DE2729530A1 - Verwendung von 4-methyl-1-homopiperazindithiocarbonsaeure und deren salzen - Google Patents

Verwendung von 4-methyl-1-homopiperazindithiocarbonsaeure und deren salzen

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DE2729530A1 DE19772729530 DE2729530A DE2729530A1 DE 2729530 A1 DE2729530 A1 DE 2729530A1 DE 19772729530 DE19772729530 DE 19772729530 DE 2729530 A DE2729530 A DE 2729530A DE 2729530 A1 DE2729530 A1 DE 2729530A1
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine neue Methode zur Behandlung von Alkoholismus oder übermäßigem Äthanolverbrauch bei Lebewesen einschließlich Menschen sowie pharmazeutische Präparate für diesen Zweck.
Ein Ziel der Erfindung ist es, ein therapeutisches Mittel zu bekommen, das wirksam bei der Herabsetzung des Äthanolgenusses ist. Ein weiteres Ziel ist es, ein therapeutisches Mittel zu bekommen, das die als Alkoholismus bekannte Krankheit lindert. Noch weitere Ziele bestehen darin, ein therapeutisches Mittel zu erhalten, das gegen die oben erwähnten Bedingungen wirksam ist, ohne eine wesentliche Aversion gegen Äthanol zu verursachen und/oder ohne die Eßgewohnheiten und Trinkgewohnheiten bezüglich nichtalkoholischer Getränke zu beeinträchtigen.
Im Folgenden wird Äthanol einfach als Alkohol bezeichnet. Das Trinken von Alkohol ist wahrscheinlich die älteste Form der Drogenaufnahme und geht zurück zu dem Beginn der Zivilisation. Während der letzten Jahrzehnte wurde eine große Zahl von Behandlungsverfahren und Behandlungsmodalitäten in der Hoffnung, das Trinkerproblem in Kontrolle zu bringen, entwickelt. Solche Behandlungsverfahren sind beispielsweise die Verwendung von Arzneimittelkategorien, wie Tranquilizern und beklemmungsbeseitigenden Mitteln, Antidepressiva und stimmungsverändernden Präparaten. Ein anderer Versuch verwendete Aversion induzierende Mittel, wie Disulfiram (Bourne et al, Quaterly Journal of Studies on Alcohol, 27, Seiten 42 bis 48, 1966) (Disulfiram ist auch unter der Handelsbezeichnung Antabuse ^-^ bekannt) oder in Citratform überführtes Calciumcarbimid (Mellor et al, British Journal of Addiction, 66, Seiten 123 bis 128, 1971) (Temposil).
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Es ist jedoch bekannt, daß eine solche Bestrafung ein unwirksames Mittel zur Verhaltensveränderung ist und daß das Hervorholen eines mit dem existierenden Trinkerverhalten konkurrierendes Verhalten auch eine wirksame Methode zur Verhaltensänderung wegen der Konkurrenz der Reaktionen ist. Dies führt zum Schluß, daß das primäre Ziel in der Entwicklung eines wirksamen Behandlungsverfahrens darin besteht, eher das Gefühl der Bestrafung als das Trinkerverhalten auszulöschen. Mit anderen Worten, das Ziel besteht darin, das Verhalten permanent zu verändern und nicht nur temporär eine unerwünschte Reaktion zu unterdrücken. Es gibt jedoch sehr wenige Berichte, wenn überhaupt, die eine Auslöschungsmethode für die Behandlung von Alkoholismus verwendeten. Versuche, das Alkoholtrinken zu unterbinden, müssen gemäß Definition erfolgreich sein, die Nachbarschaft zwischen der Durchführung dieser Handlung und ihrer positiven Verstärkung zu unterbrechen. Im Falle des Trinkens von Alkohol war dies jedoch ein schwieriges, wenn nicht sogar unmögliches Ziel. Der Hauptgrund für diese Schwierigkeit ist die Tatsache, daß Alkohol als sein eigener Verstärker dient. Mit anderen Worten das Trinken von Alkohol wird durch das Trinken von Alkohol verstärkt.
In den vergangenen Jahren gab es Entwicklung neurochemischer Methoden und in der Forschung der physiologischen und biochemischen Grundlagen der Motivierung sowie durch Verstärkung produzierte Werte, die uns einen Zugang geben können, durch den es möglich werden kann, die Handlung des Alkoholtrinkens von der durch diese Handlung erzeugten Verstärkung zu trennen. Der Ausdruck "Verstärkung" meint den Prozeß, durch den die Häufigkeit einer Reaktion als eine Funktion der Nachbarschaft zwischen der
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Reaktion und ihren Konsequenzen verändert wird. Bestimmte Verhaltensfälle oder Umgebungseinflüsse werden als Verstärker bezeichnet, da beobachtet wurde, daß unter bestimmten Bedingungen sie äußerst wirksame Verhaltensmodifikatoren sind. Eine weit verbreitete Feststellung besteht darin, daß Alkohol (und bestimmte andere Drogen) positive verstärkende Eigenschaften besitzt.
Seit der Entdeckung und anatomischen Definition der catecholaminhaltigen Neuronen des Zentralnervensystems wurden zahlreiche Studien veröffentlicht, die die Feststellung stützen, daß Catecholamine eine Rolle in den Mechanismen der positiven Verstärkung spielen.
Es wurde auch bereits erörtert, daß Catecholamine bei den verstärkenden Aspekten der Drogenselbstverabreichung eine Rolle spielen. Pozuelo et al (Mayo Clinic Proceedings, 47, Seiten 621 bis 628, 1972) demonstrierten, daß die Behandlung mit (A-Methylparatyrosin (Inhibitor der Catecholaminsynthese) die Selbstverabreichung von Morphin bei Affen blockierte. Meade et al (das Papier wurde bei dem Kongreß der American Psychological Association in New Orleans, 1974 verteilt) fanden, daß die Vorbehandlung mit 6-Hydroxydopamin (ein Neurotoxin, das catecholaminhaltige Neuronen selektiv zerstört) die orale Aufnahme von Morphin bei Ratten blockierte. Man muß daraus schließen, daß die Unterbrechung einer Drogenselbstverabreichung, die man nach einem Catecholaminmangel feststellte, auf einer Störung der Kapazität des Tieres beruht/ die vergeltenden Eigenschaften der verab reichten Drogen wahrzunehmen.
Einige jüngere Studien erörtern, daß die Unversehrtheit der Catecholaminsysterne des Gehirns auch wichtig für die Aufrecht-
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erhaltung der Alkholselbstverabreichung ist. Zur Erläuterung dieser Tatsache zeigten Amit et al (Psychopharmacologia, 17, Seiten 367 bis 377, 1970 und a.a.O. 21, Seiten 317 bis 327, 1971), daß die elektrische Stimulierung des seitlichen Hypothalamus (eine catecholaminhaltige Region des Gehirnes) die Äthanolaufnahme bei Ratten erhöhte. Außerdem berichteten Kiianmaa et al (Neuroscience Letters, 1, Seiten 41 bis 47, 1975) und Myers et al (Research Communications in Chemical Pathology and Pharmacology, 10, Seiten 363 bis 378, 1975), daß durch 6-Hydroxydopamin erzeugter Catecholaminmangel den Äthanolverbrauch bei Ratten modifizierte.
Collier (British Journal of Addiction, 67, Seiten 277 bis 286, 1972) meinte nach der Prüfung der Natur der Wirkung von Disulfiram auf das Alkoholtrinken, daß es möglich sei, daß Disulfiram seine Wirkung über seine Kapazität entwickelt, den Catecholaminmetabolismus zu unterbrechen. Diese Feststellung steht etwas im Gegensatz zu der allgemein üblichen Betrachtung, daß der Haupteffekt von Disulfiram aus seiner Hemmwirkung auf Aldehyddehydrogenase stammt (welche Erhöhungen des Blutacetaldehydspiegels erzeugt und somit eine toxische Reaktion verursacht).
Obwohl somit einige Literaturstellen ausführten, daß alkoholorientiertes Verhalten durch Beeinflussung der Catecholaminsysteme modifiziert werden kann, führten diese Erörterungen doch bisher nicht zu einer erfolgreichen Methode, das Alkoholtrinken unter Kontrolle zu bringen.
Nach der Erfindung wurde nun gefunden, daß es möglich ist, das Alkoholtrinken unter Kontrolle zu bringen, indem man einem Patienten, wenn dieser eine Behandlung nötig hat, eine wirksame
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Menge einer als Inhibitor gegenüber dem Enzym Dopamin-ß-hydroxylase im Organismus wirksamen Verbindung vorabreicht. Speziell liefert die Erfindung eine Methode zur Erleichterung von Alkolismus, indem man einem Patienten, der einer Behandlung bedarf, eine wirksame Menge der Verbindung 4-Methyl-i-homopiperazindithiocarbonsäure oder eines Salzes derselben verabreicht. Diese Verbindung besitzt die allgemeine Formel
CH3 - S N- CSSR
v/orin R ein Wasserstoff atom. Natrium, Kalium, Ammonium oder ein anderes nichtgiftiges Kation bedeutet. Diese Verbindungen sind aus der US-PS 3 644 623 bekannt, auf deren Inhalt hier Bezug genommen wird. Die Verbindung, in welcher R ein Wasserstoffatom bedeutet, wird hier nachfolgend als FLA-57 bezeichnet. Die Erfindung liefert somit ein Verfahren zur Linderung von Alkholismus und besteht in einer Verabreichung einer v/irksamen Menge einer der oben definierten Verbindungen an einen Patienten, der eine solche Linderung benötigt. Allgemeiner gesagt liefert die Erfindung ein Verfahren zur Verminderung des Alkoholverbrauches bei Lebeweisen. Wie nachfolgend beschrieben ist, ergibt die Erfindung Behandlungsmethoden, die keine wesentliche Aversion gegen Alkhol erzeugen und die das Eßverhalten und das Trinkverhalten bezüglich nichtalkoholischer Getränke nicht wesentlich beeinflussen.
Die Verabreichungsdosis der nach der Erfindung verwendeten Verbindungen hängt unter anderem von dem Verabreichungsweg und der
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-T-
Form des pharmazeutischen Präparates ab. Im allgemeinen kann die Dosis von 0,5 bis 7 mg/kg Körpergewicht beim Mengen variieren. Eine geeignete Dosis kann bei etwa 1 bis 2 mg/kg oder bei etwa 1OO bis 200 mg/Tag liegen. Die Behandlung gemäß der Erfindung kann sich zweckmäßig über etwa 1 bis 6 Wochen, vorzugsweise über 10 bis 20 Tage erstrecken.
Die nach der Erfindung verwendeten Verbindungen können in der Weise hergestellt v/erden, daß man die Verbindung
- N N-H
lediglich mit Schwefelkohlenstoff oder mit diesem in Gegenwart einer Verbindung der allgemeinen Formel R Z umsetzt, worin R ein Natrium- oder andere nichtgiftiges Kation bedeutet und Z
2-ein Anion bedeutet, wie OH , CH. oder dergleichen, und so eine Verbindung der allgemeinen Formel
- N N- CSSI
bildet, die danach mit einer Säure umgesetzt wird, wenn Verbindungen erwünscht sind, worin R ein Wasserstoffatom bedeutet.
Aus Ausgangsmaterial der Formel
CH3-H N-H
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-JS-
kann auf verschiedenen Wegen hergestellt werden. Das folgende Reaktionsschema könnte vorzugsweise befolgt werden:
RXY /^ >v CH-aX / \ ν N-H ■---—> H-Nf ' N-R* -3^CH3-N \-R*
Vv v/
or OH
CH-N ■ N-H
3 VV
Hierin bedeutet R eine Schutzgruppe, wie beispielsweise eine Alkoxycarbonylgruppe, Benzylgruppe, Tritylgruppe, Acylgruppe, Nitrosogruppe oder Sulphonylgruppe.
Es ist ratsam, mit dem Hämisalz von Homopiperazin zu beginnen, und die Umsetzung ist dann die folgende:
CH X«2H-N N-H · HA > CH_N NH ♦ HN N-H«2HA«HX
W 3W-W
Hierin bedeutet HA eine anorganische oder organische Säure.
Bei der Umsetzung zwischen dem Amin
/ λ
N-H
und Schwefelkohlenstoff in einem inerten Lösungsmittel, wie
Äther, erhält man die freie Säure.
CH, - N N- CSSH
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Die obige freie Säure, die als ein inneres Salz
CH3\/ Λ
N Ν-" CSS
vorliegt, kann dann, wenn eine Verbindung erwünscht ist, worin R ein Natrium- oder anderes nichtgiftiges Kation und kein Wasserstoffatom bedeutet, beispielsweise mit dem Hydroxid des erwünschten Kations in einer äquivalenten Menge umgesetzt werden, wobei sich das entsprechende Salz bildet.
Für eine direkte Bildung der Verbindung
- N N- CSSR
worin R ein Natrium- oder anderes nichtgiftiges Kation bedeutet, wird das Amin
CH.
W ■
mit Schwefelkohlenstoff in Gegenwart beispielsweise des Hydroxids des erwünschten Kations umgesetzt. Das so gebildete Salz kann dann, wenn die freie Säure erwünscht ist, mit einer Säure, wie beispielsweise Essigsäure, umgesetzt werden, und die freie Säure wird als ein inneres Salz ausgefällt.
Durch die folgenden Beispiele ist die Herstellung der Verbindung FLA-57 und eines Salzes derselben erläutert.
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Beispiel 1
30,0 g (0,263 Mol) 1-Methylhomopiperazin, gelöst in 150 ml Äther, wurden tropfenweise zu 25 ml Schwefelkohlenstoff, gelöst in 150 ml Äther, zugesetzt. Der erhaltene Niederschlag wurde abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Der Rückstand, 39 g 4-Methyl-1-homopiperazindithiocarbonsäure, hatte einen Schmelzpunkt von 200 bis 202° C (Sublimation).
Beispiel 2
57,0 g (0,3 Mol) 4-Methyl-1-homopiperazindithiocarbonsäure (FLA-57) wurden in 300 ml Wasser mit 12,0 g (0,3 Mol) NaOH gelöst. Die Lösung wurde eingedampft. Der Rückstand wurde aus Äthanol/Isopropyläther umkristallisiert, es wurden 37,5 g Natrium-4-methyl-1-homopiperazindithiocarboxylatmonohydrat erhalten. F. = 123 bis 125° C.
Elementaranalyse: C berechnet 36,60 %, gefunden 36,5 %
H berechnet 6,56 %, gefunden 6,54 % N berechnet 12,16 %, gefunden 12,1 % S berechnet 27,84 %, gefunden 27,8 %
In der klinischen Praxis werden die Verbindungen nach der Erfindung normalerweise oral, rektal oder durch Injektion in der Form pharmazeutischer Präparate verabreicht, die eine therapeutisch aktive Menge wenigstens einer der Verbindungen in einem pharmazeutisch verträglichen Trägermaterial umfassen, und dieses Trägermaterial kann ein festes, ein halbfestes oder ein flüssiges Verdünnungsmittel oder eine Kapsel sein. Diese Präparate enthalten normalerweise zwischen 0,1 und 95 Gewichts-% der aktiven Verbindung, wie zwischen 0,5 und 20 Gewichts-% für Präparate für
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Injektionen und zwischen 2 und 50 Gewichts-% für Präparate für orale Verabreichung.
Um pharmazeutische Präparate, die eine Verbindung nach der Erfindung enthalten, in der Form von Dosierungseinheiten für orale Verabreichung herzustellen, kann eine solche Verbindung mit einem festen pulverförmiger* Trägermaterial, wie Lactose, Saccharose, Sorbit, Mannit, Stärke, wie Kartoffelstärke, Maisstärke oder Amylopectin, Laminarienpulver oder einem Citruspulpepulver, Cellulosederivaten oder Gelatine vermischt werden und auch ein Schmiermittel, wie Magnesium- oder Calciumstearat oder ein Carbowachs oder ein anderes Polyäthylenglycolwachs enthalten und dann unter Bildung von Tabletten komprimiert werden. Wenn überzogene Tabletten erforderlich sind, können die Kerne mit einer konzentrierten Zuckerlösung überzogen werden, die auch beispielsweise Gummi arabicum. Gelatine, Talkum und/oder Titandioxid enthalten kann. Stattdessen können die Tabletten auch mit einem Lack überzogen werden, der in einem flüchtigen organischen Lösungsmittel oder einem Gemisch organischer Lösungsmittel gelöst ist. Farbstoffe können zu diesen Überzügen zugesetzt werden, wie beispielsweise um zwischen Tabletten zu unterscheiden, die unterschiedliche Gehalte der aktiven Verbindung enthalten. Für die Herstellung weicher Gelatinekapseln (perlförmiger geschlossener Kapseln), die aus Gelatine und beispielsweise Glycerin bestehen, und zur Herstellung ähnlicher geschlossener Kapseln kann die aktive Substanz mit einem pflanzlichen Ol vermischt werden. Harte Gelatinekapseln können Granulate der aktiven Substanz in Kombination mit festen pulverformigen Trägern, wie Lactose, Saccharose, Sorbit, Mannit, Stärken (z.B. Kartof-
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feistärke, Maisstärke oder Amylopectin), Cellulosederivaten oder Gelatine enthalten. Dosierungseinheiten für rektale Verabreichung können Suppositorien umfassen, die die aktive Verbindung im Gemisch mit einer neutralen Fettgrundlage enthalten, oder sie können Gelatinekapseln sein, die die aktive Verbindung in Gemisch mit pflanzlichem öl oder Paraffinöl enthalten.
Flüssige Präparate für orale Verabreichung können in der Form von Sirupen oder Suspensionen vorliegen, wie beispielsweise in der Form von Lösungen, die etwa 2 bis 20 Gewichts-% der aktiven Verbindung, Zucker und ein Gemisch von Äthanol, Wasser und Glycerin, Propylenglycol und außerdem Geschmacksstoffen, Saccharin und/oder Carboxymethylcellulose als Verdickungsmittel enthalten.
Für parenterale Verabreichung durch Injektion umfassen die Präparate nach der Erfindung vorzugsweise eine wäßrige Lösung der aktiven Verbindung, vorzugsweise in einer Konzentration von 0,5 bis 10 Gewichts-%, und außerdem ein Stabilisierungsmittel und/oder Puffermittel. Aus Gründen der Bequemlichkeit kann es erwünscht sein, die Dosierungseinheiten der Lösung in Ampullen abzufüllen.
Pharmakologische Tests
In der ersten Phase dieses Projektes wurden die relativen Wirksamkeiten eines Aldehyddehydrogenaseinhibitors (in die Citratform überf ührtes Calciumcarbimid, Temposil) , eines Dopamin-ß-hydroxyläseinhibitors (Bis-(4-methylhomopiperazinylthiocarbonyl)-disulfid, FLA-63) und von Disulfiram, den willentlichen Verbrauch von Äthanol bei Laboratoriumsratten zu modifizieren, untersucht. Die Tiere wurden so gehalten, daß ihnen alle zwei Tage
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Äthanol dargeboten wurde, während ihnen jederzeit Leitungswasser zur Verfügung stand. Die Ratten wurden zunächst einer steigenden Reihe von Äthanolkonzentrationen in einer freien Wahl zusammen mit Leitungswasser ausgesetzt, bis sie gleichbleibend 50 % oder mehr ihrer Flüssigkeitsaufnahme als Äthanol tranken. Der Konzentrationsbereich der letzten Äthanollösungen lag bei 6 bis 30 %. Wenn einmal eine stabile Äthanolaufnahme erreicht war, erhielten die Tiere insgesamt 5 Injektionen i.p. entweder von Temposil (25 mg/kg), Disulfiram (25 mg/kg) oder FLA-63 (20 mg/kg) an den Tagen, wenn ihnen Äthanol zur Verfügung stand. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, hatte Temposil fast keinen Einfluß auf das Äthanoltrinken. Im Falle von Disulfiram trat die maximale Unterdrückung der Äthanolaufnahme nach der dritten Injektion ein, wo die Äthanolaufnahme um etwa 20 % vermindert wurde. Durch die vierte Injektion kehrte die Äthanolaufnahme allmählich zu der Basislinie zurück. Bei weitem die größte Unterdrückung der Äthanolaufnahme wurde nach Injektionen von FLA-63 beobachtet. Die Äthanolaufnahme fiel ständig während der Injektionsperiode, so daß durch die Injektion am vierten Tag die Ratten weniger als 40 % der Menge vor den Injektionen tranken.
Auf der Grundlage dieser Ergebnisse, insbesondere der Tatsache, daß Temposil das willentliche Äthanoltrinken nicht störte, während vermutlich der Blutacetaldehydspiegel stieg, wurde beschlossen, den Blutacetaldehydspiegel nach Injektionen von Temposil, Disulfiram und FLA-63 zu prüfen. Ratten erhielten 1,5 g Äthanol je Kilogramm Körpergewicht, verabreicht als eine 10 %-ige Lösung. Disulfiram (50 mg/kg) wurde zweimal, 20 Stunden und
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1 Stunde vor den Äthanolinjektionen, verabreicht. FLA-63 (5 mg/kg und 20 mg/kg, gelöst in 1 N Essigsäure und neutralisiert mit 1 N NaOH) wurde unmittelbar nach den Äthanolinjektionen verabreicht. Temposil (25 mg/kg) wurde auch 20 Stunden und 1 Stunde vor den Äthanolinjektionen verabreicht. Kontrolltiere erhielten Injektionen von 1 N Essigsäure/1 N NaOH-Trägerlösung. Die Blutacetaldehydspiegel wurden durch Gas-Flüssigkeitschromatographie von Blutproben bestimmt, die in 30-minütigen Intervallen von vorn bis hinten abgenommen wurden.
Die Blutacetaldehydspiegel bei den Ratten, die 20 mg/kg FLA-63 aufgenommen hatten, waren wesentlich höher als Trägerkontrollproben (p < 0,05) nur bei Probennahme in dem ersten 30-minütigen Intervall (siehe Fig. 2). Die Dosis von 5 mg/kg FLA-63 veränderte den Blutacetaldehydspiegel nicht wesentlich. Wesentlich stärkere Erhöhungen der Blutacetaldehydspiegel wurde bei Injektionen von Disulfiram und Temposil beobachtet. Disulfiram steigerte den Blutacetaldehydspiegel bis zum Dreifachen des Wertes der Kontrollproben, während Temposil noch stärkere Erhöhungen ergab und zwar bis zum Siebenfachen der Werte der Kontrolltiere. Der Unterschied zwischen Temposil, Disulfiram und den Kontrolltieren war bei fast allen Zeitintervallen sehr groß.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung stützen die Feststellung, daß die Hemmung von Dopamin-ß-hydroxylase und der resultierende Mangel an Norepinephrin im Gehirn eine wichtige Rolle bei der Unterdrückung der willentlichen Äthanolaufnahme bei Ratten und möglicherweise auch bei Menschen spielt. Die Werte zeigen, daß FLA-63 eine geringere Erhöhung des Blutacetaldehyds mit sich bringt als die anderen beiden verwendeten Verbindungen, gleich-
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zeitig aber die größte Wirkung auf die willentliche Äthanolaufnahme hat. Die Ergebnisse zeigen somit, daß FLA-63 die Äthanolaufnahme nach einem vom Acetaldehyd erhöhenden Mechanismus verschiedenen Mechanismus unterdrückt, möglicherweise durch die bekannte Hemmung von Dopamin-ß-hydroxylase.
Zu diesem Zeitpunkt wurde mit den Untersuchungen bezüglich FLA-57 begonnen. Toxizitätsprobleme, die mit FLA-63 auftraten, führen zu spezieller Beachtung jeder Untersuchung, die pharmakologische oder neurochemische Mittel in einem Beispiel verwendet, wo die abhängige Variable eine Verbraucherreaktion ist. Dies betrifft nichtspezifische Effekte einer Verbindung, die die Neigung eines Tieres, Alkohol, Futter oder Wasser aufzunehmen, in komplizierter Weise beeinflussen können. Diese nichtspezifischen Effekte sind beispielsweise Verwöhntheit, allgemeine motorische Ataxie und die Möglichkeit, daß neurochemische Mittel in der Lage sind, eine anerzogene Geschmacksaversion beim Trinken von Alkohol zu erzeugen. Bezüglich des letzteren Punktes muß eine Verminderung der Alkoholaufnahme infolge einer anerzogenen Geschmacksaversion im Begleittext dieser Untersuchung in Rechnung gestellt werden, da diese Abnahme des Trinkens nicht der Störung der positiven Verstärkungseigenschaften des Alkohols zugeschrieben werden kann. In diesem Begleittext bestand die erste Phase des Experimentes mit FLA-57 in einer Prüfung der Effekte von FLA-57 auf das Essen, Trinken und die Beibehaltung des Körpergewichts, da beachtliche nichtspezifische toxische Wirkungen mit FLA-63 beobachtet wurden.
In dieser Phase der Untersuchung wurden zwei Dosierungen von FLA-57 verwendet, nämlich 25 mg/kg und 40 mg/kg. Diese Dosen
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wurden auf der Grundlage der relativen Wirksamkeit und Toxizität von FLA-57 und FLA-63 ausgewählt. Für eine Periode von 5 Tagen wurde die Basislinie für die Futteraufnähme, Wasseraufnahme und das Körpergewicht aufgezeichnet. Zu dieser Zeit wurden die Tiere in zwei Gruppen aufgeteilt und erhielten ingesamt 5 Injektionen i.p. von jeder Dosis im Abstand über einen Zeitraum von 10 Tagen. Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, hatten 5 Injektionen von FLA-57 absolut keine Wirkung auf die Futteraufnähme, die Wasseraufnahme oder das Körpergewicht. Es sei darauf hingewiesen, daß der Träger für FLA-57 auf pH 8,00 gepuffert war, und zwar im Gegensatz zu dem pH-Wert von 7,00, der für FLA-63 verwendet wurde. Außerdem wurde Sorge getragen, daß das Mittel innerhalb von 15 Minuten nach der Herstellung der injizierbaren Lösung injiziert wurde.
Nachdem festgestellt wurde, daß FLA-57 das allgemeine Aufnahmeverhalten nicht stört, wurden Untersuchungen begonnen, die Wirkungen von FLA-57 auf die Äthanolaufnahme zu prüfen. In diesem Teil des Programmes wurde das folgende Muster angewendet: Es wur-
die
den vorausgehenden Dosierungen für FLA-57 verwendet, und eine Kontrollgruppe wurde hinzugenommen, die Trägerinjektionen aus 1 N NaOH/1 N Essigsäurelösung, gepuffert auf pH 8,00 bis 8,20, erhielten. Die einzelnen Testkonzentrationen von Äthanol wurden, wie oben beschrieben, ermittelt. Äthanol wurde jeden zweiten Tag nach freier Wahl zusammen mit Leitungswasser dargeboten, und die Injektionen wurden an den Äthanoltagen 4 Stunden vor der Äthanoldarreichung verabreicht. Nach der Ermittlung einer Basislinie für die Äthanolaufnahme erhielten drei Gruppen von Tieren jeweils eine Dosis von FLA-57 oder eines Trägermaterials über einen
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Zeitraum von 10 Tagen. Sodann erfolgte eine 8-tägige Periode ohne Injektion, während welcher Zeit die Tiere alle zwei Tage Äthanol nach freier Wahl zusammen mit Leitungswasser dargeboten bekamen. Dann erhielten die Tiere weitere 5 Injektionen in Abständen über eine 10-tägige Periode (die Zeitparameter wurden so ausgewählt, da beobachtet wurde, daß 5 solcher Injektionen von FLA-63 merkliche Anzeichen von Toxizität bei den Ratten erzeugen. Inder Tat erhielten die Tiere in den langen Phasen dieser Studien so viel wie 20 FLA-57-Injektionen ohne irgendwelche bemerkbare Anzeichen nichtspezifischer Effekte). Schließlich folgte eine weitere 10-tägige Periode ohne Injektion.
Wie aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist, bewirkten beide Dosierungen von FLA-57 eine Verminderung der Äthanolaufnahme um etwa 35 bis 40 % der Basislinie. Die Äthanolaufnahme während der ersten Periode ohne Injektion kehrte schnell bis nahe zur Basislinie zurück. Während der zweiten Injektionsperiode wurde die Äthanolaufnahme nach 25 mg/kg FLA-57 noch einmal auf 60 % der Basislinie vermindert, während die Dosis von 40 mg/kg die Äthanolaufnähme um 50 % verminderte. In der letzten Periode ohne Injektion erreichte die Äthanolaufnahme in der Gruppe mit 25 mg/kg wieder etwa 80 % der Basislinie, während die Gruppe mit 40 mg/kg etwa 70 % der Basislinie wieder erreichte. Trägermaterialinjektionen hatten keine Wirkung auf die Äthanolaufnahme während des gesamten Experimentes. Außerdem gab es keine Abnahme der Wasseraufnahme oder des Körpergewichts in irgendeiner der Gruppen während der gesamten Untersuchung.
Eine Zusammenfassung der insoweit erhaltenen Werte kann dahingehend interpretiert werden, daß FLA-57 die Wirkung eines Dopa-
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min-ß-hydroxylaseinhibitors in den in der Untersuchung angewendeten Dosierungen hat und damit spezifisch die Äthanolaufnahme bei Äthanol bevorzugenden Ratten unterdrückt. Diese Wirkung war unabhängig von irgendwelchen möglichen Effekten auf das Aufnahme- bzw. Konsumverhalten.
Weiterhin wurden die Wirkungen von FLA-57-Injektionen in den Magen auf die Äthanolaufnahme untersucht. In diesem Experiment wurden die Wirkungen von FLA-57, das direkt in den Magen injiziert wurde, auf den Äthanolverbrauch geprüft.
Verfahren: Männliche Wistar-Ratten erhielten chirurgisch eine Polyäthylenröhre in den Magen implantiert. Die Tiere wurden dann danch aussortiert, ob sie in freier Wahl Äthanol (15 % Volumen/ Volumen) mit Wasser tranken. Eine Injektion von FLA-57 in den Magen (75 mg/kg - 15 mg/ml χ 5) wurde in 5 aufeinanderfolgenden Tagen 3 bis 4 Stunden vor den Äthanoldarreichungen verabreicht.
Ergebnisse: Siehe Fig. 5 - Äthanolaufnahme (g/kg).
Kommentare: Der Äthanolverbrauch wurde durch die Verabreichung von FLA-57 in den Magen merklich gedämpft.
Nachdem demonstriert worden war, daß FLA-57-Injektionen in der Lage sind, den Äthanolverbrauch zu dämpfen, wurde nun versucht, daß Äthanoltrinken derart auszulöschen, daß die Aufnahme nach Beendigung der FLA-57-Injektionen unterdrückt bleibt.
Verfahren:
Experiment A: MännlicheWistar-Ratten wurden danach eingeteilt, daß sie eine 15 %-ige (Volumen/Volumen) Äthanollösung nach freier Wahl mit Wasser jeden zweiten Tag tranken. Nach der Feststellung einer stabilisierten Aufnahmebasislinie erhielten die
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ORIGINAL INSPECTED
Tiere während 10 abwechselnden Tagen Injektionen entweder von FLA-57 (30 mg/kg i.p. - 15 mg/ml χ 2) oder Trägerflüssigkeit, wobei während dieser Tage beide Trinkröhren mit Äthanol gefüllt wurden. Die Injektionen wurden 3 bis 4 Stunden vor der Darreichung von Äthanol verabreicht. Der Äthanolverbrauch mit Wasser zusammen nach freier Wahl wurde dann während 10 alternierenden Tagen aufgezeichnet. Das FLA-57 wurde dann wie oben, jedoch nur während 5 statt 10 alternierenden Tagen verabreicht.
Experiment B: Die Tiere wurden in gleicher Weise wie im Experiment Ά behandelt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Behandlungsphase aus 2O FLA-57-Injektionen bestand, wobei Äthanol nach freier Wahl an den Tagen 1 und 17 bis 20 und in erzwungener Wahl an den Tagen 2 bis 16 zur Verfügung stand. FLA-57 wurde in einer Dosis von 6O mg/kg i.p. (15 mg/ml χ 4) an den alternierenden Tagen 3 bis 4 Stunden vor der Darreichung der Trinkflüssigkeiten injiziert.
Ergebnisse:
Experiment A: Siehe Fig. 6, Äthanolaufnahme (g/kg) Experiment Bj Siehe Fig. 7, Äthanolaufnahme (ml)
Kommentare: Dadurch, daß die Tiere gezwungen wurden, Äthanol zu trinken, während dessen verstärkende Eigenschaften durch FLA-57-Behandlung unterdrückt wurde, wurde ein echtes Einstellen des Äthanoltrinkens hervorgerufen. Die Unterdrückung des Äthanoltrinkens in dem Experiment B war nicht so stark wie im Experiment A trotz der längeren Behandlungsperiode.
Schließlich wurden die Effekte von FLA-57-Injektionen (i.p.) auf die durch Äthanol induzierte motorische Aktivität untersucht.
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In diesem Experiment wurden die Wirkungen von FLA-57 auf die durch Äthanol induzierte Erregung getestet.
Verfahren: Männliche Wistar-Ratten erhielten Injektionen entweder von FLA-57 (45 mg/kg i.p. - 15 mg/ml χ 3) oder Trägerflüssigkeit 4 Stunden vor der Testperiode. Die Hälfte der Tiere in jeder der beiden Gruppen erhielt Injektionen i.p. von Äthanol (4 ml/kg einer 20 %-igen Lösung Volumen/Volumen) bzw. einer Kochsalzlösung 5 Minuten vor dem Test. Die Tiere wurden einzeln in einem offenen Feld während 15 Minuten beobachtet.
Ergebnisse: Siehe Fig. 8.
FLA-57 selbst ergab eine leichte, aber unbedeutende Verminderung der motorischen Aktivität. Die durch Äthanol hervorgerufene gesteigerte Aktivität wurde durch Vorbehandlung mit FLA-57 beseitigt.
Als Schlußfolgerung ergeben die bei dieser Anwendung aufgezeichneten Werte, daß FLA-57 spezifisch die Äthanolaufnahme über die Hemmung von Dopamin-ß-hydroxylase unterdrückt. Der Mechanismus, nach dem die Dopamin-ß-hydroxylasehemmung ihren Einfluß auf die Alkoholaufnahme ausübt, erscheint die Blockade der verstärkenden Eigenschaften des Alkohols, am wahrscheinlichsten durch Vermittlung durch Norepinephrin, zu sein.
Weiterhin wurde eine Voruntersuchung der Wirkungen von FLA-57 auf die Äthanolausscheidung und den Blutacetaldehydspiegel durchgeführt. Ein Vergleich wurde zwischen FLA-63 und FLA-57 bezüglich dieser beiden Messungen durchgeführt. Wie oben festgestellt, erzeugte FLA-63 eine wesentliche Erhöhung des BIutacetaldehydspiegeis 30 Minuten nach Injektion. Es schien auch die Adsorption
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von Äthanol aus dem Bauchfell zu senken. Andererseits hatte FLA-57 keine Wirkung auf den Blutacetaldehydspiegel oder die Geschwindigkeit der Äthanolausscheidung.
Tabelle I Dosis/Reaktionskurve für FLA-57
Die Tiere erhielten eine Injektion und wurden 4 Stunden später getötet. Die Werte sind im Gruppenmittel als Prozente der Kontrollgruppe ausgedrückt. N = 4 in jeder Gruppe.
NE DA
Kontrolle = 100 % Alle DA-Werte sind
normal
Träger = 96 %
15 mg/kg = 69 %
25 mg/kg = 75 %
40 mg/kg = 71 %
50 mg/kg = 67,8 %
Tabelle II Zeltweise Injektionen von FLA-57
Die Tiere erhielten 1 bis 5 Injektionen von FLA-57 und wurden
4 Stunden nach ihrer letzten Injektion getötet. Die Dosis betrug 30 mg/kg. Alle Tiere mit Trägerinjektionen erhielten
5 Injektionen. Die Zahlen sind die Prozente der Kontrollgruppe. N = 4 in jeder Gruppe
NE DA
Träger = 93 % Träger = 85 %
1 Injektion = 68 % 1 Injektion = 1OO %
2 Injektionen = 68 % 2 Injektionen = 96 %
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3 Injektionen = 61 % 3 Injektionen = 94 %
4 Injektionen = 74,7 % 4 Injektionen = 87 %
5 Injektionen = 76 % 5 Injektionen = 100 %
Die Injektionen erfolgten jeden zweiten Tag.
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Claims (1)

  1. Dr. Hans-Heinrich Willrath t
    Dr. Dieter Weber Dipl.-Phys. Klaus Seiffert
    PATENTANWÄLTE
    D - 62 WIESBADEN 1 28. Juni 1
    Postfach K2J 6145
    Gustav-Freyug-Stra&e «5 DlT . WC
    •Ά (061 ti) 37 «7 tO Telegrammadresse: WILLPATENT
    Telex: 4 - 186 247
    KA 52i
    Astra Läkemedel AB, S-151 85 Södertälje
    Verwendung von 4-Methyl-1-homopiperazindithiocarbonsäure und deren Salzen
    Priorität; Schwedische Patentanmeldung Nr. 7607657-9 vom 5. Juli 1976
    Patentanspruch
    Verwendung von 4-Methyl-1-homopiperazindxthiocarbonsäure oder eines Salzes derselben der allgemeinen Formel
    -N N- CSSR
    worin R ein Wasserstoffatom, Natrium-, Kalium-, Ammonium- oder anderes nichtgiftiges Kation bedeutet, als Wirkstoff zur Herstellung von Mitteln gegen Alkoholismus.
    709882/0907
    ORIGINAL INSPECTED
DE2729530A 1976-07-05 1977-06-30 Verwendung von 4-Methyl-l-homopiperazindithiocarbonsäure und deren Salzen Expired DE2729530C3 (de)

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