Copolymerisate mit einem Gehalt an Carboxylgruppen als
ionische Vernetzungsstellen sind bekannt. Nach der Umwandlung
in die entsprechenden ionischen Salze, wie die Natrium-, Calcium-
oder Bariumsalze, bilden diese Carboxylgruppen
starke Bindungen zwischen den Ketten, die die Harze bei normalen
Temperaturen wirksam vernetzen. Die ionischen Vernetzungen
verleihen dem Harz eine verbesserte Kriechfestigkeit
und Formbeständigkeit in der Wärme und ermöglichen dadurch
ihren Gebrauch bei erhöhter Temperatur. Unter den üblichen
Bedingungen der Schmelzherstellung oder des Gießens
halten die ionischen Bindungen aber der dynamischen Scherung
nicht stand, wodurch die Verarbeitung derartiger Harze möglich wird.
Zur ionischen Vernetzung der Copolymerisate
Es können ein- oder mehrwertige Metallionen verwendet werden.
Bevorzugt sind zweiwertige Ionen, wie Calcium-, Strontium-
oder Bariumionen, da sie zu starken Vernetzungsbindungen führen
und dadurch die Temperaturobergrenze der Verwendbarkeit
des Harzes erhöhen.
Es wurde gefunden, daß eine maximale Erhöhung der Gebrauchstemperatur
bei Pfropfcopolymerisaten mit einem Gehalt
an Carboxylgruppen nur bei gleichzeitiger Verschlechterung
der Verarbeitbarkeit in der Wärme erreicht werden kann. Insbesondere
Pfropfcopolymerisate, die mit zweiwertigen Ionen vernetzt
sind, sind sehr schwer zu berarbeiten, da die Stärke dieser
Bindungen bei hohen Temperaturen nicht in ausreichendem
Maß vermindert wird. Die Wirksamkeit der Vernetzung bleibt vielmehr
bis in die Temperaturbereiche bestehen, bei denen normalerweise
die Schmelzverarbeitung durchgeführt wird. Es ist deshalb
erforderlich, eine geringe Menge an Carboxylgruppen
oder ein weniger wirksames Metallion zu verwenden und dadurch
auf eine höhere Gebrauchstemperatur zu verzichten, um
eine günstige Verarbeitbarkeit beizubehalten.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Pfropfcopolymerisate
auf der Basis eines kautschukartigen Polybutdiens,
Styrol-Butadien-Copolymerisates mit einem Gehalt von
höchstens 50 Gewichtsprozent Styrol oder eines kautschukartigen
Copolymerisates aus C₂-C₈-Alkylestern der Acrylsäure zur Verfügung
zu stellen, die eine wesentlich verbesserte Formbeständigkeit
in der Wärme aufweisen ohne gleichzeitige Verschlechterung
der Schmelzverarbeitbarkeit.
Die Lösung dieser Aufgabe beruht auf dem überraschenden Befund,
daß beim Aufpfropfen von 5 bis 95 Gew.-% eines Gemisches aus 85
bis 99 Gew.-% mindestens einer der Vinylverbindungen Stryrol,
a-Methylstyrol, Vinyltoluol, Acrylnitril, Methacrylnitril oder
C₂-C₈-Alkylester der Acryl- oder Methacrylsäure und 15 bis 1 Gew.-%
des Magnesium-, Calcium-, Strontium-, Barium-, Zink- oder Aluminiumsalzes
von Vinylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Allylsulfonsäure,
Methallylsulfonsäure oder einer Acrylamidoalkylsulfonsäure
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen im Alkylteil auf 95 bis 5 Gew.-%
der genannten Pfropfgrundlage Pfropfcopolymerisate erhalten werden,
die eine wesentlich verbesserte Formbeständigkeit in der Wärme
aufweisen ohne gleichzeitige Verschlechterung der Schmelzverarbeitbarkeit.
Bei Zusatz dieser Pfropfcopolymerisate zu üblichen
sulfonsäuregruppenhaltigen Copolymerisaten wird auch deren Wärmeformbeständigkeit verbessert ohne gleichzeitige Verschlechterung
der Schmelzverarbeitbarkeit.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein thermoplastisches Pfropfcopolymerisat
bestehend aus:
- A) 5 bis 95 Gew.-% enthaltend
- a) 85 bis 99 Gew.-% mindestens einer der Vinylverbindungen Styrol,
α-Methylstyrol, Vinyltoluol, Acrylnitril, Methacrylnitril
oder C₂-C₈-Alkylester der Acryl- oder Methacrylsäure, und
- b) 15 bis 1 Gewichtsprozent des Magnesium-, Calcium-, Strontium-, Barium-,
Zink- oder Aluminiumsalzes von Vinylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure,
Allylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure oder einer
Acrylamidoalkylsulfonsäure mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen im
Alkylteil aufgepropft auf
- B) 95 bis 5 Gew.-% eines kautschukartigen Polybutadiens, Styrol-
Butadien-Copolymerisates mit einem Gehalt von höchstens 50
Gewichtsprozent Styrol oder eines kautschukartigen Copolymerisates
aus C₂-C₈-Alkylestern der Acrylsäure
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines
thermoplastischen Pfropfcopolymerisates, in dem man
- a) 85 bis 99 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge von a) und b),
mindestens einer der Vinylverbindungen Styrol, α-Methylstyrol,
Vinyltoluol, Acrylnitril, Methacrylnitril oder die
C₂-C₈-Alkylester der Acryl- und Methacrylsäure und
- b) 1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge von a) und b),
eines Salzes der Vinylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure, Allylsulfonsäure,
Methallylsulfonsäure oder einer Acrylamidoalkylsulfonsäure
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen im Alkylteil mit
einem einwertigen Metall in Gegenwart von
- c) 5 bis 95 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge von a), b) und
c), eines kautschukartigen Polybutadiens, Styrol-Butadien-
Copolymerisates mit einem Gehalt von höchstens 50 Gew.-% Styrol
oder einem kautschukartigen Copolymerisat aus C₂-C₈-Alkylestern
der Acrylsäure
pfropfcopolymerisiert und das erhaltene
harzartige Produkt in Gegenwart von
Magnesium-, Calcium-, Strontium-, Barium-, Zink- oder Aluminiumionen
koaguliert.
Die erfindungsgmäßen Pfropfcopolymerisate enthalten somit Sulfonsäuregruppen.
Wenn die Sulfonsäuregruppen in Form von Sulfonatsalzen
von ein- oder mehrwertigen Metallionen vorliegen,
bilden sie ionische Vernetzungsstellen, die die Formbeständigkeit
in der Wärme und die obere Gebrauchstemperatur
des Pfropfcopolymerisates merklich erhöhen.
Die Sulfonsäuresalze dissoziieren aber leicht bei der Verarbeitungstemperatur
des Harzes. Dadurch wird die Bindung zwischen
den Polymerisatketten bei diesen hohen Temperaturen stark
geschwächt und die Verarbeitung der Harze in der Wärme ermöglicht.
Die Pfropfcopolymerisate gehören zu den Harzen, die im allgemeinen
als schlagfeste Kunststoffe bezeichnet
werden. Solche Harze werden durch Pfropfcopolymerisation
von mindestens einer monomeren Vinylverbindung in
Gegenwart eines kautschukartigen Polymerisates als Pfropfgrundlage
oder durch Vermischen eines starren Matrix-Polymerisates
mit einem gepfropften kautschukartigen Polymerisat hergestellt.
Als Pfropfcomonomere eignen sich für diesen Zweck
beispielsweise Styrol, α-Methylstyrol, Vinyltoluol, Acrylnitril,
Methacrylnitril und die C₂-C₈-Alkylester der Acrylsäure
und Methacrylsäure. Das als Pfropfgrundlage verwendete
kautschukartige Polymerisat kann bis zu 95% der Gesamtmasse
des Pfropfcopolymerisates ausmachen. Spezielle Beispiele für
verwendbare kautschukartige Polymerisate sind Polybutadien,
kautschukartige Copolymerisate von Styrol und Butadien mit einem
Gehalt von höchstens 50 Gew.-% Styrol und Acrylkautschuke.
Spezielle Beispiele für Pfropfcopolymerisate,
die sich zur Modifizierung durch einen Zusatz eines
copolymerisierbaren monomeren Sulfonates bei ihrer Herstellung
eingnen, sind die ABS-Harze, wie pfropfpolymerisierte Gemische
von Styrol und/oder α-Methylstyrol mit Acrylnitril
auf Polybutadien oder einem kautschukartigen Styrol-Butadien-
Copolymerisat als Grundlage und deren Gemische mit Styrol-
und Acrylnitril-Copolymerisaten, die MBS- und MABS-Harze,
wie die pfropfpolymerisierten Gemische von Styrol mit
Methylmethacrylat auf Polybutadien oder einem kautschukartigen
Styrol-Butadien-Copolymerisat als Grundlage und die
pfropfcopolymerisierten Gemische von Styrol, Acrylnitril und
Methylmthacrylat auf Polybutadien oder einem kautschukartigen
Styrol-Butadien-Copolymerisat als Grundlage und deren Gemische
mit Styrol-Methylmethacrylat-Copolymerisaten oder Styrol-
Methylmethacrylat-Acrylnitril-Terpolymerisaten, Pfropfcopolymerisate
von Methylmethacrylat und gegebenenfalls einem
C₁-C₄-Alkylester der Acryl- oder Methacrylsäure auf einem
kautschukartigen Polymerisat aus C₂-C₈-Alkylestern der Acrylsäure
als Grundlage und deren Gemische mit Methylmethacrylat
sowie die Pfropfcopolymerisate von Styrol auf Polybutadien
als Grundlage. Die Herstellung dieser Polymerisate erfolgt in
an sich bekannter Weise. Geringe Mengen von modifizierenden
Monomeren, insbesondere di- und trifunktionelle Vinyl- oder
Acrylat-Monomere können bei der Herstellung und
Modifizierung der kautschukartigen Pfropfgrundlage zugesetzt werden,
um dem Pfropfcopolymerisat verbesserte Schlageigenschaften zu verleihen.
Die sulfonsäuregruppenhaltigen Copolymerisate, deren Formbeständigkeit in der
Wärme durch Zusatz der erfindungsgemäßen Pfropfcopolymerisate verbessert werden
kann, ohne gleichzeitig deren Schmelzverarbeitbarkeit zu verschlechtern,
gehören zu den allgemein
als starre thermoplastische Kunststoffe bezeichneten und werden
durch Copolymerisation von mindestens einer monomeren Vinylverbindung
mit einem copolymerisierbaren monomeren Sulfonat
in Abwesenheit eines kautschukartigen Polymerisates hergestellt.
Als monomere Vinylverbindungen eignen sich die vorstehend
zur Herstellung der Pfropfcopolymerisate beschriebenen,
wie Styrol, α-Methylstyrol, Vinyltoluol, Acrylnitril,
Methacrylnitril und die C₂-C₈-Alkylester der Acryl- und
Methacrylsäure.
Als copolymerisierbares monomeres Sulfonat eignet sich ein
Salz einer olefinisch ungesättigten Sulfonsäure, wie Vinylsulfonsäure,
Allylsulfonsäure, Methallylsulfonsäure, Styrolsulfonsäure
und die Acrylamidoalkylsulfonsäuren mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen im Alkylteil.
Das copolymerisierbare monomere Sulfonat wird in einer Menge von 1 bis
15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge der
Pfropfcomonomeren, eingesetzt. Bei geringeren Anteilen
wird nur eine geringe Auswirkung auf die thermischen
Eigenschaften des Polymerisates erzielt, während bei höheren
Anteilen das Gleichgewicht der physikalischen Eigenschaften
gestört wird.
Die Stärke der ionischen Vernetzung hängt von dem betreffenden
Metallion ab. Ebenso wie bei den durch Carboxylgruppen
vernetzten Polymerisaten können einwertige Ionen aus der
I. Gruppe des Periodensystems, wie Lithium⁺, Natrium⁺ oder
Kalium⁺ ebenso verwendet werden wie zweiwertige Ionen der
II. Gruppe des Periodensystems, wie Calcium++, Strontium++,
Barium++ oder Zink++ und die dreiwertigen Ionen der III. Gruppe
des Periodensystems, wie Aluminium+++. Im allgemeinen werden
die Monomeren in Form der einwertigen Metallsalze, vorzugsweise
als Natriumsalze, bei der Herstellung der Pfropfcopolymerisate verwendet.
Dabei werden Pfropfcopolymerisate mit Natrimsulfonatgruppen
erhalten. Die Natriumionen oder andere einwertige
Ionen können durch Ionenaustausch durch zwei- oder dreiwertige
Metallionen ersetzt werden. Der Ionenaustausch wird
am günstigsten durch Koagulieren des Pfropfcopolymerisates aus einer Emulsion
mit einer Lösung erreicht, die das gewünschte zwei- oder dreiwertige
Metallion gelöst enthält.
Die modifizierten Propfcopolymerisate der Erfindung können nach üblichen
Pfropfcopolymerisationsverfahren hergestellt werden. So kann
die Pfropfcopolymerisation in Masse, in Masse als Suspension, in Lösung
oder Emulsion durchgeführt werden. Bevorzugt sind Emulsionsverfahren,
da die erhaltenen Latices vor dem Koagulieren
leicht vermischt werden können und der Ionenaustausch zur Einführung
mehrwertiger Metallionen während der Koagulierung
leicht erreichbar ist. Der koagulierte Latex ist nach dem
Trocknen gebrauchsfertig.
Die Beispiele erläutern die Erfindung
Beispiel 1
Herstellung eines Pfropfcopolymerisat-Latex
Ein Polymerisationsreaktor wird mit 1519,4 g Polybutadien-
Latex mit einem Gehalt von 600 g festem Polybutadien, 899,4 g
Wasser und 20 g saurem Emulgator beschickt.
Das Gemisch wird unter Rühren auf 70°C erwärmt. Sodann werden
innerhalb von 100 Minuten die folgenden Lösungen in den
Reaktor eingespeist:
- 1. 96,2 g Acrylnitril, 288,5 g Styrol und 2,2 g Cumolhydroperoxid,
- 2. 15,3 g Natriumallylsulfonat in 102,1 g Wasser,
- 3. 0,35 g Tetranatriumpyrophosphat, 2,43 g Dextrose und
0,012 g Eisen-II-sulfat in 125,8 g Wasser.
Die Umsetzung wird 2 Stunden lang durchgeführt. Es wird eine
Pfropfcopolymerisat-Latex mit einem Gehalt von 60% an kautschukartiger
Komponente und einem Sulfonanteil von 1,5% in
Form des Natriumsalzes erhalten.
Sulfonathaltige Copolymerisate können
direkt als Hochtemperatur-Harze für viele Zwecke verwendet
werden. Wenn die Schlageigenschaften dieser Copolymerisate
für einen bestimmten Endzweck nicht ausreichend sind, dann
können sie durch Vermischen mit einem erfindungsgemäßen kautschukmodifizierten
Pfropfcopolymerisat verbessert werden. Wie im nachstehenden
Beispiel 2 erläutert, besteht ein Verfahren zur Herstellung
geeigneter Gemische im Vermischen des Latex eines starren,
sulfonatmodifizierten Matrix-Polymerisates mit dem Latex
eines sulfonathaltigen Pfropfcopolymerisates auf einer kautschukartigen
Grundlage und der Isolierung des Gemisches durch
Ionenaustausch-Koagulation.
Beispiel 2
Herstellung eines schlagfesten Harzgemisches
1 Teil des Pfropfcopolymer-Latex von Beispiel 1 wird mit 3 Teilen eines nachstehend beschriebenen
Natriumallylsulfonat enthaltenden Copolymer-Latex
durch Zusammenrühren
vermischt. Sodann wird das Gemisch mit 2,5 g
eines Stabilisierungsgemisches versetzt, das tris-Nonylphenylphosphit
und 2,2′-Methylen-bis-(4-äthyl-6-tert.-butylphenol)
im Verhältnis 2,5 : 1 enthält, in Form einer Emulsion
versetzt. Danach wird das Gemisch durch Zusatz von 27,5 Gewichtsteilen
Ba(OH)₂ · 8 H₂O pro 100 Teile Latex-Feststoffe und
Durchleiten von Dampf durch das Gemisch unter Ionenaustausch
koaguliert. Die koagulierte Latex wird durch Filtrieren abgetrennt,
mit entsalztem Wasser gewaschen und bei 60°C in einem
Luftumwälzofen getrocknet. Das erhaltene Polymerisatgemisch
besitzt einen Anteil von 12,5 Gew.-% der kautschukartigen
Komponente in Form von gepfropftem Polybutadien und
von 4,5 Gew.-% der Sulfonat-Komponente in Form des
Bariumsalzes.
Der oben genannte Natriumallylsulfonat enthaltende Copolymer-Latex wird wie folgt hergestellt:
Ein Polymerisationsreaktor wird mit 2003,8 g Wasser, 0,75 g
Kaliumpersulfat, 37,5 g Natriumalkylbenzosulfonat als Emulgator
und 0,225 g Natriumhydroxid beschickt. Das Gemisch wird
unter Rühren auf 70°C erhitzt. Sodann werden innerhalb von
100 Minuten die folgenden Lösungen kontinuierlich in den Reaktor
eingespeist:
- 1. 450,1 g α-Methylstyrol, 200,9 g Acrylnitril, 41,6 g Styrol
und 1,125 g t-Dodecylmercaptan,
- 2. 57,5 g Natriumallylsulfonat in 163,7 g Wasser,
- 3. 3,75 g Kaliumpersulfat in 246,2 g Wasser.
Die Umsetzung wird 4 Stunden lang bei 70°C durchgeführt. Die
erhaltene Copolymerisat-Latex enthält 7,67% Allylsulfonat in
Form des Natriumsalzes (5 Molprozent).
Die Schlageigenschaften des Copolymerisates sind durch
den Zusatz des Pfropfcopolymerisates verbessert,
während die verbesserten Eigenschaften bei hoher
Temperatur beibehalten werden. Die entsprechenden Werte sind
in Tabelle I zusammengefaßt. Zur Herstellung der zu testenden
Proben wird das Copolymerisatgemisch zunächst bei 193 bis
204°C in einem Mischer mit 0,5 Teilen Magnesiumstearat pro
100 Teile des Copolymerisates schmelzvermischt und danach bei
einer Temperatur von 176°C in einer Zweiwalzenmühle gemahlen.
Nach dem Abkühlen wird das gemahlene Gut für den Test zu
Platten preßverformt.
Die Hochtemperatureigenschaften des sulfonathaltigen Copolymerisats
werden beim Vermischen mit einem gepfropften kautschukartigen
Copolymerisat beibehalten. Das erhaltene schlagfeste
Polymerisatgemisch besitzt sowohl eine höhere Verformungstemperatur
als auch verbesserte Kriechbeständigkeit bei
erhöhter Temperatur im Vergleich zu dem bekannten Hochtemperatur-
ABS-Harz.