DE2732647C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Behandeln des Abgases eines Ofens zum Verbrennen von organischem Material gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 3.

Insbesondere eignet sich die Erfindung neben anderen An­ wendungsfällen zur Behandlung eines Abgases bei der Verbrennung von städtischem, industriellen oder kommunalen Müll, Abfall oder Abwasserschlamm.

Ein eine lange Zeit bereits bestehendes Problem ist das der Luftverschmutzung durch die bei der Verbrennung von Müll entstehenden Abgase, wobei es u. a. darum geht, den Anteil an Feststoffpartikeln im Abgas zu reduzieren.

Aus der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 gewürdigten DE-OS 22 33 498 ist es bekannt, das den Ofen verlassende Gas von Schmutzstoffen zu reinigen und einen kleineren Teil des gereinigten Gases einer Sauerstoffgewinnungsan­ lage zuzuführen, wo dieses Gas unter Erzeugung der zur Trennung des Sauerstoffs von Luft erforderlichen Energie verbrannt wird. Der größte Teil des gerinigten Gases wird als Produktgas abgegeben. In diesem Zusammenhang ist es aus dieser Druckschrift bekannt, daß die gasförmigen Verbrennungsprodukte den Ofen mit einer mittleren Tempe­ ratur von weniger als 260°C verlassen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es jedoch, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit denen auf bessere und einfachere Weise die Abgabe von Feststoffpar­ tikeln durch das Abgas in die Atmosphäre weiter reduziert werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils der Ansprüche 1 bzw. 3 gelöst.

Durch diese Lösung wird sichergestellt, daß das der Rei­ nigungseinrichtung zugeführte Abgas in der Reinigungsein­ richtung auf einem angehobenen Temperaturniveau gehalten wird, bei dem sichergestellt ist, daß brennbares Material nicht als teilchenförmiges Material in der Reinigungseinrich­ tung abgeschieden wird. Wenn beispielsweise die Tempera­ tur in der Reinigungseinrichtung oberhalb ca. 649°C gehal­ ten wird, werden brennbare Partikel, wie Teernebel, nicht abgeschieden, sondern werden mit dem Gas zur Nachverbren­ nung weitergeleitet. Wenn die Temperatur in der Reini­ gungseinrichtung unterhalb dieser Temperatur fallen würde, würde Kohlenstoffdioxid aufgespalten und somit fester Kohlenstoff, wie Ruß u. dgl., entwickelt, der dann im Ab­ gas enthalten bleibt.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend an­ hand der Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt
eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zum Behandeln des Abgases eines Ofens zum Verbren­ nen von organischem Material in einer Sauer­ stoff-Mangelatmosphäre.

Bei dem Ausführungsbeispiel hat der darge­ stellte Ofen 10 einen oberen Einlaß 12 für das Abfall­ material, einen unteren Auslaß 14 für Fest­ stoffe und einen oberen Auslaß 16 für das Abgas. Dieser Ofen kann irgendeine geeignete Bauart haben, z. B. ein Ofen mit mehreren Herden, ein Drehwellenschachtofen oder dergleichen sein. Er kann direkt oder indirekt befeuert werden. Die Verbrennung im Ofen erfolgt jedoch in einer Sauerstoff-Mangelatmosphäre in bezug auf den Betrag, der für eine vollständige Verbrennung theoretisch er­ forderlich wäre. Folglich sind die am Abgasauslaß 16 austretenden Abgase heiß und sowohl mit brennbarem als auch mit unbrennbarem organischen Material beladen. Das heißt, diese Gase können sowohl teilchenförmiges Material, Kohlenwasserstoffe, Carbonyle, stabile organische Aero­ sole (einschließlich Teernebel oder Blaudunst) als auch verschiedene Gase und dergleichen enthalten. Des wei­ teren hat das Abgas einen wesentlichen Wärmeinhalt, der in eine verwendbare Form umgewandelt werden kann.

Wie in der Figur gezeigt, wird das Abgas aus dem Ofen 10 zu einer Reinigungseinrichtung 18 geleitet, wobei, wie bei 20 angedeutet, dem Abgas vor der Reinigungseinrichtung Wärme zugeführt wird. Danach wird das so gereinigte Ab­ gas zu einem Sekundärofen 22 nach Hinzufügung von Luft oder Sauerstoff bei 24 geleitet, so daß der Auslaß 26 aus dem Sekundärofen relativ rein ist.

Die Reinigungseinrichtung 18 kann irgendeine geeignete Bauart haben, die aus den Abgasen die unbrennbaren Bestandteile entfernt, da diese Bestandteile ansonsten weiterhin als teilchenförmige Materie im Abgas nach der Verbrennung im Sekundärofen 22 verbleiben würden. Die Reinigungseinrichtung 18 reinigt das Abgas ohne Kühlung derselben, und für diesen Zweck kann es sich bei der Reinigungseinrichtung um einen Heißzyklonen, eine elek­ trostatische Ausfällvorrichtung oder einen heißen mechanischen Filter (Stein oder Metall) und dergleichen handeln.

Wenn das Abgas aus dem Ofen 10 in der vorbeschriebenen Weise gereinigt wird, kann die darin enthaltene Wärme ohne weiteres im sekundären Ofen oder einer Heizvor­ richtung 22 nutzbar gemacht werden.

Claims (3)

1. Verfahren zum Behandeln des Abgases eines Ofens zum Verbrennen von organischem Material in einer Sauer­ stoff-Mangelatmosphäre, bei dem das heiße Abgas, das mit brennbarem und unbrennbarem organischen Material beladen ist, vor seiner Verbrennung kontinuierlich zu einer Reinigungseinrichtung geführt und dort teilchen­ förmiges Material abgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß dem der Reinigungs­ einrichtung zugeführten Abgas Wärme zugeführt wird, um die Temperatur des Abgases in der Reinigungsein­ richtung auf einem angehobenen Niveau zu halten und daß in der Reinigungseinrichtung aus dem Abgas das darin befindliche unbrennbare Material entfernt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in der Reinigungseinrichtung das Abgas auf einer Temperatur von etwa 649°C gehal­ ten wird.

3. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Einrichtung zum Reinigen des vom Ofen abgegebenen Abgases, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (20) zum Zuführen von Wärme an das der Reinigungseinrichtung zugeführte Abgas.