DE2754775A1

DE2754775A1 - Bauchhoehlenspuelvorrichtung

Info

Publication number: DE2754775A1
Application number: DE19772754775
Authority: DE
Inventors: Contz Dr Med Hilber
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1977-12-08
Filing date: 1977-12-08
Publication date: 1979-06-13
Also published as: DE2754775C3; DE2754775B2

Description

Bauchhöhlenspülvorrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine sauchhöhlenspülvorrichtung.
Bei Infektionen der Bauchhöhle können die Heilungsaussichten erheblich verbessert werden, wenn man die in der freien sauchhöhle befindlichen Erreger so vollkommen wie möglich durch Spülung entfernt. Es ist bekannt, für diesen Zweck Spülkanülen zu verwenden, die aus einem etwa 1 cm dicken Kunststoffschlauch bestehen, der innen durch eine diametrale Trennwand in zwei Kanäle unterteilt ist, durch die eine Spülflüssigkeit in die Bauchhöhle eingeleitet bzw. aus ihr wieder abgeführt werden kann.
Obwohl man in der Praxis in beide Seiten der Bauchhöhle jeweils eine solche Spülkanüle eingeführt hat, waren die Ergebnisse bisher unbefriedigend. Bei Infektionen der Bauchhöhle wird nämlich gewöhnlich ein fibrinöses Exsudat gebildet, welches die Kanüle ummantelt, so daß die Spülung auf einen eng begrenzten Bereich beschränkt wird. Ferner bereitete die Festlegung der Spülkanüle bezüglich der Bauchdecke Schwierigkeiten und die lose durch eine Öffnung der Bauchdecke geführte Spülkanüle führte häufig zu Nekrosen und anderen Komplikationen.
Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, eine Bauchhöhlenspülvorrichtung anzugeben, die sicher und mit geringstmöglicher Gefahr von Schäden im Einführungsbereichapplizierbar ist und die eine wesentlich gründlichere und umfassendere Spülung der Bauchhöhle ermöglicht als die bekannten Bauchhöhlenspülvorrichtungen.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Bauchöhlenspülvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Unteransprüche betreffen Weiterbildungen und vorteilhafte Ausgestaltungen der Bauchhöhlenspülvorrichtung gemäß der Erwindung.
Da die Bauchhöhlenspülvorrichtung gemäß der Erfindung mehrere Drainageschläuche aufweist, deren in den Bauchraum hineinreichende Länge individuell einstellbar ist, läßt sich mit der Spülung ein sehr großer Bereich des Bauchraumes erfassen, zumal wenn, was vorzugsweise der Fall ist, die Drainageschläuche in dem an das bauchraumseitige Ende angrenzenden Teil eine Reihe von Löchern aufweisen. Der Halterungskörper gewährleistet einen sicheren Sitz der Bauchhöhlenspülvorrichtung, so daß die Gefahr einer unbeabsichtigten änderung der Lage der Drainagenschläuche und die Gefahr von Schädigungen der Bauchdecke und dergleicnen wesentliche geringer ist als bisher. Da die Drainageschläuche einen wesentlich größeren Bereich der Bauchhöhle erfassen als bisher, ist auch die Gefahr einer Abkapselung durch abgesondertes Fibrin wesentlich geringer.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert; es zeigen: Fig. 1 eine teilweise weggebrochen gezeichnete perspektivische Ansicht einer Bauchhöhlenspülvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung und Fig. 2 einen Längsschnitt der Bauchhöhlenspülvorrichtung gemäß Fig. 1.
Die in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellte Bauchhöhlenspülvorrichtung enthält einen Halterungskörper 10 aus gewebeverträglichem, sterilisierbarem Kunststoff, sowie mehrere, bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel vier Drainageschläuche 12,die jeweils eine entsprechende Durchbrechung 14 des Halterungskörpers durchsetzen. Als Drainageschläuche können handelsübliche, relativ knickfeste Kunststoff-Drainageschläuche verwendet werden, welche am einen Ende 16, das sich bei Verwendung der vorliegenden Bauchhöhlenspülvorrichtung im Inneren derBauchhöhle befindet, eine Reihe von seitlichen Löchern 18 aufweisen.
Der Halterungskörper 10 hat vorzugsweise einen scheibenförmigen Flansch 20 mit Löchern 22, mit denen er an der Öffnung der Bauchdecke des Patienten angenäht werden kann. Ferner hat der im wesentlichen rotationssymmetrische Halterungskörper 10 zwei yorsprünge 24a, 24b unterschiedlicher Höhe. Bei Verwendung erstreckt sich einer der Ansätze 24 durch die Bauchdecke des Patienten und die unterschiedlichen Höhen der Ansätze ermöglichen es, Bauchdecken unterschiedlicher Dicke Rechnung zu tragen, indem entweder der kürzere Ansatz 24a oder der längere Ansatz 24b durch die Bauchdecke gesteckt wird.
Die Schläuche 12 bilden jeweils mit der zugehörigen Durchbrechung 14 des Halterungskörpers eine Art von Preßsitz, so daß eine dichte Verbindung zwischen der Außenwand des Schlaucodes und der Innenwand der zugehörigen Durchbrechung gewährleistet ist und ein unbeabsichtigtes Verschieben der Drainageschläuche bezüglich des Halterungskörpers nicht eintreten kann, während andererseits der Arzt die in die Bauchhöhle reichende Länge jedes Drainageschlauches vor der Applizierung einstellen und gegebenenfalls nach der Applizierung justieren kann.
Zur Spülung der Bauchhöhle kann, wie in Fig. 1 schematisch dargestellt ist, ein Teil der Schläuche mit einem Spülflüssigkeitsbehälter 26 und der Rest der Schläuche mit einer Abflußleitung 28 verbunden werden. Andererseits kann man auch alle Drainageschlauche in zeitlichem Wechsel jeweils zur Zuführung bzw. Ableitung der Spülflüssigkeit verwenden odrw man kann zumindest ;inden Teil der Spülflüssigkeit durch. andere Drainagen, zum Beispiel aus dem Douglas-Raum ableiten. Vorzugsweise wird auf jeder Seite der Bauchhöhle jeweils eine Bauchhöhlenspülvorrichtung der beschriebenen Art appliziert.
Der Durchmesser des Flansches 20 kann z.B. 35 mm, der mittlere Durchmesser der Ansätze 24 ca. 15 mm und die Höhe der Ansätze 24a, 24b ca. 10 bzw. 20 mm betragen. Die Drainageschläuche können ca. 50 cm lang sein, einen Außendurchmesser von ca. 5 mm und eine Wandstärke von ca. 1 mm haben.
Selbstverständlich können anstelle der dargestellten vier Drainageschläuche auch weniger, z.B. nur drei oder mehr, z.B. fünf, Drainageschläuche vorgesehen sein und die Öffnungen 14 können auch schräg zur Achse des Halterungskörpers 10 bzw. zur Ebene des Flansches 20 verlaufen.

Claims

Ansprüche 1.Bauchhöhlenspülvorrichtung, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h einen in einer oeffnung der Bauchdecke befestigbaren Halterungskörper (10), der mehrere Durchbrechungen (14) aufweist, in denen jeweils ein Drainageschlauch (12> angeordnet ist, welcher an derwand der zugehörigen Öffnung (14) dicht anliegt und so fest in dieser Öffnung (14) sitzt, daß ein unbeabsichtigtes Verschieben bezüglich des Halterungskörpers vermieden wird, ein willkürliches Einstellen zu einer Lage bezüglich des Halterungskörpers jedoch möglich ist.
2. Bauchhöhlenspülvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Halterungskörper (10) einen mit Befestigungamitteln (22) versehenen, im wesentlichen ringförmigen Flansch (20) aufweist.
3. Bauchhöhlenspülvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einer Seite des Flansches (20) ein zapfenartiger Vorsprung (24) vorgesehen ist, durch den und den Flansch sich die Durchbrechungen (14) erstrecken.
4. Bauchhöhlenspülvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den beiden Seiten des Flansches (20) jeweils ein zapfenartiger Vorsprung (24a, 24b) vorgesehen ist.
5. Bauchhöhlenspülvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die beiden zapfenartigen Vorsprünge in ihrer Höhe unterscheiden.
6. Bauchhöhlenspülvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5 dadurch ge}nnzeichnet, daß jeder Vorsprung (24#, 24b) im wesentlichen kegelstumpfförmig ist.
7. Bauchhöhlenspülvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Drainageschläuche jeweils an einem Ende eine Anzahl von seitlichen oeffnungen (18) aufweisen.