgeschlackt und nochmals ca. 29 t Schrott nachchargiert.
  • Die neu aufzugebende Kalkmenge wurde auf ca. 1 * reduziert.
  • Der Kalk wurde durch technisches Calciumcarbid ersetzt und durchschnittlich insgesamt 5 t Calciumcarbid mit einer Blasrate von 400 kg/min geblasen. Nach weiteren 13 bis 16 Minuten Blasdauer lag der Kohlenstoffgehalt im Bereich von 0,32 bis 0,36 %; der Schwefelgehalt betrug 0,011 %; der Phosphorgehalt 0,008 %.
  • Gegenüber der normalen Fahrweise trat eine Verlängerung der Chargenzeit um nur 3 bis 5 Minuten auf. Die Stundenleistung stieg jedoch von 146 t/h auf 170 t/h, was eine Steigerung von 16,4 % bei verbesserten Phosphor- und Schwefelendgehalten im Vergleich zu normaler Arbeitsweise bedeutete.
  • Beispiel 4 Bei vier Schmelzen nach dem LDAC-Verfahren mit 110 t Abstichgewicht wurde die Aufheizwirkung bei einer erfindungsgemäßen Arbeitsweise überprüft. Nach der üblichen Arbeitsweise wurde eine um durchschnittlich 250C zu niedrige Temperatur (15800C) für die zu erschmelzende Stahlqualität mit ca. 0,35 % Kohlenstoff gefunden.
  • Um die Temperatur zu korrigieren, wurde sofort im Anschluß an die letzte Temperaturmessung der Sauerstoffstrom mit technischem Calciumcarbid beaufschlagt.
  • Die Blasgeschwindigkeit betrug 40 bis 50 kg Calciumcarbid/min; nach 5 Minuten waren 2,5 bis 3 kg Calciumcarbid pro t Stahl eingeblasen worden. Die Temperatur der Schmelze stieg in die-0 ser Zeit um durchschnittlich 28,5 C an. Gleichzeitig wurde der Eisen(II)-oxidgehalt der Schlacke um durchschnittlich 4,5 % verringert und damit das Eisenausbringen entsprechend gesteigert.
  • Beispiel 5 In einer Serie von 6 Schmelzen mit einem Abstichgewicht von 110 t, die nach dem LD-Verfahren hergestellt wurden, wurde der Kalksatz von 4,5 % auf zur 1 % des Stahlgewichts gesenkt.
  • Der Sauerstoffstrahl wurde mit einem Gemisch aus feinkörnigem Calciumcarbid, Dolomit und Flußspat im Verhältnis 100 : 15 : 10 beaufschlagt; Blasrate 250 kg Gemisch/min.
  • Der Schrottsatz konnte um 15 t auf 44 t gesteigert werden.
  • Der Entschwefelungsgrad wurde durch diese Maßnahme von durchschnittlich 23 % auf 59 % gesteigert.

Claims (13)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Behandlung von Eisenschmelzen und zur Steigerung des Schrottanteils in einem Konverter durch Einblasen eines sauerstoffhaltigen Behandlungsgases und Zusatz von Calciumcarbid, dadurch gekennzeichnet, daß Sauerstoff oder ein sauerstoffhaltiges Gas mit Calciumcarbid und gegebenenfalls weiteren oxidierbaren Substanzen oder/und Legierungsbildnern oder/und Schlackenbildnern auf die Eisenschmelze auf- oder in die Schmelze eingeblasen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mit Calciumcarbid und gegebenenfalls weiteren Komponenten beladene sauerstoffhaltige Gas durch Düsen im Konverterboden eingeblasen wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Calciumcarbid technisches Calciumcarbid verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Calciumcarbid eutektisches Calciumcarbid verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß pro Tonne der zu behandelnden Eisenschmelze 5 bis 125 kg Calciumcarbid eingeblasen werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß 30 bis 60 kg Calciumcarbid pro Tonne Schmelze eingeblasen werden
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an oxidierbaren Substanzen während des Behandlungsvorgangs im Bereich von 0,001 bis 50 Gewichtsprozent, bezogen auf Calciumcarbid, variiert wird.
  8. 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Körnung der einzublasenden Feststoffe im Bereich von 0,001 bis 20 mm liegt.
  9. 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Körnung von 0,01 bis 1,0 mm verwendet wird.
  10. 10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Calciumcarbids oder Gemisches von Calciumcarbid mit weiteren Komponenten stufenweise in Abhängigkeit vom Fortschritt der Frischreaktion erfolgt.
  11. 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Calciumcarbids oder Gemisches von Calciumcarbid mit weiteren Komponenten intermittierend in Abhängigkeit von der Schmelzentemperatur erfolgt.
  12. 12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man das Calciumcarbid oder -gemisch mit Kohlendioxid oder Kohlenmonoxid pneumatisch bis zur Lanzenspitze fördert und dort mit einem Sauerstoffstrom vermischt.
  13. 13. Anwendung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Regelung der Temperatur von Eisenschmelzen.
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