DE2732354C3 - Drehmaschine für die Unrundbearbeitung, insbesondere von Kolbenringen - Google Patents
Drehmaschine für die Unrundbearbeitung, insbesondere von KolbenringenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Drehmaschine für die Unrundbearbeitung, insbesondere von Kolbenringen,
mit einem Maschinenbett, gegebenenfalls einem auf dem Maschinenbett geführten Längsschlitten und einem
— je nachdem — auf diesem oder dem Maschinenbett geführten Querschlitten mit einem Werkzeugträger,
welcher durch mindestens zwei numerisch ansteuerbare Stellmotoren verschiebbar ist.
Zur Umfangsbearbeitung von Kolbenringen mit
unrundem Innen- und Außenumfang sind Einrichtungen bekannt die im wesentlichen einer Drehmaschine
entsprechen. Die meist paketweise axial gespannten Kolbenringe werden beispielsweise nach der DE-PS
1045 204 an ihrem Innen- und Außenumfang gleichzeitig
bearbeitet, wobei die Bearbeitungswerkzeuge an den Enden von schwenkbaren Werkzeugträgern angeordnet
sind und deren radiale Zustellung von einem
ίο synchron mit der Arbeitsspindel umlaufenden Nocken
gesteuert wird. Insbesondere offenbart die DE-PS 10 43 015 ein verstellbares Doppelhebelsystem zur
Steuerung des Werkzeuges für die Unrundbearbeitung der Kolbenringe.
is Ausgehend von der Forderung nach einem im
Einbauzustand am gesamten Umfang mit einer definierten Radialdruckverteilung an der Zylinderwand anliegenden
Kolbenring — einem sogenannten lichtspaltdichten Kolbenring —, besteht das Hauptproblem seit
vielen Jahren in der Gestaltung des Kopiernockens. Die Herstellung eines solchen Kopiernockens erfolgte
früher auf handwerkliche Weise, indem man einen unrunden Kolbenring mit Nenndurchmesser an einer
Umfangsstelle aufschnitt, entsprechend der gewünschten
Tangentialkraft spreizte und die dabei entstandene Unrundkontur auf einen Mutternocken übertrag.
Neuere Überlegungen gehen dahin, die Unrundheit des Kopiernockens mathematisch zu bestimmen, wobei das
Ausrechnen der einzelnen Polarkoordinaten durch den elektronischen Rechner möglich ist.
Im Rahmen der fortschreitenden Automatisierung von Werkzeugmaschinen, insbesondere Drehmaschinen,
sind inzwischen verschiedene Steuerungssysteme entwickelt worden, wie zum Beispiel die NC- und
3s CNC-Steuerung. Während bei der NC-Steuerung die
werkzeugspezifischen Daten über einen Lochstreifen dem Steuerwerk der Werkzeugmaschine zugeführt
werden, lassen sich bei der CNC-Steuerung die Steuerwerte direkt vom Speicher eines elektronischen
■»ο Rechners dem Steuerwerk der Maschine zuführen.
Dieses System gestattet darüberhinaus unter Zuhilfenahme von entsprechenden Meßeinrichtungen durch
Vergleich der Istmaße mit den vorgegebenen Sollmaßen eine ständige Anpassung der Steuerwerte. Derartige
elektronische Steuersysteme sind heute bei vielen Drehmaschinen, insbesondere auch bei Kopierdrehmaschinen,
im Einsatz.
Bei den bisher bekannten Anwendungsfällen werden überwiegend runde Werkstücke bearbeitet, wobei die
so Zustellbewegungen des Werkzeuges in axialer Richtung meist kontinuierlich und in radialer Richtung entweder
sprungweise oder ebenfalls kontinuierlich erfolgen. Als Antriebe für den Werkzeugträger dienen an sich
bekannte Servomotoren, Schrittmotoren und mechanisehe, pneumatische oder hydraulische Aggregate.
Die DE-OS 20 06 760 von deren Inhalt die Erfindung im wesentlichen ausgeht, beinhaltet darüberhinaus eine
Unrunddreheinrichtung für Drehmaschinen, bei welcher das Drehwerkzeug in Abhängigkeit vom Drehwinkel
eines mit der Arbeitsspindel rotierenden Werkstückes in radialer Richtung zustellbar ist Die Werkzeugzustellung
erfolgt dabei durch den Gebrauch von mindestens zwei parallel nebeneinander angeordneten und mit dem
Maschinenbett fest verbundenen Stellmotoren, deren r -lzelne Zustellgrößen erst in einem Koppelgetriebe
einander überlagert und dann auf den Werkzeugträger übertragen werden. Bei dieser mit drei verschiedenen
Bauformen beschriebenen Einrichtung sind die Stellmo-
toren bei der einen der drei Bauformen indes
getriebemäßig derart miteinander gekoppelt, daß die Summe der Bewegungen aller Stellmotore nur dem
entspricht, was ohne das Getriebe auch von einem einzigen Motor erreicht werden würde, während bei 5
den beiden anderen Bauformen die Stellmotoren über relativ komplizierte und damit teure und störungsanfällige
Getriebestufen miteinander verbunden sind. Außerdem ist diese Einrichtung nicht darauf ausgelegt,
größere Wegstrecken mit besonders erhöhter Geschwindigkeit zu durchfahren.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Drehmaschine zum Unrundbearbeiten von Werkstückumfangsflächen
zu schaffen, bei der sich die Bewegungen der Stellmotoren bezüglich der Zustellbewegung
ohne zwischengeschaltete Getriebestufe direkt addieren und bei der außerdem größere Wegstrecken des
Werkzeugs mit besonders erhöhter Geschwindigkeit durchfahren werden können.
Diese Aufgabe ist bei der eingangs beschriebenen Drehmaschinenart dadurch gelöst, daß der erste
Stellmotor — je nachdem, ob ein Längsschlitten vorhanden ist oder nicht — entweder mit diesem oder
mit dem Maschinenbett fest verbunden ist und auf einen quer zur Achse der Drehspindel verschiebbaren
Schlitten einwirkt, daß auf dem Schlitten der zweite, mit dem Querschlitten des Werkzeugträgers verbundene
Stellmotor befestigt ist, und daß die Stellmotoren bezüglich ihrer Winkelschrittgröße unterschiedlich
ausgelegt sind. Durch eine solche Anordnung wird erreicht, daß der erste mit einem Längsschlitten oder
direkt mit dem Maschinenbett verbundene Stellmotor mit einer relativ großen Winkelschrittgröße eine
Basis-Zustellbewegung dem den Werkzeugträger tragenden Querschlitten verleiht, während der mit dem
Querschlitten verbundene zweite Stellmotor mit einer relativ kleinen Winkelschrittgröße die Feinzustellbewegung
des Werkzeugträgers innerhalb des vorgegebenen Zeitintervalles bewerkstelligt.
Um den geforderten Genauigkeitsgrad in der *o
Zustellbewegung einhalten zu können, sind die Stellmotoren direkt hintereinander angeordnet, so daß der erste
Stellmotor bei jedem Schritt den zweiten Stellmotor über den Querschlitten insgesamt mitbewegt, während
der Werkzeugträger mit dem Ausgang des zweiten Stellmotors verbunden ist. Durch diese Hintereinanderschaltung
der Stellmotoren wird eine direkte Addition beider Einzelbewegungen erreicht, so daß kein weiteres
Koppelgetriebe erforderlich ist. Die vom elektronischen Rechner abgegebenen Zustellwerte werden somit auf
kürzestem und schnellstem Wege auf den Werkzeugträger übertragen.
Für das gleichzeitige Bearbeiten des Innen- und Außenumfanges von insbesondere Kolbenringen mit
diskontinuierlicher radialer Wandstärke wird ergänzend vorgeschlagen, daß auf dem den ersten Werkzeugträger
tragenden Querschlitten ein weiterer Werkzeugträger verschiebbaf angeordnet ist, der mittels eines mit
dem Querschlitten verbundenen weiteren Stellmotors radial zum Werkstück zustellbar ist. Auf diese Weise ist
es möglich, mit den beiden, auf den Querschlitten des Werkzeugträgers für die Außenbearbeitung des Werkstückes
einwirkenden Stellmotoren die Zustellbewegungen für die Bearbeitung der äußeren Unrundkontur
durchzuführen und mittels des weiteren, mit dem zusätzlichen Werkzeugträger gekoppelten Stellmotors
die jeweilige Differenzzustellbewegung entsprechend der Abweichungen der inneren Unrundkontur von der
äußeren Unrundkontur des Werkstückes zu bewerkstelligen. Durch diese Anordnung läßt sich eine optimale
Arbeitsgeschwindigkeit bei der gleichzeitigen Bearbeitung voneinander abweichender Unrundkonturen am
Außen- und Innenumfang insbesondere eines Kolbenringes erzielen.
Bei einer anderen Ausführungsform der Drehmaschine wird die gleiche Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß der Werkzeugträger als mittels des Querschlittens verschiebbarer Doppelhebel ausgebildet
ist, wobei der eine der beiden Stellmotoren an der Gewindespindel des Querschlittens angreift und der
andere Stellmotor den Werkzeugträger verschwenkt und die Stellmotoren bezüglich ihrer Winkelschrittgröße
unterschiedlich ausgelegt sind. Bei dieser Anordnung ergibt sich analog zur zuvor beschriebenen ebenfalls der
Vorteil, daß der Querschlitten von einem ersten Stellmotor mit einer relativ großen Winkelschrittgröße
radial zum Kolbenring zustellbar ist, während der als Doppelhebel ausgebildete Werkzeugträger von einem
zweiten Stellmotor mit relativ kleiner Winkelschrittgröße schwenkbar ist Durch die direkte Addition der
beiden Einzelzustellbewegungen lassen sich besonders schnelle und genaue Zustellbewegungen des Werkzeugträgers
realisieren.
Vorzugsweise sind die Hebel des Doppelhebels unter einem Winkel von 90° zueinander angeordnet, so daß
sich die verlängerten Achsen der Stellmotoren ebenfalls unter 90° schneiden. Diese Anordnung birgt den Vorteil
einer besonders kompakten Bauweise in sich.
Zur Übertragung der vom Stellmotor abgegebenen Drehbewegung auf den antreibbaren Hebel des
Doppelhebels dient vorzugsweise eine als Kulissenstein ausgebildete Mutter zur Aufnahme der mit einem
entsprechenden Gewinde versehenen Antriebsspindel des zweiten Stellmotors.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Frontalansicht einer ersten gattungsgemäßen Drehmaschine (Prinzipdarstellung);
F i g. 2 eine Seitenansicht einer zweiten gattungsgemäßen Drehmaschine mit auf einem Querschlitten
angeordneten, linear zustellbaren Werkzeugträgern;
F i g. 3 und 4 je eine vergrößerte Seitenansicht der Drehmaschine nach F i g. 1 mit auf einem Querschlitten
angeordneten Doppelhebel als Werkzeugträger, wobei für den Antrieb des Doppelhebels zwei verschiedene
Getriebe verwendet sind.
Die in F i g. 1 dargestellte Prinzipskizze zeigt eine Drehmaschine für die gleichzeitige Innen- und Außenbearbeitung
von unrunden Kolbenringen. Die Drehmaschine besteht aus einem Spindelstock 1 mit einer
Drehspindel 2, einem Gegenjoch 3 mit einer drehbaren und axial spannbaren Aufnahme 4 zum axialen Spannen
eines Kolbenringpaketes 5. Die Werkzeuge 6, 7 für die Innen- und Außenbearbeitung des Kolbenringpaketes 5
sind über einen Doppelhebel 8,13 beziehungsweise eine Bohrstange 9 mit einer schwenkbaren Schwingenstange
10 verbunden. Letztere ist in zwei auf einem Längsschlitten 11 befestigten Ständern 12, 12' drehbar
gelagert.
In F i g. 2 ist eine Seitenansicht einer anderen Drehmaschine mit zwei auf einem Querschlitten 44
angeordneten Werkzeugträgern 46,47 für die gleichzeitige Außen- und Innenbearbeitung des Kolbenringpaketes
5 dargestellt. Der Antrieb des Querschlittens 44 erfolgt über zwei in ihrer Wirkrichtung hintereinander
angeordnete Stellmotoren 48, 49 unter Zwischenschaltung eines Querschlittens 50 zur Aufnahme des zweiten
Stellmotors 49, während der erste Stellmotor 48 mit dem Maschinenbett 52 verbunden ist und mit seiner
Antriebswelle über einen an sich bekannten Gewindetrieb auf den Querschlitten 50 einwirkt. Als zusätzliche
Verstellmöglichkeit für den als Bohrstange ausgebildeten Werkzeugträger 47 dient ein weiterer Schlitten 45,
der über einen weiteren Stellmotor 51 relativ zum Querschlitten 44 verschiebbar ist, so daß unrunde
Werkstücke mit in Umfangsrichtung sich verändernder radialer Wandstärke hergestellt werden können.
Fig.3 zeigt eine Seitenansicht der Drehmaschine nach F i g. 1, und zwar bestehen die Werkzeugträger für
die Außen- und Innenbearbeitung der Kolbenringe 5 aus Doppelhebeln, wovon nur der das Außenbearbeitungswerkzeug
(Drehmeißel) 7 tragende Doppelhebel 8,13 in der Zeichnung erkennbar ist, da der die Bohrstange 9
tragende Hebel deckungsgleich auf der gleichen Schwingenstange 10 liegt und sich hinter dem Joch 3
erstreckt. Der Antrieb des Doppelhebels 8, 13 erfolgt einerseits über den ersten Stellmotor 25, der über eine
Gewindespindel 19 auf den mit der Schwingachse 10 verbundenen Querschlitten 26 einwirkt, sowie andererseits
über einen zweiten, über eine Traverse 21 mit dem Querschlitten 26 verbundenen Stellmotor 20, dessen
Antriebsspindel 18 auf den Hebelarm 13 des Doppelhebels 8, 13 einwirkt. Die schrittweise Drehbewegung der
Antriebswelle 18 wird dabei mittels einer als Kulissenstein ausgebildeten Mutter 17 übertragen, die zur
Aufnahme der mit einem korrespondierenden Außengewinde versehenen Antriebsspindel 18 ausgebildet und
in einem Langloch 16 im Hebel 13 verschiebbar gelagert ist.
Bei der in Fig.4 dargestellten Seitenansicht der Drehmaschine aus F i g. 1 ist anstelle des Kulissensteines
bzw. der Mutter 17 eine Exzenterscheibe 28 in einem entsprechend gestalteten Kulissenstein 17' drehbar
gelagert. Demzufolge ist der zweite Stellmotor 20 urn 90° versetzt angeordnet und erstreckt sich senkrecht
zur Zeichnungsebene hinter der mit dem Querschlitten 26 verbundenen Traverse 21', so daß nur die Stirnfläche
der Antriebswelle 53 sichtbar ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Drehmaschine für die Unrundbearbeitung, insbesondere von Kolbenringen, mit einem Maschinenbett,
gegebenenfalls einem auf dem Maschinenbett geführten Längsschlitten und einem — je
nachdem — auf diesem oder dem Maschinenbett geführten Querschlitten mit einem Werkzeugträger,
welcher durch mindestens zwei numerisch ansteuerbare Stellmotoren verschiebbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste Stellmotor (48) — je nachdem, ob der Längsschlitten (11) vorhanden
ist oder nicht — entweder mit diesem oder mit dem Maschinenbett (52) fest verbunden ist und auf einen
quer zur Achse der Drehspindel (2) verschiebbaren Schlitten (50) einwirkt, daß auf dem Schlitten (50) der
zweite, mit dem Querschlitten (44) des Werkzeugträgers (46) verbundene Stellmotor (49) befestigt ist,
und daß die Stellmotoren (48, 49) bezüglich ihrer Winkelschrittgröße unterschiedlich ausgelegt sind.
2. Drehmaschine nach Anspruch 1, für die gleichzeitige Bearbeitung des Innen- und Außenumfanges
von insbesondere Kolbenringen mit diskontinuierlicher radialer Wandstärke, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Querschlitten (44) ein weiterer Werkzeugträger (47) verschiebbar angeordnet ist,
der mittels eines mit dem Querschlitten (44) verbundenen weiteren Stellmotors (51) radial
zustellbar ist.
3. Drehmaschine für die Unrundbearbeitung, insbesondere von Kolbenringen, mit einem Maschinenbett,
gegebenenfalls einem auf dem Maschinenbett geführten Längsschlitten und einem — je
nachdem — auf diesem oder dem Maschinenbett geführten Querschlitten mit einem Werkzeugträger,
welcher durch mindestens zwei numerisch ansteuerbare Stellmotoren verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Werkzeugträger (8,13) als mittels des Querschlittens (26) verschiebbarer Doppelhebel
ausgebildet ist, wobei der eine der beiden Stellmotoren (25) an der Gewindespindel (19) des Querschlittens
(26) angreift und der andere Stellmotor (20) den Werkzeugträger (8, 13) verschwenkt und die
Stellmotoren (20, 25) bezüglich ihrer Winkelschrittgröße unterschiedlich ausgelegt sind.
4. Drehmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebel (8 und 13) des
Doppelhebels (8, 13) unter einem Winkel von 90° zueinander angeordnet sind.
5. Drehmaschine nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Stellmotor (20)
angetriebene Hebel (13) des Doppelhebels (8, 13) eine als Kulissenstein ausgebildete Mutter (17) zur
Aufnahme der mit einem entsprechenden Gewinde versehenen Antriebsspindel (18) des zweiten Stellmotors
(20) aufweist.
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- 1978-07-14 US US05/924,732 patent/US4250779A/en not_active Expired - Lifetime
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