DE2748476A1 - Verbessertes verfahren zum trocknen von zellulose oder zellulose enthaltenden fasermaterialien - Google Patents
Verbessertes verfahren zum trocknen von zellulose oder zellulose enthaltenden fasermaterialienInfo
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/18—De-watering; Elimination of cooking or pulp-treating liquors from the pulp
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Description
PATENTANWÄLTE
DlpWng. P. WIRTH · Dr. V. SCHMIED-KOWARZI K
Dipl.lng. G. DANNENBERG · Dr. P. WEiNHOLD · Dr. D. GUDEL
Dipl.lng. G. DANNENBERG · Dr. P. WEiNHOLD · Dr. D. GUDEL
335024 * SKGPRirO'n RASSE 8
Case FE. 2530
Montedison S.p.A. Foro Bonaparte 31 Mailand / Italien
Verbessertes Verfahren zum Trocknen von Zellulose oder Zellulose enthaltenden Fasenaaterialien
809818/0940
FE. 2330
Es ist allgemein bekannt, dass Zellulose — ein für viele industrielle Verwendungszwecke benötigtes Rohmaterial — aus
verschiedenen pflanzlichen, holz- oder nicht holzartigen Materialien
extrahiert werden kann, deren Fasern sehr unterschiedliche Prozentsätze an Zellulose enthalten.
In Holzfasern, die am häufigsten für diesen Zweck verwendet und sich vom Holz harzhaltiger Bäume (Tanne und Kiefer) oder
Laubbäumen (Pappel, Birke etc.) gewonnen werden, liegt die Zellulose
in Kombination mit Lignin (20 bis 30 % des Holzes) und anderen Substanzen vor, wie z.B. Hemizellulose, Harzen, Wachsen,
Farbstoffen, Mineralsalzen, Ölen, Fettsäuren, Tannin, Stärke, Zucker und dgl.
Um Zellulose in reiner Form zu gewinnen, muss das Ausgangsmaterial
(Holz, Strauchwerk, Stämme/ Stengel etc.) einem Extraktionsverfahren
ausgesetzt werden, das im Laufe der Zeit zwar mehrfach modifiziert wurde, im wesentlichen jedoch aus drei großen Arbeitsvorgängen
besteht.
In einem ersten Arbeitsgang wird das in kleine Stücke gehackte oder zerschnittene Holz aufbereitet, wobei gleichzeitig Sägemehl
und Reste von Rinde entfernt werden, anfangs auch mit Hilfe von Wasser.
Als zweiter Arbeitsgang folgt das Kochen und Auslaugen; das Holz wird hierbei der Einwirkung von Chemikalien in wässriger Lösung
ausgesetzt, mit dem Ziel, Zellulose aus dem Holz zu extrahieren.
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Geeignete Chemikalien sind: Natriumhydroxid (Sodaverfahren),
Natriuiiihydroxyd in Mischung mit Natriumsulf id. und mit kleinen
Mengen Natriumsulfat und -carbonat (Sulfatverfahren), Kalzium-
oder Natriumdisulfit.
Nach dem Kochen wird die Pulpe in ihre Bestandteile zerlegt,
die Zellulose durch aufeinanderfolgendes Waschen und Filtrieren abgetrennt und anschließend gegebenenfalls durch Behandlung mit
Oxydationsmitteln "gebleicht". Nachdiesen Behandlungen liegt die Zellulose als wässrige Suspension vor, deren Trockenstoffgehalt
im allgemeinen 2 bis 5 Gew.-#> beträgt.
Soll die so gewonnene Zellulose nicht sofort zur Herstellung von Papier verwendet werden, muss sie in einem dritten Arbeitsgang
entwässert und getrocknet werden. Zur teilweisen Entwässerung, bei der man das Wasser entweder absickern lässt, absaugt
und durch Zusammenpressen der Pulpe entfernt, verwendet man im allgemeinen ähnliche, runde oder flache Formplatten aufweisende
Vorrichtungen wie bei der Papierherstellung. Erhalten wird ein Zellulosefilm, der noch etwa 50 bis 52 Gew.-9<! Wasser
enthält und weder zur Lagerung noch für den Transport geeignet ist, da er wegen seines hohen Feuchtigkeitsgehaltes leicht
schimmelt und fault.
Um gut lager- und transportfähig zu sein, muss die Zellulose
einen Trockenstoffgehalt von 88 bis 90 Gew.-% aufweisen. Ein
solcher Trockenstoffgehalt wird im allgemeinen mit Zylindertrocknern unterschiedlicher Bauweise erzielt, oder man verwendet
einen Kanal- oder Tunneltrockner, wo der Zellulosefilm nicht
•09*1t/094Q
^ 27A8A76
nui' erhitzt, sondern auch mit trockener Heissluft behandelt wird,
um das Abdampfen des Wassers zu beschleunigen.
Je nach Art und Filtervermögen der Zellulose, lässt sich der aus der Entwässerungsvorrichtung austretende Film mehr oder
weniger leicht trocknen.
Einige Zellulosearten, z.B. die aus Stroh oder Bagasse (Zucker-
/ werden
rohr) gewonnen, haben einen niedrigen Entwasserungswert und halten somit das Wasser lange in den Fasern zurück; sie müssen daher bei höheren Temperaturen oder über längere Zeiträume getrocknet werden. Bei allen Zellulosearten erfordert das Trocknen jedoch erhebliche Investitionen für entsprechende Vorrichtungen, und auch der Energieverbrauch ist sehr hoch.
rohr) gewonnen, haben einen niedrigen Entwasserungswert und halten somit das Wasser lange in den Fasern zurück; sie müssen daher bei höheren Temperaturen oder über längere Zeiträume getrocknet werden. Bei allen Zellulosearten erfordert das Trocknen jedoch erhebliche Investitionen für entsprechende Vorrichtungen, und auch der Energieverbrauch ist sehr hoch.
Es wird geschätzt, dass die Investitionen für Vorrichtungen zum Trocknen von Zellulosepulpe in einem modernen Betrieb etwa 17 bis
20 % der Gesamtkosten für die Anlage ausmachen; demgegenüber werden für Einrichtungen zur Holzaufbereitung 6 bis 7 %, zum Kochen
19 bis 21 % und zum Bleichen 10 % der Gesamtkosten benötigt.
Es wurde nun versucht, den durch das Trocknen entstehenden Anteil an den Endkosten des Produktes herabzusetzen. In den vergangenen
Jahren wurde das sogenannte "Blitztrocknungsverfahren11 entwickelt, bei dem die entwässerte Zellulosepaste mit Heissluftstrahlen
getrocknet wird, bis der gewünschte Feuchtigkeitsgehalt erzielt worden ist; bei diesem Verfahren wird die Zellulose
in Ballen und nicht als Folien oder Platten verpackt. Das Verfahren kann zwar mit weniger Bedienungspersonal durchgeführt werden,
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benötigt aber mehr Energie, um die gleichen Ergebnisse zu liefern
wie das klassische Trocknungsverfahren für Zellulose in Folien bzw. Film- oder.Plattenform.
Es wird daher noch immer nach Verfahren gesucht, mit deren Hilfe
sich die nassen, pastenartigen Zellulocefilme bzw. -folien,die aus der
Entwässerungsvorrichtung austreten, innerhalb kürzerer Zeit trocknen lassen.
Es wurde nun gefunden, dass, wenn man der nassen und praktisch
unraffinierten Paste, bezogen auf das Trockengewicht der Zellulose, 1 bis 15 Gew.-96 und vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-% Fibrillen
oder Fibriden eines nachstehend näher beschriebenen synthetischen Polymerisats zusetzt und anschliessend die Zellulose in Filmoder
Plattenform in bekannter Weise trocknet, eine grössere Trocknungsgeschwindigkeit erzielt wird, die um mehr als 50 %
über der Trocknungsgeschwindigkeit von Zellulose allein liegen kann. Hieraus ergeben sich wesentliche Vorteile in bezug auf
Produktivität und Rentabilität des Verfahrens.
Ausserdem wurde gefunden, dass ähnliche Vorteile auch beim Trocknen
von Fasermaterialien, die unraffinierte Zellulose enthalten, wie z.B. Holzpulpen oder sogenannten "semichemischen" Zellulosepasten
(d.h. Produkten, die durch teilweise chemische Aufbereitung oder Auslaugung von Holz mittels bekannter Zellulose-Extraktionsverfahren
erhalten wurden), erzielt werden können, wenn man den feuchten Pasten aus diesen Materialien vor dem Trocknen Fibrille
in den obengenannten Mengen zusetzt.
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Unter der Bezeichnung "Zellulose" soll daher nicht nur Zellulose als solche sondern auch die oben beschriebenen Materialien verstanden
werden. Als "unraffiniert" wird Zellulose bezeichnet, die praktisch noch keiner der wesentlichen Zerklcinerungsstufen
ausgesetzt wurde, die bei der Papierherstellung angewendet werden. In unraffiniertem Zustand scheinen die Zellulosefasern
grösseren Mengen ring- oder spiralförmiger Schichten von primären
Fibrincη zu bestehen oder diese zu enthalten, und die primären
Fibrillen v;erden wiederum durch eine Anzahl viel dünnerer sekundärer
Fibrillen gebilde.t,rlie aus · nadeiförmigen Kristallen der Zellulosemoleküle bestehen. Raffinierte Zellulosefasern scheinen
dagegen zerdrückt . und mehr oder weniger in die elementaren Fibrillen aufgespalten zu sein.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher ein verbessertes Verfahren
zum Trocken von praktisch unraffinierter Zellulose in Film- oder Plattenform durch Abdampfen der flüssigen Phase
aus dieser Zellulose, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man vor dem Trocknen den nassen Zellulosepasten, bezogen auf das
Trockengewicht der Zellulose, 1 bis 15 Gew.-% Fibrillen oder Fibride eines synthetischen Polymerisates zusetzt, die eine
Oberfläche von mehr als 1 m /g aufweisen.
Unter der Bezeichnung "Fibrillen oder Fibride" sind faserartige Strukturen zu verstehen, die eine ähnliche Morphologie besitzen
wie Zellulosefasern; diese Strukturen sind bereits bekannt und werden bei der Herstellung von Papier oder ähnlichen Materialien
häufig angewendet, um einen Teil oder die gesamte Zellulose zu ersetzen.
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Diese faserarti^en Strukturen sind nicht körnig; wenigstens eine
ihrer Dimensionen ist kleiner als die beiden anderen,und sie können nicht nur echte Fasern darstellen, sondern besitzen auch
einen filinähnlichen Aspekt.
Ein wesentliches Merkmal dieser Strukturen ist eine Oberfläche (spezifische Oberfläche) von mehr als 1 m /g. Ihre Länge, d.h.
die grössere Dimension, beträgt 1 bis 50 mm und ihr Scheindurchmesser
(mittlerer Durchmesser) 1 bis AOO μ.
Gemäss GB-PS 868 651 können solche Strukturen hergestellt v/erden,
indem man die Lösung eines synthetischen Polymerisates zu einem Lösungsmittel für dieses Polymerisat gibt und gleichzeitig das
ausgefällte Polymerisat in gequollenem Zustand einer Scherkraft aussetzt. Ein ähnliches Verfahren wird auch in DT-PS 2 208 553
beschrieben.
Das Verfahren von GB-PS 1 278 817 liefert Strukturen mit ähnlicher
Morphologie, die ebenfalls für die vorliegende Erfindung geeignet sind, indem man <A -Olefine in Anwesenheit von Koordinationskatalysatoren
polymerisiert und gleichzeitig Scherkräfte auf das Reaktionsmedium einwirken lässt.
Weitere Verfahren, die faserartige Strukturen mit den oben beschriebenen Eigenschaften und ähnlichen Verwendungsmöglichkeiten
in Form mehr oder weniger zusammenhängender Aggregate oder als fibrillartige,fadenförmige Strukturen (Plexofilament)
liefern, bestehen darin, dass man Lösungen, Emulsionen, Dispersionen und/oder Suspensionen der synthetischen Polymerisate
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in Löcungs-, Ernulgier- oder Dispergiermittel unter solchen
Bedingungen durch eine Spinndüse auspresst, dass das Lösungsmittel
oder die flüssige Phase praktisch sofort verdampft ("Flashspinning"
-Verfahren = Blitzspinnverfahren).
Verfahren dieser Art v/erden z.B. in GB-PS 891 943, GB-PS 1 262 531,
US-PS 3 770 856, US-PS 3 740 383, US-PS 3 808 091, FR-PS 2 176
und DT-PS 2 342 543 beschrieben.
Die so erhaltenen faserförmigen Aggregate oder Plexofilamente
lassen sich durch Schneiden oder Raffinieren leicht in elementare Faserstrukturen mit einer Oberfläche von mehr als 1 m /g
zerlegen.
In GB-PS 891 945 werden z.B. solche Faserstrukturen (Plexifilament-Fibride)
hergestellt, indem man die durch Blitzspinnen von Polymerisatlösungen erhaltenen Plexofilamente zerteilt.
Schliesslich lassen sich Fibrille oder faserartige Strukturen
mit ähnlichen Eigenschaften auch herstellen, indem man eine Lösung oder Suspension, Emulsion oder Dispersion des Polymerisates
in Lösungsmitteln und/oder Emulgier- oder Dispergiermitteln während des 3rangpressens unter Bedingungen, die zu einem raschen
Abdampfen der flüssigen Phase führen, der Scherwirkung eines gasförmigen fließfähigen Materials aussetzt, das mit hoher
Geschwindigkeit und im Winkel zu der Strangpressrichtung auf das Material gerichtet wird. Verfahren dieser Art werden in der
IT-PS 947 919 und der eigenen italienischen Patentanmeldung
29 594 A/74 und in GB-PS 1 355 912 sowie GB-PS 1 355 913 beschrieben.
809818/0940 * entspricht P 25 51 532.6
Die Fibrillen können zu jedem beliebigen Zeitpunkt in die wässrigen
wesentlichen
Zellulosepasten gegeben werden, bevor diese irgendwelchen/Raffinierungsverfahren
unterworfen werden. Da durch die Anwesenheit von Fibritlen in den v/ässrigen Zellulosepasten auch die Ablaufbzw.
Entwässerungszeiten (d.h. 0SR) der Zellulose verbessert
werden, werden die Fibrillen vorzugsweise sofort nach dem Zermahlen
bzw. Schleifen des Holzes (wenn als Endprodukt eine getrock-
/sofort
nete Holzpulpe hergestellt werden soll) oder'nach dem Auslaugungsund
Extraktionsverfahren (falls eine durch chemische Aufbereitung des Holzes erhaltene Zellulose getrocknet werden soll) zugesetzt,
um den genannten Vorteil bereits während der Entwässerungsphase auszunutzen.
Die Fibritlen können in trockener Form oder als wässrige Pasten
in die Zellulosepaste gegeben werden. Vorzugsweise enthalten die Fibrillen wenigstens auf der Oberflache ein Netzmittel,
das ihre Benetzbarkeit verbessert und eine rasche und gleichmässige Dispersion in der Zellulosemasse ermöglicht. Die
Zugabe des Netzmittels zu den Fibrillen kann in bekannter Weise erfolgen, z.B. mittels des Verfahrens der BE-PS 787 060, bei dem
Polyvinylalkohol verwendet werden, des Verfahrens von DT-PS 2 208 555, das mit hydrophilen Polymerisaten, wie Aminharzen,
Polyäthylaminen etc., durchgeführt wird, oder des Verfahrens von IT-PS 19 329 A/74, das Polyvinylketale verwendet.
Für die erfinduragsgemässen Zwecke eignen sich z.B.die Fibrillen oder
Fibride von faserartigen, organischen synthetischen Polymerisaten, wie z.B.: Polyamiden, Polyestern, Polyoxymethylenen, Polyacryl-
* entspricht P 25 00 651.3
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nitril, Viny]polymerisaten im allgemeinen und Polyolefinen, wie
Polyäthylen mit hoher oder niedriger Dichte, Propylen, dac :
hauptsächlich aus isotaktischen Makromolekülen besteht, PoIy-4~methylpenten-1,
sowie Äthylen-Propylen-Mischpolymerisaten im allgemeinen.
Bevorzugt werden die Fibrillen von Olef !!!polymerisaten,insbesondere
von Polyäthylen hoher Dichte und von Polypropylen, da diese Polymerisate einen sehr hohen Schmelzpunkt (im allgemeinen mehr
als 10O0C) besitzen und deshalb während des Trocknens weder
schmelzen noch weich werden. Wurden diese Erscheinungen wegen des geringen Prozentsatzes an Fibrillen in der Paste auf, so
könnten die Zellulosefasern während der üblichen, normalerweise vor Anwendung der Zellulosepasten durchgeführten Behandlung in
einem Holländer leicht wieder in ihre Elemente zerlegt werden, zerlegt
Die erfindungsgemäss verwendeten Fibrillen können einen oder mehrere
inerte Füllstoffe in Mengen bis zu 50 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht der die Füllstoffe enthaltenden Fibrillen, enthalten, ohne dass wesentliche Unterschiede gegenüber der Verwendung
von Fibrillen allein festgestellt werden können. Lediglich der Aschegehalt der Zellulosepasten wird dadurch geringfügig
erhöht. ...
Verfahren zur Einarbeitung von Füllstoffen in die Fibrille können z.B. der IT-PS 947 919 und der eigenen italienischen Patentanmeldung
29 594 A/74 entnommen werden.
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überraschenderweise wurde gefunden, dass die Fibrillen - ob mit
oder ohne Füllstoffe — nur dann einen günstigen Einfluss auf die Trocknungsgeschwindigkeit der Zellulose ausüben, wenn sie
in einer Konzentration von 1 bis 15 Gew.-% und insbesondere
2 bis 10 Gc\f.-%, bezogen auf das Gewicht der Zellulose, angewendet
werden. Optimale Fibrillenkonzentrationen liegen zwischen 2,5 und 6 Ge\f.-%, bezogen auf das Gewicht der Zellulose.
Bereits bei Fibrillenkonzentrationen von mehr als etwa 15 Gew.-%
beginnen die Trocknungsgeschwindigkeiten sich den Werten zu nähern, die für die bekannten Zellulosepasten typisch sind.
Ausserdem können gegebenenfalls durch höhere Fibrillenkonzentrc-•cionen
die Eigenschaften der Zellulose beeinträchtigt werden.
Fibrillenkonzentrationen innei-halb der obengenannten Grenzen sind
Jedoch völlig annehmbar, da sie weder die Eigenschaften der Zellulose
modifizieren noch ihre Verarbeitung und Anwendung auf den üblichen Gebieten behindern.
Die nachstehenden Beispiele erläutern das erflndungsgemässe
Verfahren.
Es wurde 1 t Sulfat-Birkenzellulose unmittelbar nach der Extraktion durch vollständige Auslaugung des Holzes und vor jeglichem
Raffinieren aus einer wässrigen Dispersion zu trockenen Platten verarbeitet, die verpackt und gelagert werden konnten.
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Entwässern und anschliessendes Trocknen der Zellulose erfolgte
auf einer kontinuierlich arbeitenden Flachtisch-Papiermaschine. Die ersten 500 kg der Zellulose wurden ohne Zusatz von.synthetischen
Fibrillcn in die Maschine cole.ttc-t.
Die aus dem Beschickungstank abgezogene Paste hatte einen Raffinierungsgrad
oder Entwässerungswert von 18,2° SR. Nach der Entwässerung, d.h. am Ende der Nasspartie, enthielt die bereits
geformte Platte 58 % Wasser. Sie wurde in die Trockenbatterie der Maschine geführt, die 16 Trockenzylinder, umfaßte;.zwei
dieser Zylinder waren mit Perforationen versehen, durch die auf 1200C erhitzt Luft geblasen wurde. An jedem Zylinderpaar v/urden
Proben entnommen und sofort auf ihren Gehalt an Trockenstoffen untersucht. Es zeigte sich, dass die 1250 g/m wiegende Platte
5 Minuten nach Eintritt in den Trocknungsteil einen Trockenstoffgehalt
von 88,9 Gew.-% aufwies. Nachdem die Hälfte der Zellulose, d.h. etwa 500 kg, getrocknet worden war, wurden — bezogen auf
das Trockengewicht der Zellulose — 2,5 Gew.-^ Fibrillen von
Polyäthylen hoher Dichte (F = 1350C) in den Tank
gegeben; diese Fibrillen hatten Scheindurchmesser von 18 u, eine mittlere Länge von 1,85 mm und eine Oberfläche von 6,5 m /g und
enthielten 30 Gew.-% Kaolinpulver, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Fibrillen.
Die Fibrillcn waren gemäß dem Verfahren der IT-PS 947 919 hergestellt
worden. Die mit diesen Zusatzstoffen verseheneiZelluloseplatten besaßen am Ende der Nasspartie der kontinuierlich arbeitenden
Maschine einen Wassergehalt von 56,2 % und erreichten nach 3,25 Minuten einen Trocknungsgrad von 89 %. Verglichen mit der
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unbehandelten Zellulose, wurde also bei Entfernung der gleichen Gewichtsmenge an Wasser die Trockungszeit um 33 % gesenkt. ;
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde mit der gleichen Papiermaschine
und 1 t der gleichen Sulfat-Birkenzellulose wiederholt.
Nachdem die Hälfte des Produktes getrocknet worden war, wurden — bezogen auf das Gewicht der anwesenden Zellulose — 5 Gew.-%
ähnliche Fibrillen wie in Beispiel 1 in den Tank der Maschine gegeben. Die mit Zusatzstoffen versehene Zelluloseplatte besass am
/der Maschine
Ende der Nasspartie'einen Wassergehalt von 56 % und erreichte nach 3,3 Minuten einen Trocknungsgrad von 89 %· Dies bedeutet, dass die Trocknungszeit bei Entfernung eines gleichen Gewichtes an Wasser um 31»2 % gesenkt wurde.
Ende der Nasspartie'einen Wassergehalt von 56 % und erreichte nach 3,3 Minuten einen Trocknungsgrad von 89 %· Dies bedeutet, dass die Trocknungszeit bei Entfernung eines gleichen Gewichtes an Wasser um 31»2 % gesenkt wurde.
Auf der Papiermaschine des Beispiels 1 wurde 1 t der gleichen Sulfat-Birkenzellulose behandelt. Nachdem die Hälfte des
Produktes getrocknet worden war, wurden — bezogen auf das Gewicht der Zellulose — 2,5 Gew.-# Polypropylenfibrillen (Schraelzindex
c 10; Pp= 170°C), die einen Scheindurchmesser von 22 jjl, eine
mittlere Länge von 1,6 mm und eine Oberfläche von 3,2 m /g besessen und 30 Gew.-96 Kaolin enthielten, in den Beschickungotank
· gegeben. Die Fibrillen waren gemäß dem Verfahren der IT-PS 947 919 hergestellt worden.
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Die Fibrillen enthaltende Zelluloseplatte besaß am Ende der Nars-
/ der Maschine
partie'einen Wassergehalt von 54 % und erreichte nach 3 Minuten einen Trocknungsgrad von 89,1 %. Die Trocknungszeit wurde also bei Entfernung eines gleichen Gewichtes an Wasser um 34,8 % gesenkt.
partie'einen Wassergehalt von 54 % und erreichte nach 3 Minuten einen Trocknungsgrad von 89,1 %. Die Trocknungszeit wurde also bei Entfernung eines gleichen Gewichtes an Wasser um 34,8 % gesenkt.
Auf der Papiermaschine des Beispiels 1 wurde 1 t der gleichen Sulfat-Birkenzellulo.se behandelt. Nachdem die Halte des
Produktes getrocknet worden war, wurden — bezogen auf das Gewicht der Zellulose — 10 Gew.-96 Fibrillen eines Polyäthylens
hoher Dichte in den Beschickungstank gegeben, die einen Scheind/urchmesser
von 20/U, eine mittlere Länge von 1,4 mm und eine Oberfläche von 5 m /g besassen. Die diese Fibrillen enthaltende
Zelluloseplatte besass am Ende der Nasspartie einen Wassergehalt von 56 % und erreichte nach 3,1 Minuten einen Trocknungsgrad von
89»0 %. Dies entsprach, bei Entfernung der gleichen Gewichtsmenge
an Wasser, einer Senkung der Trocknungszeit um 35,4 96.
Auf der Papiermaschine des Beispiels 1 wurde 1 t unraffinierte Sulfat-Koniferenzellulose behandelt, die durch vollständige
Auslaugung des Holzes in der Extraktionsstufe erhalten worden war. Der Entwässerungswert der Paste im Sammeltank betrug"
16,50° SR.
Am Ende der Nasspartie/biiSss^Sfe^öSbehandelte Zelluloseplatte
einen Wassergehalt von 52 %; nach 4,8 Minuten in dem Trocknungsteil"
betrug der Trocknungsgrad der Zellulose 90 96.
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Nachdem die Hälfte des Produktes getrocknet worden war, wurden — bezogen auf das Gewicht der Zellulose — 2,5 Gew.-% der
Polyäthylenfibrillen des Beispiels 4 in den Beschickungstank
gegeben. Die Fibrillen enthaltende Zelluloseplatte zeigte am Ende der Nasspartie einen Vassergehalt von 53 % und erreichte
nach 3,7 Minuten einen Trocknungsgrad von 90 %, Dies entsprach,
bei Entfernung des gleichen Gewichtes an Wasser, einer Senkung der Trocknungszeit um 25,2 %.
BeiSDiel 6
Auf der Papiermaschine des Beispiels 1 wurde die gleiche Zellulose
wie in Beispiel 5 behandelt. Nachdem die Hälfte der Zellulose getrocknet worden war, wurden — bezogen auf das Gewicht
der Zellulose — 2,5 Gew.-96 der in Beispiel 1 verwendeten
Fibrillen aus Polyäthylen hoher Dichte mit einem Koalingehalt
von 30 % in den Beschickungstank gegeben.
Die das synthetische Produkt enthaltende Zelluloseplatte hatte am Ende der Nasspartie der Maschine einen Wassergehalt von 53 %
und erreicht im Trocknungsteil nach 4 Minuten einen Trocknungsgrad von 90 %. Bei Entfernung des gleichen Gewichtes an Wasser
entsprach dies einer Senkung der Trocknungszeit um 18,7 %»
Auf der Papiermaschine des Beispiels 1 wurde 1 t der in Beispiel 5 verwendeten Zellulose behandelt. Nachdem die Hälfte des Produktes
getrocknet worden war, wurden — bezogen auf das Gewicht der Zellulose — 2,5 Gew.-% Polypropylenfibrilüe (Schmelzindex =
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5; Fp= 1700C), die einen Durchmesser von 20JU, eine inittlere
Länge von 1,8 mm und eine Oberfläche v den Zellulosebeschickungstank gegeben.
Länge von 1,8 mm und eine Oberfläche von 3 ni /g aufwiesen, in
Die das synthetische Produkt enthaltende Zelluloseplatte besaß am Ende der Nasspartie der Maschine einen Wassergehalt von 51 % und
erreichte nach 3,5 Minuten in dem Trocknungsteil - einen Trocknungsgrad von 90 %. Bei Entfernung der gleichen Gewichtsmenge
an V/asser, entsprach dies einer Senkung der Trocknungszeit um
21,6 %.
Beispiel 3
Beispiel 3
Auf der Papiermaschine des Beispiels 1 wurde 1 t unraffinierte Sulfid-Koniferenzellulose behandelt. Der Entwässerungswert der
Paste in Sammeltank betrug 170SR.
In der Nasspartie der Maschine zeigte die Zelluloseplatte einen Wassergehalt von 54 %, nach 5 Minuten in dem Trocknungsteil erreichte
sie einen Trocknungsgrad von 89 %·
Nachdem die Hälfte des Produktes getrocknet worden war, wurden — bezogen auf das Gewicht der Zellulose — 5 Gew.-% an Fibrillen
des Polyäthylens hoher Dichte der Art des Beispiels 1 in den Zellulosetank gegeben. Der Entwässerungswert der Paste im Sammeltank
betrug 16,5 0SR; am Ende der Nasspartie der Maschine hatte
die Fibrillen enthaltende Zelluloseplatte einen Wassergehalt von 53 % und nach 3,9 Minuten in dem Trocknungsteil einen Trocknungsgrad
von 90 %. Dies entsprach einer Senkung der Trocknungszeit um 22 96.
8098 1 8/0940
Auf der Papiermaschine des Beispiels 1 wurde 1 t unraffinierte Strohzellulose behandelt. Der Entwässerungswert der Paste im
Beschickungstank'betrug 22,3° SR. Am Ende der Nasspartie der Maschine
hatte die Zelluloseplatte einen Wassergehalt von 62 % und nach 8 Minuten in dem Trocknungsteil einen Trocknungsgrad von 89 %.
Nachdem die Hälfte des Produktes getrocknet worden war, wurden 5 Gew.-% der Polypropylenfibrillen des Beispiels 3 zugegeben,
und der Entwässerungswert der Paste in den Sammeltank betrug nun 20° SR. Die das synthetische Produkt enthaltende Zelluloseplatte besaß einen Wassergehalt von 58 % und erreichte einen
Trocknungsgrad von 89 % nach 5t3 Minuten in dem Trocknungsteil.
Die Trocknungszeit wurde also um 28 % gesenkt, wenn man voraussetzt,
dass in beiden Fällen die gleiche Gewichtsmenge an Wasser entfernt wurde.
Auf der Papiermaschine des Beispiels 1 wurde 1 t unraffinierte,
aus Bughaw-Manilahanf gewonnene Zellulose behandelt, deren Entwässerungswert
im Sammeltank 31° SR betrug. - .
. der Maschine
Am Ende der Nasspartie'besass die Zelluloseplatte einen Wassergehalt
von 64 %\ um einen Trocknungsgrad von 88 % zu erreichen,
musste sie 10 Minuten getrocknet werden.
Nachdem die Hälfte des Produktes getrocknet worden war, wurden 2,5 Gew.-96 der PolyäthylenfibrilJB des Beispiels 1 in den Be-
* Bughaw abacus cellulose
809818/0940
schickungstank gegeben. Die Paste in dem Samneltank hatte nun
einen Entwässerungswert von 21° SR. Am Ende der Nasspartie
besass die Fibrillen enthaltende Zelluloseplatte einen Wasser-
- . in dem Trocknungstcil
gehalt von 56 % und erreichte nach 5,5 Minuten/einen Trocknungsgrad
von 88 %. Setzt man voraus, dass in beiden Fällen das gleiche Gewicht an Wasser entfernt wurde, so wurde die
Trocknungszeit um 35 % gesenkt.
- Patentansprüche -
809818/08
Claims (1)
- Patentansprüche:1y Verfahren zum Trocknen von praktisch unraffinierter Zellulose oder solche Zellulose enthaltenden Fasermaterialien in Form von Folien oder Platten, die durch Abdampfen der flüssigen Phase aus diesen Materialien erhalten wurden, dadurch gekennzeichnet, dass man der nassen Zellulosepaste oder dem Fasermaterial vor dem Trocknen 1 bis 15 Gewk-%, bezogen auf das Trockengewicht der Zellulose oder des Fasermaterials, Fibrillen oder Fibride eines synthetischen Polymerisats zusetzt, die eine Oberfläche von mehr als 1 m /g aufweisen.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fibrillen oder Fribride in einer Menge von 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht der Zellulose oder des Fasermaterials, zugesetzt werden.3. Verfahren nach Anspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, dass Fibrille oder Fibride eines Olefinpolymerisates verwendet werden.A. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass Fibrille oder Fibride verwendet werden, die einen oder mehrere inerte Füllstoffe oder Füllgut in Mengen bis zu 50 Gew.-#, bezogen auf das Gesamtgewicht der Fibrillen oder Fibride, enthalten.809818/09405. Verfahren nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass als unraffinierte Zellulose enthaltendes Faserraaterisl eine Holzpulpe verwendet wird.6. Verfahren nach Anspruch 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass als unraffinierte Zellulose enthaltendes Fasermaterial eine semichemische Zallulosepaste verwendet wird.Der Patentanwalt:809818/0940
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
IT28788/76A IT1068428B (it) | 1976-10-28 | 1976-10-28 | Perfezionamenti nel processo di essiccamento della cellulosa o di materiali fibrosi contenenti cellulosa |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2748476A1 true DE2748476A1 (de) | 1978-05-03 |
Family
ID=11224181
Family Applications (1)
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