-
Wendemesserwerkzeug für die Holz- und Kunst-
-
stoffbearbeitung zum Anbringen von Flächen, Nuten, Profilen usw.
-
Die Erfindung betrifft ein Wendemesserwerkzeug für die Holz- und Kunststoffbearbeitung
zum Anbringen gleicher oder unterschiedlicher Flächen, Nuten, Profile und dgl.
-
am Werkstück.
-
Während man früher mehrere Bearbeitungsgänge ansetzen mußte, um beispielsweise
bei einem Fensterprofil die verschiedenen Falze, Nuten und dgl. anzubringen, ist
man in den sechziger Jahren dazu übergegangen, die einzelnen Werkzeuge auf einer
Buchse gemeinsam anzuordnen und zu arretieren, um die Bearbeitung in einem Arbeitsgang
durchführen zu können. Auf einer der Welle zuzuordnenden Buchse kann man also in
Kombination mit entsprechenden
Spannmitteln und entsprechend den
Erfordernissen z.B. ein oder mehrere Nutwerkzeuge mit mindestens einem Fräswerkzeug
zum Fälzen kombinieren (oder noch mehrere Werkzeuge dieser Art verwenden), wobei
man - benötigt man einen Abstand zwischen den Werkzeugen - Zwischenringsätze vorsehen
kann usw. Damit ist es möglich, in einem Arbeitsgang eine Vielzahl unterschiedlicher
Flächen am Werkstück anzubringen.
-
Diese zusammensetzbaren Fräsersätze - auch compact-Fräseinheiten in
der Fachsprache genannt - haben sich bewährt. Sie haben aber den Nachteil, daß sie
einmal zu schwer sind, weil die Messerträger unmittelbar auf der Welle sitzen, so
daß eine Durchmesserbegrenzung erforderlich ist, und außerdem ist die Herstellung
teuer, weil viel Material - vom Vollmaterial her - abgearbeitet werden muß, um das
entsprechende Einzelteil herstellen zu können. Weiter ist nachteilig, daß durch
den Zusammenbau in Verbindung mit den jedem Werkzeuganhaftenden Toleranzen, deren
Addition zu Ungenauigkeiten führt, wozu dann die Toleranzen von Befestigungsschrauben,
Stiften usw.
-
sich noch addieren können.
-
Es sind auch Hobelwellen (hier allerdings an sich nicht interessierend,
weil gattungsmäßig nicht hierher gehörig)
bekannt, die vom Praktiker
aber abgelehnt wurden, weil sie zu ungenau arbeiten, teuer in der Herstellung und
schwierig an der Maschine anbringbar sind. Diese bestehen beispielsweise aus zwei
im Abstand zueinander befestigten Platten. Dazwischen ist ein im Querschnitt V-förmm
ges Distanzstück angebracht; der eine Schenkel des V-förmigen Distanzstückes dient
zum Befestigen profilierter Hobelmesser. Man kann auch Spannköpfe einlassen, die
das Distanzstück tragen; dadurch kann man die Messer verdrehen, d.h. den Flugkreis
einstellen, jedoch hat sich auch diese Verwendungsmöglichkeit für die Praxis als
nicht realisierbar erwiesen (Wissen des Fachmanns).
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Werkzeug als eine mit auswechselbaren
Wendemessern oder dgl. ausgerüstete Baueinheit zu erstellen, mit der gleichzeitig
(mit einem Durchlauf/Schnitt) mindestens zwei, vorzugsweise eine Vielzahl von unterschiedlichen
Flächen am Werkstück erstellbar sind.
-
Im Sinne der Erfindung sollen unter einer Vielzahl von Flächen z.B.
auch solche verstanden werden, wenn beispielsweise in einer Ebene mit z.B. fünf
Wendemessern gearbeitet wird; es entstehen dann fünf nebeneinander liegende
Flächen,
die optisch aber wie eine Fläche aussehen, jedoch keine absolute ebene Fläche wegen
der Messertoleranz bilden können.
-
Definitionsgemäß soll weiter als aktiver Peripheriebereich der Bereich
gemeint sein, der mit mindestens einem Wendemesser besetzt ist. wird von radial
gesprochen, dann sind auch gewisse Abweichungen um einige Grade denkbar.
-
Ein Absatz ist gemäß Erfindung eine Unterbrechung - z.B.
-
im Schnitt gesehen - einer Linie oder besser gesagt, ein Absatz wird
durch zwei nicht gleich ausgerichtete Linien begrenzt.
-
Wenn beispielsweise von i.w. gleichen Konturen gesprochen wird, dann
heißt dies, daß die Konturen im Prinzip gleich sind, jedoch könnte beispielsweise
die eine Seitenlänge etwas kürzer (z.B. am Werkzeug, bezogen auf das Werkstück)
sein, weil seitlich ein Wendemesser angesetzt wird.
-
Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch mindestens eine Tragscheibe
gelöst, an der mindestens zwei Profilplatten fest (biege- und verdrehungssteif)
angeordnet sind, an denen wendemesser vorgesehen sind.
-
Ein solches Werkzeug ist einfach in der Herstellung und bezogen auf
die herkömmlichen Werkzeuge dieser Art außerordentlich leicht und für den Praktiker
leicht einsetzbar, ohne daß komplizierte Einstellungen erforderlich sind.
-
Eine spezielle Ausführungsform ist gekennzeichnet durch mindestens
zwei durch mindestens eine Distanzbuchse im Abstand zueinander fixierbare Tragscheiben
zum Festsetzen von einer i.w. radial angeordneten, die Wendemesser in ihrem Peripheriebereich
tragenden Profilplatte.
-
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung
und Beschreibung, und zwar zeigen: Fig. 1 bis 7 Wendemesserwerkzeuge der unterschiedlichen
Art, die aber alle auf der Erfindung im Prinzip basieren, Fig. 8 bis 10 ein Werkstück,
das mit einem speziellen erfindungsgemäßen Werkzeug bearbeitet wurde, sowie dieses
Werkzeug selbst und Fig. 11 die Anwendung eines Spezialmessers für die Fertigung
eines Spezialuerkstücks.
-
(Alle Darstellungen sind Prinzipskizzen.)
In Fig.
1 ist ein Wendemesserwerkzeug 1 mit einer jitagscheibe ? dargestellt. An der Tragscheibe
3 sind mindestens zwei Profilplatten 6 angeschweißt und der Tragscheibe 3 gegenüberliegend
ist eine Abdeckscheibe 2 angebracht.
-
Diese Abdeckscheibe 2 kann lösbar (z.B. angeschraubt) vorgesehen sein;
statt dessen könnte aber auch eine Tragscheibe angeschweißt werden.
-
(wenn in diesen Unterlagen der Begriff schweißen aufgeführt ist, dann
ist die Erfindung darauf nicht allein beschränkt. Grundsätzlich ist damit jede tverdrehungs-
und biegesteife Befestigung" gemeint, also lös- und auch unlösbare Verbindungen;
das in den Figuren angebrachte schwarze Dreieck soll hier als Symbol für alle bekannten
verdrehungs- und biegesteifen Verbindungen gelten, also nicht nur für Schweißnähte.)
Erfindungswesentlich ist weiter die Ausbildung der Profilplatte 6. Sie weist einen
Absatz auf und ist in ihrer Länge, bezogen auf den Absatz, symmetrisch, so daß zwei
gleich große Wendemesser 5 angebracht werden können.
-
Fig. 2 entspricht im Prinzip der Darstellung gemäß Fig. 1, jedoch
sind hier zwei mit den Profilplatten 6a durch Schweißen verbundene Tragscheiben
3a und 3b vorgesehen.
-
Dieses Wendemesserwerkzeug la hat eine dreifach abgesetzte Profilplatte
6a, wobei drei in der Form unterschiedliche Wendemesser 5a bis 5c Verwendung finden.
Dabei ist erkennbar, daß das Wendemesser 5a beispielsweise über die Tragscheibe
3a ragen kann. Das Wendemesserwerkzeug ib gemäß Fig. 3 entspricht im prinzipiellen
Aufbau der Ausführungsform nach Fig. 2. doch ist hier im oberen Bereich
(bezogen
auf die Darstellung) wiederum eine lösbare Abdeckscheibe 2 vorgesehen. Die Profilplatte
6b weist im Umfang (Mantelfläche) entsprechende Konturen auf und es sind unterschiedliche
Wendemesser 5d bis 5f vorgesehen.
-
Das Wendemesserwerkzeug ic nach Fig. 4 ist im prinzipiellen Aufbau
ähnlich dem gemäß Fig. 3. Die Tragscheibe 3e ist mit der Tragscheibe 3f durch Schweißen
fest über die Profilplatte 6c verbunden, die profiliert ist. Die Profilplatte zwischen
der Tragscheibe 3f und der lösbaren Abdeckscheibe 2 ist nach innen versetzt (fluchtet
also nicht mit der Profilplatte 6c). Dabei ist zu beachten, daß in dem gezeigten
Beispiel die Profilplatte 6c die Abdeckplatte 3f überlappt.
-
In beiden Beispielen nach Fig. 3 und 4 könnten die Abdeckscheiben
2 natürlich auch durch entsprechende Tragscheiben ersetzt sein; dies gilt für alle
Ausführungsbeispiele.
-
In Fig. 5 ist ein Wendemesserwerkzeug id gezeigt, das nur eine Tragscheibe
3g aufweist. Daran - zueinander versetzt - sind die Profilplatten 6d, 6e angeschweißt
und an den Enden der Profilplatten 6d und 6e sind Abdeckscheiben2
vorgesehen.
Bestückt sind die Profilplatten 6d, 6e mit Wendemessern 5, 5g und 5h.
-
Das Wendemesserwerkzeug ie nach Fig. 6 besteht aus Tragscheiben 3h
bis 3j; dazwischen sind die profilpiatten 6f und 6g durch Schweißen angeordnet und
die Profilplatten weisen auch schräg zur Mittellinie verlaufende Konturen auf, so
daß ein entsprechender Schnitt erreicht wird.
-
Fig. 7 zeigt eine Ausführungsform ähnlich der nach Fig. 1.
-
Hier ist die Abdeckscheibe zum Wendemesser 5 überstehend dargestellt.
Auch dies ist möglich und wird angewandt, z.B.
-
wenn Oberkante Arbeitstisch der Holzbearbeitungsmaschine bündig =
Oberkante Abdeckscheibe ist, d.h. die (untere) Abdeckscheibe ist in Arbeitsposition
in den Arbeitstisch "abgesenkt.
-
Fig. 8 zeigt ein fertig bearbeitetes Werkstück 7 (Z.B.
-
ein Stück Holz), in das drei Falze (Absätze) eingefräst sind.
-
Dazu verwendet man ein Wendemesserwerkzeug (dieses ist halbseitig
dargestellt) mit einer Distanzbuchse 18, an deren
sonden paßgerecht
die Tragscheiben 4 angesetzt und dazwischen eine Profilplatte 6h vorgesehen ist.
-
Die Distanzbuchse 18 kann, wie hier gezeigt, mit zwei endseitigen
Absetzungen versehen sein, oder auch durch Steckverbindung, Paßsitze, Schrumpfen,
Löten, Schweißen, Kleben und Schrauben eingesetzt werden; man könnte aber auch die
Tragscheiben 4, z.B. mit Rechts-/Linksgewinde einschrauben und dabei die Profilplatte
6h zwischenschieben und zwar so, daß die Zapfen 8 nachträglich in die zugeordneten
Bohrungen in den Tragscheiben 4 eingebracht werden. Dabei können diese Zapfen 6
beliebige Form aufweisen, beispielsweise auch eckig sein oder man arretiert sie
in an sich bekannter Weise z.B. durch eine Madenschraube usw.
-
Das Befestigen der Profilplatte 6h kann in bekannter Weise erfolgen.
Angedeutet ist eine radial verlaufende Nut 15, deren Breite der Stärke der Profilplatte
6h entspricht, so daß diese in die Nut 15 eingeschoben werden kann.
-
Im Bereich der Mittellinie 10 liegt dann die Antriebswelle, auf die
die Distanzbuchse 18 aufgeschoben und mit bekannten Mitteln arretiert wird (nicht
dargestellt).
-
Entsprechend dem Profil am Werkstück 7 ist die Profil platte 6h ausgebildet
und mit Wendemessern 5 bestückt.
-
Die Wendemesser 5 können beispielsweise durch Schrauben 9 an der Profilplatte
6h befestigt sein. Den T;1endemessern 5 können in bekannter Weise Vorschneider 13
(wie in Fig.10 dargestellt) zugeordnet werden, so daß die Profilplatte 6h (Fig.
8) sowohl mit Wendemessern 5 als auch mit Vorschneidern bestückt sein könnte. Sinngemäß
können den Wendemessern 5 Spanbrecher in bekannter Weise zugeordnet werden.
-
Die Wendemesser 5 können auch tangential (nicht nur radial wie in
Fig. 8 dargestellt), sowie mit oder ohne Achswinkel (d.h. räumlich) an den Profilplatten
in bekannter TIJeise befestigt sein. Diese Wendemesser 5 stehen um ein minimales
über die Konturen der Profilplatte 6h über.
-
Erfindungswesentlich ist also - bezogen auf dieses Beispiel - daß
man nur eine Profilplatte 6h benötigt, um die Falze im Werkstück 7 gemäß Fig. 1
einzubringen. Setzt man zwischen den Tragscheiben 4 noch weitere Profilplatten mit-
anderen Profilen ein, dann können zusätzlich weitere Falze, Nuten usw. in das Werkstück
7 eingearbeitet werden.
-
Solch eine Profilplatte 6i ist beispielsweise in Fig. 9 gezeigt. Das
Profil der Profilplatte 6i entspricht nur teilweise - und dies gehört auch zur Erfindung
- dem Profil des Werkstückes 7, wobei die Wendekantenbrecher sowohl
als
Anfasmesser 12 als auch in Form von Rundungsmessern 20 ausgebildet sind. Sie sind
seitlich mit an sich bekannten Mitteln befestigt und dienen dazu, die Kante 11 bzw.
19 zu fasen bzw. zu runden.
-
Das gleiche Profil wie in Fig. c weist die Profilplatte bj gemäß Fig.
10 auf, nur daß das Profil nicht identisch dem Profil am Werkstück 7 ist, sondern
um die Stärke der Vorschneider
13 geringer (oder nach links versetzt);
die Vorschneider 13 bearbeiten die Flächen 16.
-
Zum Bearbeiten eines Werk stücks 7 würde man nur drei Profil scheiben
mit den entsprechenden Wendemessern benötigen.
-
Im übrigen sei vorsorglich darauf hingewiesen, daß man sinngemäß auch
Einwegmesser z.B. mit einer Schneide usw.
-
verwenden kann; dies gehört also auch zur Erfindung.
-
In Fig. 11 ist eine weitere Möglichkeit gezeigt. Man bildet eine Profilplatte
6k entsprechend aus und bringt ein Spezialmesser 14 an, um beispielsweise die Nut
17 einzuarbeiten.
-
Die Tragscheiben 4 können als Scheiben ausgebildet sein; sie können
auch mehreckig geformt sein.
-
Die Profilplatten können am seitlichen Bereich Absätze oder dgl. aufweisen,
so daß man auch diese Seiten nutzen kann. Dies ist beispielsweise dann möglich,
wenn man eine Nut 15 (siehe Fig. 8) zum Arretieren verwendet.
-
Zur Erfindung gehört, daß beispielsweise zwei Profilplatten erforderlich
sind, um ein Endprofil zu erhalten. Meist werden es mehr Profilplatten sein.
-
Zur Erfindung gehört, daß die Messer i.w. radial eingesetzt sind.
Sie können auch parallel versetzt vorgesehen sein. Man könnte sie auch im Winkel
einstellbar vorsehen, obwohl das bereits eine kompliziertere Konstruktion ist.
-
Jede Profilplatte kann auch mehrteilig sein und z.B. mit Nut und Feder
usw. zusammengesetzt werden.
-
Zum Halten der Wendemesser können an sich bekannte Festigungsmittel
eingesetzt werden.
-
Den Wendemessern können auch Auflagen an der Profilplatte zugeordnet
sein; solch ein Widerlager, gegen das sich z.B.
-
die nicht benutzte Messerseite legen kann, kann eingearbeitet sein;
man kann aber auch eine Leiste aufsetzen, damit das Messer sich dagegenlegt. Eine
solche Ausführungsform ist beispielsweise in Fig. 9 (rechte Seite) gezeigt.
-
ei Bedarf können auch Profilplatten vorgesehen sein, die keine Messer
tragen, beispielsweise lediglich zu dem Zweck, um eine geschlossene Bauform zu erhalten
oder Profilplatten mit den Funktionen von Spanlückenbegrenzern oder von Spanabweisern,
um speziellen sicherheitstechnischen Anforaerungen an Holzbearbeitungsmaschinenwerkzeugen
zu genügen.