DE2733852B2 - Verfahren zur Scherbehandlung wäßriger Lösungen von partiell hydrolysierten Polyacrylamiden - Google Patents
Verfahren zur Scherbehandlung wäßriger Lösungen von partiell hydrolysierten PolyacrylamidenInfo
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Description
D y- = -L-
Eine Methode zur Erhöhung des durch Fluten mit Wasser erzielbaren ölgewinns aus Erdölfeldern besteht
darin, die Viskosität des Wassers oder Salzwassers durch Einlösen hochpolymerer Stoffe auf ein Vielfaches
zu erhöhen. Hierfür eignen sich nur Stoffe mit sehr hohem Molekulargewicht, ein bis zehn Millionen, und
stäbchenartiger Form, weil nur solche schon in sehr geringer Konzentration, unter 1 kg/m3, die Viskosität
des Wassers in erwünschter Weise heraufsetzen und damit wirtschaftlich einsetzbar sind. Zwei Arten von
Hochpolymeren sind bisher als geeignet befunden worden: Polyacrylamide, die partiell hydrolysiert sind,
und Polysaccharide, die meist mittels der Bakterien Xanthomonas Campestris erzeugt werden. Beide
Polymere haben ihre spezielle Struktur und ihre voneinander abweichenden Eigenschaften.
Polyacrylamide sind langkettige Polymere des Acrylamids
mit der allgemeinen Formel
[—CH2-CH(CONH2)-]„
bei η - etwa 50 000 oder mehr. Das Molekulargewicht
beträgt drei bis sechs Millionen. Bei partiell hydrolysierten Polyacrylamiden ist ein Teil der Amidgruppen
— CONH2 — durch eine Verseifungsreaktion in
Carboxylgruppen -COONa- übergeführt. Besonders günstig für das Polymerfiuten sind Polyacrylamide,
die zu tO bis 60%, vorzugsweise 20 bis 35%, hydrolysiert
sind.
Partiell hydrolysierte Polyacrylamide bleiben nur in praktisch nicht leitendem Wasser, also salzfreiem, dank
der Abstoßungskräfte der negativ geladenen Carboxylgruppen in gestreckter Form und verhalten sich wie
sehr lange elastische Fäden. Die Länge macht etwa das 10 OOOfache der Dicke aus und beträgt etwa 10 μηι.
Lösungen partiell hydrolysierter Polyacrylamide in Süßwasser sind wesentlich höher viskos als Lösungen
von Polysacchariden gleicher Konzentration. Da außerdem der Preis je kg nur halb so hoch ist, lassen sich
Polymerlösungen geeigneter Viskosität mit partiell hydrolysierten Polyacrylamiden zu etwa einem Viertel
der Kosten je m3 Flutflüssigkeit herstellen wie mit Polysacchariden. Auch in Lagerstätten, die salzhaltiges
Wasser enthalten, sind durch Vorfluten mit Süßwasser Polymerlösungen in Süßwasser günstig einsetzbar.
Weitere Vorteile der partiell hydrolysierten Polyacrylamide sind die bessere Beständigkeit gegen
Bakterien und hohe Temperaturen bis zu 1000C gegenüber 7O0C für Polysaccharide.
'/1
Geschwindigkeitsgefälle (s"1)
Schubspannung (dyn/cm2)
Schubspannung (dyn/cm2)
η und t/i sind Konstanten; tji ist die scheinbare Viskosität
bei dem Geschwindigkeitsgefälle Is-1. Der Exponent η
ist kleiner als 1. Für echte Flüssigkeiten ist π = 1.
Strukturviskose Flüssigkeiten sind zur Entölung bezüglich der Permeabilität inhomogener Lagerstätten
— und das sind mehr oder minder alle natürlichen Lagerstätten — ungünstiger als echte Flüssigkeiten mit
konstanter Viskosität Das für strukturviskose Flüssigkeiten erweiterte Darcy-Gesetz lautet:
2) ν =
4n
fl/n+l
In +1 ηΥ" fi1"·-1
mittlere Geschwindigkeit
Permeabilität (cm2)
Porosität
Permeabilität (cm2)
Porosität
-y- = Dmckgradient
Die Abhängigkeit der Fließgeschwindigkeit ist also in
stärkerem MaDe von der Permeabilität abhängig als bei echten Flüssigkeiten (n = 1).
Es ist also wünschenswert, konstante Viskosität in dem für die Entölung maßgeblichen Bereich des
Geschwindigkeitsgefälles zu erzielen. An der Wandung der Porenwege ist das Geschwindigkeitsgefälle
3)
V =
An
Wenn in eine Injektionsbohrung 1 m3 Polymerlösung je m Lagerstättenmächtigkeit in der Stunde injiziert
wird, so ergibt sich bei radialer Strömung in 100 m Entfernung eine Geschwindigkeit ν = 1 cm/h
= 2,8 · 10-" cm/s. Für* = 10-8Cm^(I Darcy),£ = 0,25
und n = 0,5 wird γ = 7 s-'. In diesem Fall wäre also die
Fließkurve im Geschwindigkeitsgefällebereich unterhalb 7 s-' maßgeblich. Bei kleineren Permeabilitäten,
so größeren Entfernungen und kleineren Injektionsraten liegt der interessierende Bereich noch niedriger, in
anderen Fällen auch höher.
In der Praxis ergeben sich von den bisher gezeigten — theoretisch richtigen — Beziehungen zum Teil
erhebliche Abweichungen. Infolge Stauung der Riesenmoleküle vor den Engstellen der Porenwege sind die
Druckverluste höher als der Theorie entspricht; bei kleinen Fließgeschwindigkeiten betragen sie das 1,2- bis
l,5fache bei Polysaccharidlösungen und das 2- bis 5fache bei hydrolysierten Polyacrylamidlösungen.
Durch Adsorption von Polymermolekülen an der Gesteinsoberfläche verringern sich die Porenquerschnitte;
somit ist beim Zweiphasenfluß — öl und Wasser bzw. Polymerlösung — höchstens die effektive
Permeabilität für Wasser einzusetzen oder diese sogar zu reduzieren. Je kleiner die absolute Permeabilität, um
so stärker ist die Permeabilitätsreduktion durch Adsorption.
IO
15
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Eine übliche Handelsform von hydrolysierten PoIyacrylamiden
ist ein feinkörniges, rieselfähiges Produkt. Obwohl es wasserlösliche Polymere sind, ist es fast
unmöglich, eine vollkommen molekulardisperse Lösung herzustellen. In Wasser quellen die Polymerkörner an,
backen sich leicht zu Klößen zusamme* und benötigen lange Rührzeiten oder besondere Lösungsmethoden,
ehe eine anscheinend homogene glatte Lösung entsteht. Selbst optisch klare Lösungen enthalten noch Mikrogslteilchen
bzw. Aggregate von 10 oder 30 Molekülen, die an Engstellen der Porenwege hängenbleiben und zu
einer teilweise« Verstopfung führen. Besonders mehrwertige
Kationen (Fe, Ca, Mg) können durch Vernetzung mehrerer Moleküle größere Teilchen erzeugen
oder gar zu Ausflockungen führen (I. Ershaghi und L. L. Handy, Mobility of Polymer Solutions in Porous Media,
Paper SPE 3683, Los Angeles, November 1971).
Die Beseitigung der verstopfenden Mikroteilchen mittels Filtration durch eine Packung aus sehr
!feinkörnigem Material wie Kieselgur oder Quarzmehl ist eine gute Labormethode, aber im Feldbeuieb mit
enorm großem Aufwand verbunden. Für Po>lysaccharide ist folgende Methode zur Herstellung der Polymerlösung
(D. Lipton: »Improved Injectability of Biopolymer Solution«, SPE 5099, Denver, April 1976) bekannt Das
feinkörnige Polymer rieselt in einem Blender durch einen sprühenden Wasserstrahl, wo praktisch jedes
Korn einzeln benetzt wird. Die entstehende Lösung hoher Konzentration (Stammlösung), z.B. 1%, in
Süßwasser wird einige Minuten stark gerührt Anschließend wird die Lösung homogenisiert, und zwar in
einfacher Weise, indem sie mit höherem Druck durch Lochplatten gepumpt wird, z. B. durch Lochplatten mit
je 10 bar Druckverlust Um die unlöslichen Körper der
Bakterien zu zerstören, ist eine Enzymbehandlung nötig, die bei erhöhter Temperatur, 500C, in wenigen Stunden
verläuft Erst danach kann die Stammlösung mit dem zur Verfügung stehenden Salzwasser, Prozeßwasser oder
Lagerstättenwasser verdünnt werden. Die Injizierbarkeit in Lagerstätten geringer Permeabilität ist trotz der
aufwendigen Behandlung nicht gerade gut, weil die Lösung immer noch Aggregate von vielen Mu.ekülen
enthält, die an Engstellen des Porenraumes hängenbleiben
und zu teilweiser Verstopfung führen.
Die Herstellung von Lösungen hydrolysierter Polyacrylamide,
die in feinkörniger Form gehandelt werden, erfolgt ebenfalls mit Hilfe eines Blenders. Da die
Polyacrylamide scherempfindlich sind, werden sie nach dem Stand der Technik nicht durch Lochplatten
gedrückt. Es ist keine Enzymbehandlung notwendig. Viele der handelsüblichen Polyacrylamide sind durch
das Trocknen und Mahlen nur sehr langsam oder unvollständig löslich. Einige Hersteller liefern daher
diese Produkte als hochprozentige wäßrige Gele, die in feinen Kügelchen in Mineralöl suspendiert sind. Solche
»Flüssigpolymere« sind also vorgequollen und wesentlich schneller löslich. Aber selbst mit diesen Produkten
ist eine einwandfreie Injizierbarkeit nicht selbstverständlich. Die von den Polyacrylamiden gebildeten
Molekülaggregate, z.T. auch Vernetzungen durch zweiwertige Kationen, jedenfalls gröbere Teilehen,
Mikrogele oder wie auch immer man sie nennen mag, v/erden im Porenraum eingefangen. Um eine möglichst
molekulardisperse Lösung zu erzielen, wird von Herstellerfirmen empfohlen, eine Stammlösung, z. B,
eine 1 %ige, anzumischen und erst nach 24 Stunden auf die gewünschte Konzentration zu verdünnen.
Es ist bekannt, daß Lösungen von hydrolysierten
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60
65 Polyacrylamiden hohen Molekulargewichts durch Scheren unter Anwendung hoher Schergeschwindigkeiten
eine Viskositätsverminderung erfahren. Die längsten Moleküle zerreißen infolge der großen Zugspannungen.
Dave Noran (The Oil and Gas Journal, 1976, 54) empfiehlt, solche Lösungen nicht durcn enge Düsen zu
pumpen, nur Rührwerke mit kleiner Drehzahl zu verwenden, keine Kreiselpumpen zu benutzen. Auch die
Injektionsrate in Flutbohrungen soil in gewissen Grenzen gehalten werden, um den Viskositätsverlust
beim Eintritt der Polymerlösung in das Gebirge so gering wie möglich zu halten. Unter anderen Autoren
weisen auch E. F. Herbeck et al (Fundaments of Tertiary Oil Recovery, Petroleum Engineer, 1976, 48-59, 54)
darauf hin, daß hydroiysierte Po'yacrylamide durch Scheren nachteilig beeinflußt werden.
Gemäß US-PS 37 26 342 wird eine Lösung von partiell hydrolisiertem Polyacrylamid vor ihrer Verwendung
zum Fluten von Erdöllagerstätten in einem Rührwerk oder durch spezielle Rohranordnungen mit
zahlreichen Krümmern und Ventilen unter minimaler Herabsetzung der Viskosität einer Scherbehandlung
unterworfen. Bei Schergefällen von maximal etwa 1800s-1 erfolgt praktisch keine Viskositätsverminderung.
Die erhaltenen Polymerlösungen zeigen keine verbesserte Injizierbarkeit
Die Aufgabe, die Injizierbarkeit von Lösungen hydrolysierter Polyacrylamide zu verbessern, wird
durch das Verfahren gemäß Patentanspruch 1 gelöst Patentanspruch 2 hat eine bevorzugte Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Gegenstand.
Nach dem vorliegenden Verfahren werden also Lösungen von hydrolysierten Polyacrylamiden bei
einem Schergefälle von 20 000 bis 50 000 s-' entsprechend einer Schubspannung von 500 bis 2000 dyn/cm2
geschert
Überraschenderweise wurde gefunden, daß hierdurch Lösungen partiell hydrolysierter Polyacrylamide in
dreifacher Hinsicht als Flutlösung zur Entölung von Lagerstätten verbessert werden:
1. Es wurde einwandfreie Injizierbarkeit erzielt. Der Laboratonumstest besteht darin, durch einen Kern
der Lagerstätte oder ersatzweise eine Sandpakkung mit vergleichbarer Porenweite die Polymeriösung
mit konstanter Fließrate zu fluten. Bei den gemäß der Erfindung gescherten Lösungen bleibt
der Fließdruck, abgesehen von den ersten Minuten (da durch Adsorption ein gewisser Druckanstieg
erzeugt wird) auch nach Durchsatz großer Volumina konstant. Bei ungescherten Lösungen
erreicht man gute Injizierbarkeit nur durch Filtration über feinporige Filtermedien oder nach
sehr langen Rührzeiten — ein Tag ist kaum ausreichend.
2. Die Fließkurve der erfindungsgemäß gescherten Lösungen von partiell hydrolysiertem Polyacrylamid
(siehe Zeichnung) wird insofern für das Polymerfluten günstiger, als bei kleinem Gesehwindigkeitsgefälle,
wie es in der Lagerstätte vorherrscht, praktisch konstante Viskosität erzeugt wird (Kurve 2 der Zeichnung), während die
ungescherte Lösung (Kurve 1 der Zeichnung) stark strukturviskos ist, d. h, daß die scheinbare Viskosität
bei abnehmenden Geschwindigkeitsgefälle auf zu hohe Werte ansteigt Eine gescherte Lösung
dringt also bei gegebenem Druckgradienten schneller bzw. weiter in Bereiche der Lagerstätte
mit kleiner Permeabilität ein. Dies führt zu einem höheren Entölungsgrad als mit ungescherten
Lösungen.
3. Der Injektionsdruck wird durch das erfindungsgemäße Scheren vor Lösungen partiell hydrolysierter
Polyacrylamide erheblich vermindert. Beim Fluten durchs eine Sandpackung, Korngröße 60 bis 90 μπι,
bei einem Geschwindigkeitsgefälle von 100 s-' betrug der Injektionsdruck für eine ungescherte
Lösung partiell hydrolysiertem Polyacrylamids 0,38 bar. Wurde die gleiche Lösung in erfindungsgemäßer
Weise geschert, verminderte sich der Injektionsdruck auf 0,16 bar. Die scheinbaren
Viskositäten beim Geschwindigkeitsgefälle 100 s~' unterscheiden sich mit 7,5 bzw, 73 cP kaum. Diese
Wirkung der Scherbehandlung auf den Injektionsdruck ist von besonderer Bedeutung für Lagerstätten
r.nit relativ geringer Permeabilität. Da der Injektionsdruck den Brechdruck des Gebirges nicht
überschreiten darf, lassen sich durch erfindungsgemäß gescherte Lösungen partiell hydrolysierier
Polyacrylamide größere Injektionsraten realisieren und die Dauer des Flutprojekts verringern.
Von den in der Technik gebräuchlichen Schervorrichtnngen
sind zur Scherbehandlung von Polymerlösungen solche auszuwählen, bei denen das Schergefälle bekannt
ist oder ermittelt werden kann. Rührwerke oder in Rohrleitungen eingebaute Wirbelstrecken sind ungeeignet
Beim Pumpen durch Düsen, Lcchplatten oder Schlitze ist das Geschwitidigkeitsgefälle und die
Schubspannung zwar auch nicht konstant, überschreitet aber im gesamten Strömungsbereich nicht ein von der
Füeßgeschwindigkeit bzw. vom Druckverlust abhängiges
Maximum. Da beim einmaligen Durchsatz durch eine Düse nicht alle Teilchen der gleichen Schubspannung
ausgesetzt sind, wird ein mehrfacher Durchsatz empfohlen um möglichst alle Teilchen oberhalb der
kritischen Molekülgröße zu zerstören.
Der Druekverlust ρ in Düsen ist bei hohen
Fließgeschwindigkeiten gemäß dem Gesetz von Bernouilli:
ρ = τι-
ρ = Dichte, g/cm3
ν = mittlere Geschwindigkeit, cm/s
ρ = Druck, dyn/cmz
C ist ein Düsenfaktor, der allerdings bei hohen
Viskositäten auch von der Viskosität abhängt In Lochplatten von 2 mm Dicke mit Löchern von 1 bis
3 mm Durchmesser ergab sich C für Wasser 0,85, für
eine wäßrige Lösung von 0,5 g/l hydrolysiertem
Polyacrylamid 0,67 und für eine wäßrige Lösung von 5 g/l 0,55. In der Praxis hat sich der Einsatz von
Lochplatten gemäß der in Laborversuchen gefundenen Wirksamkeit sowohl bei der Stammlösung zum
Homogenisieren als auch bei der verdünnten Lösung zum Scheren mit hier 4 Lochplatten mit einem
Druekverlust von 1,5 bis 2 bar bewährt. Die Wirksamkeit bezüglich guter Injizierbarkeit war besser als bei
Verwendung anderer Homogenisiervorrichtungen wie Wirbelstrecken, statische Mixer oder Kolloidmühlen
Und ist außerdem einfacher und billiger.
Als Konzentration der Stammlösung wird ein möglichst hohes Vielfaches (5 bis 20) der verdünnten
Lösung gewählt. Da zum Fluten Konzentrationen
ίο zwischen 100 und 1000 ppm Polyacrylamid geeignet
sind, liegt der Bereich der Konzentration der Stammlösung zwischen 2 und 10 g/l (6 bis 30 g/1 Flüssigpolymer),
sofern die Viskosität der Stammlösung nicht zu groß wird. Sie hängt in erster Linie vom Molgewicht des
Polymers und der Salinität des Wassers ab.
Zur kontinuierlichen Herstellung injizierbarer Polymerlösungen aus dem handelsüblichen Flüssigpolymer
Nalco Q 41 F, einem etwa zu 30% hydrolysierten
Polyacrylamid, ist eine Anlage erstellt worden, die für einen Durchsatz von 5 m3 Polymerlösung je Stunde und
Konzentrationen von 1,5 g/I Liquidpolymer = 0,5 g/l Polymer in Süßwasser (auf Trockenpolymer bezogen)
ausgelegt ist Das Flüssigpolymer ist eine Emulsion vom Wasser-in-Öl-Typ. Damit die Gelkügelchen beim
Eindüsen der Emulsion in Wasser möglichst schnell von
Wasser benetzt werden und hydratisieren können, muß dem Anmischwasser ein Dismulgans — Aktivator
genannt — zugesetzt werden. Dieser Vorgang erfolgt schneller und vollständiger, wenn die Aktivatorkonzentration
groß ist Daher wird zunächst eine Stammlösung mit hoher Konzentration (5 g/l Polymer) hergestellt, die
erst nach Invertieren mit Wasser auf die gewünschte Konzentration (0,5 g/l Polymer) verdünnt wird.
So ist in der erwähnten Anlage die Durchflußrate im Nebenstrom auf 5001 je Stunde ausgelegt Saugseitig
der Transportpumpe, einer Kreiselpumpe, erfolgt zunächst der Zusatz des Aktivators und eines Bioeids,
dahinter die Eindosierung des Flüssigpo'yrners. Drei
Lochscheiben mit je 3 Loch & 2,5 mm unterstützen die homogenisierende V/irkung der Kreiselpumpe; ein
Zerstören der Moleküle findet in diesem Zeitpunkt noch nicht statt, da die Gelkügelchen sich noch nicht im
Wasser gelöst haben. Dies erfolgt erst nach Verdünnen der Lösung und bedarf einer gewissen Zeit Eine
Lochscheibe mit 18 Loch ä 3,0 mm, die kurz hinter der
Eintrittsstelle der Stammlösung in die Hauptstromleitung eingebaut ist, dient in erster Linie auch der
Homogenisierung der Lösung. Die beabsichtigte Scherbehandlung erfolgt erst nach dem Verdünnen, nachdem
die Polymerlösung die Leitung zur Injektionsbohrung durchströmt und hat und ca. 15 Minuten Zeit zum
Hydratisieren hatte, und zwar mit zwei Lochscheiben mit 19 Löchern ä 2,5 mm Durchmesser mit einem
Druekverlust von je 1,8 bar und einer Lochscheibe mit 22 Löchern έ 2,5 mm mit einem Druekverlust von
1,4 bar. Es wurde eine einwandfreie Injizierbarkeit erreicht, und die Fließeigenschaften der Polymerlösung
zeigten den gewünschten Verlauf.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Seher-Behandlung wäßriger Lösungen von partiell hydrolysierten Polyacrylamiden
einer Konzentration von unter 1 kg/m3 für das Fluten von Erdöllagerstätten, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polyacrylamidlösungen bei Schergefällen zwischen 20 000 und 50 000 s-'
geschert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösung durch Lochp'.atten mit Löchern zwischen 1 und 4 mm Durchmesser
gepumpt wird, wobei der Durchsatz auf einen Druckverlust zwischen 1 und 3 bar je Lochplatte
abgestellt wird.
Lösungen so hochmolekularer Stoffe sind keine echten Flüssigkeiten im Theologischen Sinne. Die
Viskosität hängt vom Geschwindigkeitsgefälle ab. Die
Fließeigenschaften dieser strukturviskosen Lösungen befolgen das Potenzgesetz:
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