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Verfahren und Vorrichtung zur Messung der dynamischen bber-
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tragungseigenschaften von elektrischen Schaltungen Die Erfindung bezieht
sich auf ein Verfahren zur Messung der dynamischen Ubertragungseigenschaften von
elektrischen Schaltungen, bei welchem auf den Eingang der geprüften elektrischen
Schaltungzein Prüfsignal geschaltet und am Ausgang der elektrischen Schaltung das
auftretende Antwortsignal gemessen wird, und auf eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
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Die Messung dynamischer Ubertragungseigenschaften von elektrischen
Schaltungen, insbesondere die von integrierten Schaltungseinheiten ist während deren
Herstellung, Bedienung und Kontrolle als Hauptforderung zu betrachten.
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Infolge der Verbesserung der hochfrequenten Parameter von Betrachtungseinheiten
ist 9 vnn 7vlnehmender Bedeutung. über deren recht kurz dauernde z.B. 0,01 bis 0,1
nsec Erscheinungen ausreichende Erfahrungen zu gewinnen. Bei der exakten Bestimmung
von sich so schnell vollziehenden elektrischen Erscheinungen rücken die begrenzte
Genauigkeit der Meßgeräte, die Genauigkeit der Messungen und die Meßverhältnisse
immer mehr in den
Vordergrund. Die Meßgeschwindigkeit, d.h. das
Auf lösevermögen der Meßvcrfahren wird klar durch die Unvollkommenheit der Meßgeräte
sowie durch jene Meßverhältnisse beschränkt, welche die zu prüfenden Parameter beeinflussen
können.
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Unter den bekannten, zur Messung dynamischer Eigenschaften von elektrischen
Schaltungen geeigneten Vorrichtungen ist aufgrund systemtechnischen Aufbaus und
spezifischen Qualitäten das Prüfsysten von E-H Research Laboratories Inc. (Vereinigte
Staaten von Amerika), Typ Dyn:rnicModular System (Modell 10001) an erster Stelle
zu erwähnen. Bei diesem System werden der zu prüfenden mehrpoligen elektrischen
Schaltung durch koaxiale Schalter Prüfimpulse eines Impulsgenerators zugeführt.
Die Antwortsignale werden durch koaxiale Ausgangsschalter, welche ähnlich wie die
koaxialen Schalter der Eingangsseite ausgebildet sind, zu einer Probeentnahmeeinheit
weitergeführt.
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Die Prüfgenauigkeit ist im Grunde genommen durch zwei Faktoren bestimmt.
Der erste Faktor ist die Genauigkeit der bei der Messung verwendeten Geräte. Der
andere Faktor, der im folgenden eingehend erklärt wird, besteht darin, daß das beim
Messen das Prüfsignal mit dem am Eingang der zu prüfenden mehrpoligen Schaltung
tatsächlich vorhandenen Signal nicht identisch ist, und auch die Abtastsignale sind
mit den Ein-/Ausgangssignalen der zu prüfenden mehrpoligen Schaltung nicht identisch.
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Wegen des bestimmten physischen Abstandes des Impulsgenerators von
dem zu prüfenden Mehrpol sind koaxiale Kabel, aber auch Schalter einzuschalten.
Ahnlich werden zwischen dem Ausgang des zu prüfenden Mehrpols und dem Abtastort
koaxiale Kabel und Schalter eingeschaltet.
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Auf Kabel, welche die Signale der zu prüfenden Schaltung zuleiten,
und welche diese von der Schaltung wegführen, kann nicht
verzichtet
werden. Es hellt sich die Forderung, daß die Menge dieser Kabel so stark wie möglich
reduziert wird. Es ist ein bestimmter Maximalwert zu berücksichtigen, der schon
nicht mehr überschritten werden kann. Die durch die Kabel und Schalter hervorgerufenen
Verzerrungen wurden mit symmetrischen Anordnungen auf ein Minimum verringert. Diese
Methode ist bei Impedanzmessuncjen gut zu verwenden; die auftretenden Verzerrungen
der Meßwerte bei der Messung von dynamischen Parametern können aber auf diesem Wege
nicht vermindert werden.
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Zur Beleuchtung des Problems wird auf Fig. 1 Bezug genommen, wo die
Verzerrungen bei der mit dem bekannten System durchgeführten Messung der Impulsanstiegszeit
und der Impulsverzögerung auf einer übertriebenen Skala dargestellt sind.
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Das Prüfsignal ist durch einen Impulsgenerator erzeugt. Dieses Signal
stellt eine im Zeitpunkt t auftretende Impulskante a (Diagramrn a))mit entsprechender
Amplitude und einer Flankensteilheit ma dar. Diese schrittfunktionsartige Impulskante
erreicht einen der aktivierten Eingänge der zu prüfenden Schaltung im Zeitpunkt
tb mit einer Flankensteilheit mb (Diagramm b)).
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Es ist zu bemerken, daß zwecks Vereinfachung und Deutlichkeit nur
die linearen Verzerrungen in Betracht gezogen werden. Das Antwortsignal auf das
Eingangssignal erscheint am aktivierten Ausgang der Meßschaltung im Zeitpunkt t
als eine Impulskante c mit einer Flankensteilheit mc (Diagramm c)). Das Eingangssignal
der Schaltung erreicht einen der Meßköpfe im Zeitpunkt td (Diagramm d)), also mit
einer Verzögerung von td - tb. Das Ausgangssignal der Schaltung erreicht im Zeitpunkt
t einen anderen c Meßkopf mit einer Verzögerung von t - t (Diagramm e)). Der e c
eine Kanal eines Signalformanalysators tastet das obige Signal vom Eingang der Meßschaltung
im Zeitpunkt tf als eine Impulskante mit einer Flankensteilheit mf (Diagramm1 f))
ab. Ein anderer Kanal tastet das obige Ausgangssignal im Zeitpunkt t als eine
Impulskante
mit einer Flankensteilheit mg (Diagramm g)) ab.
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Aus Fig. 1 ist deutlich zu erkennen, daß die durch das Prüfgerät abgetastete
Signalform von der Form der am Eingang und Ausgang der Prüfschaltung tatsächlich
erscheinenden Signale in Flankensteilheit und Auftrittszeitpunkt abweicht. Aufgrund
von Fig. 1 kann festgestellt werden, daß mb f mf und mc # mg, und daß die tatsächliche
Verzögerung der Schaltung tpdl = tc - tb vom abgetasteten Wert tpd2 = tg - tf abweicht.
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Derartige Verzerrungen sind bei Messung dynamischer Parameter, die
bei einem Bruchteil von Nanosekunden auftreten, mit den gemessenen Parametern vergleichbar
und sie können, unabhängig von den spezifischen Eigenschaften der Meßgeräte, die
Unauswertbarkeit und sogar mangelnde Reproduzierbarkeit der Messung hervorrufen.
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Ziel der Erfindung ist es, ein Meßverfahren und eine Meßvorrichtung
zu schaffen, welche die erwähnten Verzerrungen beseitigen oder wesentlich vermindern.
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Dieses Ziel wird mit einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß über eine Meßleitung das Eingangssignal der
elektrischen Schaltung gemessen wird, daß ein Antwortsignal am Ausgang einer Etalonschaltung
mit idealen Eigenschaften angenäherten Übertragungseigenschaften gemessen wird,
wobei die Meßverhältnisse mit denen bei der Prüfung der elektrischen Schaltung gleich
sind, daß der gemessene Wert des Prüfsignals, das Antwortsignal der geprüften elektrischen
Schaltung und das gemessene Antwortsignal der Etalonschaltung gespeichert werden,
daß aus den gespeicherten Daten transformierte Funktionen der gemessenen Signale
aufgrund von Funktionstransformation einzeln erzeugt werden, und daß aus den transformierten
Funktionswerten die für die Ubertragungseigenschaften
der elektrischen
Schaltung typische Menge festgestellt wird.
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Es war zu erkennen, daß die erwähnten Verzerrungen durch zusätzliche
Vereinfachung der Meßanordnung nicht beseitigt werden können. Bei der Beseitigung
der Verzerrungen ist von der Prüfung der Verzerrungen im Zeitbereich abzusehen,
damit die eigenen Parameter des Prüfsystems exakt in Betracht gezogen werden können.
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Im Sinne der Erfindung werden die dynamischen Parameter einer elektrischen
Schaltung auf solche Weise gemessen, daß außer der Messung des Antwortsignals über
eine Meßleitung das Eingangssignal der geprüften elektrischen Schaltung gemessen
wird.
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Es wird ferner das Antwortsignal am Ausgang einer Etalonschaltung
mit idealen Eigenschaften angenäherten Ubertragungseigenschaften gemessen, wobei
die Meßverhältnisse mit denen bei der Prüfung der elektrischen Schaltung gleich
sind. Danach werden der gemessene Wert des Prüfsignals, das Antwortsignal der elektrischen
Prüfschaltung und das gemessene Antwortsignal der Etalonschaltung gespeichert. Aus
den gespeicherten Daten werden transformierte Funktionen der gemessenen Signale
aufgrund von Funktionstransformation einzeln erzeugt. Aus den transformierten Funktionswerten
wird die für die Ubertragungseigenschaften der elektrischen Schaltung typische Menge
festgestellt.
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In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird auch
die inverse Transformation der auf solche Weise bestimmten Menge durchgeführt, und
auf dieser Grundlage werden die dynamischen Ubertragungseigenschaften der elektrischen
Schaltung im Zeitbereich festgestellt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann bei der Funktionstransformation
die Laplace1sche, die Fourier'sche oder die vereinfachte
Fourier'
sche Transformation verwendet werden.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens werden die
Messungen durch Abtastungen durchgeführt.
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Bei einer anderen Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die für die Ubertragungseigenschaften der geprüften elektrischen Schaltung
festgestellten Werte mit im voraus bestimmten Grundsignalen verglichen, und die
Parameter der elektrischen Schaltung werden auf den Minimalwert der Differenzsignale
eingestellt.
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Die zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung weist einen
Signalgenerator, einen Eingangsschalter, einen Ausgangsschalter, eine die Stromversorgung
der geprüften elektrischen Schaltung besorgende Speiseeinheit und eine Abtasteinheit
auf und ist erfindungsgemäß derart aufgebaut, daß zwischen dem Eingangsschalter
und dem Ausgangsschalter ein Vierpol vorgesehen ist, dessen Ubertragungseigenschaften
idealen Eigenschaften angenähert sind, und daß der Ausgang der Abtasteinheit an
einen die abgetasteten Meßsignale speichernden Speicher angeschlossen und der Speicher
mit einem Prozessor zusammengeschaltet ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung steht der
Prozessor durch ein Interface-System oder Schnittstellen-System mit allen Meßeinheiten
in Verbindung, und es ist an den Prozessor eine periphere Schreibeinheit angeschlossen.
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Zwecks Erweiterung der Meßmöglichkeiten kann bei einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung der Prozessor über das Schnittstellen-System auch
mit einem Rechner verbunden sein, welcher eine periphere Eingabeeinheit und eine
periphere Ausgabeeinheit aufweist.
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Bei einer anderen Lösung der Erfindung ist typisch, daß das Schnittstellen-System
mit einem Stellglied in Verbindung steht, dessen Ausgang an die Steuereingänge der
geprüften elektrischen Schaltung angeschlossen ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der
Zeichnung näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen Fig. 1 eine Anzahl von Diagrammen
zur Darstellung der Verzerrungswirkungen, Fig. 2 ein vereinfachtes Blockschcma der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 3 die Meßanordnung mit Darstellung der elektrischen
Meßschaltung, Fig. 4 eine Variante der Anordnung nach Fig. 3, wobei die elektrische
Prüfschaltung durch ein ideales Anschlußkabel dargestellt ist, Fig. 5 eine Anzahl
von Diagrammen zur Darstellung der mit der Meßung kombinierten Rechnungsmethode,
und Fig. 6 ein Blockschema der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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In der Fig. 2 ist das vereinfachte Blockschema der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargestellt. Es sind die zur Durchführung der Messung unbedingt erforderlichen
Einhciten angegeben. Die Vorrichtung enthält einen Signalgenerator 1, einen mit
dessen Ausgang verbundenen Eingangsschalter 2, einen Ausgangsschalter 3, mit welchem
eine angepaßte Sperrung einer geprüften elektrischen Schaltung 8 erzielt wird, eine
Abtasteinheit 4, deren Meßkopf 5 mit dem Eingangsschalter 2 und deren Meßkopf 6
mit dem
Ausgangsschalter 3 verbunden sind, einen an den Ausgang
der Abtasteinheit 4 angeschlossenen Speicher 11, einen mit dem Speicher 11 verbundenen
und den ganzen Meßvorgang steuernden Prozessor 12 und eine mit dem Prozessor verbundene
periphere Einheit 13. Die geprüfte elektrische Schaltung 8 ist zwischen den Eingangsschalter
2 und den Ausgangsschalter 3 geschaltet, und ihre Stromversorgung erfolgt durch
eine Speiseeinheit 7. Zwischem dem Eingangsschalter 2 und dem Ausgangsschalter 3
ist ein ideale elektrische Übertragungseigenschaften aufweisender Kopplungsvierpol
9 geschaltet, der bei der einfachsten Ausführung aus einer konzentrierten Kabeistrecke
mit niedriger Dämpfung besteht, deren geometrischc Abmessungen sich denen der geprüften
elektrischen Schaltung 8 annähern.
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Der Eingangsschalter 2 und der Ausgangsschalter 3 können z.B.
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koaxial aufgebaut werden, damit zwischen ihren Eingangs- und Ausgangspunkten
eine gute hochfrequente Verbindung sichergestellt ist.
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Ein Ausgang 23 des Eingangsschalters 2 ist über ein Meßkabel 10 auf
den Meßkopf 5, ein Ausgang 22 auf den Kopplungsvierpol 9 und ein Ausgang 21 auf
den Eingang der geprüften elektrischen Schaltung 8 geschaltet. An den Ausgängen
21, 22 und 23 treten praktisch die gleichen Meßsignale auf.
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Die Wirkung der in Fig. 2 dargestellten Vorrichtung wird anhand der
Fig. 3 und 4 klar. Vom Signalgenerator 1 wird ein Meßsignal mit bekannter Form,
im allgemeinen ein Rechtecksignal zum Eingang der geprüften elektrischen Schaltung
8 geführt. In Fig. 3 sind die zur Messung unmittelbar erforderlichen Einheiten dargestellt.
An den Ausgängen 21 und 23 des Eingangsschalters 2 erscheint ebenfalls das Meßsignal
des Signalgenerators 1, welches in den Fig. 3 und 4 als Meßsignal fl bezeichnet
ist. Das Meßsignal läuft durch die elektrische Schaltung 8 und am Ausgang
der
Schaltung 8, also am Eingang 31 des Ausgangsschaltcrs 3, tritt ein Antwortsignal
f3 auf. Das Antwortsignal f3 läuft durch den Ausgangs schalter 3 sowie den Meßkopf
6 und erscheint am Eingang 41 der Abtasteinheit 4 als modifiziertes Antwortsigna
f4. Das Meßsignal f1 verläuft vom Ausgang 23 des Eingangsschalters 2 durch das Meßkabel
10 und den Meßkopf 5 und erscheint am Eingang 42 der Abtasteinheit 4 als modifiziertes
Meßsignal f2. Die elektrischen Übertragungsfunktionen der in Fig. 2 dargestellten
Einheiten sind in Fig. 3 gesondert angegeben, wobei F1(p) die übertragungsfunktion
der elektrischen Schaltung zwischen dem Ausgangs 23 und dem Eingang 42, F3(p) die
gesuchte Übertragungsfunktion der zwischen den Ausgang 21 und den Eingang 31 geschalteten
geprüften elektrischen Schaltung 8 und F4(p) die gesamte Übertragungsfunktion der
zwischen den Eingang 31 und den Eingang 41 geschalteten Kopplungsschaltung bezeichnen.
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Fig. 4 zeigt den Fall, bei welchen anstelle der geprüften elektrischen
Schaltung 8 der Kopplungsvierpol 9 eingeschaltet ist.
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Da der übertragungsfaktor des Kopplungsvierpols 9 als ideal, d.
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h. als 1 bestimmt worden ist, ist es so möglich, die eigenen Übertragungsfunktionen
der an der Messung beteiligten Elemente festzustellen. Im weiteren wird vorausgesetzt,
daß an den Ausgängen 22 und 23 das Meßsignal f1 auftritt. Infolge der Einschaltung
des Kopplungsvierpols 9 erscheint am Eingang 41 der Abtastcinheit 4 statt des modifizierten
Antwortsignals f4 ein Bezugssignal f5.
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Unter Berücksichtigung der vorherigen Messungen werden die Messung
und die damit kombinierten Rechnungen wie folgt durchgeführt.
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Mit der Abtasteinheit 4 sind das modifizierte Meßsignal f2, das modifizierte
Antwortsignal f4 und das Bezugssignal f5 zu messen.
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Die Zeitfunktionen dieser Signale werden im Speicher 11 gespeichert
(Fig. 2). Unter Verwendung einer entsprechenden Funktionstransformation
(z.B.
Laplace'sche Transformation) werden hierauf die transformierten Funktionen f2(p),
f4(p) und f5(p) gebildet. Es ist bekannt, daß die Übertragungsfunktion irgendeiner
elektrischen Kette der Quotient der an ihrem Ausgang vorhandenen transformierten
Funktion, und der an ihrem Eingang vorhandenen transformierten Funktion ist.
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Unter der Voraussetzung, daß während der Meßung das Meßkabel 10 und
der Meßkopf 5 unverändert bleiben, kann deren Übertragungsfunktion F1(p) als bekannt
vorausgesetzt werden, da bei Aussteuerung des Ausgangs 23 mit dem Einheitssprung
(oder mit der Dirac'-schen Funktion) die Übertragungsfunktion F1(p) bestimmt, und
danach im Speicher 11 gespeichert werden kann. Die transformierte Funktion des Meßsignals
f1 ist:
Es ist weiter zu erkennen, daß
Aufgrund der Beziehung (2) kann das gesuchte Antwortsignal f3(p) bestimmt werden
zu:
Durch Substitution der Beziehung (1) für fl(p) erhält man:
Auf der rechten Seite der Beziehung (4) treten nur die aus den gemessenen Werten
errechneten transformierten Funktionen und
die bekannte Menge F1
(P) auf. Auf solche Weise kann das am Ausgang der geprüflen elektrischen Schaltung
8 tatsächlich auftretende Anlwortsigual f3 indirekt bestimmt werden. Aufgrung des
berechneten Wertes ist die Bestimmung der Übertragungsfunktion F3(p) der geprütten
elektrischen Schaltung 8 oder irgendeines anderen, im Zusammenhang mit der Messung
wesentlichen Parameters möglich. Wenn die geprüften Parameter mit dem zeitlichen
Ablauf des Antwortsignals f3 im Zusammenhang stchen, kann mit der inversen transformation
der transformierten Funktion f3(p) aucb die Zeitfunktion f3(t) bestimmt werden.
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Fig. 5 zeigt ein einfaches Beispiel der oben bescbenen, mit Rechnen
kombinierten Messung. Hier ist der Vorgang der Berücksichtigung des Prüfsignals
f1 und des modifizierten Prüfsignals f2 gezeigt.
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Fig. 5a stellt die Zeitfunktion f2 (t) des modifizierten Priifsignals
f2 dar, welcbe eine Ansliegssleilbeit m1 hat, und deren charakteristischer Punkt
(Anstieg auf 50 %) im Zeitpunkt t1 liegt.
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Fig. 5b zeigt die transformierte Funktion f2 (p) = L {f2 (t)}.
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Die Fig. 5c und 5d zeigen die Werte des Real- und Imaginärteiles der
als bekannt angenommenen Übertragungsfunktion F1 (p) im Frequenzbereich.
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Unter Berücksichtigung der Beziehung (1) kann die transformierte Funktion
f1(p) des präfsignals ausgedrückt werden, die @@ Fig 5e dargestellt ist. Durch Anwendung
der inversen Loplace'schen Transformation der Funktion f1 (p) in Fig. be srhält
man die statt 1 lieIc Zei tfnnkt ion f säcbliche Zeitfunktion f1(t) des prüfsignals
f1 (Fig. 5f). Es ist zu erkennen, daß der Wert von 50 % der Zeitfunklion fl(t) im
Zeitpunkt t3 erreicht ist, und daß das Signal eine Flankensieilheit m3 hat, die
größer ist als m1. Unter den Meßverhältnissen ist das Prüfsiqnal f1 so verzerrt
worden, daß seine Flankensteilheit abgenommen hat, und es mit einer Ver@ögerung
von t1 - t3 erschei@t.
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Zur Durchführung der Laplace'schen und Fourier'schen Transformation
sind zur Zeit schon zahlreiche Maschinenprogramme vorhanden, und hinsichtlich der
Erfindung sind die Funktionstrans formation der gespeicherten Werte aus Zeitfunktionen
irgendwelcher Form oder die inverse Transformation als bekannte Operationen anzunehmen.
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Alle weiteren, zur Bestimmung der Übertragungsfunktion der geprüften
elektrischen Schaltung 8 erforderlichen Operationen können in gleicher Weise mit
der im Zusammenhang mit Fig. 5 beschriebenen Methode vorgenommen werden. Es ist
der Beziehung (4) zu entnehmen, daß die gemessenen Parameter zur Beseitigung der
durch die Meßverhältnisse hervorgerufenen Verzerrungen ausreichen und auch zur genauen
Bestimmung der gesuchten Mengen ausreichend sind.
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Fig. 6 zeigt ein Blockschema der erfindungsgemäßen Vorrichtung, das
im wesentlichen dem vereinfachten Blockschema in Fig. 2 entspricht. Die geprüfte
elektrische Schaltung 8 ist hier eine mehrpolige Schaltung. Diese Anordnung enthält
mehrere Signalgeneratoren, z.B. Signalgeneratoren la und lb, mehrpolige Eingangsschalter
2 und Ausgangsschalter 3, eine vielkanalige Abtasteinheit 4, Speiseeinheiten 7a
und 7b und ein Schnittstellen-System 16, welches vom Ausgang des Prozessors 12 alle
Einheiten steuert.
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Eine bedeutende Einzelheit der Vorrichtung ist, daß der Prozessor
12 über das Schnittstellen-System 16 auch mit einem Stellglied 15 in Verbindung
steht, dessen Ausgang unmittelbar oder über ein in der Zeichnung nicht dargestelltes
Servosystem mit der geprüften elektrischen Schaltung 8 verbunden ist. Der Prozessor
12 kann durch das Schnittstellen-System 16 auch mit einem externen Rechner zusammengeschaltet
werden, so daß die Anordnung selten vorkommen undin dem Prozessor 12 nicht programmierte
Probleme
lösen kann. Das Schnittstcllen-System 16 ist weiter mit einer peripherell Ausgabeeinheit
17 und einer peripheren Eingabeeinheit 18 verbunden, welche die Eingabe der Meßaufgabe
und die Ausgabe der erforderlichen Meßergebnisse in entsprechender Form ermöglichen.
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Die Vorrichtung in Fig. 6 weicht im wesentlichen von den vorher erwähnten
nicht ab. Es werden also die geprüfte elektrische Schaltung 8 zwischen die Schalter
2 und 3 geschaltet, und die durch die Meßaufgabe bestimmten Prüfsignale an die entsprechenden
Eingänge geführt. Die Abtasteinheit bildet von den Ausgängen mit Hilfe von Meßköpfen
6a ... 6n die Antwortsignale ab. Gleichzeitig bildet die Abtasteinheit 4 mit einem
Meßkanal 4a die Prüfsignale ab. Ein Meßkanal 4b bildet die bei der Einschaltung
des Kopplungsvierpols 9 entstandenen Bezugs-Antwortsignale. Die Abtasteinheit 4
steht mit dem Speicher 11 in Verbindung, der im Verhältnis zum Speicher der Fig.
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2 eine nicht gesondert angegebene Digitalisierungseinheit besitzt,
welche die aus den einzelnen Meßkanälen stammenden, abgebildeten analogen Signale
digitalisiert. Die digitalisierten Informationen gehen in die Speicherplätze entsprechender
Anzahl. Die periphere Einheit 13 ist im vorliegenden Falle durch einen Monitor dargestellt,
wo die während der Messung entstehenden Zwischensignale und Endsignale beliebig
dargestellt werden können. Der Prozessor 12 trägt die Rechnungsergebnisse ebenfalls
in den Speicher 11 ein.
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Da der Prozessor als Zielrechner ausgebildet ist, ist er nur zur Lösung
von im voraus programmierten Operationen geeignet.
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Der Rechner 14 ermöglicht aber die Ausdehnung des Meßprozesses nach
beliebigen Wünschen, einschließlich der Steuerung des Systems.
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Das Stellglied i5 crmöglicht die Einstellung der Parameter der
elektrischen
Schaltung 8 aufgrund der vorgeschriebenen Spezifikation. Hier müssen mit dem Rechner
14 oder dem Prozessor 12 die spezifischen Daten der elektrischen Eigenschaften der
geprüften elektrischen Schaltung 8 mitgeteilt werden. Der Rechner 14 oder der Prozessor
12 vergleicht die tatsächlichen Daten mit diesen spezifischen Daten, und sie stsKrn
das Stellsignal 15 auf solche Weise und solange an, bis die einen Parameter der
geprüften elektrischen Schaltung 8,z.B. durch Einstellung von Polstellen, Potentiometern
usw., in einem solchen Maße modifiziert werden, daß die Abweichung zwischen den
tatsächlichen und den spezifischen Werten minimal wird.
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Bei einfachen Meßaufgaben, z.B. bei Messung der Anstiegszeit oder
der Verzögerung, kann statt der Laplace'schen oder der Fourier'schen Transformation
auch die vereinfachte Transformation vorgenommen werden, welche die Eigenschaften
der Meßstellen als eine einfache Verzögerung berücksichtigt.
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Die Messung der elektrischen Schaltungen ist mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens und der zu dessen Durchführung geeigneten Vorrichtung dadurch präzisiert
worden, daß die durch die unhedingt benötigten Prüfschaltungen hervorgerufenen Verzerrungen
berücksichtigt und damit die Meßergebnisse von den Meßverhältnissen unabhängig gemacht
worden sind.
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L e e r s e i t e