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"Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von
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elementarem Schwefel" Die Erfindung betrifft die Herstellung von
elementarem Schwefel.
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Es ist bekannt, elementaren Schwefel durch Kontaktierung eines Schwefeloxids
(SO2 und/oder so3), nachfolgend als
Verfahren zur Verflüssigung
von Kohle und ähnlichen kohlenstoffhaltigen Feststoffen umfassen normalerweise die
Kontaktierung des Beschickungsmaterials mit einem Kohlenwasserstofflösungsmittel
und molekularem Sauerstoff bei erhöhter Temperatur und Druck. Dies führt zu partieller
Aufspaltung des komplexen Ausgangsmaterials von hohem Molekulargewicht zu Kohlenwasserstoffflüssigkeiten
und -gasen von niedrigerem Molekulargewicht. Diese werden aus dem Verflüssigungsablauf
gewonnen, wobei ein schweres Verflüssigungsrückstandsprodukt zurückbleibt, das normalerweise
bei über etwa 540C (10000F) siedet und im allgemeinen suspendierte feste Rückstände
enthält. Die Verflüssigungsrückstände können bis zu etwa 50 Gew.-% der gesamten
Verflüssigungaprodukte darstellen.
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Es wurde bisher eine Vielzahl verschiedener Systeme zur Veredelung
von Verflüssigungsrückständen vorgeschlagen.
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Unter den attraktivsten dieser Vorschläge befindet sich die Pyrolyse
dieser Rückstände unter Erzeugung von Gasen, zusätzlichen Kohlenwasserstoffflüssigkeiten
und Koks mit anschließender Wasserdampfvergasung des Kokses zur Bildung von Wasserstoff
für die Verwendung im Verflüssigungsvorgang. Untersuchungen haben gezeigt, daß ein
derartiges integriertes Verfahren viele potentielle Vorteile gegenüber anderen Behandlungesystemen
aufweist, insbesondere, wenn ein Katalysator zu dem Koks zur Beschleunigung der
ständig
in einen Fluidisierungsbett aus Calciumoxid enthaltenden Teilchen unter Herstellung
entweder eines praktisch schwefelfreien verbrennbaren Brenngases oder eines praktisch
schwefelfreien Abgases verbrannt, wobei der Schwefel in den Teilchen entweder als
CaS oder CaS04 fixiert wird. Die Teilchen werden dann entweder einem sauerstoffhaltigen
Gas (im Fall von CaS) oder einer reduzierenden Atmosphäre (im Fall von CaS04) ausgesetzt,
und CaO wird dabei unter Freisetzung von S02 (und möglicherweise etwas so3) regeneriert,
wobei das regenerierte CaO zur Fixierung weiterer Mengen Schwefel aus schwefelhaltigem
Brennstoff wiederverwendet wird. Verfahren dieses letzteren Typs sind in den GB-PS
1183937 und 1336563 beschrieben.
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Die SO,-haltigen Gasströme aus den vorstehenden (und anderen) Verfahren
sind relativ konzentriert und können so geregelt werden, daß sie praktisch sauerstofffrei
sind, und es wurde vorgeschlagen, daß sie aufwärts in einen gesonderten Behälter
gefUhrt werden, der ein nicht-fluidisiertes Bett aus zerkleinerter Kohle (mit einer
Größe von etwa 6 bis 12 mm) enthält. Damit die Temperatur des Kontakts von SOx und
Kohle genügend hoch zur Reduktion von SO, zu elementarem Schwefel ist, um bei einer
annehmbaren Geschwindigkeit fortzuschreiten, muß sauerstoffhaltiges Gas (z.B. Luit)
in den Behälter eingeblasen werden, um
Kohle zu oxidieren und die
notwendige Wärme zuzuführen.
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Offensichtlich hat der Verbrauch von Kohle zur Aufrechterhaltung der
Temperatur eine nachteilige Wirkung auf die Wirtschaftlichkeit der Durchführung
dieses Verfahrens zur Umwandlung von SO, in elementaren Schwefel. Außer dem obigen
Nachteil, welcher die Betriebskosten erhöht, ergibt sich auch zusätzlicher Kapitalaufwand
für den Behälter, den Bodenraum und das davon eingenommene Volumen und die Leitung
für die SOx-enthaltenden Gase und die Versorgung mit Gebläsen zur Zuführung des
sauerstoffhaltigen Gases in das Innere des Behälters.
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Es wurde nun gefunden, daß elementarer Schwefel wirksam und billig
mehr oder weniger direkt aus schwefelhaltigen festen Materialien, wie beispielsweise
die vorstehend erwähnten (unter anderem), durch ein einfaches Mittel gewonnen werden
kann, wodurch die Nachteile bisheriger Verfahren vermieden werden, und gemäß einer
AusfUhrungsform der Erfindung werden Teilchen, die wenigstens eine feste Schwefelverbindung
enthalten, in einem unteren Bett unter solchen Bedingungen behandelt und vorzugsweise
fluidisiert, daß Schwefel als SO, freigesetzt wird, und das SO, wird aufwärts in
ein Verkohlungsmaterial (wie nachfolgend definiert) enthaltendes oberes Bett bei
einer erhöhen Temperatur geführt, das vorzugsweise durch SOx-enthaltendes Gas aus
dem unteren Bett fluidisiert ist, wodurch wenigstens etwa SOx zu elementarem Schwefel
reduziert wird und wobei das Verkohlungsmaterial eine Dichte
aufweist,
die geringer ist als die Dichte der Teilchen in dem unteren Bett, wodurch der Boden
des oberen Bettes sich praktisch auf dem Niveau des Oberteils des unteren Bettes
und in Kontakt damit befindet.
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Aufgrund der Dichtedifferenz des Verkohlungsmaterials und der Teilchen
fließt das obere Bett aus Verkohlungsmaterial auf dem unter« Bett der Teilchen,
wobei das Verkohlungsmaterial eine Schicht oder Lage bildet, die effektiv am oberen
Teil des unteren Bettes beginnt. Es kann ein Bereich zwischen dem oberen und unteren
Bett vorliegen, wo ein Vermischen des Verkohlungsmaterials und der Teilchen zu gewissem
Ausmaß stattfindet.
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Der Ausdruck " "Verkohlungsmaterial" (char) umfaßt hier unter anderem
Kohle, Lignit, Schiefer und deren feste Pyrolyseprodukte (z.B. Koks,Kohle-Verkohlungsmaterial),Holzkohle,
Erdölkoks (einschließlich Substanzen, die Erdölkoks auf der Oberfläche und/oder
in deren Poren aufweisen) und beliebige Gemische der vorstehenden Materialien.
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Obgleich die Erfindung absatzweise ausgeführt werden kann, wird es
bevorzugt, kontinuierlich zu arbeiten, indem eine oder mehrere feste Schwefelverbindungen
enthaltende Teilchen in das untere Bett £eitet werden und Verkohlungsmaterial oder
Material, das bei den Betriebsbedingungen
Verkohlungsmaterial bildet,
in das obere Bett geführt wird. Bei einem derartigen kontinuierlichen Betrieb werden
die Teilchen vorzugsweise aus dem unteren Bett nach einem Zeitraum, sodaß eine Ausbildung
von an Schwefel erschöpften Teilchen vermieden wird, entfernt. Die Entfernung der
Teilchen erfolgt vorzugweise aus einem der Eintrittsstelle der Teilchen entfernt
liegenden Teil.
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Je nach dem Material des Verkohlungsmaterials kann es notwendig sein
oder nicht, "verbrauchtes" Verkohlungsmaterial zu entfernen, da dann,wenn das Verkohlungsmaterial
pulverisierte Kohle oder Koks ist, die Reaktion mit SOx einen Ascherückstand zurückläßt,
der aus dem oberen Bett eluiert wird und in dem austretenden Gas/ Dampfstrom mitgenommen
wird. Jedoch kann es im Fall von Verkohlungsmaterial auf "inerten" festen Trägern
geringer Dichte, wie beispielsweise Erdölkoks auf porösen feuerfesten Ziegelstücken
von leichtem Gewicht oder Bimsstein, der durch Pyrolyse eines fließfähigen Erdölmaterials,
z.B. ein Schweröl, Rückstand oder Umlauföl aus der katalytischen Crackung,in Kontakt
mit den Ziegelstücken von geringem Gewicht oder Bims hergestellt wird, zweckmäßig
sein, einen Teil der Tragerfeststoffe aus dem oberen Bett zu entnehmen und die Trägerfeststoffe
durch eine Ergänzung mit frischen Feststoffen zu ersetzen. Die Entnahme von festem
Träger kann zurückgewinnbare Metalle, wie beispielsweise
Vanadium,
die ursprünglich in dem Erdölmaterial vorliegen, enthalten. Die Menge des in dem
oberen Bett enthaltenen Verkohlungsmaterlak wird vorzugsweise etwa konstant gehalten,
indem Verkohlungsmaterial oder verkohlungsmaterialbildendes Material vorzugsweise
in das obere Bett geführt wird, um das durch die Reaktion mit dem SOx verloren gegangene
zu kompensieren.
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Aus dem vorangehenden ist ersichtlich, daß die Umwandlung fester schwefelhaltiger
Komponenten in SO, und die Umwandlung von SO, in elementaren Schwefel in einem einzigen
Reaktionsbehälter stattfinden kann, der bei Jeder beliebigen Umwandlungstemperatur,
die für den Ablauf 3 Jeder Umwandlung kritisch ist, und in praktischer Abwesenheit
von jeglichem Sauerstoff, der vorzugsweise mit dem Verkohlungsmaterial reagieren
kann, betrieben wird. Somit werden in bezug auf die bisherigen Verfahren die Anlagekosten
verringert und die Betriebsausbeuten und Umwandlungen werden erhöht.
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Im folgenden werden einige nicht-begrenzende Beispiele der Erfindung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, worin Fig. 1 ein FlieBschema
der Hauptteile einer Ausführunge form einer Vorrichtung zur Durchführung der Erz
in dung,
Fig. 2 ein Fließschema der Hauptteile einer anderen Ausführungsform
einer Vorrichtung zur Durchführung der Erfindung und Fig. 3 eine Querschnittsansicht,
die in größerem Detail die Hauptteile einer bevorzugten Vorrichtung der in Fig.
2 erläuterten Art wiedergeben.
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In Fig. 1 weist ein Behälter 16 einen Gasverteiler 18 oberhalb seiner
Grundfläche auf, und feste Teilchen aus schwefelhaltigem Material werden in den
Behälter 16 aus einer Transportleitung 19 zur Bildung eines Bettes 20 geführt, das
über dem Verteiler 18 gelagert ist. Wenn das Verfahren kontinuierlich betrieben
werden soll, was üblicherweise der Fall ist, wird behandeltes festes Material aus
dem Bett 20 über eine Leitung 21 entfernt, die entfernt von der Leitung 19 angeordnet
ist, um einen praktisch konstanten Bestand an schwefelhaltigem Material beizubehalten.
Wie dargestellt, wird durch Leitung 19 Material in den oberen Bereich des Bettes
20 geführt, und die Leitung 21 ermöglicht das Austreten des Materials aus dem unteren
Bereich des Bettes, jedoch sind diese relativen Positionen nicht begrenzend. Im
allgemeinen ist wichtig, daß das eintretende Material eine ausreichende Verweilzeit
zur Behandlung in dem Bett 20 vor der Entfernung hat, und dies kann durch jedes
Mittel gewährleistet werden, wie beispielsweise die Anordnung von
Prallflächen,
sodaß die Teilchen einem verlängerten Weg zwischen der Leitung 19 und der Leitung
21 folgen.
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Ein Behandlungsgas wird aus Leitung 24 in den Behälter 16 unterhalb
des Verteilers 18 geleitet, sodaß es relativ gleichmäßig durch das Bett 20 wandert.
Vorzugsweise werden die Teilchen durch das Behandlungsgas in dem Bett 20 fluidisiert.
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Die Art des Behandiungsgases hängt von der chemischen Zusammensetzung
der schwefelhaltigen Teilchen ab. Wenn die Teilchen ein Metallsulfid, wie beispielsweise
Zinkblende (ZnS), Kupferpyrite (CuS) oder Calciumsulfid (CaS) unter anderem enthalten,
besteht das Behandlungsgas vorzugsweise aus Luft, die in einem Vorerhitzer (nicht
gezeigt) vorerhitzt werden kann. Die Umsetzung zwischen Metallsulfiden (MS) und
Sauerstoff ist gewöhnlich exotherm, und vorausgesetzt, die Temperatur und die Mengen
an Sauerstoff liegen innerhalb gewisser Bereiche, die vom Fachmann auf dem Gebiet
bestimmt werden können, so sind die Hauptreaktionsprodukte Schwefeloxid (box) und
das Metalloxid (MO), möglicherweise zusammen mit anderen Produkten, wie beispielsweise
Metallsulfaten. Wenn die Teilchen ein Metallsulfat (z.B. CuS04, CaS04 und dgl.)
enthalten, so kann das Behandlungsgas wenigstens teilweise reduzierend sein; d.h.,
es kann reduzierende Eigenschaften in einigen Bereichen des Bettes 20 und neutrale
oder sogar oxidierende Eigenschaften an irgendeiner Stelle des Bettes haben. Ein
nicht gleichmäßiges Behandlungsgas dieser Art
wird vorzugsweise
durch Verbrennen eines Brennstoffs aus Leitung 25 innerhalb des Bettes 20 in sauerstoffhaltigem
Gas aus Leitung 24 gebildet. Eine Gasvermischung in Fluidisierungsbetten ist gewöhnlich
relativ schwach, und wenn die Verbrennung in Nähe des Brennstoffeinspritzbereichs
mit weniger als der stöchiometrischen Menge Sauerstoff durchgeführt wird, ist ein
Teil der Atmosphase in dem Bett 20 reduzierend. Wenn die Gesamtmenge des in das
Bett 20 eintretenden Sauerstoffs in erheblichem Überschuß über dem stöchiometrischen
Erfordernis vorliegt, neigt der Brennstoff zur vollständigen Verbrennung innerhalb
des Bettes, und es tritt keine Reduktion des Metallsulfats auf. Ein nicht einheitliches
reduzierendes Behandlungsgas neigt dazu, die Bildung von Metallsulfiden zu verhindern,
da die gute Teilchenzirkulierung in einem Fluidisierungsbett irgendwelche Sulfide
durch jegliche oxidierende Bereiche des Bettes transportiert, wo die Sulfide entweder
zurück in Sulfate umgewandelt werden und anschließend in einem reduzierenden Bereich
reduziert werden können oder zum Metalloxid unter Freisetzung von SO, oxidiert werden.
Es kann auch ein heißes schwach reduzierendes Gas über Leitung 24 zur Überführung
des Sulfats zum Oxid unter Frelsetzung von SO eingeführt werden. Das Schwefeloxid
ist vorwiegend S02 mit gewissem Anteil S03, jedoch kann in Gegenwart eines Überschusses
an Sauerstoff das Verhältnis von S03 durch katalytische Wirkungen aus den Bettmaterialien
erhöht werden.
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Um eine ausreichend hohe Temperatur in dem Bett 20 aufrechtzuerhalten,
kann ein Brennstoff (der ein verbrennbares Gas oder eine Kohlenwasserstoffflüssigkeit
oder ein fester Brennstoff sein kann) von Leitung 25 in das Bett 20 eingeblasen
werden.
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Es wird bevorzugt, daß das den Oberteil des Bettes 20 erreichende
Gas praktisch sauerstofffrei ist, sodaß es nur Schwefeloxid und Inertstoffe, wie
beispielsweise Stickstoff und wenn Brennstoff aus Leitung 25 zugeführt wird, die
Brennstoffverbrennungsprodukte, wie beispielsweise CO2 und H20 enthält.
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Am Oberteil des Bettes 20 befindet sich der Boden eines Bettes 26
aus Verkohlungsmaterial, wie vorstehend definiert, das vorzugsweise durch das aufwärts
streichende Gas fluidisiert wird. Die Reaktionsbedingungen in dem Bett 20 müssen
so eingestellt sein, daß das aufwärts wandernde Gas sich bei einer Temperatur befindet,
bei der Schwefel oxid mit dem Verkohlungsmaterial reagiert, um unter anderem elementaren
Schwefel und Kohlenoxid bzw. -oxide (CO2 und/oder CO), bevorzugt C02, zu ergeben.
Die Mindestreaktionstemperatur hängt von der Art des Verkohlungsma terials ab. Wenn
beispielsweise das Verkohlungsmaterial aus einem reaktiven kohlenstoffhaltigen Material,
wie beispielsweise Erdölkoks, auf oder vermischt mit einem geeigneten Reaktionspromotor,
wie beispielsweise Bauxit,
besteht, kann die Reaktion bei Temperaturen
von nur 310 ablaufen. Die maximale Reaktionstemperatur ist durch die Baumaterialien
des Behälters 16 und durch wirtschaftliche Faktoren begrenzt. Durch die Anwesenheit
von freiem Sauerstoff in den durch das Bett 26 wandernden Gasen wird Verkohlungsmaterial
durch Oxidation verbraucht, wobei die Entwicklung beträchtlicher Mengen Wärme erfolgt,
ohne zu der Ausbeute an elementarem Schwefel beizutragen, und folglich sollte die
Konzentration an freiem Sauerstoff so gering wie möglich sein. Die Maximaltemperatur
in Bett 26 kann bis zu 1350 betragen. Es wird jedoch bevorzugt, Temperaturen im
Bereich von 600T bis 125bs anzuwenden, und wenigstens zu einem gewissen Ausmaß hängt
die Temperatur im Bett 26 von der Temperatur des in dem unteren Teil des Bettes
26 aus dem oberen Teil von Bett 20 eingeführten Gases ab,und und dies wiederum ist
abhängig von den Verfahrensbedingungen im Bett 20.
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Die Gas- und Dampiprodukte der Reaktion in Bett 26 werden in Leitung
28 gewonnen, durch die Vorrichtung 29 zur Entfernung von Feststoffen geleitet, wie
beispielsweise einen Cylon und/oder eine Ausfällvorrichtung und/oder ein Filter,
wodurch die so entfernten Feststoffe gewonnen oder über Leitung 30 verworfen werden,und
die praktisch feststofffreien Produkte werden über Leitung 31 zu einem Kühler 32
zur Schwefelgewinnung geführt, wo Schwefel über Leitung 33
gewonnen
wird und Gase und Dämpfe, die praktisch frei von elementarem Schwefel sind, aus
dem Kühler 32 über Leitung 34 abgeführt werden. Jeglicher nicht umgewandelter Rückstand
aus Schwefeloxid oder irgendeinem anderen Schwefelanteil kann aus dem Gas/Dampfstrom
in irgendeiner bekannten Art und Weise entfernt werden, bevor der Strom an die Atmosphäre
abgegeben wird, wenn dessen Schwefelkonzentration unannehmbar hoch ist.
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Um die Menge an Verkohlungsmaterial in dem Bett 26 beizubehalten,
kann zusätzliches Verkohlungsmaterial oder verkohlungsmaterialbildendes Material
in das Bett 26 über Leitung 27 eingeführt werden. Die Wirksamkeit des Bettes 26
kann durch Entfernen von Material aus dem Bett 26 über Leitung 35 beibehalten werden.
Das entfernte Material kann Asche oder ein Substrat oder ein Träger sein, auf dem
das reaktive Verkohlungsmaterial abgeschieden worden war.
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Wie vorstehend angegeben, kann das Verkohlungsmaterial aus Koks oder
Kohle, vorzugsweise einer Kohle, die zu einem hochporösen Koks pyrolysiert, bestehen,
oder das Verkohlungsmaterial kann in situ durch Einspritzen eines flüssigen Kohlenwasserstoffmaterials,
vorzuggweise mit einem hohen Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wasserstoff, wie
beispielsweise ein schweres Umlaufdl und/oder RUckstünde aus thermischen und katalytischen
Crackvorgängen,
Asphalte und Peche auf einem porösen Substrat oder
Träger geringer Dichte gebildet werden. Für Kohlenwasserstoffmaterialien mit niedrigerem
Atomverhältnis von Kohlenstoff zu Wasserstoff wird es bevorzugt, ohne wesentlich
zu sein, das verkokte Substrat oder den Träger außerhalb des Behälters 16 in einer
getrennten Verkokungsanlage herzustellen, da die durch Verkokung oder Pyrolyse derartiger
Materialien erzeugten wasserstoffreichen Dämpfe und Gase in dem Bett 26 wenigstens
einen Teil des damit in Kontakt geführten Schwefeloxids zu Schwefelwasserstoff reduzieren
können, wodurch eine weitere Behandlung zur Gewinnung von elementarem Schwefel erforderlich
würde.
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Fig. 2 zeigt die als Teil eines Fluidisierungsbett-Verbrennungssystems,
das allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet wird, eingearbeitete Vorrichtung
gemäß Fig. 1.
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Das System 10 umfaßt einen Verbrennungsbehälter 11, in dem ein Bett
12 aus Kalk oder calcinierten Dolomitteilchen auf einem Luftverteiler 13 im Abstand
von der Grundfläche des Behälters 11 gelagert ist. Die Teilchen des Bettes 12 werden
durch Luft fluidisiert, die aus Leitung 14, welche in die GrundflEche des Bettes
12 führt, aus Verteiler 13 zugeführt wird. Ein schwefelhaltiger Brennstoff, wie
beispielsweise Heizöl oder Kohle oder eine Kohle/Ölaufschlämmung' wird in das Bett
12 aus einem oder mehreren Injektoren 15 (nur einer gezeigt) eingeführt, und der
Brennstoff wird
bei Temperaturen im Bereich von 750 bis 125bs,
bevorzugt 800 bis 1000S, stärker bevorzugt 850 bis 950d, z.B.
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etwa 87, in dem Bett verbrannt, wobei Wärme erzeugt wird, die durch
Wärmeaustauschschlangen (nicht gezeigt), welche in dem Bett 12 eingetaucht sind,
entfernt wird und praktisch schwefelfreies Abgas erzeugt wird, wobei der Schwefel
des Brennstoffs in den Teilchen als CaSO4 fixiert wird.
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Das Abgas entweicht über Leitung 35 nach oben zur Entstaubungsanlage
37 und kann über Leitung 38 zur üblichen Wärmegewinnungsanlage (nicht gezeigt) wandern.
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Die CaSO4-enthaltenden Teilchen werden über Leitung 19 in das Bett
20 geführt, und ein Brennstoff, wie beispielsweise ein Kohlenwasserstoff-Brennöl
wird aus Leitung 25 in das Bett 20 in geringem Überschuß der stöchiometrisch äquivalenten
Menge des aus Leitung 24 eintretenden Sauerstoffs eingeführt, sodaß eine nicht gleichmäßige
Atmosphäre in dem Bett 20 gebildet wird, welche, bezogen auf eine Gesamtbasis, vorzugsweise
schwach reduzierend ist.
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Wenigstens etwas CaS04 wird in CaO überführt und S02 wird freigesetzt.
Teilchen, die auf diese Weise regeneriertes CaO enthalten, werden über Leitung 21
zu dem Bett 12 zur weiteren Verwendung zur Fixierung von Schwefel aus weiteren Mengen
schwefelhaltigen Brennstoffs zurückgeführt.
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Um die Schwefelfixierungswirksamkeit des Bettes 12 beizubehalten,
werden
frische Teilchen aus CaO oder CaC03 (Kalkstein) oder Dolomit über Leitung 39 zugegeben,
und ein Abzug von Teilchen über Leitung 21a behält einen praktisch konstanten Bestand
an Teilchen in dem System 10 aufrecht. Die Temperatur in dem Bett 20 hängt von der
Art des aus Leitung 25 eingeführten Brennstoffs und von den relativen Mengen des
Brennstoffs und Sauerstoffs in dem Bett ab, wobei gute Umwandlungen von CaS04 in
CaO und SO, bei 1000 bis 1350S, beispielsweise etwa 1070S, erhalten werden.
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Die SOx-enthaltenden Gase wandern aufwärts im Bett 20 und in Bett
26, wo das SOx zu elementarem Schwefel bei etwa der gleichen Temperatur, wie der
Betriebstemperatur von Bett 20 oder geringfügig höher reduziert wird.
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Im folgenden wird auf Fig. 3 der Zeichnungen Bezug genommen, woraus
ersichtlich ist, daß die Behälter 11 und 16 aus einem feuerfesten Material, wie
beispielsweise feuerfester Gießzement oder Blöcke aus feuerfestem Zement,gebildet
sind. Das System 10 ist aus einer einzigen Anlage anstatt aus zwei getrennten Behältern,
wie in Fig. 2 gezeigt, aufgebaut, obgleich es in einer sehr großen Anlage bevorzugt
sein kann, zwei gesonderte Behälter zu verwenden.
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Angrenzend an den Verbrennungskessel oder -behälter 11 befindet sich
der Behälter 16, der einen Regenerator darstellt,
wobei sich eine
Trennwand 17 zwischen dem Behälter 11 und dem Regenerator 16 befindet. Der Regenerator
16 weist einen Luftverteiler 18 über seiner Grundfläche auf, und ein Bett 20 aus
Teilchen ist auf dem Verteiler 18 gelagert. Eine Transportleitung 19 erstreckt sich
von einem oberen Bereich des Bettes 12 nach unten durch die Trennwand 17 und steht
über einen KrUmmerabschnitt mit einem unteren Bereich des Bettes 20 einen gewissen
Abstand (beispielsweise 0,3 oder 0,6 m) oberhalb des Verteilers 18 in Verbindung.
In ähnlicher Weise erstreckt sich eine Transportleitung 21 von einem oberen Bereich
des Bettes 20 nach unten durch die Wand 17 und steht über einen Krtimmerabschnitt
mit einem unteren Bereich des Bettes 12 mehr oder weniger unmittelbar über dem Verteiler
13 in Verbindung. Eine Gasleitung 22 ist in den angrenzenden unteren Enden der beiden
KrUmmerabschnitte h ine inverbunden, und eine Inertgaszuffhrle itung 23 ist mit
der Leitung 22 verbunden. Inertgasstöße (z.B.
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gekühltes Rauchgas) werden in Leitung 23 zugeführt und verursachen,
daß die Teilchen in den Transportleitungen 19, 21 intermittierend aus den Leitungen
pneumatisch in die Betten 20 bzw. 12 transportiert werden. Somit werden CaSO4-enthaltende
Teilchen aus Bett 12 in Bett 20 transportiert und Teilchen werden aus Bett 20 in
Bett 12 transportiert.
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Die Teilchen in Bett 20 werden durch Luft aus Leitung 24 fluidisiert,und
ein Brennstoff (z.B. Naturgas, ein Heizöl oder Kohle) wird aus einem oder mehreren
Injektoren 25 (lediglich einer dargestellt) in Bett 20 geleitet, wobei die Menge
des Sauerstoffs vorzugsweise nicht mehr als ausreichend zur Verbrennung des Brennstoffs
und stärker bevorzugt ausreichend, um mildere Reduktionsbedingungen (auf Nettobasis
bezogen) in dem Bett 20 zu ergeben, ist. Wenn die Luftmenge zur Lieferung der bevorzugten
Sauerstoffmenge ausreicht, um das Bett 20 zu fluidisieren, kann Rauchgas oder Dampf
zusammen mit der Luft enthalten sein, um die Oberflächengasgeschwindigkeit in dem
Bett 20 zu erhöhen. Das CaSO4 wird unter diesen Bedingungen hauptsächlich zu CaO,
das über Leitung 21 zu Bett 12 zur Wiederverwendung rückgeführt wird, unter Freisetzung
von Schwefel hauptsächlich als SO2 umgewandelt.
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Die Temperatur in Bett 20 kann 900 bis 135bs, bevorzugt 1050 bis 1090
betragen.
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Die Flotierung auf dem oberen Teil des Bettes 20 besteht aus einem
Fluidisierungsbett 26 aus Verkohlungsmaterial, wie vorstehend definiert. Dies kann
dadurch gebildet werden, daß beispielsweise Kohleteilchen über die Einspritzmündung
27 in den Regenerator 24 bei einem Niveau gerade oberhalb des Oberteils des Bettes
20 geführt werden. Die Kohleteilchen werden bei der Temperatur des Bettes 20
pyrolysiert
und zu einem porösen Koks von geringer Dichte gequollen, der exotherm mit dem SO
unter Reduzierung des letzteren zu elementarem Schwefel reagiert, wobei der Koks
im Kohlenmonoxid und/oder -dioxid überführt wird. Der elementaren Schwefel enthaltende
Gasstrom wird unter anderem durch die (nicht gezeigte) Vorrichtung zur Gewinnung
von Schwefel geführt. Diese Vorrichtung kann einen Kühler gemäß der in der GB-PS
1331238 beschriebenen Art enthalten.
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In Verfahren, bei denen bei 15 eingespritzter Brennstoff in praktisch
schwefelfreies verbrennbares Gas durch Verbrennung in Bett 12 mit unzureichender
Luft für eine vollständige Verbrennung überführt wird, wird der Schwefel des Brennstoffs
in den Teilchen des Bettes 12 als CaS fixiert.
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Die CaS-enthaltenden Teilchen werden über Leitung 19 zu Bett 20 transportiert
und in Bett 20 durch Luft (möglicherweiße mit einem Zusatz an Abgas, wenn die Oberflächengeschwindigkeit
in Bett 20 sonst zu gering für eine ausreichende Fluidisierung wäre) fluidisiert,
wobei der durch die Luft zugeführte Sauerstoff vorzugsweise nicht mehr als ausreichend
und stärker bevorzugt etwesweniger als ausreichend ist, um das CaS in CaO gemäß
folgenden Reaktionen zu überführen:
Vorzugsweise werden die vorstehenden Reaktionenwdie durchgehend
exotherm sind, bei Temperaturen im Bereich von 900 bis 1350d, stärker bevorzugt
950 bis 120 durchgeführt.
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Die regenerierten CaO-enthaltenden Teilchen werden über Leitung 21
zu Bett 12 zur weiteren Verwendung zurUckgeführt.
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Das in den vorstehenden Reaktionen erzeugte S02 wandert durch das
"Flotationsbett" 26 aus Verkohlungsmaterial, und wenigstens ein Teil wird zu elementarem
Schwefel umgewandelt.
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Es ist möglich, das Verkohlungsmatenal oder verkohlungsmaterialbildende
Material in das Regeneratorbett 20 einzublasen, insbesondere in dem Fall, wo der
Schwefel anfänglich als CaS04 festgelegt ist, da dies die Umwandlung von CaS04 in
CaO vorteilhaft beschleunigen kann. Es ist jedoch trotzdem erwünscht, daß das Verkohlungsmaterial
oder das verkohlungsmaterialbildende Material in dieser Ausführungsform weniger
dicht ist als die anderen Teilchen,die das Bett 20 bilden, sodaß das "Flotierungsbett"
26 auf der Oberfläche des Bettes 20 gebildet wird.
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Da das Verkohlungsmaterial eine geringere Dichte als die
Dichte
der Teilchen, welche das Regeneratorbett 20 bilden, besitzt, wird vorzugsweise das
Regeneratorbett mit einem gröBeren Querschnitt am Niveau des Bettes 26 als in dem
Bett 20 ausgebildet, sodaß praktisch keine Tendenz für das Verkohlungsmaterial besteht,
aus dem Bett 26, wo die Oberflächengeschwindigkeit relativ gering ist, in das Bett
20, wo die Gasgeschwindigkeit relativ höher ist, abzug sinken. Dies kann in einfacher
Weise dadurch herbeigeführt werden, daß die Wände des Regeneratorbettes 20 mit einem
aufwärts divergierenden Querschnitt, wie im Diagramm gezeigt, ausgebildet werden.
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Obgleich hier zur Vereinfachung und Verkürzung der Beschreibung auf
das Fluidisierungsbett aus "Verkohlungsmaterialw Bezug genommen wird, das auf und
in Kontakt mit dem Oberteil des Bettes aus fluidisierten Teilchen, aus welchen Schwefeloxide
hergestellt werden, aufgrund der geringeren Dichte des Verkohlungsmaterials gegenüber
den fluidisierten Teilchen flotiert, ist es klar und dem Fachmann auf dem Gebiet
bekannt, daß von der Dichte abweichende Faktoren oder zusätzliche Faktoren eine
Rolle hinsichtlich der Beibehaltung des Verkohlungsmaterials in einem praktisch
gesonderten Fluidisierungsbett spielen können. Unter diesen Faktoren ergeben sich
die Größe der Verkohlungsmaterialteilchen und deren aerodynamischer Widerstand in
den aufwärts wandernden Gasen und die Aufwärtsgeschwindigkeit der Gase. Wenn der
Widerstand zu gering ist, können die Verkohlungsmaterialteilchen
leicht
in aie fluidisierten Teilchen einsinken und sich damit vermischen, und wenn die
Gasgeschwindigkeit zu hoch ist oder so ist, daß sich relativ große Gasblasen in
jedem Fluidisierungsbett bilden, kann das Bett aus fluidisierten Teilchen dazu neigen,
mit dem Verkohlungsmaterial vermischt zu werden. In der Praxis der vorliegenden
Erfindung werden die Dichten, GröBen und aerodynamischen Widerstandseigenschaften
der Verkohlungsmaterialteilchen so gewählt, daß sie in einem solchen Bereich liegen,
daß die Verkohlungsmaterialteilchen ein praktisch gesondertes Fluidisierungsbett
bilden, das auf und in Kontakt mit dem oberen Teil des Bettes aus Schwefeloxide
erzeugendem Fluidisierungsbett flotiert und die Aufwärtsgeschwindigkeit der durch
das Bett wandernden Gase unterhalb der Geschwindigkeit liegt, bei der ein Vermischen
der beiden Betten signifikant wird.
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Leerseite