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Siebkasten
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Die Erfinaung bezieht sich gattungsgemäß auf einen Siebkasten für
eine Schwingsiebmaschine mit aus Siebstäben mit Klassierabstand zwischen den Siebstäben
aufgebautem, randseitig im Siebkasten befestigtem Siebboden, wobei die Siebstäbe,
die aus einer Metallseele und einer aufvulkanisierten Ummantelung aus Gummi bestehen,
trapezförmigen, nach unten verjüngten Querschnitt aufweisen und mit elastischen
Befestigungsleisten verbunden sind.
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- Der trapezförmige Querschnitt der beschriebenen Anordnung bewirkt
bekanntlich, aaß zu klassierendes körniges Gat sich in uen Spalten, die durch den
Klassierabstand zwischen den Siebstäben definiert sind, nicht festsetzen kann, weil
die Spalte in Durchfallrichtung des Gutes breiter werden.
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Die bekannten gattungsgemäßen Siebkästen (DT-Patent 11 98 364) haben
sich an sich bewährt. Durch Einstellung cxer Dehnung der elastischen Befestigungsleisten
kann aer Klassierabstand zwischen den einzelnen Siebstäben unterschiedlich eingestellt
werden, so daß ein und dieselbe Schwingsiebmaschine, bei unterschiealicher Einstellung
der Klassierabstände des Siebbodens, unterschiedliche Klassieraufgaben erfüllen
kann. Sind jedoch einzelne Siebstäbe verschlissen, so ist bei der bekannten Ausführungsform
die Reparatur verhältnismäßig aufwendig. Im übrigen kann die Klassierwirkung nicht
ohne weiteres über die Länge des Siebkastens unterschiedlich eingestellt werden,
wie es für verschiedene Klassieraufgaben zweckmäßig ist. Auch ist es bekannt, die
einzelnen Siebstäbe aus einer Metallseele und Ummantelung aufzubauen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Siebkasten
so weiter auszubilden, daß bei Verschleiß einzelner Siebstäbe ohne Schwierigkeiten
eine Reparatur durchgeführt werden kann. Darüber hinaus soll die Anordnung so getroffen
werden, daß die Klassierwirkung ohne Schwierigkeiten gleichsam abschnittsweise über
die Siebkastenlänge unterschiedlich eingestellt werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Siebboden aus
einer Mehrzahl von gereihten Siebmatten besteht, die ihrerseits aus den Siebstäben
und den Befestigungsleisten aufgebaut
sind, und daß die Befestigungsleisten
der einzelnen Siebmatten in ihrer Dehnung selbständig einstellbar im Siebkasten
befestigt sind. Nach bevorzugter Ausfünrungsform der Erfindung ist die Anordnung
in Kombination dazu so getroffen, daß aie Befestigungsleisten aus Gummi der Siebmatten
eine Dicke aufweisen, die größer ist als die der Siebstäbe (aus Metallseele plus
Ummantelung), und uaß uie Siebstäbe in die Befestigungsleisten eingebettet und von
den Befestigungsleisten oben und unten überfaßt sind. Im allgemeinen wird man die
Anordnung so treffen, daß die Metallseele der Siebstäbe aus Stahlstäben rechteckigen
Querschnitts besteht, so daß die Siebstäbe durch die aufvulkanisierte Ummantelung
im Gesamtquerschnitt trapezförmig gestaltet sind.
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Die erreichten Vorteile resultieren aus der Tatsache, daß bei einem
erfindungsgemäßen Siebkasten ein durchgehender, mit dem Siebkasten verbundener Siebboden
nicht mehr verwirklicht ist. Der Siebboden ist vielmehr aus einzelnen Siebmatten
zusammengesetzt, die in Längsrichtung des Siebkastens grundsätzlich beliebig lang
oder beliebig kurz gestaltet werden können. Ist im Siebboden ein Siebstab verschlissen,
so daß ein Austausch erforderlich ist, so ist es nicht mehr erforderlich, den Siebboden
insgesamt aus dem Siebkasten herauszunehmen, um in aufwendigen Arbeiten einen Siebstab
im Siebboden auszuwechseln. Es kann vielmehr die Siebmatte entfernt werden, die
den verschlissenen Siebstab aufweist, was durch Lösen einiger Befestigungsschrauben
ohne Schwierigkeiten und ohne wesentliche Betriebsunterbrechung durchgeführt werden
kann. Darüber hinaus erreicht die Erfindung aber auch eine funktionelle Verbesserung.
Tatsächlich besteht nunmehr die Möglichkeit, von Siebmatte zu Siebmatte über unterschiedliche
Dehnung der Befestigungsleisten unterschiedliche Klassierspalte zwischen den
Siebstäben
der einzelnen Siebmatten zu verwirklichen. Dabei kann die Klassierwirkung in Längsrichtung
des Siebkastens aifferenziert werden, was insbes. dann von Bedeutung ist, wenn das
zu klassierende Gut mit bestimmter Transportrichtung durch den Siebkasten der Schwingsiebmaschine
hindurchbewegt wird. So lassen sich auf einfache Weise verschieaene Fraktionen erzeugen.
Die Ausführungsform aer Erfindung, bei der die Befestigungsleisten aus Gummi eine
Dicke aufweisen, die größer ist als die der Siebstäbe, zeigt einen weiteren, ganz
Uberraschenden Effekt. Tatsächlich bilden bei dieser Ausfhhrungsform die Siebstäbe
in den Befestigungsleisten und mit den Befestigungsleisten ihrerseits schwingungsfähige
Systeme. Dabei funktioniert die Stahlseele der Siebstäbe als schwingende Masse,
funktioniert die aus Gummi bestehende Ummantelung und funktionieren die aus Gummi
bestehenden Befestigungsleisten als Federelemente. Im allgemeinen stellen sich Schwingungen
ein, die, bezogen auf die Frequenz der Schwingsiebmaschine, eine sehr viel höhere
Frequenz, im Sinne einer Oberschwingung aufweisen. Die Amplituden sind klein und
im Ergebnis handelt es sich praktisch um Vibrationen. Diese Vibrationen stören den
Klassiereffekt und die Schärfe der zum Klassiereffekt gehörenden Trennschnitte nicht,
erhöhen Jedoch die Durchsatzleistung. Dieser Ausftihrungsform der Erfindung kommt
daher besondere Bedeutung zu. Es versteht sich von selbst, daß die Elastizität der
Berestigungsleisten und der Ummantelung der Siebstäbe so einzustellen ist, daß sich
die erwUnschten Schwingungen oder Vibrationen ergeben. Die Teile der Befestigungsleisten,
die die Siebstäbe unterrassen, funktionieren dabei als Auflagerfedern fUr die Siebstäbe,
wobei aber zusätzlich auch die Teile der Befestigungsleisten zwischen den Siebstäben
als Federn funktionieren, so daß die Siebstäbe in vertikaler und in horizontaler
Richtung schwingungsfähig sind.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenuen Zeichnung ausführlicher erläutert.
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Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 einen Grundriß eines
erfindungsgemäßen Siebkastens, Fig. 2 in gegenüber der Fig. 1 wesentlich vergrößertem
Maßstab einen Längsschnitt in Richtung A-A durch den Gegenstand nach Fig. 1, Fig.
3 im Maßstab der Fig. 2 einen Schnitt in Richtung B-B durch den Gegenstand nach
Fig. 1 und Fig. 4 ausschnittsweise eine einzelne Siebmatte aus dem Gegenstand nach
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.
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Der in den Figuren dargestellte Siebkasten 1 ist für eine Schwingsiebmaschine
bestimmt und besitzt einen aus Siebstäben 2 mit Klassierabstand 3 zwischen den Siebstäben
2 aufgebauten Siebboden 4. Dieser ist randseitig im Siebkasten 1 befestigt, der
dazu ein flanschartiges Auflager 5 aufweist. Wie insbes. die Fig. 2 zeigt, besitzen
die Siebstäbe 2 trapezförmigen nach unten verengten Querschnitt. Für die Erfindung
ist zunächst wesentlich, daß der Siebboden 4 aus einer Mehrzahl von gereihten Siebmatten
4a, 4b, 4c ... besteht, die ihrerseits aus den Siebstäben 2 und Befestigungsleisten
6 aufgebaut sind und daß die Befestigungsleisten 6 der einzelnen Siebmatten 4a,
4b, 4c ... in ihrer Dehnung selbständig einstellbar im Siebkasten befestigt sind.
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Die Siebstäbe 2 sind an die elastisch dehnbaren Befestigungsleisten
6 angeschlossen, und zwar so, daß durch Dehnung der Befestigungsleisten 6 der Klassierabstand
3 einstellbar ist. Im Ausführungsbeispiel sind für die Befestigung der Befestigungsleisten
6 Schraubverbindungen 7 vorgesehen. An den Stirnseiten 8 besitzt der Siebkasten
1 verbreiterte Auflager 5, die so gestaltet sind, daß jede betriebsmäßig erforderliche
Dehnung der Befestigungsleisten 6 möglich ist.
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Aus einer vergleichenden Betrachtung der Fig. 2 und 3 entnimmt man,
daß die Siebstäbe 2 aus einer Metallstabseele 9, vorzugsweise einer Stahlstabseele
und einer aufvulkanisierten Ummantelung 10 aus Gummi bestehen. Im Ausführungsbeispiel
und nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung besitzt dabei die Stahlstabseele
ihrerseits einen rechteckigen Querschnitt aber der Gesamtquerschnitt aus Stahlstabseele
9 und Ummantelung 10 ist trapezförmig, wobei die Ummantelung 10 im wesentlichen
überall gleich dick ausgeführt ist. Im Ausführungsbeispiel und nach bevorzugter
Ausführungsform der Erfindung sind die Befestigungsleisten 6 als Gummileisten ausgeführt
und die Siebstäbe 2 sind mit ihrer Ummantelung 10 durch Vulkanisation an die Befestigungsleisten
6 angeschlossen. Das ist in besonderer Weise geschehen, wie wiederum aus einer vergleichenden
Betrachtung der Fig. 2 und 3 deutlich wird. Man erkennt, daß die Befestigungsleisten
6 eine Dicke D aufweisen, die größer ist als die der Siebstäbe 2 aus Metallstäben
9 plus Ummantelung 10. Die Siebstäbe 2 sind in die Befestigungsleisten 6 eingebettet,
und zwar so, daß die Befestigungsleisten die Siebstäbe 2 oben und unten überfassen.
- Wie bereits erwähnt, besteht der Siebboden 4 aus einer Mehrzahl von gereihten
Siebmatten 4a, 4b, 4c ..., die ihrerseits in der beschriebenen
Weise
aus Siebstäben 2 und Befestigungsleisten 6 aufgebaut sind. Die Dehnung der Befestigungsleisten
6 der einzelnen Siebmatten 4a, 4b, 4c in dem Siebkasten 1 ist selbständig einstellbar,
so daß von Matte zu Matte auch unterschiedliche Klassierabstände 3 eingestellt werden
können. Der Siebkasten 1 insgesamt vollführt die Schwingungsbewegung, die für die
Siebmaschine eigentümlich ist, in die er eingebaut ist. Der beschriebene Aufbau
des Siebbodens 4 macht aus dem Siebboden 4 insgesamt ein schwingungsfähiges System,
wobei die Siebstäbe 2 die schwingenden Massen darstellen und die Befestigungsleisten
6 gleichsam die federnden Elemente bilden. Das führt zu zusätzlichen Schwingungen,
die sich im allgemeinen als Oberschwingung zu der Schwingung des Siebkastens ausbilden,
die Leistung erhöhen, den Klassiereffekt aber nicht beeinträchtigen. Der Klassierabstand
3 kann ohne Schwierigkeiten durch Verstellung der Dehnung der Befestigungsleisten
6 verändert werden, so daß die Schwingsiebmaschine für die unterschiedlichsten Klassieraufgaben
eingesetzt werden kann.
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Ferner können am Siebkasten 1 zusätzliche Längsträger zur Abstützung
und Einstellung der Siebmatten 4a, 4b, 4c ... vorgesehen sein, was jedoch nicht
dargestellt wurde. Die Längsränder der Siebmatten 4a, 4b, 4c ... sind zusätzlich
mittels Klemmprofilen 11 gegen die Auflager 5 gespannt, die sich an zugeordneten
Widerlagern 12 abstützen. Das läßt fertigungstechnisch unabhängig eine Korrektur
der Klassierabstände zu.
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