DE2737863A1 - Elektrischer wickel- oder stapelkondensator - Google Patents
Elektrischer wickel- oder stapelkondensatorInfo
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Description
R.
17.8.1977 Rs
17.8.1977 Rs
Elektrischer Wickel- oder Stapelkondensat or
Es wird ein elektrischer Wickel- oder Stapelkondensator, insbesondere
ein selbstheilender Kondensator vorgeschlagen, mit Dielektrikumslagen aus Papier oder Kunststoff oder Mischungen
aus Papier und Kunststoff zwischen den Belägen, die mit einem bei Betriebstemperatur flüssigen Isolierstoff imprägniert sind.
In ein das Kondensatorelement aufnehmendes Gehäuse ist ein bei Betriebstemeperatur flüssiges Imprägniermittel eingefüllt. Durch
die Kombination unterschiedlicher Imprägnier- und Füllmittel mit unterschiedlichen Dielektrizitätszahlen erreicht man eine
hohe Kapazitätskonstanz über eine lange Betriebszeit.
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Die Erfindung geht aus von einem elektrischen Wickel- oder Stapelkondensator
nach der Gattung des Hauptanspruches. Nicht nur bei vielen Kondensatoren der Schwachstrom- und Hochfrequenztechnik,
sondern auch bei Wechselspannungskondensatoren in Starkstromnetzen besteht die Forderung nach einer sich möglichst wenig
ändernden Kapazität, um die Funktion des Gerätes oder der Anlage nicht zu gefährden. Zusätzlich zu einer zugestandenen Toleranz
der Nennkapazität im Anfangszustand darf die Kapazitätsänderung
beim Betrieb des Kondensators im allgemeinen nur wenige Prozent betragen. Dabei sind zwei verschiedene Kapazitätsänderungen zu
unterscheiden, nämlich einerseits die überwiegend reversible Änderung der Kapazität mit der Temperatur, welche bestimmt ist durch
die Temperaturkoeffizienten der verwendeten Dielektrika, und andererseits die überwiegend irreversible Änderung durch Alterungsvorgänge während der Betriebszeit.
Die Kapazitätsänderung mit der Temperatur kann in bekannter V/eise
durch die Art und den Anteil der verwendeten festen und flüssigen Isolierstoffe beeinflußt werden, wobei Papier einen positiven,
flüssige Imprägniermittel einen negativen Temperaturkoeffizienten der Dielektrizitätszahl (D.Z.) haben. Eine v/eitere Kompensationsmöglichkeit für die temperaturabhängige Änderung der Kapazität
von Kondensatoren besteht bei Mitverwendung von Kunststoffbändern
mit zu Papier gegenläufigem Temperaturkoeffizienten in sogenannter Mischbauweise.
Ein bei Kondensatoren häufig verwendetes Imprägniermittel ist
Mineralöl. Es ist jedoch auch bekannt, Kondensatoren statt mit Mineralöl mit einer für selbstheilende Kondensatoren geeigneten
Isolierflüssigkeit höheher Dielektrizitätszahl, z. B. mit Dioctylphthalat
(DOP) oder Dinonylphthalat (DNP) zu imprägnieren, um eine hohe spezifische Kapazität und eine hohe Glimmfestigkeit
zu erreichen. Langzeitversuche bei erhöhter Temperatur und Spannung,
z.B. bei 1000C und etwa 1,3 Un haben gezeigt, daß die Kapazitätsänderung
im Laufe der Betriebs zeit die Kapazitätsänderung mit der Temperatur weit übertreffen kann. Dabei ist es möglich, daß
die gesamte Kapazitätsänderung die nach bestehenden Vorschriften zulässige Änderung überschreitet.
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Da bei den geschilderten imprägnierten Kondensatoren, welche zusammen
mit einem Füllmittel in ein Gehäuse eingebaut sind, keine Glimmentladungen und keine Zersetzungen von Imprägniermittel oder
Metallschichten festgestellt werden konnte, liegt zur Erklärung
des Kapazitätsrückgangs die Annahme nahe, daß durch Belagschwingungen unter dem Einfluß des elektrischen Feldes im Laufe der
Betriebszeit mehr Imprägniermittel aus dem Kondensatorwickel ausgetrieben wird als wieder zurückströmen kann. Hierbei wird
der Imprägniermittelaustausch durch die im Imprägniermittel quellende mitgewickelte Kunststoffolie behindert. Belagschwingungen
durch pulsierende elektrostatische Anziehungskräfte im Wechselfeld sind proportional dem Quadrat der Feldstärke. Damit
ist auch die geringe Kapazitätsabnahme bei DOP-Imprägnierung erklärbar.
Die gegenüber Mineralöl doppelte Dielektrizitätszahl führt zu einer günstigeren Feldverteilung im Dielektrikum und
zu einer geringeren "Pumpwirkung". Ein Kondensator mit noch geringerer Kapazitätsabnahme müßte daher also mit einem Stoff noch
höherer Dielektrizitätszahl imprägniert und gefüllt werden.
Entgegen dieser Folgerung und entgegen dem allgemeinen Brauch, durch Verwendung von Imprägniermitteln möglichst hoher Dielektrizitätszahl
Kondensatoren hoher spezifischer Kapazität und hoher Glimmfestigkeit zu bauen, erreicht man durch die erfindungsgemäße
Anordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs, daß die Kondensatoren eine verbesserte zeitliche Kapazitätskonstanz
erhalten. Dabei ist es zweckmäßig, nur solche Stoffe unterschiedlicher Dielektrizitätszahl zu verwenden, deren Mischungen
in weit variablem Verhältnis eine homogene Flüssigkeit ergeben. Durch die in den Unteransprüchen enthaltenen vorteilhaften Kombinationen
von Füll- und Imprägniermitteln erhält man Kondensatoren mit besonders hoher zeitlicher Kapazitätskonstanz.
Zeichnung
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und anschließend näher erläutert. Es zeigen
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Pig. 1 in schematischer Darstellung einen Schnitt durch einen Kondensator, Fig. 2 den Kapazitätsverlauf eines Kondensators
in Abhängigkeit von der Temperatur, Fig. 3 den Kapazitätsverlauf herkömmlicher Kondensatoren in Abhängigkeit von der Betriebszeit
und Fig. 4 den Kapazitätsverlauf eines erfindungsgemäßen Kondensators in Abhängigkeit von der Betriebszeit.
Fig. 1 zeigt den bekannten Aufbau eines Kondensators, der bei entsprechender Stoffauswahl auch bezüglich seines Temperaturganges
der Kapazität zufriedenstellend ist. Zwei Papierbänder 1 und 2 mit beidseitig aufgedampften selbstheilenden Metallschichten
5 und 6 bzw. 7 und 8 jeweils desselben Potentials sind durch die Polycarbonatbänder 3 und 4 getrennt. Der Kondensatorwickel
wird an den Stirnflächen durch aufgesprühte Metallbrücken 9 und 10 kontaktiert und mit Mineralöl 11 imprägniert. Bei Einbau der
Wickel in ein Metallgehäuse werden die Kondensatoren mit dem als Imprägniermittel verwendeten Stoff je nach Bauart mit oder ohne
Luftpolster gefüllt.
Die in Fig. 2 gezeigte, zu dem Kondensator gemäß Fig. 1 gehörende Änderung der Kapazität mit der Temperatur von weniger als ί 0,5 %
zwischen -400C und +1000C ist äußerst gering und kaum verbesserungsbedürftig.
Fig. 3 zeigt die Kapazitätsabnahme eines Kondensators gemäß Fig. mit Mineralölimprägnierung (1) und eines Kondensators mit DNF-Imprägnierung
(2). Die Kapazitätsänderung über der Betriebsdauer kann also diemch bestehenden Vorschriften und entsprechend der Belastung
zulässige Änderung von 5 % weit überschreiten und ist verbesserungsbedürftig.
Der unterschiedliche Kurvenverlauf entsprechend den verschiedenen Imprägniermitteln ist dadurch zu erklären,
daß Belagschwingungen durch pulsierende elektrostatische Anziehungskräfte im Wechselfeld und die hierdurch bedingte Verdrängung
des Imprägniermittels aus den Zwischenräumen zwischen den Belägen proportional dem Quadrat der Feldstärke sind. Dadurch ergibt sich
eine geringere Kapazitätsabnahme bei DNP-Imprägnierung aufgrund
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der höheren Dielektrizitätszahl gegenüber Mineralöl. Die gegenüber
Mineralöl doppelt so hohe Dielektrizitätszahl führt zu einer günstigeren
Feldverteilung im Dielektrikum und zu einer geringeren Verdrängung des Imprägniermittels aus den Belagzwischenräumen.
In Fig· 4 ist der Verlauf der Kapazität in Abhängigkeit von der
Betriebsdauer t für erfindungsgemäße Kondensatoren dargestellt. Die Auaokuig der erfindungsgemäßen Kombination von Imprägniermittel
(i) und Füllmittel (F) auf die zeitliche Konstanz der Kapazität ist aus dieser Abbildung deutlich zu ersehen. Dabei wurden
Wickel nach Fig. 1 mit Mineralöl imprägniert, in Metallgehäuse eingebaut und in vier Gruppen geteilt. Die Füllung der ersten
Gruppe bestand aus 100 % INp. Weitere Gruppen wurden mit Mischungen
aus jeweils 75 %t 50 % und 30 % DNp und dem jeweiligen Restanteil
aus Mineralöl gefüllt, wobei die Dielektrizitätszahlen in der genannten Reihenfolge *l,5 - 3,9 - 3,3 und 2,8 betrugen, also
immer noch über der des Imprägniermittels Mineralöl von 2,2 lagen. Anschließend wurden die Kondensatoren bei etwa 1000C Gehäusetemperatur
und etwa 1,3facher Nennspannung betrieben. Wie Fig. 4 zeigt, steigt die Kapazität der erfindungsgemäßen Kondensatoren
zuerst leicht an. Der anschließende geringe Rückgang kann durch das Mischungsverhältnis der Füllung bestimmt werden. Zum Beispiel
beträgt die Kapazitätsänderung bei einer Füllung mit 50 % DOP und
50 % Mineralöl innerhalb von 3 000 Stunden Betriebszeit nur etwa - 1 % des Anfangswertes und liegt damit weitaus besser als die in
Fig. 3 aufgetragenen Werte für übliche bekannte Kondensatoren. Der Kurvenverlauf gemäß Fig. 4 ist damit erklärbar, daß auch bei diesen
erfindungsgemäßen Kondensatoren im Laufe der Betriebszeit immer mehr Imprägniermittel aus dem Wickel oder Stapel austritt als
wieder eindringen kann. Durch die höhere Dielektrizitätszahl des wieder eindringenden Teils wird jedoch der Kapazitätsrückgang
erheblich verringert.
Außer von der Dielektrizitätszahl des Füllmittels hängt der in Fig. 4 an einem Beispiel gezeigte Kurvenverlauf auch von der Art
der verwendeten Papier- und Kunststoffbänder, insbesondere von deren Oberflächenrauhigkeit, Quellverhalten und Papierdichte ab,
und weiterhin von der spezifischen Pressung der Bänder im Wickel
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oder Stapel. Die Anwendung des Erfindungsgedankens auf verschiedene
Bauarten von Kondensatoren zur Erreichung spezieller Kurvenverläufe ist ohne v/eitere Angaben durch einfache Versuche und Überlegungen
möglich.
Obwohl die erfindungsgemäßen Kondensatoren zunächst mit einem Stoff
niedrigerer Dielektrizitätszahl imprägniert worden sind, haben sie eine ähnlich hohe Glimmfestigkeit wie bei einer Imprägnierung mit
einem Füllstoff höherer Dielektrizitätszahl. Dies ist darauf zurückzuführen, daß Glimmentladungen vorwiegend an den Randzonen
der Belegungen an den Stellen höchster Feldstärke einsetzen, also nur wenig hinter den Wickelstirnflächen. Gerade dorthin ist aber
schon in den ersten Betriebsstunden der Kondensatoren so viel Füllmittel mit höherer Dielektrizitätszahl eingedrungen, daß die Feldstärke
im flüssigen Teil der Randgebiete des Dielektrikums reduziert wird.
Auch diese Auswirkung der Erfindung beschränkt sich nicht auf selbstheilende Kondensatoren nach Fig. 1, sondern sie gilt auch
für imprägnierte Kondensatoren mit Metallfolienbelegungen, v/eil dort an den Belagrändern wegen der Ausdehnung der Flüssigkeitsfilme die Randgebiete besonders glimmgefährdet sind. Für solche
Kondensatoren sind alle Isolierflüssigkeiten mit unterschiedlicher Dielektrizitätszahl im Sinne der Erfindung als Imprägnierbzw.
Füllmittel brauchbar, soweit sie nur in weiten Grenzen mischbar sind. Für selbstheilende Kondensatoren gilt die bekannte Forderung,
daß die Isolierstoffe beim selbstheilenden Durchschlag keine leitfähigen Zersetzungsprodukte bilden dürfen. Eine Auswahl
möglicher Imprägnier- und Füllmittelkombinationen zeigt Tabelle 1.
In der zweiten Spalte sind als Imprägnier- bzw. Füllmittel günstige in Frage kommende Stoffe mit von oben nach unten steigender
Dielektrizitätszahl aufgeführt. In der linken Hälfte jeder nach rechts anschließenden Doppelspalte ist jeweils einer dieser Stoffe
als Imprägniermittel (i), in der rechten Hälfte jeweils die dabei möglichen Füllmittel (F) angekreuzt. Bei den unter Kummer 9 bis H
aufgeführten Mischungen kann jeweils einer oder mehrere Stoffe der Nummern 1 bis 3 mit einem oder mehreren Stoffen der Nummern 4 bis
gemischt sein.
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Die Erfindung beschränkt sich selbstverständlich nicht auf Anord nungen des Dielektrikums nach Bild 1, sondern gilt für alle bekannten
und möglichen Kombinationen von Papier mit mehr oder weniger quellenden Kunststoffen wie Polypropylen, Polycarbonat und
ebenso für reine Papierdielektrika. Die erfindungsgemäße Imprägnier- und Füllmittelkombination gilt nicht für Kondensatoren
aus metallisierten Kunststoffbändern, weil sich solche Köndensatorwickel oder -stapel nur sehr schwer imprägnieren lassen.
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Leerseite
Claims (5)
- ( 1. !Elektrischer Wickel- oder Stapelkondensator, insbesondere selbstheilender Kondensator, mit Dielektrikumslagen aus Papier oder Kunststoff oder Mischungen aus Papier und Kunststoff zwischen den Belägen, die mit einem bei Betriebstemperatur flüssigen Isolierstoff imprägniert sind, und mit einem das Kondensatorelement aufnehmenden Gehäuse, in das ein bei Betriebstemperatur flüssiges Imprägniermittel eingefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Dielektrizitätszahl (D.Z.) des Imprägniermittels (I) kleiner ist als die des Füllmittels (P).
- 2. Kondensator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dielektrizitätszahl (D.Z.) des Füllmittels (F) mindestens um 0,5 größer ist als die des Imprägniermittels (i).
- 3. Kondensator nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Imprägniermittel (I) und Füllmittel (F) unterschiedlicher Dielektrizitätszahl (D.Z.) gemäß Tabelle 1 miteinander kombiniert werden, deren Mischungen in weit variablem Verhältnis homogene Flüssigkeiten ergeben.
- 4. Kondensator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensator-Element mit Mineralöl imprägniert und der Kondensator mit Dioctylphthalat (DOP) oder Dinonylphthalat (DNP) gefüllt ist.909810/0071ORIGINAL INSPECTED
- 5. Kondensator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Kondensator-Element mit einem Mineralöl imprägniert und der Kondensator mit einer Mischung aus 50 Volumen-? Mineralöl und 50 Volumen-^ Dioctylphthalat (DOP) oder Dinonylphthalat (DNP) gefüllt ist.909810/0071
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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US4306273A (en) | 1981-12-15 |
GB1574202A (en) | 1980-09-03 |
BR7805411A (pt) | 1979-04-17 |
DE2737863C2 (de) | 1983-11-03 |
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