DE2723779C3 - Verhinderung von Korrosion und Steinablagerung - Google Patents
Verhinderung von Korrosion und SteinablagerungInfo
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- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23F—NON-MECHANICAL REMOVAL OF METALLIC MATERIAL FROM SURFACE; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL; MULTI-STEP PROCESSES FOR SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL INVOLVING AT LEAST ONE PROCESS PROVIDED FOR IN CLASS C23 AND AT LEAST ONE PROCESS COVERED BY SUBCLASS C21D OR C22F OR CLASS C25
- C23F11/00—Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent
- C23F11/08—Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent in other liquids
- C23F11/10—Inhibiting corrosion of metallic material by applying inhibitors to the surface in danger of corrosion or adding them to the corrosive agent in other liquids using organic inhibitors
- C23F11/173—Macromolecular compounds
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Description
Die Erfindung betrifft die Verhinderung von Sauerstoff-Korrosion und Steinablagerung in wasserführenden
Systemen durch Zusatz von organischen Polymeren, die aktive Gruppen enthalten.
Die Verwendung von Tanninen — insbesondere solchen, die durch Sulfonierung wasserlöslich gemacht
wurden — zur Behandlung von Wasser in wasserführenden Systemen ist seit langem bekannt. Ihre Eignung zum
Schutz gegen Korrosion und Steinablagerung wird auf vier Wirkungsweisen zurückgeführt Aus den Tanninen
stammendes Pyrogallol und verwandte Verbindungen können, vor allem unter alkalischen Bedingungen,
Sauerstoff absorbieren und dadurch Sauerstoff-Korrosionen verhindern. Weiterhin tragen besonders die
hydrolysierbaren Tannine zum Schutz gegen Korrosionen in wasserführenden Systemen dadurch bei, daß sie
mit den Eisenoxiden auf den Oberflächen einen fest ha/'.enden Schutzfilm bilden, der aus Eisentannaten
besteht. Die Tannine verhindern ferner Steinbildungen auf Grund ihrer kolloidchemischen Wirksamkeit, indem
sie die Ausscheidung der Härtebildner als Sulfat und vor allem als Carbonat in Form eines leicht fließenden
Schlammes begünstigen, wodurch das Absetzen als harter Stein unterbleibt. Wenn sich Kesselstein bereits
gebildet hat, vermögen Tannine diesen zwar nicht wieder aufzulösen, führen ihn aber — vermutlich dank
ihrer Fähigkeit zur Chelatbildung — wieder in eine fließende Form über, so daß er abschlämmbar wird.
Der Einsatz von Tanninen, vorzugsweise in Form von Gemischen hydrolysierbarer und kondensierter Tannine,
zur Erzielung dieser vierfachen Wirkung erfolgt in der Regel, nachdem die Hauptmenge an Härtebildner
durch Ionenaustauscher aus dem Wasser entfernt wurde, so daß nur eine Resthärte zu berücksichtigen ist.
Dem Einsatz von Tannin stehen jedoch, wie weiter unten noch näher ausgeführt wird, erhebliche Analysen-
und Dosierungsprobleme entgegen.
Im Rahmen der Entwicklung sogenannter Redoxaustauscher (Elektronenaustauscher) wurde versucht, in
Analogie /u den Ionenaustauschern auf Kunstharzbasis Materialien zur fortlaufenden Enifernung von Sauerstoff
aus Wasser herzustellen und sie, den Ionenaustauschern najhgeschaltet. zur Aufbereitung von z. B.
Kesselspeisewasser einzusetzen. Zu diesem speziellen Zweck der Entfernung von Sauerstoff aus Kesselspeisewasser
wurde z. B. von Grießbach et al. ein reversibel
reduzier·1 und oxydierbares Phenolformaldehydharz mit
eirikondensiertem Chinon/Hydrochinon als Redoxgrüppe
vorgeschlagen. Für andere ebenfalls durch Polykon* densation hergestellte Redoxaustauscher wurden Pyrogallol,
Hydrochinon und Brenzcatechin als Redoxgrup' pen verwendet. Ausgehend von Vinylhydrochinon
wurde versucht, durch Polymerisation zu brauchbaren Redoxaustauschern zu kommen. Ein besserer und
erfolgreicherer Weg schien es dann zu sein, von einer bereits vorgebildeten organischen Matrix, z. B. dem
p-PolyaminostyroI, auszugehen und die Redoxgruppen nachträglich einzubauen. Als Redox-Ionenaustauscher
wurden schließlich eine Gruppe von festen Reduktionsund Oxydationsmitteln durch Beladen der handelsüblichen
Kunstharz-Iorasnaustauscher entweder mit
Schwermetallkationen, mit organischen Redoxsystemen oder mit anorganischen Redoxanionen wie Sulfit,
Thiosulfat und anderen hergestellt
Für alle diese Redoxaustauscher und Redox-Ionenaustauscher
wurden Anwendungen beschrieben, doch konnten sie z. B. zur Aufbereitung von Kesselspeisewasser
bisher nicht eingesetzt werden, da das zur Regeneration fast ausschließlich in Frage kommende
Natriumdithionit teuer ist und die Handhabung der Redoxaustauscher selbst wegen des Sauerstoffausschlusses
in den Apparaturen aufwendig ist.
Aus diesem Grund>: werden zur Beseitigung des
gelösten Sauerstoffes in der wassertechnischen Praxis Sulfit und Hydrazin und zur Beseitigung der Resthärte
anorganische Chemikalien, in der Hauptsache Alkalien einschließlich Phosphaten, an erster Stelle empfohlen
und verwendet, wobd als Hauptargument für die Verwendung solcher Substanzen die stöchiometrische
Dosierbarkeit angefüh-t wird. In der Praxis ist jedoch
JO ein Überschuß erforderlich, der wenn nicht durch
sorgfältige Analysen kontrolliert, zu bekannten gefährlichen Auswirkungen führen kann. Die genannten
Chemikalien erhöhen auch z. B. den Gesamtsalzgehalt im Kesselwasser und führen zu erhöhten Abschlamm-
3-5 Mengen.
Der Verwendung von z. B. Tanninen in der eingangs angeführten vierfachen Wirkungsweise haften diese
Nachteile zwar nicht an. selbst wenn in Extremfällen die
genannten anorganischen Chemikalien als Korrektive
■to mitdosiert werden; die Sauerstoffbindungskapazität ist
aber bei Naturstoffen nicht eindeutig zu definieren, weshalb die auf z. B. Tanninen basierende sogenannte
organische Behandlung von Kesselspeise- und Kesselwasser vielfach abgelehnt wird. Ein weiterer Nachteil
■fs der Tannine ist ihre mehr oder weniger starke, auch auf
das behandelte Waüser übergehende Verfärbung. Bekanntlich bilden kondensierte Gerbstoffe unter dem
Einfluß von Oxydationsmitteln oder Säuren hochmolekulare,
amorphe und '.chlecht entfernbare braune bis braunrote Farbstoffe vom Typ der Phlobaphene. Diese
Verfärbung erschwer! eine colorimetr'che Analyse des
tanninhaltigen Wasser«, sehr.
Fs fehlt also bisher an einer Möglichkeil, eine Korrosionsschu'z- und Sleinverhütungsbehandlung mit
Hilfe organischer polynerer Stoffe durchzuführen, die
eine exakte Dosierung Analyse und Kontrolle ermöglicht, dabei wirtschaftlii h und wirkungsvoll ist und keine
nachteiligen Effekte befürchten läßt.
Es wurde nun gefunden, daß sich die genannten Schwierigkeiten der Anwendbarkeit von Redoxaustauschern umgehen lasser, wenn man die Forderung nach Regenerierbarkeit aufgibt. Dadurch erhält man für so wichtige Einsatzgebiete Wie die Behandlung von Kesselspeisewasser üni:l Kesselwasser, Heizungswässer und Kühlwasser^ Körfosiönsschutz-Additive, die auch ökonomischen Überlegungen standhalten. Da die ins Auge gefaßten Redoxaustauscher nur einmal Verwendet Werden, ist die Reversibilität der Redoxgruppe Von
Es wurde nun gefunden, daß sich die genannten Schwierigkeiten der Anwendbarkeit von Redoxaustauschern umgehen lasser, wenn man die Forderung nach Regenerierbarkeit aufgibt. Dadurch erhält man für so wichtige Einsatzgebiete Wie die Behandlung von Kesselspeisewasser üni:l Kesselwasser, Heizungswässer und Kühlwasser^ Körfosiönsschutz-Additive, die auch ökonomischen Überlegungen standhalten. Da die ins Auge gefaßten Redoxaustauscher nur einmal Verwendet Werden, ist die Reversibilität der Redoxgruppe Von
untergeordneter Bedeutung, weil ohnehin die Reversibilität nur dann zu realisieren ist, wenn ein geeignetes
Reduktionsmittel gefunden werden kann.
Demgemäß besteht die Erfindung in der Verwendung von wasserlöslichen Polykondensaten aus Phenol und
Aldehyd im Molverhältnis unter 1:1, zweckmäßig 1 :0,75 oder niedriger, die in wiederkehrenden Einheiten
wenigstens eine oxydierbare Sulfitgruppe und wenigstens einen Phenylrest aufweisen, der mit
mindestens zwei Hydroxylgruppen oder mindestens einer Hydroxylgruppe und einer Sulfon- oder Carbonsäuregruppe,
vorzugsweise in Orthostellung zueinander, substituiert ist, als Additiv zur Verhinderung von
Sauerstoff-Korrosion und Steinablagerung in wasserführenden Systemen.
Nach der Erfindung ist mit anderen Worten eine Behandlung des Wassers mit wasserlöslichen Redoxaustauschern
vorgesehen, die so aufgebaut sind, daß sie in Doppelfunktion sowohl die Sauerstoffbindung als auch
die Dispergierung steinbildender Ausfällungen übernehmen. Die Sulfit-Gruppen binden den Sauerstoff,
während der Rest uer großen Moleküle die Fähigkeit hat, vorzugsweise zusätzlich noch einen Schutzfilm mit
einer Eisenoberfläche zu bilden, aber auf jeden Fall die Ausfällung der Härtebildner so beeinflußt, daß Steinablagerungen
verhindert werden. Die beschriebenen Verbindungen sind dabei besonders wegen ihrer stöchiometrischen
Anwendbarkeit für ein Verfahren zur Verhinderung von Korrosionen und Steinablagerungen
in wasserführenden Systemen, wie Dampfkesseln, Heizungsanlagen und Kühlsystemen geeignet.
Die erfindungsgemäß verwendeten polymeren Stoffe können sich, solange -.ie der obigen Definition genügen,
im Aufbau der Matrix und in der Ar· und Menge der eingebauten aktiven Gruppen unterscheiden. Bevorzugt
werden jedoch Polykondensate aus d?r allgemeinen
Gruppe der Phenolharze.
Es wurde nämlich gefunden, daß synthetische Produkte aus Resorcin, Pyrogallol, Brenzkatechin oder
Phloroglucin in wechselnden Verhältnissen, wobei eine oder mehrere der Komponenten auch ganz fehlen
können, mit oder ohne Phenol, aber mit Formaldehyd oder einem anderen Brückenbildner zu polymeren
Kondensationsprodukten umgesetzt, vornehmlich im Bereich von Molekulargewichten von 1000—100 000,
vorzugsweise 10 000—20 000. sich als Korrosionsschutzmittel wegen der Fähigkeit zur Sauerstoffbindung
und Filmbildung und als Steinablagerungsgegenmittel wegen der dispergierenden Eigenschaften geeignet sind.
Derartige Polykondensate werden im allgemeinen dargestellt, indem ein Phenol oder Phenolgemisch,
vorwiegend in wäßriger Lösung, mit Aldehyden bzw. Ketonen oder anderen Brückenbildnern umgesetzt
wird.
Als Aldehyde werden — gegebenenfalls zusammen mit Formaldehyd oder anderen Aldehyden — aromatische
Verbindungen bevorzugt, an deren Benzol- oder Naphtholring außer der Aldehydgruppe mindestens
zwei Hydroxylgruppen oder mindestens eine Hydroxylgruppe und eine Sulfon- oder Carbonsäuregruppe in
Orthostellung zueinander angeordnet sind, beispielsweise 3.4.5-TrihydroxybenzaIdehyd.
Solche Aldehyde verleihen dem Polykondensat die Fähgikeit, mit Metallionen Komplex* oder Cheiatver*
bindungen auszubilden und auf Metalloberflächen, insbesondere solchen aus Eisen, einen passivierenden
Überzug abzuscheiden*
Das komplexbildende aromatische System braucht jedoch nicht mit dem Aldehyd eingeführt zu werden,
sondern kann auch an dem Phenolanteil des Polykondensates angeordnet sein.
So ist es möglich, Digallussäure (m-Galloyl-Gallussäure)
mit Formaldehyd zu kondensieren. Ähnlich verhalten sich Gallussäure, Pyrogallolcarbonsäure und
andere Di- undTri-Hydroxybenzoesäuren.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Phenolharze können alle Phenole bzw. Phenolderivate
ίο herangezogen werden, die in dem Polykondensat
enolisierende OH-Gruppen ergeben.
Bei vorsichtiger Umsetzung mit dem Brückenbildner unter Vermeidung einer höheren Kondensation, d. h. bis
zur Bildung von kondensierten Phenolalkoholen bzw.
!5 Phenolakohol-Äthem, weisen ein- und mehrkernige
Phenole selbst noch genügend Reaktionsfähigkeit auf, um oulfitverbindungen bilden zu können. Bevorzugt
werden jedoch mehrwertige Phenole, von den zweitwertigen Phenolen insbesondere Brenzkatechin und vor
allem Resorcin. Durch Anwesenheit der zweiten phenolischen Hydroxylgruppe wird eine starke Steigerung
der Reaktionsfähigkeit hervorgerufen, so daß die Kondensation ohne Zusatz von Katalysatoren oder bei
normaler Temperatur vorgenommen werden kann.
Beispiele geeigneter Phenolderivate sind carboxylgruppenhaltige Phenole und Phenolsulfonsäuren.
Besonders wertvoll sind solche Phenole, in den die o- und p-Stellungen unbesetzt sind, was wegen deren
größerer Reaktionsfähigkeit für die Polykondensation vorteilhaft ist. Drei- und mehrwertige Phenole wie
Pyrogallol, Brenzkatechin und Phloroglucin sind ebenfalls gut geeignet. Die Phenole können auch im Gemisch
miteinander verwendet werden.
Die Bildung von erfindungsgemäß brauchbaren Kondensaten setzt ein Phenol-Aldehyd-Molverhältnis unter 1:1, zweckmäßig 1 :0,75 oder niedriger voraus, da bei höheren Molverhältnissen verzweigte Ketten und Vernetzungen auftreten, die auch bei vorsichtiger Kondensation zu wasserunlöslichen Harzen führen können.
Die Bildung von erfindungsgemäß brauchbaren Kondensaten setzt ein Phenol-Aldehyd-Molverhältnis unter 1:1, zweckmäßig 1 :0,75 oder niedriger voraus, da bei höheren Molverhältnissen verzweigte Ketten und Vernetzungen auftreten, die auch bei vorsichtiger Kondensation zu wasserunlöslichen Harzen führen können.
Es wurde weiter gefunden, daß i.\-h an diesen
Produkten durch nachträgliche Behandlung mit besonders Natriumbisulfit Sulfitierungen durchführen lassen,
wodurch Produkte erhalten werden, die Sulfit (im alkalischen Medium auch in leicht abspaltbarer Form)
enthalten und als Redoxaustauscher verwendet werden.
Die Sulfitierung vs ird bis zu einem bestimmten
Sulfitierungsgrad oder vorzugsweise bis zum Maximum durchgeführt, was den wichtigsten Gegensatz zu
synthetischen Gerbstoffen darstellt, um Produkte zu erhalten, die eine möglichst hohe Sauerstoffbindungskapazität
besitzen. Das Dispergiervermögen nimmt damit in an sich bekannter Weise zu.
Je nach den gewählten Versuchsbedingungen werden Produkte mit definierter Sauerstoffbindungskapazität
erhalten, die deswegen den Anwender befähigen, die stöchiometrisch oder im überschaubaren Überschuß in
Beziehung zu der vorhandenen und zu bindenden Sauerstoffmenge anzuwenden.
In diese Kondensationsprodukte werden also die sauerstoffbindenden Gruppen dadurch eingeführt, daß
adäquate Mengen mit SO?, Natriumsulfit oder Natriumhydrögensulfit
in der nachstehend beschriebenen Weise behandeil werden. Ein Nebeneffekt derartiger Gruppen
ist, daß die Wässerlöslichkeit erhöht wird, jedoch lassen sich in an sich bekannter Weise auch ändere
wasserlösliche Gruppen einführen.
Vor allem durch die Anwesenheit von Sulfonsäuren
Vor allem durch die Anwesenheit von Sulfonsäuren
gruppen, die auch in alkalischer Lösung und bei erhöhter Temperatur nicht abspaltbar sind, erhält das
Polykondensat eine gute Wasserlöslichkeit, insbesondere im alkalischen Bereich. Es besteht somit keine
Gefahr, daß sich der polymere Stoff unter den Betriebsbedingungen eines Kesselwassers, dessen
pH-Wert normalerweise zwischen 7,5 und 12,5 liegt, als
unlösliche Substanz ausscheidet und zu Einbrennungen an heißen Flächen führt, wodurch der Wärmeübergang
beeinträchtigt würde.
Ein weiterer wichtiger Effekt ist, daß die erhaltenen
Produkte meist weiß sind und sich farblos im Wasser lösen. In an sich bekannter Weise kann, wenn dies nicht
gegeben ist, die Lichtstabilität wie bei den lichtechten Phenolen noch erhöht werden.
Beispiel 1
A) Kondensation
A) Kondensation
3 g reines Calciumoxid wurden mit Wasser zu etwa 200 g Kalkmilch hydratisiert, und in dieser wurden 110g
(I Mo!) Resorcin mit einer Reinheit entsprechend DAB 7 unter gelindem Erwärmen auflöst. Zu der
Mischung wurden 90 g (ca. 2/3 Mol) synthesereines
3,4-Dihydroxybenzaldehyd in etwa 300 g siedendem Wasser gelöst, unter starkem Rühren tropfenweise
lugegeben, so daß die Temperatur der Mischung nicht über 500C stieg; erforderlichenfalls war die Temperatur
durch Kühlung unter 500C zu halten. Nach 3 Stunden war die Reaktion beendet, worauf das Calciumhydroxyd
durch Einleiten von Kohlensäure neutralisiert und ausgefällt wurde. Das ausgefällte Calciumcarbonat
wurde abfiltriert, und das klare, farblose Filtrat wurde wie folgt umgesetzt.
B)Sulfitierung
Das Filtrat wurde auf eine Konzentration von 20 Gew.-% gebracht. I I dieser Lösung wurde sodann in
einem mit Rührer und Heizung versehenen Gefäß nach Zugabe von 56 g Natriumbisulfit 5 Std. auf eine
Tempei .itur von etwa 95°C erhitzt. Das Reaktionsprodukt
wurde filtriert und nach Austreiben von überschüsligem Sulfit zur Trockene eingedampft. Der Trockenrückstand
wurde in einer Mischung von 100 ml 96%igem Alkohol und 100 ml destilliertem Wasser
aufgenommen, und das Gemisch wurde nochmals filtrier'.
Sodann wurde der Alkohol bei vermindertem Druck abdestilliert, und die verbleibende klare wäßrige Lösung
wurde zunächst durch eine Säule mit einem Kationenaustauscherharz des S-ilfonsäuretyps geschickt, bis der
pH-Wert der Lösung auf 1,5 gefallen war. Auf diese Weise wurden die Ndtriumionen des Natriumbisulfits
entfernt.
Die Lösung wurde dann mit einem stark basischen Anionenaustauscherharz auf der Basis von quaternärem
Ammonium behandelt, bis kein Bisulfit mehr in der Lösung feststellbar war, und schließlich in einem
Laboratoriums-Sprühtrockner zu einem weißen Pulver getrocknet. Die Analyse ergab einen Schwefelgehalt
von 5,01 %. Der Schwefel war zu etwa gleichen Teilen in Form von a-Hydroxysulfonsäure als Sulfit und in Form
von Sulfonsäure als Sulfat gebunden. Bei der Sulfitierung
fällt neben unverbrauchtem Bisulfit auch die als Nebenprodukt gebildete Schwefelsäure an, die nach
dem Vertreiben des Sulfits durch Fällen mit Bariumchlorid bestimmt werden kann.
Aus der Analyse ergibt sich, daß der Brenzcatechinrest
der Makromolekel an der Sulfitierung nicht direkt beteiligt ist; sulfitiert werden kann jedoch de:
Resorcinanteil, und zwar läßt Resorcin als Bestandteil der polymeren Kette nui eine Sulfitierung an zwei
Stellen des Ringes zu, nämlich an einer in die Keto-Form umgelagerten phenolischen Hydroxylgrup-
einer frei zugänglichen aromatischen Doppelbindung in Form einer Sulfonsäuregruppe.
Die Polykondensate bestehen weifgehend aus Phenolalkoholen
sowie Ketten, die neben Methylenbrücken auch Methylenätherbrücken enthalten. Letztere sind
zwar, wie bereits gesagt, noch 7 .,-nlich reaktionsfähig,
jedoch ist unter den Bedingunger, des Kesselbetriebes
aus den bereits geschilderten Gründen nicht zu befürchten, daß das Polykondensat wasserunlöslich
wird, auch falls eine weitere Kondensierung eintreten sollte.
A) Polykondensation
5 Teile Resorcin. 4 Teile Pyrogallol, 4
5 Teile Resorcin. 4 Teile Pyrogallol, 4
Brenzkatechin, 1 Teil Phloroglucin und 2 Teile Phenol wurden in 10 Teilen Wasser gelöst. In die Lösung
wurden 2 Teile Formaldehyd 3O°/oig während 45 Minuten eingebracht, und das Gemisch wurde 3 Stunden
auf 1000C erwärmt.
Das Kondensationsprodukt wurde mit angesäuertem Wasser nachgewaschen, getrocknet und gemahlen.
B) Sulfitierung
100 g des nach Beispiel 2A hergestellten Polykondensate
wurden mit 42 g Natriumbisulfit 6 Stunden auf 1300C erhitzt. Das Reaktionsprodukt ergab eine klare
Lösung. Nach Austreiben von überschüssigem Sulfit wurde die Lösung zur Trockene eingedampft. Das so
erhaltene Pulver wurde getrocknet, und der Schwefelgehalt
wurde bestimmt. Er betrug 7,2% S; dies entspricht einem Gehalt an gebundenem Sulfit von
18,0%.
In einem weiteren Versuch wurden 100 g des obigen Polykondensats mit 94 g Natriumbisulfit 70 Stunden auf 1100C erhitzt. Dabei scheint das Maximum der Sulfitierung erreicht zu werden, da Wiederholungen des Versuches zu Sulfitierungsgraden führten, die innerhalb der Fehlergrenze übereinstimmten.
In einem weiteren Versuch wurden 100 g des obigen Polykondensats mit 94 g Natriumbisulfit 70 Stunden auf 1100C erhitzt. Dabei scheint das Maximum der Sulfitierung erreicht zu werden, da Wiederholungen des Versuches zu Sulfitierungsgraden führten, die innerhalb der Fehlergrenze übereinstimmten.
^5 Zur praktischen Prüfung wurden die gefundenen
Sulfitierungsgrade in das äquivalente Natriumsulfit (Na2SO3) bzw. Na2SO3 ■ 7H2O umgerechnet. Daraus
ergab sich dann abschließend die Menge an Sulfit, die den 100 g Phenolharz-Sulfit zur Abbindung der gleichen
Menge Sauerctoff äquivalent war.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von wasserlöslichen Polykondensaten aus Phenol und Aldehyd im Molverhältnis unter 1:1, zweckmäßig 1 :0,75 oder niedriger, die in wiederkehrenden Einheiten wenigstens eine oxydierbare Sulfitgruppe und wenigstens einen Phenylrest aufweisen, der mit mindestens zwei Hydroxylgruppen oder mindestens einer Hydroxylgruppe und einer Sulfon- oder Carbonsäuregruppe, vorzugsweise in Orthostellung zueinander, substituiert ist, als Additiv zur Verhinderung von Sauerstoff-Korrosion und Steinablagerung in wasserführenden Systemen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772723779 DE2723779C3 (de) | 1977-05-26 | 1977-05-26 | Verhinderung von Korrosion und Steinablagerung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772723779 DE2723779C3 (de) | 1977-05-26 | 1977-05-26 | Verhinderung von Korrosion und Steinablagerung |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2723779A1 DE2723779A1 (de) | 1978-11-30 |
DE2723779B2 DE2723779B2 (de) | 1979-08-30 |
DE2723779C3 true DE2723779C3 (de) | 1980-05-14 |
Family
ID=6009929
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772723779 Expired DE2723779C3 (de) | 1977-05-26 | 1977-05-26 | Verhinderung von Korrosion und Steinablagerung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2723779C3 (de) |
-
1977
- 1977-05-26 DE DE19772723779 patent/DE2723779C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2723779A1 (de) | 1978-11-30 |
DE2723779B2 (de) | 1979-08-30 |
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