DE2755773A1 - Tinte fuer eine schreibeinrichtung - Google Patents
Tinte fuer eine schreibeinrichtungInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen
Berlin und München VPA 77 P 2 1J 2 2 BRD
Tinte für eine Schreibeinrichtung
·
Die Erfindung bezieht sich auf eine Tinte für eine Schreibeinrichtung,
insbesondere für Tintenschreibeinrichtungen, bei denen die Tinte aus einem vom Aufzeichnungsträger abgehobenen Schreibkopf
durch Druck in Richtung auf den Aufzeichnungsträger abgegeben
wird und bei denen in der Ausstoßkammer Unterdruck entsteht.
Es ist bekannt, Aufzeichnungsträger durch gesteuertes Aufspritzen
von Tintenflüssigkeit - ohne daß der Aufzeichnungskopf den Aufzeichnungsträger
berührt - mit Informationen zu beschreiben. Dazu wird die Tintenflüssigkeit unter Druck aus einer einzigen Düse
oder einer Mehrzahl von Düsen tröpfchenförmig in Richtung auf den Aufzeichnungsträger ausgestoßen. Es ist bekannt, die Tintenflüssigkeit
unter geringem oder hohem Druck dem Schreibkopf zuzuführen oder aber unter geringfügigem Unterdruck am Schreibkopf
anzulegen. Durch elektrostatische Felder oder aber durch Raumveränderungen in der Tintenausstoßkammer des Schreibkopfes wird der
Tintenausstoß aus dem Schreibkopf bewerkstelligt oder unterstützt.
Eine Problemursache für die Anwendung derartiger Tintenstrahlschreibeinrichtungen
ist die verwendete Tinte. Diese Tinte soll einerseits auf dem Aufzeichnungsträger einen möglichst kontrastreichen,
unzerstörbaren Niederschlag bilden und andererseits die Düsen auch bei längeren Stillstandszeiten nicht verstopfen.
Es sind eine Reihe von Tinten für die Flüssigkeitsaufzeichnung
bekannt geworden, bei denen angestrebt wird, die Viskosität unter
Re 1 Ram / 13.12.1977
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10 cP oder sogar unter 5 cP bei einer Oberflächenspannung von 40 bis 50 dyn pro Zentimeter zu erzielen. Insbesondere der Bemessung der Viskosität der Tintenflüssigkeit auf einen niedrigen
Wert, zumindest unter 10 cP wurde bei der Erstellung derartiger Tinten eine hohe Bedeutung zugemessen. Darüber hinaus wurden auch
Maßnahmen bekannt, die z.B. darauf hinauslaufen, glatte Oberflächen beschreiben zu können, und zwar dadurch, daß die Oberfläche
durch einen agressiven Tintenbestandteil angelöst wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Tinte bereitzustellen, welche zur Aufzeichnung von Informationen auf normalem
Schreibpapier geeignet ist und bei der eine Verstopfung der Schreibdüsen mit größter Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen ist. Eine
Verstopfung der Schreibdüsen würde nämlich den Aufzeichnungsvor
gang unterbrechen. Bei direkt bedienten Schreibmaschinen kann
eine Beseitigung der Verstopfung durch die Bedienperson herbeigeführt werden. Trotzdem ist eine derartige Störung auch hier
sehr lästig. Bei nicht dauernd von einer Bedienperson direkt überwachten und bedienten Schreibeinrichtungen, wie z.B. Daten- oder
Fernschreibmaschinen, können durch Verstopfung der Schreibdüse herbeigeführte Ausfälle der Schreibeinrichtung nicht in Kauf genommen werden. Eine überwachung der Funktionstüchtigkeit an dieser Stelle ist äußerst schwierig, obzwar auch möglich. Da zumindest die an ein öffentliches Fernschreibnetz angeschlossenen
Fernschreibmaschinen immer empfangsbereit sein müssen, und zwar auch im unüberwachten Zustand, muß die Störanfälligkeit auch des
Schreibkopfes auf ein Mindestmaß reduziert werden.
Auf diesen Überlegungen baut die Erfindung auf. Danach ist eine
Tinte bereitzustellen, welche einerseits auch bei unterschiedlichen normalen Umwelteinflüssen die Funktionstüchtigkeit des Schreibkopfes nicht beeinträchtigt und die auf normalen Aufzeichnungsträgern ein kontrastreiches, stabiles Schriftbild zu erzeugen vermag.
Eine Tinte, die diesen Anforderungen gerecht wird, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß Farbstoffsäure und ein die Säure
zumindest komplexierender alkalisch wirkender Lösungsvermittler in Lösungsmitteln mit einem großen Dipolmoment und mit einem die
Verdunstung kompensierenden hygroskopischen Verhalten gelöst ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung einer Tinte findet Berücksichtigung,
daß der in der Farbstoffsäure enthaltene Farbstoff in der Lage ist, ein kontrastreiches, stabiles Schriftbild auf
einem handelsüblichen normalen Aufzeichnungsträger zu liefern.
Andererseits wird dem Umstand Rechnung getragen, daß eine Verstopfung
innerhalb des Schreibkopfes, insbesondere im Bereich der Austrittsdüse, aber auch im Bereich von Filtern mit höchster Sicherheit
verhindert wird. Durch ein hohes Dipolmoment des Lösungsmittels wird der Farbstoffträger mit höchster Sicherheit im Lösungsmittel
aufgelöst, so daß keine Farbstoffpartikelchen zur Verstopfung führen können. Durch ein entsprechendes hygroskopisches
Verhalten des Lösungsmittels wird der Verdunstungsverlust des Lösungsmittels kompensiert, so daß jeweils die vorgegebene
Viskosität des Gemisches erhalten bleibt.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die Tintenflüssigkeit
eine Viskosität zwischen 15 cP und 100 cP auf, wobei besonders günstig eine Viskosität von ca. 20 cP ist. Insbesondere
für Schreibeinrichtungen, bei denen die Tinte lediglich durch Veränderung des Raumvolumens im Schreibkopf aus dem Schreibkopf
ausgestoßen wird, wirkt sich ein Tintengemisch mit einer Viskosität der angegebenen Werte besonders günstig aus, da in
diesem Fall durch das erzielte Dämpfungsverhalten der Tintenflüssigkeit die Tröpfchenfrequenz des ausgestoßenen Tintenstrahls
vorteilhaft beeinflussen läßt.
Weiterhin ist es im Rahmen der Erfindung zweckmäßig, das Lösungsgemisch für die Tinte dahingehend auszugestalten, daß die einzelnen
Komponenten des Lösungsgemisches jeweils Viskositäten mit } nahe der Viskosität des Lösungsgemisches liegenden Werten aufweist.
Durch Veränderung der einzelnen Komponenten, beispielsweise durch Verdunstung oder durch Temperaturschwankungen oder ähnliche Einflüsse,
wird der angestrebte Viskositätswert somit nicht wesentlich verändert.
Im Prinzip ist es möglich, zur Erreichung der erfindungsgemäß angestrebten Eigenschaften, beispielsweise ein Gemisch aus Wasser
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und Diäthylenglykol zu verwenden. Im Rahmen des erfindungsgemäßen
Gedankens bietet sich aber eine weitere Verbesserung des Tintengemisches dadurch an, wenn als Lösungsmittel Diäthylenglykol und
Dimethylsulfoxyd Verwendung finden. Dimethylsulfoxid hat ähnlich wie Wasser ein hohes Dipolmoment und ist damit ein gutes Lösungsmittel.
Außerdem ist es hygroskopisch, hat eine niedrige Verdunstungsrate und dringt besonders schnell in Papier ein. Auch bezüglich
der Viskosität entspricht Dimethylsulfoxyd etwa Wasser und ist ebenso wie Wasser mit Diäthylenglykol beliebig mischbar.
Ein Lösungsgemisch aus Diäthylenglykol und Dimethylsulfoxyd ist bei -20° C noch so flüssig, daß ein Schreibbetrieb möglich ist.
Selbst bei Temperaturen von -70° C ist das Gemisch noch nicht gefroren, sondern noch zähflüssig, so daß zwar kein Schreibbetrieb
mehr möglich ist, eine Zerstörung des Schreibkopfes aber nicht zu befürchten ist. Die beiden Komponenten der Tintenflüssigkeit
haben innerhalb der an sich sehr breiten Viskositätenskala mit der Viskosität von 2 cP für Dimethylsulfoxyd und mit der Viskosität
von 38 cP für Diäthylenglykol nahe beieinanderliegende Werte.
Außerdem hat das Gemisch eine günstige Verdunstungszahl und ist
darüber hinaus hygroskopisch, so daß Verdunstungsverluste wieder kompensiert werden.
Weiterhin wirken sich die Lösungsmittel Dimethylsulfoxyd und Diäthylenglykol insoweit günstig für den bevorzugten Anwendungszweck für die erfindungsgemäße Tinte aus, daß sie eine geringe
Löslichkeit für Gase, insbesondere für Luft und einen sehr niedrigen Dampfdruck haben. Eine für den Betrieb schädliche Gasbildung,
insbesondere durch Kavitation bei der sich erweiternden Volumenbildung innerhalb des Schreibkopfes ist damit verhindert.
Als alkalisch wirkender Lösungsvermittler wird bevorzugter Weise Soda angewandt. Nach einer anderen bevorzugten Form wird als alkalisch
wirkender Lösungsvermittler Triäthanolamin verwendet. Dadurch ist die Farbstoffkonzentration im Lösungsmittel in vorteilhafter
Weise dosierbar.
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Beispielsweise beinhaltet eine Tinte mit den erfindungsgemäßen Merkmalen
bei Verwendung von Soda als Lösungsvermittler für 2,7 bis 2,9 Gewichtsprozente Farbkomponenten im Lösungsgemisch, das zu
ca. 2/3 der Masse aus Diäthylenglykol und zu ca. 1/3 der Masse aus Dimethylsulfoxyd besteht.
100 g Farbstoffsäure ist in einem Liter Tintenflüssigkeit beispielsweise
auflösbar bei einem Volumenanteil von Triäthanolamin als Lösungsvermittler und einem Lösungsgemisch aus 3 Volumenteilen Diäthylenglykol
und von fünf Volumenteilen Dimethylfulfoxyd.
7 Patentansprüche
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Claims (7)
1. Tinte für eine Schreibeinrichtung, insbesondere für Tintenschreibeinrichtungen,
bei denen die Tinte aus einem vom Aufzeichnungsträger abgehobenen Schreibkopf durch Druck in Richtung auf
den Aufzeichnungsträger abgegeben wird und bei denen in der Ausstoßkammer Unterdruck entsteht, dadurch gekennzeichnet,
daß Farbstoffsäure und ein die Säure zumindest komplexierender alkalisch wirkender Lösungsvermittler in Lösungsmitteln
mit einem großen Dipolmoment und mit einem die Verdunstung kompensierenden hygroskopischen Verhalten gelöst wird.
2. Tinte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität
der Tintenflüssigkeit zwischen 15 cP und 100 cP ist.
3. Tinte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Viskosität
der Tintenflüssigkeit ca. 20 cP ist.
4. Tinte nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Komponenten des Lösungsmittels jeweils Viskositäten mit nahe der Viskosität des Lösungsgemisches liegenden
Werten aufweisen.
5. Tinte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Lösungsmittel ein Gemisch aus Diäthylenglykol und Dimethyl sulfoxyd ist.
6. Tinte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als alkalisch wirkender Lösungsvermittler Soda angewendet ist.
7. Tinte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als alkalisch wirkender Lösungsvermittler Triäthanolamin angewendet
ist.
β ORIGINAL INSPECTED
90982S/0U9
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