DE2725941A1

DE2725941A1 - Bremsvorrichtung

Info

Publication number: DE2725941A1
Application number: DE19772725941
Authority: DE
Inventors: Herbert Ing Grad Mehren
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1977-06-08
Filing date: 1977-06-08
Publication date: 1978-12-21
Also published as: GB1597930A; US4244186A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine hydraulische Bremsdruckregelvorrichtung mit einem vom Stößel des Bremspedals direkt oder indirekt über einen Bremskraftverstärker betätigbaren Hauptbremszylinder.

Hydraulische Bremsdruckregelvorrichtungen dieser Art sind nicht ohne weiteres geeignet für Kraftfahrzeuge eingesetzt zu werden, die automatisch gesteuert und beispielsweise elektronisch längsgeregelt werden.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, für die elektronische Längsregelung von Kraftfahrzeugen eine Bremsstelleinrichtung zu entwickeln, mit der der in einem Kraftfahrzeug vorhandene und für die Betätigung der Bremsen benutzte hydraulische Druck im kraftfahrzeugseitigen Bremssystem proportional zu einem elektronischen Stellsignal verstellt werden kann.

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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Stößel dee Bremspedals oder des Bremekraftverstärkere auf den Hauptbremszylinder indirekt über eine Kolbenstange eines Stellzylinders einwirkt, der direkt oder indirekt vor dem Hauptbremszylinder angeordnet ist und der auf der dem Bremskraftverstärker bzw. dem Bremspedal zugekehrten Seite des Stellzylinderkolbens einen zu einer Arbeitskammer führenden Anschlußnippel aufweist, an dem eine zu einem elektrohydraulischen zweistufigen Regelventil führende Zuleitung angeschlossen ist, das von einem Regel signal verstellt das Ventil entweder mit einer Versorgungedruckleitung oder mit einer drucklosen, zu einem Vorratsbehälter führenden Rücklaufleitung verbindet.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der in der Arbeitskammer herrschende Druck über eine von der Zuleitung abzweigende Zweigleitung gegen den Vorsteuerdruck des elektrohydraulischen Wandlers im Regelventil wirken und bei Erreichen eines dem elektrischen Regelsignal proportionalen hydraulischen Drucks in der Arbeitskammer die Verbindung zwischen der Versorgungsleitung und der Arbeitskammer trennen. Das Regelventil kann von einer elektronischen Längsregelung eines zwangegesteuerten Kraftfahrzeugs betätigt werden. Dabei kann das Regelventil entweder ein Magnetventil oder ein elektrohydrauliech.ee Proportionalventil sein.

Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten AusfUhrungsbeispiels näher erläutert.

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In der Zeichnung ist ein Bremspedal 1 dargestellt, das über eine Bremspedalstange 2 auf einen Unterdruckbremskraftverstärker 3 einwirken kann. Der Stößel h des Bremskraftverstärkers wirkt indirekt auf einen Hauptbremszylinder 5 ein. Zwischen dem Hauptbremszylinder 5 und dem Bremskraftverstärker 3 ist nämlich ein Stellzylinder 6 eingeschaltet. Der Kolben 7 dieses Stellzylinders 6 stützt sich über eine Kolbenstange 8 am Kolben 9 des Hauptbremszylinders 5 ab. Der Stellzylinder 6 weist auf der dem Bremskraftverstärker 3 zugekehrten Seite des Stellzylinderkolbens 7 einen zu einer Arbeitskammer 11 führenden AnschluOnippel 12 auf, an dem eine zu einem elektrohydraulischen, zweistufigen Regelventil 13 führende Zuleitung Ik angeschlossen ist. Am Magnet 15 des Regelventils 13 sind zwei Elektroleitungen 16 und 17 angeschlossen, durch die das Magnetventil 13 elektrische Druckimpulse von einem nicht dargestellten elektrischen Regelsignal zugeleitet werden. Durch dem Regelventil 13 zügefuhrte Regelimpulse wird dieses von der in der Zeichnung dargestellten Stellung a in die Stellung b gebracht. Hierdurch wird ein hydraulisches Medium aus der Versorgungsleitung 18, die von einer Puape 19 herkommt, in die Arbeitskammer 11 des Stellzylinders 6 gepumpt. Im anderen Falle dagegen, wenn das Regelventil 13 die Stellung a einnimmt, wird die Zuleitung Ik drucklos und über die Ableitung 21 mit einem Vorratsbehälter 22 verbunden.

Die elektrohydraulische Regelung des Bremsdruckes in der fahrzeugseitigen hydraulischen Bremsanlage geschieht in der folgenden Weise:

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Durch das elektrische Regelsignal verstellt sich das Regelventil 13 von der Stellung a in die Stellung b, so daß das hydraulische Medium aus der Versorgungsleitung 23, 18 über die Zuleitung lh in die Arbeitskammer 11 des Stellzylinders 6 strömen kann. Dies zuströmende hydraulische Medium verschiebt den Arbeitskolben 7 und damit die Kolbenstange 8, die den Arbeitskolben 9 des Hauptbremszylinderβ 5 in seiner Arbeitsrichtung verschiebt. In den Arbeitskammern 2k und 25 des Hauptbremszylinders 5 sowie in den Leitungen 26 und 27 des hydraulischen Bremssysteme baut sich aufgrund der Verschiebung der Kolben 7. 8, 9 und 28 ein Druck auf. Dieser Druck wirkt über die Kolbenstange 8 zurück auf den Kolben 7 des Stellzylinders 6, so daß proportional zum hydraulischen Druck im Bremssystem auch der Druck in der Arbeitskammer 11 des Stellzylinders 6 ansteigt. Dieser Druck wirkt über die Zuleitung 14 und über eine von dort abzweigende Zweitleitung 29 gegen den Vorsteuerdruck des elektrohydraulischen Wandlers im Regelventil 13 und unterbricht beim Erreichen eines dem elektrischen Regelsignal proportionalen hydraulischen Drucks in der Arbeitskammer 11 die Verbindung zwischen der hydraulischen Versorgungsleitung 18 und der Arbeitskammer 11.

Der Druck im hydraulischen Bremssystem ändert sich somit proportional zum elektrischen Regelsignal.

Der Fahrer des Kraftfahrzeuges kann die Bremse Jederzeit betätigen unabhängig davon, ob die automatische Regelung eingeschaltet ist oder nicht. Bei fehlendem elektrischen Regel-

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signal steht das Regelventil 13 in der Stellung a, so daß die Arbeitskammer 11 Über die Leitung Ik und über die drucklose Rücklaufleitung 21 mit dem Vorratsbehälter 22 des hydraulischen Versorgungssystems verbunden ist. Betätigt der F_ahrer das Bremspedal bei ausgeschalteter elektrischer Regelung, so wird diese Pedalbewegung und die Pedalkraft entweder direkt oder über den Unterdruckbremskraftverstärker verstärkt auf den Stößel k übertragen. Dieser Stößel wirkt auf den Arbeitskolben 7 des Stellzylinders 6 und verschiebt diesen Kolben und damit auch die Kolben 9 und 28 des Hauptbremszylinder 5, so daß sich in den hydraulischen Leitungen Zk und 25 des Bremssystems ein Bremsdruck aufbaut. Durch diese Verschiebung des Arbeitskolbens 7 vergrößert sich das Volumen der Arbeitskammer 11, und es kann Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 22 des hydraulischen Versorgungssystems über das in Stellung a stehende Regelventil 13 in die Arbeitskammer 11 nachfließen. Bei Entlastung des Bremspedals 1 verschiebt der Druck im Bremssystem zusammen mit den Rückstellfedern 31 und 32 den Arbeitskolben 7 wieder in seine Endstellung und ein Teil des hydraulischen Mediums wird aus der Arbeitskammer 11 und der sich daran anschließenden Leitungen \k und 21 zurück in den Vorratsbehälter 22 des hydraulischen Versorgungssystems gedrückt.

Der Fahrer des Kraftfahrzeugs kann aber auch die Bremse zusätzlich betätigen, wenn die elektrohydraulische Bremse automatisch betätigt wird. Bei einer elektrohydraulischen Bremsung herrscht ein dem elektrischen Regelsignal propor-

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tionaler Druck in der Arbeitskammer 11 des Stellzylinders sowie im Bremssystem, und der Kolben 7 hat schon einen bestimmten Kolbenweg zurückgelegt.

Betätigt nun der Fahrer das Bremspedal 1, so muß er zuerst den Druck auf die Stirnfläche des Stößels k überwinden. Ist die Bremskraft größer als die durch den Druck in der Arbeitskammer 11 bedingte Kraft, so verschiebt sich der Stössel k solange, bis er an der Rückseite des Arbeitskolbens anliegt, so daß sich die Bremskraft des Fahrers zur elektrohydraulischen Bremswirkung am Kolben 9 de· Hauptbremszylinders 5 addiert. Demgemäß hat der Fahrer somit Jederzeit die Möglichkeit, die Bremswirkung der elektrohydraulisch betätigten Bremse zu verstärken.

Der Stößel 2 des Bremspedals 1 oder der Stößel k des Bremskraftverstärker 3 wirken auf eine Hülse 4a, die einen Absatz aufweist, der bei Betätigung der elektrohydraulischen Bremse an einer Schulter im Gehäuse 6 anliegt. Dadurch bleibt das Bremspedal bei elektrohydraulischer Betätigung der Bremse in seiner Ruhestellung.

Auch beim Ausfall der elektrohydraulischen Bremsbetätigung kann der Fahrer des Fahrzeugs die Bremse weiterhin betätigen. Beim Ausfall eines elektrischen Regelsignale oder des hydraulischen Versorgungssystems der elektrohydraulischen Bremsbetätigungseinrichtung stellt sich nämlich das Regelventil 13 durch eine Rückstellfeder 33 in die Stellung a, so daß der Fahrer ungehindert die Bremse über das Bremspedal betätigen kann.

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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zur externen elektrischen Bremsbetätigung bei Kraftfahrzeugen mit hydraulischer Bremsanlage verwendet werden. Sie läßt sich aber auch zur Längsregelung von Kraftfahrzeugen mit hydraulischen Bremsanlagen verwenden.

Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es, daß sich jedes Kraftfahrzeug, das eine hydraulische Bremsanlage aufweist, mit der erfindungsgemäßen elektrohydraulischen Bremsbetätigungsanlage ohne großen Änderungsaufwand ausstatten läßt.

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Claims

Daimler-Benz Aktiengesellschaft Stuttgart-UntertUrkheim Daim 11 5^7A 1 .6.77 Ansprüche

1. Hydraulische Bremsdruckregelvorrichtung mit einem vom V^ ^/Stößel des Bremspedals direkt oder indirekt über einen Bremskraftverstärker betätigbaren Hauptbremszylinder, dadurch gekennzeichnet, daß der Stößel (2) des Bremspedals oder (U) des Bremskraftverstärkers (3) auf den Hauptbremszylinder (5) über eine Kolbenstange (8) eines Stellzylinders (6) einwirkt, der vor dem Hauptbremszylinder (5) angeordnet ist und der auf der dem Bremskraftverstärker bzw. dem Bremspedal (1) zugekehrten Seite des Stellzylinderkolbens (7) einen zu einer Arbeitskammer (11) führenden Anschlußnippel (12) aufweist, an dem eine zu einem elektrohydraulischen zweistufigen Regelventil (13) führende Zuleitung (14) angeschlossen ist, das von einem Regelsignal verstellt das Regelventil (13) entweder mit einer Versorgungsdruckleitung (18) oder mit einer drucklosen, zu einem Vorratsbehälter führenden Rücklaufleitung (21) verbindet.

2. Elektrohydraulisch^ Bremsdruckregelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in der Arbeitskammer (ii) herrschende Druck über •ine von der Zuleitung (1¹O abzweigende Zweigleitung (29) gegen den Vorsteuerdruck des elektrohydraulischen Wandler· i« Regelventil (I3) wirkt und bei Erreichen eine· dem elektrischen Regelsignal proportionalen hydraulischen Drucke in der Arbeitskammer (11) die Verbindung zwischen der Versorgungedruckleitung (18) und der Arbeitskammer (ii)

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3· Elektrohydraulieche Bremsdruckregelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Regelventil (13) von einer elektronischen Längsregelung eines zwangsgesteuerten Kraftfahrzeugs betätigt wird.

k. Eleketrohydraulische Bremsdruckregelvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß das Regelventil (13) ein zweistufiges elektrohydrauliaches Druckregelventil ist.

5« Eleketrohydraulische Bremsdruckregelvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Pedalstößel (2) oder der Stößel (k) des Bremskraftverstärkers (3) auf eine Hülse (4a) wirkt und diese Hülse (4a) einen Absatz besitzt, mit welchem sie gegen das Gehäuse (6) bei elektrohydraulischer Betätigung der Bremse anliegt, so daß das Bremspedal 1 bei elektrohydraulischer Breesbetätigung in Ruhestellung bleibt.

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