DE2746033C3 - Bohrkopf - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Bohrkopf gem. dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Aus der US-PS 21 88 631, ist ein Bohrkopf bekannt, dessen Messer in Relation zur Drehachse des Bohrkopfes und bezogen auf die bearbeitete Seitenwandung des Werkstücks schräggestellt sind. Hierbei handelt es sich um einen in das Werkstück hineinzudrückenden Bohrkopf, bei dem die abgehobenen Späne durch die Schrägstellung der Messer in den Bereich des Bohrkopfes hinein gefördert werden. Die Späneabfuhr muß dann zwischen der BohrsMige, an der der Bohrkopf befestigt ist, und der Bohrung selbst erfolgen.

Bei der Innenbearbeitung inst sondere kleiner Werkstücke sind die Spanbildung und die Spanabfuhr problematisch, da aus Steifigkeitsgründen der Durchmesser der Bohrstange möglichst groß gewählt werden muß. Die Späneabfuhr an der Bohrstange vorbei wird dann schwierig. Aus dem DE-GM 76 22 259 ist es bereits bekannt, zur Erleichterung der Spanabfuhr den Bohrkopf durch die Bohrung zu ziehen, damit sich die Späne nicht am Bohrkopf vorbeischieben müssen. Im unmittelbaren Bereich des Bohrkopfes ist damit das Problem des Spänestaus noch nicht gelöst

Von dem DE-GM 76 22 259 ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Bohrkopf so auszubilden, daß eine gute Spanbildung und eine gute Späneabfuhr gewährleistet ist

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das kennzeichnende Merkmal von Anspruch 1 gelöst An der im erfindungsgemäßen Sinne schräg gestellten Schneidkante wird der Span direkt in den freien Raum hinter dem Bohrkopf umgelenkt Dies erfordert keinen wesentlichen technischen Aufwand Bei den heute vorzugsweise als Werkzeuge Anwendung findenden auswechselbaren Schneideinsätzen können entweder diese selbst an ihrer Unterseite abgeschrägt werden oder wird das Bett des Schneideinsatzes mit der erforderlichen Neigung in den Bohrkopf bzw. den Schneidwerkzeughalter eingearbeitet. Die erfindungsgemäße Neigung der Schneidkante gegen die zugeordnete, von ihr berührte Mantellinie der Bohrung ergibt in Verbindung mit dem Vorschub des Bohrkopfes und der Drehung des Werkstücks bzw. des Bohrkopfes eine Ziehschneidebewegung, die dem Schneidvorgang beim Brotschneiden im häuslichen Bereich abschnittsweise vergleichbar ist Bei der hier erörterten Metallbearbeitung wird eine gute Spanbildung begünstigt

Der zwangsläufig in Schnittrichtung vor dem Werkzeug erforderliche freie Spanraum im Bohrkopf kann durch die Erfindung kleiner gewählt werden, so daß sich je nach den Verhältnissen des Einzelfalles die Möglichkeit ergibt, die Zahl der Werkzeuge auf dem Umfang des Bohrkopfes zu erhöhen.

Bevorzugt ist die Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Neigungswinkels nach Anspruch 2 vorgesehen. Versuche haben ergeben, daß in diesem Bereich ein ausreichender Umlenkeffekt des Spanes stattfindet Bei der oberen Grenze des genannten Winkelbereiches ist noch eine ausreichende Zerspanungsleistung möglich.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung, die ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel wiedergibt, näher erläutert Dabei zeigt

F i g. 1 eine Aufsicht auf das schräg gestellte Schneidwerkzeug in einem Bohrkopf

Fig.2 den Bohrkopf mit Schneidwerkzeugen — in Achsrichtung der zu bearbeitenden Bohrung gesehen — im Schnitt

In Fig. 1 ist ein Bohrkopf 1 in der Bohrung eines Rohres 2 gezeigt Der Bohrkopf hat wie in Fig.2 gezeigt, drei Schneidwerkzeuge 3, 4, 5. Der Bohrkopf wird in Richtung des Pfeiles 6 durch das Rohr gezogen.

Das Rohr dreht sich in Richtung des Pfeiles 14.

Die Schneidmesser bzw. -werkzeuge 3 bis 5 sind in schwenkbaren Haltern 8 bis 10 gelagert 1 »iese weisen eine Schwenkachse 7 auf. Jeder Halter 8,9,10 erstreckt sich in Drehrichtung der Längsachse 11 des Rohres Z Die Schwenkachse 7 bildet in der Ansicht nach F i g. 1 einen rechten Winkel mit der Längsachse 11 des Rohres Z Jedes der Schneidmesser 3, 4, 5 is', wie aus beiden Figuren ersichtlich, schräg gestellt Art und Maß der Schrägstellung sind in F i g. 1 aus dem Winkel λ zwischen der Schneidkante 17 und der spanableitenden Oberfläche 12 einerseits und der (den) bearbeiteten Mantellinie(n) 15 andererseits ersichtlich. Die spanableitende Oberfläche 12 und mit ihr die in Arbeitsstellung befindliche Schneidkante 17 sind dabei so geneigt daß sie den (nicht gezeigten) Span aus dem Bereich des Bohrkopfes heraus in Richtung auf den freien Raum hinter ihm umlenken. Die durch die Schrägstellung des Schneidwerkzeuges 3 erzeugte Projektion 16 der spanableitenden Oberfläche 12 des Schneidwerkzeugs 3

so weist in den freien Raum hinter dem Bohrkopf. Der durch den Umlenkeffekt für die Beseitigung der Späne benötigte Spanraum 13 ist verkleinert gegenüber Lösungen ohne die Schrägstellung des Werkzeugs. Die genannten Vorteile ergeben sich aus der Neigung der spanableitenden Oberflächen und deren in Arbeitsstellung befindlichen Schneidkanten gegen die Längsachse des Rohres, die im dargestellten Beispiel ca. 15⁶ beträgt Der Erfolg der besseren Spanbildung und 'abfuhr kann durch eine Schfägstellung des Schneidmesser* von minimal 5° und maximal 50" erreicht werden. Der bevorzugte Bereich der Schrägstellung liegt zvischen 15 und 40°.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Bohrkopf zur Bearbeitung der Bohrung von Werkstücken, wobei Bohrkopf und Bohrung relativ zueinander gedreht werden und wobei der Bohrkopf durch die Bohrung gezogen wird und mindestens ein Schneidwerkzeug mit einer spanableitenden Oberfläche und einer Schneidkante aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante (17) mit der jeweils gerade bearbeiteten Mantellinie (15) der Bohrung einen Winkel («) bildet, so daß sich eine in Zugrichtung (Pfeil 6) hinter den Bohrkopf (1) weisende Projektion (16) der spanableitenden Oberfläche (12) ergibt.

2. Bohrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen 5 und 50° beträgt