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Verpackungseinheit, insbesondere für
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Torf, und Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung bezieht sich
auf eine Verpackungseinheit in Form eines gepreßten Ballens für Torf oder ähnliches
schüttfähiges, zusammenpreßbares Gut.
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Der Stand der Technik betreffend den Transport und die Verpackung
von Torf ist wie folgt. Bekannt ist das lose Schütten von Torf in Lastwagen, Eisenbahnwaggons
und Container.
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Ferner ist es bekannt, Torf lose in Säcke aus Plastikmaterial zu schütten,
wobei die Säcke Volumina zwischen ca. 100 und ca. 300 Liter haben. Da Torf spezifisch
leicht ist, läßt sich die Tragfähigkeit von Transportfahrzeugen nicht ausnutzen,
wodurch der Transport teuer wird. Bei der Lagerung von lose geschüttetem Torf wird
viel Raum benötigt, was die Kosten der Lagerung vergrößert. Bei der Verpackung in
Säcken wird auf die Torfmenge bezogen viel Verpackungsmaterial benötigt, dessen
Beseitigung problematisch ist.
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Bekannt ist ferner das Zusammenpressen von Torf zu ballen von mäßiger
Größe, so daß eine Bewegung der Ballen von Hand noch möglich ist. Das klassische
Mittel zur Stabilisierung der Ballen ist die Anbringung von Holzlatten an der Ballenaußenseite,
die durch den Ballen umfassende Drähte zusammengehalten werden. Diese Art der Stabilisierung
wird mehr und mehr ersetzt durch Umhüllen des gepreßten Ballens mit einem Sack aus
Kunststoffolie, der die Form eines großen Seitenfaltenbeutels hat. Durch das Zusammenpressen
wird zwar eine größere Dichte erzielt und damit Transportraum und Lagerraum besser
ausgenutzt, als bei loser Schüttung des Torfes, jedoch ist die Verpackung zu relativ
kleinen Ballen arbeits- und materialaufwendig. Auch hierbei besteht das Problem,
daß auf die Torfmenge bezogen viel Verpackungsmaterial anfällt. Die Handhabung vieler
Ballen beim Transport ist arbeitsaufwendig und deshalb ebenfalls teuer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackungseinheit
der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der auf die Menge eines schüttfähigen
Gutes, insbesondere Torf, bezogen weniger Verpackungsmaterial erforderlich ist als
bei den bekannten Verpackungseinheiten.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Verpackungseinheit
einen festen sockel aufweist, der aus dem zusammengepreßten Get selber um einem
dieses zusammenhaltendem
Bindemittel besteht.
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Bei einer so ausgebildeten Verpackungseinheit können große Mengen
an schüttfähigem Gut, vorzugsweise Torf, zusammengefaßt werden, da der feste Sockel
eine Handhabung des Ballens mit Hilfe von Hebezeugen, insbesondere Gabelstaplern,
gestattet.
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Da der tragfähige Teil, nämlich der Sockel, aus dem Gut selber besteht,
wird hierfür kein Material verbraucht, das zusätzliche Probleme verursacht, wie
z.B. das Problem der Vernichtung von Packmaterial oder des Rücktransportes von leeren
Paletten.
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Das Bindemittel ist vorzugsweise wasserlöslich. Es kann z.B.
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aus Lehm oder Ton bestehen. Wasserlösliches Bindemittel hat den Vorteil,
daß der Sockel leicht aufgelöst und damit das in ihm gespeicherte Gut, also z.B.
Torf, ebenfalls verwendbar ist.
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Die Größe des Ballens ist vorzugsweise an übliche Abmessungen von
Paletten angepaßt, wie dies im Anspruch 3 angegeben ist.
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Ebenfalls ist vorzugsweise gemaß Anspruch 4 die Höhe an genormte Ladehöhen
angepaßt. Die Erfindung ist jedoch nicht auf eine solche Anpassung beschränkt.
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Vorzugsweise ist der Ballen gemäß Anspruch 5 umhüllt. Es kommen aber
auch andere Stabilisierungen des Ballens in Betracht, falls solche Stabilisierungen
überhaupt nötig sind. So könnte beispielsweise auch eine Stabilisierung mittels
Latten und Drähten in Betracht kommen.
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Der Sockel enthält gemäß Anspruch 6 vorzugsweise Löcher oder Nuten
für den Angriff von Gabelstaplerzinken, so daß eine Bewegung des Ballens ohne Vorbereitungsmaßnahmen
rasch möglich ist. Besonders vorteilhaft ist eine Markierung der Löcher gemäß Anspruch
8. Zusätzlich kann man gemäß Anspruch 9 an der Unterseite Nuten anbringen, die das
Heben des Ballens mittels eines Kranes erleichtern, da die Nuten eine bequeme Durchführung
von Tragseilen gestatten.
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Das im Anspruch 10 angegebene Verfahren zur Herstellung der Verpackungseinheit
ist besonders günstig, wenn das Gut so beschaffen ist, daß sich der Druck im Gut
mit der Entfernung von einem Preßstempel stark abbaut. Wenn aber das Gut eine Beschaffenheit
hat, in der sich der Druck eines Preßstempels
gut fortpflanzt, kann
auch der gesamte Balleninhalt gleich zeitig gepreßt werden.
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Das Verfahren nach Anspruch l1 hat den Vorteil, daß die Hislle jeden
Verlust son verpacktem Gtlt verhindert. Unter die Erfindung fällt aber auch ein
Verfahren, bei dem die Hülle erst nach dem Pressen des Ballens angebracht wird.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung weiterhin erläutert.
Es zeigen: Fig. 1 in perspektivischer Darstellung eine fertige Verpackungseinheit,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1 durch einen noch in einer Preßform
befindlichen Ballen und Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 2.
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Bei der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung
wird angenommen, daß die Verpackungseinheit Torf enthalt. Dies soll aber nicht ausschließen,
daß von der Erfindung auch Verpackungseinheiten erfaßt werden, die anderes Gut enthalten.
Die Verpackungseinheit hat eine Höhe h, eine Breite b und eine Tiefe t. Die Verpackungseinheit
ist von einer Hülle 1
umhüllt, in der sich Torf befindet, der zum
Teil in einem Sockel 2 und zum Teil in einen über dem Sockel befindlichen Block
3 gespeichert ist.
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Der Sockel 2 besteht als Torf und einem der Torf beigefügten Bindemittel.
In dem Sockel, der die Höhe s hat, befindet sich wei Durchgangslöcher 4a und 4b,
lernen Abstand a bleich dem Abstand von Gabelstaplerzinken ist, mit denen der Ballen
transportiert werden soll. An der Unterseite des Sockels 2 befinden sich Nuten 5,
durch die z.B. Tragseile hindurchgezogen werden kennen. Bei dem gezeigten Beispiel
stimmen die Abstände der Nuten nicht mit den Abständen der Löcher 4a, 4b überein.
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Man könnte jedoch eine solche Obereinstiiunung herstellen, so daß
Gabelstaplerzinken auch in solche Bodennuten einfahren könnten.
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Man könnte auch anstelle von Löchern 4a, 4b nur solche Nuten vorsehen.
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Die Höhe des Blockes 3 ist bei der gezeichneten Verpackungseinheit
etwa doppelt so groß wie die Höhe s des Sockels. Diese Verhältnisse jedoch sind
nicht zwingend und können sich von Fall zu Fall ändern. Die Gesamthöhe h kann z.B.
2.800 mm sein. Dies ist eine genormte Ladehöhe für Container. Die Breite b kann
z.B. 1.180 mm und die Tiefe t 780 mm betragen. Diese Abmessungen entsprechen genormten
Abmessungen von Paletten.
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Wie man aus Fig. 1 ersehen kann, sind die Stellen, an denen die Durchbrüche
4a und 4b an der Oberfläche des Ballens münden,
durch kreisförmige
Markierungen 6 gekennzeichnet. Diese Markierungen können aus aufgeklebten Folienstücken
aus Kunststoff bestehen, die vorzugsweise eine auffallende Farbe, z.B. eine rote
Farbe, haben. Beim Einfahren von Gabelstaplerzinken werden kreisförmige aufgeklebte
Folien durchstoßen. Stattdessen könnten auch ringförmige Folien um die Löcher herum
aufgeklebt oder Fahrmarkierungen angespritzt sein, so daß ein Durchbrechen nicht
erforderlich ist.
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Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Verpackungseinheit wird
zunächst in eine Preßform 7 eine Folie 1 eingelegt, vorzugsweise eine Schrumpffolie.
Danach wird mit Bindemittel vermischter Torf in die Form geschüttet und dieser Torf
mittels eines Preßstempels 8 verdichtet. Der Preßstempel 8 hat nach vollständiger
Verdichtung des Sockels 2 diejenige Stellung innerhalb der Preßform 7, die in den
Fig. 2 und 3 gestrichelt eingezeichnet ist. Nach der Verdichtung des Sockels 2 wird
der Preßstempel 8 zunächst wieder ausgefahren und bindemittelfreier Torf eingefüllt.
Dieser wird dann ebenfalls mittels des Preßstempels 8 verdichtet, der am Ende der
Verdichtung die mit ausgezogenen Linien gezeichnete Stellung erreicht. Nach Zurückziehen
des Stempels wird das überstehende Ende der Hülle 1 übergeschlagen und eventuell
verschlossen.
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Bei der Herstellung des Sockels 2 wurden auch die Rillen 5 in den
Boden der Verpackungseinheit dadurch eingeformt, daß sich entsprechende Vorsprünge
der Preßform in die Torfmasse
eindrücken. Vor der Entformung der
Verpackungseinheit werden in den Sockel 2 die Durchbrüche 4a und 4b gebohrt oder
gefräst, wobei die Bohr- bzw. Fräswerkzeuqe die Formwand durchgreifen Danach findet
die Entformuna unter Wegnahme von Wänden der Preßform statt. Nach der Entformung
wird de umhüllte und gepreßte Verpackungseinheit zwecks Bewirkung eines Schrumpfvorganges
soweit erwärmt, daß die Folie der Elillle 1 ihrc Schrumpftemperatur erreicht.
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Der Transport eines Ballens ist in Fig. 1 schematisch angedeutet.
Beim Transport greifen Gabelstaplerzinken 9a und 9b in die Löcher 4a und 4b ein.
Beim Einfahren wurden, wie bereits erwähnt, eventuell übergeklebte Folienstücke
von den Zinken durchstoßen.
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Beim Verbrauch des Torfes wird die Hülle abgenommen und der Ballen
nach und nach abgebaut. Abgebaut wird auch der Sockel 2, wobei zuvor eventuell das
ihn zusammenhaltende Bindemittel aufgelöst wird, z.B. durch Obergießen mit Wasser,
wenn es sich um ein wasserlösliches Bindemittel handelt.
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Als Verpackungsmaterial verbleibt nur die Schrumpffolie.
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Bei den angegebenen Abmessungen enthält die Verpackungseinheit etwa
2,5 m' gepreßten Torf, also eine sehr große Menge, für deren Verpackung nur wenige
Quadratmeter Schrumpffolie erforderlich sind.
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Die Erfindung wurde vorstehend am Beispiel der Verpackung von Torf
beschrieben. Es ist jedoch auch möglich, ähnliche andere Materialien erfindungsgemäß
zu verpacken, so z.B. ein Gemisch aus Torf und Blumenerde.
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