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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergabe von auf einem
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TV-Videoband gespeicherten Bildern mit gegenüber der AuFnahme erniedrigter
Bildrate.
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Ein solches Verfahren ermöglicht die Analyse sehr schnell ablau-Wender
Vorgänge, indem die aufgenommenen Bilder häufiger als einmal abgetastet und somit
der Zeitablauf verlangsamt wird.
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Die bisher bekannten Verfahren, schnelle Vorgänge bildlich extrem
verlangsamt in sogenannter Zeitlupe darzustellen, beruhen meist auf fotografischer
Bildspeicherung. Das Motiv wird dabei mit hoher Bildfolge auf einem lichtempfindlichen
Film aufgenommen und dieser nach einem Entwicklungsvorgang mit niedriger Bildfolge
wiedergegeben. Mit diskontinuierlicher Filmbewegung werden dabei derzeit Aufnahmefrequenzen
bis etwa 500 Bilder/sec erreicht. Mittels Drehspiegel oder Drehprismenkameras und
kontinuierlicher Filmbewegung lassen sich sehr hohe Bildfotgefrequenzen erzielen
(über 10.000 Bilder/sec).
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Nachteile dieser fotografischen Bildspeicherverthren sind der hohe
Materialverbrauch und die notwendige Filmentwicklung, durch die die Bildaufzeichnungen
nur mit zeitlicher Verzögerung wiedergegeben werden können. Insbesondere bei stochastischen,
innerhalb größerer Zeiträume nur kurzzeitig auftretenden Vorgängen ist die Hochgeschwindigkei
tsfilmaufzeichnung aus oben erwilhnten Gründen vielfach undurchführbar.
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Bei den ebenfalls bekannten videoaufzei chnungsvorrichtungen können
zwar einige der genannten Nachteile vermieden werden, da das Aufzeichnungsmaterial
(Videoband) mehrmals verwendet werden kann, die chemische Entwicklung eines Filmes
entfällt und auch keine optische Empfindlichkeit von Filmmaterialien zu berücksichtigen
ist. Da die Bandbreite derartiger Videoaufzeichnungsgeräte begrenzt ist und die
Bandbreite des Bildsignals direkt von der Bildfolgefrequenz beeinflußt wird, beschränken
sich die bisherigen elektronischen Bildspeichersysteme jedoch auf Bildfolgefrequenzen
unter 100 Bilder/sec. Die Zeilenzahl derartiger Bilder variiert dabei von 405 bis
875 Zeilen/Bild. Die Halbbildfrequenz orientiert sich an den landesüblichen Netzfrequenzen
von 50 bzw. 60 Hz. Darauf sind auch die RotationsFrequenzen der Aufnahme- und Wiedergabeköpfe
der Videoaufzeichnungsgeräte und ebenso die Ab tas traten der Videokameras abgestimmt.
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Mit der, bei beispielsweise 625 Zeilen pro Bild und einer Halbbildfo1gefrequenz
von 50 Hz (CCIR-Norm), benötigen Videobandbreite von 5 MHz nutzt man dabei gerade
die mit tragbarem Aufwand noch realisierbare Aufzeichnungsbandbreite hochwertiger
Videoaufzeichnungsgeräte voll aus.
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Nachfolgend werden alle fernsehnormgerechten Größen abgekürzt als
TV-Größen bezeichnet.
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Das btldmäßige Autzetchnen sehr schnell ablaufender, visuell erfaßbarer
Vorgänge, beispielsweise bei Crash-Versuchen, bei der zerstörenden Werkstoffprüfung
oder bei Bewegungs- und Schwingungsanalysen ist mit herkömmlichen Ma»taufzeichnungegeräten
daher meist nicht in allen notwendigen Einzelheiten möglich. Die Streckung des aufgezeichneten
zeitlichen Ablaufs durch Standbild- oder zeitlupenwiedergabe läßt wegen der geringen
gespeicherten Informatlon ebenfalls nur in den seltensten Fällen eine nachträgliche
exakte Auswertung der aufgezeichneten Vorgänge zu.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Bildaufzeichnungsverfahren
zu schaffen, mit dem auf einem handelsüblichen Videoaufzeichnungsgerät Bilder,wesentlich
höherer Bildfolgefrequenz als der TV-Norm entspricht, aufgezeichnet und hinsichtlich
der Aufeinanderfolge verschiedener Bilder beliebig verlangsamt wiedergegeben werden
können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der auf dem
Videoband für die Speicherung eines TV-Vollbildes zur Verfügung stehende Platz zur
Speicherung mehrerer Kamerabilder mit im Vergleich zu einem TV-Vollbild verminderter
Blldpunktzahl genutzt wird.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
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Als besonders vorteilhaft erweist es sich, daß durch die Erfindung
sehr schnelle und auch stochastische Vorgänge mit hoher Bildfrequenz aufgezeichnet
und gegebenenfalls sofort stark zeitgedehnt wiedergegeben werden können. Jedes Bild
der Folge kann mit beliebig wählbarer Häufigkeit gezeigt werden, im Extremfall ist
ein Standbildvertrieb möglich. Im Gegensatz zum fotografischen Aufzeichnungsverfahren
wird durch die Erfindung die Beobachtungs- bzw. Aufzeichnungsdauer nicht durch wirtschaftliche
Gesichtspunkte beeinflußt, da durch die Löschbarkeit der Magnetbandaufzeichnungen
beispielsweise im Endlosbandverfahren ein Vorgang durch laufendes Aufzeichnen und
wieder Löschen solange beobachtet und "mitgeschnitten" werden kann, bis das erwartete
Ergebnis eingetreten ist.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beispielsweise beschrieben. Dabei zeigen:
Dabei zeigt:
Fig. 1 ein Blockschaltbild der Hochgeschwindigkeits-BildauFzeichnungsanlage (HAB),
Fig. 2a den Signalverlauf einer Kamerazeile, Fig. 2b den Signalverlauf eines Kamerabildes,
Fig. 2c die schematische Darstellung von TV-Halbbildspuren auf einem Videoband,
Fig. 3 die in der Betriebsart Aufnahme wichtigen Funktionselemente des Steuergerätes,
Fig. 4 die in der Betriebsart Wiedergabe wichtigen Funktionselemente des Steuergerätes,
Fig. 5 den detaillierten Aufbau der Funktionseinheiten 32 und 31 aus der Fig. 3,
Fig. 6 den detaillierten Aufbau der Funktionseinheiten 31 und 33 aus der Fig. 3,
Fig. 7 den detaillierten Aufbau der Funktionseinheit 36 aus der Fig. 3 und Fig.
8 den detaillierten Aufbau der Funktionseinheiten 42 und 43 aus der Fig. 4.
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Die Hochgeschwindigkeits-BildauFzeichnungsanlage ist in der Fig. 1
in einem Blockbild dargestellt. Naben einem handelsüblichen Videobandgerät 1 einer
Photodiodenkamera 2, einem Sichtgerät 3 (Kathodenstrahlsichtgerät) und einem Monitor
4 weist die Hochgeschwindigkeits-Bildaufzeichrt,ngsanlage ein Steuergerät 5 auf,
das die Kommunikation zwischen den einzelnen Aufnahme - und Wi edergabeeinheiten
übernimmt.
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Videobandgeräte 1 sowie die genannten Wiedergabeeinheiten 3,4 sind
hinlänglich bekannt, weshalb hier nicht näher darauf elngegangen werden soll.
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Als Bildwandler findet eine Photodiodenkamera 2 Verwendung, die in
einer handelsüblichen Ausführung über eine in der Bildebene ihres Objektivs (in
der Zeichnung nicht dargestellt) angebrachte Dlodenmatrix mit einem Bildraster von
64 x 64 = 4096 Bildpunkten (Photodioden) verfügt. Mit Hilfe eines integrierten Schieberegisters
werden die einzelnen Photodioden Zeile für Zeile und Spalte für Spalte abgetastet,
wobei die jeweils von den Dioden empfangenen Helltgkeitswerte in ein serielles Dlodensignal
umgewandeltwerden. Die Kamera 2 ist mit einer Kamera-Steuereinheit 9 verboden, in
der die Rir die Funktion der Kamera sowie für das steuergerät 5 notwendigen Signale
erzeugt und verarbeltet werden.
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Diese Einheit 9 liefert neben dem Videosignal der Kamera, welches
Ober die Signalleitung 8 zum Steuergerät 5 gebohrt wird, jeweils zu Beginn der Abtastung
einer Kamera-Zeile (64 Photodioden) und zu Beginn der Abtastung eines Kamera-
Bildes
(64 x 64 Photodioden) einen Kamera-Zeilen-lmpuls bzw. einen Kamera-Bild-lmpuls.
Der Kamera-Zeilen-Impuls wird über die Signalleitung 7 und der Kamera-Bild-lmpuls
über die Signalleitung 6 zum Steuergerät 5 geführt. Die Kamera-Steuereinheit 9 erhält
ihrerseits über die Signalleitung 10 vom Steuergerät 5 den zur Abtastung der Diodenmatrix
notwendigen Kamera-Takt (Schieberegister-Takt) sowie über die Signalleitung ii einen
Kamera-Start-Impuls, der die Kamera auf die Abtastung der Diodenmatrix vorbereitet.
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Zur Aufnahme gelangt das Kamera-Videosignal über die Signalleitung
8 auf das Steuergerät 5, in dem dem Video-Signal die notwendigen, noch zu erläuternden
Synchronimpuls e zugemischt werden. Das Signalgemisch wird über die Signalleitung
12a zur Speicherung auf das Videobandgerät 1 geführt.
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Das Signalgemisch sei im Folgenden, da es sich aus Bild- (Videosignal)
und Synchronisiersignalen zusammensetzt, mit der Abkürzung BS-Signal bezeichnet
(s. auch Fig. 1).
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Während der Aufnahme bei der das Motiv durch eine bildsynchrone Blitzlampe
19 beleuchtet wird, um Bewegungsunschärfen zu vermeiden, kann das von der Kamera
2 eingefangene Motiv 13 auf dem Sichtgerät 3 betrachtet werden. Dabei wird die Diodenmatrix
nur während einer im Verhältnis zur Abtastdauer des gesamten Blldes sehr kurzeZeit
beleuchtet, so daß das durch den Blitzlmpuls entstehende Ladungsbild der Diodenmatrix
größtenteils bei nicht belichtetem Motiv abgetastet wird. Zur Darstellung des Motivs
erhält das Sichtgerät 3 neben dem Videosignal (Signalleitung 14) über die Signalleitungen
15 und 16 die zur Synchronisierung des Vldeosignals notwendigen Bild- und Zeilenimpulse.
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Die Darstellung des Motivs auf dem Monitor 4 wird aus der nacnolgenden
Beschreibung des Steuergerätes 5 erslchtllch.
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Zur Wiedergabe gelangt das auf dem Magnetband des Videobandgerätes
1 gespetcherte BS-Signal über die Signalleitung 12b auf das Steuergerät 5 und wird
darin in der Weise aufbereitet, daß die Wiedergabe des gespeicherten Bildinhalts
im Normal-, Zeitiupen- oder Standbildbetrieb möglich ist. Das Motiv kann auf dem
Sichtgerät 3 sowie auf dem Monitor 4 betrachtet werden. Die Umschaltung des Videobandgerätes
vom Normalbetrieb in den Standbild- oder Zeitlupenbetrieb erfolgt vom Steuergerät
5 über die Signalleitung 17.
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Vor der detallierten Beschreibung des Steuergerätes 5 seien zunächst
einige grundiegende Bemerkungen gemacht, wie es auf Kosten der Bildauflösung ge-1
ingt eine hohe 8ildfo gefrequenz (Anzahl der aufgenommenen Bilder pro Sekunde) zu
erzielen (Fig. 2a - 2c).
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Das verwendete Videobandgerät 1 (Fig. 1) speichert gemäß der CCIR-Norm
625 fünfzig Halbbilder pro Sekunde, wobei jedes Halbbild 2 = 312,5 Zeilen aufweist.
Arbeitet das Gerät nach dem Zweikopf-Schrägschriftverfahren, dann werden auf einer
Schrägspur 26 des Magnetbandes 27 (s. dazu Fig. 2c) die Bildinhalte und Synchronisterzeichen
(TV-Zeilenimpulse) von 312,5 Zeilen und die zum Halbbild gehörenden Tv-BLldimpulse
untergebracht. Beträgt die TV-Halbbildfroquenz 50 Bilder pro Sekunde, so ergibt
sich bei 312,5 Zeilen pro Halbbild eine TV-Zeilenfrequenz von 50 x 312,5 = 15.625
kHz und damit eine Zeit dauer von 15.625 kHz = 64 µs TV-Zeile.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht nun darin, in der Zeitdauer
von 64 /us nicht eine, sondern mehrere Zeilen der verwendeten Kamera zu speichern,
um dadurch die Bildfrequenz zu erhöhen.
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In der Fig. 2a ist der Zeileninhalt einer Kamerazeile 20 schematisch
dargestellt. Nach dem Zeilen-Anfangsimpuis 21 verstreicht zunächst eine durch die
Kamera bedintte Verweilzeit 22, bis die Signalwerte 23 der 64 Photodioden - seriell
durch den Kamera-Takt abgetastet - erscheinen. Abgeschlossen wird die Zeile durch
den Zeilen-Anfangsimpuls 21 der nachfolgenden Zeile.
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Geht man davon aus, daß die max. Abtastfrequenz der Kamera 5 MHz betragen
kann und die Verweilzeit 22 pro Kamerazeile 20 der Abtastzeit von 34 Photodioden
entspricht, so benötigt die Kamera pro Zeile (64 Impulse für 64 Photodioden, 34
Leerpulse für Verweilzeit, insgesamt 98 Impulse) eine Abtastzeit von 5 MHz x 98
= 0,2 /us x 98 = 19,6/uns.
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Damit lassen sich in jede TV-Zeile 24 (s. Fig. 2b) mindestens drei
Kamera-Zeilen (3 x 19,6 /us t 60 /us) schachteln.
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Da nun ein Kamera-Bild 25 entsprechend dem Aufbau der Diodenmatrix
aus 64 Zeilen besteht (s. Fig. 2b), kam man auf der Schrägspur 26 eines TV-Halbbildes,
wie die Fig. 2c zeigt, gemäß der Beziehung 3 Kamera-Zeilen x 312 TV-Zeilen = 14,65
64 Kamera-Zeilen Kamera-Bilder unterbringen.
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Somit fallen auf jedes TV-Halbbild (Schrägspur 26) 14 vollständige
Kamera-Bilder - das unvollständige Kamera-Bild (0,65 Kamera-Bilder) wird nach jeder
14. Aufnahme unterdrückt -. Die mittlere Aufnahmegeschwindigkeit beträgt 50 x 14
= 700 Bilder pro Sekunde.
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Nachfolgend seien nun Aufbau und Funktionsweise des Steuergerätes
5 erläutert.
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Der besseren Übersicht wegen sind dabei in der Fig. 3 zunächst nur
die für die Betriebsart Aufnahme notwendigen Funktionsblöcke und Signalleitungen
dargestellt und in der Fig. 4 die für die Betriebsart Wiedergabe notwendigen Elemente.
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Bildaufnahme Von grundsätzlicher Bedeutung bei der Bildaufnahme ist
die Synchronisierung der Bild- und Zeilenimpulse der Kamera mit den fernsehnormgerechten
bzw. TV-Bild- und Zeilenimpulsen und damit mit der Aufnahmegeschwindigkelt des Vi
d eobandgerätes.
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Gelöst wird das Problem durch einen als zentrales Steuerorgan wirkenden
Quarzoszillator 30, der in der Funktionseinheit 31 (zentrale Steuerung) untergebracht
ist (Fig. 3). Mit Hilfe des Oszillators 30 und nachgeschalteter noch genauer zu
erläuternder Einheiten werden hier folgende Signalimpulse erzeugt:
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Die normgerechten TVBild- und Zeilenimpulse (HalbbildFrequenz 50 Hz, Zeilenfrequenz
15.625 kHz).
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- Die Kamera-Start- bzw. TV-Halbbildimpulse.
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- Die Kamera-Abtastimpulse mit Hilfe einer zugeschalteten Phasenregelschleife
(Phase-Locked-Loop,PLL, in der Funktionseinheit 32).
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Die Frequenz des Kamera-Takt-lmpulssignales, welches über die Signalleitung
10 (Fig. 1) zur Kamera geführt der Abtastung der Diodenmatrix dient, ergibt sich
dabei aus folgender Überlegung: Für jede Kamerazeile benötigt man, wie erwähnt,
98 Impulse (64 Impulse entsprechen den 64 Photodioden und die restlichen 34 Impulse
der notwendigen Verweildauer pro Zeile). Da sich drei Kamerazeilen zeitlich in eine
TV-Zeile schachteln lassen (s. Fig. 2b) und die TV-Zeilenfrequenz 15.625 kHz beträgt,
ergtbt sich eine Kamera- Abtastfrequenz von 3 x 98 x 15.625kHz = 4.59375 MHz.
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Aufgrund der Herleitung der Kamera-Abtastfrequenz aus der TV-Zeilenfrequenz
ist damit sichergestellt, daß die Diodenmatrix der Kamera Zeile für Zeile oder Spalte
für Spalte (die Matrix ist symmetrisch) synchron zurTV-Zellenfrequenz abgetastet
wird.
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Während der Abtastung der Diodenmatrix liefert nun die an die Kamera
angeschlossene Kamera-Steuereinheit 9 (s. auch Fig. 1), auf die hier nicht näher
eingegangen werden soll, neben dem Kamera-Videosignal ein Kamera-Zeilensignal. Beide
Signale werden getrennt über die Signalleitungen 8 und 6 auf eine weitere Funktionseinheit
33 geführt, in der aus dem Videosignal der Kamera das BS-Signal gebildet wird. Dazu
werden zu dem Videosignal der Kamera die zu Beginn der Abtastung einer jeden Zeile
erscheinenden Kamera-Zeilenimpulse und die in der Funktionseinheit 31 vom Quarzoszillator
30 abgeleiteten TV-Bild-und Zeilenimpulse (TV-Synchrondmpulse) hinzugemischt. Die
TVSynchron-Impulse gelangen über die Signalleitung 34 zur Funktionseinheit 33. Somit
umfaßt das BS-Signal, welches schließiich über die Signalleitung 12a dem Magnetbandgerät
zugeführt wird, die TV-Halbbildimpulse (TV-Halbbildfrequenz 50 Hz), die TV-Zeilenimpulse
(TV-Zeilenfrequenz 15.625 kHz), die Kamera-Zeilenimpulse (Kamera-Zeilenfrequenz
3 x 15.625 kHz = 46.875 kHz) sowie die Videoinformationen der einzelnen Kamera-Zeilen.
Neben der Synchronisierung des Kamera-Zeilen- und TV-Zeilenlmpulses ist es außerdem
notwendig, die Kamera-Bildfolgen auf die jeweiligen TV-Halbbilder zu synchronisieren,
d. h. dafür zu sorgen, daß jeweils 14,65 Kamerabilder zeitlich immer exakt in ein
TV-Halbbild geschachtelt werden.
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Die Synchronitat wird durch den Kamera-Startlmpuls erzielt. Dieser
Impuls wird in der Funktionseinheit 31 unmittelbar aus dem TV-Halbbildimpuls gewonnen,
so daß er zeitlich mit diesem zusammenfällt.
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Der Kamera-Startimpuls wird über die Signalleitung 11 auf die Kamera-Steuereinheit
9 (Fig. 1) und über die Signalleitung 35 auf die Funktionseinheit 33 geführt. Neben
der Bildung des BS-Signals hat die Funktionseinheit nämlich die Aufgabe, pro TVHalbbild
0,65 Kamerabilder von den insgesamt 14,65 Kamerabilder zu unterdrücken, da nur die
14 vollständigen Kamerabilder eine sinnvolle Wiedergabe bieten. Dieser Notwendigkeit
kommt eine Eigenart der Kamera zugute, die nach Erhalt eines Kamera-Startimpulses
zunächst eine Wartezeit von der Dauer eines Kameratlalbbildes (0,5 Kamera-Bilder)
verstreichen läßt, bevor sie sich hinsichtlich der Abtastung in einem definierten
Ausgangszustand befindet und mit der Abtastung der ersten Zeile des ersten Kamerabildes
beginnt. Zum gleichen Zeitpunkt erzeugt die Kamera-Steuereinheit 9 einen Kamera-Bildimpuls,
der über die Signalleitung 7 ebenfalls auf die Funktionseinheit 33 geführt wird.
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Erscheint nun der Kamera-Start- bzw. der TVHalbbildimpuls, so wird
zunächst das BS-Signal in der Funktionseinheit 33 unterdrückt. Erst wenn der Kamera-Bildimpuls
erscheint, wird das BS-Signal aufgetastet. Von nun an werden ohne Pause 14 Kamerabilder
auf dem Magnetband des Bandgerätes gespeichert. Da 14,65 Bilder auf einem TV+albbild
Platz finden, bleiben noch 0,15 Kamera-Bilder pro TVHalbbild, die unberücksichtigt
bleiben. Der Vorgang der Aufnahme von 14 Kamerabildern wiederholt sich mit dem Erscheinen
des nächsten Kamera-Start- bzw. TV+albbildimpulses .
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Während der Aufnahme kann das Kamerabild beispielsweise auf einem
in der Fig. 1 gezeigten Sichtgerät 3 betrachtet werden.
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Dazu umfaßt das Steuergerät 5 eine Funktionseinheit 36, in der die
für die Ansteuerung des Sichtgerätes notwendigen Signale erzeugt werden. Dies sind
neben dem Videosignal, welches ausgehend von der Kamera 2 (Signalleitung 8) über
Verstärkungs- bzw. Anpassuggsstufen in den Funktionseinheiten 33 und 36 und über
die Signalleitungen 37 und 14 dem Videoeingang des Sichtgerätes 3 zugeführt wird
sowie die Synchronimpulse für die Bild- und Zeilenablenkung (x- bzw. y-Ablenkung),
die über die Signalleitungen 15 und 16 auf die entsprechenden Eingänge des Sichtgerätes
geführt werden.
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Hergeleitet werden die Signale, wie weiter unten erläutert wird, aus
dem Kamera-Zeilenimpuls, der über die Signalleitung 38 zur Funktionseinheit 36 gelangt
sowie aus dem Kamera-Startimpuls und dem Kamera-Bildimpuls.
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Letztere Impulse gelangen über die Signalleitungen 39 und 40 auf die
Funktionseinheit 36. Auf dem Sichtgerät 3 (Fig. 1) werden also während der Aufnahme
die von der Kamera aufgenommenen Einzelbilder dargestellt und zwar mit einer Bildwechselfrequenz
von 700 Bildern pro Sekunde.
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Daneben ist es möglich,das aufgenommene Motiv mittels eines TV-Monitors
4 zu betrachten, der über die Signalleitung 18 mit dem Magnetbandgerät 1 verbunden,
von diesem das BS-Signal erhält. Auf dem TVAonitoc werden drei vertikale Balken
41a, 41b, 41c sichtbar (drei Kamera-Zeilen pro TV-ZeUÖ), deren Bildinformation so
verschachtelt ist, daß jeweils drei Kamera-Zeilen nebeneinander und 14 Kamerabilder
übereinander angeordnet sind, d. h. daß beispielsweise
der Balken
41a durch die untereinander angeordneten Kamerazeilen 1, 4, 7....
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usw. gebildet wird. Es werden also 14 Kamerabilder, die auf einem
TV+albbild untergebracht sind, gleichzeitig gezeigt und zwar mit der üblichen TV+albbildfrequenz
von 50 Hz. Die letztgenannte Darstellungsform bietet zwar nicht den Bildinformationsgehalt
des Sichtgerätes, da die Kamerazeilen verschachtelt nebeneinander angeordnet sind.
Andererseits ist es jedoch durch eine optische Überprüfung der charakteristischen
Struktur des Monitorbildes (drei vertikal untergliederte Balken) einfach und schnell
möglich, die ordnungsgemäße Funktionsfähigkeit der gesamten Anlage zu überprüfen.
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Damit sind die zur Aufnahme notwendigen Funktionseinheiten der Steuereinheit
beschrieben. Die strichliert angedeutete Funktionseinheit 42 ist für die Betriebsart
"Wiedergabe", die nachfolgend erläutert sei, von Bedeutung.
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Wiedergabe Die für die Betriebsart "Wiedergabe" relevanten Funktionseinheiten
und Signalleitungen sind in der Fig. 4 gezeigt. Bei der Wiedergabe, bei der es von
Bedeutung ist, aus der auf dem Videoband gespeicherten Information die Kamerabild-
und Zeilenanfänge zu rekonstruieren, steuert das BS-Signal den Ablauf in dem !n
Fig. 4 gezeigten Steuergerät 5. Bei der Aufnahme werden, wie erwähnt, alle notwendigen
Synchronimpulse in der zentralen Steuerung von einem Quarzoszillator abgeleitet.
Bei der Wiedergabe nun werden die entsprechenden Signale aus dem gespeicherten BS-Signal
hergeleltet.
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Dazu wird das BS-Signal über die Signalleitung 12b auf die Funktionseinheit
33 geführt, in der aus dem Signalgemisch die TV-Bild- und Zeilenimpulse sowie
die
Kamera-Zeilenimpulse herausgefiltert werden. Die TVBild- und Zeilen impulse (TV-Syn.
-Sign.) gelangen über die Signalleitung 44 auf die Funktionseinheit 31, in der die
TV-Halbbildimpulse (Kameraitartimpulse) rekonstruiert werden, die schließlich der
Auffindung des ersten gespeicherten Kamerabildes pro TVHalbbild dienen. Die Rekonstruktion
der einzelnen Kamerabilder geschieht in der Funktionseinheit 36. Auf diese Funktionseinheit
gelangen einerseits die TViialbbildimpulse über die Signalleitung 39 sowie die ausgefilterten
Kamera-Zeilenimpulse über die Signalleitung 45. Die in der Funktionseinheit 33 aus
dem BS-Signal ausgefilterten Kamera-Zeilenimpulse werden mit Hilfe der Signalleitung
46 über die Funktionseinheit 31 geführt, in der sie durch nochmalige Filterung eine
saubere und für Logik-Bausteine verwendbare Impulsform erhalten. Mit Hilfe der Tv-Halbbildimpulse
und den Kamera-Zeilenimpulsen werden nun in der Funktionseinheit 36 die nicht auf
dem Videoband gespeicherten Kamera-Bildimpulse rekonstruiert. Dazu wird jeweils
der erste Kamera-Zeilenimpuls, der zeitlich nach dem TVHalbbildimpuls erscheint,
zur Erzeugung des ersten Kamera-Bildimpulses von insgesamt 14 Impulsen genutzt.
Die weiteren 13 Kamera-Bild impulse werden durch Abzahlen der Kamera-Zeilenlmpulse
gewonnen (je 64 Zeilenimpulse pro Kamera-Blldimpuls). Die Kamera-Zeilenimpulse werden
außerdem zur Erzeugung der notwendigen Ablenkspannungen (x- und y-Ablenkung) für
das Sichtgerät verwendet. Die Ablenkspannungen werden über die Signalleitungen 15
und 16 dem Sichtgerät zugeführt.
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Die in der Funktionseinheit 36 rekonstrulerten Kamera-Blidimpulse
werden über die Signalleitung 47 der Funktionseinheit 42 zugeleitet. Daneben erhält
letztgenannte
Funktionseinheit über die Signalleitung 48 die TV*talbbildimpulse
(Kamerastartimpulse). Durch das noch genauer zu erläuternde Zusammenwirken beider
Signale gelingt es, die über die Bedienelemente 43 vorgegebene Wiedergabeart zu
realisieren, wobei zwischen Standbildbetrieb u. Zeitlupenbetrieb unterschieden wird.
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Im Standbildbetrieb wird wahlweise eines der 14 Kamerabilder pro TV-Halbbild
ausgewähit und fortlaufend wiederholt. Der Magnetkopf des Magnetbandgerätes rotiert
mit Normalgeschwindigkeit, das Magnetband dagegen steht still.
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Die Auswahl eines Kamerabildes erfolgt durch den Vergleich der Zählerstände
zweier Binärzähler. Einer der Zähler, der jeweils durch die über die Signalleitung
48 zugeführten TVHalbbildimpulse zurückgesetzt, d. h. hier auf den Zählerstand "Null"
gesetzt wird, zählt die nach dem Halbbildimpuls erscheinenden und über die Signalleitung
47 zugeführten KameraBildimpulse (insgesamt 14 Impulse pro TVHalbbild) und gibt
somit durch seinen Zählerstand an, welches der 14 Kamerabilder gerade vom Magnetband
überspielt wird. Zur Darstellung eines der Kamerabilder wird der Stand des erstgenannten
Zählers mit dem Stand eines manuell auf eine Zahl von 1 - "14" einstellbaren zweitem
Binärzählers verglichen. Stimmen die Zählerstände beider Zähler überein, dann erzeugt
ein für beide Zähler gemeinsamer Komparator einen Bild-Auftastimpuls, der über die
Signalleitung 49 der Funktlonseinheit 33 zugeführt wird.
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Der Bild-Auftastimpuls wird genutzt, um In der Einheit 33 das BS-Signal,
welches über die Signalleitung 12b in die Einheit 33 gelangt, für die Dauer eines
einzigen Kamerabildes aufzutasten, während die Übertragung der anderen 13 auf der
Schrägspur gespeicherten Kamerabilder unterdrückt wird.
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Der Bild-Auftastimpuls verschwindet mit dem Erscheinen des nächsten
Kamerabildimpulses, da nun die Zählerstände der genannten Zähler nicht mehr gleich
sind. Das aufgetastet BS-Signal gelangt über die Signalleitung 37 als Videosignal
zur Funktionseinheit 36 und von dort aus nach entsprechender Aufbereitung über die
Signalleitung 14 auf das Sichtgerät.
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Bei jedem Umlauf des Magnetkoofes des Videobandgerätes wird das gleiche
durch Vorwahl des manuell einstellbaren Binärzählers angewählte Kameraiinzelbild
aufgetastet. Die Einzelbildfrequenz beträgt 50 Einzelbilder pro Sekunde. Erhöht
oder erniedrigt man nun durch Knopfdruck den manuell einstellbaren Binärzähler,
so wird automatisch nach dem Erscheinen des nächsten TV-Halbbildimpulses das nachfolgende
oder vorhergehende Kamera-Einzelbild aus dem BS-Signal aufgetastet. Nach dem 14.
Einzelbild folgt nach nochmaliger Erhöhung des manuell einstellbaren Binär-Zählers
automatisch das erste Einzelbild des nächsten Fernseh-Halbbildes. Dabei wird zwischenzeitlich
das Magnetband wei tertransportiert, so daß der Magnetkopf die nachfolgende Halbbildspur
auf dem Magn,etband abtastet. Entsprechendes gilt für den Standbtldbetrieb "Rückwärts".
In diesem Fall folgt durch Erniedrigen des Binär-Zählers nach dem ersten Kamera-EinIelbild
automatisch das 14. Bild des vorhergehenden TVHalbbildes. Das Magnetband wird dabei
rückwärts transportiert.
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Im Zeltlupenbetrieb geschieht das Erhöhen bzw. Erniedrigen des Binär-Zählers
- durch einen stufenlos elrs tellbaren Taktgeber gesteuert - automatisch. Der Zeitlupenfaktor
ist davon abhängig, wie oft das gleiche Elnzelbild gezeigt wird. 6 Der Normalbetrieb
ist hinsichtlich einer meßtechnisdnen en Auswertung irrelevant und deshalb als Betriebsart
im Steuergerät nicht vorgesehen.
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Nach der Beschreibung der prinzipiellen Wirkungsweise der Hochgeschwindigkeits-Bildaufzeichnungsanlage
werden nun alle Funktionseinheiten des Steuergerätes 5 in den Fig. 5 bzw. 8 ausführlich
erläutert.
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Funktion der zentralen Steuerung und der Phasenregelschleife (Fig.
3, Fig. 5) Fig. 5 zeigt den detaillierten Aufbau der Funktionseinheiten 31 (zentrale
Steuerung) und 32 (Phasenregelschleife). Mit Hilfe dieser Funktionseinheiten werden
das Kamera-Takt-Signal (Signalleitung 10), das Kamera-Start- bzw. TV-Halbbild-Signal
(Signalleitung 11) sowie die TV-Synchron-Signale (Signalleitung 34) erzeugt. Die
in der Fig. 5 strichliert dargesteliten Bausteine sind in der Betriebsart Wieder
gabe" von Bedeutung; sie werden anhand der nachfolgenden Figuren beschrieben.
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Alle oben genannten und in der Betriebsart AuFnahme notwendigen Signale
werden aus einem zentralen Quarzoszillator 30 gewonnen, der auf einer Frequenz von
6 MHz schwingt. Das Signal des Quarzoszillators 30 wird auf einen ersten Frequenzteiler
50 (Teilerverhältnis 8 : 1) geführt, der es auf 750 kHz herunterteilt.
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Das entstehende Signal gelangt daraufhin einerseits auf einen Baustein
51, der die normgerechten TV-SynchrDn-Slgnale erzeugt und andererseits auf einen
zweiten Teiler 52 (Teilerverhältnis 16 : 1), der das Signal schließlich auf eine
Frequenz von 46.875 kHz herunterteilt. Diese Frequenz entspricht dem dreifachen
der Tv-Zeilenfrequenz (15.625 kHz) und damit der Zeilenfrequenz der verwendeten
Kamera. DleKamera-Ze(lenfrequenz wird über die Signaileitung 53 auf die Funktionseinheit
32 geF;ihrt;-In der mit Hilfe einer Phasenegelschleife die Kamera-TaktFrequenz gewonnen
wird, deren Frequenz von 4.59375 MHz weiter
oben im Zusammenhang
mit der Betriebsart Bildaufnahme" hergeleitet wurde.
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Die in der Fig. 5 gezeigte Regelschaltung, bekannt unter der nezeichnung
Phase-Locked-Loop (PLL) ist notwendig, um die Frequenz eines selbständigen, spannungsgesteuerten
Oszillators (VCO), der in diesem Fall die Kamera-Taktfrequenz von 4.59375 MHz erzeugt,
phasengenau mit der Kamera-Zeilenfrequenz (46.875 kHz) und damit mit der TV-Zeilenfreque':
(15.625 kHz) zu synchrnnisieren. Kamera-und Tv-Zeilenfrequenz sind aufgrund ihrer
gemeinsamen Herleitung (Quarzoszillator) und der ganzzahligen Teilung (3 : 1) automatisch
phasengenau synchonisiert.
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Die Regelschaltung arbeitet nach dem Soll-lstwert-Prinzip Als Sollwert
dient die Frequenz des Kamera-Zeilensignals (46.875 kHz). Als Istwert wird eine
Frequenz herangezogen, die durch zweimalige Teilung (Teiler 54, 49 : 1; Teiler 55,
2 1) aus der tatsächlich vom VCO erzeugten Kamera-Taktfrequenz gewonnen wird und
die aufgrund der Teilung bei phasengenau schwingendem Oszillator ebenfalls 46.875
kHz beträgt.
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Diese beiden Frequenzen werden auf eine Phasen-Vergleichsstufe 56
geführt.
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Weichen sie voneinander ab, so erzeugt die Phasen-VergleichsstuFe
eine Regelspannung, die über einen Tiefpaß 57 geglättet den spannungsgesteuerten
Oszillator wieder auf den richtigen Wert hinzieht.
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Damit ist sichergestellt, daß die Kamera phasen- bzw. frequenzsynchron
zur TV-Zeilenfrequenz abgetastet wird und daß somit jeweils drei Kamera-Zeilen exakt
in eine TV-Zeile geschachtelt werden. Die Asynchronität der Signale wird außerdem
über einen SynehronDetektor 58 ermittelt und mittels einer Anzeige 59 angezeigt.
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Im folgenden sei nun die Erzeugung des Kamera-Start- bzw. TV+albbildsignals
erläutert. Das Signal ist notwendig, um die Kamera in eine definierte Ausgangspositlon
zu versetzen, nach der sie mit der Aufnahme der 14 Kamerabilder pro TV+albbild beginnen
kann. Bei der Wiedergabe dient das Signal dazu, ebenfalls einen definierten Zeitpunkt
zu erhalten, mit dessen Hilfe das erste der 14 Kamerabilder pro TV+albbild identifiziert
werden kann.
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Grundsätzlich könnte als Signal der TV-Halbbildimpuls (50 Hz) herangezogen
werden. Nun sind jedoch entsprechend der CCIR-Fernsehnorm (Zeilensprungverfahre
Tv-Halbbildfrequenz und TV-Zeilenfrequenz so aufeinander abgestimmt, daß das erste
TV-Halbbild mit einer halben Zeile endet (312,5 Zeilen) und das zweite Halbbild
mit der zweiten Hälfte der ersten Zeile beginnt. Das hätte jedoch zur Folge, daß
die Kamera - ausgelöst durch den zweiten TVtlalbbildimpuls - bei der Darstellung
des zweiten Halbbildes um eine halbe TV-Zeile versetzt mit der Abtastung der ersten
Zeile des ersten Kamerabildes beginnt. Auf dem Monitor würde nicht das in der Fig.
1 gezeigte Bild (drei vertikale Balken) mit jeweils 14 übereinander angeordneten
Bildern sichtbar, sondern eine Verschachtelung der beiden TV+albbilder um eine halbe
TV-Zeilenbreite.
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Aus dem oben Gesagten wird deutlich, daß auch der zweite Halbbildimpuls,
will man eine sinnvolle Darstellung auf dem Monitor (drei vertikale Balken) erhalten,
zu Beginn einer TV-Zeile zu erscheinen hat, d. h. daß jeweils der zweite Halbbildimpuls
um die Zeitdauer einer halben Zeilenlänge früher erscheinen muß, damit er mit dem
Zeilenanfang der ersten TV-Zeile des zweiten TV-Halbbildes
zusammenfällt.
Die Korrektur wird dadurch erreicht, daß zwischen zwei normgerechten TV-Bildimpulsen
(25 Hz) ein um eine halbe Zeilenbreite früher einsetzender Halbbildimpuls (50 Hz)
geschachtelt wird. Das erste Halbbild endet somit nicht mit der 312,5-ten Zeile,
sondern mit der 312-ten Zeile.
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Die TV-Bildimpulse werden nun durch Teilung (Teilungsfaktor 2 1 im
Baustein 60) aus den TV-Halbbildimputsen gewonnen, wobei die TV-Halbbildimpulse
durch Aufintegration im Baustein 61 aus den TVynchronmpulsen, die im Baustein 51
erzeugt werden, ausgefiltert werden. Die entstehenden Bildimpulse mit einer Frequenz
von 25 Hz gelangen schließlich auf ein ODER-Gatter 62. Ebenfalls auf das ODER-Gatter
62 gelangen die manipulierten Halbbildimpulse (50 Hz). Diese werden aus der ebenfalls
Im Baustein 51 erzeugten TV-Zeilenfrequenz durch Teilung (Teilungsfaktor 313 : 1)
im Baustein 63 gewonnen. Dabei besteht der Teilerbaustein 63 im Prinzip aus einem
Binärzähler, der jeweils durch den Bildimpuls (25 Hz) zu Beginn des ersten TV-Halbbildes
auf "O" gesetzt wird. Die daraufhin folgenden Zeilenimpulse zählen den Zähler hoch.
Mit dem Erscheinen des 313-ten Zeilenimpulses (entspricht dem Ende der 312-ten TV-Zeile)
erzeugt dam der Tell¢~-Baustein seinerseits einen Impuls, der als Halbbildimpuls
auf das ODER-Gatter 62 geführt wird und somit mit dem Anfang der ersten Zeile des
zweiten Halbbildes zusammenfällt.
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Damit Ist sichergestellt, daß die Kamerazeilen beider TV-Halbbilder
untereinander, in drei vertikale Balken unterteilt, angeordnet sind.
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Nach dem geschilderten Prinzip werden auch bei der Wiedergabe die
TV+albbildimpulse (Kamera-Start-lmpulse) erzeugt, nur mit dem Unterschied, daß dann
die zur lderleitung notwendigen TV-Szznchron-Signale aus dem gespeicherten BS-Signal
ausgefiltert werden.
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Doch zunächst sei anhand der Fig. 6, in der die Funktionseinheit 31
zusammen mit der Funktionseinheit 33 nochmals gezeigt ist, die Weiterverarbeitung
der TV-Synchron-Signale bei der AuFnahme näher erläutert. Diese gelangen über die
Signalleitung 34 neben dem Kamera-Videosignal (Signalleitung 8) und dem in diesem
Zusammenhang noch zu nennenden Kamera-Zeilen-Signal (Signalleitung 6) auf die in
der Fig. 6 ebenfalls gezeigte Funktionseinheit 33. Dabei wird das über die Signalleitung
8 zugeFührte Kaniera-Videosignal zunächst in einem Baustein 64 verstärkt, woraufhin
es auF einen ersten Mischer 65 gelangt, in dem das über die Signalleitung 6 zugeftihste
Kamera-Zeilensignal zugemischt wird. Das resultierende Signalgemisch gelangt auf
einen zweiten Mischer 66, in dem über die Signalleitung 34 noch die TV-Synchron-Signale
hinzuaddiert werden. Das entstehende Signal ist das bereits erläuterte BS-Signal,
welches in Abhängigkeit von dem Ausgangssignal 67 einer Videonterdrückungsstufe
68 über die Signalleitung 12a (s.auch Fig. 1) zum Video-Bandgerät 1 geführt wird.
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Die Video-Unterdrückungsstufe 68 ist notwendig, da die Kamera nach
Erhalt des Kamera-Startimpulses zunächst eine Wartezeit von 0,5 Kamerabildern
verstreichen
läßt, bevor sie in eine definierte Ausgangsposition gelangt (erste Zeile des ersten
Kamerabildes). Während dieser Verweilzeit erzeugt die Kamera aber bereits Video-
sowie auch Zeilensignale, die unterdrückt werden müssen, da bei der Wiedergabe,
wie noch genauer erläutert wird, der erste Kamera-Zeilenimpuls, der jeweils nach
einem TV-Halbbildimpuls erscheint, zur Auffindung des ersten der 14 Kamerabilder
pro TV*1albbild genutzt wird.
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Dieser erste Kamera-Zeilenimpuls kann somit mit Sicherheit der ersten
Zeile des ersten Kamerabildes zugeordnet werden. Prinzipiell wäre es möglich, auch
die Kamerabildimpulse auf dem Videoband zu speichern, wodurch die Identifizierung
des ersten Kamerabildes vereinfacht wäre. Andererseits würde sich jedoch der schaltungstechnische
Aufwand für die Ausfilterung des Kamerabildimpulses aus dem ohnehin schon vielschichtig
aufgebauten BS-Signal erheblich erhöhen.
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Um also einen definierten Anfangszeitpunkt zu erhalten, wird in der
Video-Unterdrückungsstufe 68 nach dem Erscheinen des Kamera-Start-Impulses (Signalleitung
35) das BS-Signal zunächst unterdrückt, bis über die Signalleitung 7 der erste,
den definierten Anfangszustand anzeigende, Kamera-Bildimpuls erscheint. Mit dem
Kameraitidimpuls erscheint auch der Zeilenimpuls der ersten Kamera-Zeile. Danach
werden ohne Pause die Videoinforrnationen und Synchronisierzeichen von 14 Kamerabildern
aufgetastet. Der verbleibende Rest (insgesamt passen 14,65 Kamerabilder in eine
TV-Zeile) bleibt unberücksichtigt, da er aut die Wiedergabe kelnen störenden Einfluß
hat.
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Im folgenden sollen nun die in den Funktionseinheiten 31 und 33 (Fig.
6) vorhandenen Bausteine erläutert werden, die in der Betriebsart "Wiedergabe" eine
Funktion haben. Vorweg sei dazu erwähnt, daß sich die Schalter 69 und 70 in der
Funktionseinheit 31 und der Schalter 71 in der Funktionseinheit 33, dann in der
strichliert gezeichneten Lage befinden.
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In der Betriebsart Wiedergabe wird das BS-Signal vom Videobandgerät
(s. auch Fig. 1) über die Signalleitung 12b zunächst auf einen ersten Verstärker
72 innerhalb der Funktionsetnheit 33 geführt. Daraufhin gelangt das BS-Signal über
zwei Trennverstärker 73 und 74 sowohl auf den Baustein 75, in der eine Kamera-Bildauswahl
vorsenor,rrríen wird,als auch auf die durch einen weiteren Verstärker 76 entkoppelten
Begrenzerbausteine 77 und 78, in denen die Synchronsignale aus dem BS-Signal ausgefiltert
werden. Der Baustein 75 (Kamera-Bildauswahl) wählt abhängig von der Wiedergabeart
(Standbild oder Zeitlupe) jeweils eines der 14 Kamerabilder pro TVHalbbild aus,
wobei die Steuerimpulse (Auftastimpulse), die in der Funktionseinheit 42 (Fig. 4)
erzeugt werden, über die Signalleitung 49 auf den Baustein 75 gelangen. Das jeweils
aufgetastet Kamerabild (Videosignal) gelangt schließlich über die Signalleitung
37 zur Funktionseinheit 36 (s. auch Fig. 4).
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Die Synchronsignale werden, wie erwähnt, durch die Begronzerbausteine
77 und 78 isoliert. Dabei werden in dem Baustein 77 die positiv gerichteten TV-Bild-
und Zeilenimpulse und in dem Baustein 78 die negativ gerichteten Kameradie
somit
im Videobereich des BAS-Signals liegen, Zeilenimpulsegaus dem Bs Signal herausgefiltert.
Die TV-Synchron-S i gnal e gelangen über die Signalleitung 44 auf die Funktionseinheit
31, in der sienochmals in TV-Bild- und Zeilenimpulse aufgetrennt,der bereits weiter
oben beschriebenen Bildung der WHalbbildimpulse dienen.
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Die Kamera-Zeilenimpulse (Zeilenfrequenz 46.875 kHz) gelangen über
die Signalleitung 46 ebenfalls auf die Funktionseinheit 31. Hier werden sie zunächst
mittels eines digitalen Tiefpasses 79 (Grenzfrequenz 47 kHz) von störenden Oberwellen
befreit, worauf sie über ein Differenzierglied 80 geführt eine scharfe Impulsform
mit steil aufsteigender Impulsflanke erhalten. Die auf diese Weise isolierten und
geformten Kamera-Zeilenimpulse gelangen schließlich über die Signalleitung 45 auf
die Funktionseinheit 36, deren Aufgabe nach-Folgend anhand der Fig. 7 detailliert
erläutert sei.
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Funktion der Ansteuerung des Sichtgerätes sowie der Kamera43ildimpulsErzeugung
(Fig. 7, Fig. 4, Fig. 3) Die Funktionseinheit 36 erstellt bei der Aufnahme und bei
der Wiedergabe alle Für die Ansteuerung des Sichtgerätes notwendigen Signale. Außerdem
werden in der Funktionseinheit in der Betriebsart "Wiedergabe" die nicht auf dem
Videoband gespeicherten Kamera-Bild impulse rekonstruiert.
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Zunächst set wieder die Betriebsart Aufnahme betrachtet. Zur Darstellung
des von der Kamera erfaßten Motivs während der Aufnahme erzeugt die Einheit 36 für
das verwendete Sichtgerät (ein Kathodenstrahl-Sichtgerät mit besonders leuchtstarker
Kathodenstrahlröhre folgende Signale:
- Ein an den Eingang (Eingang
zur Steuerung der Strahlintensität und damit der Helligkeit) angepaßtes Videosignal
(Signalleitung 14), - eine Sägezahnspannung zur Ablenkung des Videosignals in richtung
(Signalleitung 16), - eine Treppenspannung zur Ablenkung des Videosignals in richtung.
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Bevor die Erzeugung der Signale erläutert wird, sei erwähnt, daß die
Diodenmatrix der Kamera spaltenweise abgetastet wird, d. h. daß die oben genannten
Kamera-Zeilen (die Spalten der Diodenmatrix) auf dem Sichtgerät in yRichtung von
oben nach unten geschrieben werden.
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Das an den Eingang des Sichtgerätes geführte Signal, welches über
die Signalleitung 37 (s. Fig. 6) in die Funktionseinheit gelangt, wird durch Verstärkung
(Baustein 81) derart aufbereitet, daß die maximale Dynamik in der Z-Modulation (Graustufenumfang)
erreicht wird.
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Die y-Ablenkspannung erzeugt ein Sägezahngenerator 82, der mit Hilfe
der Kamera-Zeilenimpulse, die über die Signalleitung 38 zugeführt werden, getriggert
wird. Damit erhält die Sägezahnspannung die Kamera-Zeilenfrequenz von 46.875 kHz.
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Zur Erzeugung der x -Abl enks pannung (sogenannte Kamera-F i 1 dfrequenz)
werden mehrere Signale benötigt: Die TV-Halbbild-Impulse (Kamera-Start-Impulse,
Signalleitung 39), die Kamerad3ildimpulse (Signalleitung 40) und die Kamera-Zeilenimpulse
(Signalleitun
Die Treppenspannung (64 Stufen für 64 Spalten) zur
x-Ablenkung wird mit Hilfe eines Binärzählers 83 und einem nachgeschaltetem Digital-Analog-Wandler
84 erzeugt. Der Binärzähler ist ein 6-Bit-Zähler, der getaktet durch den Kamera-Zeilenimpuls
von 0 - 63 aufwärts zählt. Die 64 unterschiedlichen Zustände des Zählers werden
über den D-AHNandler und einen daran angeschlossenen Strom-Spannungs Ums etzer 28
in 64 Spannungswerte (einschließlich Spannungswert "O") umgesetzt, die in Form einer
Treppenspannung die x-Ablenkung steuern.
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Zu Beginn eines jeden TV-Halbbildes muß der Binärzähler 83 in einem
definierten Anfangszustand gesetzt werden. Das geschieht bei der Aufnahme mit Hilfe
der TV-Halbbild- und der Kamera-Bild impulse. Erscheint der erste Kamera-Bildimpuls
nach dem jeweiligen TV+lalbbildimpuls, so wird der Binärzähler 83 auf "63" gesetzt.
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Der daraufhin folgende erste Kamera-Zeilenimpuls leitet die Abtastung
der ersten Zeile (bzw. Spalte) des ersten der 14 Kamerabilder pro TV-Halbbild ein.
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Demgemäß setzt dieser Impuls über eine Rücksetzschaltung 87 den Binärzähler
auf O, womit auch hinsichtlich der Darstellung auf dem Sichtgerät der Ausgangswert
in der x-Ablenkung erreicht ist. Nach weiteren 63 Kamera-Zellenlmpulsen beginnt
der Vorgang mit der ersten Zeile des zweiten Kamerabildes von neuem.
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Der Binärzähler befindet sich wieder in der O"-Stellung.
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In der Betriebsart "Wiedergabe" werden die Ablenksignale nach dem
gleichen Prinzip wie in der Betriebsart "AuFnahme" erzeugt. Lediglich die Steuersignale
sind nun anderer FJerkunFt.
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Der Binärzähler erhält nun über den in strichlierter Lage gezeichneten
Schalter 85 und über die Signalleitung 45 seine Kamera-Zeilensignale von der Einheit
31 (5. auch Fig. 4), in der die Signale aus dem BS-Signal ausgefiltert werden. Auf
den Setzeingang des Binärzählers 83 führt nur noch das TV-Halbbild-Signal (s. Fig.
4), da keine Kamera-Bild-Signale auf dem Magnetband gespeichert sind. Die Kamerabildimpulse
werden im Baustein 86 rekonstruiert.
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Dieser Baustein erzeugt jeweils dann ein Signal, wenn der Binärzähler
seine "0"delluncl erreicht hat. Nach dem oben Gesagten erreicht der Binärzähler
jeweils dann seine "O"-Stellung, w enn ein neues Kamerabild beginnt. Die rekonstruierten
Kamerabildirnpulse gelangen über die Signalleitung 47 auf die Einheit 42, die abschließend
erläutert sei.
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Funktion der Steuerung in der Betriebsart "Wieclergabe" (Fig. 8, Fig.
4) Die in den Fig. 8 und 4 gezeigte Funktionseinheit 42, deren Bedienelemente in
der angeschlossenen Einheit 43 vorgesehen sind, steuert während der Wiedergabe den
AblauP Im Standbild-bzw. Zeltiupenbetrleb. Dazu sei zunächst das Zusammenwirken
der einzelnen Bausteine im Standbildbetrieb erläutert.
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Nach dem Betätigen der Standbildtaste 88 (die Anzeige 104 leuchtet
auf) in der Einheit 43 wird über die Leitung 17 (s. auch Fig. 1) der Bandtransport
angehalten. Der Magnetkopf tastet weiterhin eine TV-Halbspur, also 14 Kamerabilder,
50
mal in der Sekunde ab. Es wird jedoch pro Umlauf des Magnetkoofes nur jeweils eines
der 14 Bilder aufgetastet und im Standbil dbetrieb Fortlaufend wiederholt. Die Auswahl
eines Kamerabildes erfolgt mit Hilfe zweier 4-Bit-Binärzähler. Dabei wird der Zähler
89, ein aufwärts zählender Zähler, jeweils durch den TV-Halbbildimpuls (Signalleitung
48) auf den Zählerstand 0 gesetzt, während er durch die rekonstruierten Kamera-Bildimpulse
(Signalleitung 47) getaktet, d. h. hochgezählt wird. Sein Zählerstand zeigt also
jeweils an, welches der 14 Kamerabilder gerade abgetastet wird. Verknüpft ist der
Zähler über einen Komparator 91 mit einem zweiten Zähler 90, der im Auf- und Abwärtsbetrieb
manuell getaktet werden kann.
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Zur Erläuterung des Standbtldbetriebs sei angenommen, daß der Zähler
90 tJeispielsweise den Zählerstand "13" habe. Erreicht der zweite Zähler 89 eben-Falls
den Zählerstand 13, so meldet der Komparator Gleichelt und erzeugt einen Impuls,
der über die Signalleitung 49 zur Einheit 33 gelangt und dort, wie erwähnt, bewirkt,
daß das 13-te Kamerabild aus dem Videosignal aufgetastet wird. Die Nummer des ausgewählten
Bildes wird nach einer E3inär-BCD«UrTforrnung des Zählerstandes im Baustein 92 auf
einer Anzeige 93 dargestellt. Nachlolgend wird bei jedem Umlauf des Magnetkopfes
das 13-te Kamerabild von den niöglichen 14 Kamerabildern ausgewählt. Soll nun das
vorhergehende oder das nachfolgende Kamerabild ausgetastet werden, so kann des durch
entsprechende Betätigung der Vorwärts- oder Rückwärtstaste 94 oder 95 geschehen.
Aus den igr cl Tastendruck entstehenden Impulsen werden im Baustein 96 (Takt manuell)
verwendbare
Digitalimpulse geformt, die über einen Multipl exer 97 auf den Zähler 90 gelangen.
Die entsprechende Verbindung im Multiplexer 97 wurde vorher durch den Baustein 98
(Auswahl Betriebsart), der direkt über die Standbildtaste 88 angesteuert wird, ausgewählt.
Wird also nun beispielsweise die Taste 94 Standbild vorwärts gedrückt, schaltet
der Zähler 90 auf "14", worauf das 14-te Kamerabild nachfolgend ausgetastet wird.
Hat der Zähler den Zählerstand "14" erreicht, so wird nach nochmaligem Tastendruck
der Taste 94 das erste Kamerabild der nachfolgenden TV-Halbspur ausgewählt. Um dies
zu ermöglichen, ist der Ausgang des Zählers 90 mit einem Baustein 99 verbunden,
der, falls er den Zählerstand ''15" identifiziert, ein Signal erzeugt. Das Signal
wird genutzt, um einerseits den Zähler 90 auf den Zählerstand 1 zu setzen und um
andererseits über den Baustein 100 und die sich anschließende Signalleitung 17 das
Magnetband soweit vorwärts zu transportieren, daß der Magnetkopf die nachfolgende
Halbspur abtastet. Entsprechendes gilt, wenn im Standbildbetrieb rückwärts das erste
Kamerabild in der Abtastung erreicht ist. In diesem Fall wird der Zähler mit dem
nächsten Tastenimpuls über die O"Erkennung im Baustein 101 auf "14" gesetzt und
das Magnetband um eine Halbspur rückwärts transportiert, so daß nach dem ersten
Kamerabild einer Halbspur automatisch das 14-te Bild der vorhergehenden Halbspur
aufgetastet wird.
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Wird der Zeitlupenbetrleb gewünscht, so ist die Taste 102 "Zeitlupe"
zu drücken. Mit dem Tastendruck leuchtet die Anzeige 103 auf und über den Multlplexer
97 wird ein im Baustein 105 befindlicher automatischer Taktgenerator
über
zwei Leitungen mit dem aufwärts sowie mit dem abwärts setzenden Eingang des Zählers
90 verbunden. Befindet sich das mit dem Taktgenerator verbundene Potentiometer 106
in der Mittelstellung, so wird wie im Standbetrieb jeweils das gleiche Kamerabild
aurgetastet und fortlaufend wiederholt. Wird das Potentiometer aber nach links oder
rechts verdreht, dann werden die KameraEinzelbilder je nach Einstellung des Potentiometers
106 automatisch mit jeder gewünschten Geschwindigkeit vorwärts oder rückwärts durchgetastet.
Der Zeitlupenfaktor hängt davon ab, wie oft das gleiche Kamerabild aufgetastet wird,
bevor das nächste erscheint. Wird also beispielsweise jedes Kamerabild 10 mal aufgetastet,
so können pro Sekunde (der Magnetkopf tastet die Halbspur 50 mal in der Sekunde
ab) 50 + 5 (+vorwärts, rückwärts) auFeinanderfolgende unterschiedliche Kamera-10
-bilder auf dem Sichtgerät wiedergegeben werden.
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Die Anlage ist so ausgelegt, daß maximal eine Bildrate bis zu + 8
Bilder pro Sekunde erzielt werden kann. Diese Rate ließe sich weiter erhöhen, was
jedoch nicht sinnvoll wäre, weil nur die extrem verlangsamte Wiedergabe eines schnell
ablaufenden Vorgangs gut auswertbare Ergebnisse liefert.
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Die Standbild- und Zeitlupentasten 88, 102 können in jeder beiliebigen
Reihenfolge betätigt werden. Grundsätzlich wird ihre Funktion jedoch durch die Stop-Taste
107 am Bandgerät 1 (s. Fig. I) gelöscht. Dieser Löschimpuls gelangt über die Signalleitung
17 und dem Baustein 100 auf den Baustein 98 (Auswahl-Betriebsart).
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Wenn man vom Standbild- oder Zeitlupenbetrieb eine neue Stelle des
Bandes suchen möchte, kann das Bandgerät durch Betätigen der Start-Taste 108 wieder
in den normalen Betrieb mit 50 TV+albbildern pro Sekunde (- 700 Kamerabildern pro
Sekunde) gesetzt werden. Wird wieder der Betrieb Standbild oder Zeitlupe gewünscht,
so muß zunächst die Standbildtaste 109 am Bandgerät 1 oder die entsprechende Taste
88 am Steuergerät 5 gedrückt werden.
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