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Anordnung zur automatischen Steuerung
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einer Infusions- oder Transfusionspumpe bei medizinischen Anwendungen
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur auto,atischen Steuerung mindestens einer
Infusions- oder Transfusionspumpe für die Dosierung einer Arneimittel-Lösung oder
physiologischen Flüssigkeit nach Maßgabe von an einem Patienten mittels eines Meßgerätes
kontinuierlich gemessenen und in analoge meßsignale umgewandelten physiologiscIen
Meßdaten. Insbesondere betrifft die Erfindung eine anordnung zur apparativen Überwachung
von Geburten.
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Die Geburt stellt die Phase der größten Gefährdung des ungeborenen
Kindes dar, da durch die Wehentätigkeit Störungen der fetalen Blutversorgung auftreten
können.
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In der modernen Geburtshilfe wird deshalb heute fast jede Geburt apparativ
überwacht. Dies erfolgt mit Hilfe eines sogenannten Kardiotokographen, einem elektronischen
Überwachungsgerät, das die kindliche Herzfrequenz und den Wehendruck in der Gebärmutter
kontinuierlich und synchron mit einem Zweikanalschreiber registriert. Die kindliche
Herzfrequenz wird dabei über das kindliche EKG, das mit einer Skalp - Elektrode
vom Kopf des Ungeborenen abgeleitet wird, berechnet, während der Wehendruck mit
Hilfe eines Kunststoffschlauches, der in die Gebärmutterhöhle eingeführt wird, gemessen
und über einen elektromechanischen Druckwandler in elektrische Signale umgewandelt
wird. Weiter entspricht es der modernen geburtshilflichen Praxis, daß mehr und mehr
sogenannte programmierte Geburten durchgeführt werden. Das bedeutet, daß die Geburt
mit wehenfördernden Medikamenten eingeleitet wird. Auch bei spontaner Wehentätigkeit,
aber schlechter Wehenqualität, können wehenanregende Mittel zur Vermeidung einer
Geburtsverzögerung appliziert werden.
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Aus Gründen der Sicherheit wird die Applikation des Wehenmittels zweckmäßig
mit Znfusionspumpen vorgenomm n. Dabei wird die Infusionsrate bisher von Hand eingestellt
und kann je nach Qualität der aufgezeichneten Wehen von Hand
erhöht
oder erniedrigt werden. Eine Erhöhung der Infusionsrate erfolgt bei Wehenschwäche,
während eine Reduzierung vorgenommen wird, wenn gewisse Grenzwerte für verschiedene
Wehenparameter überschritten werden oder wenn der Fetus krankhafte Veränderungen
in seiner Herzfrequenzkurve zeigt.
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Auch bei vielen anderen Medikationen ist eine Steuerung der Medikamentenapplikation
nach Maßgabe physiologischer Meßdaten erforderlich, die heute noch meist von Hand
vorgenommen wird. So wird beispielsweise in der Intensivmedizin die Applikation
von blutdrucksteigernden Mitteln aufgrund der aktuell gemessenen Blutdruckwerte
gesteuert.
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Eine Austauschtransfusion beim Neugeborenen wird nach Maßgabe der
gemessenen Herzfrequenz eingestellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, bei der die Infusions- bzw. Transfusionsrate nach
Maßgabe der gemessenen physiologischen Meßdaten vollautomatisch gesteuert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung eine Anordnung
vorgeschlagen. die folgende Bestandteile enthält: Eine Diskriminatorschaltung mit
mehreren von den
Meßsignalen beaufschlagten Komparatoren mit einstellbaren
Schwellenwerten zur Erzeugung je eines aus den Maßsignalen abgeleiteten, zwei Amplitudenzustände
0 und L aufweisenden Rechtecksignals, eine der Diskriminatorschaltung nachgeordnete
Auswerteschaltung zur Analyse der Rechtecksignale in bezug auf ihre Amplitudenzustände
und deren Änderung sowie die Zeitdauer und/oder Häufigkeit dieser Amplitudenzustände
nach Maßgabe vorgegebener Grenzwerte und zur Erzeugung hieraus abgeleiteter, den
physiologischen Zustand klassifizierender Zustandssignale, sowie eine auf die klassifizierenden
Zustandssignale ansprechende Steuerungslogik für die Ansteuerung des Stellgliedes
zur Einstellung der Dosisrate an der Infusions- bzw. Transfusionspumpe Die an den
Komparatoren der Diskriminatorschaltung einzustellenden Schwellenwerte entsprechen
in der Regel empirisch ermittelten Grenzwerten der ausgewählten physiologischen
Meßgrößen, deren Über- bzw. Unterschreitung ein für die Beurteilung des physiologischen
Zustandes des Patienten maßgebliches Ereignis anzeigt.
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Die Rechtecksignale erlauben eine logische Verknüpfung und Klassifizierung
dieser Ereignisse nach bestimmten, vornehmlich empirischen Kriterien und eine sich
hierauf stützende logische Entscheidung über die automatisch
mittels
der Steuerungslogik einzuleitenden Gegenmaßnahren.
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Als Gegenmaßnahmen kommen beispielsweise eine Steigerung oder Verringerung
der Dosisrate, eine Änderung in einem vorgewählten Applikationsverlauf, eine gegebenenfalls
zeitweilige Einstellung der Applikation oder gar eine Gegenapplikation in Betracht.
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Kurzzeitige Grenzwertüber- bzw. -unterschreitungen stellen bei bestimmten
Messungen Störungen dar, die beispielsweise auf Bewegungen des Patienten zurückzuführen
sind.
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Diese können dadurch eliminiert werden, daß das Rechtecksignal zu
dem einen Eingang eines UND-Gatters geleitet wird, dessen zweiter Eingang mit dem
um eine kurze Zeitspanne verzögerten Rechtecksignal beaufschlagt ist.
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Die Analyse der Dauer bzw. Frequenz bestimmter Ereignisse kann in
der Auswerteschaltung vorteilhafterweise mit Hilfe eines Integrators und eines diesem
nachgeschalteten Komparators durchgeführt werden.
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Die Auswerteschaltung enthält zweckmäßig eine Entscheidungslogik zur
logischen Verknüpfung der aus den verschiedenen Rechtecksignalen abgeleiteten, den
erfaßbaren physiologischen Gesamtzustand darstellenden Signale und zur Erzeugung
der klassifizierenden Zustandssignale.
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Der Gesamtzustand kann dabei beispielsweise nach den Kategorien normal,
semi-pathologisch und pathologisch klassifiziert werden. Es sind aber auch noch
differenziertere Unterteilungen, die zu unterschiedlichen Gegenmaßnahmen führen,
denkbar.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung, die eine Anordnung
zur Steuerung der Infusion eines wehenfördernden und/oder wehenhemmenden Mittels
nach Maßgabe der unter der Geburt mittels eines Kardiotokographen kontinuierlich
gemessenen intrauterinen Druck- und fetalen Herzfrequenzwerte betrifft, sind die
Komparatoren in der Diskriminatorschaltung und die Auswerteschaltung nach folgenden
medizinischen Erkenntnissen ausgelegt: Bei jeder Wehe steigt der intrauterine Druck
an. Außerhalb von Wehen hat die Gebarmuttermuskulatur eine bestimmte Grundspannung
oder einen Grundtonus, der normalerweise zwischen 8 bis 20 mm Hg beträgt. Die Wehe
selbst wird gekennzeichnet durch die Wehenamplitude, deren Normwerte zwischen 70
und 80 mm Hg liegen. Weiterhin ist die Wehendauer von Bedeutung, die gemessen wird
zwischen Druckanstieg vom Grundtonus (Überschreiten von 25 mm Hg) bis zum Wiedererreichen
des Grundtonus. Die Wehenlauer übersteigt im Normalfall 90 sek. nicht. Als weiterer
Parameter ist die Wehenfrequenz von Bedeutung, die als Wehenzahl
pro
10 Minuten gemessen wird. Normalerweise sollten nicht mehr als 5 Wehen/10 Minuten
auftreten. Uberschreitungen der angegebenen Grenzwerte können zu echten Komplikationen
beim Fetus führen, weil dann die Blutzufuhr von der Plazenta zum Kind oder auch
die Blutzufuhr über die Nabelschnur behindert werden kann. Diese negativen Auswirkungen
auf den Fetus lassen sich durch die gleichzeitig mitregistrierte Herzfrequenz feststellen.
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Im Normalfall liegt die fetale Herzfrequenz während der Geburt zwischen
120 und 160 Schlägen pro Minute (spr.z).
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Gefahrensituationen beim Fetus werden signalisiert durch eine Erhöhung
der Herzfrequenz über 160 spm oder durch einen Abfall der Herzfrequenz unter 100
spm für mindestens eine Minute. Neben diesen reinen Grundfrequenzveränderungen im
Sinne der Tachykardie (Erhöhung der Herzfrequenz) und der Bradykardie (niedrige
Herzfrequenz) kommen noch wehenabhängige Dezelerationen vor. Dezelerationen sind
im Zusammenhang mit der Wehe auftretende Herzfrequenzverlangsamungen. Je nach Form
und des zeitlichen Auftretens dieses Herzfrequenzabfalls in Relation zur Wehe können
bestimmte Ursachen hierfür verantwortlich gemacht werden, z.B. Kompressionen der
Nabelschnur mit daraus resultierender Verzögerung oder gar vollständiger Behinderung
des Blutflusses durch die Nabelschnur zum Fetus hin oder echte Störungen der Plazentafunktion
oder ein auf den Kopf des
Feten wirkender Druck.
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Die in den betreffenden Unteransprüchen beanspruchten logischen Verknüpfungen
und Bemessungen der Schaltungen wurden anhand des Datenmaterials von mehr als 4.000
Geburten, die mit einem Kardiographen überwacht worden sind, empirisch ermittelt
und entwickelt. Es ist damit möglich, fetale Notsituationen frühzeitig zu erfassen
und, soweit möglich, durch entsprechende Gegenraaßnahmen automatisch entgegenzuwirken.
Dies geschieht einmal durch Herabsetzung der Infusion des wehenanregenden Mittels.
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Soweit die klassifizierenden Zustandssignale schwere Störungen der
Wehentätigkeit (Übersteuerung, Hypera'Ctivität) oder schwere Herzfrequenzabfälle
anzeigen, kann die wehenanregende Infusion gestoppt und gleichzeitig eine wehenhemmende
Infusion gestartet werden. Falls eine automatische Gegenmaßnahme nicht möglich erscheint,
kann ein Alarmsignal gegeben werden, das den Geburtshelfer auf eine fetale Notsituation
hinweist. Durch die erfindungsgemäße Anordnung wird der Geburtshelfer von Routinearbeiten
entlastet. Die Anzahl der geburtshilflichen Notoperationen wird auf ein Minimum
herabgesetzt.
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Im folgenden wird die erfindungsgemäße Anordnung anhand der Zeichnung
im Hinblick auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
Fig.
1 ein Blockschaltbild einer Anordnung zur lweyelunc, der Dosisrate bei der Infusion
eines wehenfördernden Mittels während der Geburt: Fig. 2 ein Blockschaltbild der
Diskriminatorschaltung und der Auswerteschaltung der Anordnung gemäß Fig. 1; Fig.
3 ein Blockschaltbild der Steuerungslogik und es Stellgliedes der Anordnung gemäß
Fig. 1, Fig. 4 ein Impulsdiagramm der Auswertelogik für das Wehensignal gemäß Fig.
2; Fig. 5 ein Blockschaltbild der Auswertelogik 44 gemäß Fig. 2 mit zugehörigem
I;u1sdiagramm; Fig. 6 ein Blockschaltbild der Auswertelogik 46 gemäß Fig. 2 mit
zugehörigem Impulsdiagramm; Fig. 7 ein Blockschaltbild einer der Auswertelogiken
4L3 gemäß Fig. 2 mit zugehörigem Impulsdiagramm; Fig. 8 ein Blockschaltbild der
Auswertelogik 50 gemäß Fig. 2 mit zugehörigern Impulsdiagramm, Fig. 9 ein Arbeitsdiagramm,
in dem ein typischer zeitlicher Verlauf der Infusionsrate dargestellt ist.
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In F ig. 1 ist ein Blockdiagramm dJs Regelkreises zur autornatischen
Steuerung der Infusion eines wehenfördernden Mittels während der Geburt eines Kindes
dargestellt. ,n den Kardiotokographen 2, einem handelsüblichen el(D',çtronischen
Gerät zur kontinuierlichen messung und Registrierung des intrauterinen Druckes (Wehendruck)
und der fetalen Herzfrequenz (FHF) können analoge elektrische Signale abgegriffen
werden, deren Amplitudenverlauf dem Zeitverlauf der genannten Druck- und Frequenzwerte
entspricht. Diese Analogsignale werden einer Diskrininatorschaltung 4 zugeleitet
und nach bestimmten, empirisch vorgegebenen Kriterien unter Erzeugung logisch verarbeitbarer
Rechtecksignale ausgewertet. In einer logischen Auswerteschaltung 6 werden die llechtecksignale
in einer unten näher erläuterten Weise in bezug auf Amplitudenzustand, Zustandsänderung,
Wiederholung und/oder Zeitdauer nach vorgegebenen Kriterien analysiert und je nach
Einhaltung oder Nichteinhaltung bestiramter, den physiologischen Zustand des Patienten
angebender Grenzwerte nach den Kategorien "normal", "semi-pathologisch" oder pathologisch
klassifiziert. Aus den betreffenden klassifizierenden Einzelsignalen wird der Gesamtzustand
des Patienten ermittelt und in Form von klassifizierenden Zustandssignalen an die
Steuerungslogik 8 weitergegeben.
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Die Steuerungslogik entscheidet anhand der klassifizierenden Zustandssignale,
in welcher Weise das Stellglied 10,
das die von der Infusionspumpe
12 in der Zeiteinheit in den Kreislauf des Patienten 14 dosierte Flüssigr.ieitsmenge
einstellt, betätigt wird.
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Aus Fig. 2 ergibt sich, daß in der Diskriminatorschaltung 4 zwei auf
das Wehensignal ansprechende Kornparatoren 16,17 vorgesehen sind, deren Schwellenwerte
bei etwa 25 und 75mniHg angelegt sind. In einer cn Korlparatoren nachgeordneten
Timerschaltung 18 werden kurzzeitige, auf Störungen zurückzuführende Signale mit
einer Dauer von bis zu etwa 15 s eliminiert. In der Auswerteschaltung 6 werden von
den aus den Wehensignalen abgeleiteten Rechtecksignalensolche herausgesucht, die
als pathologisch einzustufen sind. Der Grenzwert der Wehenfrequenz, über dem ein
pathologischer Zustand anzunehmen ist, liegt bei ca. 5 Wehen/10 min, die bei normaler
Wehentätigkeit im Druckbereich über 25 rar,Eg in einem zeitlichen Abstand von ca.
75 s voneinander auftreten. Der P-integrator 20 (t = 75 s) und der Komparator 22
(Schwellenwert 75 s) finden einen "Wehensturm" mit einem zeitlichen Abstand von
t 6 75 s heraus, während der zweite Integrator 24 (t = 75 s) und Komparator 26 eine
Überschreitung der Wehen-Frequenz von 5 Wehen/10 min erkennt und in einen L-Spannungspegel
umsetzt. Die zwischen diesen beiden Schaltungsgruppen angeordnete UND-Logik 2
ist
schaltungstochnisch bedingt und verhindert eine Fehlmessung bei festgestelltem Dauertonus
in der Wehe.
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Wehen mit einer Dauer von t a 2,5 min, gemessen über dem 25 mmHg-Grenzwert,
kennzeichnen einen Dauertonus oder einen zu hohen Grundtonus und sind als pathologisch
anzusehen.
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Die Feststellung dieses Zustandes erfolgt mit dein PD-Integrator 30
( t = 2,5 min) und dem nachgeschalteten Komparator 32.
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Ebenfalls als pathologisch gilt eine Wehe, deren Amplitudenhöhe größer
als 70 mmHg ist. Diese wird mit Hilfe des Komparators 17 erkannt.
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Die Ausgangssignale der Komparatoren 26, 32 und 17 werden dem ODER-Gatter
34 zugeleitet, dessen Ausgangssignal im L-Zustand anzeigt, daß eine pathologische
wehentätigkeit vorliegt.
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In Fig. 4 ist ein Impulsdiagramm der vorbeschriebenen, das Wehensignal
auswertenden Schaltung dargestellt. Der zeitliche Verlauf des untersuchten, vom
Kardiotokographen abgegriffenen analogen Wehensignals ist in der ersten Zeile des
Diagramms aufgezeichnet. In den übrigen Zeilen sind die Ausgangssignale der einzelnen
Schaltelemente dargestellt und mit der jeweils zugehörigen Bezugsziffer
gekennzeichnet.
Die als pathologisch erkannten Zustand eines Wehensturms, einer Hypotonie und eines
überhöhten Wehendruckes sind in dem Diagramm durch Schraffur he-vogehoben.
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Die Diskriminatorschaltung 4 enthalt ferner eine gröbere Zahl von
Komparatoren 35,3s,40, die auf das fetale Herzfrequenzsignal ansprechen und deren
Schwellenwerte im Bereich zwischen 100 und 160 Schlägen pro Minute @ Spril) angelegt
sind. Eine Timerschaltunq 42 mit einer Zeitkonstanten von ca. 10 sec sorgt dafür,
daß unbeachtliche kurzzeitige Störungen im FHF-Signal eliminiert werden.
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Die von der Timerschaltung 42 kommenden Ausgangssignale werden in
der Auswerteschaltung 6 in verschiedenen Schaltungsteilen 44,46,48,50 nach vorgegebenen
Kriterien logisch ausgewertet.
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In Fig. 5 ist ein detaillierteres Blockschaltbild der Auswertelogik
44 mit den zugehörigen Impulsdiagrarn dargestellt. Diese Logikschaltung enthält
einen mit dem Ausgangssignal des 160 spm-Komparators 36/ beaufschlagten 52 Zeitgeber/mit
einer Zeitkonstanten von 25 s sowie eine mit den ausgangssignal des Zeitgebers und
dem »usganssignal des 100 mm Hg-Komparators 40/ beaufschlagte UND-Logik 54.
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Diese Schaltung erkennt, wenn die Herzfrequenz innerhal
von
25 sec von oberhalb 160 spm auf unter 100 spm abfällt.
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Es handelt sich dabei um eine pathologische Dezeleration, die am Ausgang
des UND-Gatters 54 durch ein L-Signal angezeigt wird.
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Dauert der FHF-Abfall zwischen 160 spm und 100 spm länger als 25 s,
so gilt dieses Ereignis nur dann als pathologisch, wenn es mindestens zweimal in
5 Minuten auftritt. Tritt es nur einmal in 5 Minuten auf, so gilt es als semipathologisch.
Die diesbezügliche Auswertung des FHF-Signals wird durch die Auswertelogik 46 vorgenommen,
deren Blockschaltbild mit zwei typischen Impulsdiagrammen in Fig. 6 dargestellt
ist. Das Ausgangssignal des 160 spm-Komparators 36 gelangt zu einem auf die L-O-Flanke
des betreffenden Signals ansprechenden 5-Minuten-Timer 60, zu dem einen Eingang
des UND-Gatters 62 und zu dem Set-Eingang des Flipflops 64.
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Mit der L-O-Flanke des Ausgangssignals des Timers 60 werden über einen
Differentiator mit Schmitt-Trigger 65 das Flipflop 66 und der Zähler 68 zurückgesetzt.
Gleichzeitig gelangt dieses Ausgangssignal zu den UND-Gattern 70 und 72. Das Ausgangssignal
des 100 spm-Komparators 40 gelangt über ein Monoflop 74 mit einer Zeitkonstanten
von ca. 35 s zu dem Reset-Eingang des Flipflops 64. Über das Flipflop 64 wird ein
Differentiator mit Schmitt-7rigger 65 angesteuert, dessen Ausgang mit dem Set-Eingang
des Flipflops 66 verbunden ist. Das Flipflop 66 liegt mit seinem Q-Ausgang am 2.
Eingang des UND-Gatters 62, dessen Ausgang über
einen Differentiator
mit Schmitt-Trigger 76 den Zähleingang des Zählers 68 ansteuert. Die dem Zählerstand
1 bzw. 2 entsprechenden Ausgänge des Zählers sind mit den zweiten Eingang des UND-Gatters
70 bzw. 72 verbunden.
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Befinden sich die Ausgänge der UND-Gatter 70 ouler 72 auf L-Niveau,
so wird der Zustand des Patienten als semi-pathologisch bzw. als pathologisch erkannt.
Der Funktionsablauf innerhalb der Schaltung lä1t sich anhand der zugehörigen Impulsdiagrarnine
leicht nachvollziehen.
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Dezelerationen im Bereich der Normokardie (1Gci s-?m = FHF = 100 spm)
sind als pathologisch zu bezeichnen, wenn innerhalb einer Zeitdauer von mehr als
40 s sich ein größerer Frequenzabfall von 15 spm ergibt und dieses Ereignis mindestens
zweimal in 5 Minuten auftritt. Tritt dieses Ereignis nur einmal in 5 minuten auf,
so gilt es als semi-pathologisch. Nach diesen Kriterien sind die Auswertelogiken
48 ausgelegt, deren detailliertes Blockschaltbild mit einem Impulsdiagramm in Fig.
7 für den Fall einer Dezeleration von über 160 spm auf unter 145 sp!a dargestellt
ist. Eine Anzahl weiterer identischer Scnaltungen sind mit Ausgangssignalen anderer
Komparatoren, deren Schwellenwerte ebenfalls einen Abstand von 15 sporn voneinander
aufweisen, beaufschlagt.
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Das Ausgangssignal des 160 spm-Komparators 36 gelangt auf den auf
die L-O-Flanke ansprechenden Timer 80 (Monoflop) mit einer Zeitkonstanten von 40
s, auf den einen Eingang des UND-Gatters 82 und den Set-Eingang des Flipflops 84.
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Das Ausgangssignal des Timers 80 wird nach Negation an den einen Eingang
des NAND-Gatters 86 gelegt, dessen zweiter Eingang mit dem Ausgang des Flipflops
84 verbunden ist und dessen Ausgang den 5-Minuten-Timer 88 ansteuert. Das Ausgangssignal
des 145-spm-Komparators 38 wird auf ein Monoflop 90 mit einer Zeitkonstanten 35
s gegeben, dessen Q-Ausgang an den Reset-Eingang des Flipflops 84 gelegt ist.
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Das Flipflop 84 steuert außerdem über einen Differentiator mit Schmitt-Trigger
92 den Set-Eingang eines zweiten Flipflops 94 an, dessen Reset-Eingang mit dem Ausgangssignal
eines auf die L-O-Flanke des Timers 88 ansprechenden Differentiators mit Schmitt-Trigger
95 beaufschlagt und dessen Ausgang mit dem zweiten Eingang des UND-Gatters 82 verbunden
ist. Das UND-Gatter 82 steuert über einen Differentiator mit Schmitt-Trigger 96
den Zähleingang des Zählers 98 an, der über das Ausgangssignal des Differentiators
95 zurückgesetzt werden kann. Die über die den Zählerstand 1 bzw. 2 betreffenden
Ausgänge des Zählers 98 und den 5-Minuten-Timer 88 beaufschlagten UND-Gatter 100
und 102 zeigen je nach Ausgangspegel an, ob der Zustand des Patienten normal, semi-pathologisch
oder pathologisch ist. Der Funktionsablauf innerhalb der Schaltung läßt sich leicht
anhand des zugehörigen Impulsdiagramms nachvollziehen.
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Weiter wird ein FIF-Abfall unter die 100 spm-Grenze (Bradykardie)
für eine Dauer zwischen 30 und 60 s als semi-pathologisch und eine 60 s überschreitende
Dauer als pathologisch bezeichnet. Für die diesbezügl icüe Auswertelogik 50 ist
in Fig. 8 ein detailliertes Bloc'-schaltbild mit Impulsdiagramm dargestellt. Das
Ausgangs-40 signal des 100-s2m-Komparators/C-elancjt unmittelbar den einen Eingang
und über einen auf die L-O-Flanke ansprechenden Timer 110 (monoflop nit Zeitkonstante
3' s) auf den zweiten Eingang eines NOR-Gatters 112, dessen Ausgang bei L-Pegel
den semi-pathologischen Zustand anzeigt. Das Ausgangssignal des NOR-Gatters 112
wird nach Negation auf den einen Eingang und über einen weiteren auf die L-O-Flanke
ansprechenden Tilger 114 mit eincr Zeit-Konstanten 30 s auf den zweiten Eingang
eines weiteren NOR-Gatters 116 gelegt, dessen Ausgang bei L-Pegel den pathologischen
Zustand des Patienten anzeigt. Der Funktionsablauf dieser Schaltung ergibt sich
aus dera zugehörigen Impulsdiagramm.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, werden die für die Ken zeichnung der
semi-pathologischen bzw. der pathologischen FHF-Zustände über je ein ODER-Gatter
120 und 122 zusairirnengefaßt und einer Entscheidungslogik 124 zugeleitet, in clei
der Gesamtzustand des Patienten (Mutter + Kind) ermittelt wird. Die Entscheldungslogik
124 enthält zum einen ein
UND-Gatter 126, das mit dem negierten
Ausgangssignal des 03ER-Gatters 34 und mit dem Ausgangssignal des ODER-Gatters 120
beaufschlagt ist, und dessen Ausgang ein monoflop 120 ansteuert, das durch Abgabe
eines RechtecJt-Impulses einen semi-pathologischen Gesamtzustand anzeigt. Anßerdem
enthält die Entscheidungslogik 124 ein ODER-Gatter 130, dessen einer Eincjang mit
dem Ausgangs signal des ODER-Gatters 122 und dessen zweiter Eingang mit dem Ausgangssignal
eines UND-Gatters 132 beaufschlagt ist, wobei das UND-Gatter 132 an seinen Eingängen
mit den ODER-Gattern 34 und 120 verbunde ist. Über das ODER-Gatter 130 wird ein
Monoflop 134 angesteuert, clas durch Abgabe eines Rechteckimpulses einen pathologischen
Zustand anzeigt. Die Ausgangssignale der Monoflops 128 und 134 sind im Rahmen der
vorstehenden und nachfolgenden Ausführungen als "klassifizierende ZustanOssinale"
bezeichnet. Diese Signale bilden Eingancrssignale für die nachfolgend unter Bezug
auf Fig. 3 erläuterte Steuerungslogik.
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Um Applikationsehler zu vermeiden, kann der Start der Anordnung nur
erfolgen, wenn der Grundtonus = 20 mm Hg ist.
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Um dies zu gewährleisten, ist eine Start-Logik 140'vorgesehen, in
der das Wehensignal entsprechend ausgewertet wird. Nach dem Start wird ein Zeitgeber
142 mlt einer Zeitkonstanten von ca. 10 Min. ausgelöst. Dieser Geber bewirkt, daß
in den ersten 10 Minuten über die Quelle 144 eine konstante Spannung an dem Pumpenmotor
146 anliegt, die einer
konstanten Infusionsrate von 1 mE/min entspricht.
Nach Ablauf dieser 10 Minuten wird die automatische Steuerung durch Öffnen des Schalters
148 und Schließen des Schalters 150 ausgelöst. Dies bedeutet, daß die Infusionsrate
in vorgegebenen Zeitabständen stufenweise bis zu einem Maximalbetrag erhöht wird.
Die Steuerung erfolgt über einen Taktgeber 152 mit einer Taktfolge von 5 Minuten.
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Der nachgeschaltete Zähler 154 steuert die Stufenerhöhungen: er zählt
die vom Taktgeber kommenden Impulse bis zu einem einstellbaren Zählerstand (z.B.
19). Nach 19 Taktschritten kann der zweite Zähler 156 (RS-Flipflop) betätigt und
weitere 19 Zählschritte des Zählers 154 ausgelöst werden.
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Die Ausgänge der Zähler 154 und 156 sind mit den Transistorschaltern
158,160 des Stellgliedes verbunden, mittels der die zu der jeweiligen Stufe gehörende
Steuerspannung für den Pumpenmotor 146 und damit die Impuls rate über einen Summierer
162 und einen Relaisschalter 164 eingestellt wird. Ein dritter Zähler 166 (Vor-Rück-Dezimalzähler)
zählt die semi-pathologischen Zustandsimpulse. Seine Ausgänge steuern über eine
Transistorstufe 168 und den Relaisschalter 164 die nachfolgend erläuterten Halbierungsvorgänge.
Die pathologischen Zustandsimpulse steuern über eine ODER-Logik 170 das Stellglied
10.
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Die stufenweise Erhöhung der Infusionsrate wird über den
Zähler
154 (Stufenerhöhungszähler) gesteuert. Alle fünf Minuten wird über den Taktgeber
152 der Zählerstand um 1 erhöht. Dadurch erhöht sich die Steuerspannung des Pumpenmotors
jeweils um einen definierten Betrag, der einer definierten Steigerung der Infusionsrate
um jeweils 1/2 mE/min entspricht.
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Beim Auftreten eines semi-pathologischen Zustandes wird die momentane
Steuerspannung des Pumpenmotors 146 halbiert, indem der Relaisschalter 164 über
den Zähler 166 (Halbierungszähler) auf die Stellung x 1/2 umgeschaltet wird.
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Beim Auftreten weiterer semi-pathologischer Zustandsimpulse erfolgt
auf dem gleichen wege eine weitere Halbierung. Nach dem Halbierungsvorgang läuft
der Zähler 154 weiter. Erreicht der Zähler 154 den Zählerstand 19, so wird das RS-Flipflop
156 über das ODER-Gatter 157 auf L-Zustand gesetzt, wodurch über den Transistorschalter
160 der Grundpegel der Infusionsrate von 1 mE/min auf 5 mE/min angehoben wird. Gleichzeitig
wird der Zähler 154 über das ODER-Gatter 155 auf den Zählerstand 0 und der Halbierungszähler
166 über seinen Rückwärts-Set-Eingang um 1 zurückgesetzt.
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Wird im Laufe des Steigerungsvorgangs nach einem oder mehreren Halbierungsschritten
in dem Komparator 175 die
Überschreitung einer bestimmten Infusionsrate
(5 mE/min) festgestellt, so werden der Halbierungszähler 166 über das ODER-Gatter
167 auf 0 zurückgesetzt, das RS-Flipflop 156 über das ODER-Gatter 167 auf L-Zustand
gesetzt und der Stufenerhöhungszähler 154 über das ODER-Gatter 155 auf 0 zurückgesetzt.
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Wird andererseits nach einem oder mehreren Halbierungsschritten der
Start-Spannungspegel (1 mE/min) unterschritten, so wird die Pumpe über den Komparator
172, die ODER-Logik 170, den Timer 174 und den Trasistorschalter 176 für 10 Minuten
abgeschaltet. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Pumpe automatisch bei minimaler Infusionsrate
wieder eingeschaltet.
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Beim Auftreten eines pathologischen Zustands wird der Pumpenmotor
ebenfalls über die ODER-Logik 170, den Timer 174 und den Transistorschalter 176
für die Dauer von 10 Minuten abgeschaltet. Nach Ablauf dieser Zeit beginnt ein neuer
Steigerungszyklus bei der minimalen Infusionsrate von lmE/min.
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Wird im Laufe des Steigerungsvorgangs die maximal vorgegebene Infusionsrate
von beispielsweise 10 mE/min erreicht, so wird über den Komparator 178 der Timer
152 abgesch v et.
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Der Zähler 154 verbleibt in seinem momentanen Zähleezustand, so daß
die Infusionspumpe konstant 10 mE/min abgibt. Außerdem wird über die Vorrichtung
180 ein Alarmsignal abgegeben. Dadurch soll eine Überdosierung vermieden werden.
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Gleichzeitig erhält der Geburtshelfer die Möglichkeit zu entscheiden,
ob der Infusionsvorgang durch Betätigung eines nicht dargestellten manuellen Schalters
bei höheren Dosisraten fortgesetzt werden soll.
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In dem in Fig. 9 gezeigten Arbeitsdiagramm ist der zeitliche Verlauf
der Infusionsrate dargestellt, der sich beim Betreiben des vorbeschriebenen Geräts
ergeben kann. Nach dem Start des Geräts zum Zeitpunkt 0 wird zunächst für eine Dauer
von 10 Minuten die minimale Dosisrate von 1 mE/min infundiert. Sodann wird der automatische
Betrieb in Gang gesetzt. Nach einer weiteren Verzögerungszeit von 2,5 Minuten erhält
der Zähler 154 einen ersten Zählimpuls, wodurch die Infusionsrate über den FET-Schalter
178 und den R.laisschalter 164 um 1/2 mE/min erhöht wird. Diese Infusionsrate wird
über eine Zeitspanne von 5 min beibehalten, bis der zweite Zähl- und Steigerungaschritt
ausgeführt wird. Alle fünf Minuten wird nun ein weiterer Zähl- und Steerungsschritt
ausgeführt. Im Normalzustand beträgt die Steigerungsrate jeweils 1/2 mE/min entsprechend
Kurve 1. Wenn dagegen ein semi-pathologischer Zustand festgestellt wird, so erfolgt
über den
Zähler 166, die Transistorstufe 168 und den Relaisschalter
164 eine Halbierung der Steuerspannung und damit der Infusionsrate und gleichzeitig
eine Halbierung der folgenden Steigerungsschritte. Bei dem in Fig. 9 in dickeren
Linien angedeuteten Verlauf tritt ein solches Ereignis nach dem 5.
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Zählerschritt auf. Nach Erreichen der maximalen Infusionsrate von
10 mE/min ist extern zu entscheiden, ob eine weitere stufenweise Steigerung der
Infusionsrate möglich ist.