DE2758163C2 - Verfahren zur Herstellung eines Überzugs aus einem gefüllten Polymerisat auf der metallischen Innenfläche eines zylindrischen Hohlkörpers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Überzugs aus einem gefüllten Polymerisat auf der metallischen Innenfläche eines zylindrischen HohlkörpersInfo
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Description
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die metallische Oberfläche aus Aluminium
besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die metallische Oberfläche aus Stahl
besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß die metallische Oberfläche aus Kupfer besteht.
5. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß die metallische Oberfläche aus Gußeisen oder Kugelgraphiteisen besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß das Teilchengemisch als Olefinpolymerisat
Polypropylen enthält.
7. Vei fahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß das Teilchengemisch als Olefincopolymerisat ein Äthylen-Vinylacctat-Copolymerisat enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß als Füllstoff Sand. Aluminiumoxid, Zement, Zirkonsilikal oder Siliciumcarbid verwendet
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchengröße des Polyäthylens, des
Olefinpolymerisats oder -copolymerisats zwischen 0,044 und 2.0mm beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß die Teilchengröße des Füllstoffs /wischen 0.044 und 4,76 mm bei ragt.
11. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet,
daß das Gemisch auf der Innenfläche mittels eines innerhalb der zylindrischen Fläche angeordneten*
kippbaren, U- oder V-förmigen Trogs abgeschieden wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Überzug bis zu einer Dicke von 0.13 bis 13 mm abgeschieden wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innenfläche durch Sandstrahlung und Erhitzung auf eine zur Entgasung ausreichende
Temperatur vorgereinigt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichlsverhällnis von Polyäthylen,
Olefinpolymerisat oder -mischpolymerisat /u Füllstoff zwischen 1:2 und 10:1 beträgt.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch aus Polyäthylen mit geringer
Dichte und 25 Gew.-% Sand, bezogen auf das Gewicht des Gemisches besteht.
Die Erfindung betrifft ganz allgemein ein Verfahren zur Herstellung überzogener Gegenstände sowie die nach
diesem Verfahren erhaltenen Gegenstände und insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein verbessertes Verfahren
zur Aufbringung von Überzügen aus Olefinpolymerisaten oder -mischpolymerisaten auf zylindrische metallische
Innenflächen unter Entstehung von Gegenstän-
λο den mit festhaftenden Schutzüberzügen aus einem Polyolefin,
insbesondere Polyäthylen.
Viele Gegenstände, insbesondere Metallgegenstände, z. B. Bleche und Rohre, werden mit Harzen zur Verbesserung
ihrer Oberflächcneigenschaften und zum Schutz des
's den Gegenstand bildenden Materials vor den Einflüssen
einer korrodierenden Umgebung überzogen.
Polyäthylen wurde zur Herstellung eines solchen Überzugs verwendet und für viele Zwecke angewendet;
ein fest haftender Polyäthylenüberzug auf Metallflächen,
4i) insbesondere auf gekrümmten Metallflächen, läßt sich
jedoch nur schwer erzielen. Bekannte Methoden zum Überziehen der Innenflächen von Rohren ergeben Überzüge,
die nicht über längere Zeiträume halten, da sie Risse bilden oder sich ablösen, wodurch dann das Substrat
oder der Körper des Gegenstands den korrodierenden Einflüssen seiner Umgebung ausgesetzt wird.
Zahlreiche Versuche zur Verbesserung der Haftung zwischen Polyäthylenüberzügen und Metallflächen zeigten
nur einen geringen Erfolg. Bei allen bekannten Ver-
5(i fahren zur Verbesserung der Haftung von Polyäthylen an
Metallen müssen nämlich verschiedene Chemikalien oder verwickelte chemische Prozesse zur Oberflächenpräparierung
des Metalls, der Aufbringung einer Grundierung und zur Härtung des fertigen Überzugs angewcndet
werden. Zur Vermeidung der Riß- und Sprungbildung in Überzügen aus Polyäthylen mit hoher Dichte auf
Stahlrohren, die Spannungen unterworfen sind, wurde /.. B. die Verwendung einer klebenden Mastixschicht zwischen
dem Polyäthylenüberzug und dem Rohr vorge-
M> schlagen. Obwohl die Verwendung einer solchen Mastixschicht
eine Bewegung des Polyäthylenüberzugs ohne Rißbildung zuläßt, besitzt diese Methode doch den
Nachteil, daß der Polyäthylenüberzug sich leicht von der Stahlflächc ablöst.
f'5 Andere Verfahren zur Verbesserung der Haltung von
Polyäthylen an Metallen umfassen die Aufbringung eines Molckularfilms aus Stearinsäure auf das Melallsubstral
vor Aufbringung des Polyäthylenüberzugs. Obwohl die
Haftung des Polyäthylenüberzugs dadurch verbessert wird, besitzt dieses Verfahren doch den Nachteil, kostspielig,
zeitraubend und schwer steuerbar zu sein.
Da überzogene Rohre häufig in Verfahren oder an Stellen verwendet werden, die sie einer Inspektion unzugänglich
machen und die mit extrem stark abschleifenden und korrodierenden Materialien in Kontakt kommen, ist
es wichtig, daß solche Überzüge gegenüber korrodierenden und abschleifenden Materialien beständig sind und
eine lange Lebensdauer besitzen. Bekannte Verfahren zum Überziehen der Innenflächen von Rohren, die unter
solchen Bedingungen verwendet werden sollen, waren nicht voll zufriedenstellend.
Man nimmt an, daß die Verbindung zwischen Polyäthylenüberzügen und den Innenflächen eines Rohrs
infolge der beim Abkühlen des Rohrs in dem Überzug verbliebenen Restspannungen und dem Umerschied zwischen dem Wärmeausdehnungskoeffizienten des Rohrs
und des Überzugs sich ablöst und/oder reißt oder anderweitig beeinträchtigt wird. Man nimmt ferner an, daß
dem Überzug eine erhöhte Beständigkeit gegen ein Ablösen dadurch verliehen werden kann, daß man Füllstoffe,
welche das Schrumpfungsverhalten des Überzugs verändern, verwendet und daß man den Überzug auf ein rotierendes
Rohr aufbringt, wobei dieser Überzug durch die Zentrifugalkraft an der Oberfläche gehalten wird und
sich gleichzeitig ein dünner Film zwischen der Rohroberfläche und den Teilchen ausbildet, welcher dem gesamten
Überzug dann die Eigenschaften eines Dünnfilms verleiht.
Das die vorstehende Aufgabe lösende, erfindungsgemäße Verfahren zum Überziehen einer zylindrischen metallischen
Innenfläche mit einem schützenden Polyolefinüberzug oder einem Überzug aus einem Olefinmischpolymerisat
kennzeichnet sich dadurch, daß man
a) ein homogenes Gemisch von Teilchen aus einem Polyäthylen mit niederer oder mittlerer Dichte, oder
aus einem anderen olefinischen Polymerisat oder Mischpolymerisat und Teilchen eines Füllstoffs in
den durch eine um ihre Längsachse rotierende, zylindrische metallische Innenfläche gebildeten Raum
einbringt, wobei sich diese metallische Innenfläche auf einer über dem Schmelzpunkt des Polyäthylens,
Olefinpolymerisats oder -mischpolymerisate liegenden Temperatur befindet,
b) dieses Teilchengemisch gleichmäßig auf der heißen, rotierenden, metallischen Innenfläche mit einer solchen
Geschwindigkeit abscheidet, daß das Gemisch an der Abscheidungsstelle gegenüber der metallischen
Innenfläche durch die Zentrifugalkraft der rotierenden Zylinderfläche nahezu stationär gehalten
wird, so daß die polymere oder copolymere Komponente des Gemischs unter Bildung eines viskosen
gefüllten Films schmilzt, der infolge dieser Zentrifugalkraft etwa stationär in bezug auf die metallische
Innenfläche verbleibt, und
c) diesen Überzug auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts des Polyäthylens, Olefinpolymerisats
oder -mischpolymerisals abkühlt.
Der erhaltene, aus einem hohlen, zylindrischen Metallgegenstand mit einem Überzug aus einem Polyäthylen
mit niedriger oder mittlerer Dichte oder einem anderen Olefinpolymerisat oder -mischpolymerisat auf seiner Innenfläche
bestehende Verbundkörper, in dessen Überzug Füllstofftcilchen homogen verteilt sind, kann für viele
Zwecke verwendet werden, ohne daß die Gefahr einer Risscbildung oder einer Ablösung des Überzugs von der
Innenfläche besteht.
Die Erfindung ermöglicht die Herstellung verhältnismäßig dicker Überzüge aus Olefinpolymerisaten und
-mischpolymerisation auf der Innenfläche von Rohren usw. Bisher wurde allgemein angenommen, daß die Haftung
dieser Art von Polymerisaten an Metallflächen in einem direkten Zusammenhang mit der Filmdicke steht,
d.h., die Haftung nimmt mit zunehmender Filmdicke ab.
to Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäße Kombination von Verfahrensstufen und die Verwendung von
Füllstoffteilchen in dem Polyäthylen geringer oder mittlerer Dichte oder dem anderen Olefinpolymerisat oder
-copolymerisat den auf zylindrische Innenflächen aufgebrachten Überzügen bestimmte synergistische Eigenschaften
verleiht und eine bessere Haftung als bisher erzielbar ergibt. Ohne an eine bestimmte Theorie gebunden
zu sein, wird angenommen, daß die starke Haftung des verhältnismäßig dicken Films aus fullstoffhaltigen
Olefinpolymerisaten und -mischpolymerisaten auf die Änderung des Schrumpfungsverhaltens der Olefine und
die dadurch bedingte Herabsetzung von Zugspannungen während des Abkühlens sowie auf den verhältnismäßig
dünnen Polymerisalfilm zurückzuführen ist, der zwisehen den einzelnen Füllstoffteilchen und der Metalloberfläche
selbst existiert. Die Füllstoffteilchen wirken als Verlängerung der Metalloberfläche als solche, und
gewährleisten dadurch die Ausbildung eines Dünnfilms an der Polymerisat/Metall- oder Teilchenzwischenfläehe.
Es sei jedoch daraufhingewiesen, daß zusätzlich zu der
Verwendung von Füllstoffteilchen der Überzug auch auf die metallische Innerfläche auf die beschriebene Weise
aufgebracht werden muß.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders zur Herstellung von Überzügen aus Polyäthylen mit
niederer oder mittlerer Dichte auf der Innenfläche von Rohren, da sich der Fachmann bisher schwerwiegenden
Problemen bei der Bildung von Polyäthylenüberzügen auf zylindrischen metallischen Innenflächen gegenübersah,
die andere Olefinpolymerisate oder -mischpolymerisate nicht boten. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet
sich natürlich auch zur Herstellung von Überzügen aus anderen Olefinpolymerisaten oder -mischpolymerisaten
auf den Innenflächen von Rohren usw.
Die Erfindung ist auf Polyäthylen mit niederer oder mittlerer Dichte sowie auf jedes geeignete Olefinpolymerisat
oder -copolymerisat anwendbar. Ein derartiges Polyäthylen hat eine Dichte von 0,910 bis 0,940g/cm3
so und einen Schmelzindex (MFI/190/2) von 0,2 bis
25 g/10 min. Geeignete Olefinpolymerisate sind z.B. Polypropylen usw. und Olefincopolymerisate sind z.B.
Älhylen-Vinylacetat-Copolymerisate, Äthylen-Acrylsäurc-Copolymerisate
und Äthylen-Äthylacrylat-Copolymerisatc.
Jedes üblicherweise für die Herstellung von Rohren und ähnlichen zylindrischen Hohlkörpern verwendete
Metall kann gemäß der Erfindung überzogen werden. Geeignete Metalle sind z.B. Aluminium, Stahl. Kupfer.
wi Gußeisen und duktiles oder Kugclgraphileisen.
Jeder geeignete Füllstoff kann lurdaserfindungsgcma-Ik
Verfahren verwendet werden, solange er gegenüber dem Polymeren im wesentlichen inert und gegenüber der
Umgebung, in welcher die überzogene Oberfläche vcr-
(ö wendet werden soll, korrosionsbeständig ist. Im Prinzip
ist jedes feste !einteilige Material, dessen Schmelzpunkt
höher liegt als der des Olefinpolymerisats oder -tnischpolymerisats
für die Lirfindung geeignet. Geeignete solche
"einteiligen Füllstoffe sind z. B. die Oxide von Silicium.
\luminium. Magnesium, Eisen, Chrom usw.; Silicate.
z.B. Dicalciumsilicat, Zirkonsilicat usw.; Carbide. z.B. Wolframcarbid, Siliciumcarbid usw.; Metalle, wie Eisen,
Kupfer, Aluminium, Chrom, rostfreier Stahl usw.; na- s türliche Mineralien, wie Sand, Kalkstein, Ton, Bentonit,
Granit, Eisenerze usw.; künstliche Materialien, z. B. zer-Uoßenc
Ziegel, Schlackcnzemcnt. Glas usw. Die Kriterien in bezug auf den Füllstoff sind: er darf sich bis zur
Rohrbeschichlungstemperalur nicht zersetzen oder i<> schmelzen und er darf nicht mit dem transportierten
Medium reagieren.
Die Teilchengröße des Olcfinpolyrneri.sats oder -misehpolymerisats
kann von 0,044 bis 2,(X) mm variieren, beträgt jedoch vorzugsweise 0,3 mm. Die Teilchcngrö- is
ße des Füllstoffs soll so sein, daß er homogen mit dem feinteiligen Polymerisat gemischt werden kann. Im allgemeinen
kann die Teilchengröße des Füllstoffs von 0,044 bis 4.76 mm betragen, jedoch vorzugsweise 0,3 mm. Natürlich
erfordern dünne Überzüge in der Regel eine feinere Teilchengröße als dickere Überzüge, und ein Material
mit hohem Schmelzindex erfordert eine feinere Teilchengröße als ein solches mit einem niedrigen Schmelzindex.
Ganz allgemein eignet sich das erfindungsgemäße Gemisch zur Herstellung von Überzügen mit einer Dicke :s
zwischen 0,13 mm und 13 mm vorzugsweise zwischen 1,5
und 0,5 mm. Es sei jedoch bemerkt, daß die endgültige Dicke des Überzugs nicht zu kritisch ist und daß das
erfindungsgemäße Verfahren sich zur Herstellung von Überzügen jeder geeigneten Dicke eignet. w
Das Verhältnis von Polymerisat oder Copolymerisat zu Füllstoff ist insofern kritisch, als die FüllstolTmcnge
den Grad der Haftung an der Metalloberfläche bestimmt. Allgemein nimmt mit zunehmendem Prozcnlgehall
an Füllstoff die Haltung zu. Die Füllstoffmenge soll jedoch nicht so weil erhöht werden, daß eine zur
Bildung einer fest haftenden Verbindung zwischen den verschiedenen Teilchen und der Metalloberfläche ungenügende
Menge an Polymerisat oder Copolymerisat zugegen ist. 4«
Ganz allgemein beträgt das Gewichtsverhältnis von Polymerisat oder Copolymerisat zu Füllstoff 1:2 bis
10:1.
Eine weitere Begrenzung der verwendeten Füllstoffmenge wird durch den Anwendungszweck, für welchen
das überzogene Rohr bestimmt ist, diktiert. Mit zunehmender Füllstoffmenge nimmt infolge Reibung zwischen
dem durchfließenden Material und FüPstoffteilchen in der überzogenen Oberfläche der Strömungskocffizicnl
ab. Die Füllsloffmcnge muß sich daher nach dem Grad 5»
der gewünschien Haftung und nach dem Anwendungszweck, für welchen die überzogene Oberfläche bestimmt
ist, richten.
Z. B- muli eine Abwasserhauptlcilung gegenüber einer
Korrosion durch schwefelhaltige Stoffe und Schwefelsäure beständig sein, muß jedoch einen vernünftigen
Strömungskoeffizienten und eine ausreichende Abriebbeständigkeit besitzen. Für eine solche Anwendung hat
sich ein Gemisch aus Polyäthylen mit niedriger Dichte und 25Gew.-% Sand, bezogen auf das Gewicht des Ge- «ι
mischs, zur Bildung eines Schutzüberzugs als am zweckmäßigsten erwiesen.
Größere Mengen Sand (bis zu 50Gcw.-%) wurden
erfolgreich verwendet; der Überzug besitzt jedoch dann eine größere Oberflächenrauhigkeit und es tritt ein zunehmender
Druckverlust infolge Reibung (erniedrigter Strömungskoeffizient) auf. Bei einigen Anwendungen.
7. B. bei mit niedriger Geschwindigkeit infolge der Schwerkraft durchfloEsenen Abwasserleitungen, wo eine
zunehmende Reibung nicht stört und Mischungen mit hohem Sandgehalt annehmbar sind, und zwar entweder
als Mitte! zur Erhöhung der Gesamtdicke der Leitung oder als Mittel zur Herabsetzung von deren Gesamtkostcn,
sind so große Sandmengen annehmbar.
Ein weiteres Beispiel für die Anpassungsfähigkeit bei
der Wahl des inerten Füllstoffs ist die Verwendung für ascheführendc Leitungen bei kohlcbnheiztcn Dampferzeugungsanlage^
In solchen Anlagen wird Asche, die ein Bestandteil aller Kohlearten ist, während des Feucrns
verbrannt und sickert auf den Boden, wo sie mit Wasser abgeschreckt und durch Leitungen unter Druck in große
Trennteiche gefördert wird. Die Asche ist nicht nur stark scheuernd, sondern enthält auch Schwefel, der von dem
Wasser aufgenommen und in Säure übergeführt wird. Für solche Anwendungen muß der inerte Füllstoff notwendigerweise
äußerst abriebbeständig sein und das Polyolefin oder das Olefincopolymerisat und der Füllstoff
müssen beide gegenüber schwefelhaltigen Stoffen und Schwefelsäure resistent sein. Füllstoffe für solche
Zwecke umfassen z. B. zerstoßenes erschmolzenes Aluminiumoxid, Aluminiumoxidkugeln und zerstoßenes
und glasiertes Siliciumcarbid.
Vor Aufbringung des Überzugs muß die Sauberkeit der zu überziehenden inneren Metallfläche gewährleistet
sein. Metallrohre und ähnliche Gegenstände werden in der Regel durch ein übliches Naßschleifen vorgereinigt.
Die Rohre werden dann durch Sandstrahlung oder Splittbestrahlung wsitergereinigt. Das Naßschleifen hat jedoch
in der Regel die Bildung von Carbonaten und Hydroxiden in den kleinen Sprüngen und Haarrissen von
Gußeisen und Wcicheisenobcrflächen zur Folge. Solche
Rohre müssen daher auf eine Temperatur oberhalb des Zersetzungspunkts dieser Carbonate und Hydroxide zur
Entgasung der Oberfläche erhitzt werden. Es genügt dabei, die Oberfläche auf etwa 540 C zu erhitzen. Diese
Entgasung beseitigt im Prinzip die Möglichkeit der Entstehung von Hohlräumen oder winzigen Löchern in dem
erhaltenen polymeren Überzug.
Anschließend an die Entgasung wird das Rohr auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Olefinpolymerisats
oder -copolymerisate in dem Überzugsgemisch abgekühlt und um seine Längsachse in Drehung
versetzt. Die Drehgeschwindigkeit soll so bemessen werden, daß ein Umwälzen des Überzugsgemischs vermieden
wird.
Das Füllstoff-Polymerisatgemisch muß auf der Rohrinnenwand an seiner Auftreffstelle verbleiben. Hierzu ist
es erforderlich, daß das auszukleidende Rohr mit einer solchen Drehzahl η (min~') rotiert, daß dem Teilchen
eine Zentrifugalkraft erteilt wird, die mindestens so groß isl wie sein Gewicht.
Unter dieser Bedingung besteht zwischen der Rohrdrehzahl η und dem Rohrdurchmesser D folgende Beziehung:
182,4-D
42,3
H g ■ -_r ,
VD
tvobei f> - Erdbeschleunigung # (9,81 m/sec2)
η = Rohrdrehzahl (min~ ')
D = Rohrdurchmesser (m).
η = Rohrdrehzahl (min~ ')
D = Rohrdurchmesser (m).
Für das in dem nachfolgenden Beispiel beschriebene
Rohr beträgt gemäß obiger Gleichung die berechnete Mindest-Drehzahl η = 43,5 min"1; die tatsächliche
Drehzahl kann beliebig höher gewählt werden.
Ein kippbarer, U- oder V-förmiger, mit dem Uberzugsgemisch
gefüllter trogartiger Behälter wird innerhalb der zylindrischen Oberfläche angeordnet. Dieser Behälter
enthält in der Regel ausreichend Material zur Bildung des Überzugs mit einer gewünschten Dicke. Er wird mit
einer solchen Geschwindigkeit gekippt, daß das Überzugsmaterial gleichmäßig auf der ganzen zu überziehen- ι ο
den Oberfläche verteilt wird, so daß die Zentrifugalkraft des rotierenden Rohrs mit Sicherheit ausreicht, daß das
Überzugsgemisch in bezug auf die metallische Innenfläche an der Aufbringungsstelle stationär bleibt. Die polymere
oder copolymere Komponente des Gemischs υ schmilzt unter Bildung einer im wesentlichen stationären,
füllstoffhaltigen Matrix, die man dann unter Bildung
eines festen, füllstoffhaltigen Überzugs abkühlen läßt. Das Rohr wird dann ausgeworfen und gegebenenfalls
wird ein zweiter zu überziehender Rohrabschnitt in die zum Überziehen geeignete Stellung gebracht.
In diesem Beispiel wurde ein Rohr mit einem Nenndurchmesser
von 914 mm aus Gußeisen (tatsächlicher Außendurchmesser 973 mm, tatsächlicher Innendurchmesser
948 mm) mit einer Länge von 6 m und einer Wanddicke von 12,7 mm verwendet. Nach der Wärmebehandlung
wurde die Innenfläche des Rohrs mit einem rotierenden Schleifstein aufgerauht. In das Rohrinnere
wurde dabei zur Kühlung des Schleifsteins und zum Ausspülen vom Fremdpartikelchen Wasser geleitet.
Dann wurde die Innenseite des Rohrs sandgestrahlt und zur Entgasung der Oberfläche auf 540 C erhitzt.
Man ließ das Rohr dann auf 288" C+ 28"C abkühlen; dabei verwendete man eine Handsprühvorrichtung, um
das Rohr beschleunigt abzukühlen, wenn ein Teil heißer wurde als der Rest.
Ein mechanisches Gemisch aus 25 Gew.-% Sand (mittlere
Korngröße 0,3 mm) und 75 Gew.-% Polyäthylenpulver (Dichte = 0,916g/cm3; Schmelzindex = 22 g/10 min;
Korngröße von 0,5mm; Rußgehalt von 0,5Gew.-%) wurde in eine kippbare Rinne mit der gleichen Länge wie
das Rohr gegeben. Das Rohr rotierte um seine Längsachse mit einer Drehzahl η = 60min"', wobei die Zentrifugalkraft
der Teilchen dem l,9fachen ihrer Schwerkraft entspricht. Die Rinne wurde so weit gefüllt, daß sich eine
Schichtdicke des fertigen Überzuges von 1,0 bis 1,3 mm ergab. Die Drehzahl des Rohres gewährleistet, daß wäh- so
rend des Auskleidevorganges ein Herumwirbeln der Teilchen unterblieb. Die Rinne wurde so langsam gekippt,
daß sich das Sand-Polyäthylen-Gemisch über die gesamte Rohrobcrfläche gleichmäßig verteilen konnte.
Claims (1)
1. Verfahren zur Bildung eines gefüllten Polymerisats
auf der metallischen Innenfläche eines zylindrischen Körpers, dadurch gekennzeichnet, daß
a) ein homogenes Gemisch von Teilchen aus einem Polyäthylen mit niederer oder mittlerer Dichte,
oder aus einem anderen olefinischen Polymerisat oder Mischpolymerisat und Teilchen eines Füllstoffs
in den durch eine um ihre Längsachse rotierende, zylindrische metallische Innenfläche
gebildeten Raum einbringt, wobei sich diese metallische Innenfläche auf einer über dem
Schmelzpunkt des Polyäthylens, Olefinpolymerisats oder -mischpolymerisais liegenden Temperatur
befindet.
b) dieses Teilchengemisch gleichmäßig auf der heißen, rotierenden, metallischen Innenfläche mit
einer solchen Geschwindigkeit abscheidet, daß das Gemisch an der Abscheidungsstelle gegenüber
der metallischen Innenfläche durch die Zentrifugalkraft der rotierenden Zylinderfläche
nahezu stationär gehalten wird, so daß das die polymere oder copolymere Komponente des Gemischs
unter Bildung eines viskosen gefüllten Films schmilzt, der infolge dieser Zentrifugalkraft
etwa stationär in bezug auf die metallische Innenfläche verbleibt, und
c) diesen Überzug auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunkts des Polyäthylens, Olefinpolymerisals
oder -mischpolymcrisats abkühlt.
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